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Berlin-Hamburger Eisenbahn in einem 9jährigen Zeitraum gewonnenen Re sultate, so ergibt sich, daß bei der Köln-Mindener Bahn ü Proz., bei der Berlin-Hamburger Bahn 1.1 Proz., bei der Ostbahn 1.9 Proz. zur Auswechse lung kamen. Auch die Verwaltung der Aachen-Düsseldorfer Bahn hat sich in neuester Zeit für die zwar kostspieligere aber wirksamere Jinprägnirung mit Kreosot entschieden. Abweichend von dem auf der Köln-Mindener Bahn beob achteten Verfahren, befolgt sie mehr die Methode, welche bei der Westphälischcn Bahn zur Präparazion der eichene» Schwellen mit Kupfervitriol angewendet wurde. In einem Trockenofen werden die Schwellen circa 24 Stunden lang einer Hitze von 70 bis 80" R. ausgesetzt und alsdann sofort in die mit Jm- prägnirungsstoff gefüllte» Reservoirs versenkt, nach Verlauf eines Zeitraums von 12 bis 13 Stunden wieder heransgehoben, und nach dem Abträufeln des anhaftenden Kreosots zur Seite ausgestellt. Die Verwaltung hat es angemessen erachtet, für die Gewinnung des erforderlichen Kreosots eine eigene Anstalt an zulegen, wobei allerdings von einer chemisch reinen Darstellung des Stoffes Abstand genommen ist. Von 100 Theilen Theer werden prp. 60 bis 68 Theile Kreosot gewonnen. Im großen Durchschnitt sind pro Schwelle 27 bis 28 Pfd. Theer, welche circa 18 Pfd. Kreosot liefern, erforderlich gewesen, daher bei einem Inhalte derselben von 3 Kubikfuß auf einen Kubikfuß Eichenholz prp. 9 Pfd. Theer oder 6 Pfd. Kreosot kommen. Die Kosten der Kreosotirung haben sich ohne Berücksichtigung der Verzinsung und Amortisirung des Anlage kapitals pro Kubikfuß auf 2 Sgr. 3.88 pf., oder nahe 7 Sgr. pro Schwelle gestellt. Die Aachen-Mastrichter Bahn hat gleichfalls seit 1856 dies jüngste Verfahren I. Bethells' gewählt; doch läßt sie die Tannen- und Buchenhölzer 72 Stunden bei einer Temperatur von 80° R. im Ofen austrocknen und als dann 48 resp. 72 Stunden in die bis 24" R. mittelst besonderer, unter dem eisernen Reservoir angebrachter Feuerungs-Anlagen erwärmte Jmprägnirungs- Flüssigkcit eintauchen. Nach den Beobachtungen hat der Kubikfuß Eichenholz 2.74 Zollpfd., Buchenholz 7.36 Zollpfd., Tannenholz 5.18 Zollpfd. Jmprägni- rungs-Makerial ausgenommen; letzteres wurde unter dem Namen Gallotin von I. Brönncr zu Frankfurt a. M. franco Mastricht für den Preis von 3 Thlr. 24 Sgr. 2 Pf. pro 100 Zollpfd. bezogen, und ergab eine chemische Analyse: Pech 79.8 Proz., leichtes Oel 14.3, Kreosot 2.8, Verlust 3.0. Da diese mit Kreosot imprägnirten Schwellen sowohl auf der Aachen- Mastrichter als auf der Aachen-Düsseldorfer Bahn erst seit Kurzem verwendet sind, so haben selbstredend von diesen Bahnen direkte Erfahrungen über den Erfolg dieses Verfahrens noch nicht gesammelt werden können. Verein für Eiscnbahnkunde in Berlin. Sitzung am 8. Mai 1860. Vorsitzender: Herr Hagen; Schriftführer: Herr Schwedler. Herr Klein bespricht eine Entgleisung eines achträderigen Personenwagens beim Passiren einer Weiche auf dem Bahnhofe Colberg und erklärt als Ursache das nicht vollständige Anschlicße» der Weichcnzungc bei Schneewetter. Daran schließt Herr Klein eine Ucbersicht der Verkehrsverhältuisse der Hinterpommcrschen Eisenbahnen. Herr Hennig erläutert verschiedene Mängel der Louis Stößerschen Rauchverzehrungs-Vorrichtung an Lokomotiven. Zur Nanchverzehrung sey außer der Luftzuführung noch ein glühender Körper nöthig, der den Ranch entzündet. Einbauten von Eisenblech und Chamotsteinen in die Fenerbüchse haben sich zu diesem Zweck auf der Anhaltischen und Potsdam-Magdeburger Bahn gut be währt. Herr Klewitz theilt die günstigen Resultate mit, welche auf der Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn durch Einführung der Kohlenheizung bei Lokomotiven erzielt werden. Die Kosten für Heizmaterial reduzircn sich bei übrigens gleichen Umständen um circa 40 Proz. Derselbe macht außerdem eimge Mittheilungen über Funkcnsprüheu, Heizeinrichtungen bei Lokomotiven und Weichenmechanismen. Herr Weis Haupt hält einen Vortrag über die auf Preußischen Eisenbahnen gemachten