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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.02.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100221012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910022101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910022101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-02
- Tag 1910-02-21
-
Monat
1910-02
-
Jahr
1910
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Anzeigen-PreiS Morgen-Ausgabe Be-irg-.PreiS »Ml. Ämtsvkatt des Rates und des Rokizeiarntes der HtadL Leipzig 10^. Jahrgang Nr. Sl Slantsg, üen 21. Februar 1910 2 "64 4 LNK )1 25«. jungen Arber- denken, gelernt nisa dr«. Re- ihre » 15»/»,. !srs! Z^, ioölio» Z. i!, iilock- !SI> «pril .0^ 48» 2^ * Beide Kammern des schwedischen Reichs tages nahmen den Vorschlag, betreffend die Ver längerung des deutsch-schwedischen Han delsvertrages, an. Hal- sich «srdol«».> 1-281 I,. . b Ubr. 68'» 130 143^ 21. nur ein, „wenn die Faktoren, die bei der Reform in Frage kämen, zur Erfüllung ihrer Aufgabe sich nicht als hinreichend erwiesen" hätten, so muh er, wenn er selbst der Reform sympathisch gegenübersteht, doch wohl der Ansicht sein, das; „die Erste Kammer in ihrer gegenwärtigen Zusammensetzung die Verpflich tungen und Aufgaben nicht erfüllt hat, die ihr durch das Derfassungsleben oder die Verfassung selbst nahe gelegt worden sind". sOpitz' eigene Worte.) Am radikalsten ist zweifellos der sozialdemokratische An trag, die Erste Kammer aufzuheben. Aber abgesehen von allem anderen, eine Aufhebung der Ersten Kammer setzt die Zustimmung eben dieser Kammer voraus, die schwerlich geneigt sein dürfte, ein Hara kiri an sich zu vollziehen. Er bleibt also lediglich die Möglichkeit einer Reform. Aber diese mutz unter allen Umständen durchgesetzt werden. So viel ist sicher: mit der ablehnenden Haltung der Regierung, die sich gewissermatzen hinter der Ersten Kammer verschanzte, hat Graf Vitzthum von Eckstädt nicht gut operiert. Ein deutlicher Unterschied war schon zu spüren zwischen den Reden des nationalliberalen Abg. Hettner und denen der ihm folgenden Abgg. Langhammer und Merkel. Schon hier erklang es wesentlich schärfer, als im Anfang der Verhandlung. Abg. Langhammer nannte die Erklärung der Regierung „ein Zeichen der Schwäche und Verlegenheit", wodurch die ganze Sache nur auf die lange Bank geschoben werden solle. Und noch kräftiger drang Abg. Merkel- Mylau auf die Re gierung ein. Wahrscheinlich weiß auch die Regie rung keinen stichhaltigen Grund, weshalb man der Industrie das Wahlrecht zur Ersten Kammer ver weigert, das sich ein Landwirt sogar kaufen kann, in dem er ein Rittergut (oder ein anderes Gut des platten Landes) mit .1000 Steuereinheiten erwirbt. Graf Vitzthum aber wird sich vielleicht doch noch fragen, ob es notwendig ist, eine Partei in die Oppositionvstcllung zu treiben, die in bezug aus die Reform der Ersten Kammer gewitz bescheidene Forde rungen gestellt hat, allerdings Cadeaus weder wünscht noch annimmt, dafür aber ihr gutes Recht verlangt. Die Industrie, die 78 Prozent aller Steuern auf bringt, verlangt, durch Taten berücksichtigt zu wer den. Es stände manches besser im Sachsenlande, wenn man der Industrie schon früher die gebührende Berücksichtigung hätte zuteil werden lasten. 1450 3300 44ON 2626 426(1 6». 2'« 4 21» 01.2'1, 48. 