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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 28.06.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100628016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910062801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910062801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-06
- Tag 1910-06-28
-
Monat
1910-06
-
Jahr
1910
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Nr. l76. l04. Jatzrsaas. Leimiger Tageblatt. Vtrnstag, 2S. 3uni l9l0. perdu" (5000 .-«), 50»/, Ice (Yeomans), 3. Tot.: Sieg 15:10, Platz 13 , 30:30. Ferner liefen: „Thea . „Mayjoy", „Lilian". Horntzr Handikap. 10000 2100 m Hrn. I. Oldes dbr. H. „Hock". 4j.. 53 kx (Blades). 1.. K. Württ. Priv.-Eest. Weils br. H. „Sideslip". 3j.. 53'/, kq (I. Reiff), 2., Hrn. Orbergs br. H. „Premier", 4j„ 46'/. kx (C. Aylin). 3. Tot.: Sieg 69:10. Platz 24, 37, 24:10. Ferner liefen: „Bajazzo". „Guido", „Osser", „Ealago". „Cape Comon". „Lockenkopf". „Gyges", „Erbschaft", „Moslem". „Orsini". „Falsch münzer". Ienfelder Rennen. 4000 1400 m „Ma- tutina" (Alb. Schliifke) 1., „Probus" (Miller) 2, „Ostwind" (M. Aylin) 3. Tot.: Sieg 55:10, Platz 19, 25, 37:10. Ferner liefen: „Ulk", „Gouvernante". „Tileing", „Broadway", „Carpolin 11", „Waterlo", „Cizil frail, „Tonleiter". Renard-Rennen. Preis 20 000 Xi Distanz 2800 m. Graf L. Henckels br. H. „Anker". 4j., 50 kx (T. Bullock), 1-, Herren A. u. C. v. Weinbergs dbr. H. „Horizont 11", 5j., 56'/, kg (2. Childs), s, Hrn. C. v. Lang-Puchhofs F.-H. „Herrenmeister", 4j., 56 kg (Miller), 3. Tot.: Sieg 17:10 und 7:10. Drei Pferde liefen. Trost-Handikap. Preis 4000.4L Dist. 1600 m. Frhrn. S. A. ».Oppenheims br. H. „Oranier", 4j. (Miller), 1., Hrn. P. Pakheisers br. H. „Adlers 3i. (2. Childs), 2., Hrn. M. Romanus' br. St. „Fee, 3j. (T. Bullock), 3. Tot.: Sieg 27 :10, Platz 17,17 :10. Ferner liefen: „Oos", „Gernot". Altes Hamburger 2agdrennen. Ehren preis und 10000 Handikap. Herrenreiten. Dist, 5600 m. Gestüt Gürzenichs F.-W. „ S tormy Ocean " a., 74'/, kg (Lt. 'Wolf), s, Lt. v. Pagenhardts br. St. „Etaliere", a., 68 kg (Besitzer), s, Hrn. G. Kochs F.-W. „Quarto" a., 68'/- kg (Besitzer), 3. Tot.: Sieg 52 :10 und 66 :10, Platz 66 :10 und 66 :10. Ferner liefen: „Forefather", „Peru" (gef.), „Kourgan". Rennen zu Paris-Auteuil am 27. Juni. (Privattel.) Prix Grandlieu 3000Fr. Steeple-Chase. Ver- kauss-Rennen. 4000m. Mons. M. Portes „Kenne- dec", 4j., 78 kg (R. Sauval) 1., Mons. G. Aubrys „Le BalafrS 11", 4j„ 63 kg (Robinson), gefallen und nachgeritten, 2., Marquis de Dillamejors „Bilolatz", 5j., 69 kg iDefeyer), gefallen, 3. Tot.: Sieg 25:10. Prix de la Gibauderie 5000 Fr. Steeple- Chase. 3500 m. Comte G. de Ganays „Marcas- site", 4j., 64kg (Parfrement) 1.. Mons. H. Letelliers „Skaliger", 4j„ 69 kg (Head) 2., Mons. Math. Eoud- chaux' „Ma Fille". 5j., 73 kg (Salmon) 3. Tot.: sieg 21:10, Platz 13,18, 48:10. Ferner liefen: „Duc d'Antin", „Beryl 11". „Midinette 11". „Cornstalk", „Happy Boy",^P. P. C". Prix de Meudon 7000 Fr. Hürden - Rennen. Für Dreijährige. 2700 m. Mons. Guerlains „Hopper", 63 kg (Lancaster) 1., Mons. Gaston- Deysus' „Milo", 65 kg (R. Sauval) 2., Mons. James Hennessys „Fitz Gerald", 60 kg (Hawkins) 3. Tot: sieg 97 :10, Platz 23, 18, 23 :10. Ferner liefen: „Le ^aha", „Montagnard", „2onquerets", „Sistre", Galiax", „Mouley Hafid", „Cremier", „Ortlinde", „Itucol". Grand PrixdeL'Elevage50 000 Fr. Steeple- chase. 45M m. Mons. E. Fischhofs „Mon Th Sri e". 