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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.08.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191008211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19100821
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19100821
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-08
- Tag 1910-08-21
-
Monat
1910-08
-
Jahr
1910
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Sonnta-, 2l. Suguv 1910, Lelpziger Tageblatt. Nr. 2S0. 104. Jahrgang. ohne die Tangschaoyi anscheinend da» Präsidium de» Verkehrsministeriums nicht übernehmen wird. Die Gerüchte, nach denen der Rücktritt de» Prinzen Tsching, Mitglied des Staatsrates, bevorstehe, ge winnen an Wahrscheinlichkeit. Prinz Puckang wird wahrscheinlich sein Nachfolger werden. Vie Straßenbahn-Kelche zwilchen üer Staüt Schkeuültz unü üen Gemelnüen Papitz unü Moüelwltz. Die von der Leipziger Außenbahn- Aktieng el ell schäft aeplante Wetterführung der Straßenbahnlinie von Lützschena nach Schkeu- d i tz bildet seit langer Zeit einen Zankapfel zwischen dem Bürgermeister Schmidt von Schkeuditz und den Gemeinden Modelwitz und Papitz. Die Stadt Schkeuditz hat ein lebhaftes Interesse an der Weiterführung dieser Straßenbahnlinie, denn sie hofft, die elektrische Bahn werde ihr die Nachteile er setzen, die ihr durch die Verlegung des Magdeburg- Leipziger Bahnhofs entstanden sind. Bürgermeister Schmidt hatte deshalb sie Verhandlungen der Ge sellschaft mit den Gemeinden in die Hand genommen. Im Februar und März 1907 wurden auf Veran lassung von den Vertretern der Gemeinden Model witz und Papitz zwei Versammlungen abgehalten. In beiden soll Schmidt erklärt haben, er spreche als kommissarischer Vertreter des Landrates von Merse burg und empfehle den Gemeinden in dessen Auftrag dringend, sich zustimmend zu dem Bahnprojekte zu verhalten und die dementsprechenden Protokoll« zu unterschreiben. Die Eemeindevertreter ließen sich in beiden Versammlungen durch Schmidt bestimmen, Protokolle zu unterzeichnen, in denen sie sich ver pflichteten, einen Zuschuß von je 12 500 zu den Kosten des Bahnbaues zu leisten und das erforder liche Gelände unentgeltlich herzugeben. Ursprünglich wurde nur eine Straßenbreite von 3—4 Metern ver langt; nachträglich soll dieser Anspruch jedoch auf 12 bis 20 Meter gesteigert worden sein. Auch ist der Aus bau der Bahnlinie mit sog. Hochborden geplant, so daß sie dann nicht mehr zugleich als Straße benutzt werden könnte. Die beiden Gemeinden schätzen die Unkosten, die ihnen aus ihren Zugeständnissen erwachsen wür den, in Wahrheit auf 80 000. Sie versichern, sie würden bei ihrem geringen Vermögen vor dem Bankerott stehen, wenn sie gezwungen würden, alles das, was die Außenbahngesellschaft von ihnen ver lange, auch wirklich auszuführen. Sie wollen sich aber zu ihrer Unterschrift einzig und allein deshalb verstanden haben, weil sie in Schmidt den Vertreter des Landrats und keineswegs etwa den Interessenten der Stadt Schkeuditz gesehen hätten. Als später den Gemeindcoertretern mehr und mehr^klar geworden war, wie ungünstige Bedingungen sie durch die Unter schrift der Protokolle ihren Gemeinden auferlegt hatten, entstand