Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 06.06.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100606017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910060601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910060601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-06
- Tag 1910-06-06
-
Monat
1910-06
-
Jahr
1910
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Bezuq-.Prrit wr ,»» 8»r»«t» N«h Lrtger und Svedtkesr« >»»l »tgltch tu» Hau« gedracht: AO H uumall., R.1V <nerteljidr> untern -Mtal« u. »u. uahuullrllen ad»,d»It: 18 4Z »»»atl., »>e««ltL»rl. Durch die ch»k> tnnerdald Deultchland« und der deutschen Kolonien vierteliihrl 8.TO ^O, »ouatt. IL» aulichl. Poftdeftellaeld. fterurr m Belgien, DLnemart, »en Douauftaate», Italien, Luremdur», Niederlande, Tier» wenn,, Oeverreich- llngarn, Nutland, Schweden, Schwei» »- Spanten I« »Lea übrigen Staaten «n direkt durch di» G«lchLlt,tte0e »ee Blatte« «tztltlich. Da« l eipzige, Lagedlat« «rtchei», z«al tiglich Sonn- u Feiertag« nur morgen«, «vonne -nt»«na»o>»« AuDultuTplatz 8, bei unteren Ligger» Filiale» Kpediteurea und Ännadmeslelle» wune LokLuttrr» «d Bnelträger» «ein,«l»rk»aul«vr«i« »er vtoraen. auZgad« 1v »er tibe»da»«g«d» O Strdakit»» »ad Getchäftssteller J»dan»>«gas>« «. geruchrecherr I4SVL, t46iv, t«OT. Morgen-Ausgabe. MpMrrTagMM Handelszeitung. Amtsblatt des Nates und des Nolizeiamtes der Ltadt Leipzig. Anzeigen-Preit litr gnscrate au« t/eiv«, und Unigebun, di« »lgespaltene SO mm breit« Petitzeil« L 4Z, dl« 74 uuo breite NeNamezeil« l voa audwSrt« M 2Z. bieklamen t.20 ^g; Inserat» non vebbrden 'M amillcheii De» die 74 mm dreite Petit,eil« 40 2Z. Beschä!! Za neigen mit Patzvorschristrn und in der Beendauögab« im Preise erbagi biabatl nach Daris. Bcilagegebübr L ass ». Lausend exkl. Postgebühr. Hekrrteille Aultrtg« ktnnen nicht »urück- ge»ogen werden. lzür da« Erscheinen «n bestimmten Lagen und Plätzen wird keine Garantie übernommen. «nseigeu. Annahme: BugukuTplatz 8, bei sämtlichen Filialen u. allen Annonceu- «Trpedüionen de« J,^ und Autlande«. Haucht-Filiale Berlin: Carl Dnncker. Her,»«!, vaqr. Hösbach» Handlung, LützowsUatze 10. tLelephon VI, Ar. 4»>3). Hauvt.Ftltalr LrrTde»: Serstratz« 4, t (Lelephon 4621 j. 104. Jahrgang Nr. 154 Montag» üen 6. Juni 1910. Vas Dichügve. * Der Sächsische Landesverband Ga^ belsberger beging gestern in Gegenwart des Königs in Dresden die Feier seines 50jährigen Bestehens. (S. den bes. Art.) * Dor dem Schwurgericht in Allen st ein beginnt heute derProzeß gegen Frau «.Schöne- beck - Weber, die der Anstiftung zur Ermordung des eigenen Gatten angeklagt ist. Die Verhandlungen werden mehrere Tage in Anspruch nehmen. * Aus Saloniki wird das Wiederaufleben der bulgarischen Bewegung gemeldet. (S. Letzte Dep.) * Die Ausstellung in Nanking wurde unter großen Vorsichtsmaßregeln gestern eröffnet. lS. Letzte Dep.) * Den Sportplatz-Sommerpreis über 100 Kilometer auf dem Leipziger Sportplatz gewann am Sonntag der Berliner Arthur Stell - drink (S. Sport.) * Zm Großen Preis von Hamburg (100 000 ^t) stegte Weinbergs dbr. H. „Fervor" mit 1 Länge unter Z. Childs. — Zm Preis von Schlesien (25 000 <4t) sicherte sich „Blau strumpfs mit halber Länge vor „Germanicus" den ersten Platz. — Im österreichischen Derby (114 000 Kronen) siegte Graf L. Telekis br. H. „N ascal" sicher mit 2(4 Längen. „Orient" endete im Felde der Geschlagenen. — Den „Prix de Dian e" (50 000 Franken) zu Chantilly gewann Mons. Edmond Blancs „Marsa" in einem Felde von 17 Pferden. (S. Sport.) OeutWanü un- Argentinien. (Ein Rückblick anläßlich der Hundertjahrsfeier.) Der Verfasser dieses Artikels, General A. Arent, Exzell., früher