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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 08.03.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100308017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910030801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910030801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-03
- Tag 1910-03-08
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Monat
1910-03
-
Jahr
1910
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vlrnsws, 8. MÜN ISIS.pellylser Tssedlütt. Tsgeschronik. * Zur Hofrichter-AsfLrr wird au» Wien tele graphiert: Die Leiche de» vor kurzem plötzlich verlor- benen Schwager» des Oberleutnants Hofr ch- ter, de» Architekten Gerer»dorfer, soll exhumiert werden, da der Verdacht vorliegt, daß Eerersdorfer sich vergiftet hat. Man nimmt an, daß Gcrersdorfer Selbstmord verübte, weil er aus den ihm von Hofrichter aus dem Garnisongericht übermittelten Briefen ersehen hat, daß sein Schwager wirklich schuldig ist. Eine andere Version besagt dagegen, dasi dem Karnisongericht der Briefschmugqel bekannt wurde und dieses dem Schwa ger wegen Vorschublcistnng mit einer Strafanzeige drohte. Jetzt will man durch die Exhumierung die genaue Todesursache feststellen. Ermordet? Aus Posen wird uns gemeldet: Kestern früh fanden Passanten auf der Chaussee Posen-Obornil die Leiche eines etwa 50 Jahre alten Mannes. Die Leiche wies am Rumpf zahl reiche, von Schlägen mit einem stumpfen Instrument oder von Messerstichen herrührende Verletzungen auf. Die Kleidung war vom Körper herabgerissen. An scheinend liegt Mord vor. Eine Untersuchung ist eingeleitet. Zur Verhaftung der Frau v. Schönebeck meldet uns ein Privattelcaramm aus Altenstein: Das Landgericht Allenstein hat den telegraphischen Haftentlaffungsantrag der Anwälte der Frau v. Schönebeck-Weber in Berlin wegen der zu erwar tenden Höhe der Strafe abgelehnt und die Ueber- sührung der Fran v. Schönebeck in das Gerichts- gefängnis Allenstein angeordnet. Verhaftung eines Hauptmanns. Aus Frank furt a. M. wird uns telegraphiert: Hauptmann Malotki von Trzebiatowski, früher Kompanie chef im »1. Infanterieregiment in Frankfurt, der vor zwei Jahren fahnenflüchtig wurde, nachdem ein Verfahren wegen sittlicher Verfehlungen gegen ihn eingeleitet worden war. ist gestern unter militärischer Bedeckung hier einaetrofsen und ins Untersuchungs gefängnis abgesiihrr worden. Typhusbazillrn al» Mordwaffe. Aus London wird gemeldet: Kegen den Dr. Hy de, der in Kansas City im Staate Missouri den Onkel seiner Frau, den Obersten Swope, mit Strychnin vergiftet hat, ist jetzt die Anklageschrift lertig- gestellt. Sie enthält die überraschende Neuigkeit, dasi Hyde Massenvergiftungsversuche gemacht hat, um sich in den Besitz der 25 Mill. Dollars Swopes zu setzen. So vergiftete er den Neffen Swopes und ver suchte weiter, acht Familienmitglieder zu be seitigen. Er verfiel auf den eigenartigen Gedanken, das Trinkwasser der Familie mit Typhus- oazillen zu verseuchen. Die Anklage nimmt ferner an, dasi Hyde den Vetter des Millionärs Oberst Hunton vergiftet habe. Ferner soll erwiesen sein, dasi er wiederholt versucht hat, auch seiner Frau Gift beizubringen. Dr. Doyen schlägt sich. Aus Paris wird uns telegraphiert: Ein