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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 19.04.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100419013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910041901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910041901
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-04
- Tag 1910-04-19
-
Monat
1910-04
-
Jahr
1910
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Dienstag. l9. AprU 1Sl0. Leipziger Tageblatt. Nr. l07. 10^. Usbrgang. genannten guten und schlechten Kandidaten, von solchen, die für die angeblich unterdrückten Rechte der Kirche eintreten, und solchen, die die Kirche be kämpfen. und er ermahnt seine Pflegebefohlenen ein dringlich, nur solchen Bewerbern ihre Stimme zu geben, die sich für die Wiederherstellung der kirch lichen Rechte einsehen, und bei dieser Gelegenheit werden die in den letzten Jahren angenommenen Kulturkampfgesetze < n bn><- als lasterhafte, infame und kirchenschänderische Gesetze bezeichnet. gäbe über die Gewitterwolke hinwegzugehen, haben er und seine Mitfahrenden mit dem Tode dunen müssen. Die Vorstandssihuckg des Bitterfelder Ver eins für Luftschiffahrt zog sich bis in die ersten Nachmittagsstunden hin: es konnte keine Einigung darüber erzielt werden, ob der heutigen General versammlung bereits der Bericht der Kommission vorgelegt werden soll. Eir weiteres Telegramm meldet: * Efchwege, 18. April. Lnglanü. * Ueber die Kreuzfahrt der englischen Kriegsflotte in der Nordsee liegen jetzt genauere Details vor. Die Manöver, die in dieser Woche beginnen, werden von der kombinierten Heimatsflotte und der at lantischen Flotte ausgeführt. Unter dem Kommando des Admirals S«r William May wird die Heimatsslotte am Montag Portsmouth ver lassen, welchen -Hasen die zweite Torpedobootsflotille einige Stunden vorher verlassen hat. Auf dem Wege durch den Kanal unternehmen die Torpedo boote einen nächtlichen Angriff aus die Panzerschiffe. Die atlantische Flotte läuft am Montagnachmiltag von Dover aus und wird während der Nacht von der ersten Torpedobootsflotte, die von Harwich aus ope riert, angegriffen. Die Kreuzer der Heimatsflotte übernehmen dann den Aufklärungsdienst und suchen an den „Feind", die atlantische Flotte, heranzu- kommen, um diesen in ein Gefecht zu verwickeln. Am Donnerstag unternehmen die beiden Flotten Ma növer auf hoher See und fahren dann nach Cromarty, wo sie am Freitagmorgen eintrcffcn werden. Nach einer Ruhezeit von drei Tagen werden die Manöver bis zum 28. April fortgesetzt. Während der um fangreichen Secmanöver werden die beiden Flotten in zwei Streitmächte, in die rote und die blaue Flotte cingetcilt. Die rote Flotte wird vorn Admiral M a y kommandiert, die blaue vom Vizeadmiral Prinz Louis von Vattenberq. Die rote Flotte besteht aus 16 grossen Schlachtschiffen und 9 grossen Kreu zern, während die blaue Flotte nur 6 Schlachtschiffe und 3 Kreuzer zählt. Die VMrmkstsstraNtze del Glchmege. Ueber die Ursache des furchtbaren Vallonunglücks ist noch nichts Entgültiges festgestellt worden. Die Annahme, dass der Ballon zerplatzt ist, ohne vom Blitz getroffen zu sein, gewinnt an Wahrscheinlich keit. Darüber sprach sich der Fahrwart des Berliner Vereins für Lujtschiffahrt Herr Dr. Bröckelmann dem Berichterstatter des „Lok.