Oberst der Haeseler-Ulanen, wurde von der Regierung seinerzeit beurlaubt, um die Reorgani sation des argentinischen Heerwesens zu übernehmen. Er hat sich dieser Aufgabe mehrere Jahre hindurch mit großem Erfolge ge widmet und begründete u. a. auch die argentinische Kriegs akademie, deren erster Leiter er war. Er ist wohl einer der kom petentesten Beurteiler Agentiniens und Verfasser des soeben er schienenen Werkes: „Argen tinien — ein Land der Zu kunft" (Leipzig-Naunhof, Bruno Schönfelder). Die in Kürze bevorstehende Rückkehr des Generalobersten o. d. Goltz-Pascha, der der argentinischen Republik die Glückwünsche des Deutschen Kaisers und des deutschen Volkes überbracht hat, wird unser Interesse von neuem auf jenes Land lenken; denn sicherlich dürfte ein offizieller Bericht über jene in mehr wie einer Hinsicht außergewöhnliche Mission zu er warten sein. Wir können nicht leugnen, daß sich Argentinien bisher in Deutschland keiner sehr großen Sympathien erfreute. Zwar be gann man, sich bei uns eine kurze Zeit für die politischen Zustände der Republik zu interessieren, als 1899, in der Erwartung eines Krieges mit Chile, deutsche Offiziere vom General Roca, dem damaligen Präsidenten, zur Verbesserung der militärischen Einrichtungen nach Buenos Aires berufen wurden. Ein Interesse größerer wirt schaftlicher Kreise für dieses Land ist aber auch heute noch nicht erwacht. Es würde zu weit führen, die Gründe dieser Erscheinung hier eingehend zu erörtern. Wenn das früher mangelnde Interesse an überseeischen Unternehmungen sich aus dem Fehlen einer großen Handelsflotte, wie sie die Engländer seit Hunderten von Jahren besitzen, erklären läßt, so trifft dies bei uns doch heute nicht mehr zu. Und das Mißtrauen in die unsicheren früheren politischen Verhältnisse, das von vielen als Ursache des mangelnden deutschen Inter esses für Argentinien angeführt wird, hat die Engländer nicht abgehalten, über 3 Milliarden Mark im Lande anzulegen, fast sämtliche Eisen bahnen und außerdem große Ländereien in ihren Besitz zu bringen. Auch die Franzosen und Belgier besitzen große Estancias (Viehzucht güter), dazu eine sehr gut rentierende Bahn linie, ebenso wie die Yankees aus verschiedenen großen industriellen Unternehmungen und aus Grundbesitz ungeheure Vorteile zu ziehen wissen. Im Vergleich zu allen diesen Nationen ist der deutsche wirtschaftliche Einfluß in Argen tinien verhältnismäßig gering. Einen hervor ragenden Platz nimmt nur die deutsche ANge- I meine Elektrizitäts-Gesellschaft ein, wie denn auch einige große deutsche Firmen in Buenos Aires eine maßgebende Rolle im Handel des Landes spielen. Während aber die Engländer stets streng ihre Nationalität bewahren, sind gerade die deutschen großen Handelshäuser leider schon mehr oder minder entnationalisiert und zeigen wenig oder gar kein Interesse für ihre deutschen Landsleute. Die Engländer sind nach Kräften jedem einwandernden Landsmann zu seinem Fortkommen in dem fremden Lande behilflich, wobei die von ihnen überall einge richteten Klubs eine sehr nützliche Rolle spielen. Von den Deutschen kann man dies leider nicht sagen. Ja im Gegenteil: sie nehmen ihren an kommenden Landsleuten vielfach den Mut durch den Hinweis auf ein außerordentlich schwieriges Fortkommen infolge der wenig geregelten Rechtszustände und die im Verhältnis zu Deutsch land herrschende große Teuerung. Es ist nicht zu leugnen, daß die Regierung durch die falsche Maßnahme, die disponiblen Ländereien meistbietend auf Auktionen zu ver kaufen, der Spekulation Tor und Tür geöffnet und dadurch die Preise sehr in die Höhe ge trieben hat. Ein gutes System, den Regierungs säckel zu