Degenduell zwischen dem be- kannten Chirurgen Doyen und dem belgischen Hauptmann von Langhendonck endete mit einer Verwundung des letzteren am oberen Arm. Dr. Doyen wird noch ein zweites Degenduell mit einem Freunde Langhendoncks zu bestehen haben. Der überfallene Milliardär. Aus New Pork wird telegraphiert: 2n CansasLity überraschte Io hn P. Ludahy, Sohn des Chicagoer Fleisch- königs, frühmorgens den Milliardär Bankier Hillis in seiner Wohnung. E: fesselte ihn mit Stricken und verstümmelte ihn durch zahlreiche Schnitte gräflich. Tudahy wurde gegen geringe Kaution in Freiheit gelassen. Ein höflicher und gewandter Einbrecher, ein Weltmann, wie man zu sagen pflegt, hat dem Kö niglichen Zercmoni.nmeister Mr. Walsh einen Be such auf dcsien Landsitz Warfield Park rn Berkshire abgestattet. Die Dame des Hauses, Lady Walsh, bemerkte den fremden Mann zuerst und fragte ihn nach seinem Begehren. Er entschuldigte sich höflich, meint«, er habe sich wohl in der Adresse geirrt und entfernte sich anscheinend. Sonnabend früh aber fand ein Mädchen den Unbekannten in einem der Gastzimmer des Hauses. Der Mann kniff ihr herab lassend die roten Wangen und scherzte freundlich mit ihr, während er die Kommode nach Beute unter- iucbte. Das Mädchen glaubte, einen East der Familie Walsh vor sich zu haben und Netz ihn gewähren. Auf diese Weise gelang es dem Gauner, mehrere Zimmer auszuraubcn. Auf der Treppe begegnete er einem Diener, der sich tief verbeugte und dem -Herrn" die Tür öffnete. Die Polizei vermutet in dem Gauner einen eben erst aus dem Gefängnisse entlassenen Sträfling. * Deutscher vogelschntztag. Zufolge eines Be schlusses der am 10. Oktober 1900 in Nürnberg ab gehaltenen Sitzung der Vorstände des Deutschen Ver eins zum Schutze der Vogelwelt, des Bundes für Vogelschutz, des Nogelfchutzocreins für Bayern und des Internationalen Frauenbundes für Vogelschutz findet am 27. und 28. Mai d. Z. in Charlottenburg zum ersten Male ein Deutscher Vogelschutztag statt. Die Vorarbeiten wurden dem Internationalen Frauenbund für Vogelschutz (Geschäftsstelle: Berlin- Charlottenburg, Scsenheimcr Straffe 37) übertragen. Die Vorbereitungen sind im besten Gange, so dasi ein erspriesslicher Verlauf der wichtigen Veranstaltung zu erwarten steht. Die Höflichkeit des wahren Dandys. Der Ruhm, der letzte Dandy gewesen zu sein, wird dem nun ver. stordenen Herzog von Sagan von manchen Pariser Kritikern der Eleganz abgesprochen; der letzte Dandy, so führt inan aus, war der Herzog von Gramont- Caderpusse, der elegante, geistreiche Kavalier des zweiten Kaiserreiches, dessen Erscheinen in Long- champ jedesmal eine Sensation war und dessen scharfen, treffenden Witz jedermann bewunderte und fürchtete. Man erzählt von diesem letzten Dandy eine charakteristische Anekdote. Eines Tages sasi er im Iockciklub am Spieltische. In seiner Begleitung befand sich auch der alte Baron James de Rothschild. Im Verlaufe des Spieles entfiel dem Äaron rin Louis, rollte unter den Tisch, und der Baron konnte die Goldmünze im Dunkeln nicht wiederfinden. Mit höflicher Eeibstoer'tändlickleit erooo sich Graiainont, zog einen Hundertsranksnschrin aus seiner Brieftasche, rollte ihn zum Fidibus, entzündete ihn an einer Kerze und leuchtete mit dem verbrennenden Scheine