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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.03.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100302012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910030201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910030201
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-03
- Tag 1910-03-02
-
Monat
1910-03
-
Jahr
1910
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Amtlicher Teil. Die Stelle des I. Betriebsasfistenten beim städti schen Gaswerk I ist baldigst zu besetzen. Sie ist mit einem Anfangsgehalt von 3600 unter Anrechnung der Dienstwohnung mit Heizung und Be leuchtung zu 540 4t ausgestattet. Das Gehalt steigt viermal nach je 2 Jahren und zweimal nach je 3 Jah ren um 250 <it. Die Anstellung erfolgt gemäß dem Ottsstatut, die Rechtsverhältnisse der Gemeindeunterbeamten und städtischen Angestellten betr. vom 3. Januar 1885 zu nächst unter Vorbehalt gegenseitiger, beiden Teilen freistehender sechsmonatiger Kündigung. Bewährte Fachleute, die ein abgeschlossenes Studium auf einer technischen Hochschule als Maschineningenieur nachweisen und Erfahrungen im Betrieb größerer, mit maschinellen Förderanlagen eingerichteter Gaswerke besitzen, wollen ihre Be werbungen unter Beifügung von Abschriften der Zeugnisse und eines kurzgefaßten Lebenslaufes bis zum 15. März 1910 an unser Personalamt, Rathaus, einreichen. Leipzig, am 28. Februar 1010. Pers.-Amt 493. rss« Der Rat der Stadt Leipzig. lj Die Regelung der Fußwege und die Pflasterung der Auenstraße zwischen der Eustav-Adolft Strasje und der Grenze des vorhandenen Schlackensteinpflasters und 2) die Pflasterung der Friedrich-August-Straße zwischen der Karl-Heine- und Kaiserstraße sollen an Unternehmer verdungen werden. Die Bedingungen und Arbeitsverzeichnisse für diese Arbeiten liegen in unserem Tiefbauamte, Rat haus, Dachgeschoß, Zimmer 543, aus und können dort eingesehen oder gegen Entrichtung von je 0,50 entnommen werden. Angebote sind verschloßen und mit der Aufschrift: zu l> „Futzwegregclung und Pflasterung der Auen« straße" und zu 2> „Pflasterung der Friedrich-August-Straße" versehen in dem obenbezeichneten Geschäftszimmer bis Mittwoch, den 18. März 1910, 11 Uhr vorm., portofrei einzureichen. Die Eröffnung der Angebote erfolgt zu dieser Zeit im II. Obergeschoß, Zimmer 420, in Gegenwart der etwa erschienenen Bewerber oder ihrer Bevollmächtigten. Der Rat behält sich jede Entschließung, ins besondere das Recht vor, sämtliche Angebote ab- zutehnen. Leipzig, den 1. März 1910. ll.-.V. t Nr. 1408/1407. Lfde. Nr. 13/4. Des Rats Deputation zum Tiefbauwesen. Die Ausführung von Erd-, Pflaster«, Maurer» und Verlegungsarbeiten bei der Verlegung von Kabeln und Zubehörteilen, sowie bei der Herstellung von Hausanschlüssen der städtischen Elektrizitätswerke soll auf die Zeit bis zum 31. Dezember 1911 vergeben werden. Die Lieferungsbedingungen und Zeichnungen können bei der Verwaltung der städtischen Elektri zitätswerke, Eutritzscher Straße 14 b, während der Geschäftsstunden eingesehen werden. Auch werden dort die Angebotshefte zum Preise von 2 Mk. für ein Stück und 1 Mk. für einen Plan abgegeben. Die Angebote sind verschlossen mit der Aufschrift: „Erd«, Pflaster«, Maurer- und Verlegungsarbeiten für die Elektrizitätswerk«"" bis zum 18. März 1910, nachmittags 4 Uhr an das unterzeichnete Amt Brühl 80, l. Obergeschoß, Zim mer 12 