Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.08.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100820019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910082001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910082001
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-08
- Tag 1910-08-20
-
Monat
1910-08
-
Jahr
1910
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sammdeaü, so. NaiWlt ISIS. menge» späterhin verstärkt werden, ist noch un« gewiß. Der Umfang der Befestigungsarbeiten er« scheint aber derartig, daß ein« Verstärkung wahr scheinlich ist. * Die bayrisch« D«uenha»»st«ner. Die im Jahre 1899 in Bayern einaefiihrte Warenbaursteuer, die gesetzlich von VH—3 Prozent de» Umsatz«», mit den kommunalen Zuschlägen aber bis zu 9 Prozent gehen konnte, war die höchste der bisher bestehenden Waren haussteuern. Tie konnte aber in Wirklichkeit nach den mehrfach ergangenen Entscheidungen der Ober- berufungskommission in dieser abnormen Höhe nie mals erhoben werden, da sie sonst weit mehr al» den ganzen Ertrag weggenommen hätte. Wenn auch in dem dem bayrischen Landtage vorgelegten neuen Warenhaussteuergesetzentwurs die Steuer, um den tatsächlichen Ertragsverhältnissen genügend Rechnung tragen zu können, von 1—7 Prozent de» Umsatzes bemessen war, so konnte es sich doch, wie oben dar gelegt, bei der dort durchzufilhrenden Steuerreform nicht, wie es manche Mittelstandspolitiker wollten, um eine Verschärfung dieser Steuer und um ihre Durchführung bis zu den höchsten Sätzen handeln. Gleichwohl versuchten einige Abgeordnete, die Steuer Lurch Staffelung nach dem Umsätze noch erheblich zu verschärfen. Um den hierdurch den Warenhäusern rn Bayern drohenden Ruin abzuwenden, hat der „Ver band Deutscher Waren- und Kaufhäuser" durch Ein gaben und persönliche Verhandlungen der Regierung sowie dem Landtage klargeleat, daß eine solche exor bitant hohe Steuer, die von den Warenhäusern nicht getragen werden könne, auch keineswegs im Interesse des Mittelstandes selbst liege. Zn Anbetracht dessen schlug die Regierung eine be stimmte Begrenzung der Umsatzsteuer vor. Die Ab geordnetenkammer setzte sie auf 30 Prozent des Er trages fest, die Reichsratskammer aber milderte sie noch weiter ab und nahm die preußische Grenze von 20 Prozent des Ertrages an. Dieser Vorgang ist außerordentlich lehrreich, da — trotz des allseitigen Bestrebens, dem Mittelstände zu helfen — das Re sultat des langwierigen Streites um das Schicksal der Warenhaussteuer nicht eine Verschärfung, sondern vielmehr eine wesentliche Abmilderung ge wesen ist. Erweist sich sonach eine übermäßig hohe Warenhaussteuer als undurchführbar, und hat man erkannt, daß sie dem gewerblichen Mittelstände keine Hilfe bringen kann, so darf andrerseits von der sozialen Seite aus nicht vergessen werden, daß die Warenhaussteuer eine Extraöelastuna des Konsums der unteren und mittleren Klassen bedeutet, die in den Zeiten einer allgemeinen Teuerung, wie wir sie jetzt haben, um so unberechtigter und verderblicher erscheint. Suslanü. velterretch-llnsarn. * Die wackeren Tschechen. Zugunsten der Errich tung einer tschechischen Realschule in Reichen- berg war