dem Baron Rotbschild s» lauge, bis dieser seinen Louis wiedergefunden und sorgsam in seiner Westen tasche geborgen hatte. Letzte Ltcksl-Nachrichten. Leipzig, 8. März. * Bierabend des Stadtverordnetenvorstrhers. Zu den gern gesehenen Erholungspausen in der Tätig keit unserer Stndtvertreter gehört seil einigen Jahren der vom Stadtverordnetenvorfteher veran staltete Bierabend. Das zeigte sich gestern von neuem. Die Zahl derer, die der freundlichen Ein ladung des Herrn Iustizrats Dr. Noihe gefolgt waren, war grosi und die Gesellschaftssäle des Zentraltheaters boten ein belebtes Bild. Unsere Generalität war vertreten durch den General der Infanterie d'Elsa, Exzellenz, die Universität durch den Rektor Geh. Hofrat Dr. Holder und zahlreiche Professoren, vorwiegend Angehörige der philosophi schen Fakultät. Der Rat, an der Spitze Oberbürger meister Dr. Dittrich und Bürgermeister Noth, wie auch die Stadtverordneten waren fast vollzählig anwesend, und neben dem Polizeidirektor Dr. Mag ier bemerkten wir auch den früheren Leiter des Polizeiwesens, Polizeipräsident B r e t s ch n e i d e r. Angenehm enteilte die Zeit in fröhlicher Unterhal tung, und als sich die Herren von dem freundlichen Gastgeber verabschiedeten, merkte man es jedem an, dasi er schöne Stunden verlebt hatte. Letzte Depeschen unkt Lernlprechmelüungen. Sächsische Kammer. ?. Dresden, 7. März. (Priv.-Tel.) Um Verein fachungen der Geschäfte im Bereich des Finanz ministeriums herbeizuführen, hat die Regierung mit Dekret 21 der Kammer einen Gesetzent wurf über Erlasi, Stundungen und Nachfordcrungen von Einkommen und Ergänzungssteuer unterbreitet. Danach wird das Finanzministerium ermächtigt, die Ausübung der ihm zustehenden Befugnisse zu erlassen und Stundungen von Einkommensteuer und Er gänzungssteuer auf ihm Nachgeordnete Behörden zu übertragen. Ferner soll das Finanzministerium er mächtig! werden, die Voraussetzungen zu bestimmen, unter denen in Fällen von Sieuernachforderunßen von der Nachforderung geringfügiger Stenerbetrnge abzusehen ist. Ferner hat die Eesetzgebungsdeputa- angeeignet haben, später ganz unbewußte Reflex, bewegungen werden? Durch die Forschungen de« vortrefflichen franzö- fischen Gelehrten wird in jedem Falle neuen Erkennt- nissen der Weg erschlossen. Daß auf einem so jung- fräulichen und so schwierigen Gebiet wie der expert- mentellen Tierpsychologie Irrtümer und Mißver ständnisse nickt ausgeschlossen sind, versteht sich von selbst. Um so mebr anzuerkennen sind die Vorsicht und die Gewissenhaftigkeit, mit der Hachet-Souplet von seinen Experimenten berichtet. Er selbst ist es, der vor übereilten Schlüffen warnt. Mit gutem Recht aber vocht er auf diejenigen Resultate, die heute schon in jahrelangen Untersuchungen sichergestellt sind. Und es ist keine Frage, dasi uns auf dem bisher ganz ver- nachlässtgten Gebiet der Tierpsychologie neue Er- lenntnisse erblühen und überraschende Entdeckungen vorbehalten sein werden. Theater, Kunst unü Mllenlchsft. Leipzig, 8. März. VI. Abonnementkonzert der Musikalische« Geiell- schast. Dem letzten von der Musikalischen Gesellschaft veranstalteten Konzert, in dem ausschließlich Werke von Brahms zu Gehör gebracht wurden, war ein ichöner künstlerischer Erfolg beschicken, zu dem alle dabei