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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190911136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19091113
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19091113
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-11
- Tag 1909-11-13
-
Monat
1909-11
-
Jahr
1909
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* Bund der technisch-indnstriellen Beamten. Die Ortsgruppe Leip zig hatte für Mittwoch, den 10. November, eine Mitgliederversammlung nach dem „Rojentalkasino" einberufen, in der Parteisekretär Ehrich über „Das Koalitionsrecht" sprach. Für seine Aussührunben fand er bei der gulbe'uchten Versammlung lebhaften Beifall. Hieran schloß sich eine rege Diskussion. Es wurde folgende Resolution einstimmig ange nommen, die an den Landtag geschickt werden soll: „Die am 10. Novem ber UD9 im „Roscntalkasino^ zu Leipzig tagende Versammlung des Bun des der technisch-industriellen Beamten verlangt vom sächsischen Land tage, bah er durch den Bundesrat dahin wirkt, daß das Koalitionsrecht so ausgebaut und garantiert wird, daß der Arbeitnehmer durch Gesetz so geschützt wird, daß jeder Mißbrauch und jede Umgehung desselben nur mit Freiheitsstrafe geahndet werden darf." * Neuer Leipziger Tierschutzverein. In der am 4. d. M. im „Marien- garten" abgehaltenen Monatsversammluna berichtete nach Er ledigung der üblichen Formalien der Vorsitzende über verschiedene Ein gaben. Der Rat der Stadt, das Polizeiamt und der Deutsche Patrioten bund sind gebeten worden, nach Möglichkeit aus die Verhütung der auf dem Gelände des Völkerichlachtdenkmals beobachteten Pierdeschindercien hinzuwirken. An den Rat der Stadt hat der Verein das Ersuchen ge- ' richtet, darauf zu achten, daß die Geschirrbesitzer, die Gespanne für die nächtliche Straßenreinigung stellen, die vertragsmäßige Verpflichtung erfüllen, wonach die des Nachts arbeitenden Pferde tagsüber Ruhe haben sollen. Auf diese Eingabe hat der Rat geantwortet, daß regelmäßige Kontrollen stattnnden und daß diese bis jetzt keine Anstände ergeben haben. Weiter ist der Rat gebeten worden, die kürzlich in Rixdorf er probte Mnllersche Ausschachtmaschine besichtigen zu lassen und gegebenen falls eine anzuschaffen. Dem Bunde gegen die Vivisektion in Oesterreich soll unter gewissen Voraussetzungen die Zustimmung zu seinem auf eine wesentliche Einschränkung der Vivisektion in Oesterreich gerichteten Vor gehen ausgesprochen werden. Die Mitglieder wurden aufgefordert, im kommenden Winter der Vogelfütterung fleißig obzulicgen. * Tie Hiissweichcnwirler und Hilssbahnfteigschaffner der König!. Sächsischen Staateeisenbabnen haben zur Ergänzung der bereits früher ein gereichten Petition der sächsischen Ei'enbakn-BetriebSarbeiter an die Königs. .Staatsregierung und die sächsischen Ständekammern eine weitere Eingabe an die'« Stellen gerichtet, in der neben der von der Generaldirekuon in Aussicht gestellten allgemeinen Lohnaufbesserung für die Hilssbeamten eine besondere FunktionSzuiage für diejenigen HiliSweichenwärter und Hilssbahnsteigschafsner gewünscht wird, die länger als 10 Jahre im Staatsdieste stehen. Ferner wird in dieirr Eingabe außer anderen Wünschen eine Regelung der Anstrllung- verdällnisie derart vorgrichlagen, daß es den hilssbeamten ermöglicht werde, noch erfülltem 12. Tienstjahre nach