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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.06.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100617011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910061701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910061701
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-06
- Tag 1910-06-17
-
Monat
1910-06
-
Jahr
1910
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sprachen, da ihnen der Polizeioberst v. Kotten Ver achtung einaeflößt hat. Jedermann wird den Frei - foruch billigen, aber die russischen Revoluttonüre dürfen hierin nicht eine Ermutigung erblicken, ihr Treiben fortzusetzen. Gngisnü. * Förderung der deutsch-englischen Friedensbe wegung. Am Mittwoch fand eine gutbesuchte Ver sammlung der verschiedenen englisch-deutschen F r e u n d j ch a f t s g e s e l l sch a f t e n, die ein ge meinsames Komitee ^ur Werbetätigkeit eingesetzt haben, statt. Lord Avebury, den den Vorsitz führte, bemerkte, er vertraue aus die Erhaltung des Friedens aus drei Gründen: erstens habe er Vertrauen zu dem Deutschen Kaiser (Beifall), zweitens setzte er Vertrauen in die beiden Nationen: Deutschland würde nur gezwungen, mit England Krieg zu führen, England dagegen denke sicher nicht an Krieg. Drittens seien alle grossen Interessen beim Frieden. Lord Lamington, Mit glied der National Service Lcayue, erklärte, das gegenseitige Mißtrauen beider Völker sei ganz un begründet. Die Tätigkeit des Freundschaftskomitees könne wohl mit der Arbeit für nationale Rüstung vereinbart werden, denn das beste Mittel zur Ver meidung eines Krieges sei die Kriegsbereitschaft. Das Selbstvertrauen sei die Voraussetzung des Ver trauens gegenüber anderen Nationen. Er glaube nicht an eine Dauer des gegenwärtigen Mißtrauens. Lord Brassey erklärte sich mit dem Komitee herz lich einverstanden. Er habe eigene Freundschafts bestrebungen auf dem Gebiete des Jachtsports be tätigt. Frank Lascelles sagte, er habe 13 Jahre in Berlin gelebt und sei überzeugt, daß Deutsch - landkeinenKriegmitEnalandwünsche. Es sei aber eine eigentümliche Tatsache, daß hier viele Leute an kriegerische Absichten Deutschlands glaubten, während rnele Deutsche einen eirglischen Angriff befürchteten. All Las beruhe auf Mißver ständnissen. Ein genaueres, gegenseitiges Sichkennen- lernen beider Nationen sei wünschenswert. Diese Atmosphäre des Mißtrauens werde oerschinden, so bald eine direkte Verständigung beider Länder er folgt. — Lord Weardale erklärte llch nicht für einen Anhänger Les Prinzips, daß, wer den Frieden wolle, den Krieg vorbereiten müsse. Die Freundschafts gesellschaften könnten viel erreichen durch eine prompte Festnageluna der falschen Behauvtungen in der Presse. Wettere Schritte zur Verständigung seien die Aufhebung des Seebeuterechtes und obligatorische Schiedsgerichte. — Ferner hat sich in London ein ständiges kirchliches Komitee zur Förderung der deutsch-englischen Friedensbe wegung gebildet. Der Erzbischof von Canter bury erklärte sich bereit, den Vorsitz zu übernehmen. Als Vizepräsidenten werden sich die meisten angli kanischen Bischöfe und Häupter der römischen und nichtkonsormisttschen Kirchen beteiligen. Dänemark. * Der Christenfen-Berg-Prozeß. In der Donners tagsitzung des Reichsgerichtsprozcsses