kürzlich ein tschechisches Fest abgehalten worden. Nunmehr wird bekannt, daß der ganze Reinüberschuß verschwunden ist. Die Mitglieder des veranstaltenden Komitees, meist Prager Studenten, sind nicht mehr aufzufinden. .frrmkrelck- * Denkmalveinweihung. Die Einweihung des zum Andenken an die berühmte französische Kaval lerieattacke auf dem Schlachtfelde von Sedan errichteten Denkmale. genannt „Monument des braves Gens" wird am 1. September stattfinden. König Wilhelm hatte jenen Ausfall der französischen Truppen mit den Worten: „Oh, diese braven Leute", charakterisiert. Das Denkmal wird diese Worte des Königs als Inschrift tragen. * Zum Problem der Rettung von Unterseebooten. Aus Cherbourg wird gemeldet: Hier werden gegenwärtig zahlreiche Vorschläge zur Rettung von Unterseebooten geprüft, die seit dem Untergang des „Pluviöse" eingegangen sind. Am meisten Beachtuna erfährt die Einrichtung eine» ab nehmbaren Kioskes, in den sich die Besatzung des Unterseebootes flüchten kann, falls diese, unter geht. Dieser Kiosk soll eine Schwimmfähigkeit be sitzen, die groß genug ist, um mit dem ganzen Per sonal an die Oberfläche zu steigen. Auch die Ver suche mit telephonischen Verständigungen mit Glocken geben vorwärts. Es ist gelungen, beim Untertauchen auf eine Entfernung von 4 Meilen Mitteilungen zu machen. Gnglsnü. * Die Fürsorge für deutsche Mädchen in London. Wie uns mitgeteilt wird, bestehen schon jetzt in Lon don mannigfache Einrichtungen der Fürsorge für deutsche Mädchen. Gelegentlich der Stiftung des Sir Ernest Cassel, die ähnliche Zwecke beabsichtigt, werden einige Einzelheiten von Interesse sein. Im Jahre 1865 wurde von einem Engländer Mr. Schirimten ein Heim speziell für deutsche und schweizer Mädchen errichtet. Ferner befindet sich in London eine Stellenvermittelung für deutsche und wähnte sie sich, den Sternenwalzer summend, in Wei, mar auf dem Hofball. „Gnädigster Herr, gnädigster Herr," rief sie lächelnd, indem sie ihr Köpfchen wie verbeugend in die Kissen drückte. Die befreundeten Aerzte Dr. Roman Seligman und Dr. Baron Ernst Feuchtersleben taten ihr Möglichstes, um das junge Leben zu erhalten, doch die Krankheit spottete ihren Bemühungen. Am 29. September, genau einen Mo nat, bevor sie das 17. Lebensjahr vollendete, schloß Alma die Augen zum ewigen Schlafe. Das Protokoll des Wiener „Totenbeschreibamte»" lautete: „29. Sep tember 1844: Der Ottilie von Goethe, aebornen Freyin von Pogwisch, größherzoglich Sächsen-Wei- martschen Kammerherrn- und Geheimen Rathswitwe, ihre Fräulein Tochter Alma Sedina Henriette Cor nelia, evangelisch Augsburgischer Confessio«, geboren von Weimar, 17 Jahre alt, Stadt Nr. 86, Mölker bastei Nr. 1V, am Nervenfteber." Mit Alma war die Sonne untergegangen über dem Hause Goethe. * * Ei« Denkmal für den Dichter Wilhelm Müller, dem wir u. a. da» Studentenlied „Im Krug zum grünen Kranze" und die Lieder der Griechen" ver danken, haben deutsch-böhmische Hochschüler in Franzensbad errichtet. Dort wird da» Denkmal, dessen Kosten auf dem Wege der Subskrtotion aufge bracht wurden, am 8. September feierlich enthüllt werden. * Da, erste städtisch« Mädchrngvmnastu« in Oester, reich. Der Klage