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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.06.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100625021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910062502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910062502
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-06
- Tag 1910-06-25
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Monat
1910-06
-
Jahr
1910
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Al» Professor Pommer seine Vorlesung beginnen wollte, begannen die versammelten etwa 120 Medi ziner aller Jahrgänge ein gellende, Pfeifen und Johlen, woraus Rufe wie: »Lassen Eie sich pensionieren" „Pfui", „Abzug", herausklangen. Pommer verlieh sofort den Horsaal, worauf sich die Demonstranten ruhig entfernten. vom Zeppelin-Luftschiff »Deutschland". Düsseldorf, 25. Juni. (Tel ) Infolge de, stür mischen mit Regen verbundenen Wetters würde für die Passaaiere eine Luftfahrt heute wenig angenehm sein, deshalb sind die angekundigten Fahrten für heute abgesagt worden. Schneesturm. Pest, 28. Juni. (Telegr.) Nach hier eingelaufenen Meldungen wütet im Pietroß-Eebirge und im Be zirke Felso Bi, ein heftiger Schneesturm. Der Schnee liegt bereits über einen Meter hoch. Einbruch auf einem Kriegsschiff. Paris, 25. Juni. (Telegr.) Zn Toulon wurden zwei Leute verhaftet, die in dem Verdacht stehen, vor kurzem auf dem brasilianischen Kriegsschiff „Benja min Constantine" einen Einbruch verübt und aus einem eisernen Schrank 175 000 Frcs. ge - stöhlen zu haben. Ein grausiges Drama. Paris, 25. Juni. (Telegr.) In Latille (Dep. Vienne er sch oh der Steuerbeamte Robin die Tochter des Steuereinnehmers d'Aezay, verwundet« seine Frau schwer und ent leibte sich sodann. Die Äeweggründe des Ver brechens sind noch unbekannt. , Verhafteter Spion. Laon, 25. Juni. (Tel.) Hier wurde von der Polizei ein Individuum verhaftet, das angeblich ein deutscher Offizier (??) sein soll, der mit einem Unteroffizier des 29. Artillerieregimentes in Verbindung getreten war, sich über das Regiment und die Kaserne sowie darüber erkundigte, wie man ungesehen in die Kaserne hinein- und hinausgelangen könne. Der Unteroffizier benachrichtigte seinen vor gesetzten Offizier, und man stellte dem angeblichen Spion ein Falle, auf die er etnging. Erdbeben? Algier, 25. Juni. (Telegr.) Gestern nachmittag wurden hier und im ganzen Westen des Departe ments heftige Erdstöße verspürt. In mehreren Städten entstanden Risse in den Häusern und die Möbel wurden vom Platz gerückt. In Aumale find mehrere Häuser eingestürzt. Menschen sind nicht umgekommen. Zum Mord am Tomersee. New York, 25. Juni. (Tel.) Charleton, der feine Frau ermordete und die Leiche im Lomersee ver senkte, dann flüchtete und vorgestern hier verhaftet wurde, wird auf Veranlassung seiner Familie von Psychiatern untersucht werden. Von der Verteidi gung ist geplant, Charleton als wahnsinnig hin zustellen. Vielleicht wird ihm gar keinProzeß gemacht werden, weil das amerikanische Gesetz den Tatort , in Amerika als Bedingung stellt. Italien fordert seine Auslieferung nicht, weil es keine Amerikaner ausliesert und offenbar keinen Präzedenzfall schaffen will, der dazu verpflichten könnte. Die »großen" Schauspielerinnen. Don einer merk würdigen Theaterbeweaung wird dem „B. L.