Fachheft II, 1929 LEIPZIGER MONATSCHRIFT FÜR TEXTIL-INDUSTRIE. 89 Stärke); die Warengeschwindigkeit beträgt ungefähr 50—60m/min. Abb. 7 zeigt die Kombination einer ganzen, derartigen Breit bleichanlage, und zwar für Cords,Velvets und Indu striesamte. Alle Versuche, Samte, Velvets und Cords kontinuierlich im breiten Zustande zu bleichen, scheiterten bisher erstens an der Faltenbildung und dann an den kurzen Einwirkungsdauern, be sonders aber an der kurzen Chlorierung. Diesen Übeln wird durch die neue Maschine begegnet. Auch bei dieser Anlage finden sich die bereits vorher erwähnten Ablegekästen wieder. Beitrag zur Fließarbeit in StückwaremBleichen. Von Ing. Willy Nitzsche, Zittau i. Sa. U m auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig zu bleiben, sind heute auch die Textilveredlungsanstalten gezwungen, ihre Betriebe nach bester Möglichkeit rationell zu gestalten. Nur in wenigen Bleichereien kennt man die neuesten, technischen Hilfsmittel und bedient sich vielfach noch sehr veralteter Arbeits methoden. Es soll nicht verkannt werden, daß viele Bleichen schon seit vielen Jahren in ihren Betrieben die Fließarbeits methode praktisch verwerten, doch ist stets in Erwägung zu selbsttätigen Strangableger benutzt (Abb. 1). Derartige Ableger werden an Stelle von Dek- kenhaspeln vorgesehen und durch Elektromotor oder durch Rie men von der Transmission aus angetrieben. In den meisten Bleichereien bedient man sich auch noch der Deckenhaspel in den Fällen, wo der Warenstrang von Arbeitern abgezogen und in Ablegekästen oder Bassins eingelagert wird. Diese Arbeitsmethode ist heute als nicht mehr zeitgemäß zu be- Abb. 1. Selbsttätiger Strangableger. ziehen, ob der Produktionsprozeß nicht durch weitere Verbesse rungen noch wirtschaftlicher gestaltet werden kann. Wennschon der Warenstrang in der Bleiche von der Waschmaschine zum Kochkessel, sowie vom Kochkessel wiederum zur Waschmaschine und zu weiteren Maschinen ohne jedwede Handarbeit transportiert wird, so ist es doch den jeweiligen Raumverhältnissen entspre chend nötig, die Ware während der Zwischenoperationen auf Wagen abzulegen. Dies Arbeit wird auch heute vielfach noch mit der Hand vorgenommen. Viel rationeller und leichter läßt sich dieses Zwischenablegen auf Wagen vornehmen, wenn man den von der Textilveredlungs-Maschinenfabrik C. A. Gru schwitz Akt.-Ges., Olbersdorf (Sachsen), gebauten trachten, da für jede Anlage eine besondere Bedienung erforder lich ist. Aus dieser Erkenntnis heraus, hat die Firma C. A. Grusch wi tz Akt.-Ges., Olbersdorf (Sachsen), einen Strang ableger konstruiert, wie die nachstehende Abbildung zeigt, der vollkommen automatisch arbeitet und zum Patent angemeldet ist. Mit einem derartigen Ableger können die Warenstränge ohne jed wede Handarbeit zu den Ablagen herangeholt und selbst bei höch ster Warengeschwindigkeit gleichmäßig in die Ablagekästen ein- geschichtet werden. Man kann bei Verwendung eines solchen Strangablegers mit einer Geschwindigkeit bis zu 250 m pro Minute arbeiten. Während der erwähnte und allgemein bekannte Strangab-