darüber, daß Oesterreichs Frauen und Mädchen cllen anderen Frauen der kultivier»« Welt an Bildung nachständen, weil sie an der Aus» lildung ihres Geistes nur in Pensionaten und Privat, schulen arbeiten können, soll ein Endziel ge'etzt werden. In Innsbruck wird das erste öfter- reichische Mädmengymnafium errichtet und mit De- ginn de» Schuljahre» 1910/11 eröffnet werden. Die höhere Mädchenschule wird in ihren oberen Klassen geschlossen, und an ihre Stelle tritt da« Mädchen gymnasium, da» nach d»r Type der Reform- gymnaften eingerichtet werden soll. Rach und nach Letorlser Trrsrdlatt. dänische Mädchen, die im letzten Jahr« 1200 Stellen vermittelte. Endlich ist noch die Institution des Mr. Coole zu erwähnen, durch die die Mädchen auf dem Bahnhof erwartet werden. In den 5 Jahren des Bestehe«,» wurden nach Mitteilung des Mr. Laote 2800 deutsche Mädchen abgeholt und beraten. Ferner gibt es noch 5 deutsche Vereine unter Leitung der Pastoren Deicke, Scholten und Wardenberg. Spanien. * Zur Krisis. Der „Tempo" meldet aus Ma drid: Entgegen den günstigen Mitteilungen des Ministers des Innern stellen private Nachrichten die Fortdauer der heftigen klerika len Agitationen fest. Die Pfarrer fahren in ihren aufreizenden Predigten fort. Ein Iejui- tenpa.er erklärte, falls die Gebete nicht ausreichten, so würden seitens der Katholiken energische Maß nahmen ergriffen werden. Die Karlisten organisieren regierungsfeindliche Kundgebungen unter freiem Himmel für den 28. August, worauf die Republikaner mit Gegenkundgebungen ant worten wollen. Da bei diesen Versammlungen hef - tige Zusa in men flöße zu erwarten sind, wird di« Regierung alle Kundgebungen untersagen. Türket. * Zur Beilegung des türkisch-bulgarischen Kon. flitts. Dem „Tanin" zufolge sind die Verhandlungen betreffend die Rückkehr der bulgarischen Flüchtlinge nach Mazedonien beendet. Die Rückkehr wird unter der Bedingung der Waffen ablieferung gegen die Versicherung der türkische» Gesandtschaft erfolgen, daß die Verfolgung wegen Flucht nicht Platzgreifen wird. Die bulgarische Re gierung wird der türkischen Gesandtschaft eine Liste der Flüchtigen übergeben und dafür bürgen, daß die Liste ehemalige Mitglieder von Banden nicht enthält. — Den in die Berge geflüchteten Bulgaren wurde bekannt gegeben, daß das Bandengesetz angewendet wird und ihre Familien nach Asten verbannt werden, wenn sie nicht binnen 15 Tagen zurückkehren und die Waffen abliefern. Dennoch scheinen sich weitere Schwierigkeiten zu ergeben, denn uns wird berichtet, der Woiwode-Prisrali-Symon veranlaßte die Einwohner von Kotschana und Um gebung, die Waffen nicht abzuliefern, sondern in die Berge zu flüchten. Es wurden verdächtige Schriften und Siegel beschlagnahmt. Kreta. * Keine neu« Kretakonferenz. Nach einer Meldung des Wiener k. k. Telegr.-Korr.