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Die rechte Warenseite wird später gespitzt. Die Waren können nun dem Merzerisätionsprozeß unterworfen werden. Die Merzerisation ist ein Verfahren, durch das der Baumwollfaser Seidenglanz, eine größere Festigkeit, sowie erhöhte Aufnahmefähigkeit für Farbstoffe und Beizen gegeben wird. Die Merzerisation besteht im wesentlichen in einer kurzen Behandlung der Gewebe mit kalter konzentrierter Natronlauge, wobei die Zellulose mehr oder weniger in Natronzellulose übergeführt wird, aus der beim nachfolgenden Waschprozeß eine Verbindung der Zellulose -mit Wasser gebildet wird, die der Faser die oben erwähnten Eigenschaften verleiht. Da die Ware beim Behandeln mit Natronlauge sehr stark einschrumpft, muß zur Vermeidung dieses Übelstandes die Ware im gespannten Zustand merzerisiert werden. Der Effekt der Merzerisation ist besonders vom Kon zentrationsgrad der Lauge und von der Temperatur abhängig. Wird bei gewöhnlicher Temperatur 15—18° C gearbeitet, so wird eine Lauge von 28—32° Be als die günstigste bezeichnet. Durch Abkühlen der Lauge kann die Merzerisation beschleunigt, durch Erwärmen verzögert werden. Bei Verwendung abgekühlter Lauge kann die Konzentration schwächer sein. Außerdem hängt der Effekt 'der Merzerisation auch von dem Baumwollmaterial ab. Am besten geeignet .sind die ägyp tischen Sorten, wie Mako, oder die langstapeligen amerikanischen Sorten, wie Sea Island. Einen weiteren Einfluß übt die Webbindung auf den Effekt der Merzerisation aus; und es dürfen die zum Weben verwen deten Game nicht zu scharf gedreht sein. Am besten eignen sich leichte Köperwaren, Ripse und dicht eingestellte Schußatlasse. Bei der Merzerisation passiert die Ware in ausgebreitetem Zu stand eine mit schweren gußeisernen Walzen versehene Klotzmaschine, die mit der abgekühlten Lauge beschickt ist. Die imprägnierte Ware wird an Spannrahmen auf die ursprüngliche Rohwarenbreite gestreckt und in diesem Zustand durch Abspritzen mit warmem Wasser so weit entlang!, daß im Gewebe höchstens 10° Bö starke Lauge zurückbleibt. Die Ware kann nunmehr entspannt und in Rollenkufen weiter entlaugt und ausgewaschen werden. Bei diesem Verfahren erzielt man unter Berücksichtigung der angeführten Bedingungen den höchsten Glanzeffekt. Nach einer anderen Arbeitsweise wird die Ware auf sogenannten Krapp maschinen unter rollendem Druck mehrmals durch die starke Natron lauge genommen, indem man die Ware abwechselnd auf die Unter- und. Oberwalze auflaufen läßt. Das Auswaschen bis zu einer bestimmten Laugenstärke wird gleichfalls unter rollendem Druck ausgeführt, dann erst, wird vollkommen reingespült. Während nach dem ersten Verfahren die ursprüngliche Warenbreite wieder hergestellt wird, muß nach dem letzten Verfahren mit einer Verminderung der Breite von 5—10°/ 0 ge rechnet werden. Die auf die angegebenen Weisen vorappretierten Waren sind nun farbfertig und werden nur, wenn das Färben aus bestimmten Gründen nicht gleich vorgenommen werden soll, getrocknet. In letzterem Fall ist eine möglichst weitgehende Entwässerung sehr anzuempfehlen. Dünne Waren werden geschleudert, gerauhte Waren möglichst auf Ab saugemaschinen oder Breitschleudern entwässert, um die empfindliche Rauhdecke gegen Druck zu schonen. Das Trocknen erfolgt auf Zy lindertrockenmaschinen, soweit es sich nicht um Rauhwaren handelt, weil bei diesen die Decke zusammengedrückt würde, in der Hänge, Heiß- und Lufthänge, und anderen Einrichtungen. Nach dem Trocknen bleiben die Waren für die Färberei und Druckerei bereit liegen. (Schluß folgt.) Xustriermaschine. Von der Firma Carl Paas & Sohn in Barmen. (D. R.-P. Nr. 310305.) Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Lüstriermaschine, deren Neuheit darin besteht, daß die gewichtsbelasteten Lagerhebel zum Anspannen der unteren Garnwalze durch einen federnden Ständer abgestützt sind, sodaß zwecks Auswechselung des Aufmachrahmens, zu welchem Zwecke die Ge wichte abgenommen und die Hebel angehoben werden müssen, diese nicht wie bisher auf den Fußboden fallen, sondern in ihrer Lage verharren und daher beim Wiedereinsetzen des neuen Rahmens nur um ein weniges ange hoben werden müssen. Dadurch wird die Arbeit an der Maschine ganz wesentlich erleichtert, da der Arbeiter sich nicht wie bisher zum Erfassen der auf den Boden aufgeschlagenen Hebel ständig bücken muß, sondern diese bequem zur Hand hat, und ferner leiden die Hebel und ihre Drehachsen nicht wie bisher unter dem Aufschlagen, sodaß die Lebensdauer derselben ver- längeit wird. Die Abbildung veranschaulicht die Neuerung in Fig. 1 in Seitenansicht und in Fig. 2 im Schnitt. Es ist b die in dem Ständer a gelagerte