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Spinnerei • Zwirnerei Die Flachswergs und AbfalLVorspinnerei. Von Ing. Josef Sponar. In den Heften 3—6 der Leipz. Monatschrift f. Text.-Ind., Jahrg. 1925, wurde die Hechelgarnvorspinnerei gebracht. An schließend sei nun dieses Kapitel auf gleicher Grundlage be sprochen. Als Übergang kann auf die Abhandlung „Maschinen technisches über das Flachswerg und die Flachswergabfälle“ (L. M. f. T.-L, Heft 2, 1923) von Ing. J. Sponar und „Flachs spinnerei“ von Otto Rechenberger (Auflage 1921) bezüglich „Kar den“ verwiesen werden. Die Abfassung erscheint möglichst ge kürzt, durch Skizzen und praktische Rechnungsbeispiele begleitet. Wenden wir uns der eigentlichen Vorspinnerei zu, so sind als erste Maschinen die ..1 lurchzüge“ oder „Strecken“ anzu führen. Bei Flachswerg finden wir 2—3 Streckmaschinen, nied rige Sorten mit Abfallbeimischungen auch mit nur einer Strecke. Durchschnittlich gilt, daß Mittelgüten auf 2 Durchzügen und hohe Sorten auf 3 Strecken kommen. Die Entfernung der Einlaß- und Ahb. 1. Die Wergstreckmaschine, Vertikalschnitt. K = Kanne von der Werggarnkrempel, a = Leitstellen am gußeisernen Führungshalter, b = Zuleitung, A = Einzugwalzen, s = obere und si = untere Schraubenspindel (Transportschraube), c und ei = Führungs schienen für die Kammstäbe mit den Gills, B = Streckwalzenpaar, obere Druckwalze belastet durch Hebelgestänge h und Gewichtshebel g (x = 20 cm, y = 8 x lt cm, Gewicht = 9 kg), d — Dublierplatte, C = Abzugs walzenpaar. r = Reiniger. HW = Hauptwelle, W = Kammwelle (hintere Maschinenwelle), Ki — Sammelkanne, Wa = Seitenwand, z« = Kegel räderpaar, z? = Stirnräder. der Streckwalzenwaare hat der Faserlänge zu entsprechen und beträgt etwa 6—12 Zoll. Nachdem die Faserlängen sich ständig verringern, muß dies auch im Abstande bei der Streckung berück sichtigt werden, deshalb sind die Entfernungen in der 2. Strecke geringer als in der 1. und in der 3. Streckmaschine kleiner als in der 2. Die Bauart der Wergdurchzüge selbst ist ähnlich wie für Hechelflachs, wir begnügen uns deshalb mit der Beschreibung einer Type. Die Wergstrecke ist im Vertikalschnitte durch Abb. 1 dargestellt, während für den Antrieb die Ansicht der rech ten und linken Seite in Abb. 2 und 3 beigeschlossen sind. Die Einrichtung des Nadelstabfeldes mit den 2 Paaren Schraubenspin deln weicht im Prinzip nicht von der der Hechelflachsdurchzüge ab. Zur Bewegung der einzelnen Maschinenteile wäre zu sagen: Von der Hauptwelle HW überträgt das Zahnrad Zi (Abb. 2) mit den Stirnrädern z 2 und z 3 die Drehung zum Streckzylinder B (Aus zieh- oder Vorderwalzen), wogegen durch z b z 2 , z 4 und z 5 die Nadelstab- oder Kaminwelle W Antrieb bekommt. Von W wirkt das Kegelräderpaar z 6 , eines mit z 7 vergossen (Abb. 1), weshalb sich infolge Doppeltrieb die Schraubenspindeln s und Si für die Nadelstäbe drehen. Die Einlaß- oder Hinterwalzen A erhalten den Antrieb ebenfalls von den Kammwellen W aus (Abb. 3), und zwar über z 8 bis Zu. Schließlich wird noch von Zi 2 auf einer Seite des Streckzylinders B (Abb. 3). mittels Übersetzung Zi 3 und z», auf die Abzugswalze C eine Drehung betätigt. HW Abb. 2. Schema: Räderantrieb der linken Seite: die Buchstaben ent sprechen der Abb. 1. zi bis z.-. z= Stirnräder, z.-. = Wechselstreckrad. Abb. 3. Schema: Räderantrieb der rechten Seite (Wergstrecke). D = Fest- und Losscheibe auf der Hauptwelle HW. zs bis zu = Stirn räder; sonst wie bei Abb. 1. Rechnungsbeispiele: Die Transmissionswelle macht 150 Touren, die Transmissionsscheibe hat einen Durchmesser von 375 mm, der Durchmesser der Antriebsscheibe D auf der Haupt welle ist 400 mm. Am anderen Ende von HW sitzt das Zahnrad Zi mit 27 Zähnen, das Zahnrad z 3 auf der Streckwalze B hat 70 Zähne. Tourenzahl des Streckzylinders B = . 400 • 70 — 54,24 Uind reh. i. 1 Min. Das Streckrad z 5 auf W hat 64 Zähne, am entgegengesetzten Ende ist z 8 mit 27 Zähnen festgekeilt. In letzteres greift z» mit 64 Zähnen, auf dessen Welle sich z 10 mit 25 Zähnen befindet und welches mit Zn = 75 Zähne kämmt. Tourenzahl der Ein- 54.24 • 70-27-25 zieh walzen A = —- = 8,475 U m d r e h. i. 1 M i n. 64-63-75 Das auf der Welle von B befindliche Zahnrad z 12 hat 40 Zähne,