bestandener Prüfung in die Beaintenstellung einzurüclen. * An -er 4. Ouartalversammlung der Glaserinnung erfolgte da» Aufdingen von zwei und das Losivrechen von acht Lehrlingen, sowie die Auf- nähme der Herren Gaich und Ehemann als Mitglieder. Mit Rücksicht aus dir großen Schädigungen, die unter anderem auch das Glasergewerbe durch gewissen lose Bauunternehmer erlitten bat, hält die Innung Las Jnkraitirrten des zweiten Teile- des Gesetzes, betreffend die Sicherung der Bausorderungen, für dringend erforderlich. Der Vorstand wurde deshalb beauftragt, den Leivziger JnnungSausschuß zunächst zur Einberufung einer großen Bauhandwerker- Versammlung zu veranlassen, in der Stellung zu dieser Angelegenheit genommen werden soll. Nach der Aufstellung der Mitglieder deS GesellenprütungSaus« schusses und Erledigung verschiedener interner JnnungSangelegenheiten wurde die von der Gehilfenschaft nacktgesuchte Ermäßigung des Beitrages für Len gemeinschaftlichen Arbeitsnachweis abgelehnt. Nach einem Berichte über die heutige Lage Les Glasmarktes forderte der Vorsitzende des Verbundes der Glasereiinbaber noch zum Beitritt in diesen Verband auf. * Verhaftungen. Am KönigSplatz wurde ein 81 Jahre alter Gärtner au» Jena beim Diebstahl eines Fahrrades auf frischer Tat abgefaßt und der Polizei übergeben. Der schon wiederholt vorbestrafte Dieb hielt sich hier unter falschem Namen auf. — In Haft genommen wurde eine 18 Jahre alte Weißnäherin aus Probstheida, die sich des Verbrechens gegen tz 218 StGB, schuldig gemacht hatte. * Diebstähle. Einer Händlerin von auswärts wurde am Donnerstag» morgen am KönigSplatz gestohlen ein Korbwagen mit der Firmen bezeichnung „Wilhelm Wittenberger, Markranstädt". Auf dem Wagen befanden sich eine Anzahl leere Säcke und er war mit einem zwölfjährigen Pferd — Fuchs mit weißer Blesse — bespannt. — Um dieselbe Zeit ist in der Kohlenstraße ein vierrädriger blauge strichener Rollwagen gestohlen worden, der mit zwei Bügeln mit darüber gespannter Plane versehen war. Der Wagen sowie die Plane sind mit der Firmenbezeichnung Ferdinand Flinsch, G. m. b. H„ Leipzig, versehen. — Ferner wurde gestohlen von Rollgeschirren in der Katharinenstraße ein Ballen Leder, gez. 1.. Q. 1145; in der Nikolai» straße eine Kiste, gez. 1,. VV. 9019, enthaltend Zigarren im Werte von 800 -X, und in der Markthallenstraße ein Spankorb mit französischen Veilchen; aus einem Lokal in der Lange Straße ein Winter überzieher von braunem Stoff; in der Nürnberger Straße ein Fahr- rad, Marke „Albina", Nummer 143768; in der Zeiher Straße ein Phänomenrad und in der Gcllertstrahe ein Zweirad, Marke „Neckarsulmer Pfeil", Nummer 171546. * (»in unbedeutender Küchenbraud fand gestern in einer Wohnung der Harde nbergslraße statt. Er wurde bald unterdrückt. * Unfall. In der Dresdner Straße in Reudnitz stürzte gestern ein 38iäbriger Geichirriührer beim Verladen von Kisten infolge eines Fehltrittes von seinem Rollwagen herab aus die Straße und erlitt eine Gehirnerschütterung, so daß sich seine Unterbringung im Krankenhause notwendig machte. Leipzig und die Berliner Köperrilkiade. Seitdem der Schuster Voigt vor drei Jahren eine Köpenickiade in Szene setzte, bei der er so großen Erfolg erzielte und in der ganzen Welt ein homerisches Gelächter auslöste, haben seine Lorbeeren die Herren von der Verbrccherzunft nicht ruhen lassen. Sie sannen