Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.08.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100817025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910081702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910081702
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-08
- Tag 1910-08-17
-
Monat
1910-08
-
Jahr
1910
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
* Univerfitätsnachrichte«. Die Funktion als birst gierender Arzt an der in Schkeuditz befindlichen Un- ,allnervenklinik wird vom 1. Oktober d. I. ab der frühere langjährige zweite Arzt der Psychiatrischen und Nervenklinik der Universität Leipzig Dr. med. Friedrich Quensel übernehmen. * Auszeichnungen. Das Königliche Ministerium des Innern hat dem seit 1. Juni 1879 ununterbrochen in der Buchbinderei von Fr. Wilh. Reinheckel in Leipzig, Windmühlenstraße 32, beschäftigten Buch binder Karl Otto Lingner in Leipzig sowie dem seit 27. März 1878 ununterbrochen in der Leipziger Buchbinderei-Aktiengesellschaft vorm. Gustav Fritzsche in L.-Reudnitz, Crusiusstrage 4/6, beschäftigten Buch binder Martin Konrad Baumgarten in L.-Reud- nitz, das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen. Weiter ist von der Königlichen Kreishauptmannschaft Leipzig den seit über 25 Jah ren ununterbrochen bei der letztgenannten Firma be schäftigten Personen, nämlich dem Buchbinder Eduard Oskar Hilsebein in L.-Anger-Crotten- dors, dem techn. Beamten Earl Bruno Edwin Horn in L.-Doltmarsdorf, dem Buchbinder Oswald Victor Wernicke in L.-Anger-Trottendorf und dem Kut scher Karl Ferdinand Schüler in L.-Reudnitz. je eine Belobigungsurkunde ausgestellt worden. Die Aus zeichnungen wurden den Jubilaren heute in Gegen wart ihrer Arbeitgeber durch Bürgermeister Roth an Ratsstelle ausgehändigt. * Mißglückter Lotterieschwindel. Heute vormittag kam in die Lotteriekollekte des Herrn Ma; Berstet, Nikolaistraße 4, in die vor einigen Tagen in der 3. Klasse der Kgl. Sächsischen Landeslotterie ein Ge winn von 50 000 -tt auf die Nummer 10116 gefallen war, ein Mann, der durchaus den Inhaber sprechen wollte. Als dieser nun kam, verlangte der Fremde, der sich Bruno Müller nannte, seinen angeblichen Losgewinn ausgezahlt, da er ein Los der Nummer 16116 spiele. Der Kollekteur hatte aber bereits, wie üblich, am Tage nach der Ziehung sämtlichen Los inhabern (die Nummer wurde in 10 Zehnteln ge spielt) ausgezahlt und machte dem Fremden klar, daß er doch unmöglich ein Los dieser Nummer gespielt haben könnte. Nichtsdestoweniger blieb der Mann dabei, daß er das Los durch die Post eingeschickt habe und er sein Geld verlange. Auch als Herr B. ihm sagte, daß, wenn er bei seiner Behauptung bliebe, er die Sache der Polizei übergeben würde, verlangte er nach wie vor sein Geld. Als nunmehr der In haber den Fremden über seine Person befragte, gab er an, daß er Bruno Müller Heine, doch wollte er nicht seine Adresse sagen. Noch während dieser Ver handlungen nahm er dann plötzlich seinen Hut und wollte mit den Worten: „Nun, dann nicht!" ver schwinden. Man eilte ihm nach und brachte ihn auf die Wache an der Nikolaikirche. Dort stellte sich her. aus, daß der Betreffende identisch ist mit dem Kauf mann Bruno