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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.05.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191005013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19100501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19100501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-05
- Tag 1910-05-01
-
Monat
1910-05
-
Jahr
1910
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Nr. t l9. l04. HatzlMllg. Lelpzlger Tageblatt. vmmtty. 1 Mai 1910. <» « von» AO. ^nrßl s.2 ^nro«, ^scnen k e si l.uLs"o L«lK»c^ 2QlI<»MLLL s P.i4v enk ckem vuropLisokev I^orckmesre kadeu «ekciot, ist cker «ück- vei'ickl lik8 öök-IinA- lVettsedui'SLUs vom 30. Lprll. ' »s Uus>c8»I» 8 Dresdner Rennen. Die Rennen am kommenden Donnerstag, den 5. Mai (Himmelfahrtstag) nach mittags 2'/, Uhr, dürften sich eines starken Besuches zu erfreuen haben, da jeder Sportfreund diese Ge ¬ benden Dresdner »en zu verleben. Sächsische Staatspreis" 54 k? (I. Iennings) 3. Tot.: Sieg 13:10, Platz 10, 11:10. F Prix '.vlaoca p MKAiFr. «zur oreiiayrige yengg Dist. 1800 w. Mons. A.Monniers„ Imperator tll", 5,7 kg (Curry) 1., Mons. L. Olry-Roederers „Eolok", öl kc- (Stern) 2., Mons. E. Verl-Picards .Arfroi", öl kg (Bellhouse) 3. Tot.: Sieg 196:10, Platz 79, 20. l7 :10. Ferner liefen: „Jngambe", „Espoir VI", „Folletto", „Cheshire Cat", „Veneoelles", „Sirococo". Serichtslaal. Die Riesenunterschlagungen bei der Mitteldeutschen Kreditbank. * Frankfurt a. M., 29. April. Die Riesenunterschlagungen bei der hiesigen Filiale der Mitteldeutschen Creditbank, die in Höhe von 700 000 am 1. November v. I. entdeckt wurden, beschäftigten heute die Strafkammer des hiesigen Landgerichts. Am genannten Tage wurde als der Schuldige der Bankbeamte Heinrich Willhardt verhaftet, der in der Abteilung der offenen Depots als Kassierer angestellt war. Die Anklage legt dem Defraudanten, der zuletzt ein Jahresgehalt von 3800 Mark bezog, zur Last, döst er vom Jahre 1900 an Geld aus den von ihm verwalteten Kassen entnahm und Quittungen von fünf Kunden fälschte, die große Konten bei der Bank hatten. Auf diese Quittungen hob er dann auch Geldbeträge bei der Hauptkasse der Bank ab. Die Manipulationen ermöglichte er da durch, daß er angab, diese Kunden hätten die Einrich tung von Separat-Kontis gewünscht. Bei der Bank war es Usus, halbjährlich mit den Kontoinhabern über den Stand ihres Guthabens abzurechnen. Will- hardts Unterschlagungen hätten also bei dieser Ge legenheit an den Tag kommen müssen. Das ver hinderte er dadurch, daß er sich in der Expedition die halbjährlichen Auszüge aushändigen ließ mit dem Bemerken, die Inhaber seien persönlich an seiner Kasse und verlangten die Auszüge. An Stelle dieser Auszüge fertigte dann Willhardt solche an, die dem angeblichen Stande des Guthabens entsprachen und ließ sie an die Kunden abaehen. Hierauf fing er die eingehenden Bestätigungsschreiben der Kunden ab und stellte wieder einen Auszug her, der den Ein tragungen in die Bücher entsprach. Die Bestätigungs schreiben, die er selbst angefertigt hatte, versah er dann mit falschen Unterschriften. Um zu verhüten, daß seine gefälschten Unterschriften durch Schriftver gleichung entdeckt würden, verschaffte er sich alle Quittungen mit den echten Unterschriften, vernichtete diese Schriftstücke und ersetzte sie durch Schriftstücke mit seiner Handschrift. Im November 1909 kam ein Kunde zur Bank, und erfuhr dort gesprächsweise von der Existenz des angeblich