-Anz." gegenüber wie folgt aus: „Der zerstörte Ballon befag eine Ver- schlußvorrichtung am unteren Teil. Es ist möglich, dass die Insassen beim Steigen vergassen, diese zu öffnen. Kommt ein Ballon in höhere Schichten, so dehnt sich bekanntlich das Gas aus, und findet es dann keinen Auslass, so muh die Hülle platzen. Haben nun die Insassen vergessen, die Verschluss vorrichtung zu öffnen, so ist es wohl möglich, dass diese Vergeßlichkeit zu der Katastrophe führte. Die Verjchlussvorrichtung ist immer eine gefährliche Sache, sie verleitet den Luftschiffer, mö lichst an Gas zu sparen, und es kann da leicht vorkommen, dah der Luftschiffer das Ventil zu spät öffnet oder es gar ganz vergißt. Weiter wird aus Bitterfeld gemeldet: * Bitterfeld, 18. April. Im Hotel Kaiserhof fand heute mittag eine Sitzung des Vorstandes des hiesigen LuittckMlLtvetMtts statt, an der die nach. Reichensachten entsanoteviiM?stkmMZstkonimifsioft, Ne onst wem Herren Martin, Otto Luft (einem Vetter des Ge röteten) und dem Landtagsabgeordneten Dguer aus Delitzsch besteht, teilnahm und über den objektiven Befund an der Unglücksstätte Bericht erstattete. Nach dem Gutachten der Kommission wird an genommen, dah der Ballon nicht vom Blitz getroffen ist. Der Ballon der am Sonnabend überhaupt erst seine zweite Fahrt machte und am, nächsten Sonntag seine feierliche Taufe und Ein weihung erhalten sollte, ist nicht versichert, so dah den hiesigen Verein ein erheblicher Schaden trifft. Heute abend hält der Verein, der 280 Mitglieder aus Bitterfeld, Delitzsch und umliegenden Ortschaften zählt, im Hotel „Europa" seine Generalversammlung ab, in der es zu stürmischen Debatten kommen dürfte, weil die vor drei Wochen erfolgte Erwerbung des Ballons „Delitzsch" nicht den ungeteilten Bei fall der hiesigen Mitglieder gefunden hat. Der Ballon wurde auch gegen den Willen der hiesigen Mitglieder auf den Namen „Delitzsch" getauft. Man neigt hier der Ansicht zu, dah der Führer des Ballons, Karl Luft, etwas zu wagehalsig gewesen ist. Als erfahrener Luftschiffer muhte er bei der Annäherung des Gewitters unbedingt sofort zur Landung schreiten. Den Versuch, durch Ballastaus- ihre Die Leichen der bei dem Ballonungluck ums Leben gekommenen Luftschiffer, der Herren Luft Hecker und Graupner, sind heute nachmittag um 2 Uhr an die Bahn gebracht worden, um nach Leipzig bzw. Gotha übergeführt zu werden. (Die Beerdigung des Herrn Amtstierarzts Hecker findet am Mittwoch, -t Uhr auf dem Alten Reudnitzer Friedhof statt.) Die letzte Aufzeichnung im Bordbuch lautet: Eisenach, 12 Uhr nachts Höh" -110 m. Ballastvorrat :>3 Sack. An der Fundstelle wurden nur 6 Sack vorgesundcn. Der Inhalt des Ballons betrug 1260 cbm. Die rnitzyelahr im .frerbalwn. Das furchtbare Ballonunglück bei Reichcnsachjen hat wie alle derartigen Katastrophen eine stark deprimierende Wirkung ausgeübt. Weniger bei den Luftsportlern selbst, als bei dem Laienpudliknm, das selbstverständlich über die Luftströmungen und Wirkungen nicht genügend aufgeklärt ist. Eine nicht unbekannte Tatsache ist es, Blitzschläge in Fessel- und