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LEIPZIGER MONATSCHRIFT FÜR TEXTIL INDUSTRIE. No. 3. Northrop-Trommel, wo jeder Faden besonders festgelegt werden muß. Durch die Verlegung des Anhängekammes nach rückwärts erhält das Fadenende der jeweils in der Einsatzstellung befindlichen Spule eben falls eine Richtung nach rückwärts, welche, da der Fadeneinführungsschlitz der Webschützen auch schräg nach rückwärts gerichtet ist, das Einfädeln des Fadens begünstigt. Die gegen die Mitte der Zuführungsbahn ein tretende, geringe Lockerung der Fadenenden von am hinteren Ende der Bahn aufgegebenen Spulen ist ohne Nachteil und wird durch die nachfolgende Streckung wieder aufgehoben. Die Fad en enden von zu fällig in der Mitte der Zuführungsbahn eingesetzten Spulen oder Spin deln werden beim Vorrücken der letzteren durch den Kamm nachge zogen, da der Abstand der Spulen vom Kamm zunimmt. Auf diese Weise wird erreicht, daß die unterste Spule bzw. Spindel nicht aus der zum Einsetzen in den Schützen geeigneten Lage gebracht wird. Die Spulen oder Spindeln 2 werden nun am oberen Ende der Zuführrinne 1 aufgelegt, die Fadenenden sämtlicher Spulen oder Kötzer erfaßt und nach dem nötigen Fadenabzug mit einem Wurf in den Kamm 8 eingehängt. Nach dem Loslassen der Fadenenden verwickeln sie sich infolge der gesponnenen Fäden innewohnenden Drehung selbst tätig hinter dem Kamm. Wenn nun die unterste Spule bzw. Kötzer durch den Hammer 10 in den Schützen 11 eingeführt wird, läßt der Kamm 8 ein Lockern bzw. Nachziehen des Fadens dieser Spule zu. Die Verwicklung dieses Fadens mit den übrigen Fäden hinter dem Kamm verhindert aber ein gänzliches Herausziehen des Fadens aus dem Kamm beim ersten Schuß mit der frisch eingesetzten Spule bzw. Kötzer. Der abgeschnittene Faden gleitet dann beim Fallen dem ge bogenen Rand der Platte 9 entlang und wird so außer den Bereich der Lade und des Pickers gebracht. Durch die Höherstellung des Fig. 2. In den Abbildungen ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes durch Fig. 1 im Aufriß, durch Fig. 2 im Grund riß und durch Fig. 3 im Querschnitt nach der Linie x-x (Fig. 1) dar gestellt. 1 ist die geneigte Führungsrinne für die Köpfe der Spulen oder Spindeln 2, deren Mittelteile auf einer zur Rinne 1 parallelen Schiene 3 aufruhen. Ein Flansch 4 der Rinne 1 greift über die äußersten Ringe der Spulen bzw. Spindeln 2 und hindert sie am Herausfallen aus der Rinne. Da der Flansch 4 nicht über den Rand des Kopfes der Spulen bzw. Spindeln greift, können selbst bis zu den Köpfen reichende Faden Windungen nicht mit dem Flansch in Berührung kommen. An einem ortsfest angebrachten Träger 6 ist der Kammhalter 7 wagerecht und senkrecht einstellbar befestigt. Der Kammhalter 7 trägt einen kurzen Arm 8 mit abgerundeten Zähnen, an welchen keine Ver letzungen vorkommen können. Am Träger 6 ist noch eine wagerechte Führungsplatte 9 für die abgeschnittenen Fäden befestigt. Kammes über den Spulen bzw. Kötzern wird einem Verfangen etwa schlaff hängender Fadenenden an der Lade entgegengewirkt. Nach Maßgabe des Spulen- bzw. Kötzerverbrauches werden wieder frische Spulen und Kötzer in die Führungsrinne aufgegeben und deren Faden enden in den Kamm gehängt. Da der Faden von der untersten Spule zum Kamm eine Richtung nach rückwärts hat, welche Richtung auch der Einfädelschlitz des Web schützens besitzt, so wird das selbsttätige Einfädeln desselben in den Schützen begünstigt. Während die Spulen den mittleren Teil der Zu führrinne durchlaufen, tritt eine kleine Lockerung der Fadenenden zwischen den Spulen und dem Kamm ein; doch ist diese Lockerung von keinem Nachteil und auf keinen Fall so groß, daß ein Verwickeln der Fäden möglich wäre. Die Vorrichtung stellt zweifellos die ein fachste Lösung der Aufgabe dar, Spulen und Kötzer der Einsetzstelle zuzuführen, die Fadenenden hierbei zu halten, eine Lockerung derselben zu gestatten, aber ein vollständiges Nachziehen zu verhindern.“ Verfahren zur Erzeugung von gezogenen Polgeweben mit verschieden großen j'toppen von Jacques Roöier in Paris. (D. K.-P. Nr. 269258.) Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Er zeugung von gezogenen Polgeweben (Samt, Plüsch o. dgl.), deren Ober fläche durch verschieden hohe oder breite Noppen ein unregelmäßiges Aussehen erhält. Das neue Verfahren wird in der Patentschrift wie folgt beschrieben: „Zur Erzeugung dieser ungleich großen Noppen werden entweder Quer- oder Längsfadenruten verwendet, welche entsprechend der Noppengröße eine wechselnde Dicke besitzen, also mit Ver stärkungen oder auch Knoten versehen sind. Es werden somit auf ein und derselben Rute Noppen verschiedener Größe erzeugt. Da sich der artig beschaffene Fadenruten nicht aus dem Gewebe herausziehen lassen, werden sie nach der Erfindung durch Karbonisieren, Ätzen oder Beizen aus der fertig gewebten Ware entfernt. Hierbei ist nötig, daß die Fadenruten aus einem anderen Stoffe bestehen als die Fäden des Ge webes. Man wird daher beispielsweise bei einem Gewebe, welches aus Wolle, Wolle und Seide oder reiner Seide hergestellt wird, Fadenruten aus Baumwolle an wenden, so daß man in bekannter Weise durch Kar bonisieren die Baumwollfäden entfernen kann. Besteht dagegen das Gewebe aus Baumwolle oder Leinen, so nimmt man wollene Faden ruten und behandelt zur Entfernung der letzteren das Gewebe mit Chlor. Die Querfadenruten werden als Hilfsschußfäden auf gewöhnliche Weise in das Gewebe eingetragen, über welche sich die Polkettenfäden legen. Fig. 1 zeigt z. B. einen geflammten Faden, der als Hilfsschuß faden eingetragen wird. In Fig- 2 ist das hervorgebrachte Gewebe aussehen dargestellt. Fig. 3 zeigt einen Gewebequerschnitt. Die Bindung des Gewebegrundes ist auf Fig. 4 ersichtlich. Die Hilfsschußfäden, welche zur Bildung der Polnoppen dienen, sind nicht gezeichnet, da sie auch in der fertigen Ware nicht mehr vorhanden sind. Wird das Polgewebe mit Hilfe von Längsfadenruten erzeugt, so bestehen diese aus Hilfskettenfäden von wechselnder Dicke, über welche sich die Schußfäden als Noppen legen. Die einzelnen Noppenreihen laufen dann parallel zur Leiste. Man kann nach dem vorliegenden Verfahren auch nur auf Teilen des Gewebes den angegebenen Warenausdruck hervorbringen, wenn man den Hilfsschußfaden in das- Gewebe broschiert. Ferner kann man da durch die ungleichmäßige genoppte Warenfläche unterbrechen, daß man nach einer gewissen Zahl Hilfsfadenschüsse, z. B. bestehend aus geflammten Fäden, eine Anzahl gleich starken Hilfsschüsse zur Noppenerzeugung benutzt. Ebenso kann man auch in der Kette mit geflammten und gleich starken Hilfskettenfäden für die Noppenbildung abwechseln.“