einzureichen, wo sie zu der bezeichneten Zeit in Gegenwart der etwa erschienenen Bewerber oder deren Bevollmächtigten geöffnet werden. Jede Entschließung bleibt vorbehalten. Leipzig, am 1. März 1910. L. L. 886. Der Rat der Stadt Leipzig. Amt für die städtischen technischen Werke. Die Anstreicherarbeite« im Keller des Kühl hauses II auf dem Vieh- und Schlachthofe sind ver geben worden. Ü. 453. Leipzig, den 28. Februar 1910. -kss Des Rats Deputation für das Hochbauwesen. Hiermit wird für den zwischen der Kaiser-Wilhelm- und der Kochstraße gelegenen Teil der Scharnhorst- straß« für die Zeit von 4 bis 7 Uhr morgens das Schrittsahren vorgeschrieben. Zuwiderhandlungen werden nach FH 41, Abs. 4, 46 und 151 der Verkehrsordnung für die Stadt Leipzig mit Geldstrafe bis zu 60 .k oder mit Haft bis zu 14 Tagen geahndet werden. IX.'68. Leipzig, am 22. Februar 1910. Der Rat und das Polizeiamt der Stadt Leipzig. Heute nachmittag 2 Ühr ist ein etwa 15 Minuten lang unbeaufsichtigt vor dem Grundstück Hohe Straße Nr. 17 stehen gelassener, blau gestrichener, zweirädriger, die Firmenbezeichnung I.e»poI«Ier 8ol>n. Leipzig- Schleußig, tragender, mit verschloßenem Verdeck ver sehener Kastenhandwagen im Werte von 100 ./!l, worin sich siebzehn, dem Rate der Stadt Leipzig gehörige Wassermesjer im Gesamtwerte von 765 befunden haben, mit diesen gestohlen worden. Jedermann, der irgendeine Wahrnehmung über den oder die Diebe oder über den Diebstahl gemacht hat, beziehungsweise noch macht, wird hierdurch aus gefordert, unverzüglich Meldung bei der Kriminal abteilung der unterzeichneten Behörde zu erstatten. Leipzig, den 1. März 1910. rss» Das Polizeiamt der Stadt Leipzig. Für den Um- und Erweiterungsbau de» Physt« kalisch-Chemischen Institutes zu Leipzig sollen die Maler- und Anstreicherarbeiten vergeben werden. Die Auswahl unter den Bewer bern, die Verteilung der Arbeiten in einzelne Lose sowie das Recht der Zurückweisung sämtlicher Ange bote bleiben ausdrücklich vorbehalten. Preis- und Arbeitsverzeichniße sind, soweit der Vorrat reicht, bei dem unterzeichneten Landbauamte gegen Hinterlegung des Selbstkostenpreises von 1 .tt zu entnehmen oder werden aus Antrag mit der Post unter Nachnahme der Selbstkosten zugesandt. Nack Eingang des aus gefüllten und rechtzeitig eingereichten Arbeitsverzeich nisses wird der hinterlegte Betrag unter Abzug des Portos zurückgezahlt. Die Angebote sind verschloßen und mit der Auf schrift: „Malerarbeiten, Umbau Physikal.-Ehem. In stitute» zu Leipzig" versehen, bis spätestens den 9. März 1910 postfrei an das Landbauamt einzusenden. Für die Ausfüllung der Angebote wird nichts vergütet. Ver spätet eingereichte oder ungenügend ausgefüllte An gebote bleiben unberücksichtigt. Zuschlagsfrist: 4 Wochen. Beginn der Arbeit: sofort. Königl. Landbauamt und König!. Univerfitätsrentamt rsri Leipzig, am 1. März 1910. Das Verfahren, betreffend die Zwangsversteige rung des im Grundbuchs für die Stabt Leipzig Blatt 2961 auf den Namen des Baumeisters Bernhard Emanuel Neumann in Chemnitz eingetragenen Grundstücks wird aufgehoben. Der auf den 30. März 1910 anberaumte Termin fällt weg. Leipzig, den 26. Februar 1910. 