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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 26.04.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100426018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910042601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910042601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-04
- Tag 1910-04-26
-
Monat
1910-04
-
Jahr
1910
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Sertchtslssl. Reichsgericht. rs. Leipzig, 25. April. Wege« Raubword«, ist am S. März vom Schwur gerichte Halberstadt der Fabrikarbeiter Franz Stepan zum Tode verurteilt worden. Er hat am 13. August v. I die 85jährige Mutter des Karußel- besttzers Löttel in Bleckendors ermordet, um sie zu berauben. Ob er etwas geraubt hat, lieh sich nickt feststellen. Es war alles durchwühlt und durch einander geworfen. Deshalb ist nur versuchter Raub angenommen worden. — Die Revision des An geklagten kam heute vor dem Reichsgerichte zur Verhandlung. Erhoben waren nur Beschwerden bezüglich des Verfahren«. Es wurde behauptet, der Stadtrat Jhlefeld au« Quedlinburg habe mit gewirkt, ohne daß er auf der dem An geklagten zugestellten Spruchliste vermerkt gewesen sei. Tatsächluh stand in dieser: Robert Jhe^eldt, Kaufmann und Stadtrat, Quedlinburg. Das Reichs gericht war der Ansicht, dah es sich hier nur um einen Schreibfehler handle, der sofort als solcher zu er kennen sei. Des weiteren wurde gerügt, dah das Melderegister de« Gefängnisoberaussehers Sonntag verlesen worden ist, in welchem von dem Geständnis des Angeklagten die Rede ist. Dieser Verstoh ist aber dadurch geheilt, dah das Gericht den Oberaufseher nachher vernommen hat. Endlich beschwerte sich der Angeklagte noch darüber, dah ihm nicht nur der Spruch der Geschworenen, sondern auch der Name des Obmannes vorgelesen worden sei. Da keine Gesetzes bestimmung dies verbietet, so liegt nur eine unschäd liche Ueberflüsstakett vor, dre den Angeklagten nicht benachteiligt. Aus allen diesen Gründen erkannte das Reichsgericht auf Verwerfung der Revision. Pflicht zur Verwahrung bissiger Hunde. Am 14. März 1904 wurde die damals neunjährige Kläge rin R. in Markersdorf O.-L. von dem auf der Dorf- strahe befindlichen Hunde des Gastwirts und Fleischers Hermann Sch. daselbst umgerannt und in den rechten Oberschenkel gebissen. Die Verunglückte und ihre Eltern machten Schadensersatzansprüche gegen Sch. geltend, indem sie neben anderen Verletzungen die tuberkulöse Erkrankung eines Fußes behaupten. Das Landgericht Görlitz verurteilte den Beklagten zur Zahlung von 100 Schmerzensgeld. Im übrigen wies es die Klage ab, weil es den ursächlichen Zu sammenhang zwischen der Erkrankung des Fußes und dem Unfall nicht für dargetan erachtete. Das Ober landesgericht Breslau erkannte auf einen Eid der Mutter der Verletzten dahin, dah sie vor dem Un- fallstaae Anschwellungen an den Füßen ihrer Toch ter nicht bemerkt habe. Für den Fall der Eides leistung erachtete es den Anspruch der Kläger auf Heilungskosten und Rentenzahlung für gerechtfertigt dem Grunde nach. Gegen das Urteil des Oberlandes- aerichts Breslau hatte der Beklagte Revision beim Reichsgericht eingelegt, die jedoch vom IV. Zivil senat des höchsten Gerichtshofs zurückgewiesen wurde. Der erkennende Senat legt dar, daß das Oberlandes- gerickt nach freiem Ermeßen prüfen konnte, ob der ursächliche Zusammenhang zwischen Unfall und der Erkrankung vorliegt. Die tatsächlichen Feststellungen des Berufungsgerichts seien ausreichend. Königliches Landgericht. t Leipzig, 25. April. Sittlichkeitsverbrechen. Der 