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Amtlicher TeU. Der Klempner Herr Friedrich Reick in L.-Gohlis, Möckernsche Straße 8, ist in da» Verzeichnis der Ge werbetreibenden eingetragen worden, die Privat gaseinrichtungen ausführen dürfen. <»<«> Leipzig, am 16-April 1910. Der Rat der Stadt Leipzig. 0. -V 1615. Amt für die städtischen technischen Werke. Der Klempner Herr Oswald Knöfel in Leipzig, Blücherstraße 39, ist in das Verzeichnis der Gewerbe treibenden eingetragen worden, die Privataasein richtungen und Anlagen zur Benutzung des Wasser werks ausführen dürfen. «ss« Leipzig, am 16. April 1910. Der Rat der Stadt Leipzig. N ,.y 1589. Amt für die städtischen technischen Werke. Gesuche um Polizeihunde betreffend. In der letzten Zeit sind fast täglich von Privat personen Ersuchen um Gestellung von Polizeihunden nach auswärts zum Aufsuchen von Spuren bei Dieb stählen, Einbrüchen usw. an uns gerichtet worden. Da wir nicht in der Lage sind, diesen Ersuchen nach zukommen, vielmehr unsere Polizeihunde für dienst liche Zwecke innerhalb des Stadtgebietes selbst be nötigen, sehen wir uns veranlaßt, hierdurch bekannt zugeben, daß wir Polizeihunde nach auswärts nur ausnahmsweise, wenn ein besonders schweres Ver brechen vorliegt, auf Ersuchen von Behörden ver schicken. Für den Hund sind solchenfalls täglich 10 <tt Leihgebühr neben den dem begleitenden Leipziger Polizeibeamten zustehenden Diäten zu bezahlen. Leipzig, am 14. April 1910. Das Polizeiamt der Stadt Leipzig. Zn das Handelsregister ist heute eingetragen worden: 1) auf Blatt 14409 die Firma August Schönfeld in Leipzig (Kreuzstraße 10), Zweigniederlassung der in Chemnitz unter der gleichen Firma bestehenden Hauptniederlassung. Der Kaufmann August Heinrich Wilhelm Schönfeld in Chemnitz ist In haber. (Angegebener Geschäftszweig. Betrieb einer mechanischen Weberei technischer Leinen- und Baumwollwaren); 2) auf Blatt 1952 betr. die Firma Leue L Weise in Leipzig: Die Kommanditistinnen sind ausgeschie den. Der Firmeninhaber August Emil Eietzelt hat seinen Wohnsitz nach Torgau verlegt; 3) auf Blatt 6740, betr. die Firma Albert Heine in Leipzig: Prokura ist erteilt dem Kaufmann Karl Friedrich Geschke in Leipzig; 4) auf den Blättern 6942, 13278 und 14030, betr. die Firmen Bruno Witt, Gustav Richter, Theater buchhandlung und Musikoerlag und Gustav Rich ter, Theaterverlag, sämtlich in Leipzig: Die Prokura des Arthur Walther Kühle ist erloschen. Prokura ist erteilt dem Buchhändler Ferdinand Johannes Künstler in Leipzig; 5) auf Blatt 7038, betr. die Firma Anton Dörner in Leipzig: Albin Theodor Zeidler ist als In haber — infolge Ablebens — ausgeschieden. Ge sellschafter sind Mathilde Auguste Louise verw. Zeidler geb. Weck, Stud. ing. Eduard Theodor Zeidler und Margarethe Beatrice minderjährige Zeidler, sämtlich in Leipzig. Die Gesellschaft ist am 14. Mürz 1910 errichtet worden. Die Letztgenannte ist von der Vertre tung der Gesellschaft ausgeschlossen. Prokura ist erteilt dem Ingenieur August Ferdinand Steicke in Leipzig; 6) auf Blatt 7071, betr. die Firma Haunstein L Kirch hof in Leipzig: Louis Haunstein ist — infolge Ab lebens — als Gesellschafter ausgeschieden; 7) auf Blatt 7346, betr. die Firma Haasenstein L Vogler, Aktiengesellschaft in Leipzig, Zweignieder lassung: Die Generalversammlung vom 2. Februar 1910 hat die Erhöhung des Grundkapitals uni eine Million Mark in tausend Aktien zu tausend Mark zerfallend, mithin auf zwei Millionen Mark beschlossen. Die beschlossene Erhöhung ist bereits erfolgt. Der