von ihm gewünschten Conto Separato. Willhardt wurde sofort zur Rede gestellt, und als der Kunde die ihm vorgelegten Quittungen als gefälscht erkannte, gestand Willhardt ein, im Lause der Jahre 700 000 unterschlagen zu haben, von denen er nachträglich etwa 100 000 .tt in einzelnen Beträgen selbst wieder auf die fingierten Kontos eingetragen hatte. Zu der heutigen Verhandlung hatte sich ein großes Publikum von Juristen, Bankbeamten und An gehörigen der Frankfurter Lebewelt eingesunden. Der Angeklagte ist völlig resigniert und folgt anfangs teilnahmslos den Fragen des Vor sitzenden. Erst als dieser auf seine Familie und seine Kinder zu sprechen kommt, beginnt Willhardt zu weinen. Auf Befragen des Vorsitzenden erzählt er, daß seine Mutter Köchin bei dem Vater des Direktors Siebert von der Mitteldeutschen Creditbank war. Als Witwe erhielt sie von diesem eine Pension. Durch diese Beziehungen kam der Angeklagte zur Bank in die Lehre. Im Jahre 1898 heiratete er. Seine Frau, die heute nicht erschienen ist, hat die Erklärung abgegeben, daß sie das Zeugnis verweigere. Willhardts Schwiegervater, Schäfer, ist ein vermögender Mann, und um dessen Tochter zur Frau zu bekommen, hat Willhardt falsche An gaben übersein Gehalt und seine Ver mögensverhältnisse gemacht. Während der Ehe bekam er von der Schwiegermutter verschiedene- male pekuniäre Zuschüsse. Auch hat er einmal in der Sächsischen Lotterie 62000 ,4t ge wonnen, und in anderen Lotterien wiederholt kleinere und größere Beträge. Bei der Erörterung der Unterschlagungen wird festgestellt, daß Willhardt Geld aus seiner Kasse nehmen konnte, ohne Gegenzeichnung der Quittung, und daß die Kontoinhaber keine Bestätigungs schreiben über die abgehobenen Beträge erhielten. Willhardt gibt zu, daß die Einrichtung der Conti Separati dem Direktor hätte auffalten müssen. Die weiteren Feststellungen erstreckten sich auf die Revi sion, die nach der oorhergegangcnen Unterschlagung des Kassierers Koltermann bei dieser Bank in Höhe von einer halben Million im Jahre vorher vorge nommen wurde. Damals kamen zwei junge Herren von der Berliner Zentrale nach Frankfurt, stellten dort Prüfungen an und ließen sich auch die Bücher von Willhardt vorlegen. Bei dieser Gelegenheit be mängelten sie, daß die Bücher Willhardts fürchterlich aussähen, und daß sich in ihnen eine Fülle von Notizen und Dleiftiftbemerkungen befunden hätten, die nicht von Willhardt herrührten. Sonst hatten die Herren nichts entdeckt. Dagegen fand Willhardt selbst nachträglich in diesen geprüften Büchern noch eine Differenz von 10 000 die er zur Kenntnis seiner Vorgesetzten brachte. Äc sei dann selbst beauftragt worden, da seine Bücher sonst immer anständig ge führt worden seien, diese Differenz in Ordnung zu bringen. Auf Veranlassung der Verteidigung wird die Frage berührt, wie oft eigentlich Willhardt mit seinem Direktor zusammengekommen sei. Es stellt sich dabei heraus, daß er mit dem Direktor Dr. Katzen ellenbogen während seiner 24jährigen Tätigkeit nur ein einziges Mal gesprochen, und daß ihm dazu die anderen Direktoren wiederholt Vorhaltungen über seine Trunksucht gemacht hätten, und ihm sogar rieten, sich in eine Trinkerhellstätte zu begeben. Nach den Goltermannschen Unterschlagungen lenkte die Direktion ihr Augenmerk auch auf die Spekulationen Willhardts, die er durch die Bank betrieb, und er wurde aufgefordert, seine Spekulationspapiere zu ver kaufen. Die erste Unterschlagung beging Willhardt im Juni 1900. — Vorsitzender: Wo kam das Geld hin? — Angekl.: Ich wettete viel bei Buchmachern, und diese drängten mich zur Zah lung. Ich wollte die ersten Unterschlagungen von wenigen 1000 durch das Geld meines Schwieger vaters decken, lebte aber gerade damals in Zwist mit ihm. Mein Schwager Schäfer in Mannheim hatte anfangs 15 000 -K von mir geliehen, dann aber an dauernd größere Summen. Durch ihn bin ich in die Hauserspekulation in Mannheim geraten. Dabei habe ich das Vermögen meiner Frau in Höhe von 55 000 zugesetzt und insgesamt etwa 280 000 verloren, als mein Schwager in Konkurs ging. — Die übrigen Unterschlagungen werden wieder im Zusammenhang besprochen, und dabei aus- legenheit wahrnehmen wird, auf der herrlich gelegenen im zarten Frühlingsschmuck prang« Rennbahn erniae anregende Stund» Ter clou des Tages, „Der , mit 13 200 .zc-Preis, dürfte allein schon Anziehung genügend sein, da das Kgl. Preuß. Hauptgestüt Graditz allein 6 seiner besten Kämpen genannt bat, denen sich weitere Größen wie „Cola Rienzi, „Walter Stolzing", ..Gisela", „Matutina", „Flieger" usw. zu gesellen. Ueber die Besetzung der einzelnen Rennen läßt sich bis heute noch wenig sagen, da die Trainer und Manager erst nach Verlaus der am Sonntag und Montag stattfindenden Hoppegartener Renntage die Dispositionen treffen. Radsport. Sportplatz Leipzig. Der große und der kleine Frühjahrspreis für Steher, der am Donners tag (Himmelfahrtstag) auf der heimischen Radrenn bahn zum Austrag kommen und deren Besetzung, wie bereits bekanntgegeden, erweckt in den wei testen Kreisen lebhaftes Interesse. Namen wie Kuignard, Theile und Salzmann lasten jeder zeit ein gutes Rennen erwarten und der Belgier Luycken, der schon in früheren Jahren einmal gute Erfolge zu verzeichnen hatte, wird es ohne Zweifel an Bemühungen nicht fehlen lasten, um auf der Leipziger Bahn und gegen derartige Konkurrenz mit Ehren abzuschneiden. Daß in dem kleinen Frllhiayrspreis dreiLeipziger Fahrer starten, Damm, Kroße und Eilenberger, denen der Holländer vanNek als einziger fremder Fahrer gegenübersteht, wird den Wünschen vieler Sportplatzbejucher entspre chen. Es ist nun Sache der einheimischen Bewerber, ihr Können von der besseren Seite zu zeigen, um sich auch fernerhin eine Beteiligung an größeren Rennen zu sichern. — Die am Donnerstag statt findenden drei Fliegerrennen, Hauptfahren, Vorgabefahren und Tandemfahren, haben eine durchaus befriedigende Besetzung gefunden. Von 45 eingeschriebenen Fahrern sind außer den be kannten Leipzigern wie Fuchs, Zschernig, llllmann, Schmidt, Lüoicke usw. in erster Linie die beiden Ludwigshafener Otto Meyer und Bettinger zu nennen, ferner die Berliner Techmer, Tadewald, Kanzevoort, Keudelbacher, Rudel, Hamann, Fritz Hoffmann, Pawke, Schmittchen. Fritz Stellbrink sowie Sterka. Auch der Hamburger Sonntag, der früher in Leipzig trainierte, startet. " Die Radrennen de» Sonntags. Mit dem 1. Mai setzt gewöhnlich die Hochsaison im Radrennbetriebe ein, um dann Ende Juni ihren Höhepunkt zu er reichen. Heute finden bereits eine ganze Anzahl Meetings statt, von denen allerdings nur wenige Anspruch auf Bedeutung haben. In Berlin- Steglitz kommt mit dem „Goldnen Rad" die bedeutendste Entscheidung zum Austrag. Das 100-km-Rennen hat aber durch die Besetzung mit Nat Butler, Kuignard, Robl, Schipke und Theile etwas an Glanz verloren, da Theile sich auch diesmal seinen Gegnern weit überlegen zeigen dürfte. Das kleine „Goldne Rad" wird von dem Leipziger Ebert, Scheuermann, van Rek und Hermann