auf neue Streiche, ohne aber einen Erfolg zu erzielen, denn man kann ge meinhin aus eine Sache auch nur einmal hercinfallen. Infolgedessen mußten die Herren denn auch ihren Geist etwas mehr anstrengen, wenn sie wieder eine große Sache „drehen" wollten, aber wie der Verbrecher nun einmal nicht in Verlegenheit zu bringen ist, so gelang auch dieses, und so wurde vor einigen Lagen die Well wieder einmal aufgcrüttelt. Nach der Militärbehörde kam die Justizbehörde. Daß cs gerade diese sein mußte, ist an und für sich charakteristisch und beweist, daß die Frech heit der Gauner keine Grenzen kennt. Es mag hierbei Wohl der Reiz, der Justitia ein Schnippchen zu schlagen, die Hauptrolle gespielt haben. Am letzten Sonntag konnten wir melden, daß einem Pseudo- Gerichtsvollzieher in Leipzig mehrere Familien zum Opfer gefallen sind. Ter Schwindler hatte unter Vorzeigung eines anscheinend amtlich ausgestellten Kostenfestsetzungsbeschlusscs verschiedentlich Prozeß- losten in Höhe von 14s,74 .11 und 60 .X einkassiert. Die Nach forschungen haben nun ergeben, daß die Formulare, die der Betreffende vorzeigte, tags zuvor auf dem hiesigen alten Landgericht in der .Harkort st raße ge stohlen waren. Die Umstände, unter dvnen dies geschah, sind für die Ausführung recht charakteristisch, denn cs geschah ganz nach Köpe- nicker Mutter. Ler Hausinspektor traf nämlich auf seinem Rundgang abends um 8V2 Uhr einen ihm völlig unbekannten Mann, der sich ihm, als er ihn anhallen wollte, als A l t u a r W 0 h l s a h r t vorstelltc. Ob wohl dem Beamten die Sache nicht geheuer schien, ließ er sich doch durch die Sicherheit, mit der der Mann auslrat, cinschüchtcrn, der ihn nun unter der Bemerkung, „daß er lange genug gearbeitet habe", aussorderte ihn aus dem Hause herauszulassen. Ter Beamte tat dies auch, und der Gauner vollbrachte dann am nächsten Tage die Schwindeleien in Gohlis mit den gestohlenen Papieren. Am Sonnabcndmorgen, als die Beamten Hum Dienst kamen, wurde der Diebstahl zwar sofort bemerkt, aber der Schwindler war natürlich bereits über alle Berge. Man könnte nun zwar meinen, daß sich der Gauner, nachdem ihm der Eoup hier gelungen war, zufrieden geben würde. Aber weit gefehlt, denn kaum einige Tage danach passierte der Schwindel in Berlin, nur in bedeutend höherer Auslage. Dort wurde der Schwindel von drei Per sonen ausheführt, die in den Landgerichtsgebäuden in der Grunerstrahc und am Halleschen Ufer (Landgericht I und Ilj Richtertalarc und Baretts stahlen und dann in dieser Tracht die Bureaus heimsnchtcn, anS denen sie Formulare, Gcrichtsstcmpel und Bücher mitgchcn hießen. Hier wie bei uns hatten sie sich die Adressen der Prozcßbetciligtcn aus den Akten herausgeschrieben und etwa 80 Personen um 3000 .11 gebrand- icbatzt. Es gelang nun der Kriminalpolizei, die Schwindler, die eine lehr wohlorganisierte Bande bildeten, zu verhaften. Es sind der 21jährige Kellner und frühere Zahntechniker Lüdtke, ein Arbeiter Warnitzki, ein Koch Hans Meyer und ein sittlich verkommener Mensch Heinrich Homburg aus Elberfeld. Die cingeleitete Unteriuchung hat nun er- geben, daß zwnchcn der Berliner und Lcip-chcr Affäre ein sicherer Zu sammenhang besteht, und tat'ächlich wurde fcftgestellt, daß Lüdtke und Homburg in Leipzig waren, hier zunächst einen Einbruch im Reichsgericht planten. Zur Ausführung kam es nicht, da dort seit dem