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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.02.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100225012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910022501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910022501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-02
- Tag 1910-02-25
-
Monat
1910-02
-
Jahr
1910
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IttUsg, 25. Feürusr 1910» Gettchrslsal. Vt«1cho,«icht. r». Leipzig 2L Febrnar. Amtlich« veriiff«»tlich»N Ei»«* fteisprechend«, Urteil». La« Landgericht Trier hat am 13. Okto ber v. 2. den Winzer Johann Beucher in Graach von der Anklage der Weinjalschung freigesprochen, die Kosten der Staatskasse aujerlegt und aus Antrag des Angeklagten beschlossen, da» sretsprechende Urteil öffentlich bekanntzu machen. Er besorgt für seine Mutter,die eigene und gepachtete Wein berge bewirtschaftet, die erforderlichen Arbeiten. Drei Fuder lOOcier Wein, die der Angeklagte einem Krieger verein geliefert hatte, wurde beanstandet und be schlagnahmt. Die Sachverständigen, die ihn prüften, hielten ihn teilweise für überstreckt, teilweise für normal. Da» Gericht schlaf, sich denjenigen an, die ihn für normal hielten. Der Wern war verbesserungs bedürftig gewesen und der Angeklagte hatte jedem Fuder 1"/, Ztr. Zucker, in 80 Liter Wasser gelöst, bei gefügt, was er den Käufern auch gesagt hatte. — Die Revision des Staatsanwalts, die sich aus einen unklaren Ausdruck im Urteile stützte, wurde vom Reichsgericht als unbegründet verworfen. Im Streit erstäche». Vom Landgericht Kempten sind am 28. Mai v. I. die Brauburschen Panzer und Schweizer wegen Beteilrgung an einer Schlägerei und Körperverletzung zu je zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Zn der Aktienbraucrei zu Kempten entstand nachts cn der Schlaskammrr der Brauburschen «ine Schlägerei. Der Branbursche Rohr erhielt einen Stich in die Lunge und starb daran. Als Tater kam erst der Brau- burscke Leipold in Verdacht, aber das Verfahren gegen ihn wurde eingestellt. L. ist mit dem Brau meister verwandt und stand in dem Ruse, daß er seine Kollegen anschwärze. Er hat es auch veranlaßt, daß die beiden Angeklagten entlassen wurden. Neber die Entlassung waren die beiden Angeklagten und ihr Freund Rohr sehr aufgebracht. Leipold wurde eines Abends überfallen und geprügelt, von wem, war nicht zu ermitteln In der hier m Betracht kommenden Rächt riß Röhr den schon schlafenden Leipold aus dem Bette und rief: »Heul' mußt du hin!" Dabei schlug er ihn mit seinem Stoae. Die andern Brauburschen erwachten und kamen herbeigeeilt. Es entstand eine allgemeine Prügelei und Röhr zog sein Messer. Schließlich muß irgendein anderer ihn mit seinem eigenen Weiser erstochen haben: wer es aber war, konnte nicht ermittelt werden. Den beiden An geklagten wurde lediglich zur Last gelegt, daß sic an einer Schlägerei teilgenommen Haven, bei der ein Mensch das Leben verloren hat. — Die Revision beider Angeklagten wurde vom Reichsgerichte ver worfen. Königliche» Lordgericht. ? Leipzig, 24. Februar. Um eine» Korb Kohlen. Der Maurer K. aus Wurzen ist 74 Jahre alt geworden und er hat sich lein ganzes Leben hindurch vollkommen makellos gehalten. 2n der Rächt zum 7. November v. 2. streg K. in den Kohlentellcr einer Fabrik in Wurzen und entwendete daraus einen Kvrb voll Kohlen. Ein Schutzmann betraf ihm und K. mußte die Kohlen wieder dahin tragen, woher er sie geholt hatte. 