-L." aus England gemeldet. Die großen Schauspielerinnen, d. h. die langen Schauspielerinnen, finden keinen ihren Körpermaßen entsprechenden männlichen Part ner mehr und sehen sich deshalb vernachlässigt. Be kanntlich macht es sich auf der Bühne nicht aut, wenn die Heroine drei Kopf länger ist als ihr Held, und das beste ist schon immer, wenn Romeo und Julia gleich lang sind und ihre Münder in gleicher Höhe über dem Meeresspiegel liegen. Schon deshalb ist es gut, weil dann beim Küsten das ewige, zeit raubende Auf- und Abwippen vermieden wird. Nun werden aber lange Männer immer seltener, und da mit das erwähnte Mißverhältnis vermieden werde, zieht man auf den Bühnen kleine Heroinen vor, die zu ihren Partnern im richtigen Verhältnis stehen, so weit überhaupt zwischen Schauspielern und Schau spielerinnen Verhältnisse bestehen dürfen. Die langen Heroinen jedoch sind wütend geworden und drohen mit Zwangsmaßregeln, und da Heroinen über einige Muskeln verfügen, kann einem ganz angst werden. Aber verdenken kann man den Damen ihren Zorn nicht, denn sie wissen nicht, wie sie sich helfen sollen. Es gibt wohl viele Mittel, einen kleinen Menschen größer zu machen, aber kein einziges, um einen großen zu verkürzen. Sus Leipzig und Umgeyenü. Leipzig, 25. Juni. Wetterbericht der König!. Siichs. Landeswetterwarte zu Dresden. Voraussage für den 26. Juni 1910. Westliche Winde, veränderliche Bewölkung, rasch wechselnde Temperatur, zeitweise Gewitter und Regen. Pöhl berg: Berg nebelfrei. Nebel rings um her, matter Sonnenuntergang, Abendrot. Fichtelberg: llnunterrbochener, schwacher Nebel. * Auszeichnung. Der König bar dem' langjährig in der Eroßbuchbinderei von E. A. Enders in Leip zig. Salomonstraße 10, beschäftigten Betriebsleiter Ernst Emil St reble in Leipzig anläßlich /eines Uebertritts in den Ruhestand das Ehrenkreuz mit der Krone verliehen. Die Ordensauszeichnung wurde ihm heute in Gegenwart seines Prinzipals, Max Enders, durch Bürgermeister Roth an Ratsstelle aus gehändigt. * Für Treue in der Arbeit. Dom Kgl. Ministe rium des Innern ist den seit 18. April 1880 ununter brochen in der Maßstabfabrik von Paul Otto in Leipzig, Körnerstraße 68, beschäftigten Stellmacher Julius Wilhelm Wei gelt in Leipzig-Connewitz und Tischler Aug. Beruh. Steide! in Leivzig da» tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit ver liehen worden. Weiter hat die Kgl. Kreishaupt- Mannschaft Leipzig den nachgenannten Personen je eine Belobigungsurkunde ausgestellt, nämlich dem seit 20. April 1885 ununterbrochen in der graphischen Kunftanstalt von Emil Singer in Leipzig, Johannis gaste 16, beschäftigten Tylographen Eduard Franz Hermann Wolf in Leipzig, dem seit 25. Juni 1885 ununterbrochen in der Eisengießerei von Meier L Weichelt in Letvzig-Lindenau. Gieherstraße 8—10 be schäftigten Geschtrrführer Joseph Hermann Zehne in Leipzig-Lindenau sowie den seit über 25 Jahren ununterbrochen in dem Zimmer- und Baugeschäft von I. A. Schumann in Leipzig-Lindenau, Lützner Straße 191, beschäftigten Zimmerpolieren Gustav Adolph Hoyer in Leipzig-Lindenau und Friedrich Gustav Riedel in Leutzsch und Zimmerleuten Jo- Hann Friedrich Gustav Schmidt in Kleinmiltitz und Otto Theodor Max Kietz in Leutzsch. Die Auszeichnungen wurden den Jubilaren heute in Gegenwart ihrer Arbeitgeber durch Bürgermeister Rot- an Ratrstelle ausgehSndigt. * Titelwesen. An der H. Höheren Schule für Mädchen und