Erfahrungen über die Befestigung der Schienen an den Ouerschwellen mittelst Schraubcnbolzcn, und über die Halt kraft der Schienennägel mit Rücksicht auf ihre Form und das Material der Schwellen. — Herr G. Hagen macht Mittheilung über die von Alfred Freyer z» Manchester angegebene Vorrichtung zum Versorgen der Tender mit Wasser, wobei keine besonderen Pumpwerke oder hochgelegene Reservoire erforderlich sind, wobei vielmehr durch den Dampfdruck der Lokomotive das Wasser direkt aus dem Brunnen in den Tender gedrückt wird. Das Prinzip der Wafferbc- wegung durch Dampf ist das längst bekannte. Leitung. Inland. Bayern. — Die Bahnstrecke Rosenheim-Traunstein ist am 7. Mai für den allgemeinen Verkehr eröffnet worden. Es geht vorläufig täglich ein Per sonen- und ein Güterzug in beiden Richtungen; ersterer braucht 1"/«, letzterer 2'/, Stunden. Preußen. — Die Regierung hat dem Abgeordnetenhaus den unter dem 8. Februar 1860 zwischen Preußen und Nassau abgeschlossenen Vertrag über die zwischen Köln und Gießen, und zwischen Koblenz und Wetzlar, zu erbauen den Eisenbahnen vorgelegt. Es verpflichten sich die beiden Regierungen danach den Bau der beiden Bahnen: 1) von Köln über Siegburg, Betzdorf, Bürbach, Dillenburg und Wetzlar nach Gießen, und 2) von Ehrenbreilstein über Lahn stein, das Lahnthal hinauf nach Wetzlar, zum Anschluß an die unter 1 genannte Bahn zu gestatten und zu fördern, und zwar soll die unter 2 genannte Bahn mittelst einer festen Brücke über den Rhein in Koblenz in unmittelbare Schie nenverbindung mit der Eisenbahn voü Köln nach Bingen gebracht werden. Ausland. Niederlande. — Die Regierung hat den Generalstaatcn den Gesetzent wurf in Betreff der Eisenbahnen vorgelegt. Sie schlägt vor, diese auf Staats kosten anlegen zu lassen. Folgendes sind die verschiedenen projeklirtcn Linien: 1) Nördliche Linie». Von Arnheim über Zutphen, Deventer, Zwolle, Meppcl, Stcewyk, Heerenvecn nach Leuwardcn. Von Harlingen über Franeker, Leuwarden, Gröningen, Winschvtcn nach der hannoverschen Grenze in der Rich tung von Aschendorf. Von Zutphen über Goor, Hengclo nach Enschede mit einer oder zwei Zweigbahnen nach der deutschen Grenze. — 2) Südliche Linien. Von Maastricht oder Meersen über Roermonde, Venlo, Helmond, Eindhoven, Bortcl und Tilburg nach Breda. Von Roscndaal über Bcrgcn-op- Zoom, Goes, Middelburg nach Vliessingen. Von Venlo »ach der Preußischen Grenze. Von Masbergen über Amcrongcn, Tiel, Herzogcnbusch nach Bortel. Von Rotterdam über Dortrecht, Willcmsdorp, Mocrdyk nach Breda. — 3) Von Amsterdam durch Ost- und Wcst-Zaanen, oder von Haarlem über Alkmaar nach Nicwc Diep. Güter. Ztr. 775,361 806,954 14,857,126 Verkehr deutscher Eisenbuhnen. Württembergische Staatsbahncn (45.6Meilen). — Monat Ap il. Einnahme. fl. öst.W. 313.360 301,956 5,167,979 (Betriebsstrecke 27 Meilen.) (Regietransportc ohne Frachtbetrag im April 1860 .. . 269,419 Ztr.) K. K. privilegirte österr. Staats-Eisenbahn. (174'/, Meilen.) 1859. fl. öst.W. 311,702 298.170 4,632,227 Personen. 1860. Zahl. 15. April bis 21. April . 34,599 22. „ „ 28. „ . 31,479 bis 28. April 547,262 Süd-Norddeutsche Verbindungsbahn 1860 1859 Personen, Zahl . . . 246,90t . . . 215,406 Güter, Ztr 570.994.0 . 703,190.3 Einnahmen vom Personenverkehr 135,297 fl. . . 118,951 fl. „ „ Güterverkehr . 198,691 „ . . 218,78t „ Gesammteinnahme 333,988 fl.— . . 337,732 fl. Mindereinnahme in 1860 . . . 3,744 fl. Kaiser-FerdinandS Nordbahn. — Monat April 1860. (Länge sämmtlicher Betriebsstrecken 82'/, Meilen.) Personen. Zollztr. Einnahmen. östr.W. 1-30. April 1860 .... 133,870 2,025,084 1,041,673 fl. gegen in 1859 140,143 1,805,738 1,203,019 „ 1. Jan. bis 30. April 1860 . . 453,336 9,858.522 4,624.419 „ gegen in 1859 519,216 7,898,345 4,208,346 „ 1860 Monat Personenverkehr Güterverkehr Total- Einnahme fl- Anzahl der Per sonen Ein nahmen fl- Zentner Ein nahmen fl. April 18917 18131 18U04 44827 62958 bis ult. März 42229 39657 623339 137180 ^76837 Summa . 61146 57788 804443 182007 239795 bis ult. April 1859 . . — 43652 127859 171511 im Jahre 1860 mehr . . . — 14136 54147 68284