füllen, aber ein falsches, arbeitsame Einwanderer ins Land zu ziehen! In der Tat sind die Preise für ganz unkultivierte Lände reien in den letzten 10 Jahren ins Unglaub liche gestiegen. Es tritt aber immer von Zeit zu Zeit eine Krise ein, die dann besonders die Engländer zu benutzen verstehen. Zu der raschen Entnationalisirung der Deut schen im Gegensatz zu Engländern und Fran zosen trägt leider sehr viel unser Reichsgesetz bei, nach welchem jeder Deutsche nach 10 jährigem Aufenthalt im Auslande seine Nationalität verliert, wenn er nicht ausdrücklich erklärt» sie behalten zu wollen, und die dazu nötigen For malitäten erfüllt. Wieviel ausgezeichnete Ele mente hat Deutschland hierdurch nicht schon verloren, welche Reichtümer eingebüßt, die uns hätten erhalten werden können! In den letzten 10 Jahren hat unsere Handels bilanz mit Argentinien ganz außerordentlich zugenommen, und zwar unser Export nach Ar gentinien in demselben Verhältnis wie der Import von dort nach Deutschland. Leider stammen das Getreide, die Häute, das Que- brachoholz usw., kurz alles, was wir aus Argen tinien beziehen, fast ausnahmslos von Lände reien, die nicht deutschen Kolonisten oder Groß grundbesitzern gehören, sondern Engländern, Nordamerikanern und Eingeborenen. Wenn wir es verstanden hätten, die Vorzüge des ar gentinischen Bodens zur richtigen Zeit zu schätzen, so würde die Konkurrenz, die unserem Getreide und Mehl durch den argentinischen Import be reitet wird, wenigstens unseren eigenen Lands leuten zugute kommen. Es scheint nun, als ob in letzter Zeit das kaufmännische Interesse für Argentinien bei uns etwas reger geworden wäre und das Vor urteil, das man bisher gegen dieses Land hatte, etwas weichen wollte. Schließlich ist es ja klar, daß man ein Land, das bei kaum 6 Millionen Einwohnern im Jahre 1909 einen Import von 740 Millionen und einen Export von 1600 Mil lionen Mark hatte, nicht mehr, wie dies früher bei uns geschah, unter die „südamerikanischen Raubstaaten" rechnen kann. Durch die zweimal sechsjährige Regierung des Generals Roca und den Einfluß, den dieser hervorragende Staats mann auch jetzt noch auf die Regierung des Landes ausübt, sind die politischen Zustände weit geordnetere geworden, so daß man mit Vertrauen in die Zukunft dieses von der Natur so reich gesegneten Landes blicken kann. Die Absendung des Generals v. d. Goltz durch unfern Kaiser wird nur dazu beitragen, dieses Vertrauen auch in Deutschland in allen Kreisen zu verbreiten und zu befestigen. General ^rem. in Dresden ihren 1. Kartelltag ab. Für den 15. Ok tober (Sonnabend) ist in Meinholds Sälen ein Vor tragsabend mit anschließendem Kommers geplant. Für den Vortrag ist ein geschätztes Dresdner Redner, Herr Privatgelehrter Dr. Eörler, gewonnen Er wird sprechen über „Das moderne Beamtenrecht mit be sonderer Rücksicht auf Verhältnisse und Wünsche der mittleren sächsischen Beamtenschaft". Am 16. Oktober (Sonntag) findet von vormittags ',(>11 Uhr ab im grünen Zimmer des Viktoriabauses eine erweiterte Kartcllausschußsitzung statt, und nachmittags werden sich die Kartslltägteilnchmer noch einmal gesellig zu einem kleinen Ausflug in die schöne Dresdner Um gebung vereinigen. * * Die erste Unterschrift des Kronprinzen unter einer kaiserlichen Verordnung taucht jetzt in der neuesten Nummer des Rcichsgesetzblattes auf. Die Verordnung betrifft die „Inkraftsetzung des Gesetzes zur Aenderung des Gesetzes, betreffend das Reichs schulbuch, vom 6. Mai 1910": sie trägt das Datum des Neuen Palais vom 90. Mai 1919 und folgende Unterschrift: „Im Allerhöchsten Auftrage Seiner Majestät des Kaisers und Königs: (I.. 8. Wil helm, Kronprinz." * Die Zivillisten