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Verfahren unö Vorrichtung zur Jtajibehanälnng von fasergut, insbesondere von Strähngarn, von William Rosco Smith unö John Durrant £arkin in Buffalo, Xev-Jfork, V. St. jl. (D. R.-P. Nr. 276422.) Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Naßbehandlung von Fasergut, insbesondere von Strähn garn, mit wagerecht kreisender Flotte unter gleichzeitiger Anwendung von Druckluft in der Weise, daß das Festsetzen von Luftbläschen zwischen den Fäden, welche die Einwirkung der Flotte verhindern, sowie das Festsetzen von festen Verunreinigungen und das Zerzausen und Zerreißen der Fäden oder Fasern vermieden und eine vollständige Durchlüftung und gleichmäßige Behandlung des Faserguts mit der Flotte erreicht wird. Die Patentschrift läßt sich über das neue Ver fahren wie folgt aus: „Strähngarn z. B. befindet sich nach erfolgter derartiger Naßbehandlung im ursprünglichen, lose gestreckten, nicht verfilzten Zustande, so daß es nach der Flottenbehandlung auf Kötzer, Spulen o. dgl. aufgespult werden kann. Die bisherigen Behandlungs weisen erfolgten meistens in der Weise, daß man das Garn entweder in Strähnform oder als Wickel in einem geeigneten Behälter im Pack oder Aufstecksystem, loses Fasergut im Packsystem, der Einwirkung der Flotte aussetzte. Hierbei konnte bei Strähngarn ein Zerzausen trotz dichter Packung nicht vermieden werden, und die Art des Zu leitens der Flüssigkeit und die feste Packung hatten außerdem ein Festsetzen von festen Verunreinigungen und, falls es sich um Woll fasern handelte, auch leicht eine Verfilzung der Fasern zur Folge. Mit dem Naßbehandlungsverfahren gemäß der Erfindung kann man sowohl das Verfilzen als auch das Festsetzen von Verunreinigungen verhindern und die Fasern oder Fäden während der ganzen Dauer der Naßbehandlung dadurch im losen Zustande erhalten, daß man sie der Einwirkung einer in bekannter Weise in einem endlosen Törderkanal wagerecht bewegten Flotte aussetzt, welcher vom Boden des Behälters aus Druckluft zugeführt wird. Die Fasern bzw. Fäden sind während der Behandlung in flüssigkeitsdurchlässige, offenmaschige, z. B. netz artige Hüllen eingeschlossen, welche nebeneinander zu einem Behälter mit getrennten Behandlungsräumen vereinigt sind. Diese netzartigen Hüllen werden in der Flotte schwimmend erhalten. Die Strähnen be halten dadurch ihre ursprüngliche gestreckte Lage bei, und die sich etwa festsetzenden Luftblasen werden durch die zur Richtung des auf steigenden Luftstromes annähernd rechtwinklige Bewegung der Flüssig keit entfernt, und dadurch wird auch das Festsetzen von festen Ver unreinigungen an den Fäden verhütet. Die Bewegung der Flüssigkeit kann in bekannter Weise durch Schaufelräder hervorgebracht werden, die gleichzeitig auch durch gegen die treibenden Hüllen ausgeführte Schläge die Entfernung dec sich etwa festsetzenden Luftblasen unter stützen. Das Verfahren ermöglicht also ein vollkommenes Durchziehen und Lüften des Gutes während der Behandlung mit der Flotte, ohne daß durch Luftblasen oder Verunreinigungen Flecke entstehen können. In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens dargestellt, und zwar in Fig. 1 in der Draufsicht, in Fig. 2 im Längsschnitt nach der Ebene 2-2 der Fig. 1. Fig. 3 zeigt eine besondere Ausführungsform der zur Aufnahme des zu behandelnden Fasergutes dienenden Hüllen. In dem holländerartigen Bottich oder Förderbehälter a befindet sich in bekannter Weise