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bestimmt; die hier abgedruckten fachmännischen Beantwortungen werden in besonderen Fällen auch honoriert. Die Redaktion.) Schwache Stellen bei 24er, 32er und 48er SchuOgarn aus Kamm zug Qual. C. (Antwort auf Frage Nr. 2238: „Wenn man aus Kammzug Qual. C. die Garne 24er, 32er und 48er Schuß spinnt und die zwei ersten Nummern spinnen gut, während bei der letzten viel Fadenbrüche sowie auch schwache Stellen sich zeigen, worin könnte der Fehler liegen? Alle 3 Garne sind in der Vorspinnerei mit 9 Passagen gearbeitet worden.“) Wenn der Herr Fragesteller gutes Garn Nr. 24 und 32 von C-Quali- tät herstellt, so darf er nicht glauben, daß er von derselben Qualität reguläres Garn für Nr. 48 erhält. Diese Nummer ist, was jedem Fachmann sofort ein leuchten wird, für diese Qualität viel zu hoch. Jede Wolle-Qualität hat ihre bestimmte Grenze, wie hoch dieselbe aus gesponnen werden kann, und keine Kunst und Maschinerie kann über dieselbe hinweghelfen; das Resultat wird stets das gleiche sein: Stellenweise fehler haftes Garn. C.-Qualität sollte nie höher gesponnen werden, wie Nr. 40, um ein reguläres Garn garantieren zu können. Wenn der Herr Fragesteller bei der nächsten Partie B.-Qualität zu Nr. 48 nehmen würde, so wird er unbe dingt finden, daß der gerügte Fehler verschwunden ist, wenn seine Vorbe reitung korrekt arbeitet, was er ja dadurch beweist, daß die früher ange fertigten .Garne Nr. 24 und 32 gut sind. A. St. in Holyoke, Mass. Kalkulation von Rohnessel. (Antwort auf Frage Nr. 2272: „Welche Arbeitslöhne für Vorbereitung und Weben sowie welche Unkostenzuzchläge sind in Ansatz zu bringen bei der Kalkulation von 86 cm breiten Rohnesseln aus 20/20 Garn und 16/16 Faden per 1 / i franz. Zoll bei 100 Meter Kettenlänge?*) Die Unkosten für 100 m Rohnessel 20/20, 16/16 per */ 4 franz. Zoll stellen sich nach den betreffenden Abteilungen folgendermaßen zusammen: Kette und 5 Proz. Zuschlag für Einweb. und Abfall = kg 6,56= —,— Schuß , 5 , , , , , , = , 6,72= —, Arbeitslohn Spulerei kg 6,56 X 3 19,68 „ „ Zettlerei „ 6,56 XI, = 6,56 „ , Schlichterei und Materialien 6,56 XM = 26,24 „ „ Einzieherei == 6,66 „ , Weberei 100 m X'1,9 J = 190,— „ Regieanteil auf 100 m Ware =255,— „ Die Arbeitslöhne sind einem bestehenden Tarife entnommen. Für das Schlichten sind 4 $ pro kg angesetzt, welcher Betrag die Arbeitslöhne sowie den Verbrauch an Schlichtmaterialien für 1 kg Garn zusammenfaßt, bei Roh garn und leichter Schlichte. Die Einzieherei zahlt 20 $ pro 1000 Fäden, welche Fädenzahl unge fähr die Hälfte obiger Zahl ausmacht. Ein Kettbaum enthält 6 Stück zu 100 m Kette, folglich kommen auf 100 m Kette X 2 = 6,66 Einziehljhn. Unter Regie sind alle stehenden Unkosten zusammengefaßt, wie sie sich in einem Webereibetriebe samt Schreibstube ergeben. Regieanteil ist jener Teil des Gesamtregiebetrages, welcher auf einen Stuhltag abgewälzt ist, und je nach der Stuhlleistung bei einer bestimmten Ware auf 100 m entfällt. G. Kunstseide haltbarer zu machen. (Antwort auf Frage Nr. 2273: „Gibt es ein Mittel, um Kunstseide, die sich beim Verweben als Kette aufiauht (schiefert), haltbarer zu machen, etwa durch Schlichten oder Leimen?