56jährige Strumpf wirker Johannes Adolf Albert Vischer aus Naum burg hatte sich vor der 6. Strafkammer des Land gerichts wegen zweier Verbrechen gegen den Para graphen 176 Ziffer 3 zu verantworten. Wegen Besorg nis der Gefährdung der öffentlichen Sittlichkeit fand die Verhandlung hinter verschlossenen Türen statt. Vischer, der schon ost vorbestraft ist, wurde zu drei Jahren sechs Monaten Zuchthaus und zehnjährigem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Schwere Urkundenfälschung und Riickfallsbetrugs- versuch. Angeklagt war der 50jährige Agent Julius Leberecht Seydel, aus Rautenkranz gebürtig und hier in Leipzig wohnhaft. Der Angeklagte ist be reits viermal wegen Untreue, Betrugs und schwerer Urkundenfälschung bestraft worden, darunter mit Zuchthausstrafen von zwei Jahren drei Monaten und drei Jahren zwei Monaten. Jetzt wird ihm zur Last gelegt, daß er am 10. Februar d. I. einen auf den Betrag von 300 ,/S lautenden Wechsel auf den Namen des Gemeindevorstehers Hoffmann in Zackwitz gefälscht und diesen Wechsel dem Maler meister Thieme in Gohlis zur Diskontierung ange boten hat, dem er 70 ./r schuldete. Thieme sollte die Schuld von der Diskontsumme abziehen und den Restbetrag von 230 an Seydel herauszahlen, er ist auf das Geschäft aber nicht eingeganaen. Nach den Ergebnissen der Beweisaufnahme erkannte die vierte Strafkammer auf ein Jahr Gefängnis und drei Jahre Ehrenrechtsverlust. Königliches Schöffengericht. L Leipzig, 25. April. Der erstaunte Dieb. Der Gelegenheitsarbeiter Friedrich Wilhelm W. konnte seine Miete nicht be zahlen und für seinen Lebensunterhalt besah er auch kaum die allernotwendigsten Mittel. Da erinnerte er sich, dah er in einem Gasthofe in Mölkau Haus gelegenheit kannte und darauf baute erfeinen Plan, sich die Miete zu verschaffen. Am 16. März ging er nach Mölkau, setzte sich als East in das Schankzimmer des Restaurants und wartete aus einen günstigen Moment, um leinen Vlan zur Ausführung zu bringen. Als er sich unbeobachtet glaubte, nahm er die Geld kassette aus einem Schubfache des Büfetts und wollte damit verschwinden, der Büfettier hatte aber auf gepaßt und lieh den Dieb verhaften. In der Kassette befand sich ein Geldbetrag von über 60 In der Verhandlung vor dem Schöffengerichte räumte der Angeklagte den Diebstahl ein, er habe in einer Not lage gehandelt und sei ganz erstaunt gewesen, dah so viel Geld in der Kassette gewesen sei, das habe er gar nicht alles gebraucht und auch eine solche Summe nicht stehlen wollen. Unter Zubilligung mildernder Umstände wurde W. zuvierzehnTagen Gefängnis verurteilt. Ti« Totschlag vor de« Kriegsgericht. 8. L 8. Goslar, 23. April. Das hiesige Kriegsgericht der 20. Division hatte sich mit dem verhängnisvollen Renkontre zu befaßen, das am 3. April zwischen vier Angehörigen des hier aarnisonierenden 10. Jäger-Bataillon« und dem Zivilisten Rollwage stattfand und dem letzterer zum Opfer gefallen ist. Am Nachmittage des genann ten Tage» bat Rollwage, der etwa» angetrunken ge- wesen sein soll, die vier Jäger getroffen und ihnen aus Uebermut den Spitznamen „Eoeckjäger" zuge- rufen. Die Soldaten drangen auf Rollwage ein, warfen ihn zu Boden und stießen ihn mit den Fühen. Rollwage wurde bewuhtlo« und muhte sofort ins Krankenhaus Lberaeführt werden. Dort kam er wohl wieder zum Bewußtsein, am nächsten Tage aber starb er. — Don den beteiligten Soldaten wurden die Jäger Köpke und Adenstedt unter Anklage der schwe ren Körperverletzung mit Todesers'olg gestellt. Sie waren im großen und ganzen geständig, bestritten aber