gegen den Bürgermeister große Ver stimmung. Diese steigerte sich, als in einer Kreis- ausschußsitzung dieses Jahres der Regierungspräsidenk aus den Akten feststellte, daß Bürgermeister Schmidt in den beiden Versammlungen von 1907 keinen Auf trag zur Vertretung des Landrats hatte. Diese Fest stellung erwies sich nachher allerdings insofern als un richtig, als Schmidt zwar keinen schriftlichen, wohl aber einen mündlichen Auftrag vom Landrat erhalten hatte. Die Gemeinden Modelwitz und Papitz wollen nunmehr den durch die Unterschrift der Protokolle ein gegangenen Vertrag anfechten, weil sie durch falsche Angaben Schmidts zu ihm verleitet worden seien. Auch wollen sie gegen Schmidt auf Schadenersatz - klagen. Der Amts- und Gemeindevorsteher von Modelwitz Wilhelm Behling soll nun im Anschluß an diese Ereignisse in einem Gasthaus« in Alt-Scherbitz An fang April d. I. u. a. gesagt haben: „Wenn der Bürgermeister damals nicht als kommissarischer Ver treter des Landrats aufgetreten ist, dann hat er uns belogen und betrogen; wenn er aber als Interessent der Stadt Schkeuditz gehandelt hat, so hat er recht ge tan." Die Folge war eine Klage des Bürgermeisters Schmidt, auf Grund deren Behling wegen öffentlicher Beleidigung von dem Schöffengericht in Schkeuditz zu einer Geldstrafe von 100 .41 verurteilt wurde. Hier gegen hatte der Verurteilte Berufung eingelegt, er reichte aber nur, daß die Strafkammer zu Halle jetzt die Strafe auf 50 er- mäßigte. Auch die Strafkammer kam zu der An sicht, daß Schmidts Angabe in den beiden Versamm lungen, er handle als Beauftragter des Landrats, be- rechtigt gewesen sei. In dem Dorwurfe, er habe mit jener Angabe die Gemeinden belogen und betrogen, liege daher eine schwere Beleidigung. Doch erscheine nach Lage der ganzen Angelegenheit dem Berufungs gericht die Hälfte der vom Schöffengericht festgesetzten Geldstrafe als ausreichend. Der Landrat non Merseburg Graf d'Hausson- ville hatte erklärt, daß er dem Bürgermeister Schmidt zwar keinen amtlichen Auftrag erteilt habe. Er habe aber ihn wegen seiner Sachkenntnis in dieser für Schkeuditz so wichtigen Sache gebeten, die ersten Verhandlungen mit den Gemeinden -zu führen. Schmidt sollte als Interessent der Stadt Schkeuditz so mit den Gemeinden verhandeln, wie Interessenten untereinander zu verbandeln pflegen. Er sollte die Sache nur vorbereiten, das letzte Wort habe der Landrat sich Vorbehalten. Die von den Gemeinde vertretern unterzeichneten Protokolle hätten später die Genehmigung des Kreisausschusses gefunden. Auch der Landrat sei der Ansicht gewesen, daß das Bahn- orojekt im Interesse der beiden Gemeinden liege. Die Angaben Schmidts über die Ausführung des Baues und die Bedingungen der Gesellschaft seien mit Ein verständnis des Landrats erfolgt; später hätte sich in den Voraussetzungen und Anschlägen freilich manches geändert. Ausstellung wr Spurt unü Splel in Ltzemnltz. (Spezialbericht des Leipziger Tageblattes.) Als vor etwa 1'/, Jahren die Sportplatzgesellschaft in Chemnitz gegründet wurde, die mit großen Plänen umging, da wurden allenthalben Zweifel laut, ob es möglich sein würde, diese Pläne über- Haupt durchzuführen, da in Chemnitz bis dahin Sport nur in engsten