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Porto größere Unkosten als der Briefversand verursache, kein Gewinn, sondern viel eher ein mehr oder mindes bedeutender Verlust für die Postanstalt erwachse. Zu Ende 1859 zählte man 24,802 Postbedienstete; davon gehörten bei 1500 dem Londoner Hauptpostamte und (letztere Anzahl mitgerechnet) 3300 dem Postbezirke der Reichshauptstadt an. Sowohl für diesen als auch für die Be zirke von Dublin und Edinburg besteht die wohlthätige Einrichtung, daß die Briefträger und minderen Beamten in Erkrankungsfällen durch eigene von der Regierung besoldete Aerzte behandelt werden, und auch die Arzneien umsonst erhalten. Alljährlich müssen diese Aerzte dem Generalpostmeister über ihre Thätigkcit in der bezeichneten Sphäre einen Hauptbericht erstatten, der sich über den allgemeinen Gesundheitszustand der ihrer Obsorge anvertrauten Individuen, über die vorherrschenden Krankheiten, über die durchschnittliche Dauer der vor gekommenen Erkrankungen, über die Anzahl Sterbfälle rc. ausführlich zu ver breiten hat. Unter den Manipulazionsbeamten der Hauptpostämter zu London, Dublin, Edinburg, Liverpool und Glasgow wurde ein „wechselseitiger Versicherungsfonds (mutual OuarLutes luuä) gebildet, wodurch für dieselben die Nothwendigkeit ent fällt, entweder aus eigenen Mitteln eine Kauzion (personal seoirit^) zu leisten, oder zu diesem Bchufe sich an die britische Versicherungsgesellschaft (Euarantse Lssociation) zu wenden, welche für die gebotene Sicherstellung bedeutende Ab züge von den verhältnißmäßig geringen Gehalten der betreffenden Beamten be ansprucht. So aber erlegt jetzt jeder Angestellte des Londoner Postamtes, welcher dem erwähnten Versicherungsfond beitreten will, 10 Schilling, jeder Briefträger die Hälfte dieses Betrages. Die Einlagen werden in Staatssicher heiten invcstirt, und zwar auf die Namen von Vertrauensmännern, welche der Generalpostmeister aus der Zahl der Mitglieder wählt. Alle vorkommenden Ersätze werden aus diesem Fond geleistet, und wenn ein Beamte den Dienst verläßt, erhält derselbe eine dem derzeitigen Vermögensstande, so wie seiner eigenen Einlage entsprechende Theilsumme zurückgezahlt. Beim Londoner Post amte beträgt dieser Fond nach zweijährigem Bestehen bereits über 700 Pf.St. Außer diesem sucht die Postbehörde noch durch Geldunterstützung und sonst in geeigneter Weise das Institut der Lebensversicherung unter ihren Beamten mehr und mehr zu verbreiten. (Austria.) Eelegraphenwefen. I Zur Statistik der französischen Telegraphen im Jahre 18S9. Das neueste Heft der Zeitschrift des deutsch-österreichischen Telegraphen vereins enthält folgende Zusammenstellungen über Verkehr und Einnahmen der französischen Telegraphen. Die in Nachstehendem aufgcführten Zahlen betreffen nur die bei den französischen.Staats-Tclegraphcnstazioncn aufgcgebcnen Tele gramme, nicht die angekommenen und transitirtcn, auch nicht die durch die Eisenbahn-Betriebstelegraphen beförderten. 1. Ihrem Hauptinhalte nach wurden aufgegeben: 453,998 —100.0 Proz. 144,703 —100.0 Proz. Telegramme betreffend: interner Dienst internaz . Dienst Verwaltungs- u. diplomatische Angelegenheiten .... — 7,419 - 5.1 Proz. Familien- u. Privatangelegen heiten 162,919 - 35.9 Proz. 31,481 - 21.8 „ Publizistik und Journale . . 12,575 - 2.8 „ 13,982 — 9.7 „ Getreidehandel 24,979 — 5.5 „ 6,993 -- 4.8 „ Handel und Industrie im Allg. 201,013 — 44.3 „ 50,746 --- 35.1 „ Börsenangelegenheiten . . . 49,275 — 10.8 „ 33,613 -- 23.2 „ Vermischten Inhalts . . . 3,237 --- 0.7 ,, 469 — 0.3 „ Ausgegeben wurden in Paris . 96,814 Telegr. 82,713 Telegr. „ in den Departements 357,184 „ - - 61,990 „ 2. Die internen Telegramme vertheilen sich nach der Wortzahl (Gesetz vom 27. Juli 1854 und 18. Mai 1858) wie folgt: 285,705 — 62.9 Proz. Von 1 bis 15 Worten .... ,, 16 „ 20 „ .... 76,176 — 16.8 „ 21 „ 25 39,713 - 8.8 „ 26 „ 50 „ 43,839 -- 9.6 „ 51 „ 100 „ 6,958 — 1.5 „ über 100 „ . z 607 — 0.4 — 4Zch998 -- 100.0 Proz. 3. Nach den besonder» Erpedizionsbcdingungen ergibt sich folgende Classi- stkazivn: Unter den aufqegebenen Telegrammen waren interne internazionale Bezahlte Rückantworten . . 