Müller, wohnhaft Leibnizstraße 8. Es ist nicht ausgeschlossen, datz die plumpe Tat in einem Anfall von Geistesgestörtheit ausgeführt wurde. * Organistenwahl. Die Wahl des Herrn Orga nisten Blechschmidt zum Kantor an der Kirche zum Heiligen Kreuz hat die behördliche Ge nehmigung gefunden. Hierdurch hat sich das Orga nistenamt an der Kirche zum Heiligen Kreuz erledigt. Es wird am 1. Oktober d. I. neu besetzt. * Der falsche Eisenbahnsekretär. Kürzlich berich teten wir, daß hier ein Heiratsschwindler fest genommen wurde, der sich Eisenbahnsekretär Werner nannte und in einem Kurorte des Harzes Liner aus Berlin stammenden Dame unter dem Ver sprechen, sie heiraten zu wollen, Geldbeträge abge- schwindelt hatte. Auch in einem hiesigen Hotel logierte der Gauner, ein jchon mit schweren Zucht-' Hausstrafen belegter 35 Jabre alter Bäcker aus Hämmern bei Coburg unter dem Namen Kaufmann Werner aus Quedlinburg. Es erscheint die Annahme gerechtfertigt, daß der Betrüger noch in gleicher Weise änderweit aufgetreten ist. Geschädigte können sich bei der Kriminalpolizei, Zimmer Nr. 107, melden, wo auch das Bild des Schwindlers zur Einsicht ausliegt. * Ausgesetzte Belohnung. Wie wir bereits be. richteten, wurde am 15. August nachmittag» ein Ballen, gez. (Anker) 3464, von einem Rollwagen in der inneren Stadt gestohlen. Der Ballen enthält schwarzes, weißgestreiftes Herrentuch im Werte von 194 Jetzt hat die geschädigte Firma auf die Wiedererlangung des Tuches eine Belohnung von 10 ausgesetzt. * Bewutztlos ausgefunde« wurde gestern nachmittag in der Liitzner Strotze ein 33 Jahre alter Fabri kant aus Gobelsburg, der in L.-Tonnewitz wohn haft ist. Er ist jedenfalls infolge plötzlicher Schwäche vom Rade gestürzt und hat sich eine schwere Wunde am Kopse zugczogen. so daß seine Unterbringung im Städtischen Krankenhause erforderlich wurde. * Mißglückte Abhebung aus gestohlen« Sparkassen bücher. Unter erschwerenden Umständen wurden in den Nachmittagsstunden des 7. August aus einer Wohnung in der Johannisallee zwei Spar kassenbücher der hiesigen städtischen Sparkaffe, mit einer Einlage von je 500 ttt, sowie eine Lebens versicherungspolice Nr. 131872 der Ver sicherungsanstalt „Viktoria" in Berlin und eine solche Nr. 122 152 der Lebensversicherung „Teutonia'^ ge stohlen. Beide Sparkassenbücher wurden am nächsten Tage bei der Sparkasse in L.-Reudnitz durch einen 8 bis 10 Jahre alten Schulknaben mit hagerem blaffen Gesicht, bekleidet mit dunklem Anzug, der eine wachstuchartige Tasche getragen hat, vorgelegt. Gleichzeitig legte der Knabe einen Brief mit vor, der besagte, datz von jedem Buche 100 abgehoben werden sollten. Der Beamte schöpfte jedoch Verdacht, händigte das Geld nicht aus, behielt die Bücher zurück und beschied den Knaben, den Auftrag geber selbst zu schicken. Bisher ist weder der Knabe noch der angebliche Auftraggeber wieder erschienen. Der Verliistträger hafte bis dahin die Bücher noch gar nicht vermint. Zur Aufklärung des Sachverhaltes wäre es sehr erwünscht, wenn sich der Knabe um gehend bei der Kriminalpolizei melden würde. ** Blutiger Ehezwist. Der stellungslose Schlosser Prause in der Cichoriusstratze 2 geriet heute vor mittag mit seiner Frau in