“) Seit kurzer Zeit werden Gewebe aus Kunstseide geliefert, welche in ihrem weichen Griff und Glanz der Farben den Stoffen aus wirklicher Seide gleichen. Diese Kunstseidenstoffe sind im Kettfaden aus einfachem Gespinst hergestellt. Die Kunstseide wird nach einem bestimmten Verfahren präpa riert, und zwar nach einem Verfahren, welches auf der Erfindung eines Schweizer Textilfachmannes beruht. Die bedeutungsvollste Eigenschaft dieser präparierten Kunstseide ist, daß selbige sich eben so leicht wie wirkliche Seide verarbeiten läßt. Schreiber Dieses ist durch Vermittelung der Redaktion ds. Bl. zu näherer Auskunft bereit. B. Verlust der Elastizität der Trikotware bei der Chlorbleiche. (Antwort auf Frage Nr. 2240: „Wir linden, daß bei der Chlorbleiche von Trikotware (vom Rundatuhl) das Gewebe viel an seiner Elastizität verliert und wir suchen deshalb ein Mittel, um diesen großen Mißstand zu beseitigen, d. h. die Ware wieder elastisch zu machen. Wir sind gerne bereit, für Angabe eines geeigneten Mittels eine Vergütung zu gewähren.“) Eine Trikotware muß elastisch und weich sein und dies wird mit einer gewöhnlichen Chlorbleiche, wenn man nicht sehr weiches Wasser zur Ver fügung hat, nicht erreicht. Man muß mit Chlorsoda bleichen und mit Salz säure absäuern, zum Schluß aber noch seifen. Da ich schon sehr viel Trikot gebleicht habe und ein Spezial-Verfahren zum Weich- und Griffigmachen besitze, könnte ich dem Herrn Fragesteller durch Vermittelung der Redaktion dieser Monatschrift eventl. mit näheren Angaben an die Hand gehen. C. R. Abfall bei der Spulerei der Leinengarne durch Nichtauffinden des Endes des Leinenfadens. (Antwort auf Frage Nr. 2217: „Bei der Spulerei der Leinengarne kommt es sehr oft vor, daß sich das Ende des Leinenfadeus in die Spule so einschneidet, daß man das Ende nicht finden kann. Es entsteht dadurch sehr viel Abfall. Wie wäre dem abzuhelfen? Die Spulerei erfolgt von der Haspel auf Scheibenspulen. Fragesteller wäre nicht abgeneigt, event. eine Kreuzspul maschine anzuschaffen.“) Dem gerügten Übelstande kann zum Teil durch Vergrößerung der tra- versirenden Geschwindigkeit des Fadenführers abgeholfen werden. Es ist event. anzuraten, diese Bewegung um das Doppelte zu beschleunigen. Je größer die Geschwindigkeit des Fadenführers ist, desto mehr nähert sich die Aufwindung den Verhältnissen bei Kreuzspulmaschinen, desto schiefer steht der Fadenwindungskreis zur Spulenachse und desto größer wird die Entfernung zwischen jedem Windungskreise sein. Daher läßt sich das Fadenende besser auffinden und der Faden schneidet sich weniger in das Garn ein. Es könnte auch nachgesehen werden, ob die Fadenspannung nicht etwas vermindert werden könnte. G. Verhütung zackiger Stellen an den glatten Kanten baumwollener roher Köperstoffe. (Antwort auf Frage Nr. 2185: „Welcher Vorrichtung bedarf es, um die bei der Vewendung von Selfaktorpinkops Nr. 6 bis 12 an den glatten Kanten baumwollener, roher, 3-, 4- und 5-schäf- tiger Köperstoffe häufig entstehenden zackigen Stellen zu verhüten?“) Um an 3-, 4- und 5-schäftiger Ware schöne glatte Kanten zu erzielen, ist es unbedingt nötig, die Kanten in Taffet binden zu lassen. In meiner mehr als 15jährigen Praxis habe ich 3-schäftige Ware immer mit einem 4. Exenter (und zwar muß der 4. Exenter ein Theil des 2-seitigen Köper exenter sein) gearbeitet; selbstredend gehörte zu diesem Exenter dann auch der 4. Schaft und wird die Kante dann 1—4 usw. eingezogen; der 4. Exenter muß so eingestellt sein, daß er, wenn 1 umgetreten hat, 4 umtritt. Ich be merke, daß eine genaue Einstellung dazu gehört, um ein reines Fach zu er zielen. Bei gut ziehenden Breithaltern (Tempeln) wird man eine schöne, nicht zackige Kante erhalten, vorausgesetzt, daß man nicht so locker in <G. Kettspannung webt, da straffe Spannung der Kette auch eine Hauptbedingi. für eine gute Kante ist. H. V. Schutz der Holzdecken in feuchten Räumen gegen Fäulnis. (Antwort auf Frage Nr. 2210: „In unserer Wäscherei werden Tuche mit warmem Wasser gewaschen. Die Luft in den Bäumen ist infolgedessen mit Wasserdampf gesättigt, und es bilden sich Wassertropfen an den Holzbalken und Holzdecken. Wie kann man diese Holzteile gegen Fäulnis schützen?