2S7b Königliches Amtsgericht, Abt. II Ssnüelshochlchule. Die Legitimationskarte des Herrn Studierenden der Handelswißenschaften I>r. jur. Richard von Bergmann aus Breslau wird, da sie dem Eigentümer abhanden gekommen ist, zur Verhütung von Mißbrauch hierdurch für ungültig erklärt. Leipzig, den 1. März 1910. »3,ir Hofrat Prof. H. Raqdt, Studiendirektor. GkWindcharkalse Oktzfch. Gemeindeamt: Nähe Staats- und Straßenbahn. Geschäftszeit: 9—1 und 3—5, Sonnabends 9—2 Uhr. Zinsfuß: 37//°» H errl»8u»8- c s» Sparkasse Schönefeld. Sparverkehr im Januar und Februar 1910: 8833 Einzahlungen im Betrage von 1 091 346 ./t 21 4477 Rückzahlungen - - - 799 064 .4112^ 926 neue Bücher. »»» Einlegerguthaben: 18950 000 4l Zinsfuß O/y» Tägliche Verzinsung. Sparkasse Oetzsch. Sparverkehr vom 1. Januar bis 28. Februar 1910. 2556 Einzahlungen im Betrage von 585 814 X 40 1058 Rückzahlungen 204 569 .4 42 Kassenumsatz: 1574 755 58 H. 505 neue Bücher. Einlegerguthaben: 4 271 500 Zinsfuß: 3'/.//. Tägliche Verzinsung, Kontrollmarken. rz« Sparkasse Wahren. Geschäftsstelle: Rathaus, Erdgeschoß links, Zimmer Nr. 4. Zinsfuß für Einlagen /; bei täg licher Verzinsung. Geschäftszeit: 8—1 und 3—5, Sonnabends nur 8—2 Uhr. 042s, Sparkslle Liebertmolkmitz. Unter Garantie der Gemeinde. Einleaerguthaben: 17 660 282 ./L 88 Reserven: 884 000 ./< — Sparverkehr vom 1. Januar bis 28. Februar 1910: 4779 Einzahlungen im Betrage von 982877./L 05^, 3192 Rückzahlungen im Betrage von 589 356 .41 09 Tägliche Verzinsung der Einlagen mit "/0» Expeditionszeit: Montags bis Freitags vormittags 8—12 , und nachmittags 2'/,—4 Uhr, Sonn abends nur vormittags von 8—12 , Uhr. Expeditionszeit der Zweiggeschäftsstellen: Oelzschau: Jeden Tag. Markkleeberg (10 Minuten von der elektrischen Straßenbahn in Dölitz entfernt): Jeden Tag. Probstheida (Unmittelbar an der Endstation der elektrischen Straßenbahn): Jeden Tag. Göhren: Jeden Tag. Giro-Konto bei der Filiale der Sächsischen Bank zu Dresden in Leipzig. »„es Die Sparkassen-Verwaltung. Sus Leipzig unü Umgegenü. Leipzig, 2. März. Das ünsnrielle Ergebnis ües poltlcheck- verkrhrs. Das Ergebnis des Postscheckverkehrs im ersten Jahre seines Bestehens 1909 haben wir im all gemeinen mitgeteilt. Bon Jntereße find weiter folgende Einzelheiten. Don den 36 427 Postscheck konten des Reichspostgebiets am 31. Dezember enr- jiclen 1081 auf Behörden, 760 auf Aerzte, 1732 auf Banken und Bankiers, 760 Genossenschaften, 27 606 gewerbliche Unternehmungen und Kaufleute, 547 Gutsbesitzer usw„ 154 öffentliche Anstalten, 1477 Pri vatpersonen, 350 Rechtsanwälte, 283 Sparkassen, 388 Vereine und Korporationen, 187 Versicherungsgesell schaften und 1000 Zweiganstalten usw Unter den ge werblichen Unternehmern befinden sich 527 Buchhand lungen, 10 764 Fabriken und 357 Zeitungsverleger usw. Von den Konten entfallen auf das Ausland 250, davon auf Oesterreich 160 und 46 auf die Schweiz. Der Betrag einer Zahlkarte belief sich im Durchschnitt aus 177,31 eine Uebertragung auf 1016,80 <11, eine Auszahlung beim Scheckamt auf 3405,75 Ul, eine Zahlungsanweisung auf 4338,96 Ut. Auf ein Post scheckkonto entfallen im Durchschnitt 572 Einzahlungen mit 101 398,20 .g, 18 Postanweisungen mit 683,73 Ui, 75 Uebertragnngen mit 76 491,55 .k, 15 Auszahlungen durch die Scheckämter mit 50 780,76 <»t, 114 solche durch die Postämter mit 50 006,67 Ul. Die Scheck ämter haben für sich eingenommen 3 932 636 ^<i, darunter Gebühren 2 011 137 Zinsen 1577 496 <4t. Die Ausgaben betrugen dagegen 3112 229 «K, der Ueberschuß also 820 407 Dieser Ueberschuß der Scheckämter reicht aber nicht aus, um die Arbeit der Postanstalten mit dem Scheckverkehr zu decken. Diese hatten fast 16 Millionen Zahlkarten