Drachcnballons hältnismähig oft einschlagen, da diese i Drähte oder Kabel auf der Erde gehalten werden. Solche Vorkommnisse haben bereis dah ver- durch fest ¬ mehrfach zu UnalückssüÜen geführt, die jedoch meist nicht tödlich verlaufen sind. Die Verunglückten kamen mit mehr oder weniger starken Verletzungen davon. Seltener hat man jedoch davon gehört, dass der Blitz Freiballons getroffen hat, vielmehr werden die bis her gemeldeten Fälle lehr skeptisch von der Wissen schaft beurteilt. Jedenfalls hat man noch nichts davon gehört, dass de: Ballon infolge eines Blitz schlages geplatzt sei. Die bisherigen Meldungen von Ballonführern lauteten immer dahin, dah der Blitz in die Gondel geschlagen hat. Merkwürdig dabei ist aber, dah dadurch niemals Verletzungen von Personen vorgekommen sind, auch hat man nie an den Gondeln irgend welche Spuren bemerkt. Nun sagt man sich, dah, wenn der Blitz durch die magne tischen Apparate angezogen, einschlägt, es doch wunder bar wäre, wenn nicht auch die Ballonhülle davon betroffen würde und in diesem Falle müsste durch die Gasentzünduna eine Explosion erfolgen. Das Unglück vonReichenfachsen istaber das erste dieserArt. Jedenfalls ist bei den bisherigen Fällen nicht au'geklürt worden, ob der Blitz wirklich «ungeschlagen hat. Das Unglück des Ballons „Delitzsch" erklärt man sich auch so, dass der Ballon in eine bei Gewittern stets auftretende vertikale Windströmung geraten ist. Wird der Ballon von einer solchen erfasst, so wird er mit grosser Geschwindigkeit heruntergedrückt, um im nächsten Augenblick wieder aujzuschnellen. Dies geschieht mir solcher Vehemenz, dah wenn der Ballon etwa 500 Meter sinkt, er sofort auf das Doppelte heraufgetrieben wird. Dabei nützt auch eine noch so reichliche Ballastabgabe nicht, denn der Ballon wird von der Windströmung, einmal erfasst, nicht so leicht losgelassen und der Führer ist ihm gegenüber vollständig machtlos. Es bleibt nichts weiter übrig, als auf gut Glück zu warten, bis der Ballon von selbst herauskommt. 3m Falle Hülle zerrissen hat. Zumeist wird der Führe: stets, wen» er den erste.fr Donner oder Blitzschlag bemerk», versuchen zu landen oder über ' das Gewitter zu steigen. Letzteres ist jedoch insofern ge fährlich, als man ja nicht weiss, wie hoch das Gewitter steht. Anzunehmen ist, dass der Führer eher als er annahm in das Gewitter geraten ist und nun, von der vertikalen Windströmung er fasst, nicht mehr heraus konnte. Auch ist anzunehmen, dass der Ballon beim Aufschnellen zu einer grossen Höhe (2600 Meter) von einem Blitzschlag getroffen wurde, da ja nach den neuesten Ermittelungen durch den Barographen festgestellt ist, dass die Insassen aus dieser Höhe adgestürzt sind. Nicht unerwähnt mag bleiben, dah das Wasserstoffgas viel gesährlicher ist als Leucht gas. Jeder, der damit zu tun hat. weiss, wie heim tückisch gerade das Wasserstoffgas ist. Es ist oft sehr geschickten Operateuren, die ständig mit Wasserstoffgas arbeiten, passiert, dass in 20 Fällen alles glatt gegangen ist nnd plötzlich durch irgend einen Vorgang, der ganz unerklärlich ist, eine Explosion erfolgte. Leider wird die Ursache dieser furchtbaren Katastrophe wohl kaum aufgeklärt werden, dies