dem Lehrerinnensennnar wurde dem Lehrer Ernst Theodor Walther der Titel Ober lehrer und den Lehrerinnen Margarete Steffen- hagen und Katharina Loewenstein der Titel Oberlehrerin verliehen. * Zur Einweihung des neuen Bezirksftifts in Obergöltzsch teilt uns Herr Architekt Karl Poser Hierselbst mit, daß die Ausführung des Bezirksstiftes nach seinen Plänen erfolgte, und daß ihm s. Z. die gesamte Projektbearbeitung und Oberleitung des Baues vom Bezirksverbande der Amtshauptmann schaft Auerbach i. D. übertragen wurde. Der Hoch bausachverständige der Amtshauptmannschaft, Bau meister Hertel, übernahm nur für ihn die örtliche Bauleitung. 2 Hinrichtung. Der Zimmergeselle Hermann Ro bert Eeorgi, der am 4. August vergangenen Jahres den Oberregierungsrat Freiherrn von Wöhrmann in Prödel ermordete und beraubte und wegen Mordes und Diebstahls am 18. März dieses Jahres vom hie sigen Schwurgericht zum Tode, zu zwei Jahren Zucht hausstrafe und dauerndem Ehrenrechtsverlust ver urteilt worden ist, wurde, nachdem sein Gnadengesuch vom Könige abschlägig beschieden war, heute früh um 5 Uhr im Hose des Landgerichtsgcbäudes an der Elisenstraße durch den Scharfrichter Brand hingerich tet. Der Hinrichtung wohnten bei: Landgerichts direktor Dr. Groß, der damalige Vorsitzende des Schwurgerichts, mehrere Geschworene und die gesetz mäßig bestimmten Zeugen. Staatsanwalt Dr. Kunze verlas das Todesurteil und übergab den Delinquen ten dem Nachrichter zur Vollstreckung des Urteils. 2 Minuten nach 5 Uhr war die Hinrichtung vollzogen. Der Leichnam wurde den Angehörigen übergeben und nach Prödel gebracht. * In Verwahrung der Kriminalabteilung befindet sich eine größere Anzahl metallene Haustür klinken, die von einem 30 Jahre alten Schlosser aus Hohenheide bei einem hiesigen Rohprodukten händler verkauft worden waren und herbeigezogen worden sind. Der verhaftete Schlosser will die Klinken im Auftrage eines anderen veräußert haben. Sie rühren offenbar von Diebstählen her, da mehrere der Klinken als gestohlen angezeigt waren. Die Eigentümer können sich melden. * Leichtfertiges Vertrauen. Ein hier zugereistes Dienstmädchen übergab einem unbekannten 13 Jahre alten Knaben einen Gepäckschein mit dem Auftrage, das auf dem Dresdner Bahnhose lagernde Gepäck des Mädchens abzuholen. Der Knaoe hat sich auch die Sachen, einen Karton mit Wäsche stücken im Werte von etwa 50 ^t, aushändigen lasten, hat sich aber dann nicht wieder sehen lasten. * Ein Zusammenstoß zwischen einem Motor wagen und einem Handwagen fand gestern in der Blücherstraße statt. Dabei wurde der Führer des letzteren mit großer Wucht auf die Straße geschleu dert und erlitt an den Armen erhebliche Verletzungen. * Vermißt wird seit dem 20. Juni der Schulknabe Hermann Otto Straube, geb. am 14. Februar 1899 in L.-Plagwitz, aus der elterlichen Wohnung in der Könneritzstraße in L.-Schleußig. Der Knabe ist von mittlerer Gestalt, hat blondes, kurzaeschnittenes Haar, längliches Gesicht, blaue Augen. Er trug bet seinem Weggänge blau und weiß gestreiften Sommeranzua, weiges Barchenthemd, war ohne Kopfbedeckung und ging barfuß. Der Vermißte rst etwas schwachsinnig. Möglicherweise ist ihm ein Unfall zugestoßen. 