beendete der Verteidiger sein Plädoyer und beantragte volle Frei sprechung seiner beiden Klienten und die Kosten des Gerichtsverfahrens der Staatskasse aufzuerlegen. Nach einer längeren Erwiderung des Anklägers und einer Eegenerwtderung des Verteidigers wurde die Sitzung geschloßen. Am Freitag tritt der Gerichtshof zur Beschlußfasiung zusammen. Die Oeffentlichkeit ist ausgeschlossen. Am Spätnachmittag wird das Urteil wahrscheinlich verkündet. Aegypten. * Entschuldigung der griechischen Regierung über den Zwischenfall im Piräus. Der griechische Ge sandte drückte dem Khedive das Bedauern seiner Regierung über den Zwischenfall im Piräus aus. Auf dem „Jmperatul Trajan" befanden sich, wie gemeldet, auch einige ägyptische Prinzen und Prinzessinnen. Türket. * Die jungtürkisch« Partei der Kammer sowie die Presie nehmen die Rede Greys in der Sitzung des Unterhauses mit Befriedigung auf. Die Blätter betonen, daß hierdurch die Bedenken der öffentlichen Meinung wegen der Haltung Englands zer streut seien. vraMlen. * Einschränkung in den Staatsausgaben. In einer außerordentlichen Ministersitzung wurden bedeutende Einschränkungen in den Staatsaus gaben beschloßen. Nilo Pecanha wird am Freitag den Budgetvoranschlag, der kein Defizit aufweist, unterzeichnen. Die Preße lobt den Geist, die Ord nung und die Sparsamkeit, der Vie Regierung Nilo Pecanhas auszeichne. Letzte vepelchen und Lernlprechmelünnyen. Albert Traeger-Kommers. Berlin» 16. Juni. (Eigene Drahtmeldung.) Zu Ehren des Justizrats Albert Traeger fand heute in der „Philharmonie" ein Festkommers statt, der stark besucht war. Abg. Kopsch hielt die Be grüßungsansprache. Zahlreiche Abgeordnete und Stadtverordnete nahmen an dem Kommers teil. Zur Borromäus-Enzyklika. Weimar, 16. Juni. (Eigene Drahtmeldung.) Wie die „Weim. Ztg." hört, ist die Eroßherzogliche Staatsregierung zufolge der Veröffentlichung der Borromäus-Enzyklika in den Zeitungen bei der bischöflichen Behörde in Fulda unter Hinweis auf die in dem päpstlichen Schriftstück enthaltenen be schimpfenden Herabsetzungen der Reformatoren, ihres Werkes und der beteiligten Fürsten vorstellig gewor den, um die a m t l i ch e B e k a n n tALl b e des Rund schreibens im Eroßherzogtum zu verhindern. Darauf hat Las bischöfliche Generalvikariat, und zwar bereits unter dem 9. Juni, mitgeteilt, daß eine amt liche Veröffentlichung der Enzyklika dort nicht tn Aussicht genommen sei, so daß sich weitere Schritte der Eroßherzoglichen Staatsregierung er übrigen. Metallarbeiteraussperrung in Hagen. ri. Hagen, 16. Juni. lPNvattelegramm.) Die vom Arbeitgeberverbande beschloßene Aussperrung der Metallarbeiter wird nunmehr in vollem Umfange durchgeführt werden. Nur ein sehr kleiner Teil wird nicht ausaesperrt zur Erledigung not wendiger Reparaturaroeiten. Die Gesamtzahl der be reits ausgesperrten und am Sonnabend noch auszu sperrenden Arbeiter beträgt 10 600. Vom Deutschen Nationalverband in Oesterreich. ÜH Wien, 16. Juni. (Eigene Drahtmeldung.) Der Deutsche Nationaloerband hat mit über wiegender Mehrheit beschloßen, der Regierung mit zuteilen, daß der Verband dem Plane zustimmt, auf vier Jahre (bis zum Wintersemester 1914/15) provisorisch eine italienische Rechtsfakul- tät in Wien ins Leben zu rufen. Ferner beschloß der Verband, die