könnten wohl nur die, die den Tod bei der Katastrophe gefunden haben. liebe gewissen rhythmischen Problemen nachgeht. Die Trois Airs de Ballet (Opus 35), die Baskischen Tänze im '/«- (24- und '/«-) Takte (Opus 72) und sie melancholisch angehauchte Habanera (Opus 121) be weisen, wie manche dieser relativ selten auftauchen den rhythmischen Gebilde unserem Meister zur anderen Natur geworden sind und sich seinem künst lerischen Willen leicht und ohne weiteres fügen. Eine Anzahl schöner Gesänge für eine Singstimme mit Klavierbegleitung auf Poesien von Tory, Lahor, Krysinska und anderen lasten in Lacombes Schaffen die lyrische Seite mit besonderem Nachdrucke er scheinen. Es sind musikalische Nach- und Umdich tungen, in zartesten Tonfarben ausgeführt und aus ungesuchter, natürlicher Empfindung diktiert. Der Oper und ihrem oft recht äusserlichen Treiben ist Lacombe immer fern geblieben. Ebenso schrieb er, entgegen der Meldung mancher Musiklexika, keine Kirchenmusik. „Jo n'ai pas sorit. Äorso, ffs Itoquiem". heisst es in einem seiner Briefe, „n'a.ysut prw snoovo sonxrü ä mon ontorrornent, ä dort, jo Io i-ooonvais." Möge die Zeit noch fern sein, da man dem liebenswürdigen Meister ein Requiem singen wird! * Zur Berliner Sezession wird uns nachträglich noch über das Bild Hans Baluscheks „Ein Sommer fest in der Laubenkolonie" berichtet, dass Humor im ganzen über diesem Feste schwebt, Witz und Uebermut an den Einzelfiguren, Stimmung in der Beleuchtung und in den glühenden Lampions der anrückenden .Kinderschar. Nur dass die Komposition des Bildes verunglückte. Die Perspektiven stimmen nicht. Und so fällt manchmal die eine oder andere Gestalt über haupt aus dem Bilderrahmen. . . . Was noch bleibt, ist wenig genug. Man kann noch Brandenburgs „Märchenphantasie" zur Hälfte und Emil Pottner» „Kahn im Rohr" gelten lasten. Aber Max Beckmann bringt ein gelbrotes Thaos, untermischt mit einigen Ältverzerrungen, die er die „Ausgiessung des Hei ligen Geistes" nennt. Paul Oberhoff bringt ein i'lass-rot-gelbcs Puppenbild, das er das Bildnis des Herrn A. K." nennt. Benno Berneis malt eine „Theatervrcbe", die vermutlich Reinhardts Stil versuche selbst versuchen will. Aber der Berneiesche Versuch missglückt völlig. Zum Ersatz malt er dann Mar Reinhardt, so ausdrucksvoll im vergeistigten Wesen, dass eigentlich die Sttlisterung»v«r>uche de« Direktor« nicht bester «»«fallen dürften, al« die seine« Porträtisten. Leerer, verworrener, nichtssagender hätte sich Herr Reinhardt kaum können malen lasten.— Hugo Freiherr von Habermanns Akte zeigen leichten, warmen, braunen Ton, seine „Bacchantin", die voll Sicherheit gezeichnet ist, hat eine Ausgelassenheit von merkwürdig gedämpfter Diskretion, die nichts an ihrem Eharkter verdirbt. Auch ein paar Landschaften des Münchner Künstlers sind da. „Mein Vaterhaus", das kostbarste Stück, ein baumumsponnenes Haus mit be lichteter Wand, ganz in zärtliche Heiterkeit eingewiegt. Nordisch kühl, von seiner, scharfer Luft erfüllt, mit fühlbarem Schneehauch die einsame Landschaft des Schweden Anders Zorn, durch die der „Flüchtling" zu Tal jagt. Unter den Porträts fällt noch ein „Coquelin Cadet" auf: wächsern, blass die Züge, starr und