4j., 62 kg (E. Piggott), 1., Mons. G. Braquessacs „Daudet", 4j„ 62 kg (Head), L, Mons. 2. Henneffys „Calembour", 4j., 62 kg (A. E. Bates), 3. Tot.: Sieg 42^0, Platz 22, 48:10. Ferner liefen: „Sea King", .Khanoine" (gef.), „Roquelaure" (gef.), „Or du Rhin 111" (gef.). Prix Aquilon 5000 Fr. Steeplechase. Handikap. 4000 m. Mons. 2ames Henneffys „Pyrrhus", 4j.. 64 k> (Parfrement), 1., Comte H. d'Auvergnes „Roquelaure", 4j„ 65'/- kg (H. Holt), 2. Tot.: Sieg 16.10, Platz 13, 17.10. Ferner liefen: „Lutivine (gef.), „Journalisre" (ausgebrochen), „Pacificateur" (ausgebrochen). Prix des Veneurs 4000 Fr. Hürdenrennen. Handikap. 3100 m. Mons. Auguste Merles„Saut de Loup", 5j„ 65 kg (Patrick), 1.» Mons. Camille Blancs „Remue Menage", 4j„ 68'/, kg (I. W. Chap- man), 2„ Mons. CH. Broffettes „Bonnelles", 4j„ 63 kg (A. V. Chapman), 3. Tot.: Sieg 72:10, Platz 20 16, 17:10. Ferner liefen: „Belus 1l", „Five o'Clock", „Primat", „Heroique", „Rajah II", „Neptuns 111". * * Im Deutschen Derby wurden am Totalisator im ganzen 191100 umgesetzt, davon 97 520 auf Lieg und 93 580 ./iS auf Platz. Die Eventualquoten waren: „Nagy-ur" 112: 10, „Littoral" 699 :10, „Sa- rafate" 397:10, „Kalina^ 669:10, „Korsarz" und „Kfiaze Pan" 72:10, „Micado 111" und „Star" 125:10, „Cola Rienzi" 394 :10, „Walter Stolzing" 886 : 10, „Hort" 59 :10. Radsport. t? Der Preis der Stadt Leipzig. Es wird uns ge'chrieben . Zum sechsten Mal kommt nächsten Sonn tag. den 3. Juli, auf dem Leipziger Sportplatz der Preis der Stadt Leipzig zum.Austrag, und ist die Besetzung nach dem Siege Euignards über Walt- Hou r in Dresden als eine hervorragende zu be zeichnen. Mit Spannung hat man dem Match Guignard—Walthour in Dresden entgegenaesehen und seine zahlreichen Leipziger Freunde werben es mit Freuden begrüfft haben, dah Guignard als Sieger aus dem Kamps hervorgegangen ist. Man darf sicher annehmen, daff er auch den wertvollen Preis der Stadt Leipzig an sich bringen wird. Als besten deutschen Fahrer hat ihm die Sportplatzleitung Th eile gegen- ubergestellt, der, wenn er auch in der letzten Zeit einige Male enttäuschte, auf der Leipziger Bahn doch glänzende Resultate herausgefabren hat. Der zweite Deutsche, der dritte Fahrer ist Salzmann, der cbenfo wie Theile auf der Leipziger Bahn gut ein gefahren ist und gewiff alles aufbreten wird, seiner vorzüglichen Form entsprechend, den Sieg nach Hause zu fahren. Daff er bei dem letzten Rennen, am 5. Juni, enttäuschte, lag an der abnormen Hitze, so s>aff kein Fahrer imstande war, sein wirkliches Können »zeigen. Damals wurde bekanntlich Stellbrink Sieger, und da die Sportplatzleitung zugesagt hatte, den Sieger von diesem Rennen zum Preis der Stadt Leipzig zuzulassen, ist es diesem Zustand zuzuschreiben, dass das wertvolle Rennen dieses 2ahr von 5 Fahrern beitritten wird, denn seit längerer Zeit »hon, seit seinen Erfolgen in Zürich und in Effen, ist Huvbrechts für den Preis der Stadt Leipzig verpflichtet worden, der zum ersten Male mit dem bewährten Schrittmacher Teuremans, dem Schrittmacher von Verbist, an den Start geht. Die Qualität der Fahrer sowohl, als wie auch die gröffere Anzahl, gewöhnlich starten in Leipzig nur 4 Fahrer, verleiht dem Preis der Stadt Leimig einen eigenen Reiz und er wird aewiff nicht verfehlen eine Anziehungskraft auf das Leipziger Publikum aus- zuüben. Fuffballsport. 