Streitigkeiten, in deren Verlaufe er ihr mittels einer spitzen Feile mehrere Stiche an Kopf und Armen beikrachte. Die Ver letzungen sind nicht gefährlich. Wir erfahren dazu durch unseren Mitarbeiter folgendes: In dem Häuschen Cichoriusstratze 2 wohnt der Schlaffer Prause mit seiner Familie. Prause ist Vater von sieben Kindern, die drei Ehen entstammen. Seine ersten zwei Frauen sind verstorben. Er ist Schlaffer von Beruf und als Trinker bekannt und deswegen oft außer Arbeit. Die Trunksucht ist auch schon viel fach Anlatz zu Streitigkeiten zwischen den Eheleuten gewesen, die jedesmal zu Tätlichkeiten ausarteten. Heute früh kam Prause wieder betrunken nach Hause, weshalb ihn seine Frau zur Rede stellte. Prause kam in Wut, ergriff eine ihm gerade zur Hand liegende spitze Feile, mit der er mehrfach auf seine Frau einstach und ihr neben verschiedenen Ver letzungen am Arm auch eine stark blutende Kopfwunde beibrachte. Auf die Hilferufe der Frau eilten von der gegenüberliegenden Polizeiwache Schutzleute her bei, die den Mann verhafteten und die Frau einem Arzt Übergaben. Dieser stellte fest, datz die Verletzungen nicht gefährlich sind, so daß die Frau in ihre Wohnung zurllckkehren konnte. * Freigegebener Automat. Zufolge eines frei sprechenden Urteils vom 28. April 1910 der Straf kammer des hiesigen Kgl. Landgerichts ist nach einem Gutachten des Herrn Prost Dr. Kockel der Automat „Et. Hubertus" als ein Geschicklichkeitsautomat an zusehen, gegen dessen Aufstellung Bedenken nicht be- stehen. * Einbrecher verschafften sich Einlatz in ein East lokal in der Elis en st ratze und stahlen daraus 6 Stück Billardbälle, 700 Stück verschiedene Zigaretten: aus einein Kellerabteil in der Fockestraße eine Anzahl Flaschen Weitz- und Rotwein sowie eine Flasche „Beilsteiner Klosterberg"; aus einem Geschäft in der Windorfer Stratze rn L.-Kleinzschocher 10 Taschen- und 10 Tafelmeffer, ein Stilett, eine Partie Postwertzeichen, 2 Kisten Zigarren, Zigaretten und vieles andere. * Abhanden gekommen ist in einem Kaufhaus am Brühl ein längliches Damenportemonnate, schwarzes Leder, enthaltend 108 bestehend aus einer Hundertmarknote, einem Zweimarkstück, fünf Markstücken und Nickelgeld. * Gestohlen wurde unter erschwerenden Umständen aus einer Kammer eines Grundstücks in der Peters- stratze ein Photographenapparat, Marke „Äeinsch- Görlitz", 13X18, mit Zubehör, darunter 7 Stück Linsen mit den Nummern 15, 25, 35, 45, 55, 65 und 75, und ein Momentverschluh, Marke „Tou-Tou Pickert", im Gesamtwerte von 229 — Ferner wurde gestohlen von einem Rollfuhrwerk in der Reichsstratze ein Ballen, gezeichnet Nr. 9563, enthaltend Woll waren. Spart. * Von seinem Amte zuriickgetreten ist der bis herige Vorsitzende des Dresdner Vereins für Rad wettfahren Max Ullrich. * Ueberlandflug Frankfurt a. M.