der Monarchen. In Anbetracht der geplanten Erhöhung der Zivilliste des Königs von Preußen erscheint eine Uebersicht der den Monarchen der Staaten gewährten Zivillisten am Platze. Am reichsten dotiert ist der Zar, der alle Jahre ca. 30 Millionen erhält. Oesterreich-Un garn gewährt dem Kaiser Franz Josef zusammen etwa 19s<z Millionen Mark. Da sowohl der Zar wie der österreichische Herrscher über sehr große Privat vermögen verfügen, so sind beide Monarchen besonders reich dotiert. Etwas weniger wie dem König von Preußen, der gegenwärtig jährlich 15719296 erhält, steht dem König von Großbritannien und Irland zu, der ca. 15 Millionen Mark zu seiner Verfügung hat. Bekanntlich hat aber der ver storbene König Eduard VH. von seiner Mutter ein ungeheures Vermögen ererbt, so daß die Einkünfte des Königs an die des Zaren etwa heranreichen. Das italienische Königsvaar hat jährlich rund 16 Millionen Lire zur Verfügung, erhält demnach etwas weniger als der Kaiser. Etwas Vermögen be sitzt der italienische Hof, der es sich zur Aufgabe ge macht hat, von der Zivrlliste jährlich noch Ersparnisse zurückzulegen. Mehr als 10 Millionen stehen dem Kaiser von Japan zu, der aber zugunsten der Finanzlage des Staates auf einen Teil der Ein künfte verzichtet hat. Der König von Spanien er hält ca. 8 Millionen Mark, der Khedioe von Aegypten ca. 6 Millionen, der König der Bekgier 2600000 ^t, und die Könige von Däne, mark und Schweden je IV2 Millionen Mark. Die Königin von Holland bezieht 2h» Millionen Mark, und in den deutschen Bundes st aaten figuriert Bayern mit 5,4 Millionen, Sachsen mit 3,7, Württemberg mit über 2,1, Baden mit 1,93, Hessen mit 1,33, Braunschweig mit 1.12, Anhalt mit ca. 1, Mecklenburg-Schwerin mit 1,2 Millionen Mark Zivilliste. Die übrigen Dundesfürsten erhalten unter 1 Million Mark. * Auch die Freikonservativen haben im preußische Abgeordnetenhaus eine Interpellation über die Enzyklika eingebracht mit der Frage: „Was die Regierung zu tun gedenkt, um des öffentlichen Aergernis' zu steuern und für die Zukunft derartigen Störungen des konfessionellen Friedens innerhalb der preußischen Machtgrenzen vorzubcugen." * Di« Deutsche Kongo-Liga erläßt einen Aufruf zum Beitritt. Sie hat sich die Aufgabe gestellt, auf die Erreichung folgender Ziele hinzuwirken: 1) Auf klärung der weitesten Kreise Deutschlands über die Kongofrage durch rückhaltlose, streng der Wahrheit entsprechende Schilderung der Zustände im Kongo. 2) Schaffung von Bürgschaften, daß die für die sitt liche und materielle Wohlfahrt der Eingeborenen bereits getroffenen und noch zu treffenden Maß- nabmen tatsächlich zur Ausführung gelangen. 3) Be seitigung des Handelsmonopols, das vom Staate teils unmitelbar, teils durch seine weitgehende Be teiligung an den Konzessionsgesellschaften ausgeübt wird. 4) Wiederherstellung der Handelsfreiheit, wie sie die Kongoakte festgesetzt hat. 5) Entsendung deut scher Derufskonsuln in ausreichender Anzahl in den belgischen Kongo mit der Weisung, über die Ein haltung der Kongoakte nach jeder Richtung hin zu wachen. 6) Herbeiführung einer neuen Konferenz der Signatormächte der Berliner Kongoakte. Die Ziele der Deutschen Kongo-Liga stehen mithin in vollem Einklang mit der Berliner Kongoakte. Auf ihre Durchführung und Innehaltung hinzuwirken, ist eine Pflicht aller Menschenfreunde und weit schauender Männer des kolonialen Lebens, die nicht länger vergessen wollen, daß Deutschland für die Handelsfreiheit und das Wohl der Eingeborenen in Mittelafrika sein Wort eingesetzt hat. Der Auf ruf ist u. a. unterzeichnet von Konsul a. D. Ernst Voblen-Berlin, Ludwig Deuß-Kamburq, Prof. I>. Rade-Marburg, Prof. v. Warneck-Halle