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L«« giens mit der Schweiz, dem südlichen Deutschland und östlichen Frankreich wesent lich abgekürzt, Im Innern ist der Bahnverlängerung von Chimay an die französische Grenze zur Verbindung des Belgischen Bahnnetzes mit der Ardennen- Bahn Erwähnung zu thun; dieselbe wurde für Güter' im Oktober, für Personen im November 1859 dem Betrieb übergeben. Von den Abzweigungen nach industriellen Etablissements abgesehen, deren es jetzt 85 gibt, bestehen in Belgien: Vom Staat erbaute Bahnlinien . . . 567.024 Kilometer Von Privat-Gesellschaften erbaute . . . 1147.145 „ zusammen 1714.169 Kilometer. Die Privatbahnen waren nach dem Stand vom 31. Dezember 1859: Linien Länge 1. Lierre nach Turnhout 37.373 Kilom. 2. Antwerpen nach der holländischen Grenze . 28.573 „ 3. „ „ Gent 49.690 „ 4. Brüssel nach Gent über Alost .... 34.171 „ 5. Audenarde nach la Pinte 18.250 „ 6. Westflandrische Bahn 120.988 „ 7. Lichtervelde nach Furnes 33.847 „ 8. Tournai nach Jurbise 47.506 „ 9. Ath nach Lockeren 74.112 „ 10. Mons nach Haumont 14,529 „ 11. „ „ Manage 32.745 „ 12. Erquelinnes zum Centrum .... 22.601 „ 13. „ nach Charleroi 26.500 „ 14. Zwischen Sambre und Maas .... 105.574 „ 15. Mariemburg nach Momignies .... 29.094 „ 16. Ostbelgische Bahn 93.721 „ 17. Manage nach Wavre 41.091 „ 18. St. Trond an die Grenze von Maestricht . 42.641 „ 19. Pepinster nach Spa 12.119 „ 20. Namur nach Lüttich 73.444 „ 21. Grand-Luremburg 207.389 „ 22. Abzweigungen in Brüssel 1.187 „ zusammen 1147.145 Kilom. Von diesen Privatbahnen sind 7, welche ohne Zinsengarantie von den Ge sellschaften, die sie erbaut, betrieben werden; 6 welche mit voller oder theilweiser Zinsengarantie des Staats von den konzessionirten Gesellschaften, 5 welche ohne Staatsgarantie von anderen als den konzessionirten Gesellschaften betrieben wer den; von 4 endlich besorgt die belgische Staatsverwaltung den Betrieb, wo gegen die Strecke der Staatsbahn von Landen-St. Trond von der Aachen- Maestrichter Gesellschaft mitbetrieben wird. Hiernach theilen sich die belgischen Bahnen: 1) in vom Staat erbaute und betriebene Linien .... 556.804 Kilom. „ von Gesellschaften erbaute u. vom Staat betr. Linien 188.534 zusammen in Staatsbetrieb 745.338 Kilom. 2) in von Privatgesellschaften erbaute und betriebene Linien 958.611 Kilom. „ vom Staat erbaute u. von Gesellschaften betr. Linien 10.220 „ zusammen in Privatbetrieb 968.831 Kilom. In geographischen Meilen (L 7407 Meter) beträgt die Länge der Staats bahnen 76.56, der Privatbahnen 154.87 Meilen; der vom Staat betriebenen Bahnen 100.63, der von Privatgesellschaften betriebenen 130.80 Meilen. Ge- sammtlänge der Bahnen 231.43 Meilen. Zm Jahre 1859 hat die Länge der Belgischen Bahnen nur um 22.536 Kilometer oder 3 Meilen zugenommen. Von den Staatsbahnen sind 693.268 Kilom. oder 93.01 Proz. mit Doppel geleise und 52.070 Kilom. oder 6.89 Proz. mit einfachem Geleise versehen. Die Länge aller Nebengeleise beträgt 232.600 Kilom. oder 48.24 Proz. der Länge der Hauptgeleise. Sämmtliche Geleise hatten Ende 1859 eine Länge von 3324,649 laufenden Meter Schienen, wovon 2.71 Proz. von 19—22 Kilogr.; 16.63 Proz. von 25—27 und 80.66 Proz. von 34 Kilogr. Gewicht pro Meter. Die schwächeren Schienen werden fortwährend durch stärkere von 34 Kilogr. ersetzt. Auf 517.232 Kilometer Länge sind die Geleise mit Laschen versehen; es macht dieß 36.11 Proz. von der Gesammtlänge der Hauptgeleise. Von 1834 bis 1859 sind 3,067,562 Bahnschwellen für die Geleise der Staatsbahnen in Verwendung gekommen, welche sich wie folgt vertheilen: Schwellen von Schwellen von an- zusammen Eichenholz deren Holzarten Stück zum Bau . . 1,029,802 . . 652,984 . . 1,682,786 zur Unterhaltung 963,752 . . 421,024 . . 1,384,776 zusammen^993s554^. 1,074,008 . . 3,067,562 davon ausgewechselt - 76ch9l4 , , 661535 , , 1,430,44g bleiben in Verwendung 1,224,640 . . 412,473 . . 