Przqrembel bestritten. An den Flieger rennen wird wieder u. a. Rütt teilnehmen. Ein größeres Meeting hat auch Dresden, wo der „Kroße und Kleine Mai-Preis" zur Entschei dung kommen. Den „Großen Preis" über 25 «m und 1 Stunde bestreiten Salzmann, A. Stell- b r i n k, LSon Vanderstuyft und Wal- thour, den Kleinen Preis" der Leipziger Damm, Klapper, Luycken und Somers. In Barmen treffen sich im „Bergischen Frühlings-Preis" über 20 km und 1 Stunde Goor, Huybrecht» und Janke. Ferner bestreiten Brügge- mann, Esser und Hoppe den „Kleinen Frühnngs- Preis". In Erfurt kommt der „Große Frühjahrs- Preis von Thüringen" mit Baumler, Lange, Pawke und Hugo Przyrembel und die Flieger rennen mit Otto Meyer, Bettinger, Pawke u. a. zum Austrag. Im Ausland hat Paris auf der Buffalo-Bahn ein Match zwischen Darragon und SSrös, in Zürich kommen die schweizerischen Fliegermeisterschasten für Berufsfahrer und Ama teure sowie der „Große Frühiahrspreis von Zürich" mit van Gent, Ingold, di Majo und Simar »um Austrag. Im übrigen kommen auch schon eine Anzahl Straßenrennen zur Entscheidung, deren Auf zählung wir uns jedoch ersparen. Lustschiffahrr. * Ein neuer 200 000 Mark-Preis der „Daily Mail". Aus London wird gemeldet: Bei einem zu Ehren von Paulhan im Savoyhotel gegebenen Frühstück kündigte der Chefredakteur der „Daily Mail" an, daß das Blatt weitere 10000 Lstrl- für einen neuen Flug aussetzt, für den die Be dingungen noch festzusetzen seien. Graham White erklärte, er werde das Geld, das man als Anerken- nungsgabc für ihn gesammelt habe, dazu verwenden, unverzüglich einen Flug von London nach Paris zu organisieren. * Die Taufe des Schütte-Ballons. Auf der Lanz- schen Luftschiffwerft in Mannheim vollzog sich heute früh in feierlicher Weise die Taufe des Luft schiffes „Schütte". Nachdem der Großherzog von Baden gegen '/„II Ahr im Automobil ein getroffen war, hielt Dr. Lanz die Taufansprachc. Der Redner dankte dem Großherzog für sein Inter este, dem Erbauer Professor Schütte, dem Kon strukteur Ingenieur Huber-Berlin und den anderen Mitarbeitern und taufte schließlich das Schiff auf den Namen „Schütte-Lanz". Es folgte dann eine Besichtigung des Luftschiffes. * Zusammenstoß zweier Flieger in der Lust. Auf dem <xlugfelde von Jssy-les-Moulineaux er eignete sich, wie die „B. Z. a. M." meldet, zwischen einem Farmanflicger und einem Demoistelle-Apparat der Konstruktton Santos Dumont ein Zusammenstoß. Der stärkere und größere Farman-Apparat stieß an die Demoiselle so heftig an, daß diese aus dem Kurs geworfen wurde. Der im Apparat sitzende Aviatiker konnte, da er nicht allzuhoch vom Boden flog, ab springen, während der Apparat in einen Graben stürzte. Wassersport. 8 2m Leipziger Ruder-Verein von 1876 ist das Training im vollen Gange. Die Junioren weisen gute Fortschritte auf, so daß sie wohl noch diese Woche ins Rennboot kommen. Nächste Moncttsver- sammlung Mittwoch, den 4. Mai. * Ein neuer Schwimm-Weltrekord für Amateure über 200 m wurde von Tourbet (Brüssels Swim- ming Club) in Brüssel aufgestellt. Er durchschwamm die Distanz in 3 Min. 5,4 Sek. Den bisherigen Weltrekord hielt der Deutsche Harald mit 3 Min. 7 Sek. Rennen zu Hvrst Part am 30. April. (Priv.-Telegr.) Earlsfield Welter Handicap 4000.6 1600 m. „Dutch Courage" (A. Escott) 1., „Twedledum" (Duller) 2., „Jordon" (Howard) 3. Wetten: 4:1, 8:1, 100:6. Ferner liefen: „Marezzo", „Book", „Cherry Cap", „St. Merceux", „Älaric", „Pincushion", „Cap- lain Simons", Anglicus", „St. Mac", „Rickle Neck", „Kaity". Victoria E up 25 000-6 1400 »i. „Senseleß" (Plant) 1., .