8 Leipziger Sportverein von 1SV8 I siegte in Riesa in überlegenem schönen Kombinationsspiel über den Riesaer Sportverein 1 mit 3:0, Halbzeit 1:0. * 2m Linteacht-Sportpark in Oetzsch spielten am Sonntag di« Leipziger „Eintracht" und der Jenaer „Karl Zeih" 3:3 unentschieden. Bei der Pause stand das Spiel 2:0 für 2ena. Athletik. * Lei dem internationalen Sportfest in Pest erzielten die deutsche» Leichtathleten Hanns Braun (München) und Weinstein (Berlin) gute Erfolge. Braun konnte über eine Viertelmeile Lunghi schlagen, Weinstein wurde im Weitsprung Zweiter. L. Bei den leichtathletischen Wettkämpfen des Turnvereins München von 1860 in der Aus stellungsarena schufWaizer - München mit 9,01 Meter einen neuen Rekord im Steinstoffen (Drittel zentner). Ferner gewann die Meisterschaft von Bayern im 100-Meter - Laufen Otto Bäuerle- München, die Meisterschaft von Bayern im 400-Meter- Laufen gewann Halt von der Turngemeinde München in 56'/» Sekunde und die Meisterschaft von Bayern im Diskuswerfen Waizer mit 38,07 Meter. * Der Boxkampf zwischen Sam Mae Bea und Joe Grim, der am Sonnabendabend im Pariser Hippodrom zum Austrag gelangte, endete mit dem Siege des Negers Sam Mac Bea, der den Austra lier Grim nach 13 Runden kampfunfähig machte. Fechten. - Die Fechterschaft des Turnvereins der Süd vorstadt - Leipzig veranstaltete am Sonntag ein Bereinswetts echten. Die abwechslungsreichen Gänge, die von vielen Fechtern ausgeführt wurden, sind als sehr gut zu bezeichnen. — Am Nachmittag sand ein Fechterausflug mit Angehörigen und Vereinsmitgliedern nach Wachau statt, bei dem den Siegern Alfred Guhlmann im Florettfechten und Herbert Haupt im Säbelfechten die Bestätigungs urkunden überreicht wurden. Am Nachmittag wurden noch Spiele im Freien abgehalten. Luftschiffahrt. * Kriegsmiiffige Ballonverfolguna. Die Sektion Halle des Sächsisch-Thüringischen Vereins für Luft schiffahrt hatte am Sonntag für die Ballonver- solgung den Ballon „Nordhausen" zur Ver fügung gestellt. Er stieg 9 Uhr 20 Min. bei günstigem Winde auf und schlug nordöstliche Richtung ein. Hinter Bitterfeld lenkte der Ballon mehr nach Osten und landete 11 Uhr 28 Min. kurz hinter Schweinitz, zwischen Kraffau und Wildenau, etwa 96 km vom Aufstiegsorte, also in nächsterNähe der vorgeschriebenen Grenze von 100 km. Da niemand von den Verfolgern 45 Minuten nach der Landung an der Landungsstelle erschienen war, blieb der Führer des Ballons, Ober leutnant Riemann-Naumburg, Sieger und errang den ersten Preis. An der Verfolgung hatten sich der Leipziger Automobilklub und der Automobil klub Sachsen-Anhalt beteiligt, insgesamt 19 Wagen. Als erster erreichte die Landungsstelle der „Dux"- Wagen des Hauptmanns v. Nosti tz-Wallwitz- Leipzig. und zwar um 12 Uhr 20 Min., also 7 Min. nach Verstreichen der Wartefrist: er erhielt den zweiten der ausgesetzten Preise. Oberingenieur Donnecke r- Halle kam als Zweiter 12 Uhr 40 Min. auf der Landungsstätte an, Herr Müller-Naumburg als Dritter 10 Min. später. Beide erhielten die beiden folgenden Preise. Die verfolgendenAutomobile hatten, soweit sie an die Landungsstätte oder in die Nähe gekommen sind, den Weg über Wittenberg genommen: Hauptmann von Nostitz-Wallwitz fuhr über Bitter feld-Düben und lieff sich dann über die Elbe über setzen. * Fliegerunfall. Bei dem Schaufliegen, welches in Mannheim der dortige Flugsportverein ge meinschaftlich mit einem auswärtigen Unternehmer auf dem Exerzierplätze veranstaltete, stürzte, wie der „L.-A." meldet, der Aviatiker Weik mit seinem Blöriot-Eindecker, vermutlich infolge Versagens des Motors, beim Nehmen einer Kurve aus 10 Meter HOHe herab. Der Aviatiker nahm keinen Schaden, aber der Apparat wurde teilweise zertrümmert. «afferspvrt. * Zur Kieler Wvche. Das schon kurz gemeldete Ergebnis der Wettfahrt des Norddeutschen Regatta vereins vomSonntag ist folgendes: In der ^1 -Klasse erhielt „Westw ard" den ersten und den Jubiläums preis, „Germania" den zweiten Preis, „Hamburg" hat aufgegeben. — 2n der X II-Klaffe erhielt „Cicely" den ersten Preis. — 2n der 15-Meter- Klaffe erhielt „Paula ll" den ersten und den Groffherzogspreis. (Protest.) — 2n der 12-Meter- Klaffe erhielt „Brand IV" den ersten, „Skeaf" den zweiten Preis, „2vanhoe" und „Magda VIII" hatten aufgegeben. — 2n der 10 - Meter - Klaffe erhielt „Felca" den ersten, „Erika" den zweiten Preis. — 2n der 9 - Meter - Klaffe erhielt „AriadneII" den ersten Preis. — 2n der 8-m-Klasse erhielt „Decima" den ersten und den Herausforde rungspreis, „Woge IV" den zweiten, .Lsolde" den dritten und „Wildente" den vierten Preis. — „Toni VII" und „Hede II" wurden nicht gezeitet. — Die Wettfahrt wurde bei 8—10 m Wind in der Sekunde ausgesegelt. Aus der Schachwelt. 8 Resultat des Berliner Schachturniers. Bei dem jetzt beendeten Schachturnier im Kerkcupalast zu Berlin wurden fast alle Kämpfe scharf und spannend durchgesührt. Jeder der 5 Teilnehmer hatte acht Partien auszufechten. Das Schluffresultat war fol gendes: Teichmann erster Preisträger mit 7 Gewinnpunkten, E. Cohn Zweiter mit 5, Ahues Dritter mit 4'/,. Tenner Vierter mit 2'/, Punkten. Gregory hatte nur einen Zähler und ging preislos aus. — Mehr als 1000 Zuschauer verfolgten im Kaisersaal des Kerkaupalastes diese Wettkämpfe. Tsgesckrmiik. In den Lauben. Aus Berlin wird gemeldet: Als der Tischler meister Göricke mit seiner Frau in einer Laube der Kolonie MUllersruh schlief, versuchten Einbrecher das in einem auf dem Grundstück befindlichen Stalle untergebrachte Geflügel zu rauben. Göricke ver scheuchte sie. Als er aber nach der Laube zurück kehrte, fand er seine Frau in einem schweren Herz krampfe, dem sie alsbald erlag. Ein diebischer Wirtssohn. Der Brennmeister Dransfeldt, der mit Ersparnissen aus Südwestafrika zurückgekehrt war, wurde, wäh rend er in einer Wirtschaft in Berlin schlief, von dem Wirtssohn um 23 000 .x bestohlen Der Sohn wurde heute morgen festgenommen. Von dem Eelde hatte er bereits 600 in einer Nacht ver ausgabt. Ein der Mittäterschaft verdächtiger ver hafteter Drogist wurde wieder sreigelaffen, da sich der Verdacht nicht bestätigte. Die Ermittlungen in der Friedberger Bombenaffär« haben ergeben, daff Wingeff und Werner in Frankfurt eine gemeinschaftliche Wohnung hatten. Bei dem esichossenen Wingeff wurden ein haar gleiche Schlüssel voraefunden. Der Polizei gelang es aber noch nicht, die Wohnung der beiden ausfindig zu machen. Auch die beiden Damen, von denen Wingeff die Photographien in der Tasche hatte, konnten noch nicht ermittelt werden. Dagegen wurde festgestellt, daff die beiden vor dem Attenta in Frankfurt in einem elektrotechnischen Geschäf mehrere Funkenzünder und ähnliche Instrument gekauft Haden. Grubenuufall. Aus Essen (Ruhr) wird telegraphiert: Auf der Zeche Alstaden der Hiberniawerksgesellschast wurden der Direktor, Assessor Sternberg, und der Fahrsteiger Mehrhoff von einem beladenen Kohlenwagen überrannt. Mehrhoff wurde ge tötet, Sternberg verwundet. Die feindlichen Brüder. Aus Karlsruhe wird uns telegraphiert: Mor gens gerieten in der Durlacher Straffe die Gebrüder Müllich in einen Wortwechsel, der in Tätlich keiten ausartete. Der jüngere flüchtete auf das Dach des Hauses, stürzte wohl infolge eines Fehl trittes ab und brach sich das Genick. In