1,637,113 Rechnet man zur letzten Zahl noch 4476 Schwellen von Eisen, welche ver suchsweise in Verwendung kamen, so ergibt sich eine Gesammtzahl von 1,641,589 Schwellen. Von den Holzschwellen sind 1,222,541 von Eichen, 184,577 von Fichten, 226,596 von anderen Holzarten und 3000 Platten nach dem System Pvuillet. Von den 1,637,113 Holzschwellcn sind 1,299,190 oder 79.35 Proz. un- präparirt, 207,415 oder 12.67 Proz. präparirt nach Boucherie's System, 104,186 oder 6.37 Proz. nach dem System von Bethell und 26,322 oder 1.61 Proz. nach anderen Methoden. Die am 31. Dezember 1859 in den Geleisen befindlichen Schwellen hatten in einander gerechnet ein durchschnittliches Alter von 6 Jahren; die Eichen schwellen für sich waren durchschnittlich 6 Jahre 10 Monate, die von anderen Holzarten 3 Jahr 15 Tage alt. Das Alter (die Dauer) der ausgewechselten Schwellen betrug für alle Schwellen durchschnittlich 9 '/? Jahre; 11 Jahr 1 Monat für die von Eichen «nd 7 Jahre 8 Monat für die von anderen Holzarten. Zu Anfang des Jahres 1859 wurde über die Wirksamkeit der verschiedenen Präparirungsmethoden eine Untersuchung angestellt, deren Ergebniß zu dem Be schluß geführt hat, das Boucherie'sche Verfahren, Wenigstens temporär, einzustellen und in größerem Maßstabe mit dem Bethell'schen System (dem Präpariren mit Creosotöl) den Versuch zu machen. (Fortsetzung folgt.) Eisenbahn-Detriebsmittel. Der Sommer'sche Apparat zur Ersparung von Brennmaterial bei Lokomotiven. In Nr. 11 der Eisenbahn-Zeitung von diesem Jahr ist unter der Ueber- schrift „Erfindungen und Verbesserungen" einer Erfindung des Maschinenmeisters Herrn Sommer in St. Petersburg'Erwähnung gcthan, welche den Zweck hat neben Verhinderung des Funkenauswerfens bei Lokomotiven eine Ersparniß an Brennmaterial herbeizuführen. Uebcr die mit dieser Vorrichtung, von welcher eine Beschreibung demnächst in der Eisenbahn-Zeitung mitgetheilt werden wird, beim wirklichen Betrieb erzielten Resultate enthält das St. Petersburger „Journal für Akzionäre" einen Nachweis, welcher hier in deutscher Uebersetzung folgt. „Aus den Nachweisen über die auf der Peterhofer Bahn zurückgelegten Fahrten und über die Abgabe des Brennmaterials an die Lokomotiven, so wie aus den monatlichen Prämientabellen der Eisenbahn-Werkstätte, ergibt sich für das Jahr 1859, vor der Anwendung des genannten Apparats, bei sämmtlichen Lokomotiven folgender Holzverbranch: Nummer der i Lokomotiven Namen Aus welcher Fabrik Durchlauf, deutsche Meilen ü 7 Werst Totaler Holzverbrauch inel. Anheizen und Stazioniren Hvlzver- brauch pro 1 deuts. Meile nach Faden ä64'/.Kbf. nach cugl. Kubikfuß nach engl. Kubikfuß 1 Petersburg Leuchtenberg 1613 378 V- 24318 15.15 2 Peterhoff ,, 2832 694 44589 15.60 3 Strelna Sharpu.Stewart 2107 496 31868 15.15 4 Alerander ,, 2221 578'/- 36168 16.20 5 Constantin 2446 622 39963 15.10 6 Alerey Carlsruhe 2824 585 37586 13.40 7 Carolina ,, 2461 526'/- 33827 13.70 8 Catharina 2018 440 28218 14.00 Aus vorstehender Zusammenstellung des Holzvcrbrauchs vor der Anwendung des Apparates ersieht man, daß der Verbrauch des Holzes auf ein Minimum reduzirt ist, was durch eine seit dem ersten Betriebsjahr eingeführte Prämie für Holzersparniffe erzielt wurde. Trotzdem ist der Holzverbrauch seit Anwen dung des Apparates und durch die alleinigen Wirkungen desselben, da an den Maschinen keine anderweitigen Veränderungen und Verbesserungen vorgenommcn worden sind, auf die in folgenden Nachweisen angeführten und unter jenem Minimum des Jahres 1859 stehenden Zahlen heruntergekommen. Mit Anwendung des Apparates im ersten Quartal (Januar, Februar, März) des Jahres 1860 verbrauchten die Lokomotiven (incl. Anheizen und Stazioniren): u) „Constantin" bei 624 Meilen Fahrt, 127 Faden Holz- also pro Meile 13 Kubikfuß, b) „Peterhoff" bei 240 Meilen Fahrt, 51 Faden Holz, also pro Meile 13.5 Kubikfuß. Demnach verbrauchten die Lokomotiven „Constantin" und „Peterhoff", seit dem sie mit dem Apparat versehen sind, um 14 Proz. resp. 16 Proz. weniger als vorher. Im zweiten Quartal (April- Mai - Juni) 1860 waren mit dem Apparat folgende Maschinen im Gange, und zwar: