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Weiter hat man die sogenannten, warmen Farben, das sind solche, die Rot und Gelb enthalten, und kalte Farben, das sind solche, in denen vorwiegend Blau enthalten ist. Bei der Kleiderstoffmuste rung sind weiterübesonders die modernen Farben zu berücksichtigen, und es lassen sich deshalb für die Gewebemusterung keine festen Regeln aufstellen, da stets etwas Neues gebracht werden soll und fast jede Musterungsperiode neue Farben zu berücksichtigen hat. Bei der Zu- s a m m e n s t e 11 u n g d e r Farben ist darauf Rücksicht zu nehmen, daß eine Farbe, die in ihrer Stellung im angeführten Farbenkreis wenig von der zweiten abweicht, neben dieser nicht wirkt. Das gleiche ist auch zutreffend, wenn die zweite Farbe in ihrer Helligkeit oder Sättigung von der ersten Farbe zu wenig ab weicht. Man kann die Farben einer seits in gesättigten Tönen oder anderseits in Weiß gelichtet zur An wendung bringen. Farben, die in ihrer Wirkung nahe verwandt sind, stehen im schlechten Gegensatz zu einander und ergeben bei ihrer Zusammenstellung von gleicher Tonstärke im allgemeinen Fehlwir kungen. Wird jedoch die eine Farbe in einem helleren und die andere in einem dunkleren Ton angewandt, so können in vielen Fäl len gute Farbenwirkungen erzielt werden. Fehlwirkungen können auch durch isolierenden Zwischenraum mittels neutralen Farben, wie Weiß, Schwarz, Grau, silber- und goldfarbig, verbessert werden. Gold gibt fast mit jeder dunklen Farbe einen wirkungsvollen Kontrast, be sonders reiche Wirkung ergibt es mit Schwarz, Dunkelblau, Braun, Grün und Purpur. Betreffs der F a r b e n s t e 11 u n g auf weißem Grund sei an angeführt, daß fast alle hellen Farben passend sind, wenn die zu wäh lenden Farben vorherrschend sein sollen. Dunkle Farben finden auf Weiß in der Hauptsache bei der Gewebemusterung in solchen Fällen Anwendung, wenn es sich um Farbengebung bis zur Hälfte oder we niger handelt, man findet z. B. Schwarz auf Weiß in schmalen Streif ehen oder Karo bis zur gleichmäßigen Verteilung, d. h. daß jede Farbe die Hälfte des Gewebes einnimmt. Hat man mehrfarbige Zusammen stellungen auf weißem Grund anzuordnen, so wirkt die Beigabe einer dunklen Farbe, besonders Schwarz, sehr effektvoll; so kann man Farben, die sich in ihrer Wirkung, auf weißem Grunde zunahe stehen, durch Zugabe von etwas Schwarz zur Wirkung verhelfen. Auf schwarzem Grund nehmen sich alle warmen Farben gut aus, sofern sie nicht allzu mäßig zur Anwendung kommen. Hier kann die Einfügung von Weiß dasselbe bewirken wie Schwarz auf weißem Grund. Die jeweilig modernen Farben müssen schon deshalb bei der Mu sterung vorwiegend berücksichtigt werden, um für die Artikel einen günstigen Absatz zu erzielen. Die dazu passenden Farben müssen ge sucht werden. Daß man für Frühjahr und Sommer hellere Farben be vorzugt als in der kalten Jahreszeit, liegt in der Sache selbst. Und daß die Bewohner des sonnigen und farbenreichen Orients vorziehen, sich bunt zu kleiden und die Nordländer abgetönte ruhige Farbenstellungen bevorzugen, die der düsteren Umgebung angepaßt sind, ist ebenso erklärlich als der Umstand, daß uns der jahrelange Weltkrieg mit seinen großen Opfern und Entbehrungen eine einfache farbenruhige Mode gebracht hat, von der wir erst einige Jahre nach dem Kriege abkommen dürften. Wenn auch vielleicht schon in den nächsten Jahren wieder eine etwas farbenfreudigere Musterung zugelassen werden dürfte, so wird sich doch in der Hauptsache der ruhige, die dunklen Farben be vorzugende Geschmack durchsetzen. Gangplatte für Flechtmaschinen, Von Jean Kappeler in Mel lingen und Fritz Aeschbach in Aarau, Schweiz. (D. R.