Volltext Seite (XML)
Leipziger Tsgedistt s. vettsye. Dienstag, 8. MSN 1910. Nr. 66. 104. Iützrysny. willst du !F- z>, je. rcU lor der eben erlöst aufatmen t e Isrderei Kedriiter üover, Iranksurt a. U. 10OO 2u Leixrig SS eigene Men in slim AMeilen. r »S540 »4S15.2 T04S2S »0SO44 SIIIIIII» «ou, Odut- , lx>rk»er- umoouot. Ich hatte ülfer den »Ale «ler A weiter: jetzt doch Püppchen aus- «MM» nsiiriiLli linN gsmi«! nichts zugebracht, als eben gerade das Kommitzver- mögen; was ihr noch darüber habt, sind die paar Tausend von dir her. Mir scheint, ein Mitgistjäger warst du also auch nicht. Dieser Sport mutz uns Derksfelds also wohl nicht liegen." „Nur mit dem Unterschied", wandte der Haupt mann jetzt bedeutend zaghafter ein, „das; du dann endlich nach der langen Wartezeit ein altes Mädchen heiratest." „Da mutz ich denn doch sehr bitten! Wenn wir so weit sind, ist Marianne höchstens neunundzwanzig Jahre. Im übrigen ist sie eine von den seltenen Frauen, die, bis zu einer weitgestccklen Grenze, immer begehrenswerter werden, je mehr sie an Jahren ge winnen." Da der Aeltere nichts anderes mehr cinzuwcnden wußte, sagte er vorwurfsvoll: „Und du brachtest es fertig, uns das alles zu verheimlichen?" Dieter ergriff des Bruders Hand und sagte warm und herzlich: „Hans Axel, bei Gott! cs ist mir hart genug geworden, datz ich dir von meinem Glück nicht sofort erzählen durste! Und noch schwerer leidet Marianne darunter, datz sie ihren Eltern nichts sagen darf. Der alte Generaloberarzt würde um keinen Preis von solchem langen Verlobtsein etwas wissen wollen. Da haben wir uns das feste Versprechen ge geben, vorläufig keinem einzigen dritten Menschen unser Geheimnis anzuoertrauen. Wir waren uns klar darüber, datz es nur auf diese Weise unbedingt ein Geheimnis bleiben könne. Und du weißt, wie man sich hier in M. in acht nehmen mutz, wie jeder einzelne in der Gesellschaft beobachtet wird. Der Erfolg spricht ja auch für unsere Methode. Bis jetzt ist es uns tadellos gelungen, den lieben Nächsten ein Schnippchen zu schlagen; es hat wirklich noch niemand Verdacht geschöpft." „Um so unbegreiflicher ist es mir, wie ihr heme nachmittag so leichtsinnig sein konntet. Wenn nun nicht ich, sondern irgendein anderer euch heute dort gesehen hätte? Ihr standet wirklich nicht in kon ventioneller Entfernung beieinander — man konnte sich keineswegs im Zweifel sein über euch beide. Wie könnt ihr euch nur solche öffentlichen Stelldicheins geben!" Dieter stand glühend verlegen vor dem älteren Bruder und beteuerte eifrig: „Es ist das erste Mal heute gewesen, datz wir uns in dieser Weise trafen. Aber wir hatten uns seit dem verhängnisvollen Tage neulich im Juni noch nicht ein einzigmal gesehen und gesprochen. Kannst du verstehen, datz das einfach nicht mehr zu ertragen war? Ich bin ja auch so glücklich, datz der gütige Zufall gerade dich und nicht irgend jemand anders dort vorbeigeführt hat. Du kannst sicher sein, datz wir nicht zum zweiten Male so unvorsichtig sein werden." Hans Axel war längst versöhnt. Er legte den Arm um Dieters Schultern, sah ihn zärtlich an und sagte: „Ja, bester Jung, Vorsicht rate ich dir um euretwillen sehr. Du siehst ja, auf was für Ver mutungen man sonst kommen kann. Uebrigens alle Hochachtung vor Fräulein Marianne und ihrer Courage! Daß sie als Dame von so vornehmer Zu rückhaltung, wie man sie an ihr gewöhnt ist, es wagen würde, ihren Ruf derartig kühn auf's Spiel leb mucke unk meins 8I»v«k»l«I»tvIIniiz kür irelulxnoL von Llerre»-<-lar«1er<»I»eii do- «mckers uulmerksum. gr»»»o > von» 4 ro pkz. m Ar M 'DA Lrliült ckeu Deld vlleu uuck ülv ZLKuo xesuuck. oiisr Nu Kuben in allen besseren >LlirunxsmitteI- L-eseblltteu Deiprigs unä «lor Vororte. rLrdervt nnck Kelntx;nok von Damen,- Derren- nnä Lincker- Oaräeroben. 