7* * Uebler Ausgang. Heute morgen balgten sich in einer Gastwirtschaft am Thomoskirchhofe zwei taubstumme Arbeiter herum. Einer kam zu Falle und erlitt einen Knöchelbruch. * Freiwillig gestellt hat sich der Polizei ein schon mehrfach vorbestrafter 41 Jahre alter Arbeiter aus Wolmirstedt unter der veldstbesckuldigung, in Ber lin und Magdeburg eine Anzahl Musikinstrumente, die er bei dortigen Firmen auf Teilzahlung ent nommen, unterschlagen zu haben. * Dkauersenkung. Auf einem Neubau an der Friedrich-Li st-Straße senkten sich gestern plötzlich die neuaufgeführten Grundmauern. Sie wurden von der Feuerwehr ab gesteift. * Schaukästendiebstähle. Diebe entwendeten zur Nachtzeit aus Schaukästen in der Wurzner- und Plauenschen Straße verschiedene Sporthem den, Gürtel, Unterhosen, Hemden, Socken und vier weiße Kostümröcke. * Festgenommen wurde eine 20 Jahre alte Ar beit errn aus Wilkendorf, die sich in Wohnungen in der Kranach- und Reuterstrahe eingemietet hatte und nach Verübung von Diebstählen wieder ver schwunden war. Sus Sllällen. i. Mittweida, 25. Juni. (Unfälle.) Schwer verunglückt ist hier ein Fleischergehilfe, der beim Ausichälen von Knochen mit dem Mester ab glitt, wobei ihm dieses tief in die Brust drang. Der Schwerverletzte mußte sofort ins Luisen- haus nach Chemnitz übergeführt werden. — Eine schwere Gehirnerschütterung erlitt gestern der an der 2. Bezirksschule angestellte Hausmann Delling. Er wollte vermutlich vie Vitragen an den Fenstern in Ordnung bringen, fiel aber dabei mit der Leiter um. Ob der Verunglückte mit dem Leben davonkommt, ist fraglich. Sus Samens Umgebung. * Schleiz, 25. Juni. (Körperverletzung mit nachfolgendem Tod^ Der 39jährige Maurer Heinrich Gruner in Leitlitz mißhan delte vor 14 Tagen seine hochbetägte Mutter derartig, daß sie sich nicht vom Boden erheben konnte. Der Sohn entfernte sich und ließ die Frau liegen. Durch ihr Wehklagen wurden Vorübergehende auf merksam, die sich ihrer annahmen. Doch blieb die Frau mehrere Tage ohne ärztliche Hilfe. Als endlich doch auf Veranlassung Dritter ein Arzt geholt wurde, stellte es sich heraus, daß di« Frau einen Ober schenkelbruch erlitten hatte. Die Unglückliche ist qestern gestorben. Der mißratene Sohn wurde heute nachmittag verhaftet und ins hiesige Amts- gerichtsgefängnis gebracht. * Querfurt. 25. Juni. (JugendlicherSelbfi- Mörder.) Der 12 jährige Sobn eines hiesigen Handwerksmeisters hat sich au» unbekannter Ursache in einem Steinbruche erhängt. * Svhland, 25. Juni, (verhaftet.) Unter dem Verdachte, an dem vierjährigen Töchterchen de» Arbeiter» Liebsch in Neugrafendors «inen Lust mord verübt zu haben, ist der 17 Jahre alte Wen zel Ulbrich, der in einem Nachbarhause der Familie Liebsch wohnte, verhaftet worden. /V Jena, 25. Juni. (Prof. 0. D r. Friedrich Nippold), dis zum Jahr« 1907 Lehrer der Kirchen geschichte an der Universität Jena, begeht, wie uns von dort geschrieben wird, am 25. Juni die Feier seines 56jährigen Doktorjubiläum^ I» Jahre 1884 wurde er von Heidelberg als Dozent für Kirchengeschichte und Dogmatik nach Jena berufen und leitete seitdem das theologische Seminar. Er wurde in seiner Professur Nachfolger des bekannten Kirchenkiitorikers Karl von Haase. Zusammen mit Beysch lag-Halle und Lipsru s-Jena bat er den evangelischen Bund begründet. Lor einigen Jahren gab er seine Lehrtätigkeit auf und lebt jetzt in Oberursel am Taunus. s. Bernburg, 25. Juni. (Ausbrecher.) Aus dem Gerichtsgefängnis ausgebrochen ist heute nacht der Falschmünzer Hoffmann, der hier in Unter suchungshaft war. Er hat die Tür