2n der Verhandlung vor de: dritten Strafkammer des Landgerichts vernichte sich der Angeklagte auszurcden. Der Gerichtshof erkannte gegen K. auf eine Ge fängnisstrafe von drei Monaten: nach Lage der Umstände empfahl er dem Angeklagten, ern Gnadengesuch einzureichsn. Königl. Schöffengericht. * Leipzig, 2-1. Februar. Ein Lefiihrlichcr Mensch ist der 26jährige Bäcker geselle Oskar Vetter von hier. Am 6. Januar traf er in der Eiscnbahnstraße einen 13jährigen 2ungen, de: ein Paket mit 182 Kaninchenfellen, die einen Wert von 200hatten, in ein Geschäft tragen sollte. Vetter machte sich an den Knaben heran, forderte ihn a:'f, in das nebenan liegende Haus zu gehen und für ihn bei dem Herrn M. Geld einzukassieren, er solle auch ein gutes Trinkgeld haben. Ter Junge war bereit, sich einige Groschen zu verdienen. Vetter nahm die Felle in Verwahrung und verschwand damit. Am anderen Tage nahm er einem 2ungen unter den gleichen Vorspiegelungen ein Paar Stiefel ab, die dieser zum Schuhmacher zum Besohlen bringen sollte. Vetter wurde gefaßt, als er die Kaninchenfelle zu Geldc machen wollte. Das Schöffen gericht erkannte gegen Vetter auf drei Monate und eine Woche Gefängnis. «l>. Thorn, 22. Februar. Graf Pfeil vor dem Kriegsgericht. Den Vorsitz in den Verhandlungen in dem Prozeß gegen den Grafen Pfeil führt der Kriegsgenchtsrat v. Gr onow, die Anklage vertritt Kriegsgerichtsral Dr. Bonstedt. Rach dem Eröffnungsb cfchluß wird der An geklagte in acht Fällen der versuchten Verleitung zum'Meineide^ bzw. der Anstiftung zur Abgabe falsche: eidesstattlicher Erklärungen, ferner in einem Falle der Beleidigung und schließlich in einem Falle der Mißhandlung seiner geschiedenen Ehefrau, der Gräfin Pfeil geb. Heim, be schuldigt. — Während der Verlesung der Anklageschrift, soweit sie die Mißhandlung der Gräfin zum Gegenstand hat, ward die Oesfentlichkeit aus geschlossen. Ebenso wurde während des weiteren Verlaufs der Verhandlung jedesmal, wenn in der Vernehmung des Angeklagten dieser Punkt berührt wurde, die Verhandlung wegen Gefährdung der Sitt lichkeit geheim geführt. Im übrigen wird der Pro zeß öffentlich verhandelt. Vor Eintritt in die Ver nehmung des Angeklagten teilte der Verhandlungs führer mit, daß sich auch die zweite Ehefrau des Angeklagten Gräfin Pfeil geb. Baronesse v. Behr aus Mitau in Rußland in bezug auf die ihr zu gefügten Mißhandlungen dem Kriegsgericht als Zeugin angedoten habe, und daß inan sie sowie ihre Gesellschafterin, ein Fräulein v. Trcb ra aus Dresden, als Zeuginnen geladen habe. Die letztere ist der zweiten Frau bei ihrer Flucht ans dem gräflich Pfeilschen Hause behilflich gewesen. Weiterhin werden nachträglich noch geladen der Stettiner Brigadekommandeur Exzellenz ».Hoppenstedt, General v. Westernhagen und der Psychiater Dr. Spohrnberger (Posen), der den Angeklagten während seines Aufent haltes im Garnisonlazarett beobachtet hat. kb. Görlitz, 23. Februar. Einsturz der Görlitzer Ltadthalle. Vor der hiesigen Strafkammer begann heute der Prozeß wegen des Einsturzes der Stadt- und Musikhalle, bei dem fünf Arbeiter getötet «und zehn Arbeiter mehr oder weniger leicht verletzt wurden. Das Un glück ereignete sich am 9. Mai 1908 nachmittags. Der gewaltige Dau, dessen Sandsteinfaffaden bereits bis zum Dach emporgesührt waren, brach plötzlich zusammen. Nach dem Unglück wurden Stimmen laut, die dem Architekten Bernhard Sehring aus Charlottenburg die «chuld an der Katastrophe