Attentat des Kaufmanns Großer die Kontrolle bedeutend ver schärft worden ist, und so wählten sie das gegenüberliegende Landgericht in der Harkortstrcße. Nach Verübung der Tat durch Lüdtke reiste dieser mit Homburg nach Prag wo er diesen aber mittellos sitzen lieh. Wie sich bei genauer Untersuchung herausstellte, haben die Gauner wohl sächsische Formulare in Leipzig verwendet, aber diese mit preußi schen Stempeln versehen. Lüdtke ist dann nach Wien gefahren, wo er der Fahnenflucht verdächtig festgenommen wurde. Man ist auch der An sicht, daß die Gaunerbande bei dem in München verübten Streich, wo ein Mann im Verkehrs- und Kriegsministerium erschien und dort sämt liche Schreibmaschinen abholte, beteiligt sei. In Berliner Richterkreisen ist man übrigens der Meinung, daß Be trügereien durch Kostenrechnungssälschungen und Mißbrauch des Dienst stempels schließlich überall Vorkommen können. Die Komödie mit den Talaren und Baretten sei jedoch nur in, Berlin möglich, wo bei spielsweise am Landgericht I nicht weniger als etwa 1500 Beamte und Rechtsanwälte tätig sind, die sich zum größten Teil nicht einmal von An- sehen kennen. Au» der Umgegend. ff Liebertwolkwitz, 12. November. IBom Drama Hohtanz.) Die aus der Schießafsäre i» der diesigen Seitenstraße bekannte Frau. Hodtanz bat gestern aus dem Leipziger Stabttrankenvauie geheilt entlaßen werben lönnen. Sie war, wie nnlern Lesern noch erinnerlich sein wird, am 2l. vorigen Monat», während sie bei der ihr velreundeten Familie de» Brennmeisters Jacob sich auf hielt, von ihrem Eremanne infolge ehelicher Differenzen in den Unterleib ge schoßen worden. Der Brennmeister Jacob, der die Frau geaen cerrn Eaemann in Schutz nehmen wollte, wurde hierbei von ihm erschoßen und auch leine Schwägerin getroffen glücklicherweise aber nur leicht verletzt. Hohtanz, der sich hierauf selbst geschossen und auch versucht halte, die Pulsader rn öffnen, wurde einige Tage im Kiankenhause verpflegt. Er befindet sich in Unter uchungshast. ff Wachau, 12 November. (Vom eigenen Geschirr überfahren.) In der Nähe de» diesige» Gasthofes scheulen gestern nachmittag die Pferde »ine- Müdlengeschirrs aus Kleinzösjen vor einem Motorrad. Hierbei geriet Ler Fübrer Les Wagen», der 29 Fabre alte Kutscher Fri.dcich Bogel aus Groß- zössen, als er die aufgeregten Tiere beruhigen wollte, unter die Räder de» schwereu Fuhrwerk-, so Laß er überfahren wurde und schwere Verletzungen an den Beinen sowie am Unterleib« davontrug. Der Bedauernswerte warte nach Anlegung von Noiverbündeu in einem berbrigerufenea Krankrntransportwagen nach dem Leipziger Sladtkrankenhauje übergeführt. Au» Sachsen. DreS-en, 1L November. (:) Der Albertveretn hielt heute mittag im Carolahause unter dem Vorsitze der Prinzessin Johann Georg, dir in Begleitung der Oberhofmeislerin Fiei- srau von Finck erschienen war, sein« diesjährige Hauptversammlung ab. Ter Gelchäslssübrer, Generalmajor D. von Wardenburg, gedachte zunächst der im letzten Geschäftsjahre verstorbenen Mitglieder. Der gedruckt vorliegende Geschäfts- und Kassenbericht wurde genehmigt und dem Direktorium Entlastung erteilt. Die auAcheidenben Vorslauos- und Ausschußmitglüder wurden wieder in ihre Aemter berufen. Neu traten in den Vorstand ein Frau Hofrat Dr. Schmaltz, Frau General von Broizcm und Fra» Generalkonsul Re chel. In Leu Ausschuß wurden neu gewählt Frau