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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.04.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100423026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910042302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910042302
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-04
- Tag 1910-04-23
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Monat
1910-04
-
Jahr
1910
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Tageschronik. Schweres Brandunglück. Berlin. 22. Avril. (Tel.) Ein schweres Brandunglück, bei dem ein zweijähriges Kind den Tod fand und ein achtjähriges Mädchen durch einen Arthieb des die Tür sprengenden Retter» und zwei weitere Kinder durch Brandwunden verletzt wurden, ereignete sich gestern nachmittag in der Rathenower Straße. Bei den Löscharbeiten zog sich ein Schutzmann Brandwunden zu. Mehrere Feuer wehrleute erkrankten an Rauchvergiftung. Das Un glück war dadurch entstanden, daß, während der Vater auf Arbeitsuche ging und seine Frau sich auf ihre Aufwartestelle begab, das achtjährige Mädchen in der fensterlosen Kammer ein Licht anzündete, um die Sckuhe zu suchen. Dabei kam sie den in der Kam mer hängenden Kleidern mit dem Lichte zu nahe, und diese fingen Feuer. Automobilnngliick. Hamburg, 23. April. (Tel.) Bei Harsfeld fuhr ein Automobil gegen einen Chausseestein. Der Besitzer des Fahrzeuges, Wolff, wurde heraus geschleudert und starb bald darauf an den er littenen Verletzungen. Der Halleysche Komet. Heidelberg. 23. April. (Tel.) Testern morgen 5 Uhr ist in Rosenberg der Halleyfche K o - m e t in südöstlicher Richtung bei klarem Himmel mit bloßem Auge gesichtet worden. Attentat gegen einen Militärposten. Dessau, 23. April. sTel.) Auf einen auf den Schießständen vor der Stadt stehenden Militär posten wurde gestern früh ein Schuß abgegeben. Die Kugel zerriß dem Soldaten zwei Finger. Die schwarzen Pocken. 8t. Ulrichstein, 23. April. (Priv.-Tel.) Hier ist eine erst kürzlich zugewanderte polnische Arbeiterin an den schwarzen Pocken erkrankt. Fünf Personen, die mit ihr in Berührung kamen, wurden in das Krankenhaus nach Gießen geschafft. Seeräuber. Petersburg, 23. April. (Tel.) Nach hier einge troffenen Meldungen haben persische See räuber im Kaspischen Meer ein großes russisches Handelsschiff überfallen und die Mannschaft getötet. Das Schiff wurde vollständig ausgeraubt. Zum Diebstahl in der Moskauer Kathedrale. Der Dieb verhaftet. Moskau, 23. April. (Tel.) Der Dieb, der die Juwelen aus der Uspenskij-Kathedrale gestohlen hat, wurde heute in der Person eines jungen Bauern namens Femin ermittelt. Die ge raubten Kostbarkeiten wurden an der von dem Dieb angegebenen Stelle wiedergefunden. Sus Leipzig lmii Umgeyenü. Leipzig, 23. April. Wetterbericht der König!. Siichs. Landeswetterwarte zu Dresden. Voraussage für den 24. April. Nordwestliche bis nordöstliche Winde, veränder liche, meist starke Bewölkung, kühl, zeitweise Nieder schläge. Poblberg: Schwache Schneedecke bis Annabera. Fichtelberg: Ununterbrochen schwacher Nebel, schwache Schneedecke bis 100V Meter, starker, anhal tender Reif. ..., * Ordenswesen. Der Herzog Carl Eduard von Sachsen-Koburg und Gotha hat dem Verlagsbuch-. Händler Siegfried Weber, Mitinhaber der Firma I. I. Weber in Leipzig, das Ritterkreuz erster Klaffe des Herzog!. Sachsen-Ernestinischen Haus ordens verliehen. * Dem braven Manne. Dem Reisenden Her mann Otto Paul Baum in Leipzig ist für die von ihm am 30. Mai o. I. mit Mut und Entschlossen heit und nicht ohne eigene Lebensgefahr bewirkte Er rettung eines jungen Mädchens vom Tode des Er trinkens in der Pleiße die bronzene Lebensrettungs medaille verliehen worden. * Auszeichnung. Die Königliche Kreishaupt- mannschaft Leipzig hat dem seit 23. April 1883 un unterbrochen im Betriebe der Großen Leipziger Straßenbahn beschäftigten Schaffner Clemens Dähne in L.