dresem Augenblick kam der dritte Bruder hinzu, stach mit dem Messer nach dem Lebenden und verletzte ihn w'hr schwer. Das Automobil auf den Schienen. Aus Möhringen wird telegraphisch gemeldet: Auf dem Bahnübergang wurde ein Postauto mobil von Waldenbuch von einem zu gleicher Zeit die Kreuzung passierenden Zuge der Filderbahn er sofft und zur Seite geschleudert. Sämtliche Insassen des Automobils wurden verletzt: unter ihnen drei schwer. Eine Unterschlagungsaffäre groben Stils, deren Einzelheiten im Interesse der Untersuchung geheimgehalten werden, beschäftigt seit vorgestern die Kriminalbehörden von Pest. Es wurden bereits zwei höhere Funktionäre der ungarischen Staatsbahnen verhaftet. vermiMes. Rudolf von Seitz und der Autographensammler. Man schreibt uns: Ein noch nicht 15 Jahre alter Junge war von einigen Bildern des jüngst verstor benen Münchner Meisters Rudolf von Seitz so be geistert, daff er danach trachtete, des Professors Hand schrift in seinen Besitz zu bekommen. Da er sich indes nicht getraute, dem Künstler sein Anliegen selbst vorzutragen, so schrieb er ihm einen Brief des Inhalts, er habe eine Kiste mit 12 Weinflaschen an einen Herrn Seitz gesandt. Da die Kiste aber nicht angekommen sei, so erlaube er sich die Anfrage, ob sie nicht der Herr Professor irrtümlicherweise erhalten habe. Der Knabe dachte, Professor von Seitz werde ihm zurückschreiben, er habe die Kiste nicht erhalten. Dann hatte er ja das Autogramm! Aber es kam anders. Professor von Seitz erschien nämlich selbst in der Wohnung des „Weinsenders". Er wurde von der Mutter des Knaben empfangen. Der wahre Sachverhalt stellte sich bald heraus. Pro fessor von Seitz lieff sich den Autographensammler rufen und las ihm gehörig die Leviten. Am nächsten Tage gelangte an die Adresse des Knaben ein Brief mit folgendem Inhalt: Es kommt sehr häufig vor auf Erden, Daff kleine Spitzbub'n später grohe werden, Drum willst Du wirklich Autographen fangen, So schwindle nicht, Du kannst sie ehrlich auch erlangen. München, den 26. August 1901. Rudolf von Seitz. Schmieraeldempfänaer. Trotz des strengen Ver bots der deutschen Marineverwaltung, Schmier gelder anzunehmen, finden sich doch noch immer auf den Kriegsschiffen Leute, die gegen dieses Verbot verstohen. In Kiel wurde auf Grund einer Anzeige der Bottelier Czech vom Kreuzer „Hannover" ver haftet, weil er sich Schmiergelder von den Lieferanten zahlen lieh. Der Verhaftete hat sein Vergehen ein gestanden. gustav nagel und di« Backfische. Man schreibt uns: Als vor einigen Tagen der Dampfer „Silvana" des Seebäderdienstes der Hamburg-Amerika-Linie in Cuxhaven zur Abfahrt bereit lag, wurde den Paffa gieren eine kleine Sensation beschert. Der „be rühmte" gustav nagel mit den langen Locken und dem braunen Licht- und Luft-Hemde wollte ebenfalls die Fahrt nach Hamburg mitmachen. Das war etwas für die von einer Ausfahrt zurückkehrenden Schüle rinnen einer höheren Hamburger Töchterschule. 2m Nu war der seltsame Apostel von den Mädchen um ringt, sie kletterten auf Stühle und Bänke, um den Berühmten zu sehen und richteten tausend törichte und neugierige Backfischfragen an ihn. Ausdrücke des Bewunderns und Entzückens gingen durch die Reihen der Backfische: „schick, totschick, süff, zum Krin geln", das waren die Bezeichnungen, die die Backfische für den seltsamen Mann fanden. Einige tippten mit den Fingern auf seine braunen nackten Schultern, kühnere strichen sanft über seine Arme und sein Haar und gustaf nagel nahm diese kindlichen Schwärme reien