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LEIPZIGER MONATSOHRIFT FÜR TEXTIL INDUSTRIE. 92 No. 5. Vorrichtung zum /ibschneiöen der Schußjaöenenden für Webstähle mit Spulenauswechslung von der cextilmaschinenfabrik Schwenningen (j. m. b.}(. in Schwenningen a. Jl. (1). R.-P. Nr. 279577.) Schußfadenabachneidevorrichtungen mit mehreren sich kreuzenden, mit Ausschnitten versehenen Scheiben sind bekannt. Es besteht dabei aber der Übelstand, daß das Fadenende, welches wohl abgeschnitten ist, so lange von den Scheiben festgehalten wird, bis sich dieselben wieder öffnen. Dies wirkt besonders nachteilig, wenn z. B. die Schuß spule ausgewechselt wird, bevor sie ganz leer ist, weil dann die aus ¬ gewechselte Spule den abgeschnittenen Faden nicht aus dem Schützen herausziehen kann und somit letzterer den Faden mit in das Gewebe einzieht, wodurch Doppelschüsse entstehen. Es ist deshalb erforderlich, daß der Faden, nachdem er geschnitten, sofort wieder frei wird. Dies wird wohl mit einer Schere mit zwei einfachen Scherenschenkeln, die mit Schnittflächen versehen sind, erreicht; dabei entsteht indessen, wie sich in der Praxis gezeigt hat, wieder insofern ein Ubelstand, als die Scheren bald stumpf werden. Nach der Patentschrift sind bei vorliegender Erfindung die er wähnten Übelstände beseitigt, indem eine Schere mit mehreren Schenkeln Verwendung findet, welche den Faden sicher schneidet, ohne stumpf zu werden, und denselben sofort wieder freigibt. Es ist an sich bereits bekannt, zum Abschneiden der Schußfaden enden Scheren mit mehreren sich kreuzenden Schenkeln zu verwenden. Gemäß der Erfindung kreuzen sich die Schenkel derart, daß dieselben nach dem Durchschneiden ihre Bewegung so weit fortsetzen, bis sie wieder freistehen, wodurch ein Festhalten des Fadens vermieden wird. Nachstehend werden die Abbildungen erklärt und die Einrichtung be schrieben. Fig. 1 zeigt die Schere im Grundriß, am Breithalter angebracht, Fig. 2 Seitenansicht der Schere in geöffnetem Zustande, Fig. 3 Seitenansicht der Schere in geschlossenem Zustande auf halbem Wege, Fig. 4 Seitenansicht der Schere am Schlüsse der Schneid- bewegung, Fig. 5 Seitenansicht eines einzelnen Schenkels in zwei Aus führungen. Ist vom Fühler der Schußspulenauswechselung eingeleitet, so wird in bekannter Weise die Klinke 1 durch Stift 2 hochgehoben; dadurch wird die Nase 3 mit Schieber 4 frei, welcher durch die Feder 5 in seine vorderste Stellung gezogen wird (Fig. 2). Durch diese Bewegung führen die Scherenschenkel 6 und 7 — drehbar auf Stift 8, dieser wieder in fester Verbindung mit Schieber 4 — vermittels der Nasen 9 und 10 in den Aussparungen 11 und 12 eine Bewegung derart aus, daß die Schenkel 6 und 7 der Schere vor der Schneidbewegung die Stellung nach Fig. 2 und am Schlüsse der Schneidbewegung die Stellung nach Fig. 4 einnehmen. Inzwischen ist der Schützen auf der Aus wechselseite angelangt. Der Faden 13 legt sich beim Vorgang der Lade in die Öffnung zwischen die Scherenschenkel 6 und 7 (Fig. 2) ein worauf die Schere durch Anschlag der Lade auf Hebel 14 ihre Schneidbewegung ausführt (Fig. 3 und 4), wobei der Faden durch die Verwendung mehrerer Scherenschenkel sicher abgeschnitten und auch sofort wieder frei wird; infolge Weiterbewegung des Schiebers 4 kommt dieser in seine hinterste Stellung, in welcher er durch Hebel 1 ge halten wird. Feder 15 hat den Zweck, die Klinke 1 schnell und sicher vor die Nase 3 eingreifen zu lassen. Mittels der Schraube 16 und des Loches 17 wird der Breithalter mit Abschneidevorrichtung in be kannter Weise befestigt. Die Scherenschenkel können auch mittels Stifte gedreht werden, wie Fig. 5 zeigt.