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J&hrlich 16 Heft» (einschließlich 4 Spezialnummern). Abonnementspreis bei den Postämtern u. Buchhandlungen pro Halbjahr (inkl. der 3 Beiblätter): für Deutschland u. Österreich-Ungarn 8.—, für alle übrigen Länder .# 9. Bei direkter Zusendung unter Streif band erhöht sich der Preis um die Portospesen. Illustriertes Fachjournal für die Voll-, Jaumwoll-, Seiden-, feinen-, 5anf- und Jute-3ndustrie sowie für den Textil-jVlaschinenbau; Spinnerei, Weberei, Wirkerei, Stickerei, färberei, Druckerei, Bleicherei unö Appretur. Redaktion, Expedition u. Verlag: Leipzig, Brommestraße 9, Ecke Johannis-Allee. Fernsprech-Anschluß: No. 105g. Chefredakteur und Eigentümer: Theodor Martin. Organ der Organ der Sächsischen Textil-Berufsgenossenschaft. Norddeutschen Textil-Berufsgenossenschaft. Organ der Vereinigung Sächsischer Spinnerei-Besitzer. j\o £. Nachdruck, soweit nicht untersagt, ist nur mit vollständiger Leipzig’, XXII. Jahrgang. Quellenangabe gestattet. RedaktionsschluB: 28. Februar 1907. Spinnerei 0 0 0 D HD D 0 Q 0 Über Reinigungsmaschinen für Jaumwolle. [Nachdruck verboten.] Immer öfter hört man in Fachkreisen Klagen über unreine Wickel und die Un möglichkeit, die Unreinheiten herauszubringen, selbst in gut eingerichteten und geleiteten Spinnereien, und dürfte es von Interesse sein, an dieser Stelle einiges darüber zu sagen. Sieht man bei der täglichen Kontrolle der Garne, daß sie Unreinheiten enthalten, so wird man zunächst nach der Krempel sehen und finden, daß die Ursache im schlechten Arbeiten der Krempel oder in dem Übermaß an Unreinheiten im Wickel liegt. Ist das letztere der Fall, so untersucht man die Wickel darnach, welcher Art diese Ver unreinigungen sind und zwar ob es: 1) Schalen und Knispel, 2) Laub und Bast der Stengel oder 3) sandige und erdige Bestandteile sind. Sind im Wickel noch Schalen und Knispel enthalten, so ist die Wolle gewöhn lich noch nicht genügend geschlagen und geöffnet; man wird nachsehen, ob die Schläger noch genügend scharf sind (ev. nachschärfen) oder wird die Anzahl der Schläge vergrößern, wobei man sehr genau darauf achten muß, daß ein Zuviel nicht vorkommt, wodurch die Wolle vielleicht fädig geschlagen werden würde. (Originalbeitrag von A. H.) Auch ist der Rost unter dem Schläger zu prüfen auf Spaltenöffnung und Schräge der Roststäbe. Zur Prüfung der Spalten öffnung verfertigt man sich verschieden starke Lehren aus hartem Holze von rechteckigem Querschnitte und versieht dieselben mit Nummern. Zur Feststellung der Schräge der Roststäbe fertigt man sich eine Lehre von der in Figur 1 gezeichneten Form mit einem längeren Stäbchen, mit dem man, wie in der Zeichnung angedeutet ist, die Roststäbe an den Enden entsprechend feilt. Nach dem Einstellen der Roste sind Verlustproben zu machen, um sich zu überzeugen, wie die Maschine arbeitet, und etwaige Mängel zu beseitigen. Findet man jedoch viel Laub und Bast- fastern der Stengel in den Wickeln, so wird man die Zugverhältnisse zwischen Schlagflügel und Ventilator kontrollieren müssen. Be sonders dann, wenn das Laub nur lose an der Wolle der Wickel liegt, ist die Ursache in zu starkem Zuge der Ventilatoren zu suchen und man bringt dann praktischer Weise in den seitlichen Kanälen Schieber aus Blech an, mit welchen man dann den Zug auf das richtige Maß regulieren kann. Oft kommt es aber auch vor, daß bei unrichtigem Zuge sieh unter dem Schläger starke Baumwollpfocken bilden, welche, end lich mitgenommen, nicht nur die Siebtrommeln beschädigen, sondern auch im Räderwerke schwere Brüche verursachen können. In diesem Fall können ungenügender Zug, falsche Luft unter dem Roste und feuchte Baumwolle die Schuld tragen. Hm zu verhindern, daß Laubteilchen wieder durch den Zug mitgenommen werden, läßt man vorteilhaft die Luft an den Seiten der Schlägerhaube teilweise eintreten, wo man auch einen Schieber anbringt, um die Luft- zufnhr zu regulieren. Natürlich muß diese