-Volkmarsdorf eine Belobigungs urkunde ausgestellt, die ihm heute in Gegenwart des Direktors Hille an Ratsstelle ausgehändigt wurde. * Jubiläum. Der Schlosser Karl Friedrich Wilhelm Werner in L.-Kleinzschocher begeht nächsten Moniaa das Jubiläum 25jähriger ununter brochener Tätigkeit in der Spezialfadrik für den Bau von Drahtseilbahnen von Adolf Bleichert L Co. in L.-Eohlis, Kaiser-Friedrich-Straße 34. * Der Gewinn von 150 000 fiel in der heutigen Ziehung auf Nr. 65 844 bei F. B. S ch m i d t in Leip zig. Außerdem wurden gezogen ein Gewinn von 20 000 .X auf Nr. 70 545 bei George Meyer in Leip zig und ein Gewinn von 10 000 .<t auf Nr. 103 024 bei Georg Paul Müller in Dresden. ' Deutscher Buchgewerbeoerein. Wie alljährlich, wird am morgigen Kantate-Sonntag im Deutschen Buchgewerbehaus die O st e r m eß - A u s ste l l u n g des deutschen Buch-, Kunst-, Land karten- und Musikalienverlages er öffnet, die als sogenannte Jahresausstellung bis zum Herbst geöffnet bleibt. Diese Ausstellung wurde wiederum seitens der Verleger außerordentlich reich beschickt mit Werken des Buch-, Kunst- und Musi- knlienverlags. Die stattliche Anzahl der Kunst blätter, Landkarten sowie Anschauungsmaterial geben wohlgeordnet ein klares Bild der Neuerscheinungen des vergangenen Bn-Hhändlerjahres. Die Bücher und Werk? lind nach Wissenschaften geordnet und bieten io dem Besucher Gelegenheit, sich schneller in der um fangreichen Auslage znrechtzusinden. Erfreulicher weise kann wiederum festgestellt werden, daß von einer großen Anzahl von Verlegern besonderer Wert auf eine gute Ausstattung der Bücher gelegt worden ist, und es bleibt nur zu wünschen, daß dieses gute Beispiel die verdiente Nachahmung finden möge. — Gleichzeitig werden morgen die im Deutschen Buchge- werbehau» in besonders reicher Zahl aufgestellten Maschinen im Betriebe seitens der Aussteller vorge- sühet. — In den Räumen des Museums (im 2. Stock) findet zurzeit eine Ausstellung alter Buch, titel statt, die aus der kürzlich erworbenen Samm- lung des Frhrn. v. Weißenbach stammen. Sie sind zum größten Teil Originale und geben einen sehr interessanten lleberblick über die Entwicklung des ge setzten und gezeichneten Buchtitels vom 15. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Außerdem sind im Eck raum eine Anzahl moderner und alter Exlibris, von unseren bedeutendsten Zeichnern auf dem Gebiet ent worfen, ausgestellt. * Di« militärische Platzmufik wird ausgeführt am Sonntag, den 24. April, oom Trompeterkorp» des Feldartillerieregiments Nr. 77 vor der Wohnung des kommandierenden General«. Beginn lll/? Uhr vorm. Programm: 1) „Germania? Ruf." Marsch von A. Wiggert. 2) Ouvertüre z. Op.: „Das goldene Kreuz" von I. Brüll. 3) Fantasie a.. „Ariele, die Tochter der Luft, von E. Bach. 4) „An der schönen blauen Donau." Walzer von Joh. Strauß. 5) „Hab ich nur deine Liebe." Lied von Frz. von Supp6. 