Dr. Enzmanu, Frau Major Bock von Wülfingen und Frau Privatus Schumann. Nach Erledigung der Tagesordnung hielt Dr. ir.eo. Hartung einen interessanten Borlrag über Röntgenstrahlen. * Neue Amtsbezeichnung. Der König hat genehmigt, daß in Zukunft analog den neuen Amtsbezeichnungen in der Generatdireltion der Staatseisen bahnen der Zoll- und Steuerdirekior den Amtsnamen Präsident der Generalzoll, direktion und der erste Rat der GencralzoÜdireklion Len AmiSnamen Vizepräsi dent der Generalzoll cirektion führt. S ck. Frankenberg, 12. November. (Städtisches.) Die städtischen Kollegien bewilligten 500 .X für Gewährung von Stillprämien und Be sorgung einwandfreier Milch für Säuglinge. Sie beschlossen ferner die Lieferung von Wasser und elektrischem Strom für den rechts der Zschopau gelegenen Ortsteil von Nieder-Lichtenau. — Die hiesige Stadt gemeinde trat dem Deutschen Versicherten-Verband (Sitz Leipzigs bei. i. Limbach, 12. November. (P f a r r w e j e n.) Der Predigtamts kandidat Herr August Max Dybeck aus Döbeln wurde für die hiesige neugcgründete Hilssgeistlichenstelle bestimmt. * Freiverg, 12. November. (Radioaktive Wasser in Ost« sachsen.) Untersucht wurden von einem seitens des Bergamtes in Frei- berg beauftragten Sachverständigen vor etwa einer Woche die Quellen am Kahlenberge und am Gickelsberge sowie auch andere Quellen der Umgebung von Reichenau auf Radioaktivität. Tas Ergebnis dieser Untersuchungen soll, wie von zuverlässiger Seite verlautet, ein über raschend günstiges gewesen sein. Besonders sollen die Quellen am KadlenLcrgc und am Gickelsberge sehr stark radioaktiv sein. r. Glauchau, 12. November. (Tödliche Blutvergiftung.) Eine Blutvergiftung zog sich der pensionierte Bahnwärter Bär dadurch zu, daß er sich bei Gartenarbeiten an der Hand geringfügig verletzte. Da der Arm stark anschwoll, holte man einen Arzt zu Hilfe, der die Ueber- führung des Mannes nach dem städtischen Krankenhause anordnete. Dort ist der Bedauernswerte gestorben. r. Waldenburg, 12. November. (Eisenbahn Limbach— Waldenburg —Gößnitz.) Die Petition um Erbauung einer Eisenbahn Limbach—Waidenburg—Gößnitz nebst einer Skizze der Bahn linie ist, wie Bürgermeister Kretschmer in der letzten Sitzung der städti schen Kollegien mitteilte, nunmehr fertiggestellt. Nächsten Sonntag wird die Petition in einer Versammlung von Vertretern der beteiligten Ge meinden im Rathaussaale hier nochmals durchberaten werden. i. Griesbach i. Erzq., 12. November. (Schadenfeuer.) Das der Stadt Schneeberg genorige, hier gelegene Gebäude, in welchem der Wassermeister Karl Rössel wohnte, ist am Mittwochabend vollständig niedergebrannt. Essendcfekt ist vermutlich die Brandursache. zl. Rodewisch, 11. November. (Ausschreibung.) Nachdem Gemeinde vorstand EnderS als solcher in Neugersdorf gewählt wurde, hat der Gemeinde rat beschlossen, den Posten auszuschreiben mit einem Anfangsgehalt von 3500 /I Plauen i. V., 11. November. (Städtisches. — Unfall.) Unsere städtische Sparkasse schließt in diesem Jahre mit einem sehr erfreulichen Reinertrag ab, der mit über 370000 ^X in den Haus- Haltplan eingestellt ist. Das sind etwa 100 000 ^X mehr als im Vor jahre. — Zur Bekämpfung der N 0 n n e n g e fa h r, die unseren Waldungen im nächsten Jahre in erhöhtem Maße droht, bewilligten die Stadtverordneten 12 000 .X. In diesem Jahre sind 3000 .X für das Sammeln und