Grenzen gepflegt worden war. Aber bald sollte man sehen, daß es die Gesellschaft ernst meinte mit der Durchführung ihres Programms. Erst wurde die modernsten Ansprüchen genügende Radrennbahn eröffnet, deren Erfolge sich mit jeder Veranstaltung mehrten, dann folgte die Errichtung «rner Ausstellungshalle, und nun die erste Ausstellung, die dem Sport gewidmet ist. Es waren große Vorbereitungen getroffen worden, und daß mit Umsicht gearbeitet wurde, beweist, daß die Ausstellung auf die Minute fertig war. Da» Ehrenpräsidium batten Kreishauptmann v. Burgs- dorff, Generalleutnant v. Laffert und Ober bürgermeister Dr. Sturm übernommen, in deren Gegenwart gestern mittag die Eröffnung der Aus- stellung erfolgte, über die wir schon berichtet haben. An die Eröffnungsfeier schloß sich ein Rundgnng dnrch die «»»ftellung, die einen sehr günstigen Eindruck macht und sehr reich beschickt ist. Die große Haupt Halle ist sehr schon dekoriert und ist an der einen großen Querwand ganz mit einem Gemälde bedeckt, das eine wirkungs volle Phantasielandfchaft zeigt. Auch eine Anzahl Leipziger Firmen sind aus der Ausstellung ver treten, und zwar die Firma F. Seegers L Sohn, Plagwitzer Straße 41/43. die vier elegante Wagen ausstellt, die Sattlerfirma Hein rich KLocke, Roßplatz 12/18, zeigt dabei ihre Erzeugnisse. Weiter ist die Automobilstem« Hugo Denck vertreten. Ausgestellt sind ferner einige sehr schöne Wagen von Benz, der Ronneburger Automobtlfabrik, der Brennaborwerke sowie E. Nacke. Außerdem sind Spezialausstellungen der Bezirke Chemnitz des Deutschen und Sächsischen Rad fahrer-Bundes vorhanden. Ganz hervorragend ist die Spezialabtetlung für den Jagdfport, in der wirklich schön« Trophäen zur Ausstellung gelangt sind. Allein diese Abteilung lohnt schon den Besuch der Ausstellung. In einer besonderen Halle ist die Abteilung für Luftschtffabrt untergebracht, in der hauptsächlich die Escher- Motorenfabrik in Chemnitz ihre Erzeugnisse ausstellt. Daneben aber sind auch zwei Flugapparate aufgestellt, von denen allerdings nur einer, der des Hallenser Fluatechnikers Haves, fertig montiert war. Dann hat auch der Chemnitzer Verein für Luftschiff fahrt einen fertig ausgestatteten Ballonkorb aus gestellt. So bieter die Ausstellung in ihrer Gesamt heit einen äußerst vorteilhaften Eindruck. Daneben kommt auch das Vergnügen nicht zu kurz. Während der Dauer der Ausstellung finden verschiedene erstklassige sportliche Veranstaltungen statt, die heute durch ein großes Radrennen ein geleitet werden. Theater. Leipzig, 21. August. Reue» Theater. Die Nibelungen. Jedes Volk hat seine Heroen und hält sie hoch in Ehren; auch wir Deutschen verehren das Andenken unsterb licher Namen, ragender Säulen der Menschheit, aber ein unbeschreiblicher Verlust ist es für uns, für alle germanischen Völker, daß unsere urgewaltige Ilias, daß das Nibelungenlied unserer Zeit so weit entrückt ward. Rastlos sind unsere Tase, arm an Idealen und Ueberlieferungen, die das Herz erheben und den Menschen frei machen. Alles ist nüchtern und charakterlos, es gibt keine Gradheit und Größe in der Welt mehr, denn es lebt ein Ge schlecht heran, dem die Wege zur großen Vergangen heit der Vorfahren verschüttet sind. Jene