Regierung eindringlich um die Ausgestaltung der deutschen Hochschulen zu erinnern, sowie die Regierung und die Mehrheits parteien aufzufordern, für baldige Vornahme der ersten Lesung der nationalpolitischen Vorlagen und deren Ueberweisung an die Ausschüße zu sorgen. Von der Brüßeler Weltausstellung. S Brüssel, 16. Juni. (Eigene Drahtmeldung.j Der Eroßherzog von Oldenburg, der als Vor sitzender des Deutschen Schulschiffvereins anläßlich der Änwesenbeit des Schulschiffs „Prinzeß Titel- Friedrichs gestern in Antwerpen weilte, besichtigte am Vormittag eingehend die deutsche Abteilung der Weltausstellung unter Führung des Reichskommissars Geh. Regierungsrates Albert und des Geh. Kom merzienrates Raven«. Der Eroßherzog sprach sich außerordentlich lobend über das Gesehene aus. Zwischenfälle an der türkischen Grenze. I Saloniki, 16. Juni. (Eigene Drahtmeld.) Die Militärbehörde in Elsassona meldet, daß eine 30 Mann starke, von einem Offizier geführte griechische Bande, welche zwei mit Munition beladene Tragtiere mit sich ftihrte, die Grenze überschritten hat. Zur Verfolgung ist Militär abgegangcn. Ungefähr hundert Montenegriner unter dem Befehl eines serbischen Offiziers haben ein türkisches Blockhaus in der Gegend von Gussinje angegriffen. Zwei Soldaten wur den getötet und drei verwundet. Die Mon tenegriner traten erst den Rückzug an, als Verstärkun gen eingetroffen waren. Zum Attentat auf den bosnischen Landeschef. Hs Serajewo, 16. Juni. (Eigene Drahtmeldung.) Die Untersuchung hat bisher keinen Anhalt dafür gegeben, daß dem Anschlag auf den Landeschef po litische Motive zugrunde liegen. Es steht fest, daß der Täter Zerajic keinen Komplicen hatte. Nach dem Untersuchungsergebnis ist die Tat als Einzeltat eines um jeden moralischen Halt ge kommenen, sicher auch geistesgestörten Mannes an zusehen. Aufruhr in einem indischen Gefängnis. -«-« Lahor«, 16. Juni. (Eig. Drahtmeldung.) Im Zentralgefängnis von Fattigark kam es am 9. d. M. zu einem Aufruhr. Nach den jetzt erhal tenen Einzelheiten ist er ernster, als es zuerst den Anschein hatte. 300 bis 400 Verbrecher versuch ten das Haupttor zu stürmen und schleuderten Ziegelstücke auf die Wachen, welche darauf -u feuern begannen. Sieben Aufrührer wurden ge tötet, fünfzig verwundet. * Da» Unwetter. h. Ulm, 16. Juni. (Prioattelegramm.) Die Donau ist seit heute vormittag um 30 Zentimeter auf 3,40 Meter gestiegen. Die Spinnereien von Au und Heullenhof sind vollständig vom Wasser umgeben. Die Arbeiter sind abgeschnitten und ohne Lebensmittel. XI? Adenau, 1«. Juni. (Eigene Drahtmeldung.) Soweit bisher festgestellt werden konnte, beträgt der durch Hochwasser im Kreise Adenau angerichtete Schaden mindestens 1 200000 (I) Pest, 16. Juni. (Eigene Drahtmeldung.) Ein heftiges Unwetter hat durch Ueberschwemmungen ungeheuren Schaden angerichtet. Allein in einem Keller sind Waren im Wert« von 5V6VV0 Kr. vernichtet. Das Wasser stand an einzelnen Stellen meterhoch. Der Straßenbahnverkehr wurde andert halb Stunden lang vollständig unterbrochen. Zwei Personen wurden vom Blitzschlag getötet. Viele andere, die vom Gewitter im Freien überrascht wurden, stürzten ohnmächtig zu Boden. Die griechisch» orientalische Kirche wurde von einem kalten Blitz schläge getroffen. Pest, 16. Juni. (Eig. Drahtmeld.) Ueber dem Komitat Krass oe-Szoerenn ging ein Wol kenbruch nieder. Mehrere Ort« wurden von b«r Flut buchstäblich fortgeschwemmt. In zahlreichen Ortschaften stürzten die meisten Häuser ein. Bisher wurden 259 Tote gesunden. In der Gemeinde Ber - zaszka und allein über 100 Straßen und Brücken sowie Telegraphen- und Telephonleitungen zerstört. Die Saaten und die Wiesen haben den größten Scha den gelitten. Der größte Teil der Bevölkerung ist dem Elend preisgegeben. Die Wasserschäden. 