gaben. Sehring, der Erbauer mehrerer Stadttheatcr, hatte den Bau der Stadthalle gegen einen Pauschalbetrag von 750 000 » in Auftrag erhalten. Don verschie denen Seiten wurde er beschuldigt, daß er aus Spar samkeitsgründen bei dem Vau minderwertiges Ma terial verwendet habe. Er wurde daher ber seinem Erscheinen auf der Unglücksstätte auch verhaftet, Leipziger Tsgedistt. päter aber arge» Stellung von Kaution wieder retgelassen. Las Verfahren gegen ihn wurde schlicß- ich eingestellt, da sich Schuldmomente nicht ergaben. — Dafür wurde die Anklage aber aus seinen Bau führer Naumann und gegen den Eisenkonstrukteur Martini ausgedehnt. Beide sollen bei der Ausführung der Dachkonstruktton tech nische Fehler begangen haben, insofern, als die statlsttschen Berechnungen nicht richtig gewesen seien und auftretende Mängel in der Dachverschalung nicht sofort beseitigt wurden. Den Vorsitz in der Verhandlung führt Geb. 2ustizrat Landgerichts« direktor Konky, die Anklage vertritt Erster Staats anwalt Höver, der bereits das Ermittelungsoer fahren geleitet hat. Als Verteidiger fungieren die Rechtsanwälte Heese (Görlitz), Dr. Lewi (Görlitz), Dr. Thieme (Dresden) und Dr. Werthauer (Berlin). — Eine große Anzahl Zeiten und 13 Sachverstän dige sind geladen. — Vor Eintritt in die Verhand lung beantragt Rechtsanwalt Dr. Lewi, den Stadt baurat Uhlrch und den Baumeister Meyer als besangen abzulehnen, da beide als städtische Auf sichtsbeamte die Fehler des Baues hätten bemerken müssen. — Der Gerichtshof wird sich über diesen Antrag später schlüssig werden. — Rach dem Er- öffnungsbeschluß werden Raumann de: fahr lässigen Tötung, Martini der fahrlässigen Tötung mit Todeserfolg beschuldigt. Bei der Vernehmung des Angeklagten Rau mann stellt sich heraus, daß dieser nur wenige Monate in Dresden Vorlesungen gehört hat. Weiter werden die Kontrakte Sehrings mit den Angeklagten verlesen. Nach der Vernehmung der Angeklagten wird mit der Beweisaufnahme be gonnen. Erster Zeuge ist Oberlandesgerichtsrat Schnieke, der seinerzeit die Untersuchung geführt hat. Auf eine Anfrage der Verteidigung erklärt der Zeuge, daß nach seiner Auffassung, wie er sich die Sache gedacht habe, zuerst bas Dach eingeknickt und dann der Zusammenbruch erfolgt sei. Das Mauer werk stürzte später ein. Bei der Sprengung sei wahrscheinlich Mauerwerk nach innen und außen gefallen. Baumeister Seh ring-Charlottenburg wird als Zeuge zunächst uneidlich vernommen. Er gibt an, daß er Naumann als Bauleiter engagiert habe und daß die Vergebung größerer Arbeiten vorher durchgesprochen worden seien.— Zeuge Sehring über reicht dann einen Warnungsbries des den Bau aus führenden Maurermeisters Kemper vom 21. Mai 1907, in dem es heißt: Dre Zcmentwände haben sich um vier Zentimeter durchgcbogen, er mache pflicht gemäß darauf aufmerksain. Die Spanneisen würden platzen und die Zementdielen zer springen. Auf dem Brief steht mit Blaustift von Naumanns Hand geschrieben: „Unsinn! Muß sich selbstverständlich infolge der Elastizität des Mate rials durchbiegen." — Bert.: Haben Sie den Brief für ernst gehalten oder nur als Scheinbrief auf gefaßt? — Zeuge: Die Frage habe ich mir oft vor gelegt. Eicher ist, wenn Kemper einen solchen Brief schrieb und eine wirkliche Gefahr vermutete, hätte er nicht still sein dürfen, sondern sich von neuem mit der Angelegenheit befassen müssen. Das hat er aber nicht getan. Naumann hat jtdenfalls den Brief nicht ernst genommen. — Zeuge Baurat Nieße-Frei- berg, der