Quellen versiegten. Was sagt uns denn das Nibelungen lied? Wer kennt es überhaupt noch, die unvergleich liche Weise, die einst in Sturmnächten am rauchigen Kamin Ahnen den Enkeln kündeten? Was die Hel den begeisterte, die Jugend aufrief, das Hohelied von Mannestreue und Heldentum, von Frauenliebe und Lehenspflicht, das alles ward ein totes Buch und liekst in raschelndem Papier begraben. Lebendig sein müßte das Nibelungenlied in allen Herzen. Dann würden jene, die gestern Hebbels mattes Abbild lärmend bejubelten, Tränen vergossen haben, Tränen, deren sich kein Mann zu schämen braucht. Wie groß müßte die Wirkung des llrauells auf diese Gemüter sein, denen solch ein kalte» Spiegel bild schon Iubeltöne entlockte! Denn Hebbel hat doch hier nur schülerhaft nachempfunden und nachge zeichnet, was die großen Lehrmeister Geschichte und lleberltefernng zu unsterblichen, ehernen Sängen zu sammenschweißten. Hebbel und Wagner in Ehren! Ihr Werk mußte Stückwerk bleiben. Auch die Wiedergabe auf der Bühne kann jedem, in dem bei solchem Anblick die Nibelungen wieder aufsteigen aus dem Schutt und Geröll der Moderne, nur ein un sicheres Schattenbild bedeuten. Anerkannt sei, daß Regie und Darsteller sich bestens bemühten, volles Lob ist indes nur wenigen zu zollen. Herr Lüttjohann war kein guter Gunther; die große Geste insbesondere mißbrauchte er bis zur Aus- druckslosigkeit. Das Organ des grimmen Hagen (Herr Winds) klang zu unrein, und seine Sprech weise war oft unklar und unrichtig. Sehr gut war seine Begrüßung Kriemhilds. In den ersten Akten ließ dieser Hagen manchen Wunsch offen. Der Etzel des Herrn Walter sei anerkennend erwähnt, ein volles Lob aber gebührt allein dem Dietrich von Berrn (Herr Decarli) Das war doch noch ein Held - aus jener Zeit, jeder Zoll ein Recke. Diese Rolle ist so arm an Worten und Gebärden, und doch stand Dietrich allen andern im Licht, lenkte alle Aufmerk samkeit <Mf sich ab. Eine mächtige, echte Gestalt, dieser Voazk von Bern! Die Kriemhild spielte Fräu lein NoHewska. königlichen Anstand und weib liche Würbe bei allem leidenschaftlichen Haß bewah rend. Die blutigen Rachegelüste dieses Weibes ließ ihr Spiel bis in die tiefsten Wurzeln der Seele Kriemhilds ahnen, und immer blieb die Königin entschuldbar. Die Szene zeigte reichbeweaie. bunte Bilder. Den .Hauptdarstellern wurde stürmischer, zu letzt fast endloser Beifall zuteil. Das Theater war sehr gut besucht. p. » Letzte Depeschen unü Kernlprechmelüungen. polener Katlertave. Abend» 7 Uhr fand bei den Majestäten im Kgl. Residenzschlosse eine Festtafel statt. Bei dieser saß der Kaiser rechts von der Kaiserin. Rechts vom Kaiser folgten zunächst die Kronprinzessin, Prinz Eitel Friedrich, Prin zessin Viktoria Luise, Prinz August Wilhelm, Palast dame Fürstin v. Radolin und Oderstmarschall Fürst zu Fürstenberg, die Oberhofmeisterin Freifrau von Thiele-Winckler, Generaloberst von Plessen, Staats minister Freiherr von Rheinbaben, Generaladjutant Freiherr v. Lyncker, Wirk!. Geh. Rat v. Valentini, Vizepräsident de« Abgeordnetenhauses Dr. Porsch; links von der Kaiserin der Kronprinz, die Prin zessin Eitel Friedrich, Prinz Oskar, Ober hofmeisterin Gräfin Brockdorfs, Oberstkämmerer