6sräinen->Väsekvrel, speziell äer leiseren tzualitäten. Llöbelstoll-Dürboroi. keini^auz von seiäeoon Vorbringen, ecdten Spitzen, Delrverk, Decken, :: Deckern, Hanckscbuben vto. :: 'L 67 90 IlO 200 508. Zeksfer, Biirßstr. 26. Tennisplatz schon sehr aufgeweicht war. Er sieht Übel aus, in den nächsten zwei bis drei Tagen wird man wohl nicht spielen können." „So—! Trafst du dort irgend jemand, oder warst du ganz allein?" Nun aber sah Dieter sich von seiner ohnehin mangelhaften Schauspielkunst endgültig im Stich ge lassen. Mit zwei hastigen Schritten stand er vor dem Bruder. „Hans Axel, was hast du? Wo hinaus?" „Wo ich hinaus will, mein Jung? Ortsdienst und kam vom Pulverhaus Wall zurück, am Kasinogarten vorbei. Da glaubte ich dich zu erkennen und wäre auch sicher herunter ge kommen, um nachzusehen, ob du es wirklich warst, wenn — du allein gewesen wärst." Ueber Dieters Gesicht war es bei diesen Worten unheilverkündend hingezuckt, heftig wollte er aus fahren. Aber der andere legte ihm besänftigend die Hand auf den Arm und fuhr in väterlichem Tone fort: „Ich will mich wahrhaftig nicht in Dinge ein mischen, die du mir nicht von selber anvertraust. Aber, Dieter, ich bin doch einmal der viel Aeltere und habe mehr Erfahrungen als du; von mir kannst du dich schon bitten lassen: Sei vorsichtig! Sich am Hellen Tage in Uniform an solchem Ort mit einem „kleinen Verhältnis" zu treffen, ist doch eigentlich recht gewagt . . . ." „Sprich das Wort nicht noch einmal aus!" herrschte Dieter ihn jetzt aber an. Vor Erregung an allen Gliedern zitternd, stand er mitten im Zimmer. „Datz du's nur weißt, ich habe überhaupt noch nie in meinem Leben ein „Verhältnis" gehabt! Ja, sieh mich nur nicht so ungläubig an, solch lächerliches Wunder gibt es wirklich und allen Ernstes noch auf dieser besten der Welten! Aber ich lasse mich stolz dafür auslachen! Die Dame, mit der du mich heute nachmittag sahst, war meine Braut, Fräulein Marianne Wepler." „Donnerwetter, Junge! Bist du bei Trost?" Nun war die Reihe, erregt aufzuspringen, an den Haupt mann gekommen. „Fräulein Wepler deine Braut? Seit wann?" „Seit einem halben Jahr." „Und uns hast du das einfach verheimlicht? Wohl weil du energischen Widerspruch fürchtetest? Denn diese Verlobung ist ja eine reine Torheit! Ist Fräu lein Wepler nicht ganz vermögenslos?" »Ich glaube, ja." „Nun also! Wie lange wollt ihr da denn eigent lich warten?" „Bis ich Hauptmann werde." Die Antworten kamen jetzt ganz fest und bestimmt von Dieters Lippen. „So? Und wenn ihr dann wirklich eben mit Ach und Krach heiraten könnt, dann beginnt das große Elend! Ach, Dieter, dir hätte ich etwas anderes ge wünscht!" „Das ist ganz gewiß herzensgut von dir gemeint, Hans Axel, ändert aber nichts mehr an den Tat sachen. Und was das sogenannte große Elend be trifft, so laß uns doch einmal eine Unverblümtheit gegen die andere setzen: Grete hat dir auch weiter Doch schon war Wulf aus dem Bett geturnt, hatte sich ein Stühlchen vor die Tür geschoben, aufgeklinkt, das Stühlchen eiligst wieder