anzunehmen und über 3 Millionen Zahlungsanweisungen auszuzahlcn, wofür etwa Kosten mit 1,2 Millionen Mark anzusetzen sind. Dazu kommt der Ausfall an Porto für Post anweisunqen. Diese sind im Jahre 1909 um 6 847 829 Stück zurückgegangen, während sie in den Vorjahren durchschnittlich um 4,73 Proz. zugenommen hatten. Der Ausfall an Postanweisungen ist somit auf säst 15'"_< Millionen zu veranschlagen. Die Reickspost setzt also bei dem Scheckverkehr etwa 3l/„ Millionen jähr lich zu. Für die Anlage der Gelder"sind voni Reichs kanzler Bestimmungen getroffen worden. Danach müßen die Stammeinlagen und 20 Proz. in ver brieften Forderungen gegen das Reich, 10 Proz. rn selchen gegen einen Bundesstaat, 60 Proz. in Wechseln oder Schatzanweisungen usw. angelegt sein. * Der Herzog von Sachsen-Altenburg traf gestern nachmittag mrt Gefolge im Automobil am Dresdner Bahnhof ein und nahn, im Fürstenzimmer einen Vortrag über die hiesigen Bahnhofsbauten von Herrn Oberbaurat Böller entgegen. Der Herzog begab sich darauf mit den Herren seiner Begleitung in die innere Stadt. * Universitätsnachrichten. Der ordentliche Pro fessor der Philosophie an der Universität Halle E. Meumann ist, wie wir schon vor einigen Tagen berichteten, an Stelle des verstorbenen Geheimrats Heinze an die Universität Leipzig berufen worden und wird dem Rufe Folge leisten. Er ist ge boren am 29. August 1862, begann seine Lehr tätigkeit in Leipzig, wo er auch zum a. o. Prof, ernannt wurde. Im Jahre 1900 erfolgte seine Berufung an die Universität Zürich, 1905 nach Königsberg, 1907 nach Münster und gegenwärtig lehrt er in Halle. An wissenschaftlichen Arbeiten schrieb er: Haus- und Schularbeit, Experimente an Kindern der Volksschule 1904: Die Oekonomie und Technik des Lernens (V; Die Entstehungen und ersten Wortbedeutungen beim Kinde 1902; Die Sprache des Kindes 03; Vorlesung zur Einführung in die experi mentelle Pädagogik (2 Bde. 07) und Einführung in die Aesthetik der Gegenwart l2 Bde. 1907). — Zu der im Wintersemester 1909 10 von der Königl. Prüfungs kommission für Theologen zu Leipzig abgehaltenen: und am 28. Februar beendeten Prüfung pro ennöi- «Drurrr und pro besotia ooneioimvck hatten sich 35 Stu dierende gemeldet, die sämtlich zugelassen wurden. Von diesen traten 2 vor Abgabe der Hausarbeit und 1 nach den Klausuren zurück, so daß 32 Kandi daten die Prüfung ablegtcn. Hiervon erhielten 3 die zweite Zensur „recht gut"(2ü), 15 die dritte Zensur „gut" (2), 9 die vierte Zensur „ziemlich gut" (3») und 5 die fünfte Zensur „genügend" (3). * Im Museum für Völkerkunde sind die Stereoskop scrien gewechselt worden. Die neuen Bilderreihen sind folgende: Im Südsee-Saal eine Serie über die Philippinen, im Asiatischen Saal eine über Japan und eine über Korea und die Mandsmurei, im Afrika- Saal eine Serie über ägyptische Altertümer und Südafrika, im Amerika-Saal eine Seriö über Mexiko. IV. Stellungnahme des ärztlichen Bezirksvereins Leipzig-Stadt zur geplanten Umgestaltung der höheren Mädchenschule in Sachsen. Herr Dr. med. R. Klien erstattete hierüber einen Bericht und faßte seine Aus führungen in folgenden Thesen, die der Äerztekammer überwiesen wurden, zusammen: „1. Im Jntereße der von dem Gesetzentwurf ausdrücklich anerkannten Eigenart der in den Entwickclungsfahren begriffenen Mädchen soll die Maxi mal za hl der Unter richtsstunden einschl. Turne», Singen, Zeichnen und Handarbeit in den drei Oberklaßen der höheren Mädchenschulen und in den drei Unterklassen der Studienanstalten nicht mehr als 30 betragen. 