-Bureaus soll in Pfortekreisen das Gerücht verbreitet sein, daß die Idee einer Konferenz zur Bestimmung eines Autonomieregimes auf Kreta wieder aufgetaucht und sogar die Kandidatur eines dänischen Prinzen ausgeworfen sei. Die „Nordd. Allg. Ztg." berichtet dazu, daß tn Berlin davon nichts bekannt sei. Es ist auch nicht abzusehen, was eine derartige Konferenz sollte, sie könnte doch nur über eine Aenberung in der staatsrechtlichen Stellung Kretas beraten. Eine solche könnte aber nur dann zur Beratung gezogen werden, wenn der Eigen tümer der Provinz, das heißt die Türkei, den Antrag stellte. Dies dürfte kaum in ihrem Interesse liegen. Perlien. * Tatarennachrichten aus Teheran. Die Peters burger Prelle bringt neue Srnsntionsmsldungen au« Teheran. Danach Hit der Prinzregent von Persien Assad-ül-Mülk seine Demission ge geben. weil er die andauernden Blutvergießen nicht billigt und sich außerstande sieht, die revoltierenden Gouverneure zum Gehorsam zu bringen. Die zahl reichen Anhänger des entthronten Schahs wollen diese Demission dazu benützen, um die Rückberu f' u n g des früheren Schahs Mohamined Alis aus Odessa herbeizuführen. Letzte Depeschen m«ü Lernlprechmelüungen. Das Sprengunglück der üen Mainzer Pionieren. Ein amtlicher Bericht. * Mainz, 19. August. (Eig. Drahtmeld.) Das Gouvernement der Festung Mainz gibt zu dem gemeldeten Unglück folgenden amtlichen Be richt heraus: Bei den vom 18. bis 20. August am Fort Hsiliakreuz angesetzten großen kriegsmäßigen Uebungen der Pionierbataillone Nr. 21 und 25 wur den heute nachmittag der Hauptmann Gehre, zwei Offiziere, ein Fähnrich, sechs Unteroffiziere und drei Mann, sämtlich vom Pionierbataillon Nr. 25, infolge Gasver giftung stark betäubt. Die genannten Ver unglückten wurden sofort nach dem Garnisonlazarett gebracht. Während die an einem Gefreiten an wird an die Stelle der höheren Mädchenschulen in Innsbruck das Mädchengymnasium treten. Die öster reichischen Frauen begrüßen es mit großer Freude, daß ihnen die Wege zur Bildung nun auch erschlossen werden sollen. Interessant ist der Andrang, der zu diesem ersten Madchengymnasium herrscht. Es sind bereits so viele Schülerinnen vorgemerkt, daß das Gymnasium für Jahre hinaus keine neuen Schülerinnen mehr annehmen kann. * Ein keltischer Ringwall bei Karlsbad. Auf dem Gelände des bekannten Dreikreuzberges und des „Lwiaen Lebens" (Stephaniewarte) bei Karlsbad sind Druidenopferplätzs entdeckt worden. Die Funde lassen darauf schließen, daß die auf diesen Höhen be findlichen mächtigen Wälle und gewaltigen Mauer reste, die man bisher für alte Feld- und Wegschutz bauten hielt, Zeugen aus Böhmens vorgeschichtlicher Zeit sind. Nach den bisherigen Ermittelungen han delt es sich zweiffellos um die Ueberreste einer be festigten Ansiedlung der Bojer. Die Entdeckung hat m Karlsbad großes Aufsehen erregt und be reits den Plan einer systematischen wissenschaftlichen Erforschung der Gegend durch Ausgrabungen gezeitigt. * Wettbewerb. Für die Umgestaltung de« Kleberplatze» in Straßburg und seine Ver bindung mit dem großen Srraßendurchbruch eröffnet die Stadt Straßburg einen Wettbewerb zur Ge winnung von Vorschlägen unter den reichsangehöriaen Architekten und Ingenieuren bi» zum 15. Nooemoer d. I. «ter Preise von 50W, 3000, 2000 und 1000 find in Aussicht genommen; zum Ankauf von weiteren Entwürfen stehen 2000^4 zur Verfügung. * Mufikchronik. Der Dresdner Organist und Musikpädagoge Paul Walde hat in einer Schrift „Die Harmonie der Neuzeit" neu« Grundsätze für di« Erweiterung und