'O? Köln, 16 Juni. (Eig Drahtmelduna.) Wie der Korrespondent der „Köln. Ztg." aus Altenahr vom Landratsamt Ahrweiler erfährt, hat die Ab schätzung der Wasserschäden bisher ergeben: An Geineindeanlagen in Altenahr 125000, an privaten Anlagen 740 000 in Ahrweiler an Gemeindeschäden 100 000: der Schaden an Prtvatbesitz ist noch nicht festgestellt. Der Schaden in Neuen ahr wird auf etwa 140 000, der in B o d e nd o r f auf ^etwa 200 000 beziffert. Erinnerungsfrier an das erste deutsche Turnfest. O? Koburg, 16. Juni. (Eigene Drahtmeldung.) Am 18. und 19. Juni findet hier eine Erinne rungsfeier an das 1860 dort abgehaltene erste deutsche Turnfest start. Die Feier beginnt Sonnabend abend mit einem Festkommers, zu dem oer Herzog sein Erscheinen mit Familie zugesagt hat. Am Sonntag wird eine Huldigungsfeier nm Denkmal des Herzogs Ernst, des Schirmherrn des ersten deut schen Turnfestes, veranstaltet. Der Regierende Herzog, der der Feier ein lebhaftes Interesse entgegenbringt, hat den 84 Jahre alten Vorsitzenden der Deutschen Turncrschaft, Geh. Sanitätsrat Dr. Eoetz-Leip- zig, den einzigen Ueberlsbenden der fünf Ein- berufer des ersten Turnfestes, als Gast in die Ehren burg geladen. Die Wettfahrt um den Eintonnerpokal. Kiel, 16. Juni. (Eig. Drahtmeldung.) Bei der vierten Scgelwettfahrt um den französischen E i n- tonnerpokal siegte die schwedische Jacht Agnes II. Zweite wurde die norwegische Jacht Ora, Dritte Albatros-Dänemark, »Vierte Wind» spiel XIII-Deutfchland, Fünfte Arcenciel-Frankreich. Die übrigen gaben die Fahrt Al/.. Erdbeben in Spanien. G Madrid, 16. Juni. (Eigene Drahtmeldung.) Gegen 4(H Uhr und gegen 6V2 Uhr morgens sind in einer größeren Anzahl Städte starke Erd erschütterungen wahrgenommen worden, be sonders in Madrid selbst, Cordova, Malaga, Tortosa und Almeida, wo mehrere Gebäude beschädigt wurden. Die Einwohner flüchteten teilweise ins Freie. Letzte Sanüelsnsttzriütten. * Hamburg, 16. Juni, 6 Uhr. Zucker marlt. Nübenrohzucker I. Produkt Basis 88"/„ Nendement neue Usance frei an Bord Hamburg per 50 Kilo Juni 14,25, Juli 14,275, August 14,40, Oktober.-Dez. 11,325, Jan.-März 11,425, Mai 11,55. Stetig. * Prag, 16. Juni. Zucker. Aussig Landungs platz 34,25—34,45. Flau. ' Havre, 16. Juni, 3 Uhr. Wolle ruhig. Juni 193, März 181. * Havre, 16. Juni, 6 Uhr. Baumwolle ruhig. Juni 93'/«, Juli 92-/«. August 907«, September 88^, Oktober 82^, Dezember 78< März 77/i, Mai 76N. > neine § vorder I 17L»o Chicago, 16. Juni. Produktenbörse. (Schluß.) 144 38°- 66 116"» 44 100 1U", 153', i>8'> 12l»k 144''« N 116 441« 131'« irr». 171'- 93 42», sr», ZS-i, 77». Nr'i« deut j voryci 42k SO SU». 96 531, 70'1- ior*. 