die Absicht der vorsätzlichen schweren Körper verletzung. — Der Vertreter der Anklage beantragt« zwei bzw. anderthalb Jahr« Gefängnis. — Der Ge- richtshof nahm aber daraus Rücksicht, dah die Ang«. klagten gereizt worden seien und erkannte gegen Adenstedt auf sechs, gegen Köpke auf vier Monate Gefängnis. Berlin, 24. April. Mordanfall auf einen Geldbriefträger. (Forts.) Der Prozeh gegen den Schneider Drechsler und den Handlungsgehilfen Wilhelm Kayser, die beschuldigt sind, den Raubmordversuch an dem Deldbriefträaer Eulenburg verübt zu haben, dürste am Dienstag be endet werden. Ueoer die Verhandlungen des letzten Sitzungstages wird berichtet: Die Zeugin Frau Wilke teilte mit, dah sie wiederholt in dem von Kayser be triebenen Geschäft in der Fruchtstrahe allerlei ver dächtige Leute gesehen habe. Sobald sie den Laden betrat, wäre da« vorher anscheinend l-br lebhafte Ge spräch verstummt. Frau Kaufmann, deren Ehe mann Inhaber des Buttergeschäfts ist, in dem Kayser zuletzt angestellt war, sagt als Zeugin aus, Kayjer habe 65 Gehalt und freie Station erhalten, außer den Prozenten, die durchschnittlich 5 pro Monat ausmachten. Er habe das Geschäft ordentlich geführt und sich Unregelmässigkeiten nicht zuschulden kommen laßen. Nur einmal sei eine anonyme Karte ge kommen, in der mitgeteilt, wurde, dah Kayser in dem Geschäft nachts Damenbesuche empfange und das Ge schäft morgens zu spät aufmache. Ein Zeuge Maah war früher mit Kayser gut bekannt und ist häufig mit ihm zusammengekommen. Der Zeuge ist jetzt Lehrer der Dschiu-Dschitsu-Kampfmethode in einer Sportakademie. Er wurde hier von einem Kriminal schutzmann aufgesucht, dem er Unterricht im Dschiu- Dschitsu erteilen sollte. Diesem machte der Zeuge über seine Bekanntschaft mit Kayser folgende An gaben: Kayser habe ihm einmal erzählt, dah er das „Ding mit Eulenburg gedreht" habe, er habe von der Reute 350 «4t abbekommen. Als beide einmal die Große Frankfurter Straße entlang gingen, habe ihm Kayser erzählt, dah er auch die Sache mit dem Lehr ling Palme „gemimt" habe. Bei einem Besuch in dem Geschäft in der Fruchtstrahe habe ihm, so erzählt der Zeuge weiter, Kayser auch einmal ein Fläschchen mit Mastix gezeigt, das er nach seiner Angabe zum Ankleben falscher Bärte gebrauchte. Außerdem habe ihm Kayser eine Maske sowie einen Revolver und einen Schlagring gezeigt. Als Kuhlbrodt verhaftet war, habe ihm Kayser erzählt, er müße Kuhlbrodt, wenn er wieder herauskomme, mit 500 .tl helfen. (Fortsetzung folgt.) Ratibor, 23. April. Zum Tode verurteilt. Der 73 Jahre alte Eärtner- stellenbesitzer Anton Kuznik aus Groh-Grauden, und dessen 64 Jahre alte Ehefrau Marianne wurden vom Schwurgericht zum Tode verurteilt. Sie hatten ihren Schwiegersohn, den 35 Jahre alten Frei gärtner Karl Elbin, erschlagen. Sport. Pferdesport. Rennen zu Hamburg-Horn am 25. April. (Privattelegramm.) Herren-Reiten. Ehrenpreis dem siegenden Reiter und garantiert 4000 /t Dist. 1600 m. „Green Dragon", a., 73 /, k^ (Lt. Keller) 1., „Midhurst", 3j., 64'/, ko (Lt. Westernhagen) 2„ „Peter und Paul", 4j., 74 ks? (W. Schulz) 3. Tot.: Sieg 40 :10, Platz 18, 38, 14:10. Ferner liefen: „Ealago", „Samte Fri vole", „Errungen", „Holiday", „Narzan", „Phara- mund". Montags-Handikap, Garantierte Preise 8000 Dist. 1400 m. „Emsig ll", 4j., 53 '<" (Schläfke) 1., „Witch Finder" (2 ko in.), 3j., 58 ka (Shaw) 2., „Erb schaft", 4j., 49 k - (Yeomans) 3. Tot.: Sieg 59:10, Platz 20, 26, 51:10. Ferner liefen: „Major Fife", „Tetrazzini", „Droll", „Machination", „Alistair", „Mrs. Dott", „Falschmünzer", „Herkules". Eodeffroy-Rennen. Garantierte Preise 13000 ./t Ferner 500 ./L dem Züchter des Siegers, wenn inländischer Privat-Züchter. Für Dreijährige. Dist. 1800 m. „Ostende", 52'/, k - lBullock) 1., „Heilige Waffe", 54 kx (Blades) 2., „Gisela", 52'/, k- (Rastenberger) 3. Tot.: Sieg 26:10, Platz 15, 32, 22:10. Ferner liefen: „Forst", „Lola Rienzi", „Oben Hinaus", „Esto". Verkaufs-Jagd-Nennen. Garantierte Preise 3500Herrenreiten. Dist. 3600 m. „Aschenbrödel" (2000 ^i), a., 66 k-r (v. Treskow) 1., „Dietlinde" (2500.