technische Bezeichnung der Diatonik und Chromatik veröffentlicht (Verlag Heinrich Posselt, Dresden). Nach Ansicht des Heraus gebers sollen diese Grundsätze «ine Verbindung Her stellen zwischen der Musiktheorie de» Mittelalter» lKtrchentonarten), der klassischen Diatonik und der modernen Chromatik. Ort und Stell« gemachten Wiederbelebung». versuche vergeblich waren, ist bet den übrigen glücklicherweise keine Lebensge. fahr vorhanden. Line Darstellung des Unfall» seitens d«r Pionier« inspektion. * Mainz, 19. August. (Eia. Drahtmeld.) Der Inspekteur der zweiten Pionierinspek, tion gibt dem „Mainzer Tageblatt" folgende Dar stellung von dem Unglück am Hechtsheimer Berg: Dort werden gegenwärtig Festungsmanöver im Nah kampf vorgenommen; dabei wurde in einem unter irdischen Minengang, um den Gegner abzuwehren, eine Mine zur Explosion gebracht. Als ein (5c frei ter, der mit einer Rauchmaske versehen war, vorausgeschickt wurde, um sich von der Wir kung der Minenexplosion zu überzeugen, wurden die Leute, die ihm Luft zupumpten, bewußtlos. Infolgedessen stürzte auch der G e- freite nieder. Es gelang, die Leute an der Pumpe zu retten. Da es unmöglich war. in den Minengang zu gelangen, versuchte man, den Gefreiten am Luft schlauch herauszuziehen, aber der Schlauch riß. Inzwischen war die Feuerwehr angerückt: mehrere Mann davon drangen, mit Rauchmasken versehen, in den Minengang vor, begleitet von verschiedenen Offi zieren und Hauptmann Gehre vom Pionierbataillon Nr. 25. Während die Feuerwehrleute den Gefreiten herausschafften, wurden auch die Offiziere be wußtlos, ebenso ein Feuerwehrwachtmeister; es gelang jedoch, sie zu bergen und ins Leben zurückzu- rufen; sic befinden sich außer Lebensgefahr. Dagegen ist der Gefreite Mickielmann von der 3. Kompanie des Pionierbataillons Nr. 25 tot; dreistündige Wieder belebungsversuche blieben erfolglos. Das Unglück entstand dadurch, daß die Mine wohl erplodierte, aber in ihrer Durchschlagskraft versagte: infolgedessen konnten die Gase nicht abziehen und schlugen in den Gang zurück. Bewußtlos wurden Haupt mann Gehre, die Leutnants Raumer, Hippe und Arends, sechs Unteroffiziere u:'.d zwei Pioniere. Mainz. 19*August. (Eig*Drahtmeld.) Zu dem schweren Unfall wird der „Frkf. Ztg." noch mitgeteilt: Die Soldaten begaben sich in den ge sprengten Stollen, wurden aber dort, nachdem sie schon eine Strecke zurückgelegt hatten, durch giftige Gase, die noch nicht aus dem Stollen verschwunden waren, betäubt. Es lagen schon 15—20 Mann, Gemeine wie Vorgesetzte, bewußtlos ^in dem Schacht. Als Hauptmann Gehre und Leut nant Arends in den Schaft gelangten, fielen sie ebenfalls bewußtlos nieder. Sofort wurde Alarm geLlajon Dcr Gouverneur wurde benach richtigt und alles eilte zur Hilfeleistung herbei. Wahre Heldentaten wurden vollbracht. Be sonders Leutnant Heppe und Unteroffizier Lange sowie Brandmeister Leichner taten sich dabei hervor. Unter großer Bravour drangen sie mit den Soldaten in den Schacht ein und holten die Verunglückten heraus. Es wurden umfangreiche Absperrungen vor- genommen. Zum Tod« de» Präsidenten Montt. * Berlin, 19. August. (Eig. Drahtmeld.) Reichs kanzler v. Bethmann Hollweg