4 8UU. 1O--4 16-64 4*34 0.76 76.60 I.) 0.43 * Auf den ägyptischen Ministerpräsidenten Butros Pascha wurde in Kairo ein Attentat verübt. Butros Pascha wurde schwer verletzt. (S. Letzte Dep.) * Der Ballon „Leipzig", der am Sonntag vormittag vom Leipziger Sportplatz aus aufstieg, landete nachmittags kurz vor 4 Uhr sehr glatt bei Lütgendorf in Mecklenburg-Schwerin. (S. Sport.) Ohne weitere Debatte wurde zum Echlutz noch eine gleichfalls vom Vorstande vorqeschlagene Reso lution angenommen, die die preußische Wahlrechtsvorlage für unannehmbar erklärt, den freisinnigen Vertretern im preußischen Abgeordnetenhaus«: kür ihr mannhaftes Eintreten gegen die Vorlage Dank ausspricht und der Erwar tung Ausdruck gibt, daß die eingeleitetc Agitation gegen die Vorlage auch weiter nachdrücklich fortgesetzt wird. 76 20'0 SSchMche psrlamentsomtze. Wer den konkreten Niederschlag aus den Verhand lungen unserer Zweiten Kammer während der abge laufenen Woche festzustellen bestrebt ist, wird auf den ersten Blick schon finden, daß nur zwei Fragen prin zipieller Natur die Diskussion beherrscht haben. Die eine lautet: Internat oder Externat bei der Heran bildung unserer künftigen Dolksschullehrer? und die zweite Frage ging dahin: Ist es recht und billig, unsere Erste Kammer in ihrer jetzigen Form weiter bestehen zu lasten?" Die erste Frage ist zwar zunächst pädagogischer Natur; da aber der Landtag die Instanz ist, die ver fassungsmäßig die Mittel für die Seminare zu be willigen hat, so ist es ohne weiteres erklärlich, daß die Frage auch im Parlament angeschnitten worden ist. Schließlich handelt es sich dabei im letzten Grunde doch um die prinzipielle Frage, ob die Seminare in der heutigen Form noch den Zeitverhältnisten ent sprechen. Unbedingt ist die Frage keineswegs zu be jahen. Das zeigen schon die mannigfachen Reformen, die am Lehrplan in letzter Zeit vorgenommen wor den sind. Ferner machen sich auch bei den Seminaren die bedenklichen Erscheinungen, die überall mit dem Internatswesen verbunden sind, bemerkbar, vor allem die einer gewissen Einseitigkeit der Lebensauffassung; das, was vor mehreren Jahren ein höherer Offizier einmal bei seinen Kameraden als Kasinosimpelei be zeichnete. Gewiß ist es sehr gut, wenn die Leute an Ordnung und pflichtgetreues ten gewöhnt werden; man sollte aber wer das nicht bereits auf der Schule hat, der wird es auch schwerlich im Seminar lernen und taugt darum ganz sicher nicht zum Lehrer. Gewiß wird sehr viel auf die Leitung, aus die Persönlichkeit des Direktors ankommen, und ein Seminarleiter, der das Wort beherzigt, daß der Buchstabe tötet, der Geist aber lebendig macht, wird auch im Internat viel Gutes wirken können. Aber die Pädagogen vom Schlage des „Flachsmann als Erzieher" sind noch keineswegs ausgestorben, wie der freisinnige Abge- ordnete Dr. Roth- Burgstädt an drastischen Proben aus verschiedenen Znternatsordnungen unter schallen der Heiterkeit des Hauses nachwies. Mit solchen mittelalterlichen, an alte Scharteken von Klosterord nungen erinnernden Vorschriften mutz nicht allein gründlich, sondern auch schleunigst aufgeräumt werden. Wohl sind vom Kultusministerium bereits Internats ordnungen eingefordert worden, aber auf die Frage, was denn nun werden solle, fand der Vertreter des Kultusministers, Geh. Rat Kretzschmar, bezeichnender weise