krank die Blicke, Irrsinn und fast den bewussten Gram des Irrsinns auf den Zügen .. . * Die Frankfurter Theaterprojrkte. Aus Frank furt a. M. meldet uns ein Privattelegramm: Zu den Theaterprojekten, die hier schweben, ist jetzt ein drittes gekommen. Es soll auf der Stelle, wo früher das alte Schauspielhaus stand, ein grosses Volkstheatcr mit 1300 Sitzplätzen errichtet werden. Die Pläne sind bereits fertiggestellt. Der Neubau soll außer dem Theater auch Geschäftslokalitäten, TafSs usw. enthalten. Die Kosten für den Dau werden auf 2 750000 .ckl geschätzt. * Gustav Mahler hat sich, wie uns von wohl unterrichteter Seite mitgeteilt wird, durchaus nicht an die neu zu gründende Oper nach Berlin ver pflichtet, sondern hat vielmehr eine diesbezügliche Anfrage ablehnend beantwortet. * Kongress für inner« Medizin. Unterm 18. April wird uns aus Wiesbaden telegraphiert: Jin Kur haus wurde beute früh der Kongress für innere Medizin eröffnet. Es sind etwa 600 Teilnehmer erschienen. Geheimrat Klauss-Berlin eröffnete die Tagung. Der heutige Tag ist der Tuberkulose ge widmet. Es sprachen hierüber Professor Schütz- Berlin und Penzoldt-Erlangen. An der Diskussion beteiligten sich Professor Iochmann-Berlin und Romberg- Tübingen. * Hochschulnachrichten. Man telegraphiert uns aus Kopenhagen: Professor der Aegyptologie Erman-Berlin, Professor der Physik Voigt- Göttingen und Professor de» Sanskrit de Saussure- Genf wurden zu Mitgliedern der dänischen Gesellschaft der Wissenschaften ernannt. Letzte Depeschen und Lernsprechmelünngen. vus ücr watilreHts-Ksmmillion ües preuMrhen Krrrenlianlrs. o. Berlin, 18. April. (Telegramm unserer Der- lincr Redaktion.) Ueber die heutige Sitzung der W a h l r e ch t s k o m m i s s i o n des Herren hauses werden Gerüchte verbreitet, die die Trag weite der Beschlüsse nicht erkennen lassen. Die Ve- -chlüste sind aber von großer Bedeutung und beweisen den Willen der Konservati ven und des Zentrums, auch im Herrenhaus den Kompromiss mit Gewalt durchzusrtzrn und eine Verständigung abzulehnen. Allerdings wurde eine Vergrösserung der Drilteluv.asbezirke (bekanntlich von den Nationalliberalen und den Freikonserva tiven verlangt) zugestanden, aber nur in der Abstim mung, die schon in einem früheren Stadium der Ver handlungen vom Zentrum als diskutabel hingestellt war und die mir einem Drittclungsbezirke van 5000 Einwohnern als Höchftufe abschliesst. Dieser Vor schlag ist bereits früher von Frhrn. v. Zedlitz für unannehmbar erklärt worden. Der Minister des Innern von Mollke trat sehr energisch für die Ergänzung des Privilegiums ein. von der das Abgeordnetenhaus nur die einseitige Bevor zugung der Abiturienten stehen gelassen habe. Aber di: Kommission lehnte dem Vernehmen nach mit Stimmengleichheit die Ergänzung ab. Endlich wurde eine Zweidrittel-Mehrheit zur Bedingung für künf tige Wahlrechtsänderunaen gemacht, während nach den gegenwärtigen Verfassungsbestimmungen die ein fache Mehrheit nur mit wiederholter Abstimmung entscheidet. Damit soll die Machtstellung der gegenwärtig bevorzugten Par teien noch mehr befestigt werden — und cs herrscht Kampfstimmung in der Herrenhauskom- mission. * Berlin, 18. April. (Telegraphische Mittei