Fürst zu Solms - Baruth, Hofstaatsdame Fräulein von Gersdorff, der österreichische Geheimrat Gras Wilczeh Ehrendame Gräfin Bassewitz, Oberhofmar. schall Graf zu Eulenburg, der bayerische Gesandte Freiherr v. Tücher, Knegsminister o. Heeringen, Vizepräsident des Abgeordnetenhauses Dr. Krause, Wirkl. Oberkonfistorialrat D. Hesekiel. Gegenüber den Majestäten saß Reichskanzler Dr. v. Bethmann Hollweg, rechts von ihm folgten: Oberst Truchseß Fürst v. Radolin, Kommandierender General Graf Kirchbach, Kommandierender General v. Linfingen, Staatsminister Dr. Lentze, Präsident de« Abgeord netenhauses v. Kröcher, link» Fürst Ferdinand Rad- ziwill, Oberpräsident v. Waldow, Etaatrminister v. Dallwitz, Präsident de» Herrenhauses Freiherr v. Manteuffel, Oberlande»oerichttzpräfioent Wirkl. Geh. Rat Dr. Gryczewski. Aus der großen Zahl der ferner Geladenen seien genannt: Landeshauptmann v. Dziembowski, Oberbürgermeister Dr. Wilms, Weihbischof Dr. Litowski, Geheimer Baurat Pro fessor Schwechten, Geheimer Regierungsrat Witting, früherer Oberbürgermeister von Posen. Während der Tafel brachte der Kaiser folgenden Irinksprnch aus: Seien Sie mir willkommen, meine Herren, zur Weihe meiner Pfalz in Posen! Zu nächst liegt es mir ob, dieSchulddesDankes denen abzutragen, di« an diesem Bau mitgewirkt haben und deren Munifizenz der Bau zu danken ist. Ich danke derVertretungdespreußtschen Volkes für die Bewilligung der Summen für die Pfalz und hoffe, daß die hier anwesenden Mit glieder derselben sich überzeugen wollen, ob das Geld richtig angewendet sei. Ich danke dem früheren Finanzminister Freiherrn von Rheinbaben für seine vortreffliche Ver tretung dieser Sache im Landtage. Von Herzen bedankt sei der geniale Architekt Geh. Rat Schwechten, dessen Meisterhand die Pläne und das Modell zu diesem Bau entwarf und der mit seinen vielen Mit- und Unterarbeitern dieses stolze Bauwerk geschaffen hat. Ich danke allen Künstlern. Meistern, Gesellen und Arbeitern, die mit rastlosem Eifer an dem Bau dieser Pfalz mitgewirkt und ihr bestes Können hineingelegt haben, um zu zeigen, was deutsche Kunst und Gewerbe zu leisten imstande sei. Und Sie meine Herren von der Provinz und von der Garnison, seien Sie hier willkommen, mögen Sie beim Anblick dieser Pfalz sich vor Augen halten, daß sie ein Wahrzeichen sein soll für mein landesväterliches Inter- esse an dieser schönen Provinz, die unter dem Szepter meines Hauses zu hoher Blüte emporgewachsen ist und auf deren Mitarbeit zur Hebung und weiteren Förderung der Provinz ich auch fernerhin rechne. Sie soll zu gleicher Zeit eine Ermunterung sein für jeden in dieser Provinz, der Lust hat, mit Leib und Seel« und allen Sinnen mitzuar- beiten an der Entwickelung und För derung dieses schönen Landes. Möge Gott seinen Segen zu diesem Werke geben und möge die Provinz Posen grünen, blühen und sich ent wickeln, ein E d e l st e i n in meiner Krone. Darauf wollen wir unsere Gläser erheben: Die Pro vinz Posen Hurra, Hurra, Hurra! Zum Tode de« Präsidenten Montt. ID Berlin, 20. August. (Priv.