—Mainz—Mann heim. Der Aviatiker Thelen stieg, wie uns der Telegraph aus Frankfurt a. M. meldet, heute früh um 5 Uhr 45 Min. mit seinem Wriadt-Uugzeug in Begleitung des Aviatikers von Gorissenzu dem Ueberlandflug Mainz—Mannheim aus, pas sierte Mainzum 6 Uhr 26 Min. und fuhr, ohne zu landen, nach Mannheim weiter, mutzte aber kurz hinter Mainz bei Hechtheim wegen Zylinderbruchs landen. Der Apparat ist nicht beschädigt, der Zylinder wird in Mainz ausgebessert werden. Genaues über die Weiterfahrt ist noch nicht bestimmt. Gegen 5 Uhr unternahm der Aviatiker Pochmann Probeflüge, startete jedoch nicht zum Ueberland flug. Der erste Ueberlandflug dürfte erst heute nach mittag um 5 Uhr erfolgen, für welche Zeit sich v. Mumm zum Start für den Ueberlandflug ange meldet hat. * Lathams Flug nach London. Bei schönem, wind stillem Wetter hat, wie der Draht aus Paris mel det, der Aviatiker Hubert Latham heute auf seinem Antoinetteeindecker vom Flugfelde Jffy-les-MouN- neaux die Luftreise nach England ange treten. Der Aviatiker hofft, datz es ihm gelingen wird, ohne Zwischenlandung sein Ziel London zu er reichen. Latham unternahm zunächst mehrere Rund flüge um das Manöoerfeld, während deren er sich in eine Höhe von 400 Meter erhob. Dann flog er in nördlicher Richtung davon. * Rundflug durch Ostfrankreich. Für die erste Etappe des Rundflugs durch Ostsrankreich Amien s—P aris (120 Kilometer) ist Leblanc in Amiens heute um 5,03 morgens aufgestiegen, Leut nant Lathour um 5,07, Aubrun um 5,09, Le- gagneur 5,15 Uhr. Das Wetter ist prachtvoll, es herrscht völlige Windstill«. — Als Erster landete in Paris unter dem Ungeheuern Jubel der Bevölke rung Leblanc aus seinem BlSriot-Monoplan gegen 6^ Uhr. Leblanc hat somit den 100 OOO-Franken- Preis des „Matin" gewonnen. Paris, 17. August. (Eig. Drahtmeldung.) Der Aviatiker Aubrun ist 7.04 Uhr im Eleitflua ge landet. Er war wie Leblanc in groher Höhe ge flogen. Letzte Nachrichten. - - Streik. br. Halle, 17. August. (Priv.-Tel.) Die Dach decker von Halle und Umgebung find gestern in den Ausstand getreten. Der Grund liegt weniger in Lohndifferenzen als vielmehr in der Forderung der Arbeiter, aus den Bauten unumschränkte Agi tation ausüben zu dürfen. Dieses ist von den Meistern abgelehnt worden. — Ebenso find die Fuhrleute Lohndifferenzen halber in den Ausstand getreten, doch dürsten diese bald bei gelegt werden. vorhandenen Teile der Masine zwischen den Ruinen in Augenschein zu nehmen. Die betreffende Maschine und der Dynamo wurden beschlagnahmt. Gleichzeitig gab der Architekt der Ausstellung Ackerer den Behörden genaue Zeichnungen über die Lage der Halle, den Stand der Maschine, die Lage des Post amtes, der Verbindungstür usw. Die englische Abteilung der Weltaus stellung wird, wie nunmehr feststeht, wieder er richtet werden. Man wird in den nächsten Tagen mit der Wiederrichtung beginnen. Zu diesem Zwecke ist dem englischen Eeneralkommiffar der große Fest - saal, wo bisher Konferenzen und Kongreffe ab- gehalien wurden, zur Verfügung gestellt worden. Die belgische Gruppe wird in einem Raum Unterkunft finden, wo bisher kleinere, vorübergehende Aus stellungen abgehalten wurden. Die belgischen Juwe liere endlich sollen ihre geretteten Gegenstände in dem Pavillon der belgischen Glashütte ausstellen. Eine Gruppe Künstler hat sich erboten, die De korationen für Las wiederzuerrichtende Alt-Brüffel auszuführen, sobald die Holzgerippe fertiggestellt sind. Man hofft, datz bereits am 27. d. M. eine Wiedereröffnung»?