ebenfalls unter Aussetzung der Vereidigung vernommen wird, macht Bekundungen über die Prüfung der Bauzeichnungen. Es wird sodann in die technischen Erörterungen der Dachkonstruktton eingetreten und dazu ein umfangreiches Material von Plänen, Karten und Photographien vorgelegt. Baumeister Hilger von der Schlesischen Berufs« genosscnschafl hat das Gerüst des Baues untersucht und nachträglich erfuhren, daß sich Raumann in der Dachkonstruktion vergriffen habe. Spott. Wintersport. * Der Kammwettlauf über die Strecke Mildau— Johanngeorgenstadt (112 Km), der am Dienstag beendet worden ist, hatte folgende Ergebnisse: Senioren: 1. Tanner (Akademischer Sportklub Freiburg) 12 St. 57 Min. 51 Sek., 2. Bork (Prag) 13 St. 32 Min. 54 Sek., 3. Meiche (Skiklub Anna- berg) 14 St. 7 Min. 39 Sek. — 2unioren: 1. E. Meiscr (Akademischer Sportklub Leipzig) 13 Sl. 32 Min. 1 Sek., 2. Heinz (Wintersportverein Johanngeorgenstadt) 13 St. 52 Mm. 21 Sek., 3. Wagner (vom gleichen Verein) 13 St. 54 Min. 32 Sek„ 4. Lorenz (Leipzig, Skiklub) 14 St. 56 Min. 4 Sek. Gestartet hatten 25 Fahrer. Die warme Luft hatte den Schnee auf der Oberfläche naß gemacht, wodurch der Skilauf erschwert wurde. 8 Die Skiwcttläuse de« Wintersportverein» Kitz bühel, bestehend aus Senioren-, Junioren- uad Iuaend-Avsahrts- und Sprungläufen versprechen nach Zahl und Qualität der eingelaufencn Nennungen vortreffliche Konkurrenzen. Die Bobsleigh, bahn wird bis Anfang März vom Wintersport verein instand gehalten. Pferdesport. Rennen zu Auteuil am 24. Februar. (Privattelegr.) Prix de Saint-2ames 3000 Fr. Verkaufs hürdenrennen. Dist. 3100 m. Mons. Cb. Broffettes „Caudeyran II", 5j., 71 xa (A. Chapman). 1., Mme Icryets „Mar no4j., 64 1.- (Heath), 2., Mons. A. Bauers „Lu Coch, re", 4j„ 66 (Hawkins), 3. Tot.: Sieg 33:10, Platz 25, 55:10. Ferner liefen: „The Orchid", „S villa". Prix des Tuileries 4000 Fr. Hürdenrennen. Dist. 3800 in. Mons. Cb. Li narts „Allegro 1t", 6j., 69 !<!> (Gibbons), 1., Mons. H. de Mumms „Flotan", 5j„ 72 im (Martinel), 2.. Mons. Nk. Calmanns „Ildico II", 5j„ 67 kr- (Williams). 3. Tot.: Sieg 37:10, Platz 16, 20:10. Ferner liefen: Äsmodee » „Etincelante". Prix Hungerford 10 000 Fr. Eteeplechase. Handikap. Dist. 4500 m. Mons. H. de Mumms „Trianon lll", 5j., 63 llu (Louth), 1., Mons. L. Dumonts „Feu de Bengale", 4j., 63 l-s (R. Eau- val), 2., Mons. M. Lazards „Bathilde ll", 5j., 670, lc? (Heath), 3. Tot.: Sieg 28:10, Platz 17, 19:10. Ferner liefen: „Eddie", „Duc de Ferrare". Prir Agenda 5000 Fr. Stcepclchase. 3509 m. Mons. P. Besnus' „Golden Pleasant".4j.,67/, bx (Defeyer), 1., Mons. LH. Li narts„Troyen ,4j., 67 ,K^ (A. Carter), 2., Mons. A. Pr vosts „Procl-s", 4j., 64 Kx (Philippe), 3. Tot.: Sieg 58:10, Platz 20, 14:10. Ferner liefen: „Furie", „Chartres", „Casus Belli", „Capelinr Ul". Prix Harr?) 4000 Fr. Hürdenrennen. Handikap. 3100 i». Mons. A. B. oc Puchcsses „Austral", 6j., 64 (Williams), 1., Mons. Ch. Broffettes „Bounelles", lj., 611., c.,; (A. Chapman), 2., Mons. CH. Lienarts „Ouille", a.. 65 ka (C. Carter). 3. Tot.: Sieg 346:10, Platz 101, 18, 130:10. Ferner liefen: „Lavandier ll", „Taidoun", „Gutiaz Darkha", „Äa et Viens", „Lo ris ll", „Chamflcuri) l", „Snlviaque". Prix Linda 4000 Fr. Stceplechase. 3500 m. Mons. G. Broffettes „Lagadec", 4j„ 64 k.'