-Tel.) Die Leiche des Präsidenten von Chile Pedro Montt ist heute morgen mittels Svndcrzugs hier ein ge troffen. Sie wurde nach der Petrikirche übergeführt, wo sie bis zur Neberführung in die Hei mat verbleiben wird. Die Fleischteuernng in Wien. Wien, 20. August. (Eig. Drahtmeld.) Der Ministerrat befaßte sich in den letzten Tagen mit der Frage der Vieh- und Fleis chteuerung und beschloß, uni eine Verstärkung des Angebots auf den inländischenMärkten herbeizuführen, unverzüglich er mäßigte Fleischeinfuhr aus Rumänien in die Wege zu leiten, ferner mit der ungarischen Regierung wegen Zulassung der Fleischeimiih- fuhi aus Serbien schon vor Ratifizierung der Han delsverträge zu verhandekn, und schließlich eine Aenderung des Eisenbahntarifs ins Auge zu fassen, dagegen die Erlasse der Viehausfuhr verbote mit Rücksicht auf die Bestimmungen der Han delsverträge nicht in Erwägung zu ziehen. Tschechische Ausschreitungen. T. Theresienstadt, 20. August. (Priv.-Tel.) Hier zündeten Tschechen die anläßlich der Kaiserfeier von einem Hotel ausgestellte deutsche Fahne an. Nur durch einen Zufall konnte ein Brand des Hotels verhindert werden. ist Bom „Z. VI". Friedrichshafen, 20. August. lEig. Draht meldung.) Das Luftschiff „L. Z. VI" wird voraus sichtlich morgen früh 5 Uhr zur Fahrt nach Baden- Baden aufsteigen. , . Automobilunfall. - ' München, 20. August. (Eigene Drahtmeld.) Bei Wolfratshausen platzte an einem Auto mobil ein Reifen. Das Automobil stürzte um. Der Buchhalter Bergleitner wurde erschlagen. Der Chauffeur und ein zweiter Insasse blieben un verletzt. Schweres Brandunglück. --- Troppau, 20. August. (Eigene Drahtmeldung.) Heute nacht ist in E r n s d o r f bei Bielitz der Gasthof Krehut vollständig abgebrannt. Hierbei sind drei Personen verbrannt; drei wurden schwer verletzt. Die Cholera in Italien. T» Triest, 20. August. (Eigene Drahtmeldung.) Die Behörden haben umfassende Vorsichtsmaß regeln gegen die Einschleppung der Cholera aus Süditalien getroffen. Rom, 20. August. (Eig. Drahtmeld.) Nach den Nachrichten, die beim Ministerium des Innern eingegangen sind, sind in den letzten 24 Stunden sechs neue Cholerafälle festgestellt worden. Es ist kein neuer Todesfall zu verzeichnen. In Barletta sind fünf neue Erkrankun gen und zwei Todesfälle vorgekommen. In Andria, Bisceglie und Bitonto sind keine neuen Er krankungen zu verzeichnen. Alle Kranken, insbefim- dere auch ein in Bari erkrankter Soldat, befinden sich auf dem Wege der Besserung. Nachrichten aus andern Teilen de« Landes schließen jeden Verdacht einer wei teren verbrettuna der Seuche aus. Zu» Fall Crippen. I Quebec, 20. August. (Eigene Drahtmeldung.) Dr. Trippen und Fräulein Le Neve find auf den nach Liverpool abgehenden Dampfer „Megantie" gebracht worden. Ein Warenhaus in Flamme«. Buenos Aires, 20. August. (Eigene Draht meldung.) Da» Warenhaus „Stadt London" steht in Flammen. >LpBue»o»«ire»,ro. August. (Eig. Draht. Meldung. Da» Warenhaus Stadt London ist voll ständig niederßebrannt. De, Schade» beträgt mehrere Millionen Peso». Letzte Srm-elsnachrlchten. * Berlin, 20. August. (Eig. Drahtmeld.) Die zwecks Durchführung einer Hilfsaktion zugunsten der kleinen Gläubiger der Niederdeutschen Bank zu- kammenaetretene Bankengruppe besteht aus der Bank für Handel und Industrie (Darmstädter Bank), der Berliner Hande^gesellkchaft, Commerz- und Dis- konto-Vank, der Deutschen Bank, der Direktion der Diskonto-Gesellschaft, der Dresdener Bank, Mittel deutschen Kreditbank, Nationalbank für Deutschland und dem A. Schaafshausenschen Bankverein in Berlin, dem Barmer Bankverein in Hinsberg, Fischer L Co. in Barmen, der Bergisch-Märkischen Bank in Elber feld, der Essener Kredit-Anstalt in Essen und der Rheinisch-Westfälischen Diskonto-Gesellschaft, A.