und Staats sekretär des Auswärtigen o. Kiderlen-Wächter fuhren bet dem chilenischen Gesandten vor, um per sönlich ihr Bsileid nn dem Ableben Pedro Montts zu bezeugen. Revrgrnisatirn dr» Tonl-iner Arsenals. Baris, 13. August. (Eig. Drahtmeld.) Der „Temps'l meldet aus Toulon: Der Direktor im Marineministerium Louis, der im Auftrage des Mi nisters eine Untersuchung des Touloner Arsenals vcrgenommen hat, erklärt, daß er das Arsenalin schlechtem Zustands vorgefunden habe. Er werde einen Plan für die vollständige Reorgant« sation der großen Marinewerften aus« arbeiten. Der Hafen von Toulon soll für den Bau von 24 OOO-Tonnen-Echiffeu hergerichtet werden, da er für den Stavellanf solcher Schiffe sehr geeignet sei. Spanien und der Vatikan. Varis, 19. Augrikt. (Eiq. Drahtmeld.) Der „Tempsmeldet ans Madrid: Die Regierung hat ihren Geschäftsträger beim Vatikan angewiesen, die Aufmerksamkeit des Heiligen Stuhles auf die Ausschreitungen zu lenken, die einige Priester in ihren Predigten begehen, indem sie die Volksleidenschaften anfachen und die Minister beleidigen. Gcn Ausstieg de» Passagierschifses „L. Z. 8". * Friedrichshafen, 19. August. (Eig. Drahtmeld.) Heute nachmittag fand der erste Aufstieg des proviso rischen Passagierschiffes „L. Z. 6" statt. E» war be absichtigt, während der Fahrt in erster Linie genaue Es chwindigkeitsmessungcn oorzunehmen. Die Ver besserungen, die in den letzten Wochen an den Pro pellern und an dem Antrieb vorgenommen worden waren, ließen ein« bedeutende Steigerung der Eigen geschwindigkeit erwarten. Das böige Wetter ge stattete einwandfreie Beobachtungen. Die Fahrt zeigte, daß alle Maschinenteile gut ar beiten; sie wurde nach halbstündiger Dauer abge brochen. Morgen früh soll sie bei geeigneterem Wetter wieder ausgenommen werden. Di« Cholera in Italien. * Rom. 19. August. (Eia. Drahtmeld.) Wie „Agenzia Stefani" mitteilt, sind nur in Trani 19 neue Tholerafälle vorgekommen, in den übrigen von der Epidemie betroffenen Gegenden Bari und Foggia ist der Gesundheitszustand unverändert und gibt zurzeit keinen Anlaß zu Besorg nissen. Außer an den schon bekannten Choteraherden wurde nirgends eine Erkrankung festgestellt, ausge nommen ein verdächtiger Fall in Bari, in welchem noch das Resultat der bakteriologischen llntersuchunq abzuwarien ist. Das Ministerium des Innern fährt auf Ersuchen der lokalen Sanitäts behörden mit der Absendung Deckerscher Sani- tätsbaracken, Medikamenten und allem sonst Erforderlichen an die bedrohten Orte fort. Das Rote Kreuz hat zwei Krankennklegerkolonnen in die ge fährdeten Gegenden geschickt vom Panama-Kanal. 07 Washinato», 19. August. (Eig. Drahtmeld ) Auf der atlantischen Seite ves Panama-Kanals ist heute eine Strecke von 5K Meilen für die Schiffahrt eröffnet worden. Letzte SanüelsnaÄrlütten. Z Frankfurt a. 19. August. (Eig. Drahtmeld.) Der Aufsichtsrat der Reuen Photographischen S»fell« schäft beschloß in seiner heute abgehaltenen Sitzung auf Vorschlag de» Vorstande», der Generalversamm lung einen Antrag zu unterbreiten, zum Zwecke der Rückzahlung der Bankschuld und zur Ver mehrung der Betriebsmittel eine Zu« zablung von 30 Prozent auf di« Aktien zu leisten. Jede Aktie, für welche Zuzahlung erfolgt, soll in eine Vorzugsaktie umgewandelt werden, welche «in Vorrecht auf die Dividende bis zu 6 Proz. mit eventueller Nachzahlung erhält. Ein etwaiger Ueberschuß nach Zahlung der Vorzugsdividende soll auf da» Gesamtkavital gleichmäßig verteilt werden. Im Falle der Auflösung der Gesellschaft sind dir Vor« ar, 229. 