-P. Nr. 313 896.) Patent-Ansprüche: .1. Gangplatte für Flechtmaschinen, da durch gekennzeichnet, daß sie mit einer erhabenen Schiene oder Rippe derart versehen ist, daß die beiden Seitenflächen dieser Schiene dem Fuße der Klöppelspindel zur Führung dienen. 2. Gangplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Kreuzungsstellen der Führungsschiene in der Gangplatte besondere Einsatzstücke vorgesehen sind, welche die sich kreuzenden geradlinigen Teile der Führungsschiene bis zum Übergang in die kreisbogenförmigen Teile enthalten. Lochstickmaschine. Von der Firma Lintz & Eckhardt in Berlin. (D. R.-P. Nr. 315041.) Patent-Ansprüche: 1. Lochstickmaschine, dadurch gekenn zeichnet, daß die Vorrichtungen zum Bewegen des Bohrers und zum seitlichen Hin- und Herschwingen der Nadelstange einerseits und die Vorrichtung zum Antrieb des Stoffschiebers anderseits derart mitein ander in Verbindung stehen, daß die ersteren Vorrichtungen freigegeben werden, wenn die letztere gesperrt wird und umgekehrt, zum Zwecke, im Anschluß an ein umsticktes Loch eine fortlaufende Naht nähen zu können. 2. Lochstickmaschine nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß mittels eines an sich bekannten, an der Kurbel angebrachten, dreh baren Armes zwei Stangen gleichzeitig nach entgegengesetzten Rich tungen verschoben werden, von denen die eine eine den Bohrerschieber für gewöhnlich in seiner oberen Stellung festhaltende Sperrklinke aus löst, während die andere eine den Antriebshebel des Stoffschiebers fest stellende Sperrklinke einrückt und eine Klinke auslöst, die den die Schwingbewegung der Nadelstange bewirkenden Hebel freigibt. Schützenauswechselvorrichtung für Webstühle. Von Robert Stei ¬ ger in Krumbach, Schwaben. (D. R.-P. Nr. 315494.) Pa t e n t-An s p r u c h : Schützenauswechselvorrichtung für Web stühle, bei welcher das Auswerfen des alten Schützens und das Ein- führen des neuen Schützens bei gehobener Schützenkastenvorderwand erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung eines Ausstoßes des alten Schützens neben dem Öffnen des Schützenkastens durch den glei chen Exzenter der bei stillstehendem Stuhle angetriebenen Exzenter achse die heb- und senkbare Schützenkastenwand beim Öffnen des Schützenkastens den in der Schützenkastenhinterwand verschiebbar ge lagerten Auswerfer in die Schützenbahn vorschiebt und vor dem Ein bringen des neuen Schützens wieder’ zurückgehen läßt. Fadenlegevorrichtung für Jacquard-Raschelmaschinen mit in zwei Reihen versetzt zueinander angeordneten Lochnadeln. Von Wil helm Barfuss in Apolda. (D. R.-P. Nr. 315669; Zusatz zum Patent Nr. 273921.) Patent-Ansprüche: 1. Fadenlegevorrichtung nach Patent 273 921, bei welcher unter Fortfall der Ovalplatinen und der Verschnü rung derselben mit den Lochnadelpaaren nebst Zubehör für jede der Rücken an Rücken angeordneten Lochnadelbarren eine Stiftmaschine mit federnden Drängstiften zur Anwendung kommt, die bei Fadenlegung von der Jacquardmaschine unter Spannung ihrer Federn hochgezogen sind, dadurch gekennzeichnet, daß beim Fallenlassen des betreffenden Drängstiftes ohne weiteres das gleichzeitige kreuzweise Auseinander- bewegen des zugehörigen Lochnadelpaares dadurch erfolgt, daß jede der (Lochnadeln des Lochnadelpaares eine dem wirksamen Fuß des Dräng stiftes zugekehrte Schrägfläche besitzt, über welche der Fuß des Dräng- stiftes beim Senken desselben hinweggleitet. 2. Fadenlegevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß die. Sehrägflächen der Lochnadeln durch Kröpfen derselben gebildet sind. 3. Fadenlegevorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei völlig geradlinigen bezw. gestreckten Loch nadeln das seitliche Verdrängen derselben seitens der Drängstiftfüße dadurch erfolgt, daß diese letzteren dementsprechend geformt oder be wegt werden. Verfahren und Rundwirkstuhl zur Herstellung gewirkter Futterware. Von Emil Haaga in Stuttgart. (D. R.-P. Nr. 315670.) Patent-Ansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung gewirkter Futterware aller Art, gemäß welchem eine mit nur einer Kuliernase' ver sehene Platine entweder mit der Kuliernase allein oder unter Benutzung des Endes einer an der Platine etwa vorhandenen Einschlußkehle die vollständige Maschenbildung sämtlicher Fäden (Deck-, Grund-, Binde . Futterfäden usw.) dadurch zu bewirken vermag, daß während der Bil dung des Futterhenkels die alte, an den Nadeln hängende Ware durch einen Abstreifer o. dgl. derart verschoben wird, daß sich die Platine durch einen beliebig einstellbaren Kulierexzenter in jede beliebige Kü- liertiefe senken kann. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der .Futterfaden durch die Kulierplatinen in Henkel beliebiger Länge gelegt und sodann durch gewöhnliche Preßräder mustermäßig verteilt wird. 3. Rundwirkstuhl zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausschwingen der Platinen nach vorn unter Vermittelung eines an der Platine vorhandenen An satzes erreicht wird, der mit einem die Platine führenden geschlitzten Ringstück zusammenarbeitet, während die Pl.atine durch Gegenexzenter oder Federn wieder nach hinten gebracht wird. Rundwirkstuhl. Von der Firma Sander & Graff in Chemnitz. (D. R.-P. Nr. 315887; Zusatz zum Patent Nr. 306106.) Pa t e n t-An s p r u c h : Rundwirkstuhl nach Patent 306 106, da durch gekennzeichnet, daß zwecks Anwendung einer der verminderten Nadelzahl entsprechenden Platinenzahl. Platinenstärke und Platinen Stellung (Einschlag') die Scheiben des Kulierrades (Mailleuse) auszuwech sein sind und ihr Getrieberad auf der Drehachse entsprechend zu ver stellen oder gegen ein solches mit anderer Zähnezahl zu ersetzen ist. Schützenauswechselvorrichtung für Webstühle. Von Robert Stei ger in Krumbach, Schwaben. (D. R.-P. Nr. 316007.) Patent-Anspruch: Schützenauswechselvorrichtung für Web stühle. welche bei ausgerückter Schlagwelle und eingerückter, von der Leerscheibe aus angetriebener Wechselwelle in Tätigkeit tritt und bei welcher die Einrückung der letzteren vermittels einer vom Schußwächter überwachten Kupnlung erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupp lung unter der Wirkung eines unmittelbar an das Bremsgestänge der bekannten Webstuhlbremse angeschlossenen Gewichtshebels steht, der infolge seiner Verbindung mit dem Bremsgestänge beim Öffnen der Bremse außer Wirkung gesetzt und bei offener Bremse außer Wirkung gehalten wird. Mechanischer Webstuhl mit selbsttätiger Schützenauswechselung. Von RobertSteigerin Krumbach, Schwaben. (D.R.-P. Nr.316008.) Patent-Ansprüche: 1. Mechanischer Wehstuhl mit selbst tätiger Schüztenaüsweehselung, dadurch gekennzeichnet, daß in dem