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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.09.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100917015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910091701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910091701
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-09
- Tag 1910-09-17
-
Monat
1910-09
-
Jahr
1910
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lo. -o»»»r H io 1. 's«»» ni-ilix 000 uud uslv. einer ka- »rs» iseS sind 14« 06682 iL/4. je, Speise- Zad, Jnn.> Zubehör. ilv. z. ver- V1SS6 crslr., r Strasse, >er 1./10., osser itc) en, PreiL 106. fio27l s Zubehör, mieten. 1°or73 klammer, ril »Vll oiess Siliert, sofort ober oirit ro, er Aussicht vermieten. , Geheimer »ri»r 3», ist das > »aezss ralheizung, s. 1. Etage. 850.- . soo- . 800.- 0»0»7 s, ten. »s«»r iolmhausr, «ober 1810 öorraum n. ker, Balkon, brleuchtnng, )—14' 0 l. isrsss mos ^^8, »«zis, per sof. od. r Str. 11. cke. nufik. sehr ohne »t. X)^> m er» ier«- »li» t. ßiger, sucht, tschast fehlt, heirat. Off. 3. Bettsye. Svnnsvenü. 17. Sevtemver 1910. Leimiger Tayeblstt. Nr. 257. 104. Istirgsug. Stiesel verschiedener Groszen und Sorten öffent lich an den Meistbietenden gegen Barzahlung ver steigert. Die Sendung ist unbestellbar, da sowohl Absender als Empfänger die Annahme verweigern: wie cs kommt, das? sie ausgerechnet aus 220 Stück rechten Stiefeln besteht, ist nicht näher festgestellt worden. München, 16. September. lAus Anlaß der Jahrhundertfeier des Oktobersestes) hat das hiesige Gemeindekollegium eine Stiftung von 100000 Mark ,ur Forderung der heimischen Land wirtschaft beschlossen. Wien, 16. September. lEin neuer Cholera tal l.) Die seit dem 13. d. M. isolierte Schwägerin des cholerakranten Zimmermanns Travnicek. Maria Travnicek, ist als Trägerin von Cholera bazillen erkannt und in das Krankenhaus gebracht worden. Pest, 16. September. lVon der Cholera.) Seit vorgestern sind im Choleragebiet sechs verdächtige Erkrankungen vorgekommen, davon drei in Mohacs und eine auf einem aus Komorn hier einqetroffenen Schleppschiffe. Pest, 16. September. lDie bakteriologische Untersuchung) ergab heute sechs Fälle von obvlein nElmu, davon zwei in Eresi und je einen in Szegszard, Gran und Szoeny. Bei insgesamt 28 Fällen ist die bakteriologische Untersuchung be endet; sie ergab in 21 Fällen cnollru u-umcv. 0. Triest, 16. September. lScharse Munition im Manöver.) Bei den gestern beendeten Ma növer» in der Nähe von Triest wurde von einem Soldaten des 07. Infanterieregiments scharfe Muni tion verwandt, wodurch zwei bosnisch-herze gowinische Soldaten, einer am Oberschenkel, der andere um rechten Arm verletzt wurden. Un tersuchung ist eingeleitet. 8t. Paris, 16. September. (Der national ägyptische Kongreß), der in der nächsten Woche in Paris abgshalten werden sollte, ist von der französischen Regierung verboten worden. Paris, 16. September. (Bäckermeister und Bürgermeister.) Die Bäckermeister in der kleinen Stadt Billefranche de Conflent bei Perpignan haben ihre Läden geschlossen und weigern sich. Brot zu verkaufen. Ihr Beschluß richtet sich geizen den Bürgermeister, der den Bäckermeistern im Interesse der armen Bevölkerung die Brotverkauss- prcise vorschrieb. Die Bäcker erklären jedoch den aufgestellten Tarif als unannehmbar. Paris, 16. September. (Ein 2 elbstmorü auf klassische Art.) In einer Badeanstalt hat sich Hestern ein junger Mann in ähnlicher Weise wie Seneca durch Ausschneiden der Pulsadern den Tod gegeben. Man stellte fest, daß der Selbstmörder Eduard Mervin heißt und angeblich ein deutscher Publizist sei. Paris, 16. September. (Revolverattentat einer Tänzerin.) Ein Drama spielte sich auf dem Montmartre ab. Dort hatte eine junge Tän zerin, die mit einem Chauffeur Colin verheiratet ist, aus Eifersucht auf ihren Gatten mehrere Revolver schüsse abgeseucrt und ihn dadurch schwer verwundet. Die Tänzerin, die den schönen Rainen „Maien- rose" führt, hatte erfahren, daß ihr Gatte sich mit einer anderen Frau nach Brüssel flüchten und den Schmuck und die Wertsachen seiner Frau mitnehmen wollte. Maienrose eilte nach Hause uno fand diese Mitteilungen bestätigt, denn ihr Gatte war gerade im Begriffe, die Schubladen auszuräumen. Paris, 16. September. (Erdsenkung.) Nach einer Meldung aus Brüssel hat sich an der belgisch französischen Grenze bei Lluievraux das Erdreich in einer Ausdehnung von sechs Hektar um sechs Meter gesenkt. Infolgedessen stürzte der Damm des von Mons nach Comt führenden Kanals ein. Das Wasser überschwemmte benachbarte Felder. Man glaubt, daß die Senkung durch unvorsichtigen Abbau von den Kohlenbergwerken entstanden ist. London, 16. September. (Der verprügelte Dirigent.) Ein Aufsehen erregender Zwischen fall ereignete sich gestern abend im Kingsway Theatre zwischen dem dritten und vierten Akte der italienischen Oper „Don Pasquale". Als der Orchesterdirigent gerade seinen Sitz eingenommen batte, trat ein elegant gekleideter junger Mann durch den Mittelgang auf ihn zu und schlug ihn links und rechts um die Ohren. Die Orchestermitglieder und oas Publikum zogen den Mann beiseite; der drehte sich nun um und rief dem Publikum zu: „Dieser Mensch hat mich engagiert, um mich singen zu kaffen, er will mich aber nicht singen lassen und auch nicht bezahlen!" Daraus wandte sich der Dirigent eben falls an die Zuschauer und erklärte: „Jawohl, ich habe den Mann engagiert, er kann aber abso lut nichts!" — Unter großem Gelächter und Hurrarufen von feiten des Publikums wurde der Störenfried auf die Straße gesetzt und die Oper konnte ihren Fortgang nehmen. s». Konstantinopel, 16. September. lAbdul Ha mids Juwelen als Lotteriegewinn.) Der türkische Flottenverein kaufte die Diamanten des ehemaligen Sultans Hamid für 200 000 als Hauptgewinn einer großen Lotterie zugunsten der türkischen Flotte an. oeremsnsürrillrien. Ter Krclsvercinsbczirk 7 Lclpzig-Nordoste« im Verband Deutscher Handlungsnefttlie» zir Leipzig (Leipziger Verband» beranUalletc am t.">. September im Etablissement ..Rcichsballcn' einen Theaterabend. Zur Ausführung gelangten die beiden Einakter ..Ich heirate meine Tochter" und „Unter vi»r Augen" »reiche slolt und sicher von einigen Bezirlsinitgliedern gespielt wurden, und ernteten die Mitwirkenden reichen Beifall. Ganz besonders sind noch die Liederdorträge des Herrn ganzer!