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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 05.03.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100305025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910030502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910030502
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-03
- Tag 1910-03-05
-
Monat
1910-03
-
Jahr
1910
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Anzeigen-Preis Abend-Ausgabe Amtsblatt -cs Aales rind des Volizeiamtes -er Ltadt Leipzig 104. Zshrgsng Nr. 63 Sannabenü, üen S. MSr; ISIS der Liberale zen; uce- >nen SV7 der heutigen „B. T." noch rxpe- Neu nut in 7 »7«, Ber- eine >irka mit Ein- an A an. Bei '»7 ZV. Wenn wir nur das französische Interesse ins Auge fassen, so würden wir den Sieg der Spitzel wünschen sowie die Absetzung des Statthalters. Denn wenn Elsaß-Lothringen jemals germanisiert werden sollte, so wird dies durch Leute wie Wedel und Wittig ge schehen. Während Leute wie die Redakteure des rheinischen Blattes unsere bisherige Arbeit des An denkens und der Anhänglichkeit an Frankreich unver wüstlich machen. Wir würden sie bezahlen: sie könn ten nicht besser für uns arbeiten." bar »der -sst- in das pur chen clb- drei mit lren >e m. Ovb. . Nur i den. vorl. >8. nen- o.sp. g--- bsen tiel- md :in- and hri. hn. nde ren ach gen rchc wie >eh- zur ge- >en der ->-> Zer- ahl- achc ren. stuhlfabriken beschlosien wegen verweigerter Lohn erhöhung in den Ausstandzu treten. In dem von Pataud unterzeichneten Beschlußantrag heitzt es unter anderem: „Die Arbeiter erlauben sich, in menschenfreundlicher Absicht folgenden Rat zu geben: Wenn euch eure Haut lieb ist, steigt vor Beendigung des Streiks in keinen Fahrstuhl!" Besuch König Peters in Wien? Belgrad, 5. März. (Tel.) Zurzeit werden über einen Besuch König Peters am Wiener Hofe Verhandlungen gepflogen, damit König Peter aus seiner Reise nach Petersburg oder bald nach dieser vom Kaiser.Franz Zosef empfangen werden wird. Ein Belgrader Blatt meldet, daß der Besuch in Belgrad durch den Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand erwidert werden würde. „Menschenfreundliche" Streikende. Paris, 5. März. (Tel.) Die dem Syndikat der Elektriker angehörigen Arbeiter der Fahr Bekämpfung des Schmutzes in Wort und Bild. Die vierte Deputation der Ersten Kammer be antragt, die Kammer wolle beschlichen: 1) die Peti tion des Volksbundes zur Bekämpfung des Schmutzes in Wort und Bild in Berlin und die Petition des freimaurerischen Ver eins „Fürsorge" in Dresden, betreffend die Vorführungen der Mutoskope und Kinematographen, sowie die Ausstellung und den Verkauf anstößiger Schriften und Bilder der Kgl. Staatsregierung zur Erwägung zu überweisen, und 2) dieanonyme Petition, denselben Gegenstand betreffend, wegen Anonymität auf Grund von tz 23a der Landtags ordnung für u n z u l ä s s i g zu erklären. Der anhaltische Landtag erledigte am Freitag in erster Lesung u. a. den Gesetz entwurf betr. die Abänderung des Gesetzes über die äußere Heilighaltung der Sonn- und Festtage. Hier nach soll die bislang in Anhalt bestehende Vorschrift, daß während des Hauptgottesdienstcs an Sonntagen Schaufenster und Schaukästen verhängt sein müssen, aufgehoben werden. Die erste Lesung des Hauptfinanzabschlusses 1908/09 endete mit der Ueberweisung an die Finanzkommission. Um Stolbergs Reichstagsmandat. Als konservativer Kandidat für den Kreis Oletzko-Lyck-Johannisburg wurde am Mittwoch in Marggrabowa in einer von 250 bis 300 Personen besuchten Dertrauensmännerversammlung der konservativen Partei und des Bundes der Land wirte Landrat Braemer (M a r g g r a b o w a) - vorgeschlagen und von der Versammlung einstimmig an Stelle des verstorbenen Grafen Udo Stolberg pro klamiert. Landrat Braemer, der den Kreis auch im Landtage vertritt, nahm die Kandidatur an. Zur Affäre der Gräfin Wedel. Pari», 5. März. (Tel.) Der Chefredakteur des „Matin", Stephan Lauzanne, veröffentlicht in seinem Blatte einen längeren Artikel über die Affäre der Gräfin von Wedel. In dem Artikel beschäftigt sich der Verfasser u. a. mit der Aufforderung, die von einem rheinischen Blatte an den Deutschen Kaiser ge richtet worden ist. Er schreibt: „Wir werden die Entschließung des Deutschen Kaisers ruhig abwarten. Zur Rordseereise des Kaisers. Bremen, 5. März. (Priv.-Tel.) Auf Wunsch des Kaisers wurden zur Nordseefahrt auf dem Lloyd- dampfer „Kaiser Wilhelm II." am 10. und 11. März der Rektor der Berliner Universität, Erich Schmidt, sowie die amerikanischen Austauschprofessoren Wheeler und Moore eingeladen. Ferner nehmen Prinz Heinrich von Preußen und der Eroßherzog von Oldenburg an dieser Fahrt teil. nd- !len »las von Ia--t cr- gc- ner ter- >cse ae. bis g. Mr Inlrraie aus eew>ig und Umqebuin di« ügewaUei-e bi) mm droits Petilzeile 25 die 74 mm dreite Reklamezeile I von autwLrt» M Reklame» l.Ä) Inserats van Bebdrden m amtlichen Teil die 74 mm dreite Petitzeile 40 H l»eichLttSnn,siqen mit P ahvorlchristen »nd in der AdendauSgade >>n Orens er'ivdl. Rabatt nach Tar.s. Beilageaebübr 5 p. Tausend exkl. Postgebühr. Fefterleilie Ausrräge können nicht ,urück< gezogen werden. Mr das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plänen wird lein; Garantie übernommen. Anzeigen-Annahme: Auguftubvlatz 8, bei sämtlichen Filialen u. allen ülnnoncen- Lxpeditlonen des Zn- und Auslandes. »auvt'Siliale Berlin! Varl Dnncker, Herzog!. Bihr. Hosbuch- handlung, Lüsowstiaße >0. lTeteovon V1, Ar. 4ozj). Haupt-Filiale LreSden: Eeeürake 1 tTelevbon 462l>. Ueber den Tumult in der italienischen Kammer, von dem wir bereits im Depeschenteil Morgennummer berichtet, sei nach dem folgendes mitgeteilt: Der Republikaner Chiesa und Leali hatten Anfragen an die Regierung gerichtet, um über die Beziehungen der genannten Dame zum General Feccia di Cossato und anderen Generalen Aufklärung zu erhalten. Ehe Chiesa in der Erörterung der Anfrage eintreten konnte, erhob sich Unterstaats sekretär Prudente und sagte: Die Regierung halte die Beantwortung der Anfrage für inopportun. Während nun im Hause tiefste Stille eintritt, bricht Chiesa in wilde Schmähungen aus: „Sie nehmen die Spione in Schutz! Schämen Sie sich, schämen Sie sich!" Ungeheurer Lärm erhebt sich, und der Präsident schwingt vergebens die Glocke. Chiesa tobt und rast weiter: „So wahren Sie die Würde des Landes und der Armee? Pfui, pfui! Schmach über euch!" Schließlich wird das Getöse der ganzen Kammer so furchtbar, daß der arme Präsident sich nicht anders zu helfen weiß, als indem er die Sitzung suspendiert. Aber damit ist die tolle Komödie noch lange nicht zu Ende. Der Präsident hat zwar den Saal ver lassen, aber der Unterstaatssekretär General Prudente ist geblieben, und wie ein Besessener fährt Chiesa fort, ihn mit grimmigen Insulten zu überhäufen: „An der österreichischen Grenze entsinnt man sich ganz genau, wie der General und seine Schöne dort hausten!" Bei diesen Worten erhebt sich auch der Unterstaatssekretär, um den Saal zu verlassen.,, Ei, ei, die Herren Generale reißen aus!" ruft ihm Chiesa spöttisch nach und schreit dann: „Seht doch diese Gene rale aus der „Lustigen Witwe!", seht, wie sie sich blamieren!" Nachdem der Sturm sich etwas gelegt hat, bringt auch der Abgeordnete Leali seine Anfrage über die „gefährliche Spionin" vor. Unter tiefer Stille des Hauses erhebt sich nunmehr Unterstaatssekretär Gene ral Prudente, um im Tone der Entrüstung die Beleidigungen der Armee zurückzu weisen, er werde auch Leali nicht antworten. Jetzt ergreift endlich auch der Präsident das Wort, um solche Anfragen zu bedauern, welche das Parlament zum Sittentribunal machen wollten. (Zwischenrufe: Es handelt sich nicht darum, sondern um Spionage!) Unter erneutem großen Lärm erklärt Leali, seine An frage in eine Interpellation zu verwandeln. Die merkwürdige Kammersitzung hatte ein ent sprechendes Nachspiel in den Wandel gängen: da Chresa bei seinen Schimpfereien über Frau Siemens auch der Mailänder Herzogin Litta erwähnte, trat der Neffe der Herzogin, der Abgeordnete Morando, auf Chiesa zu und bearbeitete den Beleidiger seiner Tante mit den Fäusten, daß das Blut vom Gesicht lief: die beiden muh ten von anderen Abgeordneten getrennt werden. Das Endergebnis der Affäre Siemens sind: zwei schwere Duellforderungen — die eine seitens des llnterstaatssekretärs General Prudente gegen den Republikaner Chiesa, die andere seitens Chiesas gegen den Abgeordneten Morando. Die so heftig angefeindete Frau Nora von Siemens, eine der gefeiertsten Schönheiten der römischen Gesellschaft, war, wie schon früher erwähnt wurde, in erster Ehe mit dem vor einigen Jahren verstorbenen Berliner Großindustriellen A. v. Siemens verheiratet. Ihre zweite Ehe, die sie mit dem Prin zen Malcolm Khan, damaligem persischen Gesandten in Rom, einging, wurde für ungültig erklärt, da der Prinz bereits verheiratet war. Schon nach dem Tode des Eeneralstabschefs Saletta waren gegen Frau v. Siemens Beschuldigungen ähnlicher Art wie jetzt von italienischen Heißspornen erhoben worden. pllllttlche Nachrichten. Die Entlastung des Reichsgerichts. Der Entwurf über die Zuständigkeit des Reichs gerichts, der am Donnerstag vom Bundesrat ge nehmigt worden ist und der zu Beginn der nächsten Woche dem Reichstage zugehen wird, bezweckt bekannt lich eine Entlastung des höchsten deutschen Gerichts. Ueber die Einzelheiten des Entwurfs erfahren wir: Die Zuständigkeit des Reichsgerichts wird ausgeschaltet bei allen Fällen, in denen auf dem Gebiete der ordentlichen streitigen Gerichtsbarkeit zwei Instanzen gleichlautende sachliche Entscheidungen treffen. Hierbei ist folgende Ausnahme vorgesehen: Beruht das Urteil des Be rufungsgerichts auf der Auslegung eines Reichs gesetzes, die mit einer früheren Entscheidung des Reichsgerichts in Widerspruch steht, so ist die Ncvi- sionsanmeldung beim Reichsgericht zulässig. Ferner sind zur Entlastung des Reichsgerichts folgende Ein schränkungen der Zuständigkeit vor gesehen: Beseitigung des Reichsgerichts als Be schwerdegericht in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten, Abnahme ber Entscheidungen über die Anträge auf Bestimmung des zuständigen Gerichts, Ausschluß der Revision gegen Urteile der Oberlandesgerichte über Arreste und einstweilige Verfügungen. Schließlich wird vorgesehen eine Erhöhung der Ec - richtskosten für die Revisionsinstanz, eine größere Sicherung der tatsächlichen Feststellungen der Jnstanzgerichte gegen Revisionsangriffe, die Beseitigung des mit der Revision verbundenen Suspensiveffektes. Man hofft, die Zivilsenate mit diesen Mitteln zu entlasten, nachdem die früher vor genommenen Erhöhungen der Revisionssummen keine Entlastung geschaffen hatten, eine weitere Erhöhung der Summen aus verschiedenen Gründen nicht an gängig ist und im Interesse der Einheit der Recht sprechung eine Vermehrung der Hilfssenate nicht zu empfehlen ist. Da trotz der vorgeschlagenen Mittel die Entlastung vielleicht vorläufig noch nicht deutlich in die Er scheinung treten wird, wird befürwortet, zur Ent lastung der einzelnen Mitglieder der Senate die Senate nicht mehr mit sieben, sondern nur noch mitfünfRichternzu besetzen. Der gleichfalls vom Bundesrat angenommene Entwurf über Aenderung der Rechts anwaltsordnung sieht eine Reorganisation des Ehrengerichtshofs für Rechtsanwälte, der mit dem Reichsgericht verbunden ist, vor, um die Geschäfte dieses Gerichtshofes zu vereinfachen und auch dadurch zur Entlastung des Reichsgerichts beizutragen. Bezugs-Preis !