//), 6j., 70 '. (Bes.) 2., „Wagehals^ (4000./«), 4j., 66 k- (Lt. Schönborn) 3. Tot.: Sieg 124:10, Platz 29, 25, 34:10. Ferner liefen: „Hogyne", „Contento, „Kike riki l", .Maikuhle". Trost-Handikap. Garantierte Preise 4000 ./( Die Gewichte wurden vor Ablauf des vorhergehenden Rennens dekanntgemacht. Dist. 1200 m. „Alistair", 5j. (Miller) 1., „Tonleiter", 5j. (Reiff) 2., „Rosn Letty", 5j. (Rastenberger) 3. Tot.: SieL 52:15, Platz 25, 18:10. Ferner liefen: „Waterloo", „Lbarbin", „Murat". Fruyjahrs-Handikap-Jagd-Rennen. Ehren preis dem siegenden Reiter und garantiert 5500 ./t Herrcnreiten. Dist. 4800 m. ,Dhu mir nix", a., 74'/, k»r (v. Rosenberg) 1., „Quarto", a., 75'/, (Bes.) 2., „Grammow", a., 68 k« (Lt. Meyer) 3. Tot.: 68:10, Platz 25, 25, 30:10. Ferner liefen: „Brampton Laß", „Park Minstrel". „Srmplissimus". Rennen zu Saint-Lloud am 25. April. (Privattel.) Prix des Corbeilles 2000 Fr. Verkaufs rennen. Dist. 2000 m. Mons. Cl. Duvals „Miß Maud Hl", 3j., 49'/, 1-s (I. Hennings), 1., Moni. Ephrussis „Hobby", 3j., 51 kg (O. Neil), 2., Moni. E. Cunningtons „Fronde", 3j., 49', kg (L. Gill), 3. Tot.: Sieg 135:10, Platz 3i, 15, 20:10. Ferner liefen: „Saint Marc, „Pierrot 111", „Karmel", „Bold", „Olga lit". Prix des Amazones 4000Fr. Für dreijährige Stuten. Dist. 1400 m. Mons. M. Tarllaults „Jul iette lV", 52 kg (O. Neil), 1., Mons. M. Lalmanns „Falaise", 55'/, ka (LH. Lhilds), 2., Mons. Ephrussis „Codes", 52 kg (Barat), 3. Tot.: Sieg 50:10, Platz 20, 23, 44:10. Ferner liefen: „Voadicäe", „Breeze, „Roudnitza", „Dancing Doll", Bouquetiöre, „Pan- dore", „Perle d'Jrlande", „Noces d'Argent", „Bellezza", „Tyrolienne II". Prix du Bois de Boulogne 5000 Fr. Dist. 2100 m. Mons. I. Lieux' „Moulins la Marche", a„ 60 Kg (N. Turner). 1., Vicomte d'Harcourts „Jtalus", 4j., 55 ka (O. Connor), 2., Mons. H. B. Duryeas „Rose Noble", 4j., 55 kg (O. Neil), 8. Tot.: Sieg 18:10, Platz 12, 13:10. Ferner liefen: „Schuyler, „Harpiste , „Rose Robke", „Renard Bleu". Prix du Eros-Buisson 3000 Fr. Verkaufs- Rennen. Für Dreijährige. Dist. 900 m. Mons. Elijah Cunningtons „L erba", 55'/, Ke (Bellhouse) 1., Mme. Theremeteffs „Fouade Pascha", 57 Ke (LH. Lhilds) 2., Mons. Th. Hitchcock jun. „Iakoutsk^, 55 kr (O. Neil) 3. Tot.: Sieg 62:10, Platz 27, 32, 20:10. Ferner liefen: „Lannes". „Kama", „Ozor Hapi", „Himalaya", „Moskowa, .Hermione ll", „Fontenaq aux Rose»", ^»ilv Put", „Touraine ll". Prix Delasqu-r- 5Ü00 Fr. Handikap. Distanz 2000 m. Mons. I. Prats „Ladet", 4j., 51 kg (I. Jennings)1., Mons. I. Lieux' „Marotte", 4j., 49'/, Kg (Lolin) 2.. Mons. F. I. Eoulds „Justinien ll", 4j., 59 k ' (Stern) 3. Tot.: Sieg 42:10, Platz 23, 39, 58:10. Ferner liefen: ,,La Nocle", „Alby , „Pitt", „Stromttd", „Joyeux Drille", „Lebnan",„Riv«Droite", „Versailles", „Fontanka". Prix des Aubepines 4000Fr. Für Dreijährige. Dist. 1400 m. Mons. L. Hanfes „Kioto Hl", 54 kg (OLonnor) k., Mons. Edmond Blancs „Coup de Ventil", 54Ke (Stern) 2., Mons. Frank 2ay Eoulds „Ingambe", 54 kg (Halsey) 3. Tot.: Sieg 201:10, Platz 65, 17, 46:10. Ferner liefen: „Cockfield" „Sirococo", „Foc", „Arcole