keine Antwort. Für die Internate läßt sich tat sächlich wohl nur anführen, daß es ohne diese einer ganzen Anzahl von Eltern nicht möglich sein werde, ihre Söhne dem Lehrerberufe zuzuführen, und daß auch, wie Abg. Dürr-Leipzig betonte, zu prüfen ist, ob sich überall die entsprechenden Familien finden würden, die in geeigneter Weise auf die jungen Leute erzieherisch einwirken könnten. Auffällig ist übrigens, daß über die Leitung un serer Seminare in der Verhandlung aar nicht geredet worden ist. Und doch wäre hier ein kräftig Wörtlein sehr am Platze gewesen. Denn rund 50 Prozent un serer sächsischen Lehrerseminare werden von Männern geleitet, die den Titel -ov. miri. führen, also von Haus aus Theologen find. Das ist ein ungesunder Zustand, und hier mutz Wandel geschaffen werden. Die zweite prinzipielle Frage, die in letzter Woche zur Beratung stand, die, ob die Erste Kammer in ihrer jetzigen Form weiterbestehen solle oder nicht, ist von allen Seiten verneint worden. Selbst Abg. Opitz erklärte im Namen der äutzersten Rechten, daß sie dem Gedanken einer Reform der Ersten Kammer nach wie vor sympathisch gegenübcrstände Da nun Herr Opitz sagte, Reformen führe man gerechterweise löi 7ttN«ratt aus Lcivog und Umgebung d,a kge-pattcne SO mm breit« Betitln« L> die 74 mm breite Reklamejeile 1 ran auiwärt« 4v Reklamen l.L) Inlerate ran Behörden amtlichen Teil die 74 mm breite Pentzeile 40 »eichtitSnuzeiaen mit P atzvarichrilten und in der Abendautaad« nn Prelle erhöht Rabon nach Lar). Bcilageaebühr 5 P. laulend exkl. Postgebühr. sielt erteilte Austrüae können nicht zurück- gezogen werbcn. ffür das 4 richtigen an bestimmten lagen und Plätzen wird keine Äarautie übernommen. Anzeigen. Annahme: Auguftusplatz 8, bei lämtlichen Filialen u. allen Annoncen- Ur-editionen de» In- und Autlandeö. -auvt--tltale Berlin: Hart Duncker, Serzogl. Bahr. Hosbuch- danblung, Lützowstiaße 10. (Telephon VI, Nr. 4M3). Haupt Filiale Dresden: Leestrahe 4,1 (Telephon 4621). (,66 4-4 4 1.76 . 0.50 ZZ-i-'t 1,— orl 2 — «Mil 3 18 16- 3" Dss Dltztlslte. Der Kaiser richtete an die Witwe des ver storbenen Reichstagspräsidenten Grafen Stolberg ein herzlich gehaltenes Beileidstelegramm. — Der Reichstag wird heute nur zu einer Trauersitzung zusammentreten. (S. Letzte Dep.) v.68 4,12 2.62 «»l> 6 81 Z.Z7 25 o 0/--081 «s 456 4 — Sie lSchlilche« Aeillnnigen unü üle Einigung üer Liberalen. I». Dresden, 20. Februar. Um zu der im Werke befindlichen Einigung der liberalen Parteien Stellung zu nehmen, traten heute vormittag der Vorstand und der Ausschuß des Landes- rereins der Freisinnigen Nolkspartei im Königreich Sachsen hier im „Hotel Stadt Rom" zu einer aus allen Teilen des Landes gut besuchten Tagung zu sammen. Reichstags- und Landtagsabgeordneter Oskar Günther-Plauen leitete die Verhandlun gen und widmete zunächst dem kürzlich gestorbenen Mitglieds Buch he im einen Nachruf. Auch des gestern verschiedenen Neichstagspräsidcnten Grafen Stolberg-Wernigerode gedachte der Vor sitzende in ehrenden Worten. Alsdann trat man in die Tagesordnung ein. Stadtv. Lehrer Beck-Dresden erstattete hierzu das Referat über die Einigung der freisinnigen Par teien, schilderte kurz die Verhandlungen des Zentral ausschusses in Berlin am 15. und 10. Januar und gab einen Ueberblick über den Entwurf des Eimgungs- proaramms. Im Anschluß hieran entspann sich eine eingehende Debatte, die zur einstimmigen Annahme der folgen den, vom Vorstande voraeschlagenen Resolution 1 64.