-E., in Aachen. — Im Auftrage dieser Banken hat die Deutsche Treuhand-Gesellschaft bereits in den Zei tungen die Gläubiger, deren Forderung den Betrag von 10 000 nicht übersteigt, aufgefordcrt, bis zum 31. d. M. ihre Forderungen bet ihr anzumelden und unter Benutzung der in ihrem Bureau und bei allen Niederlassungen der Niederdeutschen Bank bereit liegenden Formulare an sie abzutreten. Die einge gangenen Anmeldungen werden seitens der Treu hand-Gesellschaft an den Konkursverwalter zur Prü fung und Anerkennung weitergegeben. Die Aus schüttung der von den Banken bewilligten Beträge, abzüglich der Abtretungsstempel und Portoauslagen, erfolgt, sobald der Konkursverwalter die Forde rungen anerkannt hat. Im Interesse der zahlreichen bei dem Zusammenbruche beteiligten kleinen Gläu biger ist für Forderungen bis zu 500 ^1 Befreiung von der Stempelabgabe beantragt worden. Bei dem von dem Herrn Finanzminister der Angelegenheit entgegengebrachten Wohlwollen steht zu hoffen, daß der Antrag Erfolg haben wird. * Breslau, 20. August. (Eig. Drahtmeld.) Die Eisengrohhandlungen beschlossen in ihrer heutigen Sitzung, entsprechend der von den Werken festgesetzte^ Preiserhöhung, auch ihrerseits die Preise für Stab eisen beim Bezüge ab Werk um 2,50 pro Tonne mit Gültigkeit ab 20. August zu erhöhen. Eine gleiche Erhohuiia der Stabeisenpreise beim Bezüge ab Lager ist für Mitte nächster Woche in Aussicht ge nommen. " Köln, 20. August. (Eigene Drahtmeldung.) An das Vorgehen des Walzdrahtverbandes an schließend, hat die Preiskonvention für Draht, Draht waren und Drahtstifte in ihrer heutigen Sitzung be schlossen, den Verkauf für das 4. Quartal vom 24. August ab zu den bisherigen Preisen freizugeben. * Prag, 20. August. Zucker. Aussig Landungs platz Okt.-Dez. 26,85—26,90. Ruhig. * Havre, 20. August, 12 Uhr. Wolle ruhig. August 189,15, März 178.15. * Havre, 20. August, 12 Uhr. Baumwolle ruhig. August 94^, September 93, Oktober 88, November 85'/», Dezember 84'/», März 83N, Mai 83(4, Juli 83N. RewPork, 20. August. Fondsbörse. (Schluß.) beule ! vorher ! heule ! vorher <Seld.rarl.z4St. nom. 14, I Loutsv.a Nashv 141 141". do. iitnSrat» für MtssourtKansa« legleDarl d Tag nom. 1'» and Texas 13 13 Wechsel a.Lono. MissourtPactsic 51 53 M Tage S. 4,84.00 4,83.90 N. K Tentr. Wechsel a.Lond Hudson-Ntv. 1111, 113'a T. Tran«', do. Pari« Sich« ss' N. B- Ontarto and Weflern 4V»« 40 do Berlin Sicht 95^ Norfolk a. West 371. 971, 129 145 Silber per Unzc S2'i» Pennshlvanta Neadtng 129°!« 144°, North.Pac.M-.B 711. 71*. do. l. preferred Sb SS Atchtson.Top.a. South. Paetkie SouthernRailw eom. Shar. 1151. 115 "a S.Focom.EH. do. preferred 100'!. 21", 23», Ballim. a. Ohto 104^. Ivb-"- do. preferred 54''« 54 i!anav. Pactsic 191-, 181'!« Union Pacific Id«-. 169'!. Lhesap. a. Ohio iahtcago, Milw. 73'!