Lüstrierwalze, die von den Scheiben c, c t angetrieben wird und ihrerseits mittels des Schneckentriebes e, f der konischen Räder g, g, die Achse h und das auf ihr sitzende Kegelrad i antreibt, d ist die obere Garnwalze, deren Achse in das oben offene Lager eingehängt wird, sodaß das Kegelrad i, in das Kegelrad i eingreift. Die Achse u der unteren Garnwalze d t wird von den um den Zapfen k drehbaren Lagerhebeln 1 erfaßt und darin geführt. Diese Hebel 1 sind in bekannter Weise durch die Gewichte m belastet und spannen die Garnstränge an. Soweit ist die Einrichtung bekannt. Um nun die Hebel nicht wie bis her beim Aushaken aus den Achsen u auf den Fußboden aufknallen zu lassen, sind federnde Stützen vorgesehen, die beispielweise aus einem Rohr n be ¬ stehen, in w’elches eine Spindel o sich führt, die mit einem geschlitzten Kopf Oi« versehen ist, das das Hebelende aufnimmt. Zwischen Kopf o, und Rohr n ist] eine Feder p eingeschaltet, die der Belastung der Hebel 1 durch das Gewicht m Rechnung trägt und nach Abnahme des Gewichtes die frühere Lage herstellt, q sind Gummipuffer, die in das Ende des Rohres n eingesetzt sind, und die der Stütze einen elastischen Stand auf dem Fußboden vermitteln. Durch diese Einrichtung der federnden Stützen werden, wie ohne weiteres ersichtlich, die eingangs geschilderten Übelstände vermieden. Putzwolle. Von der Firma Reis & Co. in Friedrichsfeld, Baden. (D. R.-P. Nr. 303 302.) Patent-Ansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Putz wolle, dadurch gekennzeichnet, daß man Abfälle der Papierindustrien, durch an sich bekannte Mittel saugfähig macht und in üblicher Weise auf Putzwolle weiter verarbeitet. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfälle mit Alkalien, anorganischen oder orga nischen Säuren, Schwefligsäure- oder Chlorverbindungen behandelt. werden. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, da durch gekennzeichnet, daß nach der Behandlung mit entsprechenden, Chemikalien der Stoff gebleicht wird. Verfahren zum Wasserdicht- und Wasserfestmachen von Geweben Von der Badischen Anilin- & Soda-Fabrik in Ludwigshafen a. Rh. (D. R.-P. Nr. 303390.) Patent-Anspruch: Verfahren zum Wasserdicht- und Wasserfest machen von Geweben jeder Art, darin bestehend, daß man dieselben mit Emulsionen aus Rohparaffin und Alkalien oder alkalisch reagierenden Mitteln behandelt. Verfahren zum Weichmachen von Textilwaren u. dgl. Von der Firma Th. Goldschmidt A.-G. in Essen. (D. R.-P. Nr. 305192.) Patent- Anspruch: V erfahren zum W eichmachen von Textil ; waren, Kunststoffen, Papier, Leder u. dgl-, dadurch gekennzeichnet, daß- die Waren mit Glykol für sich oder gemeinsam mit anderen gebräuch lichen Zusätzen imprägniert werden. Verfahren zur Herstellung eines für die Bespannung von Flugzeug tragflächen geeigneten Seidengewebes durch Strecken des Fadens. Von der Firma Otto & Vaupel in Greiz. (D. R.-P. Nr. 306 421.) Patent-Anspruch: Verfahren zur Heistellung eines für die Be spannung von Flagzeugtragflächen geeigneten Seidengewebes durch Strecken des Fadens, dadurch gekennzeichnet, daß der unembastete, gezwirnte und angefeuchtete Seidenfaden nur bis auf ein bestimmtes Maß gestreckt und alsdann sofort die Streckung durch Passieren des Seidenfadens über beiße Walzen fixiert wird, ehe das Garn verwebt wird. Vorrichtung zum Halten der liegend im Formofen anzuordnenden Formen für Strümpfe. Von der Firma Gust. Wieland’s Nachf. in Chemnitz. (D. R.-P. Nr. 312992; Zus. z. Pat. Nr. 310878.) Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Halten der liegend im Formofen anzuordnenden Formen für Strümpfe und andere Waren nach Patent 310 878, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung. durch ein Zugglied mit der Tür des Formofens in Verbindung steht, so daß beim Öffnen der Tür die Haltevorrichtung nach vorn gezogen wird und die Formen zum Teil ia,us dem Ofen heraustreten, während beim Schließen der Tür die Haltevorrichtung im Formofen nach hinten ge schoben wird. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bewegung der Haltevorrichtung ein Hebelsystem dient, das eine Übersetzung zwischen der Bewegung der Tür und derjenigen der Halte vorrichtung ergibt. Verfahren zur Herstellung seifenartiger, fettloser Waschmittel. Von der Chemischen Fabrik für Waschmittel G. m. b. H. in Hannover. (D. R.-P. Nr. 313840.) Patent-Anspruch: Verfahren zut Herstellung seifenartiger fett loser Waschmittel, dadurch gekennzeichnet, daß die Endlaugen der Kali- Industrie mit Zellstoffablaugen und Kali- oder bezw. Natronlauge, Pott asche bezw. Soda gemischt werden und der entstandene schleimige Nie derschlag von den leichtflüssigen Anteilen getrennt wird.