1011» 111'« 195^« 80'1« US8« 761« 274« Loittsv.a vlalhvj MlssourtKanla» and Tera« MtssourlVactfN -N. B. llenlr. s- Hndlon-Vtlv. 7l- I). Onlarto a»d Wellern vlorsolk a Wen Pennsylvania Äcadtna vo. I. prekerret Soull, PacMe Southern vtatlw coin. Shar. do. preserred Union eactiic vo. preserred Wadas» preler NuralgamLopp Unacondai» ovp Untt. Sl. Steel Lorp.com. sy. 00 preserred «ekd-raHNSI! 2»!« do. ittnsrak« kür' letzlerari d rach 2^» Wechsel a Sand MTaqe«. ! Wechsel a.Lond L. rrans>. do. Barts Licht do Berlin Lichi Silber per Unze viorlv.Pac.ll^B Ntchtson.rop.a. S.Fecom.S». do. preserred Daltim. a. Ovtc l5anai>. Pactstc tLhelap. a. Ohle Lhtcago. MUw. and St. Pani lenv.RioOr pr. tirt« Naitroad com. S. are« do. I. preserred Jlltnot» Lenlr ! 62", 3'3^ 77 115", * New Port, 16. Juni. (Eitzens Drahtmeldung.) Bei sehr trägem, fast nur professionellem Geschäft er öffnete die heutige Börse in matter Haltung, worunter besonders American Smelting and Refining Tom pany und Amalgamated Copper-Aktien, für die das schwache London verstimmte, litten. Der Vaissedruck richtete sich besonders gegen Jndustriewerte und Stahltrustaktien und wurde zum großen Teile Ope rationen eines großen Bostoner Spekulationshauses zugeschrieben, während anderseits die Annahme einer Resolution seitens des Repräsentantenhauses, wonach eine Untersuchung der Geschäftsführung des Stahl trusts stattfinden soll, die Stimmung ungünstig be einflußte. Auch das Ausland war mit Verkäufen, speziell in Amalgamated und Stahltrust, im Markte. Das Geschäft wurde dann unregelmäßig, die Tendenz befestigte sich aber, da der Baissedruck besonders in den von der Haussepartei favorisierten Werten nach ließ, und die Aufwärtsbewegung machte später unter Deckungen erhebliche Fortschritte. Sehr fest lagen St. Paul-Aktien in der Erwartung, daß wieder die regelmäßige Dividende verteilt werden würde. Am Mittag wurde der Verkehr außerorentlich träge bei weichenden Kursen, die aber später wieder eine kräf tige Erholung erfuhren, wobei Kupferwerte die Führung hatteii, für die Gerüchte über Besserung im Verkauf von Rohkupfer, besonders im Auslande, stimulierten. Schluß trüge, aber fest. Aktienumsatz 350 000 Stück. New York, 16. Juni. Produktenbörse. (Schluß.) * Londsn, 16. Juni 5 Uhr. (In Pfund Sterling.) Kupfer matt (schwach) Tagesumsatz 3700 (1400) r, 54.5/— (54.11/3), 3 Monate 54.18/9 (55.5/—), Maklerschluhpreis 54.5/— bis 54.8/9 (54.10/— bis 54.13/9), best selected 59.10/— (59.10/—), elektroly tisches 57.10/— (57.15/—), zweiter Hand strong sheets — s—). Zinn matt (schwach), Tagesumsatz 400 (400) t. Straits 147.10/— (147.10/—). 3 Monate 148.10/— (148.12/6), neglisches 147.—/— (147.—/—). Blei fest (fest), spanisches 12.13/9 (12.13/9), eng lisches 13.1/3 (13.1/3). Zink.matt (flau), gewöhnliche Marken 22.—/— (22.—/—), Juni — (—), besondere Marken 23.—/— (23—/—), gewalztes deutsches 25.10/— (25.10/—), Quecksilber unverändert. New York, 16. Juni. Fondsbörse. (Schluß.) ! 21« ! 4.84.45 ! 4.Ü4Z0 4.8705 53"-- 70-4« 1041» 101», ' ueure « vorher yc'ltte s oorv - tSei,cn wtlltt, »Up,er loco 104", 1»4", Standard lokc 12.071- 17.07'-- Juli ijisrn II Zaun. Sevtcmd" S7"> NI drv Msrchern ltz50 1557 L«,em"«r SS", 97'« sialilskinencii Mai — in View Por« M.- 28- Mais willig daiimwolleioke l51ü 15^5 IuU 8/"« b7'ü Ium 15 s 4 1542 Levccmdrr 67 67'-. 