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88 LEIPZIGER MONATSCHRIFT FÜR TEXTIL-INDUSTRTE. Heft 8. Ein. wesentlicher Vorzug ist auch die gute Regelbarkeit, die lediglich in der Veränderung der Umdrehungszahl, bei großen Pumpen auch in der Veränderung bzw. Verstellung der Leitschaufeln (bei Turbinenpumpen) liegt. Erfahrungsgemäß, wie dies auch die Abb. 8 ersehen läßt, steht die Fördermenge in geraden (linearen), die Förderhöhe (Pressung) im quadratischen und die Leistung im kubischen Verhältnisse zur Umdrehungszahl. Daraus ist zu entnehmen, daß schon geringfügige Änderungen der Umdrehungszahl eine wirk same Änderung der Förderung zur Folge hat, so daß man die Um drehungszahl nicht zu weit nach unten und nach oben ändern darf. Macht man diese nämlich zu klein, so wird die erzeugte Pressung kleiner als die zu überwindende Förderhöhe, steigt sie zu sehr an, so tritt ein wesentlich höherer Kraftverbrauch ohne gleichwertige Vergrößerung der Förderung ein. Legen wir die in Zahlentafel II für n = 1000 Umdrehungen in der Minute geltenden Werte für Q, H und N zugrunde, so kann man die zur geänderten Umdrehungszahl n t gehörenden Werte Q [; H t und nach folgenden Gleichungen ermitteln: Q1== 1ÖOÖ ' Q M»)’ H <10) Eine Regelung der Leistung nach unten, unter den normalen Wert, durch Herabsetzung der Umdrehungszahl, geht in den meisten Fällen nicht an, denn sobald eine manometrische Pressung erzeugt wird, die kleiner als die aus dem statischen Höhenunterschiede und den Widerständen der Leitungen usw. zusammengesetzte Förderhöhe (Flüs sigkeitsdruck) ist, reißt die Pumpe ab und hört auf zu fördern. Für Färbereizwecke dienen zumeist Pumpen mit einer Förder höhe von 5 bis 10 Mieter, entsprechend einem zu überwindenden Überdruck von 0 ■ 5 bis 1. Atm., für große Färbmaschinen wird man bis zu 15 und 20 Meter Förderhöhe gehen können, die immer noch zu den Niederdruckzentrifugalpumpen zu rechnen ist. Die nachstehende Zahlentafel III gewährt einen Einblick in den Zusammenhang zwi schen den Umdrehungszahlen, Förderhöhen, Fördermengen und den Abmessungen des Saug- und Druckstutzens: Zahlentafel III. Rohrdurchmesser in mm 80 100 125 150 175 Minütliche Fördermenge in dm 3 (Liter) 500— 800 800— 1100 1100— 1600 1600— 2200 2000— 3300 Minütliche Umdrehungszahl für Förderhöhen von 3 m 850— 1090 800— 950 680— 810 580 680 455 550 5 m 1100— 1410 950— 1190 810— 1020 740— 870 580— 700 10m 1480 1275— 1650 1110 — 1400 990— 1220 800— 960 Hinsichtlich der baulichen Ausführung gilt sinngemäß das bereits für die Kreiskolbenpumpen Gesagte, sofern es sich um die Förderung von Farbflotten mit Rücksicht auf deren chemische Zusammensetzung handelt. Da die Kreiselpumpen (Zentrifugalpumpen) keine Dichtungs flächen zwischen den arbeitenden Teilen (Laufrad, Leitrad, Leitkanal) benötigen, sind sie im Gegensätze zu den Kreiskolbenpumpen auch für unreine, sogar sandhaltige Flüssigkeiten geeignet. Pumpenkörper und Saugleitung müssen beim Anlassen ganz gefüllt und die darin befindliche Luft hinausgelassen werden. Zu diesem Zwecke müssen beim Anfüllen die Lufthähne an der Pumpe geöffnet bleiben. Die Wartung der Kreiselpumpen ist eine sehr geringe; es ist aber streng darauf zu sehen, daß die Saugleitung vollkommen dicht ist und die Pumpe von Zeit zu Zeit geöffnet und gereinigt wird, was in den Färbereien wegen der vielen mitgerissenen und hängenblei benden Fasern erforderlich ist; auch eine Verkrustung durch ange trocknete Farbe, namentlich bei Anwendung von Verdickungsmitteln, ist durch sorgfältige Reinigung zu beheben, soll nicht der Arbeits widerstand durch Vergrößerung des Flüssigkeitsdruckes zu groß wer den. Die Lager, die am zweckmäßigsten wegen der hohen Geschwin digkeit als Kugellager ausgeführt sein sollen, sind nach einigen Wochen zu öffnen, mit Petroleum oder Naphta zu reinigen und mit frischem Öl zu füllen. IS Ersatz-Faserstoffe und ihre Verarbeitung. Vorrichtung zum bearbeiten von fjlanzenstengein mit fallhämmern. Von der Maschinenfabrik fi. jteumann in Bitterfeld. (D. R.