- t 115a ! 4750 54 - 2? 7 — 255.- 2"-. bl, i>ori 25,171- 503 3--4^ t?v1« Z7Y 6v 2^5'u Gr Leipzig und Boron« durch unier« träger und Spediieur« 2mal tählich in» Hau« gebrach:: VS H monaU., «irt«liährl. Bei uolerri Filialen u. A». nahmestellen abgeboli: 7S H monatl., K.LS vieeteliibrl. Durch die Poft: innerhalb Deuilchiand« und der deuUchen Kolonien viertellibrl. U.« «onael. autzlchl. Postdettcllgeld. Ferner in Belgien, Dänemark, den lonaustaaien, Italien, Luxemburg, Niederlande, Nor wegen. Oesterreich - Ungarn, Nustlan», Schwede», Schweiz u. Spanien. In allen übrigen Staaten nur direkt durch di« »ejchäiröstelle de4 Blatte« erhättlich. Ta« Leipziger Tageblatt erichein, 2 mal täglich, Sonn- u. Fei.nag« nur morgen«. Avonne.. ent-Annaome: Llugustuäplatz 8, bei unleren Trägern, Filialen, Spediteuren und Annahmestellen, sowie Postämtern und Briefträgern. Ii»t«lverkauf»prei« der Morgen ausgabe 1v Lz, der ö.bend-u«qabe S ch. Siedattt»« und Geschäftsstelle: Iohannitgasse 8. Fernsprecher: I46V2, 146!». I48S4. Seutlches Seich. Leipzig, 21. Februar. * Schietzverfahren der Feldartillerie. Der „Mil - pol. Korrespondenz" wird aus sachverständigen Krei sen geschrieben: Frankreich revidiert das Schießver- sahren und Deutschland scheint dasselbe zu tun. Wenn man heute die in beiden Staaten geltenden Schieß regeln vergleicht, so gewinnt man den Eindruck, daß in Frankreich der Gedanke, möglichst schon bei der Er mittlung der Entfernung zur Wirkung zu kommen, der vorherrschende ist. Auf der sicheren Ermittlung der Entfernung beruht aber die ganze Wir kung des Schießens. Die Franzosen bewirken nun die Ermittlung — Eabelbtldung — bereits im Brennzünderfeuer des Schrapnells und erwerben bei der Tiefenwirkung dieses mit Brennzünder in der Luft zerspringenden Geschosses schon bei der Gabel bildung einige Wirkung. Auch die deutsche Schietz- vorschrrft vom 15. Mai 1907 kennt das Gavelschietzcn mit Schrapnell-Brennzünder, führt es aber unter „Schießen unter besonderen Verhältnissen" auf und überträgt die Ermittlung der 100-Meter-Gabel einem Zuge, während das Ermitteln der Entfernung im Schrapnell-Brennzünderfeuer in Frankreich Regel ist und mit der ganzen Batterie ausgeführt wird, wobei freilich nicht zu vergessen ist, daß die Batterie nur vier Geschütze hat. Bei der Revision unserer Sckneßvor- schrift scheint man sich dem französischen Verfahren nähern, nur die doch sicherere Gabel von 100 Meter, statt 200 Meter, beibehalten zu wollen, und das kann in dem Streben nach baldiger Wirkung nur als Fort schritt betrachtet werden. Auch weitere Verein fachungen der Schretzvorschrift dürsten bei uns vor gesehen sein, was gleichfalls den Peesonalverhält nisten, wie sie sich bei Verlusten im Kriege in den Batterien ergeben können, entsprechen würde. Ver einfachung der Schietzvorschrift und Ein heitsgeschoß würden zwei markante Punkte in der Entwicklung der Schietztätigkeit der Feldartillerie sein. * Staatliche Wohnungsfürsorge. Das Reichsamt des Innern, das bisher jährlich 4 Millionen Mark zur Förderung der Herstellung von Kleinwohnungen für Arbeiter und Unterbeamte der Reichsbetriebe zur Verfügung stellte, hat für diesen Zweck nur 2 Millio nen Mark in den neuen