lung des Wolff-Bureaus.) Die AZnhlrechtskommission des Herrenhauses hat den Paragraph 5 betreffend Bildung der rückständigen Bezirke unverändert an genommen. Zu Paragraph 6 wurde eine Vergrösse rung der Steuerdrittclungsbezirke angenommen. Zu Paragraph 8 wurden sowohl der Beschluss des Abge ordnetenhauses der Privileaierung der Abiturienten sowie sämtliche dazu gestellten Abänderungsanträge abgelchnt. Die Lücke soll in der zweiten Lesung aus gefüllt werden. Auszeichnung eines österreichischen Diplomaten. o Berlin, 18. April. (Eio. Drahtmeldung.) Dem österreichisch-ungarischen Botschafter v. Szögyeny-Marich ist vom Kaiser Franz Josef wegen seiner langjährigen aus gezeichneten und ersprießlichen Dienste der erb liche Grafen st and verliehen worden. Die „D:eadnonght"-Debatte im Unterhaus. -«-« London, 18. April. (Eig. Drahtmeld.) Lord Beresford fragte im Unterhaus, ob Mc. Kenn« irgendwelche Mitteilung darüber besitze, dah der Kiel des ersten österreichischen Dread nought vor einigen Monaten auf Stapel gelegt sei und daß der zweite Dreadnought im Verlaus der nächsten wenigen Tage auf den durch den Stapel lauf des „Zrinu" freigewordenen Stapel gelegt würde. Sodann, ob er dem Hause irgendwelche nicht- osfiztelle Nachrichten über den Gegenständ Ubxy könne, ohne dah es noiwendig sei, anzüderrten, wo er dir Nachricht bezogen habe. M c. Kenna erwiderte: Ich Habs meiner Antwort, die ich am 12. April auf eine ähnliche Frage erteilt habe, nichts hinzuzu fügen. -fassliches Dementi. fff: Petersburg, 18. April. (Eig. Drahtmeld.) Gegenüb-'- der Nachricht auswärtiger Blätter von einem entat auf den Grossfürsten Ni kolaus Nikolajewitsch berichtet die Peters burger Telegraphen-Agentur: Am 11. Avril wurde in dem Zuge, mit dem der Grossfürst fuhr, einige Stationen vor Petersburg festgestellt, dah in mehreren Wagen die Achs - büchsen brannten. Dieser Vorfall wieder holte sich während der Weiterfahrt noch einige Male. Man vermutet dass die Büchsen von einem Unterbeamten mutwillig in Brand gesetzt worden sind, der sich an seinem unmittelbaren Vorgesetz ten rächen und ihm dienstliche Angelegenheiten be reiten wollte. Ein Anschlagaufden Groß fürsten ist jedoch ganz und gar ausge schlossen. * wleüer ein BsUonunglück. Z Erfurt, 18. April. (Telegramm.) Wie jetzt bekannt wird, hatte der Ballon „Erfurt", der gestern in Arnstadt aufgestiegen war, gestern nach mittag in der Nähe von Bitterfeld eine sehr schwierige Landung. Zwei Insassen de, Ballons wurden aus der Gondel geschleudert. Hier bei erlitt der Führer des Ballons, Direktor Hermann aus Erfurt, einen doppelten Beinbruch. Aufstieg des „M. I", „P. Il" und „Z. II". (71 Köln, 18. April. (Eig. Drahtmeldung.( Die lenkbaren Luftschiffe „M. I" und „P. II" stiegen heute vormittag 10 Uhr 15 Min., bzw. 11 Uhr 10 Min. auf, machten einen Abstecher in die Eise! bis Euskirchen und kehrten nach schöner Fahrt um Uhr nachmittags zurück. — „Z. H" stieg um 10 Uyr 55 Min. auf, war um 1 Uhr 35 Min. über Düren, fuhr nach Aachen, wo er eine halbe Stunde kreuzte, besuchte Vaals in Holland, kehrte dort uni. war um 3 Uhr 25 Min. über Jülich und kreuzte gegen 5 Uhr in großer Höhe über Köln. Köln, 18. April. (Eig. Drahtmeld.) ,H. lll" landete nach längerem Manövrieren um 7'/, Uhr abends vor der Halle. Mnkzelin /rauen ertrunken. Satoralfa-Ufhely, 18. April. (Eia. Draht meldung.) Siebzehn Frauen au« den Ortschaften Felfoeberecki und Karos begaben sich zum Jahrmarkt. Als sie auf einer Fähre über den Bodrog fuhren, schlug diese um und fünfzehn Frauen ertranken. Schauspieler-Iudiläunr. U. Hamburg, 18. April. (Prio.