“) Schutz der Holzdecken und Balken kann durch Anstrich erfolgen, es darf aber nur ein Überzug verwendet werden, der weder wasserlöslich ist, noch mit Wasser Emulsion bildet; denn etwa entstehendes Tropf wasser könnte sehr böse Folgen für die gewaschenen Tücher zeitigen. Es muß also ein vollkommen wasserfester Anstrich erfolgen, geeignete Far ben liefern verschiedene chemische Fabriken, u. a. die Chemische Fabrik Flörsheim l)r. H. N o er dl inger in F1 ö r s h e i m :a. M.; Michael & D r. Oehmichen in O b er - R am stadt b. Darmstadt; F. Schacht in Braunschweig. Eine zweckmäßige Kaum- lüftung vermindert die Feuchtigkeitsbildung an den Decken und ist, wenn die Kostenfrage nicht hindernd wirkt, sehr zu empfehlen. Hchs. Ersparnis an Schmieröl durch Reinigen und wiederholte Ver wendung desselben. Um den Verbrauch an Schmieröl und damit auch die Betriebskosten um ein Bedeutendes zu verringern, ist es notwendig, für eine möglichst spar same und ausgiebige Verwendung aller Schmiermittel Sorge zu tragen und - insbesondere aber, was hier und da noch geschieht, das Abfallöl nicht zu vergeuden, sondern dasselbe nach Möglichkeit zu reinigen und gegebenen falls wieder zu verwenden. Zu diesem Zwecke empfiehlt sich u. a. die An schaffung sogenannter Olreiniger, wie solche von den verschiedensten ein schlägigen Firmen in den Handel gebracht werden. Eine sehr zu empfehlende Bauart dieser Ölreiniger ist diejenige, die vollständig ohne Filtermasse arbeitet und bei welcher der Behälter aus mehreren Kammern besteht, die das zu reinigende Öl nacheinander durchfließt. Da das Öl, nachdem es an der Schmierstelle seinen Zweck erfüllt hat, meistens nur durch Verunreinigungen rein mechanischer Art verschmutzt ist, die spezifisch schwerer sind als das Öl, so lagern sich dieselben beim Durchfließen des Oles durch die Kammern des Ölbehälters am Boden dieser Kammern ab und das Öl kann der letzten Kammer in vollständig gereinigtem Zustande entnommen und wieder ver wendet werden. Durch die zweckmäßige Verwendung solcher (ilreiniger kann in manchem Betrieb der Verbrauch an Schmieröl um 50 bis 90 Proz. verringert werden, was bei den heutigen hohen Olpreisen eine sehr große dauernde Ersparnis bedeutet, gegenüber der die einmalige Ausgabe für die Anschaffung von Öl reinigern verschwindend gering ist. Bei Anschaffung von Ölreinigern ist es zweckmäßig, gleich von vorn herein so viele zu beziehen, als in dem betreffenden Betrieb Ölsorten ge braucht werden, so daß beispielsweise ein Ölreiniger für Transmissionsöl, einer für Webstuhl- oder Spindelöl und einer für Zylinderöl verwendet wer den kann. Da es sich bei den Zylinderölen meistens um Öle von großer Zähflüssigkeit handelt, so tut man gut daran, als Reiniger für diese Ölsorte einen solchen zu wählen, der entweder mit einer Heizschlange versehen ist oder auf sonst eine Weise erwärmt werden kann, wodurch das Durchfließen des (Iles durch die einzelnen Kammern des Reinigers begünstigt wird. Bei den Olreinigern für dünnflüssigere Öle (Transmissions-, Webstuhl-, Spindel- Öle usw T .) ist eine Heizvorrichtung nicht erforderlich, da diese Öle auch bei den normalen in den Maschinenräumen herrschenden Temperaturen flüssig genug sind, um das Fließen des Öles durch die Reinigerkammern nicht zu behindern. Ing. G. Sp.