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L82 103 Fuß bei der Bayerischen Ludwigs-Westbahn, 103 „ „ „ Württembergischen Staatsbahn. Bon tiefsten Einschnitten: 115 Fuß bei der Bergisch-Märkischen Bahn (Düsseldorf-Dortmund), 88 „ „ „ Bayerischen Ludwigs-Süd-Nordbahn, 86'/z „ „ „ Hannoverschen Staatsbahn, 81 „ „ „ Süd-Norddeutschen Verbindungsbahn, 89 „ „ „ Rheinischen Eisenbahn, 88 „ „ „ Kaiserin-Elisabethbahn, 87^3 » „ Oesterreichischen Nördlichen Staatsbahn. (Fortsetzung folgt.) Postwegen. Betriebs-Ergebnisse der englischen Postanftalt im Jahre 18SS. (Schluß von Nr. LS.) Seit dem Jahre 1839, in welchem die erste allgemeine Ermäßigung des englischen Briefporto stattfand, hat sich der Korrespondenzverkehr im Bereinigten Königreiche großartig entwickelt. Damals betrug die Anzahl der postamtlich bestellten Briefe circa 76 Mill. Stück, im Jahre 1859 dagegen war sie mehr wie 7 Mal so groß, nämlich 545 Mill.; davon kamen: 448 Mill, aus Eng land, 47 Mill, auf Irland und 52 Mill, auf Schottland. Im Bergleich zum Jahre 1858 mit 523 Mill. Briefen ergab sich eine Zunahme um 22 Mill, oder 4V» Proz.z das Verhältniß der Briefe zur Bevölkerung blieb gegen das Borjahr ziemlich unverändert und war: 22 :1 in England, 7 :1 in Irland, 16:1 in Schottland, 18:1 im ganzen Königreiche. In den vorzüglicheren Städten des Landes erscheint aber diese Proporzion noch höher, z. B. in London 43 : 1, in Edinburg 35 : 1, in Dublin 34: 1, in Manchester 32 :1 u. s. w. Auf den Londoner Postbezirk allein entfielen von der für 1859 ausgewiesenen Gesammtzahl Briefe circa 129 Mill., und es, ist immerhin eine interessante Thatsache, daß in diesem einzigen Bezirke gerade so viel Briefe anfgegeben und auch innerhalb desselben bestellt wurden (sog. Vistrivt Dotters), als vor 20 Jahren in ganz England und Wales (London mitgerechnet) zur Aufgabe gelangten. Rekommandirte Briefe kamen im vorigen Jahre 1,400,000 oder 1 unter 400 gewöhnlichen Briefen vor; die diesfällige Zunahme gegen 1858 ist 6 Proz. In 785 Fällen (also ungefähr in 1 unter 1780) wurde Klage angebracht, daß Der rekommandirte Brief seine Bestimmung nicht erreicht habe; auch wurde für 6 solche Briefe Seitens der Postbehörde Schadenersatz geleistet, ungeachtet der selben für den Inhalt eines Briefes, ob mit oder ohne Rekommandazion auf gegeben, gesetzlich keine Haftung obliegt- 1,900,000 Briefe (oder 1 von je 287) wurden wegen Unbestellbarkeit an ihre Aufgeber znrückgcsendet. Beinahe die Hälfte dieser Briefe konnte wegen unrichtiger oder unvollständiger Adresse nicht bestellt werden; mehr als 11,000 derselben trugen gar keine Adresse. Einen Werthbetrag von 260 Pf.St. fand man in unbestellbaren Briefen, welche auch nicht an die Aufgeber zurückgesendet werden konnten, weil die Angabe ihrer Adresse fehlte. Die Anzahl der Retourbriefe hat sich im Vergleiche zum Vor jahre um circa 200,000 gesteigert; was der Bericht des Generalpostmeisters dem Umstande zuschreibt, daß mangelhaft adressirte Briefe jetzt so schnell als möglich an die Aufgeber zurückgcleitct werde», anstatt sie wie früher von Ort zu Ort herumzuschicken, um vielleicht doch die Adressaten zu ermitteln. Bei ungefähr 60,000 Briefen wurde die Annahme verweigert, weil sie nicht srankirt waren. Im Londoner Hauptpostamts kommen pro Tag durchschnittlich 200 un versiegelte Briefe vor. Der Versand von portofreien Zeitungen belief sich 1859 auf 4!