Beteiligten in gleicher Weise beigetragen haben. Den ersten Teil des Programms bildeten drei Werke in D-Moll, die Tragische Ouvertüre, der ..Parzengesang" und da» Klavierkonzert, in denen »ragijch-patherische Stimmungen zum Ausdruck kom- men, und die in dieser Reihenfolge eine Klimax des Tragischen (bis zum ersten Satze des Konzertes) deutlich erkennen lassen. Der Umstand, daß diese drei Werke aus einer Krundstimmung heraus ge schrieben wurden, veranlaßte den Leiter des Kon zerts, Herrn Dr. Georg Göhler, die Ouvertüre als Einleitung zum „Parzengesang" spielen zu lasten, dem wieder sofort da« Klavierkonzert folgte. Dom rein künstlerischen Standpunkte au» ist diesem Be ginnen entschiede« zuzustimme«. Anderseits darf aber auch nicht verschwiegen werden, daß damit von den nicht gerade in großer Anzahl erschienenen Zu- dörern doch ziemlich viel verlangt wurde. Sicher hat sich bei jedem, nachdem er mit gespannter Auf- merksamkeit diesen drei Werken gefolgt war, eine Ermüdung und Erschlaffung bemerkbar gemacht, die rs kaum ermöglichte, der Aufführung der E-Moll- Sinfonic Nr. 4 das Interesse entgegenzubringen, die sie eigentlich verdiente. Hen Dr. Göhler war mit Erfolg bemüht, den Gedankengehalt der einzelnen Werk« und Satze pu« ««druck p» bringe». An packenden Momenten, fein ausgesührten Details und wirkungsvoll angelegten Steigerungen in Tempo und Dynamik fehlte es nicht. Einigemal ließ Herr Dr. Göhler allerdings klanglich etwas zu derb auf tragen, auch hätten einige der wenigen lyrisch ge haltenen Stellen mit noch größerer Wärme und noch innigerem Empfinden erklingen sollen. Im übrigen aber merkte man es den Darbietungen an, dasi fleißig studiert worden war und zwischen Dirigent und dem Blüthner-Orchester aus Berlin (mit nur wenigen Ausnahmen) mehr denn je die rechte Fühlung bestand. Zu sehr schöner Wirkung brachte der Niedcl-Ber r i !!"<,"> dein dafür wie Herrn Alfred Hoehn für die in der Hauptsache wohlgelungene Wiedergabe des D-Moll- Klavierkonzerts reiche Anerkennung gebührt. Ourt Hermann. tb * Di« Maeterlinck-Premier«. Aus dem Bureau des Leipziger Stadttbaters wird uns geschrieben: In Maurice Maeterlincks drei aktigem Drama „Maria Magdalena", dessen Uraufführung am Sonnabend lim Neuen Theater) mit großem Interesse erwartet wird, wirken mit die Herren Decarli (Lucius Derus), Huth (Silanus), Walter lAppius), Kothe tCoelius), Zadeck (Lazarus), Hellmuth. Bräm (Josef von Arimathia), Brügmann (Ntcodemus), Colmar (Bartimäus), Prost (Kleoohas), die Damen Monnard (Titelrolle), Scyippang (Martha), Huth (Maria Kleophas) usw. Die beiden ersten Aufzüge des Stückes spielen in Bethanien, der Schauplatz des dritten Aufzuges ist Jerusalem. Die Regie des Werkes liegt in Händen von Oberregiffeur Dalmonico. * De« britischen Museum ist, wie uns au» Lon don telegraphiert wird, von einer Grupp« von Gebern eine kostbare Kollektion von Ge- mälden chinesischer Meister des 18. Jahr hunderts überwiesen worden, die von einer deutschen Dame, Frau Wegener, in China gesammelt wurden * Hochschulnachrichte«. Die philosophische Fakultät in Gießen hat de« Hauxtmann a. D. Karl Kramer, den Leiter der Sammlung de« Ober hessischen Geschichtsverein», ehrenhalber zum Doktor der Philosophie ernannt. — Der Privatdozent für deutsche Philologie Professor Dr. F. Schulz in Bonn ist als außerordentlicher Professor nach Straßburg berufen worden. — Dr. Hermann Senator, ordentlicher Honorarprofessor und Direktor des polyklinischen Instituts an der Berliner Universität, wird Ende des Sommersemester» vom Lehramt« zurücktreten. tion der Zweiten Kammer durch den Abg- Hartmann- Bautzen (Natl.) ihren Bericht er stattet über den Antrag Brodaus und Genosten betr. Aenderung der Bestimmungen über die Ruhs an Sonn- und Feiertagen und über die geschlossenen Zeiten. Die Deputation beantragt einstimmig, die Regierung zu ersuchen, den 8 i der Verordnung, die Beobachtung der geschloffenen Zeiten in polizeilicher Hinsicht belr., vorn 11. April 1874 unter b und «, dahin abzuändern, daß als geschloffene Zeiten zu gelten haben unter b: die Tage vom Sonnabend vor Palmsonntag bi» zu und mit dem ersten Ostersriertag, unter «: die Tage vom 22. Dezember bi» zu und mit dem ersten Weihnachtssetertag. Ferner beantragt die Deputation gegen die Stimmen der Abgg. Horst- Mulda (Kons.) und Dr. Spieß-Pirna (Kons.), die Regierung zn ersuchen, ein« Bestimmung dahin zn tresfen, daß in der Karwoche Familienfestlich keiten mit Tanz (nicht Privatfestlichkeiten schlechthin) bis einschließlich Mittwoch vor Ostern erlaubt sind. Dis Mehrheit der Deputation, bestehend aus den Abgg. Brodaus, Göpfert, Hartmann, Heldt, Dr. Kaiser, Lang«, Langham- mer, N i tz s ch e - Dresden, Dr. Seyfert und Uhlig, beantragt, die Negierung zu ersuchen, möglichst noch dem gegenwärtigen Landtag einen Gesetzentwurf vorzulegsn, durch den dem 8 6 des Ge setzes, die Sonn-, Fest- und Bußtagsfeier betr. vom 10. September 1870 folgende Fassung gegeben wird: Aller lärmender Verkehr sowie Karten-, Billard- und Kegelspiel in East- und Schenkhäusern oder in den dazu gehörigen Vorplätzen und Gärten ist an solchen Fest- und Bußtagen von 6 Uhr morgens an bis nach beendigtem Vormittagsgottesdienst verboten. Die Minderheit der Deputation, bestehend aus den konservativen Abgg. Dr. Böhme, Frenzel, Greulich, Horst, Dr. Spieß und Traber sowie dem nationalliberalen Abg. Dr. Löbner- Leipzig , beantragt, anstatt 8 Uhr morgens zu sagen, 2 Uhr morgens. Die hierzu einyeganaenen Petitionen sollen, soweit sie nicht durch die gefaßten Beschlüsse erledigt sind, auf sich beruhen bleiben. Der Berliner Demonstrationssonntag. (Z Berlin, 7. März. (Eigene Drahtmeldung.) Der Polizeipräsident o. Iagow sprach heute den Offizieren, Wachtmeistern und Schutz männern der Kgl. Schutzmannschaft Berlins nnd der Vororte seine Anerkennung für ihr gestriges Verhalten aus. Auch besuchte der Polizei präsident dir gestern verletzten Schutzleute im Krankenhaus« bzw. in ihren Wohnungen und be lobte sie!!! X Berlin, 7. März. (Priv -Tel.) Die Sozial demokratie wird, wie wir erfahren, sowohl im Landtag wie im N e i ch s t a g die Regierung über das Verbot eines Spazierganges im Treptower Park und die Vorgänge de» gestrigen Sonntages interpellieren. Tie Gastwirte in Treptow haben noch gestern abend beschlossen, gegen den Berliner Po lizeipräsidenten zivilrechtlich und auch st rafrechtlichKlage zu erheben, weil in seinem Auftrage Polizei und Gendarmerie den Gewerbebetriev am gestrigen Sonntag polizei lich verhindeert haben und in mehreren Gast wirtschaften von