-Tel.) Albert Bozenhard, der Bonvivant des hiesigen Thalia- thenters, beging beute die Feier feines 25jährigen Jubiläum» als Mitglied des Thaliatheaters. Bei der Vormittaasfcier auf der Bühne überreichre Direktor Bachnr namens »ahlreicher Verehrer und Verehrerinnen des Schauspielers diesem eine Ju- btläumsgabe von 25 000 Mark. Der König von Württemberg verlieh dem Künstler, der ein geborener Württemberger ist. die grosse goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft. Die Kollegen vom Stadttheater spendeten dem Jubilar einen silbernen Lorbcerkranz. Lieberdram« eine» Lehrlings. * Posen, 18. April. (Telegramm.) Gestern abend tötete der 20jährige Destillats onslehrling Mteczeslaw Bessert die 17s^jährige Näherin Antonie Krzyantak, mit der er ein Liebesver hältnis unterhielt, durch einen Schuh in den Rücken. Darauf erschog er sich selbst. Letzte ffanüelsnschrichren. t Berlin, 18. April. (Privattelegramm.) Der Verein süddeutscher BaumwollinbustrieUer stellt fest, dah in Süddeutschland seit Wochen 10 bis 15 Prozent der Spindeln und 12 bis 20 Prozent der Webstühle stillstehen. Erneute Verhand lungen wurden besä losten, um im dritten Ouartal eine Produktions einschränknng von mindestens 100 Betriebsstunden mit den übrigen Textilbe.firken aufzunrhmen. Aus Sachsen und dem Elsaß wurde die Beteiligung zu gesagt. ? Essen, 18. April. Kohlenmarkt. Die stille Markt lage hält an. * Hamburg, 18. April, 6 Uhr. Zuckermarkt. Rübenrohzucker 1. Produkt Basis 88 > Nendement neue Usance frei an Bord Hamburg per 50 Kilo April 11,10, Mai 14,175, Juni 14,175, August 14,20, Okt.-Dez. 11,-15, Jon.-Marz 11,525. Ruhig. * Prag, 18. April. Zucker Auffig Landungs- platz 32,95^33,05. Ruhig. ' Havre, 18. April, 3 Uhr. Wolle ruhig. April 196.50, Dezember 189. » Havre, 18. April, 6 Uhr. Baumwolle ruhig. April 91(^, Mai 91, Juni 90^, Juli 90, August 8914, November 7874», Januar 77'4. März 77* */,. * London, 18. April. 5 Uhr. (In Pfund Sterling.) Kupfer fest (stetig), Taqcsumsatz 1600 (1600) k, 57.15/— (57.12 6), 3 Monate 58.15/— (58.12/6), Maklerschluhpreis 57.7/6 bis 58.1/3 (57.2/6 bis 57.15/—), best selected 61.15/— (61.15/—), elektro lytisches 60.5/— (60.5/—), zweiter Hand strong sheets —(71.—/—). Zinn fest (matt), Tagcsumsatz 400 (400) c, Straits 149.15/— (149.17 '6). 3 Monate 151.5/— (151.12/6), englisches 117.10/— (147.10/—). Blei fest (ruhig), spanisches 12.13/9 (12.13/9), eng lisches 13.1/3 (13.1 3). Zink ruhig (matt), gewöhn liche Marken 22.7/6 (227/6), April — (—), beson dere Marken 23.—/— (23.—/—), gewalztes deutsches 26.10/ — 26.10/—). Quecksilber unverändert. * Lissabon. 18. April. Wechsel aus Paris 596. Eoldagio 11. Rew Park, 18. April. Fondsbörse. (Schluß.) 