2. Sollten diese 30 Stunden nicht genügen, um das für notwendig erachtete Pensum zu bewältigen, so wäre die Gesamtzahl der Unterrichtsjahre um I Jahr zu verlängern, so zwar, daß entweder der Kursus der höheren Mädchenschulen anstatt 10 Jahre II betrüge, oder, was vielleicht zweckmäßiger wäre, daß die Kurse des Aufbaues bzw. der Studienanstalten anstatt 3 bzw. 6 Jahre deren 4 bzw. 7 betrügen. 3. Es soll eine Verkürzung der einzelnen Lehrstunden und eine zweckmäßige Verlängerung und Verwendung der Pausen eintreten, jedoch derart, daß die-mb 1 geforderte Gesamtsumme von 30 Stunden Schulaufenthalt nicht überschritten wird. 4. Ein Nachmittagsunterricht hat zum mindesten bis zum vollendeten 16. Lebensjahre völlig zu unter bleiben. 5. Die vorzugsweise Belastung des Ge dächtnisses ist nach Möglichkeit einzuschränken und ganz besonders bei den Prüfungen hierauf Rücksicht zu nehmen. 6. Es ist nicht nur die obligatorische Anstellung eines Schularztes für die in Rede stehenden Anstalten unbedingt erforderlich, sondern demselben müssen auch weitgehende Befugniße ein geräumt werden, die allein ihn in den Stand setzen können, pflichtgemäß die gesundheitlichen Interessen der Schülerinnen, ganz besonders der in den Ent wickelungsjahren stehenden, in ausreichender Weise zu wahren." * Dem Fürsorgeverein für Taubstumme im König reiche Sachsen (e. V.) hat das Ministerium des Innern eine Eeldsammlung im ganzen Lande für seine Zwecke gewährt. Da der Verein sich die Auf gabe gestellt hat, Taubstumme, die den Willen haben, sich durch eigene Kraft soweit wie möglich vorwärts zu bringen, bei diesem Bestreben zu unter stützen, aber auch älteren, erwerbsunfähigen Taubstummen. namentlich den Unglücklichen, die neben der Taubheit noch Blindheit zu tragen haben, ein Heim zu bieten, richtet er an alle Menschenfreunde die Bitte, den an klopfenden Sammelboten nicht abzuweisen. Jede Gabe ist willkommen! Viele Fabrikbesitzer, die früher gern Taubstumme beschäftigten, wagen es nicht mehr, da durch die Hapftpflichtgesetze die Beschäftigung Ge brechlicher oft unmöglich gemacht wird. In Sachsen leben zirka 2400 Gehörlose und zirka 20 Taub blinde. Davon sind ungefähr ein Fünftel in den beiden Landesschulen in Dresden und Leipzig unter gebracht. Hier verleben sie ihre beste, ihre sorglose Zeit des Lebens! Aber nach der Entlastung beginnt auch für sie der ungleich schwerere Kampf um den Erwerb. Die Anstalten haben die große Freude, feststellen zu können, daß die meisten sich tapfer be mühen, redlich durchs Leben zu kommen. Denen, die müde geworden find, «inen Feierabend zu bieten. bemüht sich der Verein, an dessen Spitze Staats minister Dr. Beck steht und dem viele hochangesehene Männer aus allen Kreisen unseres Vaterlandes helfend und fördernd zur Seite stehen. So möge denn der Sammelbote willige Herzen und offene Hände finden. * Ordensverleihung. Der König hat dem seit 1. März 1860 ununterbrochen in der Verlagsbuch handlung und Buchdruckerei von A. H. Payne in L.-Reudnitz, Ranftfche Gaste 14, beschäftigten Lageristen Carl Ferdinand Hummel in L.-Reudnitz in An erkennung seiner langjährigen Dienstleistung in einer Stelle das Ehrenkreuz mit der Krone verliehen. Die Ordensauszeichnung wurde ihm gestern durch Bürger meister Roth an Ratsstelle ausgehändigt. * Ueberlassung von städtischen Messungsergeb- nissen. Das Kgl. Zentralburcau für Steueroer- meßung ist infolge der nicht mehr ausreichenden Ge nauigkeit der Grundsteuerpläne für die Vororte L.