beiseite gestoßen und brüllte nun durch die weit offene Tür so laut er konnte: „Mammi, Mammi, komm nur mal schnell! Mammi—i—i!" Und das wirkte. In fürchterlicher Angst kam Mutter Grete ins Kinderzimmer gestürzt. Sie hatte keine Ahnung von der Anwesenheit ihres Schwagers. Als sie ihn nun so unverhofft und in so völlig rat loser Pose vor ihrer lustig weiterplanschenden Jüngsten stehen sah, überwältigte die Komik dieses Bildes sie derart, datz sie in ein unbändiges Lachen aus brach. Dtcter fühlte sofort alle Verantwortlichkeit von sich abgleiten und lachte herzlich mit. Allmählich aber kam es Frau Grete zum Bewußtsein, daß es von« pädagogischen Standpunkt aus doch vielleicht ange bracht ser, erst einmal ein gelindes Strafgericht über ihre Tochter zu halten. Zu dem Zweck legte sie ihr Gesicht in würdevolle Fallen; dann ging sie auf die kleine Missetälcrin zu, nahm ihr den Schwamm aus der Hand und sagte strafend: „Aber, Püppchen, nun sieh bloß einmal, was du angerichtet hast! Du warst sehr ungezogen, und Mammi mutz ganz traurig sein." Der Erfolg blieb nicht aus. Prompt legte Püppchen ihre beioen winzigen Fäustchen vor die Augen und fing an, herzbrechend zu schluchzen. Das tonnte natürlich wiederum Mammi nicht zwei Minuten lang mit ansehen. Aus dem Schelten wurde ein zärtliches Trösten, und auf ihrem Arm beruhigte sich die kleine getränkte Heldin endlich wieder. Jetzt aber wurde mit schallender Stimme nach der säumigen Maria gerufen, die schleunigst die ileberschwemmung beieiligen mußre, und auf deren Haupt sich bas weitere Strafgericht entlud. Dieter jagte den beiden kleinen Rangen gute Nacht und überließ die Kinderstube und ihre Be wohner der mütterlichen Aufsicht und Tatkraft. Er war angeregter Stimmung und pfiff leise vor sich hin, als er bei seinem Bruder eintrat. Hans Axel satz am Fenster mit nachdenklicher Stirn, auf der eine kleine Aergerfalte lag. Das war etwas Seltenes bei ihm, und Dieter bemerkte es sofort. Anderseits aber entging es auch Hans Axel nicht, datz Dieter heute endlich einmal wieder froher aus schaute. Sie reichten sich zum Gruß die Hand, und der Jüngere setzte sich in einen der ledernen Sessel. Sein Gesicht war im Schatten, und Hans Axel spähte aufmerksam zu ihm hinüber, indem er fragte: „Na, viel Dienst heut' gehabt?" „Nein, es ging gnädig ab", erwiderte Dieter, „nachmittag war ich sogar ganz frei." „Also stimmt's", dachte der Hauptmann. „Sollte ich mich wahrhaftig nicht getäuscht haben?" Laut sagte er: „Was hast du denn angefangen bei dem Regen? Hoffentlich nicht wieder Grillen gefangen?" „I — bewahre!" gab Dieter gutgelaunt zurück und sprang elastisch in die Höhe. „Spazieren ge bummelt bin ich, hab' mich an den Regen nicht ge kehrt. Die Luft war so famos erfrischend." „Bist du auch durch den Kasinogarten gekommen?" Ein blitzschneller Blick schoß aus Dieters Augen zum Bruder hin. Möglichst unbefangen erwiderte er: „Ja, auch das. Ich sah einmal nach, ob der sowohl für Hausbrand als ganz besonders für Industrie in vorzüglicher Qualität liefert Werk direkt an Großverbraucher zu billigeren Prellen. Gefl. Anfragen unter Chiffre C. 772S durch »«<>«»15 Letpjis, erbeten. »»«iai Für Denn en Anfertigung aller v«o,ü modmi. tMmbkiini, amerik. Kopfwäsche, elcg. Frisuren, Onvuialiou, Mauiknre. I^LLril i NniversitätSstratze 22-21. biöfn bergen Cläl» levreQrkIrodo 1r» rielivnx rill 7. o. 8. jpril ISIV 62IS (Zolckxewinus dlurlr: WSW wbM Nckrmimi Se-inlr L-vip-ig vmpüeblt »sine lllitsliecker zur äuskttkrunix vou lkeviulouen, ^ulcckeNuug unck Drillung von Leednungsudsedlilsueo, Inventuren nnck Itllanreo. Illqiiickaitonen, ^ukuknuuu unck Vurvd- lübrnax von nn^eraorlclitlleben Verxlelekvn, äd«.ado von Öut- ncdten in kankinttoni^elien ckogelexenketteu, -seuunlexuox von OescdLkludUekeru, Tostumevtsvollutreeiliillgen, Vermdxensver- wultunxen vto. bladere« ckured äie Sseckicktustclle: Letter LSI». Derrupr. 