Vernichten des Schädlings ausgcgeben. — Beim Ans- trennen einer Rocknaht mit einer spitzen Schere stach sich die 14jährige Tochter des Natsarbeiters Gäbcr die Spitze des Instruments der maßen ins Auge, daß dieses sofort auslief. * Reichenbach i. V., 12. November. (Fonds für das Klein gewerbe.) Tie städtischen Behörden hatten vor einiger Zeit be- schlossen, aus dem staatlichen Genossenschaftsfonds zur Unterstützung deS Kleingewerbes ein Darlehen von 100 000 .X auszunehmen. Wie in der Sitzung des Gcwcrbevereins mitgeteilt wurde, sind aus den Kreisen der Gewerbetreibenden schon so viele Gesuche nm Gewährung von Dar- j leben (nicht über 5000 .X in jedem einzelnen Falle) zur Beschaffung von Maschinen eingcgangen, daß in diesen Tagen rund 60 000 .X auszuleihen sind. Ter Zinsfuß beträgt nur 2 Proz., erhöht sich bei Verzug auf 5 Proz. Es ist selbstverständlich, daß sich die Stadt möglichst weit gehend sichert. 8 Zittau, 12. November. (Selbstmord im Gefängnis.) Aus Furcht vor Strafe selbst entleibt hat sich gestern im Amtsgerichts gefängnis zu Reichenau der 19jährige Dachdecker König, der, wie ge meldet, am Sonniag in Reichenau nach einem Wortwechsel den 17jährigen Tienstknecht Paßberg mit einem Messer am Halse schwer verletzte. Der Dienstknecht Paßberg befindet sich auf dem Wege der Besserung. Ans Sachsenr Umgebung. * Hettstedt, 12. November. (Beendigung deS Mansfelder Streiks.) Heute ist hier ein Flugblatt verbreitet worden, in dem die Arbeiter aufgefordert werden, vollzählig die Arbeit bei der ManSselder Gewerkschaft wieder aufzunchmsn. Auch der sozialdemokratische Reichs tagsabgeordnete Sachse hat heute früh in einer Versammlung zu einer Wiederaufnahme der Arbeit aufgefordert. Ter Ausstand dürste damit beendigt sein. — Wie uns weiter telegraphisch gemeldet wird, sollen die Arbeiter zu Hunderten um Wiederanstellung auf die Schächte strömen. Sie werden zunächst nur im Hettstedter Revier wieder angestellt, von Montag ab dann wieder im Eislebener Revier. Die Verwaltung ist von ihrem ursprünglichen Standpunkte nicht abgekommen und lehnt nach wie vor ab, organisierte Arbeiter cinzustellen. * Desta», 11. November. (Von dem Mörder) des Privatmann- Karl Karraß, welcher am Dienstag wahrscheinlich mit einem Hammer in seiner Wohnung, Ballenstedter Straße 4, erschlagen wurde, fehlt jede Spur. Auch das benutzte Mordinstrument ist nicht gefunden worden. Die Leiche lag vollständig bekleidet in der Küche. Die Mütze lag daneben. Wertsachen sind nicht entwendet. Sogar die Taschenuhr trug der Tote noch bei sich. ES ist danach anzunehmen, daß es der Mörder lediglich auf Geld abgesehen hatte. Auch von diesem wird er wenig gefunden haben, denn der Erschlagene war nach Aussage seines hier wohnhaften Sohnes nicht sonderlich bei Kasse, da die Mieten seiner Häuser nicht eingegangen waren. Ganz rätselhaft muß es erscheinen, daß der Mörder sich noch die Zeit genommen hat, dem Kopfe des Toten ein Kissen unterzuschieben. Man vermutet in dem Raubmörder dieselbe Person, welche dem Verstorbenen vor kurzem 400 ^1 gestohlen hat. ü. Bitterfeld, 11. November. (Schwere Kopfverletzungen) und eine schwere Quetschung des rechten Beines zog sich der Elektromonteur Franz Pawlowski vier zu. Er kam bei der Reparaiur eines SchutznetzeS in der Nähe der Richterschen Tonwarensabrik mit der Leiter aus beträchllicher Höhe zu Falle. * Bum