a. S., Pfarrer I). Wcber-Miinchen-Gladbach, Deutsches Seich. Leipzig, 6. Juni. * Der sächsische Landesoerein des Evangelischen Bundes zur Wahrung deutsch-protestantischer Inter essen, für den v. Meyer- Zwickau als Vorsitzender zeichnet', erläßt »m Inseratenteile der vorliegenden Nummer einen Aufruf anläßlich der Borro- mäus-Enzyklika des Paostes. Es heißt darin zum Schluß: „Sachsen, helft die Ehre desPro- testantismus mit wahren! Helft dem Evangelischen Bunde, den vom Hasse gegen unseren Geistes- und Glaubensbentz erfüllten Gegner in Sie Schranken zurückzuweisen!" * Kartell Sächsischer Mittlerer Staatsbeamten. Diese seit dem 15 Oktober 1909 bestehende, il Ver bände und Vereine mit rund 7000 Mitgliedern um fassende Vereinigung hält am 15. und 16. Oktober 1910 50 jährige Jubelfeier ües SschlttHen Lsnüesverbsnües Gsbelsderyer. (:) Dresden, 5. Juni Unter überaus zahlreicher Teilnahme aus ganz Sachsen und auch aus anderen deutschen Bundes staaten beging heute der Sächsische Landes verband Kabelsberger die Feier seines 50jährigen Bestehens. Bereits am Sonnabend hatten sich zahlreiche auswärtige Festteilnehmcr ein gefunden. Sonnabendnachmittag begann im Kleinen Saale des Gewerbehauses die starkbesuchte Vertreter- versammlung des Landesverbandes, die von Oberregierungsrat Professor Dr. Clemens er öffnet wurde. Im Namen der Dresdner Vereine be grüßte 5»err Professor Dr. Lampe die Teilnehmer, woraus die Wahl von 9 Preisrichtern für das Preis schreiben erfolgte. Zum Ort der nächstjährigen Hauptversammlung wurde Grimma gewählt, dessen Verein im nächsten Jahre ebenfalls sein 50jähriges Bestehen feiert. Die Heinrich-Krieg- Stiftung verfügt jetzt über ein Stiftungskapital von 4000 .4t, dessen Zinsen zur Beschaffung von Preisen für Wettschreiben in den sächsischen Stenographen- vgreinen verwendet werden. Ein Antrag der Steno graphischen Gesellschaft zu Dresden, bei dem Preis wettschreiben auf dem Stuttgarter Steno graphentage 3 Sachsenpreise von 50. 30 und 20 ^<t für die drei besten von Angehörigen des Sächsischen Landesverbandes gelieferten Arbeiten zu bewilligen, wurde einstimmig angenommen. Als sächsischer Obmann für den Stuttgarter Tag wählte man Regierungsrat Professor Ahnert. Als Preisaufgabe für das nächste Jahr wurde das Thema: „Die Bearbeitung der Geschichte der Stenographie in den einzelnen Gauverbänden Sachsens" gestellt. Im Großen Saale des Eewerbehauses begann abends 8 Uhr ein Festkommers, an dem sich rund 1500 Damen und Herren beteiligten. Im Namen des Hauptausschusses begrüßte der zweite Vorsitzende Lehrer Tittmann die Versammlung, worauf Bürgermeister Dr. Kretzschmar im Namen der Stadt Dresden hervorhob, daß auch die Stadtverwaltung die Bestrebungen des Landesver bandes mit großem Interesse verfolge. Lehrer H e l m r i ch - Plauen überreichte eine Clemens- Ahnert-Stiftung in Höhe von 2000 Heute früh begannen bereits um 8 Uhr die Sondersitzungen des sächsischen Lehrervereins Gabelsberger, der kaufmännischen Stenographenver eine usw. Daran schloß sich l-LIO Uhr ein Preis schreiben in 3 Abteilungen zu 160, 200 und 230 Sil ben, worauf V-12 Uhr im festlich geschmückten Saale des Gewerbehauses die große Festversammlung stattfand, an der über 2000 Damen und Herren teil nahmen. Von den Ehrengästen seien genannt Ihre Exzellenzen Staatsminister Dr. v. Otto. Freiherr v. Hausen und Dr. Beck, sowie Stadtkommandant Generalleutnant v. Seydlitz, ferner Kreishauptmann Dr. v. Oppen, Ministerialdirektor Geh. Rat Dr. Schelcher, Präsident Dr. Böhme, sowie Vertreter beider städtischen Kollegien. Punkt x^12 Uhr erschien der König in Begleitung Ihrer Exzellenzen Gene raladjutant Generalleutnant