- shngcr H. Beyer bervorzuhcben, der dU Lieder „Ter letzte Grus;", „Wenn du kein Zpielinann wärst" vortrefflich zu Gehör brachte. Ter lebhafte Bcisall, der dem beliebten Sanger ge zollt wnrdc, veranlatzle denselben noch zu einigen Zugaben. Ter Dezirksvorstehcr Herr R. Birkigt hietz in seiner Bc< gruhnngSrede die Anwesenden herzlich willkommen und bat die Kollegen, stets fest nnd treu zum Leipziger Verband zu halten und vor allen Dingen setzt die ganze Kraft bei den bevorstehenden gaufmnnnSgcrichtswahlcn einzufetzen. Ein flotter Ball hielt die sehr zahlreich Erschienenen bis in die früheste Morgenstunde beisammen. Vergnügungen. : Krisiallpalast-Theatcr. Heute findet das zweite Gastspiel von Olga TcSmond, der Berühmtheit der Berliner Schönhe'ts- abende, statt. — Im Weinrestaurant findet allabendlich von 8 bis 2 Uhr nachts vornehme Unterhaltungsmusik statt. — Das Kristallpalast-EasL ist die ganze Nacht geöffnet. : Im Leipziger Palmengartra ist das Musikkorpö Sr. Ma jestät Jacht „Hohenzollcrn", das am gestrigen Freitag ein drei tägiges Gastspiel eröffnete, wieder mit autzerordenllichem Bei fall ausgenommen worden. Es finden nur noch heute Sonn abend und morgen Sonntag nachmittags und abends Konzerte dieser ausgezeichneten, in Stärke eines Infantcrie-Musiklorpo zusammengcsetzlen Kapelle statt und ist deren Besuch an- gclegcntlichsl zu empfehlen. Tsgeslhronik. Oer „Kurier ües Zaren". Ein Borfall, der sich bei den montenegrinischen Krönungsfestlichkeiten in Cetinje im Hafen von Antivari abjpielte, findet jetzt eine eigenartige Auf klärung. Ein Graf Alexander Tichernagjefs. der erklärte, als Abgesandter des Zaren nach Cetinje zu reisen, um dem König Nikolaus die Geschenke des Kaisers zu überbringen, kam aus dem Lloyddampser „Pnnz Hohenlohe" in Anlivari an und behauptete, das; ihm von unbekannten Dieben Schmuügcgenstände, Wertpapiere usw. im Gesamt werte von -100000 Frank gestohlen worden seien. Ter Graf erstattete ln Antivari die Anzeige, worauf er spurlos verschwunden ist. Nun hat die Wiener Polizei festgestettt, daß der angebliche Graf einer der berüchtigtsten Hoch staple r ist, der die Taten des Einbrechertönigs Manolescu in den Schatten stellt. Er ist der Sohn eines sibirischen Soldaten und einer Wäscherin und kam in jungen Jahren in einen Zirkus, wo er als Clown die ganze Welt be reiste und sich die Kenntnis sämtlicher europäischer Sprachen ancigncte. Er ging dann in die Schweiz, wo er als Hoteldolmetsch sein Fortkommen fand. Später erlangte er ein sonderbares Geschäft, er sührtc nämlich die Leichen reicher, in der Schweiz verstorbener Russen in die Heimat zurück, und cs scheint, als ob er bei dieser Gelegenheit zahlreiche Erbschaftsschwindeleien be gangen habe. Denn bald darauf tauchte er in Paris aus, wo er als Grandseigneur eine der auf fallendsten Persönlichkeiten von Paris wurde. Er nannte sich dort Graf Tschernagjeff, fuhr sechs spännig durch die Strassen und verkehrte in der feinsten Pariser Lebewelt. Wo er sich zeigte, war er von einem Schwarm von Lebedamen und Lebe männern umgeben, denn er ließ viel Geld aufgehen. Rach wenigen Jahren hatte er eine Schuldenlast von vielen Millionen zu entrieren. Als ihm der Boden unter den Füßen zu heiß wurde, wandte er sich von Paris nach Brüssel und Wien und später nach Amerika, wo er durch die Angabe, daß er mit ahlreichen Mitgliedern der russischen Hocharistolratie verwandt sei und von vielen europäischen Souve ränen zu heiklen diplomatischen Missionen verwendet werde, große Summen zu erschwindeln verstand. In den 80er Jahren wurde er in Oester reich sejtgeuominen und zu einer