«»«» stattfinden kann. Der Zudrang des Publikums war gestern wieder sehr enorm und noch größer als am Tage vorher. Militär und Gen darmerie sind zurückgezogen und sämtliche Anlagen, Gebäude usw. dem Publikum wieder zugänglich. Brüssel, 17. August. („Dossische Zeitung.") Die beiden nach dem Brande der Weltausstellung ver mißten Personen sind nunmehr wieder aufgefunden worden. Es sind zwei im Lunapark angestellte Spanier. * Berlin, 17. August. (Unaufgeklärtes Ver brechen.) Im Grünewald wurde gestern ein 5 bis 6 Jahre alter Knabe aufgefunden, dem von einem unbekannten entkommenen Mann Lysol beigebracht worden war. Spaziergänger fanden im Gebüsch den hilferufenden Knaben, doch gelang es nicht, den enteilenden Täter festzunehmen. Bald nach seiner Einlieferung in ein Grunewalder Sana torium verstaro der Knabe. Nach dem ärzt lichen Befunde dürste ein Sittlichkeitsverbrechen nicht vorlieaen. Möglicherweise Handeft es sich um den Moro eines Vater» an seinem Sohne, dem der Selbstmord des Täters folgen sollte. Berlin, 17. August. (Gr oh feuer.) Auf dem städtischen Gute Dalldorf wütete gestern ein Groß- feuer, durch das mehrere Wirtschaftsgebäude ein geäschert wurden. Ein Berliner Feuerwehrmann er litt erhebliche Verletzungen im Gesicht. Der angerich tete Schaden ist bedeutend. Frankfurt a. M^ 17. August. (Groß feuer.) Auf dem Bockenheimer Sportplatz brach vergangene Nacht Großfeuer aus. Da« Hauptrestaurant mit angrenzendem Festsaale wurde «in Raub der Flammen. Die zahlreichen Schaubuden und Karussells haben nur geringen Schaden erlitten, da ein Ge witterregen di« weitere Ausdehnung des Brandes verhinderte. Köln, 17. August. (Revolverfchüsse auf «inen Eisenbahnzug.) Unweit de» Bahnhof« Langenfeld zwischen Köln und Düffeldorf gab gestern ein Unbekannter Revolverschüffe auf den Berlin- Kölner V-Zug ab. Eine Kugel durchbohrte das Fenster eines Abteils 2. Klaffe und flog dicht an den Köpfen einer Berliner Familie vorbei. E,n Kind wurde durch Elassplttter verletzt. Innsbruck, 17. August. (Ein Kaiserjäger unter Raubmoroverdacht.) In der Nahe des Berges Kisel wurde die Leiche eines aus Odessa stammenden Reisenden Feuerstein aufgefunden. Der Unteroffizier Landstaler vom 4. Kaiserjäger-Regiment wurde unter dem Verdacht verhaftet, Feuerstein ermordet und beraubt zu haben. Wien, 17. August. (Josef Kainz), der nach der überstandenen Darmoperation zur Erholung nach dem Semmering übersiedelte, ist gestern wieder in das Sanatorium Löw zurückgebracht worden, da die Oper ation s wunde von neuem aufge brochen ist. Der Künstler wird voraussichtlich bis zum Oktober in der Heilanstalt verbleiben müssen. Die Nachricht von der Wiedererkrankung Kainz' er regt in Wien großes Aufsehen. Pest, 17. August. (Auf der Kirchweih) in dem Orte Nogro kam es zu blutigen Zusammenstößen. Die Gendarmerie mußte von der Feuer waffe Gebrauch machen. Bei dem Kampfe wurden zwei Personen getötet, zwei schwer und mehrere leichter verletzt. Pari», 17. August. (Der Herzog der Abruzzen) hat auf den Besuch in Paris verzichtet. Die Familie Elkins ist nach Deutschland ab gereist. Der Herzog und die Familie der Miß Elkins werden in der nächsten Woche in Vichy Zusammen treffen. Gibraltar, 16. August, (lieber den Unter gang des Dampfers „Marios") wird noch gemeldet: Der Dampfer fuhr des