lächelnd entgegen, gerade wie ein Künstler die Huldigungen seiner Verehrerinnen. Er erzählte den Mädchen Geschichten und verstand es, sie recht scherz haft zu unterhalten. Nagel machte trotz seines ab sonderlichen Wesens auf die, die ihn bisher nur aus ben ulkigen Zeitungsnotizen kannten, einen sehr günstigen Eindruck. Ein lebhaftes Geschäft machte Nagel mit dem Verkauf seiner Ansichtspostkarten, und die kleinen Hamburger Mädchen waren lebhafte Ab nehmer dieser mit dem Bilde Nagels versehenen Karten. Von Hamburg aus hat sich der Natur mensch Nagel, der neuerdings auch sportliche Nei gungen zeigt, nach Kiel begeben, um sich hier einmal die Wettfahrten der Segler anzusehen. Der Jenaer Sonnwendreigen. Um die Wieder belebung eines alten Brauches am Johannistage, wenn von den Bergen des Saaletales die Sonnwend feuer auflodern, hat sich in diesem Jahre der Jenaer akademische Musikdirektor Prof. F. Stein ein beson deres Verdienst erworben, indem er den alten Sonn wendreigen der Jenaer unter Benutzung alter Sonnwendmelodien wieder in Musik gesetzt hat. Der Text, den vor etwa 250 Jahren ein Pfarrer in der Nähe Jenas durch seine im Dreissigjährigen Kriege geschriebenen Lebenserinnerungen überliefert hat, lautet: Nu kommen wir gegangen mit Spieffen und mit Stangen und wöll'n die Knaken langen. Sankt Johanne die Sunne wendt. Feuerrad bergunter rennt, Ungelück zu Äsche brennt, Eisenkraut und Rittersporn, Sankt Johannes, schenke Korn. Feuerrote Blümelein, . Sankt Johannes, schenke Wein, Gebt uns ein paar Dreier oder Meth und Eier, Besen sind nicht teuer: wär's ein alter oder neuer, Taugt er zum Johannisfeuer, Huj-ja, buj-ja, hurlefrit! Simetreihen tanze mit. Zus vitüern unü Kurorten. r Ved Hemdnr». Dir Homburger Badekuren gewinnen immer mehr an Ausdehnung. Langsam und sicher vollzieht sich die Umwandlung des einstigen LuxuSbade» zum inter nationalen Heilbad. Tie Bäder werden in der Regel vor mittags, gleich nach dem ersten Frühstück, verordnet. ES empfiehlt sich, das Bad vor 9(4 Uhr zu nehmen, da von diesem Zeitpunkt ab bis um 1 Uhr wegen des groben Andranges ein Ausschlag auf di« Bäderpreis« einkritt. ES sind zwei hoch modern eingerichtete Badehäuser vorhanden, das Karser- DtlhelmS-Bad tm Kurpark und da» KurhauSbad im Kurgarten. In beiden Häusern find erhältlich: kahlensaur« Mineralbäder, Solbäder, Glühlichtbäder und Duschen. Außerdem im Kaiser- WtlhelmS-Bad Moorbäder, Tonschlammapplikationen und In halationen, im Kurhausbad: römisch-irische Bäder. Bei einem Kurgebrauch ist eine entsprechend« Ernährung unbedingt er- sorderlich. Die hiesige Medizinisch« isesellschast hat sür dte verschtedenen hier in Betracht kommenden KranlheitSsormeu verschiedene Dtätformular« ausgearbeitet, die von dem Ve- handelnden Aerzt« le nach der Individualität des Patienten noch abgeändert werden können. Alle Homburger Hotels. Restaurant» und Prtvathäufer besitzen Speisekarten, die nach den Diätformuiaren ausgestellt find. Der Patient hat daher nur die für fein« Diät in Betracht kommende Speisekarte zn verlangen, um zu wählen. — Der Kurbetrieb ist gegenwürtlz auf seinem Höhepunkt angelangt, Kurgäste aus allen Teile,! der Welt sind hier vertreten, und die Kurverwaltung ist bemüh', allen Ansprüchen, die man an sie stellt, gerecht zu werden. Im Kurhaus, in Hotels und Privatvillen herrscht gegenwärtig reges Leben: wohin man blickt, da» interessante Treiben der Hochsaison. : Bad Reichenhakl. Bon den zahlreichen Badeorten 2Üd- bahernS ist Bad Rcichenhall ein besonders