-G ohlis und L.-K leinzschocher mit der An frage an den Rat herangetreten, ob die Stadt geneigt sei, ihm die von der Vermeßungsabteilung des Ticf- bauamtes durch die Stadtvermeßung gewonnenen Vermessungsergebniste zum Zwecke der Herstel lung neuer Flurkarten für die genannten Vororte zur Verfügung zu stellen. Es ist hierauf zwischen dem Zentralbureau für Steuervermessung und dem Rate der Stadt Leipzig ein Vertrag zustande gekommen, nach welchem dem Zentralbureau das er forderliche Material leihweise zur Entnahme von Kopien oder Herstellung von Umdrucken zur Vcr fügung gestellt wird. Für die Ueberlassung ist eine Berg ü tung von 10 <8 pro Hektar zu zahlen, und zwar gilt dieser Satz unterschiedslos für bebautes und unbebautes Gelände. Außerdem sind dem Rate die sonst entstehenden Auslagen und Nebenkosten zu vergüten. Für das Jahr 1910 werden, da in den Stadtteilen L.-Gohlis und L.-Kleinzschocher bereits 530 Hektar vermeßen sind, der Stadt Einnahmen im Betrage von voraussichtlich 5300 <<l erwachsen, und im Jahre 1912 werden nach beendeter Vermessung beider Stadtteile nochmals Einnahmen in etwa gleicher Höbe dazutreten. Der Rat ersucht die Stadt verordneten, den Vereinbarungen zustimmen zu wollen. ** Statistisches von der Kriminalpolizei. Inter eßantc Einblicke in den Betrieb der Kriminalpolizei gestatten die Statistiken der einzelnen Dezernate, von denen wir heute einiges veröffentlichen wollen. In dem Dezernat für Paletot-Diebstähle sind im vergangenen Monat 25 Diebstähle zur An zeige gebracht worden. Die Zahl steht zu den wirk lich ausgeführten Paletot-Diebstählen allerdings in keinem Verhältnis, aber genaue Ziffern lasten sich nicht ermitteln, da in den meisten Fällen keine An zeige erstattet wird. Von diesen 25 Paletots sind aus Privatwohnungen (d. h. offenen Vorsälen ic.) 4. in Restaurants und Cafes 15, in der Universität 4 und in Schulen 2 gestohlen worden. Daraus geht hervor, daß die meisten derartigen Diebstähle in Restaurants und Cafes, also öffentlichen Lokalen, verübt werden. Immerhin lassen aber die 4 in Privatwohnungen ausgesührten Diebstähle darauf schließen, daß die Vor saaltüren noch in vielen Fällen unvorsichtigerweise offen gelassen werden. Auffallend ist, daß in den weitaus meisten Fällen die Bestohlenen nicht den Dieb gesehen haben und ihn auch nicht beschreiben können. So sind 21 von den 25 Paletots, wie der Fachausdruck besagt, „verdachtlos" gestohlen worden. Daher kommt es, daß so viele derartige Diebstähle nickt aufgeklärt werden, wenn nicht der Polizei der Zufall zu Hilfe kommt. Nur in drei Fällen konnten drc Bestohlenen einen bestimmten Verdacht aus- sprecken, und in einem Falle kommt ein unbekannter Bettler in Frage. So rst es möglich gewesen, daß in zehn Fällen kein Resultat erzielt werden konnte, in einem Falle ist der Dieb ermittelt und überführt worden, während die übrigen Diebstähle noch in Be arbeitung sind. — Auch Tierdiebftähle werden in Leipzig mehr ausgeführt, als wohl im allgemeinen angenommen wird. So hatte die Kriminalpolizei im Februar 39 Diebstähle in Bearbeitung, und zwar 25 im Laufe des Monats neuangemeldete und 14 alte Fälle. Davon konnten den kürzlich verhafteten Hundedicben (zumeist handelte es sich um Hunde) 12 Diebstähle nachgewiesen werden, sie