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flügellager an Schlagmaschinen. (Originalbeitrag von Dir. A. G.) [Nachdruck verboten.] Erhitzte Lager der Schlagmaschinenflügel sind eine stehende Kalamität im Schlag maschinenraume, dieselben sind überall an zutreffen. Dieser Übelstand läßt sich so ohne weiteres auch nicht entfernen, um so leichter läßt sich seine Entstehung mitsamt seinen Begleiterscheinungen aber begreifen. Sind doch in diesen Lagerungen Reibungs widerstände zu überwinden, wie sie an der betreffenden Maschinengattung sonst nicht an zutreffen sind, und es treten daher Reibungs effekte auf, also eine Konsumation der Betriebs kraft und Umwandlung derselben in Wärme. Hervorgerufen sind diese Widerstände durch die Größe der Rotationsmasse, die Höhe der Geschwindigkeiten (letztere ver ursacht durch eine Umlaufzahl von 12—1600 pro Minute), auch durch die harten, schnell nach einander folgenden Aufschläge der stäh lernen Schlagleisten auf den zugeführten Baumwollbart (2—3 Aufschläge pro Umgang, je nachdem man einen zweifach oder dreifach Leistenschläger verwendet). Die im Betriebe nötige Verstellung der Zylinderdistanz, also Verschiebung der Flügel samt Lager, je nach der Beschaffenheit der Baumwollfaser und des zu erzielenden Öff- nungs- und Reinigungseffektes, hat auch nicht gerade einen wohltuenden Einfluß auf die besprochene Lagerung, zu leicht und auch bei größter Sorgfalt verschiebt sich die frühere Lage der Zapfen zu den Lagern, was manch mal zu einem stellenweise größeren Flächen drucke führen kann, mit größerer Reibung und dementsprechender Erhitzung der Flächen und der Lager. Diese manchmal enorme Erwärmung der Schlägerlager der Schlagflügel hat nun zur Folge, daß ein starker Schmiermaterialver brauch auftritt und daß durch denselben Miß stände hergerufen werden, die man gerne im Betriebe vermeiden möchte und die mitunter im Baumwollspinnereibetriebe von großen und nachteiligem Einflüsse sind auf das fertige Erzeugnis bezw. die nächstfolgenden Prozesse, die dann eben nur höchst mangelhaft voll zogen werden können. Es läuft eben das verbrauchte, resp. das ablaufende Öl oder Fett hin, wo es hin ge langen kann, und so auch, trotz verschieden artiger Schutzmittel, in den Flügelkasten hinein, indem es an den Seitenwandungen des letzteren hinunterfließt. An diesen herabfließenden Ölgängen be schmutzt sich leicht die diesen Raum pas sierende Baumwolle, wenn auch oft au den Baumwollfasern nichts wahrzunehmen ist, so können dieselben doch, wenn auch nur leicht, mit einem Ölhauche überzogen sein, welcher Hauch an die Garniturhäkchen der Krempel gelangt und dadurch ein gehöriges Abnehmen des Flores illusorisch macht. Es heißt dann aber auf der Hut sein und durch öfteres Putzen bei Maschinenstillstand der Gefahr einer Beschmutzung der Baum wolle vorzubeugen, man putzt dann eben jene Seitenwandungen mit Putzwolle und reibt sie nachher mitsamt der Flügelwelle, den Flügelarmen und den Schlagleisten mit in Kreidepulver getauchter Putzwolle ab. Dieses nötige Putzen ist aber nur mit Mühe und Produktionsverminderung zu er reichen und an leitender Stelle mit Aufwand von genügender Kontrolle, man hat sich des wegen in Spinnerkreisen schon längst nach anderer Lagerung gesehnt, oder aber nach einem zweckmäßigeren Schmiermateriale um gesehen, um eben gll die Unzuträglichkeiten, die obiger Mißstand zur Folge hat, von der Maschine zu verbannen. Verwendet man als Schläger bei Schlag maschinen statt Schlagflügel mit stählernen Leisten den, in amerikanischen und in neuerer Zeit auch in vielen in England und auf dem Kontinent befindlichen Spinnereien viel an gewandten Kardierflügel, so wird der be sprochene Fehler noch größer, weil man zur Reinhaltung der Seitenwandungen des Flügel kastens den Schläger von Zeit zu Zeit heraus nehmen muß, da man mit der Hand nicht an die betreffenden Stellen herankommt. Als Schmieröl zu obigem Reibungsfalle muß man mindestens ein dickes, zähflüssiges Öl verwenden, mit genügender Viskosität, sodaß dasselbe dem starken Flächendrucke standhält und nicht leicht herausgequetscht wird, sondern zwischen den Reibungsflächen verbleibt und stets eine Trennungsschicht zwischen den sich reibenden Flächen bildet. Eine solche Trennungsschicht zwischen Reibungsflächen bildet nach meinen Erfah rungen wohl keines der sämtlichen Schmier materialien so gut, als das kanadische Kalyp- sol, welches aus zwei Teilen, dem grease und dem kapillarischen und extra präparierten Yarn (d. h. den mit Kalypsol getränkten Woll fäden) besteht. Die Konsumation an Schmier material ist bei dieser Schmiermethode auch hier in dem besprochenen Falle sehr klein und es hat dieses Kalypsol den Praktiker nicht getäuscht und den Erwartungen nach den befriedigenden Resultaten bei Transmissionen, auch bei Anwendung für Schlagmaschinen- Flügellager, vollkommen entsprochen. Die Verwendung des Kalypsols ist aller dings nicht so einfach, da sämtliche Lager deckel umgeändert werden müssen, und zwar müssen diese Deckel wie bei Transmissionen einen Aufsatz erhalten, welcher Raum genug bietet, um ein größeres Quantum dieses Kalyp sols zu fassen, es ist dann auf längere Zeit hin jegliche Wartung der Lager unnötig. Ich bin zwar der Meinung, daß es unnötig ist, ein großes Quantum dieses Fettes auf einmal in den Deckel zu bringen, weil die Lager auf Hüfthöhe sind und die Wartung dadurch leicht ist. Anders ist es bei Transmissionslagern, die nur durch Leitern zugänglich sind; hier ist es wohl angebracht, ein größeres Quantum aufzulegen, da die Wartung dadurch eine große Erleichterung erfährt. Ein für das Kalypsol umgeändertes Schlag flügellager erlaubt dem ersteren, also der Schmiermasse, auf der ganzen Zapfenlänge und zirka 1 / 3 des ganzen Zapfenumfanges von oben herab, durch seine Berührung mit dieser reibenden Fläche derselben die tren nende Schmierschicht abzugeben. Das Yarn nimmt infolge seiner kapillarischen Eigen schaften das Zuviel von der Fläche ab, regu liert also den Verbrauch an Kalypsol, es reguliert aber auch die Zufuhr dieses Mate riales zwischen die sich reibenden, aufeinander gleitenden Flächen. Wiederum geschieht die Zufuhr nur im Betriebe, nur im Gange wird mit Schmier material gespeist, entgegengesetzt zu den andern Schmiermethoden, wo Öl nachtropft, solange der Docht aufsaugt oder sich über dem Stift, bei Selbstölern, Öl befindet; so bald der Betrieb aufhört, stoppt auch die Schmierung. Das Yarn reguliert also die Zufuhr au Schmiermaterial und die große Kohäsion des Fettes setzt dem Drucke der Reibungsflächen aufeinander einen großen Widerstand entgegen, das Fett läßt sich durch den Flächendruck nicht herausquetachen, der Betrieb ist einer seits billig und bequem, noch wesentlicher ist aber die Gestaltung eines säubern Be triebes, die Unmöglichkeit einer Betriebs hinderung und Beeinträchtigung der Arbeits prozesse. Es ist also dieses Schmiermaterial auch für Schlagmaschinen äußerst zweck mäßig und ich wünsche allen meinen Kollegen den gleichen Erfolg damit. Verfahren und Vorrichtung zum An treiben der Läufer für Ringspinn- und Ringzwirnmaschinen durch bewegte Luft von Wilhelm Schön in Sosno wice, Russl. (D. R.-P. Nr. 178 959.) Bei den Ringspinn- und Rinzwirnmaschinen erhält der Läufer keinen besonderen veränder lichen Antrieb, denn er wird entweder lediglich durch den zur Spule laufenden Faden nach geschleppt oder er wird noch außerdem durch einen gleichförmig wirkenden Luftstrom bewegt. Infolge des wechselnden Durchmessers der Spule aber wird der Läufer eine veränderliche Reibung auf dem Ringe erhalten. Es erscheint daher zweckmäßig, diese veränderliche Reibung durch eine treibende Kraft zu überwinden, deren Stärke dieser veränderlichen Reibung angepaßt ist. Da nun der Läufer einer gewissen Reibung auf dem Ringe bedarf, um gegen die Spindel zurückzubleiben, so wäre von der treibenden Kraft bloß der Unterschied von der vorhan denen und der zum Aufwickeln nötigen Reibung zu überwinden. Bleibt dieser Unterschied bei zylindrischer Wickelung auf der ganzen Schicht derselbe, so muß auch die Triebkraft zur Be wegung des Läufers für jede Schicht gleich förmig sein und darf nur von Schicht zu Schicht abnehmen. Bei der Wickelung einer kegelförmigen Schicht wird der Unterschied zwischen der Reibung des Läufers auf dem Ringe und der zur Bewickelung nötigen Reibung vom kleineren zum großen Durchmesser abnehmen und vom großen zum kleinen Durchmesser zunehmen, da die Reibung des Läufers auf dem Ringe mit kleiner werdendem Durchmesser zunimmt, wäh rend die zum Bewickeln nötige Reibung ab nimmt. Für jeden Bewickelungsdurchmesser muß demnach die Kraft, die den Läufer treibt, eine ganz bestimmte Größe haben. Es ist jedoch bereits bekannt, diese ver schiedenen Läufergeschwindigkeiten entsprechend dem Spulendurchmesser dadurch zu erreichen, daß den Ringen wechselnde Umdrehungen des Ringes gegeben werden. Bei diesen Ausfüh-