bevorzugter. Und mit Recht, denn nicht nur seine Heilmittel und seine herrliche Lage machen es zn einem der ersten Kurorte, sondern auch die Annehmlichkeiten, die es allen bietet, di« dort längeren oder kürzeren Aufenthalt nehmen, werden dazu führen, daß es von sedcm, der einmal dort gewesen ist, immer gern wieder aus gesucht wird. Vor allem ist eS die Luft, die Reichenhalls souveränstes Heilmittel ist. Der Waldesduft einerseits und d'.e Zerstäubung von 400 000 Liter Sole durch das Gradierwerk anderseits reinigen die Luft und erfüllen sie mit einem >on'r nur am Meeresstrande gekannten Ozongehalte. Bei allen Er krankungen der Atmnngsorgone, zumal bei Katarrhen, bet Kehlkopf- und Bronchialleiden, bei Asthma, Blutarmut und Skrofulose, bei Herzmuskel- und -Klappenerkrankungen, w:e überhaupt von jedem Erholungsbedürftigen wird diese bal samische Luft schon nach wenigen Tagen des Aufenthalts wohltätig empfunden. Dieses natürliche Heilmittel findet durch Bader aller Art, durch Inhalationen nach den verschiedensten Systemen usw. noch die jeweilig erforderliche Verstärkung, so das, bei den eben erwähnten KrankbeitSzuständen auf pche- ren Erfolg zn rechnen ist. WaS aber die Lage Reich.-nhallS betrifft, fo gibt es darüber nur eine Stimme. Umgeben oon einem Kranze bewaldeter Höhen und Berge, die bis zu mehr als 1300 Meter über den Ort aufsteigen, liegt eS nicht nur geschützt vor Stürmen und Wtnden, sondern hat auch land schaftliche Reize nnszuweisen, die den gelähmtesten Gez.-nden an die Seite treten können. Im übrigen wird dort niemand die Großstadt entbehren, denn selbst dec Verwöhnteste wird, wenn er es verlangt, jeden nur erdenklichen Komfort vocsindcn. Aber auch der Einfachere findet ein Unterkommen zu lehr mäßigen Prei'en, besonders dann, wenn er in der Dor- oder Nachsaison Aufenthalt nimmt. Rette unü verkette. : Der „Plane Harzfiibrrr" 1910 ist soeben erschienen und durch alle Buchhandlungen, viels Derkehrsbureaus, wie auch von der Verlagsbuchhandlung S. Appelhans L Comv, (Nud. Stolle L Gust. Roselieb), Braunschweig, zum Prelle -'n 50 Pf. zu beziehen. Tie Eigenart dieses beliebten Führers liegt darin, daß man im ersten Teile eine vollständige mit 89 Harzanfichten geschmückte Harzreise findet, daran schließen sich dann ausführliche Beschreibungen und Spezialkarten der einzelnen Orte an. Das Buch enthält 52 solcher Kärtchen und «ine allgemeine Uebersichtskarte mit Angabe der Eisen bahnverbindungen nach dem Harze. Eine große Annehmlichkeit im „Blauen Harzführer" liegt darin, daß er auch die Fahr- Pläne nicht nur der Harzbabnen, sondern auch der Autsmobil- Omnibusfs und Posten enthält. KirüMÄe Nachrichten. Katholische Kirche St. TrinitatiS: Mittwoch, den 20. Juul (Peter und Paul), früh 0 Uhr heil. Mei'e, 8 Uhr Saai: gottesdienst, 9 Uhr Predigt und Hochamt, vorm. 11 Uhr heil. Messe, abends ZL8 Uhr Andacht. Katholische Marienkirche L.-Plagwiv-Lindenau (Karl-Heine, Straße): Mittwoch, den 29. Juni (Peter und Paul), früh ö Uhr heil. Messe, 9 Uhr Hochamt, abends 148 Uhr Andacht. Am S. Sonntag nach Trinitatis wurden aufgeboten: Thomaskirche. 1) A. G. Mitdank, Gerichtskanzlift hier, mit A. E. Schellenberger, Gastwirts hier Tochter. 2) M. F. Rieschel. Sergeant im 107. Jnf.-Regt., mit A. Nischwitz, Bergmanns in Hettstedt hinter!. Tochter. 3) K. A. »iurzhalS, Schnc-.dcr hier, mit E. L. Hermann, geb. Otto hier. 4) M. R. Gold bach, Bahnarbeiter hier, mit E. E. Hiersemann, Maurers in Naundorf b. Oschatz Tochter. 