>,318,c>vl) Stück (gegen 50,058,000 im Vorjahre). Bücherpakete und portopflichtige ') Zeitungen wurden während des Jahres 32,121,000 (gegen 28,384,000 St. im Vorjahr) im ganzen Königreiche durch di- Postanstalt befördert. Ungefähr 470,000 Zeitungsblätter (also circa 1 von je 150) blieben unbestellt, größtentheils wegen mangelhafter Adressirung, zuweilen aber auch wegen schlechter Beschassenheit der Schleifen und nachlässigen Zusammensaltens der Blätter. Man hat übrigens ermittelt, daß beim Londoner Postamtc höchstens 1 von je 5000 Zeitungseremplaren die Schleife verliert. Das Durchschnittsporto für einen gewöhnlichen inländischen Brief ist 1'/» 2., für ein Vücherpaket etwas über 2 öl. Mit Ausschluß der amtlichen Sendungen berechnet sich das Gewicht sowohl eines inländischen als ausländischen Briefes im großen Durchschnitte mit je Loth, dagegen mit ?/z Loth für ein Schreiben aus den Kolonien. Unter den durch die englische Postanstalt beförderten Zeitungen sind die inlän dischen durchschnittlich «m schwersten, denn sie haben pro Eremplar ein Gewicht von 5 Loth; die ausländischen wiegen nicht viel über 2, die Kolonialblätter über 4 Loth. Das durchschnittliche Gewicht eines Bücherpaketes ist 10Vr Loth. ') Unter „portofreien Zeitungen" versteht man alle englischen Zeitungen und ähnliche Publikazionen, die nut dem anfgedrucktc» Zeitungsstempcl versehen sind dann alle auswärtigen Blatter, von welchen in England keine Gebühr er hoben wird. Als „portopflichtig" gelten jene Zeitungen, welche nicht gestempelt sind, und deshalb der Portozahlung mittelst Marken oder Baargeld unterliegen. Das Geldanweisungsgeschäft steht bekanntlich in England bereits auf einer hohen Stufe der Entwickelung, dabei ist aber die Postbchörde fortwährend be müht, dasselbe noch mehr auszudehnen und zu verbessern. Zu diesem Behufs wurde im vorigen Jahre ein eigenes Comite, bestehend aus Postbeamten höheren Ranges, mit der Aufgabe betraut, das ganze System der Geldanweisungen in seinen Einzelheiten durchzuprüfen und entsprechende Aenderungen vorzuschlagen. Der diesfallsige Comitvbericht empfahl unter Anderem, den bisherigen Marimal betrag von 5 Pf.St., der im Postwege angewiesen werden kann, auf das Dop pelte zu erhöhen; ferner durch eine mehr zweckdienliche Bemessung der Anwei sungsgebühren dem bisherigen Uebelstande zu begegnen, daß nämlich die Effek- tuirung einer gewissen, der Zahl nach ziemlich bedeutenden Klaffe von Anwei sungen für die Postanstalt mit Geldopfern verbunden ist. Eine andere Neue rung besteht darin, daß eine Geldanweisung erst nach 10 Tagen ausbezahlt werden soll, wenn die anweisende Partei dafür nebst der eigentlichen Gebühr noch eine Ein- oder Zweipenny-Marke, je nach der Entfernung des Wohnortes des Adressaten, verwendet. Es ist ihr dadurch die Möglichkeit geboten, von Seite des letztem eine Empfangsbescheinigung zu erhalten, bevor noch die Post anweisung realisirt wurde. Um dem Publikum die Ueberschickung ganz kleiner Geldsummen nach London im Postwege (wofür sich das Mittel der Anweisung wegen der unvermeidlichen höheren Kosten nicht wohl eignet) zu erleichtern, — ohne aber dadurch, bei dem Mangel kleinerer Noten-Appoints, gleichzeitig die eigentlichen Baargeldsendungen zu vermehren, — wurden die Postämter der Reichshauptstadt ermächtigt, Postmarken gegen baares