Etat eingestellt. Da eine derartige Ersparnis mit Rücksicht auf die ungünstigen Wohnungsverhältnisse die verhängnisvollsten Folgen nach sich ziehen und die Existenz vieler neu gegrün deten gemeinnützigen Bauvereine ernstlich gefähr den würde, haben sich die neun Baugenostenschafts verbände Deutschlands in einer Eingabe an den Reichstag gewendet, um gegen die geplante Ver ringerung des für gemeinnützige Bauzwecke bestimm ten Etatstitels Einspruch zu erheben. * Der Verein deutscher Maschinenbau-Anstalten hält am 4. März in Berlin (Hotel Adlon) seine dies jährige ordentliche Hauptversammlung ab. Außer den geschäftlichen Verhandlungen ist ein Vortrag des Bergassessors Kratz-Essen: „Der Arbeitsnachweis und seine heutige Bedeutung für die Industrie" sowie ein weiterer Vortrag des Iustizrats Dr. Fuld-Mainz: „Das Gesetz über den unlauteren Wettbewerb und seine Folgen für die Maschinenindustrie" in Aussicht genommen. * Zur Schulaufsicht. Der Deutsche Lehrcrverein tagt dieses Jahr in Straßburg. Ein Ziel, das er mit Entschiedenheit verfolgt, ist: Beseitigung der Schul aufsicht durch pädagogische Laien, fort darum auch mit der Beaufsichtigung durch Geistliche! Daß diese Forderung immer wieder von aewistcr Seite um gedeutet wird in die Behauptung, die Lehrerschaft stehe — wenigstens in ihrer überwiegenden Mehrheit — in offener Feindschaft gegen die Kirche, ist be kannt, bleibt aber dennoch eine Unwahrheit. Um so erfreulicher ist ein Beschluß, den die evangelischen Geistlichen in Elsaß-Lothrinaen schon im Jahre 1901 gefaßt haben. Ohne Einschränkung erkannten sie an, „daß das staatliche Aufsichtsrecht über die Volksschule mit der sich daraus ergebenden Fachaufsicht von den unteren bis zu den oberen Instanzen grundsätzlich aufrechtzuerhalten sei", ebenso lehnten sie es ab, „als Mitglieder des Ortsschulvorstandes mit der sittlichen Ueberwachung der Lehrer irgendwie betraut zu sein." * Preußische Regierung und Feuerbestattungsvor lage. Wie die „Inf" erführt, ist die Vorlage über die Feuerbestattung entgegen anderweitigen Meldungen noch nicht fertiggestellt worden. Sie ist dem Staats ministerium noch nicht zugegangen, und es wird gegenwärtig noch zwischen dem Ministerium des Innern und dem Kultusministerium über die Be stimmungen des Entwurfs verhandelt. Ueber den Stand der Materie und ihre beabsichtigte Regelung wird von der Regierung im Abgeordnetönhause eine entsprechende Erklärung abgegeben werden. * Aus dem deutsch-portugiesischen Erenzdistrikte Südwestafrikas. Wie schon von dem Staatssekretär des Rcichskolonialamtes in der Budgetkommistion er klärt wurde, soll nunmehr zu einer anderweitigen Festlegung der deutsch portugiesischen Grenze ge schritten werden, um den bisherigen großen Uebel- stand, daß einzelne Ovambostämmc teils zu Deutsch land, teils zu Portugal gehören, abzustellen. Vor aussichtlich wird diese Regelung keinerlei Schwierig leiten bieten, zumal der portugiesischerseits Nächst beteiligte und Bestinformierte, Rooadas, der am 1l>. Dezember in Loanda das Generalgouvernement non Angola übernahm, schon im Jahre 1908 »eine diesbezügliche Ansicht mittcilte, die man als durch aus loyal bezeichnen mutz; anderseits werden sicher Sus Leipzig unü Umgegend. Leipzig. 