'Uugn.i k4°4 I4/I De»«mder 84"- 84"« Nvvemdn 12.12 IM Mehl Lprtng in View '-ri.io'c 15 15 waeai clears 4.05 4.05 LSniiri,. Well. <c>c»rei»«Ir«cht i"« Tleam 12.75 I7D Petroleum, Rohe sc Äroiy 1Z2Ü 1320 crevu valances r.za lJK naftrr, fa.rvttr . Stand. w»W Z 7L5 vir. . 8». 8». riuarr Z.84 Juni 6,15 k.4>) 3in!> 5257", Beplembkr 6.6o 6.60 heul« - voryer 1 heule vviyer 'o>r«,c» willig Juli September Mai» willig September 20-mal, Juli September 581» 12.41 1L/K Itzve.» U)or> i IL», > clcae 90 PorlTexlember Libweliiejt. 58", I -»yr im WcU-m 12.40 'n S'.Ucaqe 12.43 i 13.75 b.14.- 22.271 13.75 b.14.- 22 23 i8M rmo rnuk und Verlag de» Lelpzlger Tageblattes <r. Pol«. Inh. W. «utschbach In Leipzig. Chefredalkeur- '.Idols Schied». Leraiilworlilchs Nedalteure: Für Politik Tr. 'N. Günther, lokale und sächsische Angelegenheiten. TageSchronlk und BernnschteS «. v. «utttar, das Feuilleton Paut Schaumburg, Mullk A. Wllsseradt «. B., Sport und EerlchtSsaal I. tzaarsrld. Für dl« Hand-ISzeiluna '71. pirchrall,. Für den Inseratenteil HanS Pückinann. Zllmi'i » in Leipzig. Die vorliegende Nummer umfaßt 16 Setten. Jüngere der beiden Tonsetzer, ist natürlich auch der Modernere. Ob das seiner Arbeit zugrunde liegende Gerhart Hauptmannsche Gedicht nach Komposition für Solo und Chor, ja, ob es überhaupt nach Ver tonung verlangt, muß als zweifelhaft gelten. Da von abgesehen, findet sich in Moellendorfs Musik manches Geschickte, Anregende, und nicht nur das Ausmalen äußerer Vorgänge, des Ratterns des da hinsausenden Nachtzuges, des Flackerns der Lampe usw., ist dahin zu rechnen. Es schließt sich alles zu einer gewissen Stimmungskraft zusammen. Auch Schulz-Beuthens Chorballade hatte entschie denen Erfolg, der den anwesenden Autor nach dem Podium rief, und ihm, dem jetzt mehr als 70 Jahre Zählenden, lange fast unbeachtet Gebliebenen, zu gönnen ist. Im „Harald" sind die Wirkungen ener gisch aufgebaut, ein dramatischer Zug geht durch das Ganze, und mit dem Chor „Des Alten Augen glühen" -ipfelt sich das Werk zu markig-beredtem Schluffe. Etwas illusionsstörend nur nimmt sich der Klavierklang aus. Vor dem „Harald" war als Orchestervortrag „Volkers Geigenspiel" aus Schulz- Beuthens „Der Nibelunge Not" zu Gehör gekommen, ein gutklingende», obgleich nicht stark charakteristi sches Stück. Auch'sonst geizte das Programm nicht mit orchestralen Nummern. Zu Anfang hörte man Franz Curtis Vorspiel zur Volksoper ..Das Rösli vom Säntis", einen instrumentalen Prolog von Wohllaut, polyphonerer Entfaltung nicht entbeh rend, doch keineswegs von zwingender Stimmungs malerei. Mehr danach strebt Gerhard Schjelderup, dessen „Sonnenaufgang über Himalaja" den ersten Teil des Konzertes abschloß, dekorativ wirkend, aber ebenfalls nicht ganz überzeugend, in der Harmonik übrigens weit mehr nordisch als exotisch berührend. Der Solist des Abends. Herr Walter Soomer, hatte nicht nur in den (seitens der Pauliner eifrig interpretierten) Kompositionen von Moellendorf und Schulz-Beuthen, sondern auch in Sibelius' finnischer dick orchestrierter Ballade ..Des Fährmanns Bräute" Gelegenheit. Wucht und Höhenumfang seiner Stimm mittel zu erweisen Er tat dies siegreich — seit er von seinem Amerika-Gastspiel zurück ist, hörten wir den Sänger noch nicht so intensiv ins Zeug gehen wie gestern- Ihm, wie dem Dirigenten lohnte reger Applaus. Recht gut bewährte sich die mitwirkende Kapelle des 107. Infanterie-Regiments. * * Berliner