zweijährigen Kerker st rase verurteilt. Bald nachher setzte er seine Schwindeleien fort. Seit ungefähr 5 Jahren yat man jedoch nichts mehr von ihm gehört. Was er mit der Anzeige in Antivari wollte, weiß man noch nicht. Berlin, 16. September. (Ein neuer Ehren handel in der Familie Schönebeck- Webe r.) Zn einem Prozeß um das Vermögen der früheren.Frau von Schönebeck hat kürzlich der Vor mund, Rechtsanwalt Braun, unter seinen Beweis anträgen auch eine schriftliche Aeußerung des Bruders , des Hauptmanns v. Schönebeck-Karls ruhe, an den Hauptmann Lüders in Metz vorgebracht, in der Hauptmann v. Schönebeck sich dahin ausspricht: „Weber nütze in frivoler Weise die anormale Frau aus." Weber hat infolge dieser Mitteilung einen befreundeten Kapitänleutnant beauftragt, von Hauptmann v. Schönebeck Aufklärung über diese an gebliche Aeußerung zu verlangen. Hauptmann v. Schönebeck befand sich bis jetzt im Manöver und hat sich bisher nur in einem kurzen Telegramm zur Sache geäußert, dessen Inhalt Weber aber nicht als befriedigend ansieht. Weber hat nun telegraphisch eine befriedigende Erklärung Linnen drei Tagen ver langt, und falls eine solche nickt abgegeben wird, fill die Sache in rittlick) er Weise ausgetragen werden. Berlin, 16. September. (Entwendung eines Kunstwerks.) Aus der Werkstatt des Bildhauers Kraus wurde in einer der letzten Nächte eine mar morne Nachahmung der Venus von Milo ent wendet. die der Künstler eben erst fertiggestellt hatte. Das Kunstwerk wor schon verpackt und sollte am folgenden Tage an die Bestellerin, eine Dame der Hamburger Hochfinanz, adgeschickt werden. Die Kiste war gezeichnet „C. K. 16. Wandsbek-Hamburg". Als „Entführer" der Venus ward bereits ein Mit arbeiter des Künstlers ermittelt, der seinerseits be hauptet, er habe nur Rechtsan prüche an Kraus wahrgenommen. Wo das Kunstwerk sich jetzt be findet, verschweigt er. O. Danzig, 16. September. (Militärische Maßnahmen gegen die Cholera.) Das Generalkommando des 17. Armeekorps in Danzig hat angeordnet, daß Rekruten, die sich in den letzten 14. Tagen vor ihrem Eintreffen in choleraverdach- tigen Gegenden und besonders in Rußland auf gehalten haben, bei ihrem Eintreffen in die Kaserne sofort in das Garnisonlazarett zu bringen und dort 5 Tage zu beobachten sind. Frankfurt a. M., 16. September. lZur Ver haftung des Grafen Dunin-Boriowski), der wegen Wechselreiterei verhaftet wurde, ist noch mitzuteilen, daß dessen Kurator, der Advokat Dr. Hecht, aus Wien hier eingetroffen ist. Der Ver treter beabsichtigt, den Grafen in eine Irrenanstalt überführen zu lassen, da er geistesgestört sei. Graf Dunin steht in Oesterreich unter Kuratel und be zieht eine Monatsrate von 160 Kronen, hatte aber größere Zuschüsse seitens reicher Verwandter. Graf Dunin hat hier einem anderen Adligen 2 Akzepte über 2 Millionen Mark gegeben, wofür dieser versprach, ihm eine reiche Braut mit 40 Millionen Mark zu verschaffen. Graf Dunin stammt aus einer sehr guten österreichischen Familie. Eine Schwester von ihm ist mit dem deutschen Botschafter in Washington verheiratet. Hagen, 16. September. (Automobil Unfall.) Gestern abend fuhr ein Automobil gegen einen elektrischen Leitungsmast. Fünf Insassen wurden herausgeschleudert und mehr oder weniger schwer verletzt. Der Kraftwagen wurde völlig zertrümmert. Düffeldorf, 