(A. Chap man), 1., Mons. H. de Mumms „Eastman", 6j„ 73 Ku (A. Carter), 2. Tot.: Sieg 34:10, Platz 12, 11:10. Ferner liefen: „Wertingen", „Noquelaure" (welche fielen). Rennen zu Leicester am 21. Februar. (Privattelegr.) Moderate Hurdle Handicap 1400 Dist. 3200 m. „Hardingstone" (Payne) 1., „Salomet" 2., „Cooqa" 3. Wetten 7:1. Ferner liefen: „Tipiree", „Heath", „Scisdon Squir" Delarave Maiden Kurble 1400Dift. «001». „San Miniato" (Bootes) 1., ,^iady Frederick" L, „S. S. Baltic" 3. Wetten 7:4, 1v:1, 10:1. Ferner Uesen: „Zcmski", „Eobor", „College", „Altsti Jabot", „Albtna -i". Spring Handicap Chase 1400 Dist. 3200 m. „Evasivc" (Wart) 1., „The Compaß" 2., „Northern Princeß" 3. Wetten 11:7. Ferner liefen: „Thuriser", „Bonar". * Reichsverbmrd für deutsche» Halbblut. Der Verband deutscher Halbblu tzüchter geneh migte in seiner in Berlin adgehaltenen Hauptver sammlung die vorgeschlagene Namensänderung des Verbandes in, Neichsverbanü für deutsches Halbblut." Zum ersren Vorsitzenden wurde Graf Henckel v. Donnersmarck gewählt. LVeiter wurd« be schlossen, ein Preisreiten für deutsch« Pferde rn Berlin abzuhalten. ---- „Stampede II" getötet. „Stamp«de H" der fümiährioe Fuck.swallach des Herrn W. Lück«, warf am Mittwoch nach der Morgenarbeit in Karl-Horst seinen Netter ab und entlief. In der Treskow-Allee geriet er, wie die „Sport-Welt" mit teilt, zwischen die Straßenbahnschirnen, kam zu Fall und blieb mit gebrochener Schulter liegen, so daß er g e t ö t e t werden mußte. * Besteuerung der Rennkarten in Frankreich. Wie aus Paris berichtet wird, beabsichtigt der französische Finanzminister der Kammer einen Ge setz esvorsch lag vorzulegen, nach dem auf allen Eintrittskarten zu Pferderennen eine Steuer von 10 Prozent und von allen Freikarten für Pferderennen eine Abgabe von einem Frank er hoben werden soll. Das Erträgnis aus dieser Steuer soll zur Deckung des Fehlbetrages aufge wendet werden. Radsport. ** Die Gründung einer Ortsgruppe Leipzig der Deutschen Straßrnsahrer-Vereinigung soll am Sonn abend erfolgen. Die Versammlung findet abends 8 Uhr im Restaurant „Dolkswohl" in der Löhrstraße statt. Die deutsche Nadrennsaison wird auch in diesem Jahre im Sportpark Treptow (Berlin) er öffnet werden. Der Eroffnungstermin ist der 13. März. Rund durch Schwabe». Diese Fernfahrt ist vom Sportausschuß des Deutschen Radfahr-Bundes genehmigt und wird am 22. Mai zum Austrag kommen. Die etwa 30 kn> lange Fahrt ist für sämt liche Vundesmitglieder offen und beginnt und endigt in Augsburg. Berührt werden die Orte Landsbcrg, Buchloe, Mindelheim, Memmingen, Ulm, Günzburg, Höchstädt, Nördlingen und Donauwörth. ) Für dir Radfernfahrt Paris—Roubaix, die zu Ollern stottfindet, sind jetzt im ganzen 107 Meldungen eiugegangen. Fußballsport. :/: Sportplatz Leipzig. Der Mcisterschaftsklub des Gaues Ostsachsen, Dresdner „Eportlust", wird sich am kommenden Sonntag dem heimischen Meister- schaftsklnb, dem Verein für Bewegungs spiele, im öffentlichen Wettspiele stellen. Bei der bekannten Gute beider Mannschaften dürfte es ein interessantes Treffen geben: beide Mannschaften gelten außerdem als ernste Bewerber um die Meister schaft des Verbandes Mitteldeutscher Ballspieloereine. :/: Wiederholt werde» soll das Vcrbandswettspiel der ersten Klaffe Abteilung L zwischen Leipziger Ballspielklub I und Lindenauer Spiel vereinigung I, das am Sonntag, den 13. Fe bruar. die Vallspieler mit 3 : 2 für sich ent scheiden konnten. Da» zur Prüsung eines jeden Ver- bandswettspirles nötige Spielformular ist auf irgend eine Weise abhanden gekommen, so daß, da die Prü fung des Spiet» nicht möglich ist, das Spiel neu an gefegt wird. Als