- 711. so. preferred 91 91 Wabakv preser 3«1- Zitl, and Et. Paul 122'/» 12Z - . Tenv.NtoSr.pr. 70 /ll Amalgam.Lopp 65'« 65'. irrte StaUroad LnacondaLopp 4U'e 4ln com. Scares 251, 25'» Untt. El. Eleel do. t. prelerred 44 «Lorp.coin.Eh. 711- 711« Illinois Lcnlr. IN oo vreferres 116-4 11b-> New York, 20. August. (Eig. Kabelmeldung^) Der ohnehin schon geringe Verkehr, der gewöhnlich an der Sonnabcndbörse zutage zu treten pflegt, er fuhr heute eine weitere Einschränkung, da von Lon don infolge des dortigen Feiertages Anregung fehlte. Das Geschäft war sehr trage und ruhte überwiegend in den Händen von Berufsspekulanten. Die Kurse waren im allgemeinen behauptet infolge der Ab schwächung an den Getreidemärkten und auf Gerüchte, daß sich ein Banksyndikat gebildet habe, um die Kurse am Fondsmarkt in die Höhe zu setzen, womit auch eine starke Aufwärtsbeweaung im Aktienmärkte verbunden sein sollte. Der Schluß war stetig. Aktien umsatz 120 000 Stück. New York, 20. August. Produktenbörse. (Schluß.) 1 brüte ! vorher I I heute I vorher tüet,en flau loko 107". ltupser Standard loko 12^0 12,40 September Dezember Siseu lt Koun. dro Northern 15,75 15.75 Mai — — Ltahliancnen Juli — — tn New Nor! 28.- 28,- Mat» flau vaumwolleloko 16,40 1595 September 681, 691- August 16.27 Dezember Oktober 13.50 Mat — —— Januar 1338 13.38 «ehl Spring in New Orl.loko 14'1 14'« whea« ctear« Schmalz West. »etretdelracht Stcain 12.5N 12.30 Petroleum, credtt balanceS 130 1,30 Rohe L Broth. uaffee, fair Rio ILSit 1255 » Stand, whtte 7,65 Nr. r 91, 91, futter 3,95 August 7.43 / <il .rinn 31.75 33.75 November 755 Chicago, 20. August. Produktenbörse. (Schluß.) I heute vorher s beute vorher «ze>»e» hau Spea shori s 12225 12,25 d^50 20.75 September Dezember iN 10L-i» 1031, elear Port Oktober .Nnis flau rchwrtuczu. 430U Dezember 57°!« 591- 1207°- suhrlin Weiten Lidmal, Sept. 12.62», in Lhicago 16000 Oktober 12,- E Wettei'bsodsetilungen in l.eiprig. 120 m über AN. ««rm« Isis v-n»- MSI«- -I-tNl >IN» l,N- titer Oekio- i,lt- luied- lieteii pwr. ned- E. t»°z »«tterreet-int l9. -deails 9 Ar 748.9 -t-17.8 b4 6 deiiee. ln>ei,t> 20. ichi> 7 M 75I.Z ^17.0 54 r deOee, Iroet«» 20 »»ehm. 2 tldr ldZ.S 4 20.1 5L r trüds, Iwcten simp-fHliw-tt««, «w 19. ilogmt. »keed» 9 ildn tiSetnt« I,me«sit«r: -s- 2S.5. fielet» lem^erewr: -s- 13.5. I» fitere »re yeerlreleieter: 2.0. iiilxeieeieer »«Nirrerieel: V»r»i«z«>4 heiter» «i>4 iroeiree» i»iN«r«»;. »«1 «w «erlag des Nrlv^ge» ragewatt»» «. Iah. ilv. Nutschdach in Leipzig. ThefredaVear: Dr. Ludwig Stettenheim. verantwortlich, «edaktttre: Mir Politik Dr. «. «»«Gr», lokal« und sächsisch« Angelegenheiten, LageZchrontk und Vermischtes «. ». Buttlar, das gmrtlleto« Paul «chaumSarg, Musik «. «emtiO, «pari und «ertchtSsaal I. Haarftld. Siir di« HandelSMvng «. »trchrach. gar den Inserat«»«» «ugeu «rschkr. Sämtlich in Lelpzia, Luschrlft«, stnd nicht persvnlich »a adressier«, sand«« an dea verkam de« »kdaktiau oder dl« GeschSstSstrll« de» «rt»i«er TagtülaktrA -u richten. Nndivtaaghau vranufkrtptrn tp stets das «0ck- Porto dotzuflgen. stilr «Ufdewa-rung und Rückgabe wird keine Gewähr übernommen. Di« vorliegende Nummer »faßt 26 Seiten.
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