-P. Nr. 316365.) Unter der Bearbeitung von Pflanzenstengeln soll hauptsächlich das maschinelle Zerlegen oder Spalten von Pflanzenstengeln (Reisstroh usw.) in Längsfasern gemeint sein. Bisher benutzte man zu diesem Zweck Fallhammerwerke, die durch ihre schlagartigen Wirkungen eine Teilung bzw. Sprengung der Pflanzen stengel herbeiführten. Wesentlich für die Durchführung dieser Arbeitsver richtung ist die Zuführung des zu spaltenden Fasermaterials. Die Zuführung des Fasergutes bei solchen Fallhammerwerken zum Spalten der Faserstengel erfolgt in der Regel durch Transport walzen, welche das Fasergut erfassen und in fortschreitender periodischer Bewegung unter die Fallhämmer schieben. Das kennzeichnende Merkmal besteht also darin, daß die Zuführungswalzen vor den Fallhämmern angeordnet sind. Eine solche Anordnung zeitigt jedoch nachteilige Folgen beim Gebrauch, die sich ins besondere in der ungleichen Verarbeitung des Fasermaterials geltend machen. Das Fasergut, in dem vorliegenden Falle Reisstroh, ist nämlich nie mals von gleichstarker Beschaffenheit. Bei der Zubringung unter die Fall hämmer ist daher starkstengeliges und dünnstengeliges Re sstroh wahllos nebeneinander und übereinander geschichtet. Die Tramportwalzen stehen aber durchweg in gleichem Abstand voneinander und passen sich demnach der wechselnden stärkeren oder schwächeren Strohlage aus praktischen Gründen nicht an. Es kommt daher sehr oft vor, daß nicht alle Stengel gleichmäßig erfaßt werden und nur ein Teil des Fasermaterials von den Transportwalzen weitergeleitet wird. Die ganz natürliche Folge hiervon ist, daß dann Stau ungen eintreten und das Fasermaterial ungleichmäßig bearbeitet wird. Erfahrungsgemäß tritt dieser Nachteil, der nur auf die ungleichmäßige Zufuhr des Fasetmaterials zurückzuführen ist, bzw. darauf, daß das Fasergut unter die Fallhämmer geschoben wird, sehr oft ein und beeinträchtigt damit den Ausfall des bearbeitenden Materials in sehr ungünstigem Maße. Hierzu tritt aber noch der weitere Nachteil, daß das Fasermaterial nach dem Pas sieren der Transportwalzen nicht mehr von Hand ausgebreitet werden kann, ehe es unter die Hämmer gelangt; denn der Raum zwischen Transportwalze und Hammer muß aus praktischen Gründen an und für sich auf ein Mindest maß beschränkt sein, wenn die schiebende Wirkung, die von den Transport walzen erteilt wird, nicht aufgehoben werden soll. Ein solches Ausbreiten von Hand ist aber, soll der ungleichmäßigen Beschaffenheit des Fasermaterials Rechnung getragen werden, ganz unerläßlich. Diesen Nachteilen wird durch den Gegenstand vorliegender Erfindung begegnet. Das Neue besteht dabei darin, daß periodisch bewegte Zugwalzen hinter den Fallhämmern angeordnet sind, daß das Fasermaterial also nicht mehr vor dem Passieren der Fallhämmer, sondern nach dem Passieren der Fallhämmer von Transport walzen erfaßt wird. In der Abbildung ist eine beispielsweise Ausführungsform dargestellt und in einer Seitenansicht erkennbar. Die Spaltmaschine besteht aus dem Amboß mit Hammerführung a. Der freifallende Hammer b wird durch die Nocke c gehoben und frei fallen gelassen. Die Hubvorrichtung wird zweckmäßig durch die Riemenscheibe d angetrieben. Auf der gleichen Achse befindet sich der Schaltnocken e, welcher den Schalthebel f mit der Schaltfalle g periodisch betätigt. Durch die Schalt falle g wird die Transportvorrichtung h angetrieben. faserstoffe. Von öer Deutschen JYtertensgesellschaft Q. m. b. j(. in freiburg i. Br. (D. R.-P. Nr. 315168.) Es wurde gefunden, daß die durch Auslaugen von Hederäblättern und ihren Blattstielen gewonnenen, zumeist aus den Adern oder dem Gerippe der Blätter und Stiele bestehenden feinen Fasern ein gutes Material zum Spinnen, Weben, Putzen, für Verbands-, Polster-und Ver packungszwecke u. dgl. ergeben.