Theater. Man schreibt uns aus Berlin: Henry Vatatlles „Liebeswalzer", den jetzt die Kammerspiele produzierten, ist betrübliche Musik. Nicht allein für die Chronologie in Batailles dramatischem Schaffen ist's ein altes Stück: die Me lodik dieser vier Akte hat alle Register, die das Ee- sellschaftsstück der Franzosen seit ehrwürdigen Tagen ableiert. Auch Bataille schwärmt hier noch für die Romantik der kleinen, unverdorbenen Mädchen aus der Provinz, die aus Wohlhabenheit, Luxus und be hüteter Sitte mit ihrem Klavierlehrer durchgehen. Auch Bataille liebt hier diesen tragischen Konflikt, der das kleine Fräulein enttäuscht in fremden, niedrigen Verhältnissen mit der Sehnsucht nach ver schmähter, vorschnell preisgeaebener Gesellschaftsklasse zeigt, er vertieft den Konflikt sogar, da sich die Augen der Armen für die Gewöhnlichkeit ihres Musikanten und für die Eleganz eines Freundes aus altem Anhang, freilich eines ein wenig routinierten Freundes, öffnen. Zum Schluffe geht dann eben der Salonrevolver aus guten, alten Zeiten noch ein mal los ... . Das Provinzfräulein macht, da überdies die Gelegenheit, Gesellschaftsskizzen von Pariser Verdorbenheit zu zeichnen, vom Autor vollauf ausgenützt ist, im vierten Akt, obne zu zögern, unerbittlich ein Ende mit sich selbst. Und das Publikum atmet auf, das Publikum geht erschüttert vom Sterben der Ent täuschten heim, deren Verwandte schon in hundert Stücken starben. So ist das Leben in Paris, so ist die Gesellschaft und so ist vor allem die Liebe. Man war so wenig überrascht von all' diesen neuen Tat sachen, daß man sie nachdenklich-kllki mit ansah. Und Henry Bataille ist gewiß nicht bescheiden genug, sich noch nach mehreren solcher Erfolge zu sehnen. . . Unter der großen Schar der Darsteller darf man Herrn Paul Otto nennen, der das erwünschte und versagte Abenteuer mit der Selbstmordkandidatin fast wirklich in Leidenschaft steigern konnte, ohne daß er die elegante Haltung des Mannes von „Gesellschaft" verlor. Herrn Aurel Nowotny, über dem die ganze Undankbarkeit der Rolle des linkisch-schüchternen Klavierlehrers lastete: im zweiten Akt aber gab er ihm ganz die Frische und die fröhliche Kindlichkeit, mit der der weltfremde Musikus in besseren Tagen seine bürgerliche Unfähigkeit er weisen soll. Frau Ellen Neustedter spielte sich mit Todesverachtung durch alle Sentimentalitäten mit einer trauernden Mütterlichkeit für ihren Schützling, mit einer Resignation für nutzlos verschwendete Träumerei, mit dem zurückhaltenden, festen Stolz der wirklichen Dame in allen Situationen. Von der Regie läßt sich wenig sagen. Nur daß sie eine Tanz- einlaae im dritten Akt als unbedingt nötige Blamaae auffaßte. So völlig nichtssagend hatte Herr Bataille den Tanz gar nicht gedichtet. L. 17 A. —Ic. Berliner Theater. Aus Berlin wird uns be richtet: Die Eura - Oper eröffnete ihr diesjähriges Gastspiel im Neuen Kgl. Operntheater (Kroll) mit einer Aufführung von Wagners „Meistersingern" und bot trotz eines noch nicht recht zusainmengesprel- ten Orchesters eine im großen ganzen glänzende Lei stung. Die Inszenierung leitete Gura. Am Dirigen tenpult saß Josef Stransky, der das Werk im all gemeinen zu voller Geltung zu bringen wußte, aber nicht vermochte, des neuen Orchesters bei einzelnen schwierigen