Nebels wegen mit verminderter Geschwindigkeit und gab Nebel- signale, al» er mitschiffs beim Maschinen raum von dem Dampfer „Elsa" getroffen wurde. Der „Marios" lief sofort voll Was ser und sank nach dem Verlauf von drei Minuten. Unter den Passagieren, die größtenteils schliefen, entstand eine große Panik Die Boote der „Elsa" waren unermüdlich tätig beim Rettungswerk. Von den Paffagieren der ersten Ka jüte wurde nur einer gerettet. Don den ge retteten Zwijchendeckspaffagieren sind vier verletzt. Der 70 jährige Kapitän des „Martos" ist auf der Kommandobrücke stehend mit dem Schiffe untergegangen. Trieft, 17. August. (Komplott.) Wie „Piccolo" meldet, sollen bei Haussuchungen in verschiedenen berücktigten Lokalen aufsehenerregende Entdeckungen gemacht worden sein. Es handelt sich angeblich um «in Komplott im Zusammenhang mit den bevorstehenden Fürstenzusammen künften in Cetinje. London, 17. August. (Den eigenen Vater ermordet.) Der sich in Kingsand bei Plymouth in der Sommerfrische aufhaltende SO Iah« atte Major a. D. Nicolas »st gestern nacht von seinem 26 Jahre alten Sohne, der kürzlich von einer Farm in Neu-Seeland zurückgekehrt war und seit einiger Zeit bedenkliche Symptome geistiger Zerrüttung zeigte, ermordet worden. Gegen 2 Uhr nachts hörte der Major eine Person im Korri dor herumschleichen. Als er hinaustrat, spaltete der Sohn ihm miteinem alten indischen Schwerte den Kopf, so daß er tot hin st ürzte. Der Täter zeigte bei seiner Verhaftung stoische Ruhe. Tromfo«, 16. August. (Der Eisdampfer „Phöni x") ist hier angekommen. Die Funken- telegrapkie zwischen „Mainz" und „Phönix" funktionierte ausgezeichnet. „Phönix" »st bis 82 Grad vorgedrungen. Auf der Westseite Spitz bergens wurden Probeaufstiege mitFessel- ballons bis zu mehreren hundert Metern Höhe unternommen. East Loudon, 16. August. (Ee rettete Schiffs mannschaft.) Die Mannschaft des bei Tap Mor gan gestrandeten Dampfers „Khedive" ist mit Aus nahme des dritten Offiziers, der ertrun ken ist, gerettet worden. Smrst unü Wissenschaft. * Die Berliner Freie Volksbühne will trotz des behördlichen Eingreifens ihre Tätigkeit fortsetzen. Sie plant am ersten Sonntag im September in den fünf von ihr gemieteten Theatern bzw. Theaterräum- lichkeiten wieder Aufführungen in vollem Umfang zu veranstalten. * Das Ende der „Großen Oper". Das Kunstin stitut, das unter dem Namen einer „Großen Over" in Berlin auf einem Gelände zwischen Kurfürsten damm und Lietzenburgerstraße errichtet werden sollte, ist vorläufig am Verbote des Polizeipräsidenten gescheitert. Die Projekte, die den Berliner und Charlottenburger Behörden einaereicht worden find, haben die Genehmigung des Berliner Polizeipräsi denten nicht gefunden. Der Grund für das Veto der Polizei liegt in Bedenken bau- und verkehrspolizei licher Art. Es soll von den Beteiligten einstweilen nicht beabsichtigt sein, neue Baupläne einzureichen. * Ein neues Theater in Bremen. Seit Sonnabend ist Bremen um ein Kunstinstitut reicher. Bet voll besetztem Hause fand die Einweihungsfeier des Bremer Schauspielhauses statt, das unter Leitung von Johannes Wiegand und Emil Evrard steht. Wenn das Theater hält, was es am Sonnabend versprochen hat, so kann man