kommen aber noch bei einer Anzahl anderer Fälle als Täter in Frage. * Winke zur Verhütung des Wagenmangels. Be kanntlich hat die Eisenbahnverwaltung im Frühjahr mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, um allen Anforderungen der Versender auf Gestellung von Güterwagen pünktlich gerecht zu werden. Die all jährlich eintretende Vermehrung des Wagenparks, so wie allo sonstigen von der Eisenbahnverwaltung ge troffenen Maßnahmen, die eine beschleunigte Beför derung der beladenen und leeren Wagen, sowie die schleunige Wiederherstellung beschädigter und unter suchungspflichtiger Wagen bezwecken, genügen jedoch erfahrungsmäßig allein nicht, um etwaige Verlegen heitcn völlig hintanzuhalten und zu beseitigen. Es muß deshalb auch seitens der Verfrachter und Emp fänger den Bestrebungen der Eisenbahnverwaltung auf Beschleunigung des Wagenumlaufs die nötige Unterstützung entgegengebracht werden, wenn größere Verlegenheiten in der Wagengestellung vermieden werden sollen. Im eigensten Interesse der Verfrach ter und Empfänger liegt es, den Frühjahrsbedarf, so weit irgend angängig, möglichst frühzeitig zu decken. Ferner ist es zur Erreichung eines beschleunigten Uni laufs der Wagen auch in diesem Frühjahr erforder lich. daß die Wagen umgehend beladen und entladen werden und daß das Ladeaewicht namentlich der 15-Tonnen-Wage» voll ausgenützt wird. Die Han delstammer empfiehlt den Firmen des hiesigen Bc zirkes dringend, in ihrem eigensten Interesse bei dem Bezüge wie bei der Versendung von Gütern, bei der Bestellung von Wagen wie bei deren Be- und Ent ladung. soweit als irgend angängig, auf diese Ver hältnißc Rücksicht zu nehmen. Nur dann wird es möglich sein, daß der Güterverkehr ohne erhebliche Stockungen, die ja für alle Beteiligten unerwünscht und von Nachteil sind, abgewickelt werden kann. * Verein für Erdkunde. Es sei auch an dieser Stelle noch einmal auf die heute abend 7 , Uhr im Grassi Museum stattfindcnde Fachsitzung aufmerksam gemacht, in der Herr Prof. Dr. W. Bergt über den Vesuv und seine Veränderungen sprechen wird. (Vergl. die Anzeige in vorliegender Nummer.) -t. Der Gemeindeverband von Philippus vor sammelte sich am Montag im Grogen Saale des ..Felsentellers" zur Feier des 5. Familienabends, der mit dem allgemeinen Gesänge, „Brüder, schart Euch um die Fahne" eröffnet wurde. D. Heine mann führte -in zwei Lichtbildervorträgen die Stätten Palästinas und die Naturschönheiten des Elbsandsteingebirges vor. Die Versammlung zollte dem liebenswürdigen Führer für seine fesselnde An schauungslektion reichen Beifall. Frl. Margarete Schütz sang mit sonorer Altstimme zwei Lieder von Krieg und ein Lied von Brahms, Frau I'. Martha Wermann die beiden herzigen Weisen „Mägdlein saß in Wald und Moos" und „Lenz" und sodann berde Damen einige Duette. Die Sängerinnen wur den in exaktester Weise von Lehrer Scharf am Klavier begleitet. Der gemischte Chor des Verbandes brachte eine religiöse und eine Volksweise zu Gehör. Nach Dankesworten des Vorsitzenden D. Dr. Gandcrt wurde zum Schluß ein Bundeslied gesungen. Kirchliche Nachrichten. -«ule ivNttwo<t>, den 2. Märä, abends 8 Uhr, VasstonSgotiosdienst: Pastor Wermann. ü llLvärvi8vtL8odvv 2 ^LS8iv twLUfl. kinlii., prim» vügel. All em vllxellliuxe, V. -4l «.SV an. 6ros8LrUgs ^usvaki VMgsts krvl8S. l. NViiltmIm 2 Ullwstr. 2 iioffen- unü l-eäervkspekssadi'ik.
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