21. Februar. Oer prsktilche wert üer ltsstllchen Inosllüenrente. Man hört oft von der Invalidenrente mit Gering schätzung sprechen, sie habe keinen Wert. Aus den Kreisen des Reichsversicherungsamts wird festgestellt, daß die Renten jetzt noch nicht so hoch sein können, da die Invalidenversicherung erst verhältnismäßig kurze Zeit besteht. Im Laufe der Zeit erhöhen sich die Renten immer mehr. Die fortgesetzte Steigerung in der Werthöhe der Beiträge wirkt weiter erhöhend auf die Rente. Die Invalidenrente sollte nach der Absicht des Gesetzgebers nur den notdürftigen Unter halt für eine Person decken. Neben ihr kommen in den meisten Fällen noch andere Einnahmequellen in Betracht. Eine große Zahl von Rentenempfängern ist in der Lage, zur Rente noch etwas hinzuzuverdienen oder sich ,m Hause bei Kindern usw. nützlich zu machen. In manches Haus fallen mehrere Renten. Im Deutschen Reiche werden z. B. Unfallrenten an mehr als eine Million Personen gegeben. Dazu kommen häufw Bezüge aus Fabrikkasten. Knapp schaftskasten. Hilfskasten, Beterancnbeihilfen und andere Mikitärrenten, Verpflegungsgelder von er wachsenen Kindern, Erträge eines kleinen Besitzes oder Pachtlandes usw Besonders gilt dies für die Suslsnü. Türkei. * Ein Fürstentum Kreta? Die türkische gierung instruierte, wie der „B. L.-A." meldet, Botschafter dahin, die Schutzmächte für die Errich tung eines Fürstentums Kreta zu gewinnen nach Analogie von Samos. Wie es heißt, soll be reits Aristidi-Pascha als künftiger Fürst van Venezuela. * Eine neue Verschwörung. Wie aus Caracas gemeldet wird, hat man daselbst eine neue gegen die Regierung gerichtete Verschwörung entdeckt, die im Interests des früheren Präsidenten Castro an gezettelt worden ist. Viele hervorragende Persön lichkeiten sind verhaftet worden. Mcsrsgus. » Neue Kämpfe — Friedensverhandlungen. Nach einer Meldung des Generals Mena aus Bluefields ist am Freitag bei St. Vincent 10 Stunden lang gekämpft worden. Die Regierungstruppen hatten unter dem Feuer der feindlichen Artillerie starke Verluste und mutzten zurückgehen. — Wie weiter aus Managua telegraphiert wird, hat das Konsularkorps beschlossen, zwischen der Regie rung und den Aufständischen zu vermitteln. Ein Komitee, bestehend aus dem englischen, italienischen und spanischen Konsul, hat Madriz aufgesucht, der für die Sache sehr eingenommen, aber nicht geneigt war. Bedingungen zu stellen. Das Komitee hat den ameri konischen Konteradmiral Kimball gebeten, eine draht lose Depesche an Estrada nach Bluefields zu senden, in welcher die Konsuln mitteilen, daß sie weiteres Blutvergiessen verurteilen und die Vermittelung des Konsularkorps anbieten. auch durch Deutschland keine Schwierigkeiten ge schaffen werden. Der einzige strittige Punkt würde wohl nur der sein, ob die beiden Barmer Missions stationen Ondjiva und Omupanda in dem größeren portugiesischen Anteil am Kuanjamagebiet bei Por tugal bleiben sollen, oder ob sie mit den beiden an deren Barmer Stationen in dem kleineren deutschen Anteil am genannten Stamme durch anderweitigen Austausch unter deutscher Souveränität vereinigt werden sollen; sowie welcher Katarakt resp. Strom schnelle des Kunene den Breitegrad, der die Grenze bilden soll, zu bestimmen hat, worüber bisher Un klarheit herrscht. * Ein neuer Verwaltungsbezirk in Kamerun ist vom Gouverneur Seitz laut amtlicher Bekannt machung im Kameruner Amtsblatt geschaffen worden. Die Grenzen dieses Bezirks