Bremen zu diesem neuen Kunstinstitut beglückwünschen. In Szene ging Gustav Esmann» „Vater und Sohn". Die Direktion de« Bremer Schauspielhauses will in erster Linie da» dichterisch wertvoll« Zettdrama und da» kernhafte Volks stück pflegen. * Die älteste ottonische Kirchenanlage. Bei neueren Ausgrabungen im hohen Chor des Meißener Domes wurden die Grundmauern der ältesten ottonischen Kirchenanlage und Spuren vorgeschichtlicher Besiedelung de« Burgberges auf gedeckt. Zum Tode de» Präsidenten von Chile. b. Bremen, 17. August. (Eig. Drahtmeld.) Präsi- . dent Montt war im Juni dieses Jahre» von einer Herzaffektion befallen worden, von der er sich jedoch bald wieder erholte. Die Aerzte rieten ihm zur völligen Genesung zu einer Kur in Bad Nauheim. Er Überstand die Seereise aufs beste, so daß er gestern abend 8 Uhr 37 Min. in bester Stimmung in Bremen eintraf. Als der Präsident sich zur Tafel begab, verspürte er eine leichte Un päßlichkeit, so datz er die Speisen kaum an rührte. Um 11 Uhr 40 Min. begab sich der Präsident in sein Zimmer, und er war eben im Begriff, seinen Rock auszuziehen, als er von einem Herzschlag betroffen wurde und augenblicklich tot zu Boden stürzte. * Die Anteilnahme der belgischen Königin an der Brüsseler Feuersbrunst. Brüssel, 17. August. (Eigene Drahtmeldung.) Die Königin der Belgier bat an den Bürgermeister von Brüssel aus Poffenhofen folgendes Tele gramm gerichtet: Durch die schreckliche Nachricht von der Feuersbrunst in der Ausstellung nieder gebeugt, drücke ich Ihnen und der Stadt Brüssel meine herzliche Anteilnahme an dem großen Unglück aus, das so viele Bemühungen und Hoffnungen vernichtet bat. — Der König und die Königin werden mittags 1 Uhr von München zurückerwartet. — Auch der König von England hat der belgischen Regierung und dem König Albert sein Beileid ausgedrückt. Todessturz eines Leipzigers in Brüssel. N. Brüssel, 17. August. (Priv.-Tel.) Der Brand der Weltausstellung hat, wenn auch nicht direkt, so doch mittelbar den Tod eines Leipzigers ver schuldet. Der Obermonteur Wilhelm Thomas, der bei der Firma „Atla s", Pöhler L Co., in Leipzig-Stötteritz tätig war. stand mit mehreren anderen Personen auf der Plattform eines Daches des Hotels „Württembergischer Hof" in Druffel, um dem Brande der Weltausstellung zuzu sehen. Hierbei stürzte er vom Dache und erlitt so schwere Verletzungen, daß er zwei Stunden darauf st a rb. Zusammenstoß zweier Torpedoboote. b. Kiel, 17. August. (Eig. Drahtmeld.) Bei Eabelsflach vor der Kieler Förde kolli dierte in letzter Nacht das Torpedoboot „8 76", das als Depeschenboot diente, mit dem Torpedo- boot „8 32", das als Tender der Artillerieinspektion dient. Beide Boote wurden von Marinesteuerleuten geführt. Die Kollision war so heftig, daß beide Boote sanken. Di« Mannschaft«« kontei» von den in der Nähe übenden Kreuzern „Dan zig" und „Undine" gerettet werden, so daß Men schenleben nicht zu beklagen find. Aufklärung des Knabenmordes in Grünewald. O. Berlin, 17. August. (Priv.