ür L«v»io und Pororte durch ioN«rr Träger und Spediteur« 2mal täglich int Hau« gebracht: liv H monatl., 2.70^» merlelitdri. Bei uniern Filmten u. An. nahmestellen abnebolt: 75 H monatl., L.25 vierteliädrl. Lurch dir Volt: Innerhalb Deuiichmnd« und der drutlchen Polomen »ierieyädri lt.tlll monatl. ausichl. Poildrstellgeld. Ferner >n Belgien, Tänemark, den Donauslaate», Italien, Luxemburg, Niederlande, Nor wegen, Oesterreich - Ungarn, Rußland, Schweden, Schweiz u. Spanien. In allen übrigen Staaten nur direkt durch die GejchüUänelle des Blattes erhältlich. Tas üeivzigel Tageblatt erscheint 2 mal täglich, Sonn-u. Fei nag« nur morgen«. Adonne» rm-Annaluni-: Auguitutplatz 8, de> unteren Trägern, Filialen, Spediteuren und Annahmestellen, lowie Postämtern und Briefträgern. »tn,el«eckautsprei1 der Morgen« eulgad« 1v der L.bend iusgade 5 ch, Siedaktion und Seschästäftelle: Johannisgasse 8. Fernsprecher: I46S2, I4W. 148S4. Tsgeschronik. Zur Allcnstciner Offizierstragödie. Berlin, 5. März. (Tel.) Frau v. Schönebeck, die Heldin des Allensteiner Offiziersdramas, ist gestern nachmittag, wie schon gemeldet, in ihrer Wohnung aufs neue verhaftet worden. Die Verhaftung er folgte auf Antrag der Staatsanwaltschaft Allenstein. Frau v. Schönebeck wurde in das Charlottenburger Eerichtsgefängnis eingeliefert. Das Verfahren gegen Frau v. Schönebeck wegen Anstiftung zum Morde an ihrem Gatten wird seinen Fortgang nehmen. Wie weiter verlautet, hat der Anwalt der Verhafteten den Antrag auf Haft entlassung gegen Stellung einer Kaution in beliebiger Höhe eingebracht. Die Leiche der Sängerin. Berlin, 5. März. (Tel.) Auf dem Friedhöfe zu Rixdorf wurde gestern die Leiche der 21jährigen Sängerin Else Schröder beschlagnahmt. Sie ist die Tochter der Witwe Schröder, gegen die ein Verfahren wegen Giftmordes schwebt, und die sich in Berlin aufhält, nachdem ihr freies Geleit aus dem Auslande und nach dem Auslande zugesichert war. Die Tochter lag mit der Mutter in Klage über das von dem Vater hinterlassene Vermögen. Der Tod des jungen Mädchens erfolgte ganz plötzlich. Nus Leipzig unü Amgeyenü. Leipzig, 5. März. Wetterbericht der König!. Sachs. Landeswcttcrwarte zu Dresden. Voraussage für den 6. März. Ostwind, heiter, kälter, trocken. Pöhl berg: Starke Schneedecke bis Annaberg, fester, guter Weg, glänzender Sonnenuntergang, Himmelsfärbung gelb. Fichtelberg: Nachts schwackier Nebel, starker, lang anhaltender Reif, Bäume stark mit Rauhfrost behangen: glänzender Sonnenaufgang: Morgenrcn. * Bezirksausschuß. In der heute vormit ag unter Vorsitz des Amtshauptmanns v. Nostitz-Wall- w i tz abgehaltenen Sitzung des Bezirksausschußes, der Geh. Negicrungsrat Krug v. Nidda aus Dresden beiwohnte, wurden folgende Ortsgesetze, Beschlüsse von Eemeinderäten usw. genehmigt: das Ortsgeseu über die Erhebung von Beiträgen zu den Kotzen der Vorflutbeschaffung und Kläranlage in Quasnitz; die Erhöhung des Gehalts und der übrigen Bezüge des Eemeindevorstands in Markkleeberg von insgesamt 3400 auf 3700 der 1. Nachtrag zur Pcnsionsordnung der Gemeinde Oetzsch mit Rasch- witz: der 3. Nachtrag zum Ortsstatut der Eemeiode- Albersdorf und Festsetzung des Gehalts des Ge