^Lorbey" (Valley) 2., „Ealleot" (Trigg) 3. Wetten: 11:2, 100 : 7, 12 :1. Ferner liefen: „2ack Snipe", „Golden Rod", „Portland Bay", „Nor man lll", „Kakadu", „Proster Jock", „Battleaxe", „Vigilance", „Moscato", „Strickland", „Sunshine", „Billy the Verger", „Seaham", „Spanish Prince", „Edward". Rennen zu Le Tromdlaq am 30. April. (Privattel.) Prix Magdalene 2000 Fr. Dist. 900 w. Mons. L. Lucas' „Ozar Hapi", 3j., 56 kg (Barat), 1., Mons. M. Rollands „Taupin", 4j., 62 ks (F. Hardy), 2., Mine. Cheremeteffs .Fsouade Pacha", 3j., 56 k« (CH. Childs), 3. Tot.: Sieg 133:10, Platz 45, 26:10. Ferner Liefen: „Decazeville". „Kreuze II", „Rest- leß Kirl". Prix Tiböre 4000 Fr. Für Dreijährige. Dist. 2000 m. Mons. A. Pellerins „Tiphares", 50 Ke: (L. Gill), 1., Mons. W. Flatmans „Neptune II", 50 (Robinson), 2., Vicomte G. de Fontarces „Car- thage III", 48V» (Debishop), 3. Tot.: Sieg 31:10, Platz Ä, 39:10. Ferner liefen: „Saltarelle II", „Irlands". Prix Indian Chief 2000 Fr. Verkaufsrennen. Dist. 2150 w. Mons. Auguste Mcrles „Bavarde", 3i., 48", Ke (Sharp«), 1., Mons. L. Olry-Roederers „Rameau d'Or II", E, 55'/, kg (C. Clout), 2., Mons. P. de Courcelles' „Morning Paper", 5j„ 55'/, kl- (I. Iennings), 3. Tot.: Sieg 59:10, Platz 23, 28, 31 :10. Ferner liefen: „Cavalaire", „Cocodete", „Tandilero", ,^6eryl II", „Saint Leon", „Le Rendez Vous". Prix Tilly 5000 Fr. Für dreijährige Stuten. Dist. 1800 m. Mons. A. Henriquets „Orberose", 54 kx (Stern) I., Mons. Michel Ephrussis „Bolka", 54 kg (O'Neil) 2., Mons^ TH.^Jolys^ „Valerie 11^, Ferner lief: „Russe". Madca p 5000Ar. Für drcijährige Hengstc. Rkons. L. Olry-Roederers „Eoloß"', Mons. E. Verl-Picards ,Q)rfror", Tot.: Sieg 196:10, Platz 79, 20, 47 :10. Ferner liefen: „Jngambe", „Espoir VI", „Folletto", „Cheshire Cat", „Veneoelles", „Sirococo". Prix Petra ich 4000 Fr. Handikap. Dist. 2300 m. Mons. E. de St.-Alarys „Basse Pointe", 3j., 42 kx (I. Iennings) 1., Mons. L. Rogers „Brünette", 4j„ 58'?, kcr (Stern) 2., Mons. Audouins „Margarite", 5j, 56 k- (O'Neil) 3. Tot.: Sieg 49 : 10, Platz 25, 21 : 10. Ferner liefen: „Mounir", „Palmette". ten Reimen ift der mit SLÜ0 Krone« «m-geltatlete Sankl-Leo- pcld°- Preis Uber 1000 Meter. Das -kmnen erhielt 18 Unter- (tristen, von denen „Lesyar" und ..Jehnda' gut au-prodierl (ein lvllen. —» In Frankreich wird bente i« üongckxunp der Prix Biennal, eine Steher konkurrenz üb« 3000 Meter, gelaufen. Durch die Teilnahme von „Lchrrfight", „Val d'Nmour*, „Hag to Hag" und „Aveu' gewinnt die Prüfung ein grobes sportliches Interesse. VVirtainaa»>ldor«iedt: Wttkrevck ckor ovrckl. Teil ckos Lettern trüb nnck cker kkorckseo beümlliokon lieprvFzion-igebisto» sieb rveit nack kiorckon entkernt su I liebe mitten ckurek ttoatsebl-mck nneb 8itckenrvpn gs-weeu. Lei seinem VoriGer-resnuxs Kaden «ick ckis LesseokiMs von ^orckeveslckentseblnnck rnaob nneb Osten nvck Lücken veitvr verbreitet nack vndrvnck cker Amdt an cker Xorcksec- KUste reieckerkolt. I'nriviseden kl-irte »icb unter ckem Linüasse ckes vom Liska^iseken Zlesr ostviirt» vorckrinaencken bnrometrisekvo Llnrimums ckn» ZVetter rviecker in ckon meisten Oe^evöen ank, nack bente krilb ist e« an vielen Otten beiter, »der nvck verLockerlick. Vis VVinck« beben sieb sotrt fzrdssteuteil« nneb ^Ve«t «xeckredt unck ckio Temperaturen sivck nieinliok st»rk gesunken. ZV stterrn,siebten: Vielleok Kester, ein Menst? 