seiner Zelle zer trümmert und mit einem Seile die Mauer über stiegen, die mit Glasscherben belegt ist. Eine große Blutlache beweist, daß er sich dabei erhebliche Ver letzungen zugezogen haben muß. Blutspuren führen auch bis zur Saale. Es ist das zweitem al, daß Hoffmann aus dem hiesigen Gerichtsgefängnis ge flohen ist. Vor kurzem war er schon einmal ausge brochen und wurde damals bei Lcopoldshall wieder festgenommen. * Arnstadt, 25. Juni. (Ausbrecher.) Der wegen Betrugs zu einer Gefängnisstrafe von zwei Monaten verurteilte Schneidergeselle Walter Schmiedel von hier, der gegenwärtig im hiesigen Amtsgerichtsgefängnis feine Strafe verbüßt, ist heute nachmittag bei der Außenarbeit entwichen. Man vermutet, daß er sich nach Erfurt gewandt hat. * Ronneburg, 25. Juni. (T ö d l i ch e r U n f a l l.) Der 18 Jahre alte Dienstknecht Schumann in Beer walde wollte gestern nachmittag dort einem durch gehenden Pferde nachspringen. Dabei wurde er von dem aussmlagenden Tier derart an den Kopf ge troffen, daß er sofort tot zusammenbrach. * Eraslitz, 25. Juni. (Verhaftung. — Jugendliche Diebe.) Jener rohe Bursche, der in den Hausberg-Anlagen zweimal Frauen überfiel und beraubte, wurde in der Person eines beim Kir chenbau in Silberbach beschäftigten Arbeiters namens Anton Keil dingfest gemacht. Er hat seine Tat auch eingestanden. — Im Klingenthal-Eraslitzer Kupfer bergwerke wurden seit einem Vierteljahre größere Mengen von Kupferoraht, Kupferblech und Dleiblech im Gesamtwerte von über 600 gestohlen. Die Diebe hat man jetzt festgenommen. Es sind dies 13- bis 14jährige Bürschchen aus Markhausen, Grün berg und Klingenthal, welche dann das Kupfer in Klingenthal und das Bleirohr in Graslitz verkauften. Spott. 8 Der Start der Radfernfahrt »Ruud durch den Gau 21 Leipzig" des Deutschen Radfahrerbundes ist am Sonntag, den 26. Juni, früh 6 Uhr, in Leipzig- Lindenau, Restaurant West end, Lützner Straße. Eintreffen des 1. Fahrers voraussichtlich gegen 1 Uhr am Ziel in Liebertwolkwitz, Gasthof Drei Linden. * Gefahrvoll« Ballonfahrt. Wie aus Linz ge meldet wird, wurde bei einer Ballonfahrt, die Erzherzog Josef Ferdinand am Donnerstag mit einem Oberingenieur und einem Oberleutnant unter nahm, der Ballon durch einen Windstoß in die Donau getrieben. Durch Ballastauswerfen gelang es, den Ballon, der nochmals in den Strom geschleudert wurde, schließlich hoch zu bringen, worauf mit Hilfe herbeigeeilter Bauern die Landung vor sich ging. Letzte Nachrichten. Blitzschlag bei der Parade des 105. Regiments vor König Friedrich August. 'M Dresden, 25. Juni. (Eigene Drahtmeldung.) Wie nachträglich aus Bitsch gemeldet wird, entlud sich in dem Augenblick, als der König von Sachsen gegen Ende der Besichtigung den Pa rademarsch über das Infanterie-Regi me n t Nr. 105 abnahm, einschweresGewitter mit wolkenbruchartigem Regen über dem Truppen übungsplatz. Ein Blitzstrahl fuhr in unmittel barer Nähe der Truppen nieder, ohne jedoch Schaden anzurichten. Der Hellfeldtprozeß vor dem Kompetenzgerichtshos. 0. Berlin, 25. Juni. (Priv.