Gesellschaftsvertrag vom 30. Juni 1900 ist durch Beschluß derselben Generalversamm lung laut Notariatsurkunde vom 2. Februar 1910 in diesem Punkte abgeändert worden. (Die neuen Aktien lauten auf den Inhaber und sind zum Kurse von 135 Prozent ausgegeben worden); 8) aus Blatt 13781, betr. die Firma B. Hofmann L Co. in Leipzig: Karl Wilhelm Herrmann ist als Gesellschafter ausgeschieden. An seiner Stelle ist der Kaufmann E'nst Ni lmrd Poser in Leipzig in die Gesellschaft eingetreten. Leipzig, den 18. April 1910. König!. Amtsgericht, Abteil D. Ortskrankenkasse. Wegen vorzunehmender Reinigung bleiben unsere Ecschäftvlokalitäten Mittwoch, den 20. April und Donnerstag, den 21. April d. I., von mittags 1 Uhr ab für den Verkehr geschlossen. Leipzig, am 15. April 1910. ,-ssrs Otto Pollender, Vorsitzender. Für den Um- und Erweiterungsbau dec Augen heilanstalt der Universität Leipzig soll die Wasserleitung»- und Klosettanlage vergeben werden. Die Auswahl unter den Be werbern, die Verteilung der Arbeiten in einzelne Lose sowie das Recht der Zurückweisung sämtlicher Angebote bleiben ausdrücklich vorbehalten. Preis- und Arbeitsverzeichnisse sind, soweit der Vorrat reicht, bei dem unterzeichneten Landbauamte gegen Hinterlegung des Selbstkostenpreises von --- 3,00 ./t zu entnehmen oder werden auf Antrag mit der Post unter Nachnahme der Selbstkosten zugrsandt. Nach Eingang des ausgefülltcn und rechtzeitig cingercichten Arbeitsverzeichnisses wird der hinterlegte Betrag unter Abzug des Portos zurückgczahlt. Die Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift: „Wasserleitung»- und Klosettanlaae für die Augen klinik zu Leipzigs versehen, bis spätestens den 28. April 1910 postfrei an das Landbauamt einzusenden. Für die Ausfüllung der Angebote wird nichts vergütet. Ver spätet eingereichte oder ungenügend ausgefüllte An gebote blerben unberücksichtigt. Zuschlagsfrift: 4 Wochen. Beginn der Arbeit: sofort. König!. Landbauamt und König!. Unioersitätsrrntamt Leipzig, am 18. Aprils 191t), 8»< I,Äi,»L«l<I. Die Holzfußboden- und Glaser arbeiten für den Schulneubau der Gemeinde Schöne feld sollen verdungen werden. Die Verdingungsunterlagen und Zeichnungen liegen im Rathause, Zimmer Nr. 24 (2. Obergeschoß» zur Einsicht aus, wo auch die in beschränkter Anzahl auszugebenden Preisverzeichnisse gegen Entrichtung von 0,40 ./k für die Fugboden- und 1,20 für die GlcUerarbeiten entnommen werden können. Die Auswahl unter den Bewerbern, nach Befinden die Zurückweisung sämtlicher Angebote, bleibt Vor behalten. Die Angebote find verschlossen und mit ent sprechender Aufschrift versehen bis zum 25. April dieses Jahres portofrei einzureichen. Schönefeld, den 16. April 1910. Der Schulvorstand. Gemeindevorstand Reinhardt, »sis, Vorsitzender. klus ÜLN Übrigen ünttsdlättern. In das Gütcrrechtsregistrr ist eingetragen worden: Die Verwaltung und Nutznießung des Kaufmanns Eduard Mattes in Leipzig-Reudnitz an dem Ver mögen seiner Ehefrau Erna Edith geb. Biesenthal ist durch Ehevertrag vom 26. März ausgeschlossen worden. — Die Verwaltung und Nutznießung des Bereiters Maria Hubert Peter Mathias Walge in Leipzig an dem Vermögen seiner Ehefrau Elisabeth Anna Hedwig geb. Friedrich ist durch Ehevertrag vom 13. April ausgeichlossen worden. — Die Ver waltung und Nutznießung des Grabmackiers August Bruns Beyer in Leipzig an dem Vermögen seiner Ehefrau Veronika geb. Kühn ist durch Ehcvertrag vom 7. April ausgeschlossen worden. — Die Ver waltung und Nutznießung des Zimmermanns Otto Alwin Hänseroth in L.