ll", „Maboul ll" „Orme de Mail", „Orfroi", „Desaix II", „Prince de Magnq", „Christobal ll", „Rouperroux", „Triton ll". Radsport. * Robl und der Radsport. Th. Robl bestreitet, wie die „B. Z. a. M." meldet, die in radsportlichen Kreisen kursierenden Gerüchte, daß er wegen mangeln der Erfolge die Aviatik verlaßen und sich künftig wieder ausschliehlich dem Radsport widmen werde. Robl erwartet, wre er mitteilte, im Gegenteil das Eintreffen seines neubestellten Flugappa rates, nach deßen Eintreffen in Johannisthal er sofort seine Flugversuche wieder aufnehmen wird. Er hat sich indessen entschloßen, das diesjährige „Gol dene Rad" wieder zu bestreiten, für das er hinter dem Klopstegschen Tandem (Hitzler-Eschweiler) eifrig trainiert. Auch künftig gedenkt Robl im Laufe der Saison gelegentlich noch das eine oder andere Dauer rennen zu bestreiten, für welchen Zweck er sich die Dienste des Managers Klopsteg gesichert hat. 3 Die Bundeswanderfahrt de« Deutschen Rad fahrerbundes für 1910 umfaßt folgendes Pro gramm: Sonntag, den 29. Mai: Eintreffen der Wanderfahrer in Potsdam, Deßau, Naumburg, Schwarzburg, Kitzingen, Nördlingen, Oberammergau, Innsbruck, Brennerpaß, Corvara, Sand, Zell am Ziller, Tegernsee, Spitzingsee, Schliersee, Landshut, Regensburg, Hof, Crimmitschau, Altenburg, Leipzig, Potsdam, Eesamtstrecke 1873 Kilometer, Tages leistungen 49—110 Kilometer. Anmeldungen Haden zu erfolgen bei Carl Schröder, Potsdam, Char lottenstraße 77. * Für die Fernfahrt „Rund durch Mitteldeutsch land", veranstaltet am 14. und 15. Mai auf der Strecke Berlin —Dresden—Leipzig—Berlin von den Gauen Leipzig. Berlin und Dresden des Deutschen Radfahrer-Bundes, sind 246 Nen nungen gegen 169 des Vorjahres eingegangen. Die Nachtstrecke mit Hauptkontrolle in Paunsdorf ent fällt in diesem Jahre auf die Leipziger Jugend. Kraftfahrwesen. 3 Deutscher Motorsahrertaa. Aus Anlah des vom 4. bis 6. Mai 1910 in Rothenburg o. T. statt findenden DeutschenMotorsahrertages der Deutschen Motorfahrer-Vereinigung E. V., Sitz München, wird in Rothenburg das berühmte histo rische Festspiel „Der Metstertrunk" mit darauf folgendem Festzug und Feldlager, und zwar aus nahmsweise zu Ehren der festgebende Vereinigung zum erstenmal seit seinem Bestehen vor Psingsten, zur Aufführung gelangen, wmu die Festspielleitung auch für Richtmitglieder der D. M.-B. eine Anzahl Plätze reserviert hält. Außer einer Reihe hoch- gestellter Persönlichkeiten hat auch der Protektor der D. M.-V., Prinz Ludwig Ferdinand von Bayern, sein bestimmtes Erscheinen rn Aussicht gestellt. Fuhballsport. :/: Auswärtig« Spiele Leipziger Mannschaften. Der Ballspielverein „Olympia konnte gegen den Mittweidaer Ballspielklub nur ein unent schiedenes Resultat von 2:2 erzielen. Der Fußball klub „Sportfreunde" unterlag, mit Ersatz spielend, gegen die Fußballsektion des Internationalen Sport- Uubs in Karlsbad mit 2:3. Der Jenenser Fuß ballklub „Carl Zeih" fertigte den Leipziger Fuß ballklub „Sachsen" mit einem Torunterschied von 5 :1 ab. Der Leipziger Fußballklub „Eintracht" siegte über den Dresdner Sportklub mit 3:2. Aus Anlaß des Armeegepäckmarsches fand in Dres den ein repräsentatives Wettspiel Dresden Nord gegen Süd statt, das der Süden mit 5:1 gewann. :/: Deutscher Fuhball-Bund. In den Nusschei dungswettspielen um die Meisterschaft des Deutschen Fußball-Bundes sind einige Veränderungen eingetre ten, so daß die Spiele folgendermaßen zum Austrag kommen. Kieler „Holstein" gegen Rixdorfer „Tesmania" in Hamburg, Viktor,aplatz, KarlsruhcrFußballverein gegen Karls ruher „Phönix" in Karlsruhe auf dem Fußball-Vereinsplatz am Sonntag, den 1. Mai. Die Sieger dieser beiden Spiele sind zur Teilnahme an dem Entscheidungsspiel um die deutsche Meisterschaft berechtigt, die in Köln anläßlich des Bundestages (1. Pfangstfeiertag) ausgetragen wird. Hockeysport. * Hockeywettspiele. Um den Frankfurter Silber schild kämpften am Sonntag in Hamburg der Eilbecker Hockeyklub und der Klub zur Vahr, Bre men. Eilbeck blieb in dem Spiel mit 3 :0 sieg reich und ist damit endgültiger Gewinner des Schil des für die Saison 1909 10.— In Kottbus schlug gesiern der Berliner Hockeyklub den dortigen Hockenklub Borussia überlegen mit 12:2. — In Berlin blieb das Verbandsmeisterschaftsspiel zwischen Komet I und dem Berliner Sportklub I mit 1:1 unentschieden. Athletik. * Berliner Ringkiimpfe. Im Palast-Theater rangen am Sonntagabend Oskar Luppa-Böhmen und Weltmeister Hans Schwarz-Bayern 30 Minuten unentschieden. Washington wurde im Kampf mit dem Dänen Markußen dreimal verwarnt und schließ lich nach 14 Minuten disqualifiziert. Der Entsche,- dungskampf zwischen Cazeaux le Bastieux- Frankreich und Van Dem-Holland endete nach ins gesamt 55 Minuten mit dem Siege des Franzosen, der wieder sehr heftig angriff. — Am Sonnabend hielt Theodor Hoffmann dem Bayern Hans schwarz tapfer Stand. Er fiel erst nach 16 Minuten 15 Sekunden durch Schultergriff. Van Dem-Belgien und Markußen-Dänemark rangen 30 Minuten un entschieden. Im Entscheidungskampf zwischen Ca zeaux le Bastieux-Frankrcich und Washington-Däne mark griff der Franzose außerordentlich grob an. Der Kampf mußte wegen Ueberschreitung der Polizei stunde abgebrochen werden. Luftschiffahrt. * Neu« Bestimmungen für Freiballonfahrten. Am Sonntag tagte in Berlin die Freiballon-Kom- miss ion de» Deutschen Luftschiffe rverbandes, um zu den Ballonkatastrophen der letzten Zeit Stellung zu nehmen. Die Initiative dazu hatte der Kölner Verein für Luftschisfahrt ergriffen, der bereits kür seine Mitglieder neue Bestimmungen getroffen hat, die Hauptmann v. Abercron in einer Reihe von Vorschlägen der Kommission zur Beratung vor legte. Der hauptsächlichste dieser Vorschläge ist die Bestimmung, dah in Zukunft keine Freiballonfahrten mehr anaetreten werden sollen, wenn nicht eine offizielle Nachricht von einer staatlichen Wetterwarte über die Wetterlage als Instruktion dem Ballon führer vor dem Aufstieg bekanntgemacht werden kann. Hundesport. * Die Dresdner Internationale Hundeausstellung wurde am Sonntag von über 6000 Personen besucht. Unter den Besuchern befand sich auch Prinzessin Mathilde. Der vom König gestiftete Pokal für die beste Kollektion von Jäaerhunden fiel an Herrn Bethmann-Plauen i. V., der «ine prachtvolle Kollektion schwarzroter Dackel ausstellte. Pearys Europareise. Au« Berlin wird uNs telegrapytert: Anfang Mai trifft Peary in Ber lin ein und wird vor der Gesellschaft für Erdkunde einen Vortrag halten. Später wird dann ein öffent licher Vortrag folgen. Peary wird außer in Berlin in keiner anderen deutschen Stadt Vorträge halten, sondern begibt sich direkt nach Wien. Außer in Wien wird er noch in Petersburg und Paris über seine Nordpolentdeckung berichten. Der Württembergisch« Journalisten- und Schrift stellerverein hielt am Sonntag in Stuttgart, wie man uns von dort schreibt, seine Landesver sammlung ab. Die Verhandlungen fanden im Festsaale des Rathauses statt: Begrühungen durch Vertreter der Staats- und Stadtbehörden leiteten den Kongreß ein. Universitätsprofessor Dr. Koch von Heidelberg hielt einen Vortrag über „Die Ent stehung der modernen Zeitung". Die