Geld einzuwechseln. Die dafür zu entrichtende Gebühr ist 2'/- Proz., darf aber nicht unter '/z Penny bemessen werden. Für Marken z. B. im Werthc von 5 s. werden also der vor weisenden Partei 4 s. 10'/-ä., und 1 s. 7'/-4. für einen Markenwerth von 1s. 8 4. ausbezahlt. Der bisherige Erfolg dieser Vorkehrung zeigt sich so günstig, daß der General-Postmeister vor hat, dieselbe auf das ganze Land aus zudehnen. — Seit Juni v. I. ist auch Canada mit den Vortheilen des Geld anweisungssystems bedacht und hat davon gleich Anfangs vielfältigen Gebrauch gemacht. Von Juni bis Dezember wurden nämlich in dieser Kolonie nahe an 4000 Anweisungen auf das Vereinigte Königreich hinausgegeben, und ungefähr 1150 in umgekehrter Richtung; im Durchschnitt entfiel ein Betrag von 3 Pf.St. auf eine solche Anweisung. Während des vorigen Jahres wurden in England und Wales 108, in Irland 20 und in Schottland 10 neue Geldanweisungsämtcr eröffnet. Im ganzen Vereinigten Königreiche waren 2481 solche Aemter im Betriebe, welche die nachstehenden Ergebnisse lieferten: Anzahl der Verhältniß der hinausgcgcbenen Geldbetrag Anweisungen Anweisungen Pf.St. zur Kopfzahl England und Wales . . 5,932,133 . . 11,358,057 . 1: 3 Irland 498,828 . 891,675 . 1:13 Schottland .... 538,147 . . 1,001,298 ..1:6 Ver. Königreich . . 6,969,108 . . 13,250,930 . 1: 4 in 1858 . . 6,689,396 . . 12,662,105 . 1: 4 „ 1839 . 188,921 . 313,124 In dem Abschnitte des Jahresberichtes, welcher die postalischen Beziehun gen Großbritanniens zum Auslande bespricht, wird unter Anderem auch be merkt, daß die in einzelnen fremden Staaten bestehenden namhaften Transit- Postgebühren als eines der Haupthindernisse gegen die Feststellung niedriger Portotaren für den auswärtigen Postverkehr zu betrachten seyen. Empfehlens werth in dieser Beziehung erscheine der von der französischen Regierung in einigen neueren Postverträgen angewendete Grundsatz: die Transitgebühren nach der geraden Luftlinie vom Eingangs- bis zum Ausgangspunkte des trausiti- renden Briefe zu bemesse». Die Geldgebahrung der englischen Postanstalt stellt sich für die letztver- floffcuen zwei Jahre folgendermaßen dar: Noheinnahme Betriebskosten lleberschuß 1858 . . . 3,100,939 Pf.St. 1,770,554 Pf.St. 1,330,385 Pf.St 1859 . . . 3,299,825 „ 1,853,953 „ 1,445,872 Die Noheinnahme hat sich also gegen das Vorjahr um nahe 200,000 Pf.St. oder 6'/, Proz. vermehrt, was — nebst der in allen Zweigen des geschäftlichen Verkehrs herrschenden Thätigkeit — theilweis auch den allgemeinen Parlaments wahlen im Frühjahr 1859 zngeschrieben wird. — Bezüglich der Betriebs auslagen wird im Jahresberichte hervorgehoben, daß die Beförderungskosten gegenwärtig, wo der Transport haupisächlich pro Eisenbahn geschieht, mehr als viermal so viel betragen wie zur Zeit der Einführung des Pennyporto, wo die meisten Briefe mittelst Postkutschen ihrer Bestimmung zugeführt wurden. Row- land Hill habe damals gezeigt, daß im Durchschnitte diese Kosten für einen in ländischen Brief nicht Vss ö., für ein Zeitungsblatt nicht Vs ä. übersteigen; jetzt seyen V» und 1V. ck. die bezüglichen Durchschnittsbeträge. — Der oben für 1859 bezifferte Uebcrschuß wird bis auf einen kleinen Theil dem Porto ertrage von Jnlandsbriefcn zu Gute gerechnet, indem man dafürhält, daß aus dem Transporte von Zeitungen und Büchern, der bei verhältnismäßig geringerem