-Schleußig an dem Vermögen seiner Ehefrau Ida Emilie ged. Scheller ist durch Ehcvertrag vom 12. April ausgeschlossen worden. Sus Leipzig unü llmyeyenü. Leipzig, 19. April. Kalte unü warme Mtzbüüen. Auch ohne genauere Kenntnis der Einzelheiten wird sich jeder sagen, daß die Frage, ob der Fußboden eines Wohn- oder Arbeitsraumes warm oder kalt ist, von einer ganzen Reihe von Umständen abhüngt. So ist sie selbstverständlich bedingt durch die Beschaffen heit des Fußbodens in seiner Gesamtheit, dann durch dessen Belag und ferner dadurch, daß der darunter liegende Raum kalt oder geheizt ist. Um all die ver schiedenen möglichen Verhältnisse beurteilen zu können, müssen aber eingehende Untersuchungen statt finden, wie sie H. Mollier im Laboratorium für tech nische Physik an der Technischen Hochschule in Mün chen ausgeführt und im „Eesundheitsingenieur" be sprochen hat. Die Wärmemenge, die einem Zimmer durch den Boden entzogen wird, hängt danach ab von der Dicke und von der Wärmeleitungsfähigkeit des Stoffes, aus dem der Boden zusammengesetzt ist, und es läßt sich daraus eine Wärmedurchlässigkeit der ver schiedenen Fußbodenarten bestimmen. Erst daraus kann dann wiederum festgestellt werden, welche Heizung ein Zimmer nötig hat, um auf einer Tem peratur von gewünschter Höhe erhalten zu blei ben. Außerdem kommt selbstverständlich die Empfindlichkeit der verschiedenen Menschen in Be tracht. Die Luft in einem Zimmer ist niemals gleich mäßig erwärmt, sondern unten immer am kühlsten, und dieser Zustand wird infolge der Ableitung der Körperwärme durch den Boden verstärkt. Daher kommt es so überaus häufig vor, daß man kalte Füße bat. ohne zu frieren. Der Wärmeverlust durch den Fußboden kann nun durch den Belag wesentlich ver mindert werden, und dazu müssen natürlich Stoffe non geringer Wärmcleitungsfähigkcit ausgewählt werden. Ein Metallbelaa würde dem Zweck am wenigsten entsprechen, ein dicker Teppich am meisten. Durch einen besonders konstruierten einfachen Apparat hat Mollier Messungen des Wärmeverlustes an ver schiedenen Fußbodenarten ausgesührt. Die Heizung wurde dabei auf elektrischem Wege geliefert. Als Bodenproben wurden Parkettböden und Zement estrich genommen. Die Messungen erstreckten sich auf sieben Arten des Belages. Zunächst wurde der Boden ohne Belag geprüft, dann mit Linoleum von 1,8 Milli meter Dicke, mit Korklinoleum von 4 Millimeter Dicke, mit Korkment von 4 Millimeter und Linoleum mit Korkment von 8 Millimeter und Linoleum mit Kokosläuser und mit Smnrnateppich. Die Wärme- leitungsfähiqkeit des Bodens war in der Reihenfolge dieser Aufzählung stetig abnehmend, oder umgekehrt der Fußboden selbst wärmer. Durch den einfachen Linoleumbelag wird ein Holzboden in dieser Hinsicht gar nicht verbessert, und ein Steinboden fast gar nicht. Der Holzboden ist in jedem Fasse sehr viel günstiger als Steinboden, denn sogar unbedecktes Parkett ist immer noch erheblich wärmer als ein Steinboden, der mit dickem Korkment und Linoleum belegt ist. Als sehr günstig hat sich die Wirkung der Kokosläuser hcrausgestellt. Beim Parkett ist noch zu berücksichti gen, daß sich seine Wärmeleitung mit der Zeit ändert, wahrscheinlich infolge des Austrocknens des Holzes. * * llniverfitätsnachrichten. Das goldene Jubiläum als Doktor der Theologie, dessen Feier nur wenigen Sterblichen vergönnt sein dürfte, begeht ain heutigen Tage der im 86. Lebensjahre stehende Kgl. Sächs. Geh. .Kirchenrat, Domherr des Hochstiftes Meißen, Pro fessor Dr. thcol. et phil. Rudolf Hugo Hofmann, Senior