'cnic nor.'c I ", Ul i vcrnrl «Leid. Larin Li do. g'.ncrcue rar letzteTari v Tap WeHlet a iiono 00 Tage L. S eLPU a.Lorrd L. Trau«', vo Parts Llch! do Berlin Tt» S lder ver Unz< Nony.pae3^L Atchtlon. Top.a. S.IZecom.Ed do. prefcrrrv Baltlm. a. Odtc cianav. Pacific Sbelao. a. Ouu Lytcago, PP-w. and Ll. Paul Teno.RloÄr vr. Krte Utaitroad com T aree so. t. vrelerrcS (ZlUnotS Lciur * New ? heute war c'« 428 U P17 - /r 114 ck 1S1 l!S 142". llU Z28. D-e lork, 18 das G« noni. i nom. 4.84 A 481.15 5I7'i -5''« 51'.- .2'^ U4'. E« M 484*» 88/. 144"-> ZI A'-. t-so'^ . Apri schäft Lsulsv.a i'taw a Ältssourilaioac ans Texas AtslourlPactfp U. Z. Centr. L Huswn-Aw. .1. P. Lnrailo and Weilern Norsoll a Well pennlnlvanta vicarlng vo. I. preferrel -onld -Pacific Zv.ttyern Stalin com. Svar. vo. prcscrrev Union aclUc vo. prelcrred Dadaid prejcr Umalgan» Lovr inaconvajopr Unti. Ti. Llce« Cor o. com TV. oo rrcierrev . (Eig. Kabe an der Fond 1.5 tZ'- 7 124». 45 154 UL » 127'-, 23 841« :s/ N 48^ /bl« 45'. 8ö'!« 121'- meld.) sdöife I5d»« 14'.. 73 424». 45"« 104 - U/'» 148'« -8". «5>- i88'^ ^/ 4S'r ,-S». -.7». 122'- Auch wieder professioneller Art. Nach kurzer Zeit setzte eine mäßige wärtsbewcgung ein. wobei besonders niedrig im Kurse stehende Eisenbnhnwerte bevorzugt waren. Die Tendenz wurde dann auf Realisationen für ,,.Postpner Rechnung in Amalgam and Smelters schwächer, und die Kckrse gaben später auf spekulative Abgaben weiter nach. Nm Nachmittag verstärkte Nä der Abgabedruck infolge erneuter Golderporte. Be sonders wurden Stadltrust-Werte in Mitleidenschaft gezogen. Vereinzelt machten sich Bestrebungen gel tend, die Kurse einiger Papiere in die Höhe zu trei ben. Die Haltung blieb aber bei ziemlich lebhafter Geschäftstätigkeit bis zum Schluffe. Akrienumsatz: 570 000 Stück. New Vork, 18. April. Produktenbörse. (Schluß.) ' nerne noruer rrcuk, norver rsec,c» fielia nuvicr ioio 448'. Slanvarv iokc 42.77': 42,77'- Mai U44. '.G", «Neu U,-oun. ,,uli US/. 146'-, drv Porlder» '.775 4775 Lepleiuvcr 407 4.7', «ladUcdcrncn Tezm'er — in Ä!ew Pur' 28.- -8- p.aw Ullig LaummvUklolr ULS 4525 14.97 Mat ff: Avril H.7Z Hutt Lcvlember 74'a Jan, Tcpleinver 1'!.8S 44,55 7v'a -2LZ 42.95 44'.',. Mcal Lpring in '.'iew iüri..o!c Weil 44'/,« wacai clcarS 4 LZ 4.A ««itreidriralvl I'. 4'. Slcam ->r.zo 1ZN Pcirolcuiu, 135 Tlodc a- Liold 4Z.4L U.SZ crcvu ealancek 4/-5 nadrc, fair viic » Liand. whW /.75 7.75 Nr. r 8», 84. ltiicirr Z./L Z./4 April bS0 3 »im ZL.SO L2Ä Juli d.70 Chicago, 18. April. Produktenbörse. (Schluß.) 1 deute i vorder ' ucule v.>»oer rvrneu uektg Mat Out! 4^8 101', ihort clcar Port Juli u^o V.1Z.7L 22 98 4ZLÜ a.U>75 Ma.» stetig Li-iwrinezu. Juli b07. Mhi ,i» Wellen KM M0-- TLiual; Pia! 11.85 t2.72"a tu Lvlcaac ZiM OuU 11.85 120b Visis Llopfesiztsr LN-LK oder Abseifen, Absiauben, Rücken, Wischen, Räumen, Lüsten, Kehren. Klettern, Schrubben, Heben, Packen, Bürsten, Schieben, Reiben, Putzen, Fegen. Kratzen, Bohnern, Planschen, Nageln, Vinseln, Scheuern, Waschen, Poltern, Spülen — alles soll wieder wie neu ausfehen: das ist der echte, rechte Hausputz, das General-Reinemachen! Jeder gute Klopfgeist weiß nun, dass sich bei seiner anstrengenden Arbeit seit Jah ren am besten bewährt haben: Luhns Wasch-Extrakt u. 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