geschäftlichen Beratungen betrafen hauptsächlich die Errichtung einer Sterbe- und Krankenkasse. Dem Vorsitzenden des Vereins, Redakteur Heller vom „Schwäb. Merkur", verlieh der König das Ritterkreuz des Friedrichsordens. Zwei Knaben ertrunken. Aus Brandenburg wird telegraphiert: Gestern nachmittag kenterte auf dem Plauesee ein Boot mit 4 Insassen bei dem Ver such, es an einen Schleppzug zu befestigen. Zwei Knaben im Alter von 13 und8Jahren ertranken, während ihr Vater und ein Onkel gerettet werden konnten. Die verschwundenen Klosterschätze. Aus Peters burg wird der„B.Z. am Mittag" berichtet: Den großen Diebstählen und Unterschlagungen in der Eisenbahn verwaltung und Militärintendantur reiht sich würdig der jüngst entdeckte Millionendiebstahl im Tschudow-Kloster in Moskau an. Dieses reichste und berühmteste Kloster Rußlands liegt im Kreml, ist 1365 gegründet und ist der Sitz des Patriarchen. Unermeßliche Schätze sind im Laufe der Jahrhunderte dort angesammelt worden. Besonders wertvoll sind die Dokumente und die Gegenstände altrussischer Kunst aus der Zeit vor Peter dem Großen. In letzter Zeit erschienen wertvolle Hand schriften und alte, seltene Goldbrokate auf dem Trödelmärkte. Man forschte ihrer Herkunft nach und unschwer wurde festgestellt, daß sie aus dem Kloster des Patriarchen stammten. Eine eingehende Revision ergab, daß die echten Edelsteine in den kostbaren Geräten durch falsche ersetzt waren. Statt der alten Meßgewänder aus Goldbrokat fand man solche aus Kupserbrokat. Diese Schändung der vom russischen Volke Hochverehrten Heiligtümer erregt allgemein Staunen und Entsetzen. Die öffentliche Meinung beschuldigt die Mönche des Diebstahls. llus BSüern unü Kurorten. r St. Blasien, bad. Schtoarzwald. Nun ist auch der letzte Versuch gemacht worden, um die für den südlichen Schwarz wald so bedeutende Eisenbahnfvage einer günstigen Lösung entgegenzuführen. Vor einigen Tagen begaben sich in Audienz zu dem Grobherzog nach Karlsruhe die Herren Fabrikant Alfred Krafft, die Bürgermeister Watzmer von St. Blasien und Vogelbacher von Höchenschwand, um eine Bittschrift wegen Erstellung der Eisenbahn zu überreichen. Man hatte im Amts, bezirk mit grobem Bedauern davon Kenntnis genommen, daß „wegen anderer, gröberer Kulturaufgaben, vor allen Tingen der groben BahnhofSbauten", der Dahnbau von Titisee nach Gt. Blaste» auf unbestiimnte Leit verschoben werden sollte. In der Bittschrift wird hervorgehobcn, ivelch ernste Gefahren durch die Hinausschiebung dieses Wunsches dem Bezirk drohen. In den letzten Jahren ist in demselben ein« starke Verminderung der Bevölkerung cingetreten, die in der Bittschrift nicht zum Unwesentlichen mit den schweren LebenSbedingungcn in diesen hohen Gegenden des Schwarzwaldes zusammengcbracht lvird. Eine Besserung dieser Derhällniste sei nur durch Erleichterung der grachtunkosten zu erzielen, die wirtschaftlich« Lage der ganzen Gegend könne nur durch die Eisenbahnfrage gehoben werden. Was nun die Interessen des Kurortes angeht, so wird es ja vielleicht mancher sür besser halten, wenn die idyllische Abgeschiedenheit unseres Schwarzwaldkurortes auch sernerhin erhalten bleibe: aber anderseits wird man auch nicht verkennen, dah durch bessere und billigere Verbindung mit den Hauptverkehrsadern des Landes auch dem Kurplatz« selbst mancher Vorteil erwachsen würde. Wie wir erfahren, hat der Grobherzog seine Unterstützung und eingehende Prü fung uktd Förderung der Angelegenheit zugcsagt. Tie Ab ordnung wurde auch in längerer Audienz von der Grob« Herzogin-Witwe Luise empfangen, die