meindevorstandes auf 300 -1t: dis Erhebung e.ner Wertzuwachssteuer von unbebauten Grundstücken rn der Gemeinde Leutzsch: das Ortsbaugesetz der Ge meinde Burghausen und der Bebauungsplan über den inneren Ort daselbst: die Erhöhung des Ge halts des Gemeindeoorstandes in Zweinaundorf von 550 -K auf 750 ^1l: das Ortsgesetz der Stadt gemeinde Zwenkau über die Pensionsverhäitmtze ihrer Gemeindebeamten: die Erhöhung der Gemeinte- anlagen in Böhlen für das Jahr 1910; das Orts gesetz über die Anlegung und Führung eines Oblasten buches in Quasnitz: die Berufsmäßigkeit des neu gewählten Eemeindevorstands Rabe in Stah- i-i e l n. Weiter wurden genehmigt das neue Regula tiv über die Aufbringung der Anlagen in der Ge meinde Hartmannsdorf. Dort erbrachte rm Jahre 1909 die Grundsteuer 3533, die Kopfsteuer 2694 ^t: künftig sollen Grundsteuer und Einkommen steuer je die Hälfte des Fehlbetrages bringen, wobei die Forenser hinsichtlich der Grundsteuer mit dem doppelten Betrage herangezogen werden sollen. Der Errichtung von Spartassenvcrbändcn für Holzhausen und Zuckelhausen sowie für Mölkau, Baalsdorf und Zweinaunddorf wurde zugestimmt. Dem Ortsgesetz über die Gewährung von Tagegcloern und Reisekosten an die Mitglieder des Eemcinderats, des Schulvorstandes und des Svarkassenausschußes so wie an die Gemeindebcamten und -beamtinneu in Schönefeld wurde die Genehmigung versagt, da die Tagegelder usw. für zu hoch be funden wurden. (Sie gehen bis zu 15 ./t pro Tug und 5 .tt für Uebernachtungsgeld!) Zu einer längeren Auseinandersetzung gab das baurechtliche Ortsgesetz für die Gemeinde Sommerfeld Veranlassung. Ls betrifft die Aufbringung der Schlcuscnbaukosteu. Nach dem Beschlüsse des Ecmeindcrats sollen sie zu '/» von den Grundbesitzern und zu von der Eemeinde ge tragen werden. Dadurch fühlen sich die Un ansässigen benachteiligt, und sie haben Ein spruch erhoben. Der Bezirksausschuß erklärte denn auch den Einspruch für beachtlich, versagte dem Orts gesetz die Zustimmung und gab seiner Meinung dahin Ausdruck, daß zur Herbeiführung eines richtigen Ver hältnisses von den Grundbesitzern und Vz von der Gemeinde getragen werden müßte. Auch die Erheoung einer Wertzuwachssteuer von bebauten Grund stücken in Lindenthal gab zu einer Debatte An laß. Von unbebauten Grundstücken wird in dem genannten Orte schon eine Wertzuwachssteucr er hoben; sie wird aber von einem Großgrundbesitzer des Ortes dadurch umgangen, daß dieser seine Land parzellen von anderer Seite erst bebauen laßt und dann veräußert. Dem soll vorgebcngt werden. Tie Erhebung der Wertzuwachssteuer in dem von der Ge meinde gewünschten Sinne wurde befürwortet. Zar Uebernahme bleibender Verbindlichkeiten seitens der Gemeinde Leutzsch anläßlich des Vertrags zwischen dieser Gemeinde und der Bank für Grundbesitz in Leipzig wegen Bau und Betrieb einer Kläranlage wurde unter gewißen Bedingungen Genehmigung er teilt. Das Gesuch Mußtopfs in Lindenthal, die Errichtung einer Groß- und Kleinviehschlächtcrci be treffend, wurde genehmigt. Schließlich wurden Grundstücksabtrennungen in Göhren, Leutzsch, Lindenthal, Markkleeberg, Crostervitz, Mockau und Quesitz befürwortet. — Es folgte eine nicht öffentliche Sitzung * Im König!. Lehrerseminar zu Leipzig-Connewitz fand heute vormittag 10 Uhr in der festlich geschmück ten Aula die feierliche Entlassung der drei undzwanzig diesjährigen Schulamts kandidaten statt. Im Mittelpunkte des Altus stand die Rede des Direktors Schulrat Dr. Frenzel, in welcher er die wahre Pietät gegen die Anstalt wie auch die Herrlichkeit und Verantwortlichkeit des Lehr amtes an Platens Wort deutete: „Ein edles Band, das noch so leise die Geister aneinanderreiht, wirkt fort in seiner stillen Weise durch unberechenbare Zeit." Namens der Scheidenden sprach der bisherige Primus omnium Karl Milkner, namens der Zurück bleibenden Sekundaner Fritz Löffler herzliche Worte. Gesang umrahmte die Feier, zu der sich außer un mittelbaren Angehörigen der Kandidaten auch Freunde der Anstalt eingefunden hatten. * Der Leipziger Bezirksoerband Sächsischer Ee- werbeschulmänner veranstaltete für seine Mitglieder am 2. März eine Besichtigung der Eisen-, Stahl- und Tempergießerei von Meier K W si chelt in Leipzig-Groß zschocher. Die Firma hatte in entgegenkommendster Weise einen einleiten den Vortrag in einem besonderen Raume ihres Bc triebes ermöglicht und für eine zweistündige Führung und eingehende Besichtigung gesorgt. Das Werk ist das modernste und größte in seiner Art in Sachsen, so daß den Derbandsmitgliedern durch die Besich- Ein Racheakt. Hamburg, 5. März. (Tel.) Der Maschinen schlosser Moldt unterhielt mit der Tochter des Krünwarenhändlers Ruex seit längerer Zeit ein Verhältnis, das zur Verlobung mit dem Mädchen führte. Vor einigen Tagen brachen Zwistigkeiten zwischen den Eltern der Braut und dem Bräutigam aus, so daß letzterem das Haus verboten wurde. Moldt beschloß darauf, Rache an den Eltern seiner Braut zu nehmen. Es gelang ihm gestern, Zutritt in die Wohnung der Familie zu erhalten. In einem unbewachten Augenblick mischte er in jede auf dem Tische stehende Kaffeetasse ein reichliches Quantum Kleesalz. Die Eltern und die Verlobte merkten jedoch sofort beim ersten Schluck den merkwürdigen Geschmack und setzten die Tassen ab, während Moldt seine Taffe in einem Zuge leerte Er war sofort tot. Die anderen drei begaben sich in ärztliche Behandlung. Medizinalrat Dr. von Roth s. Stuttgart, 5. März. (Tel.) Der Orthopäde v. Roth ist hier im Alter von 80 Jahren ge storben. Die Folgen des Hochwassers. Metz, 5. März. (Tel.) Nachträglich stellt sich schwerer, durch das Mosel-Hochwasser verursachter Schaden heraus. In vielen kleinen Orten mit schlechter Kanalisation ist der Typhus ausge brochen. Aus Stahlheim werden 9 Fälle gemeldet. Jeanne Marni s. Paris, 5. März. (Tel.) Die bekannte Roman- schriftstellerin Jeanne Marni ist gestern in Cannes im Alter von 56 Jahren gestorben. Schiffsuntergang. London, 5. März. (Tel.) Der russische Dampfer „Korea" von 6000 Tonnen Gehalt, von Christiania nach Philadelphia unterwegs, ist im Stillen Ozean untergegangen. Die 28 Mann starke Besatzung wurde durch den englischen Dampfer „Caledonia" gerettet. Drama einer Mutter. Breslau, 5. März. (Priv.-Tel.) In Niklas- dorf sprang die verwitwete Fabrikarbeite- rinLachnrtt, Mutter von acht Kindern, mit ihren jüngsten beiden Kindern in den Fabrik teich. Alle drei ertranken. Motiv: Große Not. Schweres Automobilunglück. Paris. 5. März. (Tel.) Zwei Offizieredes 13. Kürasster-Regiments fuhren gestern in einem Automobil von Chartres nach St. Germain. Unter wegs stießen sie mit einem anderen Automobil zu sammen. Der Anprall war so heftig, daß die In sassen beider Fahrzeuge in weitem Bogen heraus- geschleudert wurden. In der Nähe arbeitende Landleute kamen den Verunglückten zur Hilfe. Be sonders schwer wurde der Hauptmann Druoal ver letzt. Er mußte ins Hospital gebracht werden. An seinem Aufkommen wird gezweifelt: die anderen kamen mit weniger schweren Verletzungen davon. Diebstahl in der russischen Kaisergruft. Petersburg, 5. März. (Tel.) Aus der Kaiser- gruftder Peter-Pauls-Fe st ung sind an 20 goldene und silberne Kränze, die zum Teil Geschenke fremder Souveräne waren, gestohlen worden. Die Täter sind unbekannt. MWtrTtMblM Handelszeitung.
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