-Tel.) Die Verhand lung des Hellfeldtprozesses vor dem Kom petenzgerichtshof begann heute vormittag 10 Uhr unter Vorsitz des Geheimen Justizrats Lukas, Direk tor im Justizministerium. Geh. Oberregierungsrat von Bredo vom Ministerium der öffentlichen Ar beiten gab als Referent eine eingehende Sachdar stellung. Der Kompetenzgerichtshof soll nur prüfen, ob der Kompetenzkonflikt in diesem Falle zulässig ist, und zweitens bejahendenfalls, ob er für begründet zu erachten ist. Dann ergriff der Vertreter Hellfeldts Justizrat Michaelis das Wort und nach ihm der Vertreter des Beklagten Rechtsanwalt Loeb. Urteil im Münchner Anarchistenprozeß. ' 'M München, 25. Juni. (Eigene Drahtmeldung.) In dem Anarchistenprozeß gegen den Schrift steller Mühsam- Berlin, den Chemigraphen Wit- tig-Berlin, den Arbeiter E rt l - Mühldorf, den Reisenden Kindler-Heidelberg und den Klavier spieler Schulz-Neustadt a. d. Haardt, die wegen Echeimbündelei und Vergehens gegen die öffentliche Ordnung, verübt durch die Entfernung des Schildes de» spanischen Konsulats gelegentlich der Feuer- Dersammlungen angeklagt sind, wurde das Urteil gesprochen. Sämtliche Angeklagten wurden von der Geheimbündelei freigesprochen. Schulze und Grtl wurden wegen Entfernung des Hoheitszeichen» zu fünf bzw. zwei Monaten Ge- fingnis verurteilt. Eröffnung de» ungarischen Reichstage». LZ Pest, 25. Juni. (Eigene Drahtmeldung.) Der ungarische Reichstag wurde vom König Franz Josef in der Ofener Känigsburg mit einer Thronrede eröffnet, in der e» zu Anfang heißt: Unser väterliches, um das Schicksal unserer Völker besorgte« Herz er füllt sich mit Beruhigung, wenn wir das Erg.onis der jüngsten Wahlen betrachten. Wir erblicken da, rin eine Gewähr für die friedliche Fort entwickelung und allgemeine Erstarkung unseres geliebten Ungarns. Die erste Aufgabe der Regierung wird sein, behufs Wiederherstellung eines gesetz mäßigen Zustande» auf dem Gebiete des Staats haushaltes entsprechende Vorlagen zu unterbreiten. Die Thronrede zählt sodann Reformen in ver schiedenen Zweigen der Verwaltung auf und betont al» dringende Notwendigkeit die Regelung der Bankangelegenheit. Die Regierung werde Sorge tragen, daß die Frage der Barzahlungen der Bank geregelt würden. Sodann heißt es: Die dringendste und unaufschiebbarste Aufgabe ist die Neuregelung de» Wahlrecht». Die Re gierung wird auf Grund des allgemeinen Wahlrechts einen Gesetzentwurf unterbreiten, der bei voller Wahrung de» einheitlichen nationalen Charak ters des ungarischen Staate» den Ansprüchen einer demokratischen Entwickelung entsprechen wird. Weiter sagt die Thronrede, daß eine Entwickelung der Wehrmacht erforderlich sei und zwar in dem Maße und in der Richtung, daß die zur Wahrung und Sicherheit der Stellung der Monarchie berufene bewaffnete Macht in der Lage sei, der Auf gabe unter allen Umständen gerecht zu werden. Da bei soll auch auf die finanzielle Leistungsfähigkeit des Landes entsprechende Rücksicht genommen werden. Schließlich heißt es in der Thronrede: Mit aufrichti ger Genugtuung weisen wir auf das unveränderte Fortbestehen unserer bewährten Bündnisse und unsere durchaus freundschaftlichen Beziehungen zu allen Mächten. Die stets sich steigernde Friedens lieb e der europäischen Staaten erfüllt uns mit Ver trauen auf die Beständigkeit und die Segnungen des Friedens. ist Der /rleüberger Bankräuber — ein Leipziger. * Berlin, 25. Juni. (Eig. Drahtmeld.) Der Friedberger Bankräuber» der sich nach der Tat er schossen hat, ist mit Hilse des Fingerabdruckverfahrens ermittelt worden. Es ist der am 24. September 1889 zu Leipzig geborene Kommis Otto Wingeß, der bereits im Jahre 1996 in München wegen Bank raubes verhaftet worden war. Die von ihm seiner zeit aufgenommene Photographie war auch der Ber liner Polizei übermittelt worden, die durch Vergleich mit dem Bilde des Toten zur Identifizierung gekom men ist. Die bei ihm gefundene, auf den Namen Barkenstein lautende Chauffeurkarte hatte er ge stohlen. Außerdem fand man bei ihm noch eine Quit tung auf ein in Frankfurt entliehenes Motorrad. 