den Polizisten angeblich große Sachbeschädigungen begangen worden seien. Das Berliner sozialdemokratische Aktionskomitee (Vorsitz: Ernst) hat, wie wir erfahren, beschlossen, auch für die kommen den Sonntage das Recht zum Spazier gang ans der Straße zum Ausdruck zu bringen. Ungarisch« Straßendemoaftratioue«. Pest, 7. März. (Eigene Drahtmeldung.) An läßlich der gestrigen Programmrede des Grafen Tisza kam es in Szeged in zu großen Straße n demon st rationen. Die sozialdemo kratischen Arbeiter empfingen Tisza mit Abzugs rufen und Rufen nach dem allgemeinen Wahlrecht. Tisza wurde von der Menge mit faulen Eiern beworfen. Die Polizei trieb hierauf die De monstranten auseinander. In Kalozke kam es gleichfalls zu ernsten Zusammenstößen zwischen den Anhängern Kossuths und Iusths. König Eduard in Paris. D Paris, 7. März. (Telegramm.) Der König von England ist heute nachmittag hier ein getroffen. Er wird zwei Tage hier verweilen. Au, der Duma. SS Petersburg, 7. März. (Eig. Drahtmeldung.) Die Duma Hut heute den Etat des Ministe riums des Innern angenommen. Kadet ten, Sozialdemokraten, Arbeitergruppe und Musel manen stimmten dagegen. vorn Balkankomite«. Z London, 7. März. (Telegramm.) Das Batkan ko mite« gab zu Ehren Enver Beys ein Früystück. bei dem Generalpostmeister Samuel einen Trinksprnch auf die türkische Kon- stirution ausbrachte. Die Reformbewegung in der Türkei, so sagte er, habe die ungeteilte Sympathie und das Internste des englischen Volkes, deren Kampf nur dem alten Regime gegolten habe. Enver Bey sei der Garibaldi der Türket, und die Selbstzucht der Türken sei bewunderungswürdig. Enver Bey sprach in seiner Erwiderung England leinen Dank für die moralische Unterstützung der Türkei aus, die, wie er hoffe, seinem Vaterland« er halten bleiben werde. Das neue Regime wolle alles tun, um den Fortschritt in der Türket zu fördern. Aber Geduld sei nötig bei diesem Werk. Der serbische Geschäftsträger Gruitsch wies sodann auf die Not wendigkeit eine» Balkanbunde« hin. Ein Anschlag aus den Emir von Afghanistan? London, 7. März. (Telegramm.) Die Ge rückte über einen Anschlag aufden Emir von Afghanistan gehen auf eine Meldung indischer Wochenblätter zurück. Diesen Meldungen zufolge hab« rin Sepoy rn der Nähe von Iellalabad auk den Emir geschossen, ohne ihn zu treffen. Da ein amtlicher Beruht aus Indien nicht eingetroffen ist, so muß die Meldung mit Vorbehalt anfgenommen werden. * Ausstieg de» „Parseval IV". * Bitterfeld, 7. März. (Eigene Drahtmeldung.) Der Lenkballon „P. IV" unternahm heute nachmittag um Uhr mit sechs Personen «inen Aufstieg. Führer war Oberingenieur Kiefer. Der Ballon war mit mehreren hundert elektrischen Glühbirnen er- leuchtet. Nach einer Reih« woblaelungener versuch« mit elektrischen Lichtbildern erfolgte »» 6 Uyr bk» Min. die glatte Landung. Erster Aufstieg des Haaseschen Luftschiffe«. Zä. Hamburg, 7. März. (Prioattelegramm.) Der erste Ausstieg des Haaseschen Luftschiffe» in Rutcnbera findet am Mittwoch statt. Zahlreiche Arbeiter sind bereits mit dem Füllen de« Luftschiffes beschäftigt. Nr. SS. 104. Hahryany. Back««. ll. Hamtikrg, 7. März. (Prioattelegramm.) Die von einigen Blattern verbreitete Meldung von einer Erkrankung de» Generaldirektors Ball i n ist vollkommen «« begründet. Ballin