12,287 -- 2.71 Proz. 1,766 ----- 1.22 Proz. An mehrere Adressaten dersel ¬ ben Stadt gerichtet g 438 — 1-42 „ 5,593 — 3.87 „ An mehrere Stazionen adressirt 1 303 -- 0.28 » — — „ Weiter zu befördern durch d. Post 3,301 - 0.73 Proz. 1,357 - 0.94 Proz. „ „ „ Erpressen oder Estaffctten 12,968 - 2.85 1,261 -- 0.87 Mit Empfangsbescheinigung . 372 - 0.08 49 --- 0.03 „ Kollazionirung . . . 55 - 0.01 37 - - 0.02 In der Nacht aufgegeben . . 4,568 -- 1.01 6,327 - 4.37 Mit der erhöhten Nachtgebühr 125 - 0.03 449 - 0.31 „ „ Gebühr für dringende 0.14 Telegramme — — 199 - Mit Beglaubigung d. Absenders — — 1 - 0.00 Ohne besondere Bedingungen 412,581 — 90.88 127,664 -- 88.23 453,998 --lOO.OOProz. 144,703 ---100.00Proz. 4. Vergleichung der Ergebnisse der Jahre 1858 und 1859: 1858 1859 Zunahme Länge der Staatstelegraphenlinien. Kilom. . 13,030 . 16,049 . 3,019 Stazionen in Betrieb Zahl der aufgegebenen Telegramme: 193 240 47 innerhalb Frankreich . 349,887 . 453,998 104,111 internazionale 114,086 144,703 30,617 zusammen Einnahmen: 463,973 598,701 134,728 an internen Gebühren. Fr 1,794,918 2,072,314 277,396 „ internazion. „ „ . . . . 1,721,715 1,950,486 228,770 zusammen . . . . „ .... 3,516,633 4,022,800 506,166 Abnahme pro Kilometer . . . „ .... 270 251 19 „ internes Telegramm,, . . . . 5.12 4.56 0.56 „ internazion. „ „ . . . . 15.09 13.47 1.62 II. Verkehr der K. Hannoverschen Staats-Telegraphen. Nach einer in der Zeitschrift des deutsch-österreichischen Telegraphenvereins mitgetheiltcn Uebcrsicht des Depeschen-Vcrkehrs auf den K. Hannoverschen Tele graphenlinien im Kalenderjahr 1859 sind aus den 30 Vereinsstazionen und 36 Eisenbahnbetricbs-Telegraphenstazionen Staats- und Privattelegramme 1) im internen Verkehr: abgegangen angekommen 2) im internazionalen Verkehr: abgegangen angekommen . . . . . durchgegangen .... Gesamnitzahl der Telegramme Der Betrag der Beförderungsgebühr 58,798 i 58,798 / 117,596 35,174 . 35,250 l 78,552 8,128 ) — . . . 196,148 für abgegangene Telegramme war im internen Verkehr 24,976 Thlr. „ internazionalen Verkehr . . . 75,707 „ Zusammen 100,683 Thlr. Die bedeutendste Stazion der Hannoverschen Telegraphen ist Hamburg, dieselbe erscheint mit einer Gesammtdepeschenzahl von 72,989 und einer Ein nahme für abgesandte Depeschen von 50,612 Thlr. Im internazionalen Ver kehr erscheint Hamburg mit einer Depeschenzahl von 47,060, also von 60 Proz. des ganzen Hannoverschen internazionalen Verkehrs. Nach Hamburg kommt die Vereinsstazion Bremen mit 33,662 Depeschen und 15,030 Thlr. Einnahme, dann Hannover mit 21,384 Telegramme und 4604 Thlr. Einnahme. Mehrere der Vereinsstazionen finden sich mit einer sehr geringen Zahl Telegramme anf- geführt: wir nennen Elausthal mit 81 Telegrammen und 17 Thlr. 26 Gr. Ein nahme, Osterode mit 99 Telegrammen und 26 Thlr. 23 Gr., Goslar mit 246 Telegrammen und 71 Thlr. 4 Gr. Einnahme. Auf sämmtliche 66 Stazionen vertheilt, kommen auf jede Stazion durchschnittlich in runder Zahl 3000 Tele gramme pro Jahr; wenn man aber die drei bedeutendsten Stazionen Hamburg, Bremen und Hannover nicht mit in Rechnung nimmt, so haben die übrigen 63 Stazionen durchschnittlich nur einen Verkehr von 1080 Telegrammen jährlich oder 3 Telegrammen pro Tag. Verein für Eifenbahnkunde in Derlin. Sitzung am 13. November 1860. Vorsitzender: Herr G. Hagen; Schriftführer: Herr W. Schwedler. Herr G. Hagen legte Proben von präparirtem Torfe vor, der auf dem Gute Wolle ohnfern Riesenburg durch den Gutsbesitzer Puppel bereitet ist. Der sehr faserige lockere Torf dortiger Gegend wird in nassem Zustande durch eine Schneidemaschine sehr fein zerschnitten und alsdann an der Luft getrocknet. Die vorgelegtcn Proben stellen eine sehr kompakte Masse dar, die sich durch große Härte anszeichnet. Dieses Fabrikat dürfte zum Heizen der Lokomotiven geeignet sehn. Herr Plathner spricht über de» Zuhalt des Tariftaschenbuchs von Schulz. Herr Weishaupt hält Vortrag über amerikanische Eisenbahn-