104. Jahrgang. zug»aktt«n mit 130 Pro-, vorweg au-zuza-len. Die Generaloerscunmlung ist für Ende Oktober in Aus sicht genommen, um der Direktion Gelegenheit zu geben, die Ergebnisse der ersten Jahre des lausen den Geschäftsjahres auf Grund der per 30. Sep- tember 1910 zu errichtenden Invrntur oorzulegen. — Im übrigen berichtete der Vorstand, daß die Ent wickelung des Geschäfts gegenüber dem Vorjahre weiter günstig fortgeschritten sei. r Düsseldorf, 19. August. (Eig. Drahtmeld.) Der Kohleamarkt ist unverändert, die Nachfrage auf dem Etsenmarkt bleibt rege. P Washington, 19. August (Eig. Drahtmeld.) Die vanmwollfpinnereien in den Neu-England« Staaten, die 59 000 Arbeiter beschäftigen, kündigten eine weitere vetriebseinschränkung an In den Südstaaten werden im September 3 Millionen Spindeln eine Woche lang ruhen. * Hamburg, 19. August, 6 Uhr. Zucker markt Rübenrohzucker I. Produkt Bast» 88"/. Rendement neue Usance frei an Bord Hamburg per 50 Kilo August 14,975, Sept. 13,925, Oktober 11,875, Dezember 11,775, Jan.-März 11,875, Mai 12,025. Ruhig. * Prag, 19. August. Zucker. Aussig Landungs platz Okt.-Dez. 26,75—26,90. Ruhig. * Havre, 19. August, 3 Uhr. Wolle ruhig. August 189N, März 178N. * Havre, 19. August, 6 Uhr. Baumwolle stetig. August 95, September 92'/», Oktober 88^,. November 86/«, Dezember 85K, März 84^, Mai 84k, Juli 83Ä. * London, 19. August. 5 Uhr. (In Pfund Ster ling.) Kupfer stetig (ruhig), Tagesumsatz 1100 (1500) r, 56.3/9 (56.3/9), 3 Monate 56.18/9 (56.18/9), Maklerfchlußprei» 56.2/6 bis 56.3/9 ( 56.3/9 bis 56.7/6), best selected 60.5/— (60.15/—). elektroly tisches 58.10/— (58.10/—), Zweiter Hand strong sheets 71.—/— (—). Zinn ruhig (ruhig), Tagesumsatz 400 (300) i, Straits 154.10/— (154.2/6), 3 Monate 153.15/— (153.10/—), engl. 152.—/— (152.10/—). Blei stetig (matt), spanisches 12.11/3 (12.11/3). eng lisches 2.17/6 (12.17/6). Zink stetig (willig), ge wöhnliche Marken 22.16/3 (22.16/3), August — f—), besondere Marken 23.10/— (23.10/—), gewalztes deutsches 26.12/6 (26.12/6). Quecksilber unverändert. * Madrid, 19. August. Wechsel aus Paris 107,85. heute ! vorher Rew York, 19. August. Fondsbörse. (Schluß.) i deute ) vorher, lSeid-TarlülSl. v». NlnSrate für i-tzleTarl d Tag Wechsel a Land 60 Taqe S. Wechsel a.Lonv L. Tran«'. do. Part« Sich! do Berlin Stch> SUber ver Unze 15, 1'!. 4,81.90 4L6 70 518-1« Hl. dl Norlb.PacZ!^v Atchlson. Top.a. S.Aocom. Sh. do. pr«ferr»d Balttm. a. Oblv Lanao. Pacific iLhesap. a. Ohio Lhtcago, MUw. and El. Paul Tenv.MoBr.pr. irrt« Vtaiiroav com. Siare« do. 1. preferred silltnors lienlr s 71'. 1«1- 711« I 1ZU ZI» 11- 4,84.00 4.86 60 218'. 95>/„ S1 711« 100»!. 89'» lüü'u 19t 74 1221. r. 705. i!oui«v.a Nastzv 141-P 141 MtssourlikansaS aud Tepas 11». MifsourtPaeifil sr 54'. N. P. Lentr. Hudlon.