-Tel.) Der Kna benmord in Grünewald hat seine Auf klärunggefunden. Es handelt sich um die Tat des anscheinend geisteskranken Arbeiters Her mann Sch mal le, aus Weißensee. Schwaller stellte sich gestern abend selbst in Lichterfelbe'der Polizei und wurde festgenommen. Don Haus au» ist er Tischler und war zuletzt in einer Pianofortefabrik tätig. Vor zwei Jahren hat er sich von seiner Frau scheiden lassen und zog mit dem Kinde zu seiner Mutter. Ueberfall aus eine Hochzeitsgesellschaft. 0. Breslau, 17. August. (Priv.-Telegr.) In Michal owitz in Oberschlesien wurde eine Hoch zeitsgesellschaft, als sie mit dem Nachtzug abfahren wollte, von etwa 20 meist jungen Leuten mit Steinen und Revolverschüssen bis zum Bahnhof verfolgt. Ein Polizeibeam ter und ein Briefträger, die zur Hilfe herbei eilten, wurden durch Steinwürfe schwer ver letzt. Als der Hattestellenaufseher jein Leben und die Fahrkartenkaffe gefährdet sah, erbat er von Laurahütte drahtlich Hilfe. Eine Maschine fuhr so fort mit mehreren Eisenbahn- und Polizeibeamten nach Michalkowitz und es gelang ihnen, 6 der Burschen zu verhaften. Das Bahn gebäude ist von Schüssen durchlöchert. Abgestürzt. s. Zürich, 17. August. (Priv.-Tel.) Der Tourist W. Sparker aus London stürzte auf dem Boffongletscher im Montblanc-Gebiet in eine Gletscherspalte und war sofort tot. Letzte Sanüelsnschrichten. »r«rl»i>. 17. dlocNdSrso l-»<Iit»tti,» 208 ft ünsnidrim«. 180'2 8-ni!o!«r»»»!I«»d. ISS"» N,r><Uon»!d»k« Ulft iP MN«!m««ch»di vrrmNiaia du» uo», 1ZS8» vsutnd« 8»lit 2S28, pnor SomUod ID» v!»>!0»t» ISS ft 170 ft »4 tt»tio»s!!>»i 4ft 8ed»»!il>»nn — '«i,s,d >»i.a»«ld. 1»02v Sn»«» S2 8,ni»ed» 8»»I M Sp»i«»r Ni,»»' öintrsr«!» — U»M>»st» ftlil!»» — iüdicllir Il>5l«»>N» m ll.ii. «.Untnrntd. — »5oi>«» 8ch»»u>»? iftnd. sr»»0»«« Soodoa» i»>»i»d»i^r Ml« SHft 1»md«i6«r L8» 117«ft voNnond«» Unio» SS"« t»»t»Ii» »«dnloioinUi SaMmos» 1oS5. 1S2ft i»»s»d«t» tn»<t» vdn»^»s»d»dod. 107». 2 ildr 45 dliu. vd,s,. 1>»»o!»t. pdtou Nkila. »<>wdnt«r S«!»»»!lired.» Ü»5I>S»»5 85. 8»U. 8Nn»t>. tt»md. 8»n» Simplnd. Itnöit. ilofll vs-zmil-isurl ickiso» ü«uiLcd-U»d»rn» ikw. ri«»,», e n»nn vn.I.«!^U.U,»»r. VI»»t^Ni»n Uatug. 141'- 172- U- 2S2ft irvft 2-3"-. 17'. Sal»»»»«»»»»^,«, 17. tinxnit. ZOdr ltz Uio. vi»to»lo vnind» t»>i -»»!i»i»,»»»>>»«d W KZ dodni»», rüsiid. n»mo. tftn»U,dn «idil. il»f, «»>>»i v»»a>,si>. ük. s»n. LN»nd. 1«.- 17LS0 KrlnNirNn ttno»»,- ikndnNr 8N»»IoI>»Nk» W Lcdnftnnn» .75 180.78 ?d»»u sn»in»» 1o»d»ni»i >sür„ >»»n, «idii». 8t»!» iitnn M.2S >>n»r SrMmor» trnii» ß ß «»nned, »nk l.»»r»d0tt» l>,Nm»»<i» >!»>»» 'w St«»n» « 8»I»I, »,ol»ed-v»d«ttn ilNtr. «SS2 1SZ.78 1Z2.12 8or»,»» 2L 25 ri«wNoK r««i ?LtoutLllVLtt 8L0L S-L —MI» rm« NN» Verla, »k, »ei»t>«er Do.«dl«tl„ «. In». ». »sich»«» ft» »«iptt». Shefrrdakt««: L». L»d»I, Etrtteah^«. Serantwortltch« Retxrttenr«: YNr Volttil Di. «. total« »nd sächsisch« >ngele»«nv«Uen, Lagkschronil und v«rmischt«S I». d. SnM«, da« Y«ut0«ton P«n» Schiondur», vinsik S. Segnitz, Sport und SertchtSlaal I. Haarseld. gitr »t« Handel»—Unna ». «Nrch«ch. Sür dm Jisieratrntiil «»«»» «eschM. «kntltch tn L«ip,i» Inschriften sind nicht pirsvnftch ,a adretftirm, sond«rn an den »rrla«, dn »«dalfton oder dl« Seichäichtzrll« dr« L»t,,i,ri La,r»»«tt«, ,u richten. Unverlangt,a Mannstrtpt,, tft st«t« da» Sw<t- Porto »«tenftlDin. k», «»Oewadrnn« mW «Mckga», wir»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)