ist heut« «och auf dem Bureau tätig. Bestialische, Morst. Benthe«, 7. März. (Eigene Drahtmeldung.) Im benachbarten Ort« Bisia wurde ein bOjühriger Waldarbeiter namens Steinert von Ardeits - kollegen auf furchtbare Weise ermordet. Man trieb dem Unglücklichen «in Stemmeisen in die Brust und durchjagte ihm teilweise den Unterleib. Die Täter wurden verhaftet. Die Echtheit dr« Berliner Wntteauschildes. * Pari», 7. März. (Telegramm.) Ars« ne Alexandre der bekannte Kunstkritiker des „Fi garo", spricht heute in einem langen Artikel seine Ansicht über den Watteau des Kaisers aus. Er kommt in seiner Auseinandersetzung zu dem Schluß, daß beide Bilder von der Hand Watteau» stammen, sowohl das Pariser Frag ment, das im Besitze des Sammlers Leon M ichel - Lövy ist, wie auch die sorgfältiger ausgesiihrte, in zwei Teile geteilte Wiederholung in Berlin. kZ°, 122 i . l_2iiLr_ -LL2L. 12!«, '2.SO ''2.623, 7. März. Produktenbörse. (Schluß.) UN Illi, 1061, ZO-, 100 102 137 1761- I ooruer (' isZ «Sei,»» pettg !oko M-t ).-k! Krp'einkxr D-z-morr 1'iai» stell«- Mot Jul« Ltvlembrr lilehl Sprlug wh-ai erearS »errrcortrachr Prkrelr»«, rrcdil dalance« . Clan». whtl I'.uarr .tinn wcld-i arl 24 Ki do. 8!n4rat« für leyieLarl d Latz Wechici a Land M Lag, S. N «chkci a.6ond! L. 2ran»i. d- DartüEtchl do Berlin Sich »'wer ver iin» N»rid.Da«st>B LtchUon.rvp.». D.sieeom.LV do. pr»ferred Baltin,, a. Ohti Lanaa. Pacific Lhefav. a. Ölst« (j'stcapo. Mstw. and «-r. Pani Tenv.RtvGrsr. Urte Rastroad com. S are i da. I. prekeri cd Lcn'r 1Z.1S 1320 18,125-^8.123, 28.- ! 23.— 14.65 14.75 '' 14.54 14.53 13.73 14'» W 6'» 6.95 7.t5 122-, 451, 10^ 1581. 89'« 1271. 29». 66', 1671, 98»« 4S°» 811, 511. 121 Bei 721. N 4,50 11. 1.40 W 4L0 11. 1.40 7,90 3.92 studier Slandard loko Stirn U,^oun- rrr> Sior.ihern ^r«dl<a»,cncn in S.'rro Vari Va»mwo2klokc Mär» Mat August in Älnv Lri-loio »chmot^ West. Ttcmn R°d« ec »roch nasse«, fair Vito Nr. . MLr» Ännt L».— 14.65 14.5i 13^ ! 14^. 14,20 81. ßA Letzte SmrüelNlruWchlen. Z Esten, 7. März. (Eig. Drahtmeldung.) Kohlenmarkt. Der Markt ist unverändert ruhig. Schluß: 10,02. * Hamburg, 7. März, 0 Uhr. Zucker markt Rübenrohzncker >. Produkt Basis 88 7a Nendemeut neue Usance frei an Bord Hamburg per 50 Kilo März 14,175, April 14,-50, Mai 14,55, August 14,675. Okt.-D«. 11,775, Januar-März 11,R. Behauptet, * Prag, 7. März. Zucker Aussig Landungs platz 8-1,70^-83.90. Schwach. * Havre, 7. März, 3 Uhr. Wolle ruhig. März 192,50, Dezember 187,50. * Haorr, 7. März, 8 Uhr. Baumwolle ruhig. März 91, April 90^, Mai 90°/., Juni 90. Juli 89'/,, September 85^, Dezember Februar 78. * London, 7. März, 5 Uhr. (In Pfund Sterling.) Kupfer willig (stetig), Tagesumsatz 1309 (1600) r, 59.17/6 (»0 -V—), 3 Monate 60.15/— (61 3,9), Mak lerschlußpreis 5917/6 bis 60.5/— (60.5/— bis 60.12/6), best selected 63.15/— (63.15/—), elektroly tisches 62.5/— (62.10/—), zweiter Hand strong sheets — (73.—/—). Zinn schwach (willig), Tagesumsatz 800 (500) c, Straits 118 2/6 (149.5/—), 3 Monate 150.—/— (150.17/6), englisches 147.—/—(118.—/—). Blei ruhig (stetig), spanisches 13 5/— (13.6/3), eng lisches 13.12/6 (13 12/8). Zink ruhig (ruhig), ge wöhnliche Marken 23.2/6 (23.2/6), März — (—), oe- sondere Marken 23.12/6 (23.12/6). gewalztes deut sches 26.15/— (26.15/—). Quecks-lbcr unverändert. * Lissabon, 7. März. Wechsel aus Pari» 599. Goldagio 11. ' Lvvcvr., 7 Mür». O«Ic. r-aurrwol-Sl loko 32 » 3 ü. v« nm lo?o 33 » 6 '6 Mal-A«aust 3Z - 6 <t, Mörz. AvrU 33 - — 4. !