üttv. 11Z-» UZ'. N. P. Ontarlo and Weitern rp Norfolk a West Pennshlvanta 1A U9'l, Neading W 145". do. I. preserrei 8Ü 8o South Pacific LoulyernNatirv US. US«. 211- eom. Ebar. 21'!- do. preferred 54"; Union Pacific 1691« 1d8^» oo. prescrrcd vl ^1 Wabafh preler Al- 111. Lmaigam Copp bbl. 65'« ünacondaitopp 4Ü^ 40 Unit. Li. Sie«, Cor p-eoin.SY. 71'. 71". 116'. vrrierreo Ud->- New York, 19. August. (Eigene Kabclmelduug.) Bei trägem, meist professionellem Verkehr eröffnete die Fondsbörse in schwacher Haltung. Die Spekula tion versuchte, einen Druck auf die führenden Werte, speziell Reading und Union Pacific, auszuführen. Die Zurückhaltung des Publikums und das geringe Geschäft am Bondsmarkt verstimmten. Im weiteren Verlaufe machten sich Interoentionskäufe, hauptsäch lich in Stahltruftaktien, sowie Deckungen bemerkbar; auch setzte die Haussepartei Spezialwerte in die Höhe. Die Erholung war jedoch nicht von langer Dauer, da die Baissiers erneut mit kräftigen Angriffen vor gingen, denen nur geringer Widerstand geleistet wurde. Unter dem Eindruck der unentschiedenen poli ¬ tischen Verhältnisse machte die rückgängige Bewegung allgemein weitere Fortschritte, zumal das Gerücht von einer Ermäßigung der Baltimore and Ohio-Di- vtdende auf eine 5proz. Basis auftauchte. In der letzten Stunde veranlaßten erneute Interventions käufe der interessierten Kreise und Deckungen eine teilweise Erholung, so daß die Börse bei meist niedrigeren Kursen unregelmäßig schloß. Aktienumsatz 480 000 Stück. Ne« York, 19. August. Produktenbörse. (Schluß.) heute ! vorher s s Henle s vorher tvel.cn sla» loko Sevtember Dezember Mal Juli Mais willig; September Dezember Mai «rtzl Spring wdeal rlear« «ctreidcsrachl Petroleum, crevtt balance« . Stand. whtt> 3u»cr 3 in» 107'« 107 691, >1» 701. irso Unvicr Standard loko! lttseu U Noun. drv Northern Tto-lfchienrii M New Port Baumwolicloko August Ollober Uanuar in New OrUloko Sch»»«,. Well. Stean. Roh« L Broth. Uaifec, fair Rio Nr. 7 August November 12.40 IS^S Chicago» 19. August. Produktenbörse. (Schluß.) , heule vorher > i heute vorder «riet»«« nau >»»cu ihor. Seplemder 1021» 101». clear V.12LS Dezember UZ'i. 10b Port Ollotwr 20.75 l'tai» willig Schwel«».». De» em der Sidmal, Sept. 695» 12V71: 671- 11.875» fuhr im Wellen in Lhieago iW Oktober 12« 11« UM I^oforvl/ggesi XeNeekv. Butomoblldziu, l-oul» Silles c>r«Lö«n-I»«Iprig fötiiTäljekMm^cliilien. von» NN» Brno« dc» »etpztoer Dagcdlatt»» «. VO. Ju». ». «n<sq»aq I, »et»»»«. Ihestedaktear: Dr. L.dwig Ste«e»het». verantwortlich« Rodaltcur«: Für Politik Dr. « Btt»«»««, lokal« und gichtisch« Angelegenbeilen. Dage-chronil und vermischte« 8. ». Buttlar, da» yimilleton Boul Schaumdurg, DtusU 4t. «««»ttz, Spor» und ««rtchchsaal A. Haorfcld. Wir dl« Hand«l»s«ttun» li. rnrchrach. Für d-n Jns«ratnr1«tl Ungr, Bleschk«. kümtNch la e«tp,t» Zuschriften find nicht prrsbnltch M adressieren, sondern an sie« Verla», dx «edaktt»« »der bt« «rsch<lst»stea« d«s >iet»,io»« Dagrdlatte» M richten. Manuskript«» W stet» da» Rück porto d«i»ufügen. Für Aufbewahrung und Rückgab« wird lein« <»«wübr übernommen. Di« omcktr^nb« N»«»« »»fstzt -4 Seit«.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)