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Heft 1, 1929 LEIPZIG ER MONAT SCHRIFT FÜR TEXTILINDUSTRIE. misch von diazotierbarer Aminoverbindung, kupplungsfähiger Verbin dung und Nitrit aufdruckt und nach dem Trocknen durch Behandeln mit Säuren oder sauren Salzen die Bildung des Farbstoffs herbeiführt. Für die Ausführung der beanspruchten Abänderung dieses Ver fahrens finden sich fünf Beispiele in der Beschreibung. Beispiel 1. Man tränkt die Ware mit einer Lösung, welche im Ltr. enthält: 5 g 2-0xy- naphtalin-3-karbonsäure-3-nitrophenylamid, 7,5 ccm Natronlauge 34° Bö, 10 ccm Türkischrotöl (Natriumsalz), 10 g Natriumnitrit. Nach dem Trocknen druckt man eine Mischung auf aus: 5 g l-Methoxy-2-amino-5- nitrobenzolchlorhydrat, 50 g Milchsäure 50%tig, 445 g Wasser, 500 g neutrale Stärke-Traganthverdickung. Man trocknet, wäscht, seift heiß, spült heiß und kalt und trocknet. — Man erhält so ein blau stichig es Rosa. Verfahren zur Erzeugung von Azofarbstoffen im Druck. I. G. F a r b e n i n d u s t r i e A.-G., Frankfurt a. M. Als Erfinder ist angegeben Dr. Theodor Kircheisen, Dessau. Nr. 459 975. KI. 8n. Zusatz zum Patent 446 541 vom 28. 9. 24. (Patentiert vom 7. 7. 26 ab, Patenterteilung bekanntgemacht 26. 4. 28; ausgegeben am 19. 5. 28.) — Die beanspruchte Ausbildung des Verfahrens des Hauptpatents 446 541 ist dadurch gekennzeichnet, daß man ein verdicktes Gemisch von Nitrit und kupplungsfähiger Verbindung aufdruckt und nach dem Trock nen durch Behandeln mit der Lösung eines Salzes einer diazotierbaren Base die Bildung des Azofarbstoffs auf der Faser herbeiführt. Nach dem Verfahren des Hauptpatents werden echte Färbungen auf der Faser erzeugt, indem man die Faser mit einer Lösung von Nitrit und kupplungsfähigen Verbindungen tränkt und nach dem Abquetschen mit der Lösung eines Salzes einer diazotierbaren Base behandelt. Dieses Verfahren läßt sich nach der im Patentanspruch gekenn zeichneten Weise auch zur Erzeugung von Azofarbstoffen im Druck ver wenden. Es bedarf dabei nicht wie bisher einer besonderen Diazotierung oder der Verwendung einer haltbaren Diazoverbindung noch des Dämp fens oder Verhängens. Das beanspruchte Verfahren zeichnet sich somit durch Einfachheit und Billigkeit aus, auch eignet es sich zur Herstellung beliebiger Mischtöne. Gegenüber dem Spritzdruckverfahren bei Verwen dung von Küpenfarbstoffen bietet das neue Verfahren insofern Vorteile, als ein Dämpfen nicht nötig ist und die gedruckte Ware lagern kann. Auch für kunstgewerbliche Arbeiten, wie Bemalen bzw. Dekorieren von Textilstoffen durch Handarbeit oder Schablone ist das Verfahren von Interesse. — Acht genaue Ausführungsbeispiele werden in der Beschrei bung gegeben. Verfahren zur Herstellung von echten, buntgeätzten Küpenfarb stoff-Färbungen. I. G. F a r b e n i n d u s t r i e A.-G., Frankfurt a. M. Nr. 461 292. KI. 8n. (Patentiert vom 20. 1. 25 ab, Patenterteilung bekanntgemacht 24. 5. 28, ausgegeben am 19. 6. 