Partien, besonders im ersten Vorspiele, Herr zu werden. Die einzelnen Rollen waren aus gezeichnet besetzt; Feinhals (Hans Sachs), Latter- mann (Pogner), Miller, der Tenor der Wiener Hof oper (Stolzing) und Frau Hummel (Evchen) wurden vom Publikum lebhaft applaudiert. — Der Schwank „Der Regimentspava" von MouSzy-Con und Durteux (Sommerensemble der Komischen Oper) fand hier eine kühle Aufnahme. * Der Komponist Wendelin Weißheimer starb in Nürnberg im Alter von 75 Jahren. Er stand in freundschaftlichen Beziehungen zu RichardWagner. Er hat über Richard Wagner in einem Buche „Er lebnisse" berichtet, dessen zweiter Band gegenwärtig in Druck ist. Als Tondichter ist er mit zwei Opern „Theodor Körner" und „Meister Martin und seine Gesellen" hervorgetreten. * Madame Rejane verläßt mit der kommenden Saison ihr Theater in der Rue Blanche in Paris, um es einen» Nachfolger zu überlassen. Die Künst lerin ist keineswegs theatermüd«, sie will sich jetzt nur darauf beschränken, Darstellerin zu sein. * Das Standbild Ludwigs II sür München, das am 19. d. M. auf der Corneliusbrücke in Gegen wart des Prinzregenten und der ganzen königlichen Familie enthüllt werden wird, ist nach dem Ent wurf des Erzgießers Neichsrat Ferdinand von Miller jetzt fertig geworden. Es stellt in 37, Meter hoher Figur den König in der Hausrittcr-Ordenstracht vor dem Throne stehend dar und ist in Kupserbronze gegossen. Das Gewicht beträgt 5«) Zentner. Die Arbeit hat drei Jahre in Anspruch genommen. Das Denkmal ist aus Sammlungen freiwilliger Beiträge entstanden. * Der Urmensch am Südpol. Die Südpolar expedition Shakleton hat im Südpolargebiete menschliche Skelettreste, Schädel, Rumpf und Extremi täten gefunden, die große Ueberraichung hervorriefen. Die Vermutung, datz diese von einem verunglückten Polarforscher stammen, erschien unwahrscheinlich, weil bei der konservierenden Wirkung des Eises aucb die Fleischteile noch erhalten gewesen wären: auch die Form und gewisse Merkmale stimmten nicht ganz intt der Beschaffenheit eines zeitgenössischen Menschen überein. Diese Funde wurden daher einer wissenschaftlichen Kommission zur Untersuchung übergeben. Diese erklärte, daß diese Skeletteile von Urmenschen stammen und völlig gleich sind mit dem Neandertalmenschen. * »Arminnw", ein Bühnenfeftspiel von Max Levthäuser, ist ein Ring von vier Musikdramen, die sich „Quinctilius Barns — Teutoburger Schlacht — Arminius — Götterkampf und Erlösung" be titeln. Diese Dramen ossenbaren das Ringen der Germanen nach Freiheit und Einigkeit. Der Kom ponist hat bereits m Nürnberg, Würzburg und Leip zig orchestrale Ausführungen aus seiner Tetralogie veranstaltet und wird nun diese im größeren Stil in Müncyen fortsetzen. Ueber die Partituren weiß die dortige Presse nur einmütig zu berichten, daß sie eine echt dramatische, deutsche Musik bergen, während ein Blick in das Buch die Gründlichkeit des Quellen studiums offenbart. Die Aufführungen finden in München am 11., 12. und 14. Oktober im Odeon statt. * Hochschnlnachrichten. An der Universität München habilitierte sick> Dr. Mar Jsserlin für Psychiatrie. — Die Technische Hochschule in Berlin hat den Fabrikdirektor Dr. Claaßen in Dermaaen die Würde eines Dr.»Ing. konott, esns» verliehen.
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