ja bekanntermatzen allezeit ein grobes Interesse an dem von ihr so oft als Lieblings aufenthalt gewählten St. Blästen hat. Ob freilich bei ter allgemein schlechten Finanzlage des badischen Staates an die Erstehung der Eisenbahn in absehbarer Zeit gedacht werden kann, dürfte dahingestellt bleiben. Für den Kurort selbst hat dies unmittelbar keine Bedeutung. Es besteht ja von den SchnellzugShaltepunkten Titisee und Waldshut eine ausgezeich nete Automobilverbindung hierher: und in 1Z4stündiger Fahrt auf den prächtigen, wegen ihrer Güte so berühmten Schwär,- waldstratzen kann man durch die herrliche Landschaft nach dem waldumrauschten Kurort gelangen, wo bereits alles emsig an der Arbeit ist, um die Frühiahrsgäste zu empfangen. Be sonder« Tätigkeit entfaltet der Kurverein unter der rührigen Leitung des - Herrn Oberamtmanns Hetzs ?n diesem Zu sammenhang möchten wir nicht unterlassen, darauf hinzu weisen, dab ein Frühjahrsaufenlhalt für Nerven- und Herz kranke besonders zu empfehlen ist. Gerade diesen Kranken stehen in St. Blasien ausgezeichnete Etablissements zur Ver fügung, wie das Hotel Kurhaus und das mit diesem vereinigte, für strengere Kuren bestimmte Sanatorium Villa Luisenheim. : Wiesbaden. Zeitiger als sonst hat Wiesbaden sein FrühlingSkleid angelegt und die Anlagen und Schmmkplätze der vtelgeschätzten Kur- und Gartenstadt prangen bereits im frischesten Grün. Auch das Kurleben hat in diesen schönen Lenztagen früher eingesetzt und entfaltet eine Pracht und Füll«, wie man sie sonst nur in der Hochsaison gewöhnt ist. Poller Erwartung steht man den Ereignissen entgegen, die die „Wiesbadener Maiwoche" während der hiesigen Anwesenheit des deutschen KaiferpaareS mit sich bringen wird. Im Theater und im Kurhaus« rühren sich alle Hände zu einem würdigen Empfange. Den Glanzpunkt der Knrveranstaltungen wird am 8. Mai ein grobes Galakonzert bilden, in welchem die bei dem deutschen Sängerfest in Eincinnati preisgekrönte Kantate »Weihe der Künste" von Dr. Tlsenheimer, einem in Wiesbaden geborenem Deutsch-Amerikaner, unter Mitwirkung hervorragender Solisten zur Ausführung gelangt. Der glanz volle Mittelpunkt des Wiesbadener Kurlebens, das prächtige Kurhaus mit seinen Prunkräumen und hübschen Parkanlagen, verleiht den vielseitigen Darbietungen der Kurverwaltung einen ganz besonderen Reiz, Frau Lilli Lehmann und Frau Aino ASt», diese beiden internattonalen Sterne der Gesangskunst werden im Mai im Wiesbadener Kurhause glänzen, Mar Schillings, Felix Berber, v. Possart, Alexander Heinemann Eden Echolander und andere sind gewonnen, musikalische Ver anstaltungen oller Art, wissenschaftliche Vorträge, Garten, und Bliimensest», Rheinfahrwn und Wagenarisslüge wechseln in angemessener Folge. Auf der neuen Rennbahn im naben Erben- beim wird bald di« Etarterglocke zum ersten Male ertönen Der Beginn des internattonalen Vawn-Tennis-Turniers auf den Spielplätzen der Kurverwaltung ist auf den 8. Mai fest gesetzt. Ueberall herrscht Streben und Leben. UnvekivürMed «irä Linoleum aurck Sumiol-fositer, LWs kur infolge Ihrer besonder» «tarnen vindekraft dem Linoleum neuen Halt gibt. Außerdem glättet diese Politur nicht, wogegen durch da« sonst übliche Bohnerwachs oft Unglucksfiille hervorgerufen werden. Gumiol-Politur ist auch für Parkett verwendbar, sehr ausgiebig und daher billig im Verbrauch. Man verlange Prospekt und ausdrücklich Gumiol-Politur, da lei« andere« Produkt diese vorzügliche Politur ersetzt. Zu haben in den meisten Drogerien. Sieh« auch Inserat!
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