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Auf die Frage des Vorsitzenden nach dem Ver bleib der unterschlagenen Gelder erklärt Willhardt: Ick habe nichts beiseite geschafft. Bei meiner Ver haftung hatte ich noch ^rka 2000 in meiner Tasche, die mir abgenommen wurden. Ich habe noch ein Sparkastenbuch über 10 000 ^t, bei der Mitteldeut schen Kreditbank ein Guthaben von 1000 ^l, bei der Dresdner Bank ein Guthaben von 15—20 000 Außerdem stehen mir au» der Mannheimer Konkurs masse noch 225 000 anerkannte Forderungen zu. Beim Spekulieren habe ich 30—40 000 verloren, beim Wetten etwa 150 000 .K. Ich habe oft an einem Tage 3—1000 verwettet. Für die Sächsische Lotterie habe ick jährlich etwa 4000 ausgegeben, für den Haushalt brauchte ich monatlich 150—200 — Es wird hierauf ausfübrlich erörtert, in welcher Weise Will hardt sein Geld in den Bars ausgab und wie er mit den Bardamen verkehrte. Damit ist die Vernehmung des Angeklagten be endet, und es wird in die Zeugenvernehmung eingetreten. o. Bonn, 30. April. Der Fall Feith. Der Berufungstermin gegen die vom Schöffengericht Bonn wegen des Falles Feith zu 14 Tagen Gefängnis verurteilten Bonner Korpsstudenten ist von der Strafkammer auf den 10. Mai festgesetzt worden. Trsucrkrier Nir SlstNrsi -. D. Philip Nsyel. Leipzig, 1. Mai. Eine in den weitesten Kreisen bekannte und be liebte Persönlichkeit, einen hochangesehenen Bürger unserer Stadt, den am Mittwoch Heimgegangenen Philipp Nagel, privatisierenden Kaufmann und Stadtrat a. D. trug man gestern nachmittag auf dem Johannisfriedhof zu Grabe. Hochbetagt ist er aus diesem Leben geschieden, nachdem er jahrzehntelang in seltener Treue und Anhängigkeit dem städtischen Verwaltungskörper gedient und im kommunalpoli tischen Leben Leipzigs dem Wohle unserer Stadt ununterbrochen seine Kraft gewidmet, nachdem er mit seltener Hingebung die politischen Interessen der nationalliberalen Partei vertreten. Sein Begräbnis sah eine stattliche Zahl von Leid tragenden, so viele Mitglieder der beiden städtischen Kollegien mit Oberbürgermeister Dr. Dittrich und Baurat Enke, Abordnungen des Nationalliberalen Vereins, der Logen Apollo und Balduin zur Linde, der Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz Riebeck L Co., die sich uni den mit Lorbeer und Lenzblüten ge schmückten Sarkophag versammelten. Das „Li ati mortui', vom Männergesangverein zu Leipzig mit ergreifender Wärme gesungen, leitete die Trauerfeier ein. Dann nahm Herr Pfarrer v. Kaiser von St. Matthäi zu seiner Standrede das Wort. Nicht bloß von dem Tode wolle er sprechen, son dern auch vom Leben, auf das, was da war. auf das, was da sein wird, abgeklärt fortgesetzt bis zur Ewig keit, das sei auch der Glaube des Mannes gewesen, an dessen Bahre sich hier eine stattliche Trauer versammlung zu stiller Feierlichkeit eingefunden habe. Ein Leben, an dem lange eine ereignisreiche wechsel volle Geschichte, wichtige Epochen unserer Stadt und unseres Vaterlandes vorübergegangen, sei hier be endet worden, ein Leben nicht im stillen Zuschauen, sondern in tätigem Eingreifen in Wort und Werk. Man stehe hier an einem Sarge, an dem man viel zu sagen habe im Gedächtnis an den Heimgegangenen, aber dieses sei in dieser kurzen Stunde nicht zu erschöpfen. Als der Heimgegangene vor Jahren zur Feder griff, Aufzeichnungen machte und diese in die Hände seiner Freunde legte, hing sein Blick an seinem hochbegabten Vater, den HrrschbergerSuperintendcnten, eines kerndeutschen und echt evangelischen Mannes, der des Melanchchon Namen Philipp auf seinen Sohn