ein ringförmig endloser Kanal, in welchem die Flotte, beispielsweise Färbe- oder Bleichflüssigkeit, durch Schaufel räder b oder ähnliche Vorrichtungen im ständigen Kreislauf erhalten wird. In die Flüssigkeit strömen von unten in der üblichen Weise durch den durchlochten Boden e Luftströme ein, welche z. B. mittels einer Zentrifugalpumpe c und Luftrohrleitungen c 1 , c 2 und durch Schlitze c 3 unter dem Boden e eingeführt werden können. Das Faser gut, beispielsweise loses Strähngarn j, wird in flüssigkeitsdurchlässige offenmaschige, z. B. netzartige Hüllen i eingeschlossen und in diesen in der Flüssigkeit treiben gelassen bzw. in dieser schwimmend erhalten. Dadurch, daß man das Gut mit der Flüssigkeit treiben läßt, wird es nicht allein vollkommen durch und durch mit der Flotte behandelt, sondern infolge der Strömung der Flüssigkeit wird auch bewirkt, daß sich die Fasern strecken bzw. gestreckt erhalten werden. Sogar beim Einbringen in die Flüssigkeit etwas verknotete bzw. quer gelagerte Fasern werden durch die Strömung der Flüssigkeit gezwungen, eine gestreckte Lage einzunehmen, so daß mittels des vorliegenden Ver fahrens auch nicht vorher geradegelegte Gewebefasern entwirrt und geradegerichtet werden können, und in einen Zustand übergeführt werden, in welchem sie nach der Behandlung mit der Flotte unmittel bar aufgespiilt werden können. Durch die seitliche Strömung werden auch die sich etwa am Boden des Behälters absetzende und durch die aufsteigenden Preßluftströme gegen die Fasern geschleuderte Nieder schläge oder feste Verunreiuigungen der Flotte aus den Fasern ent fernt bzw. am Festsetzen verhindert und auch das Zurückbleiben von Luftbläschen in den Fasern trotz vollständiger Durchlüftung unmög lich gemacht. Zur Lüftung etwa zu färbender Fasern braucht man bei diesem Verfahren das Gut nicht aus der Flotte herauszuziehen. Es fällt hierbei auch die Notwendigkeit der Verwendung besonderer Beschwerungsmittel fort, deren Anwendung notwendig wäre, wenn man die Hüllen mit dem eingeschlossenen Fasergut zur Durchführung der Behandlung an einer Stelle belassen und hier die Flüssigkeit zur Ein wirkung bringen würde. Da einzelne getrennte Hüllen sich beim Schwimmen in der Flotte gegenseitig behindern und auch häufig gegeneinander anlegen können, und da außerdem eine breite Fläche sich leichter schwimmend erhalten läßt, als einzelne getrennte Säcke oder Hüllen, so kann man auch gemäß der in Fig. 3 dargestellten beispielsweisen Ausführungsform mehrere voneinander getrennte Räume darstellende Hüllen oder Säcke i durch Ft S- 3 Gewebe oder in anderer Weise mit- . einander zu einem einzigen Körper L verbinden. Man kann auf diese Weise <■ Waren verschiedener Partien in einem einzigen Arbeitsgang mit der Flotte j behandeln, ohne daß die einzelnen Waren irgendwie miteinander gemischt werden. Außer für Strähngarn kann man das Verfahren auch ganz allgemein für Vorgespinst sowie auch für Wirkwaren o. dgl. anwenden. Beim Vorbeigang an den Schaufelrädern werden die Hüllen mit dem darin befindlichen Fasergut teils heruntergedrückt, und zum Teil etwas angehoben oder umgewendet, teils auf eine kurze Strecke der Aufwärtsbewegung der Räder folgen. Durch die Hüllen wird natür lich auch bewirkt, daß das Material von den Schaufelrädern nicht er faßt und zerrissen werden kann. Da die Fasern durch die seitliche Strömung stets im gestreckten Zustande erhalten werden können, so wird auch ein Verfilzen unmöglich gemacht-“