der theologischen Fakultätder Universität Leipzig. Geheimrat Hof mann, der vor drei Jahren bereits das 60jährige Jubiläum als Doktor der Philosophie feiern durfte, wurde seitens der theologischen Fakultät Leipzig am 18. April 1860 zum Doktor der Theologie ernannt. Er ist auf seinen Wunsch von diesem Semester ab von der Abhaltung von Vorlesungen entbunden worden. — Der Rektor der Universität. Se. Magnifizenz Geh. Hofrat Prof. Dr. Hölder ist während des gegen wärtigen Sommersemesters Montags Dienstags, Donnerstags und Freitags von 10 bis 11 Uhr vor mittags in Rektoratsangelegenheiten aus dem Rektorat, Augusteum, 1. Stock, zu sprechen. Di- Hörer der Universität beabsich tigen, auch in diesem Semester einen Zu sammenschluß unter sich anzubahnen. Außer Spazier gängen ist ein größerer Ausflug geplant. Die Ver einigung soll völlig zwanglos, ohne feste Beiträge sein. Zur Teilnahme an den Veranstaltungen, die allmonatlich stattfinden, sollen alle Hörer und einge führten Gäste berechtigt sein. Eine Besprechung rn dieser Angelegenheit findet am 2. Mar, 8^ Uhr abends, im Blauen Zimmer des Freistudentischen Daheims statt. — Den Gesuchen um Gestundung der Kollegiengelder haben die Herren Studierenden Vermögens- und Maturitätszeugnis, sowie ein mir Testaten des betr. Dozenten versehenes Vorlesungs verzeichnis beizufügen. Die im ersten Semester stehenden Bewerber haben ein Vorlesungsverzeichnis vom laufenden Semester einzureichen. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß unrichtige Angaben in >en I Gesuchen und Zeugnissen den in A 11 der Quästur- ' ordnung erwähnten Verlust nach sich ziehen. Nach Ab lauf eines Jahres, der Gültigkeitsdauer der Ver mögenszeugnisse. ist seitens der Ausstellungsbehörde erneut zu bescheinigen, daß die in den Zeugnissen ge machten Angaben noch zutreffen. Da sich die Ge- stundungsbewilligung jedesmal auf zwei hinter- cinanderfolgende Semester erstreckt, so werden die Studierenden, die für Wintersemester 1909/10 und des lausenden Stundung erhalten haben, von obigen Vorschriften nicht betroffen. Die Dewerbungsgesuche sind bis spätestens 10. Mai an die Universitätsquästur einzureichen. * Militärisches. Der stellvertretende Kommandeur der 2. Division Nr. 24, Generalleutnant Müller, begibt sich am 19. April ab Leipzig Dresdner Bahnhof 6.32 vorm. nach Leisnig, um den Kompanie- besichngungen des Il.Bataillons 14. Inf.-Regts. Nr. 179 bcizuwobnen. Von hier aus begibt sich der General nach Döbeln, um am 20. April den Kompaniebesich tigungen des III. Bataillons und der Maschinen gewehrkompanie, am 21. April denjenigen des II. Ba taillons 11. Inf.-Regts. Rr. 139 beizuwohnen. In seiner Begleitung wird sich der Hauptmann im Generalstabe Aster befinden. Die Rückkehr erfolgt am 21. April nachmittags. * Parseval über Leipzig. Aus dem Leserkreis wird uns über die Parsevalfahrt von einem Augen zeugen folgendes geschrieben: „Auf einem Spazier gange nach Seehausen begriffen, bemerkte ich plötz lich den Parsevalballon. In langsamer Fahrt zog er durch die Lüfte. Sein offensichtliches Bestreben, über Wiederitzsch Hinwegzukommen, gelang ihm in folge des Windes nicht. 