übertrug. Es traf bei diesem zu. was die Schrift sagt: „Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin" und.,Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein." Mit einer seltenen Eeistesfrische trat der nun Verewigte in Las Leben hinaus. Er fand in unserer Stadt seinen Lebenberuf und verstand es als Kaufmann mit Mut, Kraft und Entschlossenheit sich emporzuarbeiten. So manchen Freund hat er sich gewonnen, viel Liebe und Freundschaft errungen. Schon früh ist er in das öffentliche Leben getreten und hat sich der national- liberalen Partei angeschlossen. Er erglühte in Liebe für diese und für das nationale Wohl und alle hohen und heiligen Güter unseres Volkes. Er hat das Jahr 1848 mit allen Aengsten und Wirr nissen durchgemacht und das Jahr 1870/71 mit seinen herrlichen Errungenschaften tief empfunden. Bei den nationalen Gedenkfeiern war er einer der ersten, um die nachfolgenden Geschlechter zu wahrer Vaterlands liebe zu begeistern. Mit allen seinen Kräften hat er in den nationalen Veranstaltungen seinem Äaterlande gedient, und von höchster sächsischer und preußischer Seite ist man die Anerkennung dafür nicht schuldig geblieben. War es doch sein Verdienst, das Liebes werk des Komitees für die Weihnachtsbescherung von Kindern würdiger Armen in Leipzig-Altstadt zu einer stehenden Einrichtung zu gestalten, durch die jährlich 900 Kinder bedacht und erfreut werden können. Be sonders ist besten zu gedenken, wie Philipp Nagel im Dienste unserer Stadt 30 Jahre lang mannigfaltig und erfolgreich gewirkt, wie er mit den Namen Kock, Stephani, Georgi. Tröndlin eng verbunden gewesen. Wenn unsere Stadt zu besonderer Größe und Schönheit emporgewachjen ist, so hat er daran auch mitaewirkt. Das sei ihm nie vergessen. Seinem Schlesier-Verein volle Treue bewahrend, seinem Männergcsangverein, besten ältestes Mitglied er gewesen, seine Anhänglichkeit erweisend, hat er besonders an der heiligsten, innigsten Vereinigung auf Erden, an seiner Familie, seinem Haus mit Hingebung eines treuen Herzens gehangen. Wenn er an seinem 80. Geburtstag das Fazit seines Lebens zog, so war er bewußt, daß er mit den ihm ver- lieyenen Gaben für das Wohl der Menschheit ge sorgt, daß er aber auch alles der Gnade Gottes ver dankte. Mit Gebet schloß der Redner seine Ansprache. Im Namen der Logen Apollo und Balduin zur Linde legte Herr Reinhold Nietzsche am Sarge des Verewigten nach einer kurzen dankerfüllten Ansprache den Akazienzweig, das Symbol der gött lichen Unsterblichkeit, nieder, worauf der zweite Vor sitzende des Nationalliberalen Vereins für Leipzig und Umgegend, Direktor Herrig, im Namen dieses Vereins und des Nationalliberalen Landes vereins dem langjährigen Schatzmeister, der alle zeit dem Wohle des Vereins und des Vaterlandes gedient und durch seine Gerechtigkeitsliebe, Charakter festigkeit und sein Pflichtgefühl die vorbildliche Ver körperung des echten deutschen Bürgergeistes ge worden, dem Entschlafenen ein aufrichtiges „Habe Dank" in die Ewigkeit nachrief. „Dort unten ist Frieden" erklang e« vom Männer gesangverein als ein ergreifender Schluß und als treue Erfüllung dessen, was der Heimaeaanaene sich gewünscht: „Das Lied war meine höchste Lust auf meine» Lebens Gang, drum legt mich nicht so still hinab ahn' Sang und Klang." — Dann ordnete sich ein langer Zug mit der Kurrende von St. Matthäi an der Spitz« und geleitete die irdische Hülle de« Geschiedenen bis zur Begräbnisstätte,
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