Thüringer Wal- meldet uns ein Privattelegramm anhaltenden starken Schneefall, der im Bahnverkehr größere Verkehrsstörungen verursachte. ub. Magdeburg, 12. November. (Verschüttet.) Bei dem Bau eines bis 25 w ausgejchachleten BrunneuS im Vorort Westerhüsen stürzle gestern das Mauerwerk aus einer Höhe von 15 m hei ab und bezrub den auf ter Sohle arbeitencen Maurer Paul Tderig. Trotz joforliger Hilfe, au der auch eine Abteilung Magdeburger Pioniere trilnakm, konnte der Berunglückle bis letzt noch nicht geborgen werden. Man nimmt an, daß er den Erstickungstod erlitten hat. * Oschersleben, 11. November. (Suspendierung.) Bürgermeister Becker ist nach hier zirkulierenden Gerüchten vom Dienste suspendiert und ,oll gegen ihn das Disstplinarveriahren eingelritet worden sein. Da- ist das End ergebnis eines Prozeßes Becker kontra Slöler, der kürzlich vor dem Lau gericht Halberstadt verhandelt woreen ist. in welchem der Angrklaate Slöler freige sprochen wurde und au- welchem Bürgermeister Becker infolge Verweigerung der Aussage aus eine Frage deS Präsidenten nicht einwandfrei hervorgegangen ist. * Tetschen a. E., 12. November. (Dampsschiffahrt.) Die deutsch, böhmischen Elbüädte leiteten Schritte ein betreffs der Erreichung der Vor konzession einer deutschvslerreichijchen Perjonen-DampischiffahrtS-Gejellschaft auf der Elbe. Sport. Pferdesport. Rennen zu Satnt-Ouen am 12. November. (Privattel.) Prix d'Andorre 3600 Fr Hürden-Rennen. Verkaufs-Rennen. Dist. 8800 m. Mons. E. Fischkofs „Latainvilte". 4j-, 60 k§ O'Eonnor) 1., Mons. Jean Hennessy« , Le Connötable 1l", 6j.. 63 krx >A. Chavman 2., Man'. E. Thiöbaux' „Va et Viens", a., 71 kA (I. Bartholomew) 3. Tot: Sieg 67 : 10, Platz 34. 103, 23 : 10. Werner liefen: „Numismate", ..Soupi- rant", „Magon", „Mödöe", „Benzar", „Miltkatia", „Marcelle IV", , Ouölus", „Mon PnyS", „Biarriy", „Samion", „Retraite", „Finiaude", „La Samari- taine" „Klcphte", „Sörieuse", „Kasia". Prix du Comminges 5060 ^r. Sieeple-Ebase. Handikav. Dist.3800m. Mons. Champions „Reporter", 61., 72 kz (A. Chapmau) 1., Moni. Ha douins „Satinette", 4j., 65'/, kx lF. Hardy) 2., Lord Buchaus „Ouolibet II", 4g, 64 kx iChinn) 3. Tot.: Sieg 39 10, Platz 15, 13, 15 : 10. Feiner liefen: „Quasimodo", „Noi du Monde", „Alexandrine", „Leroena", „Quille", „Austral", „Francoeur II". „Beaulat". Prix de l'Agenais 3000 Fr. Hürden-Rennen. Verkanss-Rennen. Für Dreijährige. Dist. 3303 m. Mons. W. Davis' „Coeur d'A liesse", 6t Ke; (Parsrement) 1., Mont. Cü. de Gheests „Caius Belli", 6t KZ (A. Chapmau 2., Mons. R. Ballys „Tabou", 64 kx lLouth, 3. Tot.: Sieg 24 : 10, Platz 12, 15. 65:10. Ferner liefen: „Boom Le Ay", „Knock Down" „Kennedec", „Sarbalakio", „Hamlet IV", , Corby Girl", „Tröste Jncarnat". Prix de L'Astarac 3000 Fr. Für Vreriährige. 2800 m. Princesse Duloop-Singhs „Olivier", 64 kx (F. Hardy) 1., Mons. A. Coblentz' „Ma Fille", 64 kg (Meuuier) 2., Marquis de Billamejors „Luciier III', 64 k^ (Johnson) 3. Tot.: Sieg 27:10, Platz 14, 19, 45:10. Ferner lösen: „Clichy II", „Premier Diamond", „Venije", „Cyrnos", „Sögrö", „Clique". Prix Niger 10060 Fr. Steeple - Chase. 3000 m. Mons. A. Veil- Picard» „Saint Amour", 3j., 63 kg (Parsrement) 1, Comte Lairs „Monte Cristo", kj., 72 kF (A. Chapmau) 2., Mons. A. Foaciers „Sauvenr" 4j., 68 ks (A. Bcnson) 3. Tot.: Sieg 24:10, Play 16, 23:10. Ferner tiefen: „Flirtation", „Bon", „L'Exile", „L'Oiseau Bleu". Prix de L'Agly 4000 Fr. Hürden-Rennen. Handikap. 