16. September. (Kommerzienrat Karl Pönsgen) hat nach einer Meldung des „Düsseldorfer Generalanzeigers" in Ausführung des letzten Willens seines verstorbenen Sohnes den der Stadt zur Errichtung einer Eeorg-Pönsgen-Stiftung geschenkten Betrag von 200 000 ./« um 100000 erhöht. Die Zinsen dieser Stiftung sollen zur Bekämpfung der Tuberkulose Verwendung finden. München, 16. September. (Das Oktoberfest gefährdet.) Das Zubiläums-Oktoberfest ist ge fährdet. Die Schausteller haben soeben an den Magistrat ein Ultimatum gerichtet, worin sie Ver zicht auf jede Lustbarkeitssteuer verlangen, widrigenfalls sie ihre Unternehmungen nicht eröffnen. München, 16. September. (Eine kuriose Versteigerung.) Nach einer Bekanntmachung der Kgl. Güterstation, Hauptbahnhof, werden Sonn abend. den 17. September, vormittags 10 Uhr, in der Eüterannahmestelle an der Arnulfstraße am soge nannten Differenzplatz 220 Stück einzelne rechte Leipziger HaNdeZszeitnng. Ä Die ungarische Anleihe. Man schreibt uns: Nachdem Ungarn den Plan ausgegcden hat, eine Anleihe von 560 Millionen Kronen in Paris aufzunehmen, meldet ein Ber liner Mittagsblatt, daß ungarische Anleiheoerhand lungen mit den deutschen Banken zu keinem Er gebnis geführt hätten; als hauptsächlicher Grund hierfür werde der von höherer Seile ausgedrüüte Wunsch angesehen, eine weitere Belastung des deut schen Anleihemarktes durch ausländische Werte zu vermeiden. Die Nichtigkeit dieser Meldung darf bezweifelt werden. So begreiflich es wäre, wenn die deutjche Regierung Bedenken trüge, daß zu dem jetzigen Zeit punkte auf dem deutschen Anleihemärkte eine aus wärtige Anleihe von jener Größe untergebracht werde, so ungewöhnlich würde es sein, wenn deutscher seits gegen jede ungarische Anleihe Widerspruch erhoben würde. Die Absichten der ungarischen Regie rung sind gar nicht darauf gerichtet, 560 Millionen Kronen aus dem Berliner Markte zu begeben. Viel mehr will Ungarn, wie die „Neue Freie Presse" glaubwürdig berichtet, sich jetzt darauf beschränken, nus dem Anleihewege 215 Millionen Kronen zur Einlösung der vor zwei Jahren ausgegebenen !'-prozcntigen Staatskassenscheine zu beschaffen. Falls Berliner Banken an einer derartigen ungarischen Anleihe sich beteiligen wollen, hat die deutsche Regierung aus wirtschaftlichen Gründen kaum Anlaß zum Widerspruch. Politische Er wägungen aber können die Zulassung einer solchen Anleihe Ungarns auf dem Berliner Markte gerade jetzt als wünschenswert erscheinen lasten. Denn das Scheitern der ungarischen Anleihe in Paris hat nicht nur Ungarn, sondern auch Oesterreich arg verstimmt. Darüber ist nach den vorliegenden Aeuße- rungen Wiener Blätter kein Zweifel möglich. Die österreichisch-ungarische Verstimmung wird noch be sonders durch den Umstand genährt, daß man den eigentlichen Grund der Schwierigkeiten, die von fran zösischer Seite der Verwirklichung des ungarischen Anleiheplanes bereitet worden sind, in der Absicht findet, das französische Geld für den russischen Verbündeten zu reservieren. Zn der Tat müßten neue Anleihepläne, die Rußland aus dem Pariser Markte zu realisieren gedächte, einen eigenartigen Hintergrund für jene Schwierigkeiten bilden. Kommt vollends, wie es den Anschein hat, nunmehr die türkische Anleihe in Paris zustande, dann ist es klar, daß die von französischer Seite gegen die ungarische