28.) — Das Verfahren ist dadurch ge kennzeichnet, daß für die zu ätzenden Färbungen solche Küpenfarbstoffe verwendet werden, die mit Reduktionsmitteln unter Zusatz von schwachen Alkalien und größeren Mengen Leukotrop W konz (Kalksalz der durch Sulfurieren von Dimethylphenylbenzylammoniumchlorid entstehenden Di sulfosäure) zerstört werden, während für die Buntätzen solche Küpen farbstoffe verwendet werden, die diesen Ätzmitteln in genügender Weise widerstehen. Man hat seit langem Küpenfarbstoffe als Buntätzen auf Färbungen mit Azofarben verwendet. Der gefärbte Boden ist dabei aber wesentlich unechter als die Buntätzen, auch bilden die Küpenfarbstoffe in diesem Artikel leicht Aureolen. Auch bei der Verwendung von Küpen farbstoffen als Buntätzen auf Indigo ist der gefärbte Boden nicht so echt wie die Buntätzen. Ätzartikel von unübertroffener Echt heit werden nach dem beanspruchten Verfahren erhalten. Die Beschreibung enthält 4 Ausführungsbeispiele. Eine mit 4% des Küpenfarbstoffs in Teig (Schultz, V. Auf!., Nr. 833; Einwirkung von Chlorsuifonsäure auf Dibenzoyl-p-p-diamino-«i- a ’-dianthrachinonimid) hergestellte Färbung, wird mit folgender Buntätze bedruckt, 5 Minuten im luftfreien Mather-Platt-Schnelldämpfer bei 101° G gedämpft und dar auf gewaschen und geseift. Buntätze: 130 g Küpenfarbstoff nach Pat. 218 162 in Teig, 600 g Stammfarbe. 80 g Leukotrop W konz., 40 g Anthrachinon-Teig, 150 g Wasser 1000 g Stammküpe: 50g Zinkoxyd, 30 g Glyzerin, 30 g Solutionssalz B, 200 g Weizenstärke-Traganth-Verdickung, 120 g Pottasche, 150g^Hydrosulfit NF konz. (2 : 1) 600 g (580 i. Ltr.) Verfahren zum Ätzen von Azetatseidenfärbungen. I. G. Farbenindustrie A.-G., Frankfurt a. M. Als Erfinder angegeben Alfred Fischesser, Mainkur. Nr. 461 753. Kl. 8n. (Patentiert vom 18. 6. 26 ab, Patenterteilung bekanntgemacht 7. 6. 28. ausgegeben am 27. 6. 28.) — Das Verfahren ist dadurch gekennzeich net, daß die Zinksalze der Formaldehydsulfoxydsäure aufgedruckt, ge dämpft und dann in üblicher Weise fertiggestellt werden. Azetatseiden färbungen können nicht wie die Färbungen auf anderen künstlichen oder natürlichen Fasern mit den üblichen Reduktionsätzen geätzt wer den. Formaldehydsulfoxylate in Form ihrer Natronsalze ätzen die Azetatseidenfärbungen nicht oder nur unvollkommen. — Es wurde die überraschende Beobachtung gemacht, daß die bisher nur zum Abziehen gebrauchten Formaldehydzinksulfoxylate im Gegensatz zu den entspre chenden Natronsalzen auch ohne Zusätze, z. B. von Rhodansalzen, Aze tatseidenfärbungen leicht, ätzen. Dies ist um so überraschender, als eine entsprechende Wirkung durch den an sich bekannten Zusatz von Zink oxyd oder Zinkkarbonat zum Natriumsulfoxylat (Patent 166 783) nicht erreicht wird. Das Zinksulfoxylat übt hier also eine nicht vorherzu sehende spezifische Wirkung aus. Durch Zugabe von nicht ätzbaren basischen Farbstoffen können Buntätzen ebenso wie bei den Sulfoxylaten hergestellt werden. Beispiel. 240 g Hyraldit Z löslich konz. (Formaldehydzink- sulfoxylat) werden zusammen mit 60 g Glyzerin, 100 g Wasser und 600 g Gummiwassr 1 : 1 gut angeteigt, etwa 10—15 Minuten auf 50—60° G erwärmt und hierauf kalt gerührt. 1000 g Das gefärbte Gewebe wird mit dieser Ätze bedruckt, leicht getrock net, 2—5 Minuten gedämpft, gewaschen und getrocknet. Azo-, Azoxy- und Hydrazonfarbstoße. Verfahren zur Darstellung von Azofarbstoffen. I, G. F a r b e n i n d u s t r i e A.-G., Frankfurt a. M. Als Erfinder angegeben Dr. Otto Solist t. Höchst a. M. Nr. 454771. Kl. 22a (Patentiert vom 16. 12. 25 ab, Patenterteilung bekanntgemacht 29 12. 27. ausgegeben am 17. 1. 28.) — Das beanspruchte Verfahren besteht darin, daß man beliebige Diazoverbindungen mit den nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 397 313 herstellbaren Sulfosäuren beliebiger 2-Oxynaphtalin-3-carbonsäurearylamide kuppelt. Die so erhältlichen Azofarbstoffe besitzen klare Nuancen und gute Echtheitseigenschaften. Je nach den benützten Komponenten eignen sie sich zum Färben von tieri scher oder pflanzlicher Faser; auch lassen sie sich zu Lackfarbstoffen verarbeiten und können gegebenenfalls auch auf der Faser erzeugt werden. In der Beschreibung finden.sich neun Ausführungsbeispiele. Nach Beispiel 1 werden 9,3 Gewichtsteile Anilin in üblicher Weise mit einer Auflösung von 7 Gewichtsteilen Natriumnitrit diazotiert und die Diazolösung ein laufen gelassen in eine sodaalkalische Auflösung der durch Sulfieren von 26,3 Gewichtsteilen 2 . Oxynaphtalin-3-carbonsäure- anilid hergestellten Sulfosäure. Nach mehrstündigem Rühren wird die Ausscheidung durch Zusatz von Kochsalz vervollständigt und der Farb stoff abfiltriert und getrocknet. Er färbt Wolle „verhältnismäßig wasch- und lichtecht orangerot“. Verfahren zur Herstellung von chromhaltigen Farbstoffen. I. G. F a r b e n i n d u.s t r i e A.-G., Frankfurt a. M. Als Erfinder angegeben Dr. Karl H o 1 z a c h, Ludwigshafen a. Rh.. Dr. Hans K ä m- merer, Mannheim, und Dr. Werner Müller, Ludwigshafen a. Rh. Nr. 455 277. Kl. 22a. (Patentiert vom 16. 4. 26 ab, Patenterteilung bekanntgemacht 12. 1. 28, ausgegeben am 28. 1. 28.) — Das Verfahren zur Herstellung von chromhaltigen Farbstoffen durch Behandlung von chromierbare Gruppen enthaltenden Farbstoffen mit Chromverbindungen ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Chromverbindungen in solcher Menge anwendet, daß auf jede chromierbare Gruppe im Farbstoffmolekül weniger als 1 Atom Chrom zur Einwirkung gelangt. Bisher wurde bei der Herstellung chromhaltiger Farbstoffe die Chromverbindung in einer solchen Menge angewandt, daß mindestens 1 Atom Chrom auf jede chromierbare Gruppe im Farbstoffmolekül entfiel. Es wurde gefunden, daß lösliche chromhaltige Farbstoffe von anderen Eigenschaften erhalten werden, wenn man in der angegebenen Weise so verfährt, daß weni ger als 1 Atom Chrom auf jede chromierbare Gruppe des Farb stoffmoleküls entfällt. Die so erhältlichen Farbstoffe zeichnen sich be sonders dadurch aus, daß sie einen anderen Farbton als die mit größeren Mengen Chromverbindung hergestellten Farbstoffe besitzen, im übrigen dieselbe vorzügliche Echtheit wie diese besitzen. Die Beschreibung enthält drei Ausführungsbeispiele. Nach B e i - s p i e 1 3 erhitzt man 44t> Teile des Azofarbstoffs aus diazotierter 4-Chlor- 2-aminophenol-6-sulfosäure und /f-Naphtol mit 9000 Teilen Wasser und einer Lösung von Chromformiat, welche 53 Teilen Chromoxyd ent spricht, 4 Stunden lang in einem Druckgefäß auf 125 bis 130°, läßt er kalten und scheidet die entstandene Chrom Verbindung des Farbstoffs durch Zusatz von Kochsalz ab. Die Chromverbindung enthält 2 Atome Chrom auf 3 Moleküle Azofarbstoff und färbt Wolle aus mineral saurem Bade in rotstichig blauen Tönen von sehr guten Echtheitseigenschaften an. Wenn man mehr als die vorgeschriebene Menge Chromformiat anwendet, so erhält man eine andere Chromver bindung, die auf 4 Moleküle Farbstoff 1 Atom Chrom enthält und Wolle violett anfärbt. Die Färbung besitzt aber geringe Alkali echtheit, sie schlägt mit schwachen Alkalien nach Rotviolett um. Verfahren zur Darstellung von Azofarbstoffen. I. G. F a r b e n i n d u s t r i e A.-G., Frankfurt a. M. Als Erfinder angegeben Dr. Otto S o h s t f, Höchst a. M. Nr. 455 638. KI. 22a. (Patentiert, vom 8. 7. 25 ab, Patenterteilung bekanntgemacht 19. 1. 28. ausgegeben am 9. 2, 28.) — Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,