500 m vor Seehausen kreuzte der Ballon die Chaussee Wiederitzsch-Seehausen. Die Fahrt war so langsam, daß ich beinahe eine volle Stunde den Anblick des Parseval in nächster Nähe genießen konnte. Nach meiner Schätzung ist der Parsevalballon im Zeitraum von 10 Minuten viel leicht nur 75—100 m vorwärts gekommen. Ungefähr 100—200 m nach Kreuzung der schon genannten Chaussee stand der Ballon so gut wie still. Ein großer Teil der auf der Chaussee anwesenden Per sonen lies sofort nach der Stelle und befand sich dann direkt unter der Gondel. Parseval stieg etwas höher und versuchte anscheinend in etwas höherer Region sein Fortkommen. Doch alles vergeblich Da setzten die Propeller aus, aber nur einen Augenblick. Was war das? In der Gondel machte sich eine starke Bewegung unter den Fahrtteilnehmern bemerk bar. Die Propeller standen still. Das Luftschiff senkte sich. Ungefähr noch 25 m — haushoch — stand es über den Seehausener Feldern. Das Landungstau hing herab. Alles Icef und wollte bei einer Landung Hilfe leisten. Doch der Wind war schneller und führte das Luftschiff immer höher und gleich einem gewöhnlichen Ballon segelte der Parseval IV in schneller Fahrt nach Taucha zu, seine Breitseite dem Winde darbietend. Einzelne Leute der vor See hausen versammelten Menschenmenge wollen sogar den Ruf gehört haben: „Wir wollen landen". Daß diese Absicht bestanden bat, beweist ja unzweifelhaft das Auswerfen des Landungstaues bei Seehausen." * Jubiläen im Hause H. Sperling. Die Firma H. Sperling, Dampfbuchbinderei in Leipzig, Täubchen weg 5, konnte zwanzig ihrer Arbeiter gestern nach mittag in die Handelskammer geleiten, wo sie in Gegenwart der Kammermitglieder und der Prinzi pale des Hauses Sperling in feierlicher Weise geehrt wurden. Wir fügen in folgender Liste der Jubilars deren Ärbeitsjahre im Haufe Sperling in Paren these bei. Es waren die Herren Goldschnittmacher Eduard Möbius (48); Buchbindergehilfe Ernst Carl Louis Blank (43s: Buchbindergehrlfc Franz Bauer l43); Vuchbindergchilfe Richard Arno Fischer (42); Prcßvergolder Gottfried Hermann Schmidt (42); Buchbindergehilfe Gustav Adolf Reinhard Brüm mer (41); Buchbindergehilfe Wilhelm Julius Otto Ernst (40); Faktor Johann Ernst Louis Börner t39); Faktor Otto Wiegand (38); Preßvergolder Moritz Emil Springsguth >39); Buchbinderaehilfe Heinrich Gustav Berg (37); Buchbinderhilfsarbeiter Friedrich Louis Kießig (37); Vuchbinderhilfsarbeiter Karl Paul Günther (36); Buchbindergehilfc Johann Theodor Popien (36); Buchbindergehilfe Albin Wilhelm Teil Engler (36); Buchbindergehilfe Friedrich Moritz Gerboth (34); Preßvergolder Georg Gustav Heu klein (32); Buch bindergehilfe Franz Hermann Stoye (31); Buch bindergehilfe Johann Friedrich Max Baumgärt ner (30) und Faktor Eduard Richard Illgner (36). Hatte die Kammer bisher stets Angestellte mehrerer Firmen versammelt, so ward die Bedeutung der Feier da durch heute erhöht, daß sämtliche,Jubilare in engster Fühlung in der Tages-, in der Iahrzehntc-Arbeit standen. Ihnen und den Prinzipalen dankte der Präsident der Handelskammer, Geheimer Kommerzien rat Zweinigcr, in herzlichen Worten für ihr Er scheinen und hob nachdrücklich hervor, wie sehr sich die Kammer freue, von ihrem Rechte, Ehrenurkunden zu verleihen, in so ausgiebiger Weise Gebrauch machen zu können, denn sie erblicke in der steten Zu nahme der getreuen Arbeiter ihres Bezirkes das schöne Zeugnis dafür, daß in Leipzig zwischen Arbeit gebern und Arbeitnehmern ein Einverständnis herrsche, wie es nur wenige deutsche Bezirke in unserer Zeit sozialer Kämpfe und Gegensätze ihr eigen nennen können. — Der Dreher Adam August Paul Wünsch mann in L.-Anger-Crottendorf begeht heute das Jubiläum 25jähriger ununterbrochener Tätigkeit bei der Firma C. W. Emmrich Nachf., Fabrik für Säge- und Holzbearbeitungsmaschinen in L.