6) „Unter dem Sparrenschild." Marsch von F. Barth. * Verhaftung eines Erpressers. Eine hiesige an gesehene Familie war durch einen Erpresser brief in begreifliche Erregung versetzt worden. In dem Briefe waren Gewalttätigkeiten in Aussicht gestellt, falls nicht eine größere Summe Geldes an einem bestimmten Orte hinterlegt werden würde. Den umfaßenden Bemühungen der Kriminal polizei gelang es, den gemeingefährlichen Burschen abzufaffen und nach einem vergeblichen Fluchtversuche festzunehmen. Er entpuppte sich als ein 22 Jahre alter Tapezierer von hier. * Straßenunfälle. Auf dem Lindenauer Markte lief gestern ein gjähriger Knabe einem Radfahrer direkt ins Rad hinein, wurde umgeriffen und leicht verletzt. — In der Breiten Straße in Anger-Crottendorf wurde gestern ein 13jähriges Schulmädchen von einem Kraftwagen umgeriffen und leicht im Gesicht verletzt. Das Kind war in den Wagen achtlos hineingelaufen. — Auf der Kreu zung der Gottsched st raße und des Tho- masringes wurde gestern ein lOjähriger Arbeits bursche von einer Kraftdroschke umgefahren und kam unter sie zu liegen. Er wurde so erheblich verletzt, daß sich seine Unterbringung im Krankenhause not wendig machte. Der Verletzte hat den Unfall durch seine Unachtsamkeit selbst verschuldet. * Festnahme der Sirene. Wieder in Haft ge nommen wurde jene 23 Jahre alte Wirtschafterin aus Oschatz, die in der letzten Zeit viele Herren in der gemeinsten Weise bestohlen hat. Diesmal muß sie sich verantworten, weil sie in Neu-Mockau ein Spar kassenbuch entwendet, dann versetzt und den Erlös vertan hat. Weiter hatte sie einer Wohnungs inhaberin in der Kurzen Straße, bei der sie sich ein mietete, eine große Anzahl Wäschestücke entwendet. Linmeihungskeier des neuen Gebäudes der Handelshochschule. * Leipzig, 23. April. Vor einem hochangesehenen Kreis von Geladenen wurde heute mittag das neue Gebäude der Handels kochschule, Ritterstraße 8/10, durch einen er hebenden Festaktus eingeweiht. Reich geschmückt waren Haus und Hallen, und in dem großen Festsaal, der inmitten eines reichen Aufbaues von frisch grünen Pflanzen die Büste des Königs trug, drängte sich eine gewaltige Menge von Ehrengästen, Gönnern und Freunden der Schule und Schülern. Neben Ihren Exzellenzen dem Minister des Innern Grafen DiLthum v. Eckstädt und Kultusminister Dr. Beck erschienen Se. Exzellenz Wirkt. Geh. Rat Kreishauptmann Dr. v. Welck, der Ministerialdirektor des König!. Ministeriums des Innern Geh. Rat Dr. Roscher, Se. Magnifizenz der Rektor der Universität Geh. Hofrat Professor Dr. Hölder, Se. Exzellenz Wirkt. Geh. Rat Pro fessor Dr. Bindina, Prorektor, Se. Exzellenz Wirkl. Geh. Rat Professor Dr. Wach, Mitglieder des Senates der Universität und des akademischen Lehrkörpers, die Herren Oberbürgermeister Dr. Dittrich, Polizeidirektor Dr. Wagler, Baurat Enke, Kommerzienrat Tobias, Stadtrat Acker mann, Dezernent des städtischen Schulwesens, der Präsident der Zweiten Ständekammer Dr. Vogel, Vizepräsident Bär und die hiesigen Landtagsab geordneten, Ober-Reichsanwalt Dr. Zweigert, Landgerichtspräsident Schmidt, Amtsgerichts präsident Siegel, Geh. Kirchenrat Superintendent v. Pank, Kaiserlicher Ober-Postdirektor Domtz - laff, Ober-Regierunggrat Dr. Raschke, Kaiser!. Vankdirektor Frenkel, Bezirksschulinspektor Ober schulrat Professor Dr. Müller, der Schöpfer des Baues Stadtbaurat Professor Schumacher-Ham burg, Rektoren und Direktoren der höheren Schulen, Dozenten der Handelshochschule, die Vorstände der Handelskammer und der Gewerbekammer. Weihevoller Gesang des Thomanerchors unter Professor Schrecks Leitung eröffnete mit Haßlers „Wo Gott nicht gibt zum Haus sein' Gunst" den Fest- aktus, zu dessen Beginn der Vorsitzende des Handels hochschulsenats, Herr Kommerzienrat Zwei Niger, allen Erschienenen, Gönnern und Freunden ein herz liches Willkommen