>:üdS!, ralflntrrf^» !olo . g « — 1. Mndvl !oko draun 26 » — Mat-Any'.ft 26 - — Tcrv.nttnü! lo!o 42 - 4*o o, MlN-Jnn! 42 » 3 0. ' ->SuU, 7. liiüt, netüSl »ko 32-5 4. MSr>» «vrN 32 - 5 Ma .klnam, Z2'3 >t. Rrw Pork,7. März. Fondsbörse. (Schluß.) New Port, 7. März. (Eig. Kabelgramm.) lebhafter Geschäftstätigkeit bot die Börse bei Be ginn kein einheitliches Bild. Den Angriffen der Cliquen gelang es dann, eine Aufwärisbewegung herbeizuführen, wobei Stahltrustwrrte die Führung halten. Für diese stimulierten außer beträchtlichen Manipulationen und Deckungen Gerüchte über einen günstigen Jahresbericht, der demnächst erscheinen dürste. Ueberhaupt waren es heute hauptsächlich Metall- und Industricwerte, die infolge von Ge rüchten über Besserung der Geschäftslage von der Spekulation bevorzugt wurden und namhafte Kurs- besjerungen erzielten. Die Umsätze nahmen im Ver laufe noch weiter an Umfang zu. Sehr lebhaft speku lierende Kauflust entwickelte sich dann von neuem in Stahltrustwerten, sowie in Reading- und Vacific- aktien. Di« allgemeine Stimmung war hoffnungs voller, zumat da die Haltung der Regierung in Washington für günstiger erachtet wurde. Nach vor liegenden Meldungen soll die Kommission für Len zwischenstaatlichen Handel den Eisenbahnen die Er höhung ihrer Raten gestattet haben, und diese Aus nahme dürfte «ine Stärkung der^ Linien zur Folge haben. London verkaufte an Salvo 40 000 Stück Aktien. In der letzten Stunde setzte eine äußerst leb hafte Haussebewegung ein. Der Markt schloß sehr fest. Aktienumsatz: 930 000 Stück. New P»rsh L März. Produktenbörse. (Schluß.) vLiuc , oorver ucul- 4 154<s 44-, 725. 123^ I nciu« oor.^r i rrom. ücmdo.a Aalh2 "MisfonriNanlnr »om. an» D.ts'onrIDacist, 4,84.7k 4,84.9k N. A. Lenlr. 6 Hudlon-vNv. 4.87.35 '^7 65 N. N. ,>itart» 516-» 95'» PN and ^«Uern Norloic n West 50'» VennliUvanta Dcadtny 73°- 733 do. i. prefrrrrt Laut) Dactstr SomhernRlllUr 1173. N53- 103 1033, coin. 2 har. 113 1123. do. preicrred 180'- 1803- 655- Union Dacif:« 67"» do. pr-fcrred Wadask! rre-cr 147 >46'!- KO"- 303. Nmal«am.cror>v clnaiondaL opp 32". 31', -Inll. Lk. Llcel 61/. 5« Eorv.coin sn. 1^ - L-reierre? j heul« »orft«, - veul» vordor eveuei. ft««« Dia! Juli Mal« stet!« Ma» IüU 62 13323, 13.25 IZ.Z^ 13.223-1 A»r» Itzori clear Vor! rn>»et»cvc. »»di -m WoNeu »ar>»»! Ldlraqc 13.2S d. 13.50 24.80 4-0« 2Scxx 13.37", V.13L0 2.4,80 Tncllsntlikpit im täglichen Gebrauch und die Schaffung eines reinen, zarten Teint sind die spezifischen Eigenschaften der MyrrhoUnseife, die bart« von keiner andere« Seife übertroffen wird. De»« »n» dc« «»»»»'«», «- GM« s»4 es. «»NOdach n, ec»»»»«. rtzekerdaUe«: »»«f »4«r»«. »erantworlNch« Rkdaklorr«. Für Do UM Lr. a. SNdnster, lokale nnd säckisi'»« vnnelenenüellen, kronik und VermUchie» ». ». B»«ilar, da« Seullletan «v. Bcyren», Mustk t». Sport und «erl-ttssoal I. H-iarsei». iiür die tzansn?-c«!un§ L. Slrqracy. gür den InseruienkcU Han» Hkck«aa». Lamiltq t« Letpzia. Di« »*rUe,«st« N«»«»er »futzt 24 Seite«.
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