Volltext Seite (XML)
Illustriertes Fachjournal für die Voll-, jjaumwoll-, Seiden-, feinen-, ?anf- und Jute-3ndustrie sowie für den Textilmaschinenbau; Spinnerei, Weberei, Wirkerei, Stickerei, Färberei, Druckerei, Bleicherei und Appretur. Redaktion, Expedition u. Verlag: Leipzig, Brommestraße 9, Ecke Johannis-AUee. Herausgegeben von Theodor Martins Textilverlag in Leipzig. Fernsprech-Anschlnß : No. iof8. Telegramm-Adresse: Textilschrift Leipzig. Organ der Organ der Sächsischen Textil-Berufsgenossenschaft Norddeutschen Textil-Berufsgenossenschaft. Organ der Vereinigung Sächsischer Spinnerei-Besitzer. As XXIX. Jahrgang. Nachdruck, soweit nicht untersagt, ist nur mit vollständiger Quellenangabe gestattet. Leipzig, 15. Februar 1914. Adresse für sämtliche Zuschriften und Geldsendungen: Leipziger Monatschrift für Textilindustrie, Leipzig, Brommestr 9. Das Riemchenstreckwerk von Casablancas. [Nachdruck verboten.] (Originalbeitrag von Professor Dr.-Ing. Otto Johannsen in Reutlingen.) Zur Ergänzung meiner in Heft 1 dieses Jahrg. der „Leipziger Monatschrift für Textil-Industrie“ enthaltenen Abhandlung über Streckwerke und den von Casablancas gemachten Vorschlag bringe ich in den nebenstehenden Abbildungen 1 und 2 die Draufsicht und den Schnitt eines derartigen Riemchenstreckwerkes, wie es sich an einer 40 spindeiigen Versuchsringspinnmaschine befindet. Die Fig. 2 stimmt in der Haupt sache mit der schematischen Darstellung der Fig. 6 in der vorigen Nummer dieser Monatschrift überein, während aus Fig. 1 die von mir als wahrscheinlich angenommene Anordnung von Einzelriemchen für jede Spindel bzw. für jedes Versuchsfeld zu ersehen ist. Eine kurze Beschreibung in „L’Industrie textile“ erwähnt ebenfalls, daß der geringste Abstand, den man nach Fig. 2 dem Zylinder 5 (d. s. die Zylinder G u. L in Fig. 6 der vorigen Nummer) geben kann, 8 mm sei, und der Durch messer der Riemchenzylinder 5 selbst ist mit 4 mm angegegeben. Das bestätigt die Werte die ich an Hand der Formeln x = 21'Rr in Heft 1 unter Vernachlässigung der Riem chenstärke und des kleinen Abstandes zwischen Hauptzylindern und Riemchen für den Klemmpunktabstand x und die Zy linderhalbmesser R und r annähernd be rechnet habe. Unter Weglassung des für das Riemchen und dessen freier Bewegung notwendigen Abstandes wäre für x = 8 mm 4 und r = -5- = 2 mm der Radius des Haupt ¬ zylinders 3 in Fig. 2 8 8 R = 4 -g — 8 mm, d. h. diese Zylinder könnten noch einen Durch messer von 16 mm erhalten. Durch das Lederband und den Raum, der frei bleiben muß, um ein Streifen des Leders zu ver hindern, würde R noch etwas weiter her abgedrückt werden. Bedenken wird dem Fachmann in erster Linie, wie ich schon in Heft 1 ausführte, der sehr kleine Durchmesser der Zylinder 5 erregen, denn diese Zylinder werden mit ihren 4 mm das Lederband doch zu führen haben. Für den Antrieb der Leder sind allerdings 2 der großen weiter zurückliegen den Walzen vorgesehen, so daß die Ge schwindigkeit des unteren Riemens 2 (Fig. 2), der den oberen 1 durch Reibung mitnimmt, einigermaßen gesichert erscheint. Das ist natürlich auch sehr notwendig, denn die Möglichkeit der Anordnung hängt vor allem davon ab, daß die Einzugsgeschwindigkeit der Lunte eine äußerst genaue ist und von Zufällen nicht abhängt. Zu letzteren gehören sowohl die Gleitungsverluste wie 5