-Reudnitz, Tüubchenweg 69. * Jubiläen. Wiederum hat die Firma Otto Freyberg, Leipzig, Petersstraße 14. wie schon zu vielen Malen, einer ihrer Angestellten, welche un unterbrochen 10 Jahre daselbst tätig ist. gratulieren können und derselben, wie es bei dieser Firma Ge brauch ist, als Anerkennung und zur bleibenden Er innerung eine goldene Remontoiruhr mit Widmung überreicht. * DieJubilarenfeier im Bczirkslehrcrverein Leipzig- Land war recht gut besucht. Der Festausschuß bot den Teilnehmern ein abwechslungsreicher Programm, dessen Höhepunkt der Festvortrag des Herrn I. Tews, Generalsekretär aus Berlin, bildete. Der geschätzte Redner sprach über „Die Familie und ihre pädagogi schen Mängel in der Gegenwart." Er wichnete scharf den drohenden Verfall unseres Familienlebens in folge der veränderten wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse und forderte staatliche Fürsorge zum Wohle des Nachwuchses, etwa in Form von Er ziehungsbeihilfen für arme, kinderreiche Familien, wie sie neuerdings in Frankreich gezahlt werden. — Der sich anschließende Festkommers zu Ehren der Jubilare war unter Mitwirkung des Oetzscher Lehrer quartetts reich an Darbietungen. In sinnig poetischer Weise wurden die Jubilare mit Blumenspenden überrascht. Allgemeine Lieder und Eolovortrüge, ein lustiger Einakter aus dem Lehrerleben. Deklamationen und Ansprachen ernsten und heiteren Inhalts füllten den in allen Teilen wohlgelungenen Festabend aus. 1> Schenkungen für das Zwickauer Schnmann- Museum. Dem in Zwickau zu errichtenden Schu mann-Museum wurde von einem ungenannten Leipziger Bürger der Avguß einer Schumann- Büste von Professor Carl Seffner geschenkt. Ebenso hat Herr Kommerzienrat F. Klemm in Leipzig eine Anzahl von Erstdrucken Schumannscher Kompo sitionen gespendet. * Die Erste Jahresausstellung der Leipziger Sezession findet im Städtischen Kaufhaus (Eingang Kupfergasse) statt. * Verleihung des Einjährigen-Zeugnisses aus Grund einer wissenschaftlichen Arbeit. Von jeher ist es der Wunsch eines strebsamen jungen Mannes ge wesen, das „Einjährige" zn erlangen. Aber nur einem kleinen Teile unserer männlichen Jugend ge lingt dies, da besondere mit Geldkosten verbundene Schulbildung gefordert wird, die nicht jeder Vater seinem Kinde angedeihcn lassen kann. Damit aber auch minder Bemittelten die Möglichkeit gegeben ist, das „Einjährige" zu erreichen, ist der Fall vor gesehen, daß bei besonders hervorragender Leistung auf einem Spezialgebiete ein junger Mann auch ohne die vorgeschriebenen wissenschaftlichen Zeugnisse sie Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Militär dienste erlangen kann. Dieses Glück ist jüngst wieder einem jungen Leipziger zuteil geworden. Es ist dies der erst 20fährigc Oskar Max Paul Windisch, geb. am 22. Januar 1890 in Leipzig, wohnhaft in L. Lindenau, der trotz seiner Jugend bereits die Stelle eines Bureauvorstebers bei einem hiesigen Rechtsanwalt inne hat. Die Aus zeichnung ist ihm zu Teil geworden auf Grund einer größeren Arbeit über das Mahnverfahren, über die sich sachverständige Professoren geäußert haben, sie bezeuge ganz ungewöhnliche Energie echt wissenschaft lichen Strebens und könne als eine wissenschaftliche Leistung angesehen werden. * Leipziger Fremdcnlegionäre. Unser Frankfurter Korrespondent depeschiert uns: In letzter Zeit ar beiten wieder die Agenten für die Fremdenlegion ganz ungeniert in unserer Gegend. Ein 14 jähriger Kaufmannslehrling aus Leipzig wurde von einem Agenten, der das Leben in der Fremdenlegion nicht genug zu preisen wußte, angelockt und bis nach Frankfurt gebracht. Dort waren dem Jungen aber