Anleihe hervorgesuchten wirtschaft lichen Argumente nur die Bedeutung von Vorwänden haben. Unter solchen Umständen erscheint es vom deut schen Standpunkte aus als sehr zweckmäßig, der Be gebung einer ungarischenAnleihe aufdem Berliner Markte keine Schwierig keiten in den Weg zu legen. Die wünschenswerte Rücksicht auf die Inanspruchnahme des Berliner Marktes durch ausländische Werte wird von unga rischer Seite dadurch genommen, daß die Anleihe, an der deutsche Banken sich beteiligen würden, auf den Betrag von 215 Millionen Kronen beschränkt bleibt. 830 000 830 000 355 000 355 000 10 107 419 10 321 178 7 761 000 1 256 150 3 231 857 7 761 000 1 256 150 3 065 707 217 880 1 524 607 76 551 1 061 214 161 251 11 742 268 336 705 903 158 161 251 11 487 927 5 612 870 729 000 9 225 213 150 507 924 5 499 738 729 000 32 821 213 150 549 850 152 209 200 700 350 893 4 591 790 Schulden: Aktienkapital Reserven Kreditoren in lauf. Rechnung Außerdem 116 000 Avale. Depositengelder Akzepte Domizile und Tratten . . . Beamtcn-Pcilsionsfonds . . Sonstige Passiven .... bkillk- unü Gelüm'len. Z Credit- L Spar-Bank, Leipzig. Die Bilanz übersicht per 31. August stellt sich bei der Ccsellschazc wie folgt: Vermögen: 30./6.1910 31./8.1910 Kasse, Coupons und Eirogut- haben Wechsel Guthaben bei Banken und Bankiers Eigene Wertpapiere .... Beteiligungen Debitoren in lauf. Rechnung Außerdem 116 000 Avale. Bankgebäude Sonstige Zmmob. 530 000 .«i abz. Hypotheken 175 000 ,. Sonstige Aktiven . . . . . 19 321 178 19 107 119 Danach haben unter den Aktiven Wechsel Effektenbestände und Debitoren abgenommen, ebenso unter den Passiven Kreditoren und Depositen gelder. — Der Westdeutsche Bankverein, Aktiengesellschaft, Hagen, veröffentlicht jetzt den Vermögensausweis vom 31. August d. I. Der Entschluß, Zweimonats ausweise zu veröffentlichen, dürste mit der für nächstes Jahr geplanten Einführung der Aktien an der Berliner Börse in Zu sammenhang stehen. Wie die Verwaltung mitteilt, rst das Geschäft bisher günstig verlaufen, so daß, falls nicht außergewöhnliche Ereignisse eintreten, mit der Verteilung von 6 (5) Proz. Dividende gerechnet wer den darf. — Norddeutsche Kreditanstalt in Königsberg in Preußen. Der Semestralabschluß weist erhöhte Um sätze und Gewinnziffcrn aus; auch das zweite Se mester ist bis jetzt befriedigend verlaufen. — Die Ungarische Allgemeine Kreditbank bat be treffend den Ankauf derFürstlichSchaumburg- Lippischen Güter in Slavonien eine etwa 40 Millionen Kronen umfassende Transaktion um Verlängerung des Optionstermins nachqesucht. r Die Niederländische Bank hat den Diskont von 5 auf 4 Proz. herabgesetzt. — Die Russische Bank für Handel und Industrie emittiert '> Millionen Rubel neue Aktien L 250 Rkl. zum Emissionskurs von 325 Rbl. Biirlen» unü Ksnüelsmelen. K An der gestrigen Berliner Börse stellten sich die Ultimonotiernngen wie folgt: Diskonto 489.37—180,75. Deutsche Donk 255P7, Berliner Handels««). 188,37—188,82—188.80, Dresdner Bank 180,80, Darmstädter Dank 130.87. Nationolb. 124. Schaafsbaus. Banin. 143,82, Komm n. Disk.