'M Frankfurt a. M^ 25. Juni. (Eigene Draht meldung.) Der hiesige Polizeipräsident hatte für die Agnoszierung des Friedberger Bankräubers eine Be lohnung von 300 ausgesetzt. Der Chauffeur Barken st ein ist in Rottleberode am Harz ermittelt worden. Er gibt an, daß ihm seine Legitimationskarte gestohlen worden ist. Seine Be schreibung des Diebes paßt ungefähr auf den Fried berger Bankräuber Wingeß. Eerüsteinsturz auf der Dresdner Vogelwiese. 'M Dresden, 25. Juni. (Eigene Drahtmeldung.) Gegen 11 llhr vormittags sind auf der Vogel wiese sieben Zimmerleute durch Zu sammenbruch eines Gerüst» des Konzert lokales Globus verunglückt. Fünf von ihnen wurden schwer und zwei leicht verletzt. Eie wurden dem Johannstädter Krankenhaus zugeführt. Der künftige Wohnsitz der Fra« v. Schönebeck-Weber. 'M Dresden, 25. Juni. (Eigene Drahtmeldung.) Frau v. Schönebeck-Weber hat in Nieder löß n i tz bei Dresden eine Villa mietenHissen. In dem Nachbarort Radebeul wohnen die Schwieger eitern der Frau Weber. / _ Großer Diebstahl. 'M Berlin, 25. Juni. (Eigene Drahtmeldung.) Im Geschäftshaus der Manufakturwarenfirma Hey mann, Welten L Co., an der Schleuse, haben Einbrecher in der Nacht den Geld schrank erbrochen und angeblich mehr als 50 000 an barem Gelds entwendet. Wertpapiere und wichtige Eeschäftspapiere ließen die Diebe liegen. Nach anderen Meldungen soll das entwendete Bar geld nur 15 000 betragen. Eerüsteinsturz. 'M Berlin, 25. Juni. (Eig. Drahtmeld.) Mor gens stürzte in Rixdors das Gerüst eines Neu baues zusammen und riß mit sich zwei Arbeiter, Vater und Sohn, in die Tiefe. Der Vater wurde getötet, der Sohn schwer verletzt. Verhaftung eine» internattonalen Gauner». — Breslau, 25. Juni. (Eigene Drahtmeldung.) Auf Veranlassung der Kattowitzer Polizei wurde hier der internationale Gauner Jakob Lichtenberg aus Warschau verhaftet. Derselbe hat u. a. im Jahre 1907 bei dem Berliner Bankhause Bleichröder L Co. auf einen falschen Scheck 50 000 abgehoben. Itorlta 28. ^nni. biaotidSri'» 2 vdr 18 dkin. >»<!»!,es,,!!,»», vrimrlichv k»a!< v.oticd, Sink l>w»(ti>«, ö»i>t ttzi1on,k>«!l !ck2M«0,S» k»>»wd.ml.k»!chd. kos,>««!>» k»i>k Ui«n,s Sink«»!» iidoek«, Ü.K. ,.U»t»r»rchi. ked»in»»xl!,»»d. s»n,»«,» t»md»s<i»» k0°t« »nstoNv 8»!tjm»r» c»i»e» vrirnid»»»,, il,richmi-!d»!>» U!IIe!m„ch»k» p«nn»v>«»ni» psini koiinie» «m,cd»,-!»!,» k»>c!u»d!«!d« 4-, 0!»»««.«. SS iS02«r ko»— §0»ni»s vi>chi!«rt» lttt«» lbch«»Io»i i!i>g»l k»»« Soodomv i.»„md»rx»r v»ch«o»dv Uni»» kod«d!,d,»,r!l trorrddN, ^d«r,.lim»d»tk>d. Vd,w. lkm!»ch kd»«I, kd,ch. 8t«t» kon>dncd«l V,!^i>diwk«» k»w,»«r Li. K«N. kirurd. k»md. k,»dotk»dtt k,„» vsmpticd. Konti!. UosU 0vn»nM-Isiu! iaisoo l>,,t«»KI»d»r»«, 8!»m«>, L kn!,»« kodoodort kl,dir. 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Buttlar, das Feuilleton Paul Schaumburg, Musik «k. Stint,, tzport und «ertchtSsaal I. Haarsel». Für die HandelS^itung «. «irchrat». Für den Inseratenteil Ham» Htickmaun. Sämtlich in Leipzig.
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