v. Müller und Käm merer Generalleutnant z. D. v. Criegern. Zn einer begrüßenden Ansprache dankte Ober regierungsrat Prof. Dr. C-le me n s dem Monarchen für sein Erscheinen. Die Mitglieder des Landes verbandes seien stolz auf diese hohe Auszeichnung, die dem Verbände schon vor 10 Jahren durch den König Georg zuteil geworden sei. Der Redner dankte hieraus den Vertretern der auswärtigen Stenographenverbände usw. und hob hervor, daß der Sächsische Landesverband auch in Zukunft be strebt sein werde, die Kenntnis der Stenographie in immer weitere Kreise zu tragen. Zm Namen der sächsischen Staatsregierung begrüßte darauf Ministerialdirektor Geh. Rat Dr. Schelcher die Festversammlung. An diesem Tage könne auch diejenige Landesbehörde nicht zurück stehen, der die besondere Pflege und Fürsorge, die Entwicklung und Förderung der Wissenschaft anver traut sei, die das Ziel und die Grundlage der Be strebungen des Landesverbandes bilde. Zu seinem großen Bedauern sei Staatsminister Graf Vitzthum von Eckstädt verhindert, der heutigen Versammlung seine Sympathien persönlich zu be,zeugen. Die Ge schickte des Landesverbandes sei nicht nur die Ge schichte der Stenographie in Sachsen, sondern auch des Stenographischen Landesamtes, das unter der Obhut und Leitung des Ministeriums steht und dessen Vorstand auch der Vorstand des Ver bandes sei. Die Aufgaben und Ziele dieses Staats instituts und des Landesverbandes seien in vieler Hinsicht gleiche und dank der langjährigen Be ziehungen beider Anstalten zueinander so eng ver bunden, daß ihre erfolgreiche Erfüllung und Er reichung sich kaum anders als in dieser glücklichen Vereinigung denken lasse. Die Stenographie sei nicht nur ein wichtiger und unentbehrlicher Faktor in unserm öffentlichen Leben, sondern auch von der größten Bedeutung für Handel, Industrie, Rechts pflege. Verwaltung und die gesamte wissenschaftliche Entwickelung. Wenn die Stenographie in immer weiteren Kreisen erfolgreiche Verbreitung gefunden habe, so sei dies nickt zum geringsten Teile das hohe Verdienst der zielbewußten Arbeit der stenogra phischen Vereine und des Verbandes. Es gereiche ihm zur besonderen Ehre und Freude, die Versamm lung namens des Ministeriums des Innern zu diesem schönen Erfolge aufrichtig beglückwünschen zu können, und er wünsche, daß die Beziehungen des Verbandes zur Staatsverwaltung jederzeit so glück lich und segenbringend sein mögen, wie bisher. Im Namen der Stadt Dresden begrüßte und be glückwünschte Stadtrat Häbler die Festversamm lung, woraus Professor Pfaff-Darmstadt den Wunsch aussprach, daß die Gabelsberger Schule den Weg zu einer deutschen Einheitssteno- araph ie finden möge. Nachdem noch Professor Dr. Lampe als Vertreter des Hauptausschusses herzliche Dankesworte gesprochen hatte, hielt Pro- sessor Ahnert den Festvortrag über das Thema: Rückblicke und Ausblicke. Er entwarf zunächst ein Bild von dem Entwicklungs gänge des Landesverbandes seit seiner Begründung am 20. August 1860, kennzeichnete die Zeit des Niederganges und des Wiederaussteigens unter Ober regierungsrat Krieg, um dann darauf hinzuweisen, datz der sächsische Landesverband mit seinen 350 Ver einen und 19 000 stenographickundigen Mitgliedern nach dem Deutschen Stenographenbunde Gabelsberger die größte stenographische Organisation sei. Der Blüte des Landesverbandes entspreche die ganze Stellung, welche die Stenographie in Sachsen über haupt einnehme. Das Einheitssystem, das ander» wärts so heiß erstrebt werde, sei hier wie in Bayern > und Oesterreich im Gabelsbergerschen schon vor» 1 Hand««. Nirgend» sei di« StenoGraphie so viel
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite