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Anordnung beiderseitig und gleich angebracht werden. Sandige Fremdkörper lassen sich schwer entfernen, wenn die Wolle feucht ist, während sie sehr leicht herausfallen, wenn die letztere trocken ist. Um den Übelständen abzuhelfen, welche aus feuchter Baumwolle hervorgehen, mache man möglichst große Mischungen von mindestens 40—50 Ballen und lasse sie einige Tage stehen, bevor man sie in Arbeit nimmt. Der Fußboden des Mischraumes soll mit Latten versehen sein, ebenso die Mauern, wenn es notwendig ist, die Mischung so zu machen, daß die Wolle direkt an die Mauern zu liegen kommt. Wenn möglich, soll die angekommene Wolle in lufttrockenen Maga zinen, d. h. solchen, durch welche die Luft gut streichen kann, gelagert werden. Die Tempe ratur des Mischungslokales soll mindestens ebenso hoch, besser aber 1° höher sein als die des Schlagmaschinenraumes, damit sich nicht die Feuchtigkeit im umgekehrten Falle auf die kalte Faser niederschlägt. Sehr wichtig ist die Auswahl der geeig neten Maschinen für die Putzerei. Abgesehen vom Kostenpunkte ist ein Zuviel an Reini gungsmaschinen nicht nur unnötig, sondern sogar schädlich, da der Stapel der Wolle durch zu häufiges Bearbeiten geschädigt wird. Im folgenden sei eine kurze Zusammen stellung der Reinigungsmaschinen für diverse Baumwollsorten gegeben, wie sie derzeit üblich sind. Reinigungsmaschinen a) für ostindische Baumwolle: 1. II opperballenbrecher, 2. Porcupine-Offner, 3. Kombinierter Hopperfeeder mit 2-spind- ligem Crighton - Opener und einem Schläger, 4. Vorbatteur, event. Doppelschläger bei sehr minderen Sorten, 5. Ausbatteur; b) für niedere amerikanische Sorten: 1. Hopperballenbrecher, 2. Porcupine-Offner mit 1-spindligem Crigh- ton-Opener, 3. Hopperfeeder, Staubkästen, Exhaust- Opener, 1 Schläger, 4. Vorbatteur, 5. Ausbatteur; c) für bessere amerikanische Sorten: 1. Hopperballenbrecher, 2. Hopperfeeder mit Staübkasten, kombi niert mit Exhaust-Opener und 1 Schläger, 3. Vorbatteur, 4. Ausbatteur(event.mitKürschner-Flügel); d) für Mako: 1. Hopperballenbrecher, 2. Hopperfeeder mit Buckley-Offner und 1 Schläger [event. als 2. a) Hopperfeeder mit Staubkästen, Exhaust-Opener und 1 Schläger (mit Regulierung)], 3. Ausbatteur(event. mitKürschner-Flügel). Mehr Maschinen als oben angeführt sind nicht nötig, nur muß darauf gesehen werden, daß diese gut im Stande sind, richtig geputzt und geölt werden und gut arbeiten. so kann man es auf mehrfache Weise ver hindern: a) Man läßt Vorgarnfäden mitlaufen. Es gibt noch viele Fabriken, wo dies gemacht wird, doch hebt dieses Verfahren den Übelstand oft nicht vollständig auf. b) Man bringt eine Vorrichtung (Fig. 2) an, um die Wickel glatt zu streichen. (Be währt sich gut.) c) Man bringt einen gezackten Lederstreifen aus Zylinderleder an dem Rost über der unteren Siebtrommel derart an, daß die selbe teilweise verdeckt wird (Fig. 3), so daß die Baumwolle zumeist nur von der oberen Siebtrommel angesaugt und kom pakter wird und sich nicht so leicht teilt. Diese Vorrichtung verhindert das Reifen fast vollständig, jedoch kann man sie nur bei reineren Baumwollsorten anbringen, Schuld an unreinen Wickeln kann auch sein, wenn auf den Schlagmaschinen lieder lich gearbeitet wird und zwar durch: 1. schlechtes und zu selten erfolgendes Ausputzen der Maschine (das Ausputzen darf natürlich nur beim Stillstände der Maschine erfolgen); 2. schlechtes Reinigen der Kanäle und der Siebtrommeln (es sammeln sich an hervor springenden Teilen und Drahtenden öfters Staubklumpen an, welche oft große Dimen sionen erreichen und den richtigen Zug be einträchtigen; monatlich einmal ist die Ma schine gründlich zu reinigen, sind die Preß walzen herauszuheben und die Klaviatur herausziehen, auszuputzen und mit Graphit einzureiben, nicht einzuölen, ebenso die zu gehörigen Rollen); 3. unregelmäßiges Abkehren des Staub kellers, sowie der Staubkanäle, des Staubturms und der Fächer desselben, ebenso der Klappen der Ventilatoren. Im Anschlüsse daran sei noch auf einige Fehler der Schlagmaschinen und deren Ab stellung hingewiesen. Vor allem darf man ein Herumstellen und -schrauben durch die Arbeiter auf keinen Fall dulden. Jede sich zeigende Unregel mäßigkeit ist sofort dem Meister oder Be amten anzuzeigen. Fehler, welche sich sehr häufig zeigen und oft lästig fallen, sind: 1. Die Wickel reifen, d. h. sie laufen auf j der Krempel schlecht ab. Ist dies der Fall, I da ein Teil der unteren Siebtrommel die reinigende Saugwirkung verliert. 2. Die Wickel sind konisch. Dies ist der Fall, wenn ein Seitenkanal mit Abfall verlegt, wenn die Schieber in den selben locker geworden sind und sich selbst verstellt haben, wenn die Preßwalzengewichte auf den Boden aufstoßen oder endlich, wenn von Ventilatorflügeln an der Seite Stücke weggeschlagen worden sind und man hat es noch nicht bemerkt. 3. Die Wickel haben löcherige Stellen; an diesen sind gewöhnlich rauhe Stellen an den Platten zwischen Rost und Siebtrommeln, ferner zwischen diesen und den Preßwalzen schuld, und hilft man sich durch Abreiben ev. Abschaben dieser Stellen und darauf folgendes Abreiben mit Graphit. 4. Dünnere Stellen in den Wickeln. Wenn die Regulierung in Ordnung ist, auf welche man sein Hauptaugenmerk richten muß, so liegt der Fehler an dem Locker werden der Räder zum Antriebe des Latten tuches, ev. an dem zu wenig gespannten Lattentuch, welches dann ruckweise arbeitet, Lockerwerden der Konusantriebsräder der Speisewalzenräder, zu wenig oder zu sehr ge spannter Riemen der Konuse, was auch ein gutes Regulieren illusorisch machen kann. Die Reihe der vorkommenden Fehler ließe sich noch verlängern, doch sind die am häufig sten vorkommenden und unangenehmsten an geführt und wird Verfasser dieses Artikels gelegentlich später auf einige andere Fehler noch zurückkommen.