Bedenken gekommen und er riß dem Agenten aus, wanderte nach Mainz und von da nach Worms, wo er mittellos die Hilfe der Polizei in Anspruch nahm, die ihm auch telegraphisch Reisegeld von Leipzig aus vermittelte. Kaum war dieser Fall erledigt, als ein zweiter junger Mann bei der Wormser Polizei er schien, zufällig gleichfalls ein Kaufmanns lehrling aus Leipzig. Auch dieser war, wie der erste, von einem fremden Mann mit nach Frankfurt genommen worden, lief aber gleichfalls davon und kam mittellos nach Worms, ohne indes von seinem Schicksalsgenossen und Landsmann etwas zu wissen. Daraus läßt sich der Schluß ziehen, daß Frankfurt eine Art Sammelstelle für die Fremden legionäre sein muß. * Fahrscheinhefte für die einfache Fahrt. Am 1. Mai d. I. schließen sich die österreichischen, unga rischen, luxemburgischen, niederländischen, belgischen, dänischen, finnländischen und schwedischen Ver waltungen sowie die Militärbahn Vanjaluka-Doberlin und die Chimay-Eisenbahn der Ausgabe von zu- sammengestelltcn Fahrscheinheften für Reisen an, die nicht nach dem Ausgangsort zurück führen. In dem jetzt neu erschienenen alphabetischen Fahrschcinverzeichnis des Vereins deutscher Eisen bahnverwaltungcn sind die für die einfache Fahrt verwendbaren Scheine durry einen vor der Reihen bezeichnung gedruckten starken schwarzen Punkt («) kenntlich gemacht. * Gegen die Vivisektion. Der Neue Leipziger Ticrschutzverein schreibt uns: „Eine sehr beachtens werte Unterstützung haben, wie wir der Deutschen Tierschutz-Zeitung „Ibis" entnehmen, die Bestrebun gen der Vivisektionsgegner gefunden. Die Frau Kronprinzessin Cäcilie hat sich, angeregt durch Beschwerden, die beim Deutschen Tierschutzverein in Berlin, dessen Protektorin sie ist, eingegangen waren, der Sache angenommen und den Verein um Einreichung von Vorschlägen ersucht, wie die Vivi sektion möglichst eingeschränkt werden könne. Der Verein ist der Aufforderung natürlich nachgskommen, und es muß abaewarter werden, welchen Erfolg nun die weiteren Schritte haben werden." r. Rach Zeithai». Das 2. und 3. Bataillon des 106. Inf.-Regts. und das 1. und 3. Bataillon des 107. Inf.-Regts. wurden gestern mit zwei Sonder zügen nach Zeithain befördert. Die Sonderzüge ver ließen den hiesigen Dresdner Bahnhof früh 6.50 und 7.30 und trafen gegen " <10 und ßZ2 Uhr vorm. auf dem Truppenübungsplätze Zeithain ein. * Der Allgemeine Hausbesitzerverein unternahm am Sonntag eine Besichtigung der städtischen Kläranlagen. Eine grössere Anzahl Mitglieder des Vereins hatte sich hierzu eingesunden. Herr Stadtbaurat Peters hielt den Besuchern einen orientierenden Vortrag über die Anlagen, dann wurden sie in zwei Abteilungen von den Herren Ingenieuren Meyer und Helbig durch die Anlagen geführt und ihnen hierbei die Einrichtungen und der Betrieb des Werkes erklärt. * Eoethe-Gcfellichast. Heute, Dienstag V, 9 Uhr findet im Roscntalkasino die Goethe-Feier statt. <rrau Regisseur Jenny Winds wird über Goethes Mutier sprechen und Briefe der Frau Rat Goethe vorlesen. Fräulein Antonie Becke rt, von Herrn Radefeld am Klavier begleitet, singt komponierte Goethe-Dichtungen von Beethoven, Schumann und Schubert. Eintritt A) Lett mir üie üeutlche Siche steht der Ruf der Myrrholinseife, die in 15 Jahren vielen Millionen Menschen genützt hat als milde, Harte Toiletteseif« zur Pflege der Haut und de» Antlrtzes. »114« von xro88er VeäontnnF für die 6e8unäk6it. Xrlwüct« 'AR zt-WDUE» von zro88er LeäenInnF lür ciie lZesuncUieit. (-»lur'Zcl» von xr08?er VeäentnnZ tiir äie 6e8ünäkeit.