entbot. Er gedachte dankbar der reichen Spenden, die der Handelshochschule in Höhe von 132 000 Zl als Reservefonds zugefloffen, rühmte dann die Verdienste des leider am Erscheinen ver- hindenen langjährigen stellvertretenden Vorsitzenden Geh. Rats Professors Dr. Friedberg und wie« auf sie Glückwünsche hin, die von den beiden Präsidenten der Ersten Ständekammer, Oberstmarschall Graf Vitzthum von Eckstädt und Oberbürgermeister Dr. Beutler, so wie von dem 1. Vizepräsidenten der Zweiten Kammer eingegangen. Weiter fügte er hinzu, daß von der Handelskammer zu Leipzig 10 000 zur ersten Einrichtung der Bibliothek gespendet worden seien. Seine Worte galten dann einem geschäftlichen Rück blick auf die innere und äußere Entwickelung der Handelshochschule. Die Ansprache des Kultusministns. Im Namen des Kultusministeriums begrüßte an gesichts des so erfreulichen Rückblicks wie hoffnungs vollen Ausblicks innerhalb ihrer kurzen Entwickelung Se. Exzellenz Kultusminister Dr. Beck die Handels hochschule zu ihrer Einweihungsfeier. Mit kühnem Wagemut, aber mit Vertrauen auf ihre Mission habe sie im Jahre 1898 ihre Tätigkeit angetreten. Wohl habe damals ihr Präsident von einem Versuchsunter nehmen gesprochen, aber für die Staatsregierung lag es ohne Zweifel nahe, daß die Handelshochschule, von der Handelskammer zu Leipzig begründet und auf einem alten Handelsboden eingepflanzt, sich fest behaupten werde. Und heute stehe ste al» ein be redter Zeuge des Weitblicks und der Tatkraft vor aller Augen. Das Kultusministerium nehme den allerwärmsten Anteil an solchem glücklichen Lor- wärtsschreiten und bringe der Handelshochschule den herzlichsten Glückwunsch. In allen Berufsständen trete heute ein Wettstreit zur Erziehung der Heran wachsenden Jugend hervor, um ihr eine vertiefte all gemeine Bildung zu verleihen, die den kommenden Mann dazu befähigt, an den Gütern der Wohlfahrt teilzunehmen und seine Pflichten zum Wohle des Ganzen zu erfüllen. Kein Teil lei so dazu geeignet, als unsere Universität. Deshalb sei es auch ein glück licher Gedanke gewesen, mit den vornehmsten Trägern aller Geisteswissenschaften in Verbindung zu treten. E» sei em glückverheißendes Zeichen gewesen, daß von Anfang an hochgeschätzte Zierden der Universität ihre Geisteskräfte für die Schule zur Verfügung ge stellt haben. Heute solle sich nun zwischen ihnen ein räumliches Band weben. Allgemein und herzlich dürfe man sich über das erreichte Ziel freuen und bei dem Einzug der Han delshochschule in ihr neues Heim zu den herzlichsten Glückwünschen Anlaß nehmen. Möge sie einer glück- lichen Zukunft entgegengehen, möge sie in der Ritter straße den Ritterschlag echten kaufmännischen Geistes empfangen und au« dem Jungbrunnen ihrer Arbeit allezeit Kräfte schöpfen, um von ihren Studierenden da» Panier des deutschen Mannes im Zuge durch die Welt tragen zu lassen. Möge ihrem zielbewußten Wollen stets das rechte Vollbringen gegeben sein. Di« Ansprache des Ministers des Innern. Der darauffolgende Redner, Se. Exzellenz Graf Vitzthum von Eckstädt, Minister des Innern, gab zunächst dem Wunsche Ausdruck, daß Lehrer und Schüler den alten Geist in das neue Heim herüber nehmen mögen, die Aufgabe der Schule aber die sein möge, dem ganzen kaufmännischen Stand seine Be deutung und sein Ansehen durch eine erweiterte Bil- düng zu geben. Ihr Ziel werde der Idealismus sein, seine Erfahrung aus das praktische Leben anzu wenden. Der Kaufmann werde den Beweis zu liefern haben, daß Vertragstreue und Gewissenhaftig keit die Erundtugenden des deutschen