fallen mit denen des Ge bietes der Ntum und Mwei ziemlich zusammen; die Leitung hat ihren vorläufigen Sitz in Ambam und untersteht dem Bezirksamt Koioi. Das Gebiet südlich vom großen Crampobogen ist vom neuen Be zirk ausgeschlossen. Da die dortige Bevölkerung (hauptsächlich Eastamangun) gegenüber dem Ein dringen der Verwaltung sich ablehnend verhält, es aber nicht an der Zeit ist, trotzdem die Verwaltung auf sie zu erstrecken, betreten Reisende und Kara wanen ihr Gebiet auf eigene Gefahr und haben zur zeit auf den Schutz der Regierung nicht zu rechnen. Zum Stationsleiter in Ambam ist Oskar Zimmer mann auserschen, der früher 11 Jahre lang der Kameruner Schutztruppe anaebörte. und seit dem 22. April 1909 mit 10 Polizeisoldaten und 42 Trägern mehrere Monate hindurch das Gebiet der Ntum und Mwei bereist hat. Einem ausführlichen Berichte, den das Kameruner Amtsblatt über diese Erkundungs reise veröffentlicht, entnehmen wir folgende Angaben: Das Stromgebiet des Ntem mit seinen großen Neben flüssen ist wohl das wasserreichste Gebiet Kameruns und weist sehr viele Wasserfälle usw. auf. Angebaut werden Mais, Erdnüsse. Koko. Jams. Planten, Ba nanen und Kastada. Großvieh fehlt. Schafe und Ziegen sind vorhanden, Hühner in großer Zahl, jedoch von dürftiger Beschaffenheit. Die Tierwelt ist sonst durch junge Elefanten, die nur wechseln, Gorillas, Wildschweine, graue Papageien ulm vertreten. Han delsprodukt ist fast ausschließlich Gummi, Elfenbein wird nur wenig gehandelt. Das Zahlen mit Bargeld gelang Zimmermann auf der ganzen Reise, die zwar friedlich verlief, jedoch wegen der feindseligen tung , der räuberischen Estamangun zeitweise äußerst kritisch gestaltete. 8li«k yöoö 34SO 23700 33320 26700 31000 260 X) 480 3400 725 2000 3350 34^5 3O(8o 1350 20000 8400 führte: Vorstand und Ausschuß des Landesvereins der Freisinnigen Volkspartei im Königreich Sachsen er klären sich mit der Einigung der freisinnigen Parteien auf Grund des vorliegenden Programm entwurfs und Organisationssiätuts einver standen. Vorstand und Ausschuß geben der Hoffnung Ausdruck, daß die innere Geschlossenheit und der gleiche Geist einträchtigen Zusammenarbeitens, die jederzeit in der Freisinnigen Volkspartei lebendig waren, auch die neue Geiamtpartei beseelen möge, da sie hierin die Grundlage erblicken, um die Ziele des freiheitlich gesinnten Bürgertums in Stadt uns Lanh zum Wohle des gesamten Vaterlandes in der seitherigen Weise zu verfolgen. Die bisherige Volkspartei begrüßt auch für Sachsen den Zusammenschluß mit den politi ch nahestehenden Gruppen, insbesondere mit der Lide- ralen Vereinigung, und empfiehlt, durch eine ge meinsame Kommission das Erforderliche hierfür in die Wege zu leiten." In die im letzten Absatz erwähnte Kommission, die die neue Organisation ausarbeiten soll, wurden ge wählt Parteisekretär Hofmann-Leipzig, Pros. Kellerbauer- Chemnitz und Chefredakteur Steinsdorff- Zittau. Hinsichtlich dec Namens der neuen Partei wurde noch zum Ausdruck gebracht, daß Vorstand und Aus schuß in der Bezeichnung „Volkspartei" den geeig netsten Namen für die vereinigte liberale Partei sehen würden > 5000 ! 5700 i 43 .0 117 > 4100 118 107 14100 121 650 1400 130 4600 2800 5610 4700 178 5600 122 5100 13000 15300 tipsigcrTagMaü Handelszeitung. .VäsiitUL 2L —
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