Termin ist der 27. Februar be- stimmt: das Spiel findet auf dem Sportplatz statt. Der Leipziger D a l l s p i e l k l u d hat für dieses Spiel folgende Elf ausgestellt: Torwärter: Ditt- rich: Verteidiger: Umbreit und Rösch: Läufer, reihe: F r i tz s ch e, M a r ti n l, Vörner; Stürmer reihe: Kießling, Dittel, Bl über, Mann borg, Lübeck e. Der Beginn des Spieles ist auf 3 Uhr festgesetzt. :/: Ergebniff« von Eesellschaftswettspielen. Die fünfte Mannschaft des Leipziger Ballspiel klubs schlug gestern die zweite Mannschaft de» Ball- loielklubs „Germania" mit 8:0. — Die vierte Mannschaft des Fußballklubs „Sportfreunde" schlug die zweite Mannschaft de» Leipziger Sportver- eins vom Jahre 1908 mit 8:4. — Die sechste Mann schaft des Leipziger Ballspielklubs schlug die dritte Mannschaft des Wahrener Fußballklubs „Viktoria" I vom Jahre 1903 mit 5:3. — Die zweite Mannschaft des Fußballklubs „Corona" schlug die gleiche Elf des Ballspietklubs „Union" mit 7 : 5. 8 Im Wackersportpark liefern sich am nächsten Sonntag nachmittag ',4 Uhr „Wacker" I und „Eintracht" I ein öffentliches Wettspiel. Das Spiel dürfte von Interesse sein, da beide Mann schaften zum ersten Male gegeneinander antretcn und sich „Eintracht" durch schöne Resultate, wie 3:3 gegen V. f. B. I, 4:2 „Britannia" >,5:0 „Fortuna" I, einen guten Namen in der 1. Klaffe gemacht hat. :/: Schlrußiger „Olympia" I schlägt Verein für Bewegungsspiele lStndenten) mit 3 : 2. Ein hüb scher, flotter und vor allen Dingen fairer Kampf wurde von den beiden Mannschaften geliefert. Beim Sieger zeigte die Stürmerreihe sich als der bessere Teil, dem in der Verteidigung der Bewegungsspieler der bessere Teil dieser Elf gegenüberstand. Ein aus kürzester Entfernung eingesendter Ball verschaffte „Olnmpia" die Führung. Erst nach der Pause konnte der Verein für Bewegungsspiele vusgleichen, indem ein Freistoß von Hesse verwandelt wurde. Zwei Durchbrüche stellten das Resultat auf 3 : 1 für „Olympia", bis wenige Sekunden vor dem Abpfiff die Akademiker ein zweites Tor von Halbrechts aus treten konnten. :C Die Lindenauer Spielvereinigunij wird am kommenden Sonntag ihre erste Mannichast nach Halle schicken, wo sie gegen den Fußballklub „Hohen- zallein" ein Rückwettfpiel liefern wird. 22 Die Fußballspiele um den Pokal von Eng land "werden am 5. März mit der vierten Runde sortgesetzt. Die Auslosung ergab folgendes Resultat: Coventry City gegen Everton, Barnsleu gegen Queens Park Ranger oder West Ham Uniteo, New castle United gegen Leicester Foff« und Swindon Town gegen Manchester Eity. Whletik. Berliner Ringkämpfe. Die Ningkäinpse im Eta blissement Bugacnhagen in Berlin hatten am Dienstagabend folgende Ergebnisse: Der Belgier Leon de Wolf besiegte seinen Gegner, den Neger Illa, nach 48 Min. Albert Sturm- Charlotten- bürg, der auf seinen ersten, nicht ganz einwandfreien Sie?) über den Finnländer Tuonusto freiwillig verzichtet hatte, legte bei seiner zweiten Begegnung den Finnländer nach einer Gcsamtkampfzeit von 1 Stunde 46 Min. auf den Teppich. — Im Zirkus § arralani endeten die Ringkämpie am Dienstag mit nakbstcheiidcn Resultaten: Der Russe Mi ch a i l o s f brachte C^iwarpliß Liltnuen nach 7'/- Min. aus die Schultern, der Franzose Lasso rtesse be siegte den Schweizer Dammhoser nach 5'/, Min. Die Begegnung des Belgiers Vernard mit Zorn- Schöneberg endete nach 5K Min. mit der Nieder Nr. SS. 104. Jahrgang. lag« Zorn». D«r L«rltn«r Mar Schwarz siegte über den Polen Derma nach 4H Min. Der Berliner Strenge bracht« den Breslauer Gocksch ebenfalls nach 4^» Mtn. auf den Teppich. Der Holländer oan den Berg siegte in der Gleichen Zeit über feinen Gegner Brylla-Posen. — Am Mittwochabend siegle bei Buggenhagen Albert Sturm über den Münchner Franz Sauerer in der Gesamtzeit von 58 Minuten. Der Franzose Gambier und der Finnländer Tuomtsto rangen 30 Minuten unent schieden. Der Kampf zwischen Hein und Oskar Schneider mußte wegen vorgeschrittener Zeit nach 1 Stunde 20 Minuten abgebrochen werden. — In. Zirkus Sarrasani siegten Bischoff-Schöne berg über Dammhofer-Schweiz, Madrailla- Armenien über Schwarzpliß-Litauen, Axel Krook- Echroeden über Muldon Brasilien und Nirkchke- Berlin über Colon-Luxemburg. Jack Lewis-Amerika und Reckling-Hamdurg rangen 25 Minuten un entschieden. — Im Berliner Palast-Theater nimmt am 1. März «ine internationale Ringkampfkonkurrenz ihren Anfang, an der u. a. auch Paul Pous - Frank reich, John Pohl- Deutschland und der italienische Champion Rancati teilnehmen werden. Lustschisfahrt. — Deutsche Luftschiff« für Rußland. Großfürst Alexander Michajlowitsch, der Präsident des Ko mitees für freiwillige Spenden zur Schaffung einer russischen Luftflotte, ist, wie dem „B. L.-A." berichtet wird, nach Deutschland abgereist, um hier den Ankauf zweier Luftschiffe vorzuaehmen. Der Großfürst will an Ort und Stelle die Entscheidung zwischen dem Typus Parseval oder Zeppelin treffen. Für da» internationale Fluameeting in Tan ne», das vom 27. März bis 3. April abgehalten wird, stehen an Preisen 100 000 Fr. zur Verfügung. * Unfall des spanische» Lenkballon». Da» spanische Luftschiff „Espaüa", das in Frankreich für die spa nische Regierung erbaut wurde, ist bei einer Probe fahrt von einem erneuten Unfall betroffen worden, über welchen dem „Verl. Lok.-Anz." aus Paris vom Ll. Februar folgenbes berichtet wird: Der Lenkballon „Espaüa", der jüngst nach Paris beför dert und dort neu gefüllt wurde, sollte vor der ge planten Luftreise nach Spanien noch den ihm in Paris mißglückten Abnahmeflug von zehn Stunden Dauer aussühren. Seine Bemannung, die schon seit mehreren Tagen auf günstiges Wetter gewartet hatte, benutzte die vergangene ruhige Nacht für die Vor bereitungen zum Aufstieg. Um 3 Uhr früh erhob sich der Lenkballon, in defien Gondel der Pilot Ai- rault, die spanischen Offiziere Oberst Live; und Hauptmann Kindelan sowie zwei Mechaniker Platz genommen hatten, in die Luft. Die „Espaüa" kreuzte während vier Stunden in 300—400 Meter Höbe über Pau und Umgebung. Gegen 7 Uhr früh stellte sich Nebel ein, in dem die Aeronauten sich ver loren und schließlich nicht mehr zu orientieren ver- mochten. Um das Gelände, über dem sie sich befanden, zu erforschen, wendeten sie die Ventile an. Das Luftstyiff sank indes so rasche daß die Gondel fest auf den Boden prallte und die schraube zerbrach. Trotz vierstündiger Bemühungen konnten die Aeronauten den Lenkballon nicht wieder flott machen und mußten sich schließlich entschließen, die Hülle aufzuschlitzen und zu entleeren. Von der Bemannung wurde niemand verletzt. * Die Wright»Patente. Dor dem Circuit - Gerichtshof rn New Pork haben Lerhandlungen zwischen dem französischen Aviatiker Louis Paulhan und den Gebrüdern Wright stattgefunden. Die Gebrüder Wright haben dem französischen Flug künstler alle weiteren Flüge auf amerikanischem Boden untersagt, weil er ihre Patente verletzt haben soll. Die Anwälte beider Parteien versuchten einen Vergleich zustande zu bringen. Paulhan erklärte sich bereit, den beiden Amerikanern eine Entschä digungssumme zu zahlen. Der Anwalt der Wrights forderte 200000 Mark, doch einigte man sich schließlich, mit Zustimmung des Richters, auf 100 000 ./i Gegen Zahlung dieser Summe ist nach dem „Berl. L.-A." jedoch Paulhan keinesfalls berech tigt, dauernd in Amerika Flugvorführungen zu ver anstalten. Er darf nur vier Aufstiege unternehmen. Wilbur Wright, der den Vergleichsverhandlungen persönlich beiwohnte, erklärte von neuem, daß er und sein Bruder durchaus kein Interesse daran hätten, ausländische Aviatiker zu verhindern, ihre Künste in Amerika zu zeigen. Sie verlangen nur, daß die Priorität ihrer Erfindung respektiert und ihnen kür den Gebrauch ihrer Patente eine „ange messene' Entschädigungssumme gezahlt wird. H International« Konkurrenzen für lenkbare Luft schiffe werden anläßlich der Brüsseler Welt ausstellung in diesem Jahre von Brüssel aus veranstaltet werden. Der erste Wettbewerb ist offen für Luftschiffe von über 1500 Kubikmeter Inhalt. Er findet auf der Strecke Brüssel—Antwerpen statt, die zweimal zurückgclegt werden muß. Die Ballons können beliebig viel Fahrten machen, von denen die drei besten bewertet werden. Der erste Preis beträgt 50 000 Fr., der zweite 10 000 Fr. Ein weiterer Wett bewerb ist für kleine Ballons bis zu 1500 Kubikmeter offen. Er findet auf der Strecke Brüssel — Löwen statt und ist mit Preisen von 10 000 und 2000 Fr. ausgestattet. Der dritte Wett bewerb soll über die 300 Kilometer lange Strecke Brüssel — Gent — Brüssel — Namour — Brüssel veranstaltet werden. Eine Anzahl Bal lons sind bereits gemeldet. So von Deutschland ein bis zwei Parseval-Ballons, ein Luftschiff der Firma Tlouth-Köln, ein Ballon der Rheinisch-Westfälischen Luftschiffahrt-Gesellschaft und ein Schütte-Ballon. Frankreich ist durch die Ballons „Astra" und „Zodiat" vertreten, Belgien durch die Luftkreuzer „Flandern" und „Belgien" und England durch ein in Frankreich gebautes Luftschiff. Wassersport. Sin internationale» Wettschwimmen schreibt der Hannoversche Schwimmklub für Sonntag, den 3. Avril aus. Im ganzen gelangen 32 Wettkämpfe zur Entscheidung. Meldeschluß ist am Mittwoch, den 23. März. 2 Ein neuer Weltrekord im Schwimmen über so Hards in gerader Linie wurde in Sidney von dem Australier Wickham aufgestellt. Wickbam ver besserte den von ihm selbst gehaltenen Weltrekord von 24', Sekunden auf 23', Sekunden. Der Rekord für die gleiche Distanz mit Wendepunkt beträgt 25 Sekunden und wurde von Cecil H e ly t» Glasgow ausgestellt. -»«despari. 8 Polizeihund und Radfahrer. Das Reichsgericht hat kürzlich entschieden, daß der Polizeibeamte be rechtigt ist, einen fliehenden Radfahrer durch den Polizeihund verfolgen zu lassen. Der Polizei- hundverern (P. H.-V.) hat nun auf seiner letzten Generalversammlung Veranlassung genommen, seine Mitglieder zu ermahnen, an der Vorschrift festzu halten, welch« da» unter seiner Mitarbeit heraus gegeben« Gersbachlche Buch „Dressur und Führung de» Poltzeikmndes^ unter Nr. 7 der -Grundsätze für die Berwendung von Polizeihunden" erläßt. Diese lautet: „Der Polizeihund darf nicht dazu verwen det werden, fliehende Uebertreter einer Ord nungsvorschrift oder fliehende Kinder, die Unfug verübt Haden, zu verfolgen und zu stellen. Be sonders soll der Polizeihund nicht abaejandt werden, um einen wegen Uebertretung fliehenden Rad fahrer zu verfolgen."
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