Kaufmanns seien, daher erwecke sich auch eine Vertiefung in die Zusammenhänge des kaufmännischen Berufes, die Würdigung anderer Berufe in ihrer Bedeutung für notwendig. Wie alle Stände sich heute opferfreudig in den Dcensl des Ganzen stellen müssen, so hat auch der Kaufmann die Pflicht, Führer und Erzieher seines Volkes zu werden. Mit dem Wunsche, daß die Han delshochschule allezeit gute Lehrer und gute Schüler aujweijen möge, schloß der Minister. - Die Weiherede. In seiner Weiherede gab Geh. Hofrat Professor Dr. Bücher eine Geschichte der von Amerika zu uns gekommenen Handelshochschulbewegung, die von den Vereinigten Staaten ausgehend, in den letzten fünf zehn Jahren alle wissenschaftlich hochentwickelten Län der ergriffen und in Deutschland zur Gründung von nicht weniger als sechs Handelshochschulen geführt hat. Redner warf hierbei die Bedürsnissrage auf und zeigte an einer Reihe volkswirtschaftlicher Ausfüh rungen, wie der Fortschritt der Sstezialisation und die Massenproduktion in der Industrie dem Handel ganz neue Aufgaben gestellt und zu einer Vermehrung seiner Betriebe geführt hat. Dieser Umstand macht für den verantwortungsvollen Posten der großen Privatunternehmung eine ähnliche wissenschaftliche Ausbildung nötig, wie sie seit langem der Staats dienst in seinen verschiedenen Zweigen fordert. Redner wandte sich dann an die Studierenden und führte dabei aus, wie dieser Elite bei der Hochschule der modernen Wirtschaftsordnung sich die Aussicht biete, ihre Persönlichkeit zu voller Geltung zu brin gen und ein rascheres Vorwärtskommen zu finden, als es in anderen Kreisen möglich sei. Mit dem Ge sang des Thomanerchors: „Alles, was Odem hat, lobe den Herrn", schloß der Festaktus. Kus Sscklen. * Chemnitz, 23. April. (Eroßfeuer.) Die dem Rittergutsbesitzer Otto Römer in Ditters dorf gehörige Spiritusfabrik ist vergangene Nacht durch Eroßfeuer etngeäschert worden. Der Schaden ist bedeutend, die Ursache noch unbekannt. Gerlchtslssl. * New York, 23. April. Zum Tode verurteilt. Der 18 Jahre alte Deutsche Albert Wolter, der des Mordes an der 15 Jahre alten Rusch Wheeler beschuldigt war, ist zum Tode verurteilt worden. Spott. » Zeppelinsahrt von Wien nach Dresden. Wie Direktor Colsmann von der Luftschiffbau- Gesellschaft Zeppelin der „Chemnitzer All gemeinen Zeitung" mitteilt, entspricht die von Dresdner Blättetn gebrachte'Meldung, daß auf der Rückfahrt des „Z. III" von Wien ein Besuch und eine Landung in Dresden -«plant seien, in der ge machten Form nicht ganz den Tatsachen. Die Fahrt und der Besuch in Dresden werden aller Voraussicht nach stattfinden, jedoch läßt sich über das Programm heute noch nichts Genaues sagen. Wegen Schwierig keiten mit der Gasanstalt in Friedrichshafen mußte der Zeitpunkt der Fahrt auf Anfang Juni verschoben werden. Bei günstigen Witterungsverhältniffen wird die Fahrt von Dresden voraussichtlich überChem- nitz und das Vogtland gehen. Ob in Chem nitz eine Zwischenlandung stattfindet, darüber wird erst später Beschluß gefaßt werden. Ausgeschlossen ist eine Zwischenlandung in Chemnitz nicht. Direktor Colsmann weist hierauf ausdrücklich hin, um die Bevölkerung der in Betracht kommenden Orte vor trügerischen und falschen Hoffnungen zu bewahren, da Einzelheiten über die Fahrt noch nicht feststehen. * Flug von London nach Manchester. Der fran zösische Aviatiker Paulhan hat sich gestern von Köln, wo er dem Aufstieg der drei Militärluftschiffe beigewohnt hatte, nach England begeben, um mit seinem Zweiflächer einen Flug von London nach Manchester zu