5) A. Kretschmann, Sergeant und Drigadcschreivcr hier, mit A. M. Krebs, Gallwirts in Löbejün Tochter. Nikolaikirch«. 1) W. M. Keil, Maschinist hier, mit L. TrinkhauS hier. 2) P. L. Braungart, Buchhandlungsgehilfe hier, mit A. M. Schöne, Produktcnbändlers hier hinter!. Tochter. 3) P. E. Löhnig, Geschäftsführer in Zwickau i. S., mit A. M. Schöne, Produktenhändlers hier hinter!. Tochter. 4) F. K. Kellner, Buchhandlungsgebilfe hier, mit D. A. Schirmer, Privatmanns in L.-Lindenau Tochter. Matthiiikirche. 1) A. Jäger, kaufm. Vertreter hier, mit L. L. A. Ziegcu- balg, Schmicdemeisicr in Dresden hinter!. Tochter. 2) M. P. Klas, Schmied hier, mit H. A. Mai, Schlossers in Altenburg hinter!. Tochter. 3) K. N. Sattler, Privatmann hier, mit M. I. Spiegelberg, gräfl. GartenarbeitcrS in Knauthain hinter!. Tochter. Peterskirche. 1) E. A. Kuntzsch, Bnchhandlungsgehilke hier, mit E. R. Baumann, Glasermeilters in L.-Connewitz Tochter. 2) K. lv. Adler, Bankbeamter hier, mit E. M. Blnmenau, Monteurs hier Tochter. 3) A. E. Pfenfcr, Expedient hier, mit F. F. Kre(ua - mar, Biorsahrers hier Tochter. 4) F. W. H. BebrenS, Stations arbeiter in Gautzsch b. Leipzig, mit F. M. A. Berger, Maurers in Gröbzig Tochter. 5) I. O. Schwabe, Schlosser hier, mil A. M. Langbein, Arbeiters in Torgau hinter!. Tochter. 6) O. G. Schneider, Galvaniseur hier, mit I. O. Wolf, Schuhmachermeisters in Schweinitz Tochter. 7) F. W. Reinhardt, Schlosser in Halle a. S., mit B. M. Schmitt, Maurers in Pouch Tochter. 8) C. R. Worbs, Werkmeister in Großdeuben b. Leipzig, mit F. W. Möckel, Pens. Eisenbahn packers in Ronneburg hinter!. Tochter, Lutherkirche. 1) E. P. Hilmer, Küchenchef hier, mit A. I. Ravior hier. 2) F. W. Günzel, Kaufmann hier, mit I. C. Häßler, Droschkcnbcsipcrs hier Tochter. 3) Th. O. Sailer, Sattler in SanderSdorf, mit W. B. verw. Rietze, geb. Eigenwillig hier. 4) A. I. Hauff, Monteur hier, mit M. Adlung, Buchsen mackers in Rixdorf hinter!. Tochter. 5) I. A. Bülow, Ex pedient hier, mit F. E. Kunze, Pens. König!. ForstaufschcrS in Bockau Tochter. 6) E. M. H. Brange, Handlungsrcisendcv hier, mit G. A. C. Schlenkert, Uhrmachers in Magdeburg- Buckau Tochter. 7) F. W. Tippe, Lagerist hier, mit A. M. Gölckel, Tischlermeisters hier Tochter. 8) I. Knorr, Kon trolleur hier, mit S. H. Wagner, Maurers in Greitschütz Tochter. Andreaskirche. 1) H. P. Winter, PapiersHneider hier, mit A. B. Bülzig, MilchhäudlerS in Mockau Tochter. 2) F. O. Doller, Kauf mann hier, mit M. E. Hellmerding, Buchhalters in Plauen Tochter. 3) O. H. Meißner, Elektromonteur hier, mit A. A. Mainer, Ratsarbeiters in L.-Gohlis Tochter. 4) I. Wollnh. Schneider hier, mit E. E. Holitzer, Schuhmachers hier Tochter" 5) K. W. Hübner, Tischler in L.-Lindenau, mit M. G. Panisch, Zeitungsspediteurs hier hinter!. Tochter. S) E. W. Lehme, Rechtsanwalt, Dr. jur. in Pausa i. Vogtl., mit T. Hevmann, Schuldirektors hier Tochter. 7) M. R. A. Schön- brodt, Ratsaktuar in L.-Connewitz, mit A. L. Scheibe, Guts besitzers in Raupenhain hinlerl. Tochter. Johanniskirch«. 1) T. A. Wolter, Schuhmacher hier, mit Th. MStz, Tischlers in Cölleda Tochter. 2) F. R. Holze, Kaufmann hier, mit L. M. E. Eberhardt, Buchhändlers in L.-Reudnitz Tochter. Michaeliakirche. 1) s. O. Reiche, Kaufmann hier, mit P. M W«tzig, Bäckermeisters in Grimma Tochter. 2) ». A. Ehlicker, Land- wirt in GerbtSdorf, mit O. g. Eberhardt, Gutsbesitzer» in GerbiSdors hinlerl. Tochtrr. S) E. Heinkc, Schlosser in Halle o. S., mit M. E. Hofmann, Dachdecker» in Delitzsch Tochter.
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