3300 m. Mons. H. GooLacreS „Roitelet IV", 5j., 63 kg (A. Chapmau) I., Mons. G. BraqnrssacS „Jiu Jitfu", 4j., 64 KZ; lA. Bates) 2, Mons. E. Teisscls „Capouliö" a., 66'/, kg (Bourdale) 3. Tot.: Sieg 27:10, Platz 13. 41, 17:10. Ferner liefen: „Le Belvedere", „Fleche d'Eau", „Pignerol", „Jeß", „Rouge Gorge". Rennen zn Liverpool am 12. November. (Privattel.) Liverpool Autumn Cup 10000 ./L 2100 w. „Santeve" (unbekannt) 1. „Submit" (Trigg' 2., „Bridge of Earn" (F. Wootton) 3. Welten: ausgeblieben, Ferner liefen: „Ballot" „White Eagle", „Succour", „Hayden", „Lwayette", „Procope", „Adversary", „Bell Rock", „Myram", „Maya", „Simonson", „Lady Vista", «Alspice II". Croxtrth Plate 7000 1000 m. „Well Däne" (Hewitt) 1., „Galleot" (Mäher) 2„ „Merry Spinner" iF. Wootton) 3. Wetten: lOO : 8, 100:8,9:2. Ferner liefen: „Poor Boy", „Bigelance", „Briolet", „Saucy John", „Nature", .„Quality Street", „Sungauge", „Larkchur II", „Ule", „Bustle", „Byce", ,Old Bewirk". Downe Nnrsery 3000 1000 m. „Minter" (St. Wootton) 1., „Hasty Pudding" (Watts) 2., „Marchetta" (F. Wootton) 3. Wetten: 1' 0:15, 100:8.5:1. Ferner liefen: „Homing", „Piqeon", „Hackla", „WilL-Gorse", „Destination" „Riflebutt", „Kilmalock", „Shebeon", „Jodel". * * Zoe Vhilds, der bekannte, in Frankreich reitende Jockei, ist, wie wir hören, letzt vom Stall Weinberg engagiert worden. Hockeysport. * Auf -em Leipziger Sportplätze findet heute, nachmittags 3 Uhr, ein Landhockeyweltspiel statt, bei dem sich der Leipziger Sportklub und Ler Akademische Sportklub Freiberg gegenüberstehen. Wintersport. -0- Zn der Sächsischen Schweiz sowie im Gottleuba- und Muglitz- tale ist mit Len Vorbereitungen snr den Wintersport bereits eingesept worden. Sehr rührig ist namentlich die Stadt Geising, die eine große Sprungbahn für Skifahrer verstellen und ferner eine Einrichtung treffen will, um bei der dortigen Robelbabn das Auswärtszieher! der Schlitten in bequemer Weise geschehen zu lassen. Man denkt Labet an die Aufsielluna eines Benzinmotois bzw. an die Beschaffung eines als Schlepper dienenden Molor- schlittenS. — In Pirna läßt der Rat ebenfalls Verbesserungen der Rodel bahn in der „Viehleite" vornehmen. * Vom Skisport. Die Wettläufe de» deutschen Skiverbandes finden am Fichtelberg im nächsten Winter, in diesem Winter aber im Schwarz wald statt. Zu -eu Verdiensten, die man unfern berühmten Mediziner» nicht vergessen sollte, gehört auch ihr nachdrückliches Eintreten für den Malzkaffee, der zuerst von der Firma Kalhreiners Malzkaffre-Fabriken hergestrllt wororn ist. Petlenkofer und Geheimrat Ziemssen sagten schon 1896: „Wir können diesen Malzkaffe« sowohl für den Familiengrdranch al» für die Verwendung in öffent lichen Anstalten und Verbänden geeignet empfehlen." Die allgemeine Aner kennung, die Kathreiners Malzkasjee inzwischen bei Millionen und in allen Ländern gesunden hat, beweist, daß er diese Empfehlung wohl verdient. Kathreiners Malzkaffee wird nach einem besonderen Verfahren hrraestellt, ist bekanntlich völlig unschädlich und daher auch für Nervöie, Herzkranke, Magen- leidend« re. besonder» empfehlenswert. Sein Geschmack ist voll, mild und würzig; sein Prrt» sehr gering. »» » neliwc» 8l« ckn» »liderrükrl» »nuxaKi Isnos viUerHrnoser.
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