unternehmen. Tases-Semlmtlilte IS. Ziehung der 5. Klasse 157. König!. Sächsischen Landes-Lotterie. Gezogen am 23. April 1910. Alle Nummern, hinter denen kein Gewinn steht, sind mit 300 gezogen. (Ohne Gewähr für Richtigkeit. Nachdruck »erboten.) Nr. 881 784 Ml 345 111 837 98 399 928 <500) 321 187 20 762 92 278 SSV 1« 1287 728 (500) 548 <N0 597 609 897 298 985 505 909 209 333 222 127 323 341 <»«O«) 655 47l 756 791 171 j599) 117 «663 923 585 445 115 946 2 t»»«O) 275 983 778 789 410 246 323 391 799 833 667 886 94 352 434 730 »155 972 820 649 779 767 212 168 lSVV) 889 862 358 557 882 846 398 659 12 4626 426 722 989 858 180 223 872 «96 SI7 484 144 594 «79 780 6 (1000) 957 795 894 857 347 S834 »17 48» 7» 478 580 333 888 931 174 269 870 889 976 319 228 801 131 48 232 850 780 <500) 891 «894 610 520 846 578 529 527 771 (1000) 992 563 570 369 651 871 82 65 993 780 711 531 (2000> 181 67 175 412 (1000) 380 303 879 136 250 7854 886 469 827 762 315 390 749 (S00) 476 599 (1000) 520 168 620 458 934 387 719 975 466 8463 819 871 718 637 95 805 884 242 (1000) 120 112 2Z2 281 503 844 261 »617 131 330 126 923 (1000) 138 850 597 (500) 793 484 561 328 542 95 441 (1000) 311 391 (1000) 75 920 927 892 A9 1«»» 423 40 62 038 74» 814 620 748 315 105 387 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544 417 1 01)547 (500) 995 619 81 533 197 191 klö'A 17« 367 111 810 558 970 572 375 231 170 (2000) 260 ISO 000 aus Nr. 55814 bei Herrn F. B. Schmidt in Leipzig. SO 000 auf Nr. 70545 bei Herrn George Meyer in Leipzig. I« 000 aus Nr. 103024 bei Herrn Georg Paul Müller in Dresden. S 000 aus Nr. 50737 bei Herrn Hermann Straube in Leipzig. 5 000 aus Nr. 529M bei Herrn Eduard Renz in Dresden. Im Elücksrade verbleiben nach heute beendigter Ziehung an größeren Gewinnen: 1 Prämie zu 300 000. Gewinne: 2 zu 10 000, 3 zu 5000, 88 zu 3030. 100 zu 2000. 217 zu 1000. Letzte Nachrichten. Der spanische Thronfolger taubstumm? 0. Paris, 23. April. (Priv.-Tel.) Nachrichten aus Madrid zufolge soll der dreijährige spanisch: Thronfolger Alfonso taubstumm sein. Er soll, seitdem er zur Welt gekommen ist, noch kein Wort gesprochen haben. (Bekanntlich wird die Taubstummheit mehreren Sprösslingen von Fürstenhäusern nachgesagt, z. D. preußischen, bei denen erweislich es nicht zugetroffen hat.) Die Erkrankung des Sultans. I Konstantinopel, 23. April. (Eig. Drahtmeld.) Nach einem heute nacht ausgegebenen Bulletin stellten die Aerzte beim Sultan Symptome der leichten Masern fest, die seit einiger Zeit im Palast aufgetaucht sind. Der allgemeine Zustand des Sultans ist nicht besorgniserregend. S Die Mörderin der Opernsängerin Barthold begnadigt. 0. Güstrow, 23. April. (Priv.-Tel.) Auguste Zobel, die zum Tode verurteilte Mörderin der Rostocker Opernsängerin Frieda Barthold, ist gestern anläßlich der Geburt eines Erbprinzen zu Zucht hausbegnadigt worden. Nvrlli, 2Z Lpril. biaekdör-o 2 vdr 15 5lia, »rsiMrktlsn 8,»8,8,ed. Lommsttum» OrrmiNälsi Senk Lsoticti» SM »„Ismo vwiitmu 8ob»s1s1mvs,i ?,!swd ml »««öd. <in»,!«ct>« 8im< M«««i öinksMn -.üdsc)«- zl.6-o.Unlssxwd. 1i»««d. --«IMOSSH 10-1, <«»i«»«r krlbmar, 20S.N 1 Orieuldilm«» Oitt«1m«sid3ti» 80nr »smrtod KMsctmv-Nisn Lkmss. >. «8 isor«, »II««» 8psm«s ! WiliUsU« NNtie« fair«»!«»» Unxsi Xis««« ! 8ocd«m«r > 4u»mdmz«s 0»NM>0M«f tMo« 8od«i0<>dmr»O liiiwdüN« U0.2S Oder,. li««i>!iuj. 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Für die Hande! »zej.'uug «». Nirchrath. Für den Inseratenteil Hau» HOckmwM. Sämtlich in Leipzig.
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