-B. 112,75, Wiener Bankverein 139,82, Russische Bank 103,37, Petersb. Int. Bank 204,02—205 bis 204,82, Lonib irden 22,50—22,02, Prince Henri 140—148,25, Orientbahn 151,87—151,50—151,87, Slnatolier 117,37, Warschau-Wien 182,50—194—183,75, Baltimore 105,87 bis 106,25, Canada 190,37—101,37—194—191,02—191,50, Penn- lylNania 127,87—128,12, Lchanluiig-Liscilüahn 141,87—142 »iS 14l,75, 3proz. Deutsche ReichSonleihe 83,2o, Russische Nii- Iclhc vou 1902 92,75—93, Tiirlcnlose 180,25—180,50, Buenos 71,50, Bochumer 235,75—236,12—235,87, Deutsch-Luxemb. 203.12— 203,37, Torlniuuder 100,87, Gelsenkirchen 215—215,37 liS 215—215,12, Hirpener 197,87—198,12, Hvheniohe-Wcrlo 220.25— 220,62—220,50—220,87—220,62, Lournhütle 176,62 bis 177,25—176,75—177,12, Lbcrschlcs. Eiscubayn-Bcdarf 113.12— 113,87, Lberschles. Eiscnind. Caro 104,50—105,25, Phönix 246,12—247,50—247—247,12, Rheinische Stahlwerke 174—474,50—474—174,25—473,50, Roml'achcr 488,42—188,25, Edison 281—285,50—284,87, Siemens k Halske 257,62 bis 258.25— 257,75—258, Schachert 165—165,75—465,50, Ges. f, Cletlr. Untern. 469,62—170, T-.-Ucberf. Elcllr. 185,42—485,37, Tyttamittrult 482,75—483,50—483,42, Nordd. Lloyd 409,62 Isis 140,12, Hrmburocr Packetfohrt 443—443,3«, Hansa 475,78 Isis 176, Grosie Berliner S>ra!',enbahn 487—186,75, Elektrische Hochbahn 122.25, South West 480,42—481,75. XX Düsseldorfer Börse vom 1k. September. Der Kalikuxcnmcntt lag au der heutigen Montanbörse still. Auch in Kaliakticu tonnt: kein Geschäft ge tätigt werden. Auf dem Kohlenkuxenmarkt lagen die Papier: zum größten Teil unverändert, dagegen lag der Braunkohlenkuxenmartt befestigt. Auf dem Erz- kuxenniarkt waren die Paviero lustlos H Pariser Börsenbericht. Zu Beginn wa: die Haltung der Böri: unregelmäßig. Eine Besserung erzielten Debcers und Goldminenaktien infolge des unionistlschen Eriolgcs bei den Wahlen in Südafrika. Renten waren trüge, türkische Werte wurden ange boren. Rio Tinto setzten wegen des Rückganges ves Londoner Kupferpreises in schwacher Haltung ein, konnten fick aber später befestigen. Feste Tendenz zeigten Bankenwerte. Auch für russische Industrie aktien bestand Nachfrage. Im Verlaufe der Börse schwächten sich Deb::rs und Eoldminenaktien ab, wo gegen Renten sowie türkisch: Wert: Widerstandskraft bekundeten Die Börse schloß auf der ganzen Linie in träger Haltung. verg- uno Kimenmelen. — Die Deutschen Solvaywerke beabsichtigen, ihre bei Rheinberg gelegenen Werke durch eine Salinen anlag: zu erweitern. Die Pläne dieser ausgedehnten Neuanlagen sind bereits zur Genehmigung eingereicht. H Die Kironda-Goldininen-T. m. b. H. teilt uns mir, daß die Goldaucbeute in Sekenkc laut Tele- oramm ihres dortigen Betriebsleiters tm vorigen Monat hä 90V >1 betragen bat. Es wurden Lää i Erz verpacht mit einem durchschnittlichen Goldgehalt von 16'/- Gramm per Tonne. XX Bom Rohcisenmarkt. Gestern fand in Essen eine Sitzung des Roheisenverbandes mit den deut schen Röheisenhändlcrfirmen statt. Es wurden wei tere Fortschritte erzielt und man nimmt an, daß in der heutigen Fortietmng bereits die Kundenvertei- iung an die Händlerfirmen erfolgen kann und somit die Lösung der Händlerfrage perfekt werden wird. XX Kohlenumschlag in den Rhcinhäfen. Im Mo nat August betrug nach der soeben erschienenen offi ziellen «tatistik die Kohlenanfuhr in den Rheinhäfen Duisburg-Ruhrort 11)67119 r gegen 1011967 r im Vormonat Juli und 1 116 821 i im August 191)9. Zn den abgelaufenen 8 Monaten betrug die Kohlen anfuhr 7 91.', 599 i gegen 7 828 117 i in derselben Zeit des Vorjahres. Diese Ziffer weist also einen Rück gang aus. Die Kohlenabfiihr betrug im August dieses Jahres 1 168 826 t gegen 1199 575 t im Vormonat Juli und 1 229 064 r im August 1909. Die Kohlen abfuhr betrug in den ersten 8 Monaten 8129 906 (7 918 855) r. Dieser Mehrversand ging hauptsächlich nach Belgien und Holland, wogegen der Versand nach dem Oberrhein erheblich zurückgegangen ist. XX Düsseldorfer Produktenbörse vom 1k. Sep tember. An der heutigen Düsseldorfer Produkten börse wurden folgende Preisnotierungen vorgenom- men: Weißstrahli'ges Qualitätspuddeleijen rheinisch westfälische Marke 59 bis 60 (58 bis 60) ,<t. Puddel- etsen Luxemburger Qualität 48 bis 50 (49 bis 51) Mark, deutsches Gicßereieisen Nr. 1 65 (63 bis 65) ,R, dasselbe Nr. 6 64 (62 bis 64) „11, Hämatit 67 (65 dis 67j Rl. Die übrigen Preise blteben unverändert. XX Düsseldorfer Röhrenindustrie, Aktiengesell schaft, Düsseldorf. Für das am 30. Juni 1910 abge laufene Geschäftsjahr soll voraussichtlich eine Divi dende von 6 (8) Proz. vorgeschlagen werden. Die Auffichtsratssitzung findet am 5. Oktober statt. Die Gesellschaft wird am 31. Dezember 1910 wiederum einen Bilanzabschluß machen, um ihr Geschäftsjahr mit dem der Gelsenkirchener Bergwerks-Aktiengcsell- chaft gleichzustellen, mit welcher Gesellschaft die Düs seldorfer Röhrenindustrie bekanntlich eine Interessen gemeinschaft eingegangen ist. — Warsteiner Gruben und Hüttenwerke. Die Gesellschaft beabsichtigt, eine Zntereffennahme an der OldenburgischenEisenhüttsin Augustfehn. Diese soll, wie wir erfahren, in Form einer Verpach tung der Oldenburger Eisenhütte an die Warsteiner Grüben erfolgen, wobei sich die letztere das Vor kaufsrecht sichert. Der Abschluß der Nerhandlukkgen dürfte unmittelbar bevorstehen. — Deutsch-Belgischer Hüttenverein Sambrs L Mo- selle. Bezüglich der Nichtausschüttung einer Dividende des Hüttenvereins bei einem Rein gewinn von 2V- Millionen Francs heißt cs, daß dies auf die Absicht der deutschen Gruppe des Ver waltungsrates der Gesellschaft zurückzuführen sei. In Lharleroi hat sich ein Comite de defense von Aktio nären gebildet, das auf der nächsten Gencralverfamm- luira die Ausschüttung einer Dividende verlangen will. Ir. Hohenlohcwerke, Aktiengesellschaft. Z„ der gest rigen Generalversammlung wurde beschlossen, oas Aktienkapital um 31) Millionen Mark zu erhöhen rwecks Ablösung der Griinderrechte des Fürsten Hohen lohe. Die Verwaltung stattete dem Fürsten für sein Entgegenkommen ihren Dank ab. Es waren vertreten u a. mit 4 Millionen Mark Graf Hammersberg, 1 Millionen Mark Zustizrat Lobe und die Deutsche Bank mft 5.900 009 — Am belgischen Eisenmarkt scheint die leichte Stockung nur von kurzer Dauer zu sein. Die billigen französischen Roheisenangebote haben aufgehört, wo durch Stahlfeineisen jetzt um 1 Frc. auf 68 Frcs. und Roheisen auf 71 Frcs. stieg. Der englische Abruf in belgischem Halbzeug ist erneut bester, da die baldige Beendigung der Aussperrung der englischen Werft arbeiter erwartet wird. Das Ausfuhrgeschäft in Stabeisen bessert sich. Swklgewerve. llr. Dresdner Gardinen- und Spitzenmanusaktur, AktieilgkseNsckaft, Dresden. Rach dem soeben erschie nenen Rechenschaftsbericht über das am 31 Mai be endete Betriebsjahr stellte sich der Fabrikation«- gewinn einschließlich 75 484 .« Vortrag auf 1 147 932
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