7521. Die einzige dzcgienisek vollkommene, in Koluso nnck Betrieb billigere Heiriinx 1U <!s8 Kililsmilienlillil8 -et ckis verbesserte Tentrnl-Duktbvizuug. Io jeckes, uuek alte Haus Isiedt eiorndauen. Drospetrtv gratis unck franko ckured o«««i Sekwurrduupt, 8pleeder L ko. Xnebk., 0. n>. d. U , krnndkurk a. N. y verlorene Kinüer. Roman von Thrista Hoch. (Nachdruck verboten.) Ungefähr eine Stunde vor dem Abendessen fand er sich in der Wohnung seines Bruders in der Viktoriastraße ein. Zum erstenmal wieder seit Wochen hatte er daran gedacht, Wulf und Püppchen etwas zu naschen mitzubringcn. Die Kinder um sprangen ihn krähend und wollten sich nun absolut nicht zu Bett bringen lassen. Erst als Onkel Dieter versprach, mitzukommen ins Kinderzimmer, gaben sie sich zufrieden. Er nahm das zweijährige Püppchen, das offiziell Margitta benannt war, auf den Arm und ließ den nun schon bald vier Jahre alten Wulf vor sich hertraben. Im Kinderzimmer angekommen, sah er sich ziemlich ratlos um; denn weder irgendein dienstbarer Geist, noch Mutter Grete ließen sich blicken. Das Kindermädchen war vorhin, als es seine beiden Schützlinge bei dem Onkel so gut aufgehoben sah und sie doch nicht zum Schlafengehen überreden konnte, schleunigst verschwunden. Die Bettchen waren aufgedeckt und alles zur Nacht ruhe vorbereitet. Wulf wollte sofort mit dem Aus kleiden beginnen und machte angestrengte Versuche, den Gürtel seines weißen Kittelkleidchens auzzu- knöpfen. Als Dieter seine vergeblichen Bemühungen sah, stellte er das kleine Fräulein auf die Erde, um dem Jungen zu helfen. Der nahm die Hilfe gnädig an und wußte den Onkel durch seine energischen Kommandos solange in Bewegung zu halten, bis er ihn von sämtlichen Kleidungsstücken befreit hatte. Im Hemdchen und mit bloßen Füßen holte er sich sein Nachtröckchen und streckte es mit einer gebieterischen Gebärde Onkel Dieter hin, der es ihm auch ganz ge schickt über die Ohren zog. Befriedigt kletterte Wulf aus einen Stuhl und von da in sein umgittertes Nachtlager. Aber er blieb aufrecht sitzen, überflog mit Feldherrenblick das Zimmer und kommandierte in vorwurfsvollem Tone „Aber, Onkel Dieter, ziehen!" Gehorsam sah Dieter, wollte, sich nach Püppchen um. Die hatte sich in zwischen einen ergötzlichen Zeitvertreib gesucht. Neben der Wickelkommode, auf der sie noch immer entkleidet und zur Nacht gewaschen wurde, stand auf einem niedrigen Kinderspieltisch eine hellblaue Schale mit lauwarmem Wasser und einem riesigen Schwamm. Püppchen hatte immer wieder von neuem mit zwei Fingerchen den vollen Schwamm aus dem Wasser gehoben und vor sich auf die Erde aus laufen laßen. Schien ihr der herunterplätschernde Strahl nicht mehr dick genug, so tauchte sie von neuem ein. Sich selber hatte sie dabei natürlich von oben bis unten begoßen. Als Onkel Dieter sich jetzt ihr zuwandte und die Bescherung sah, lachte sie ihn ver gnüglich an und sagte, indem sie auf das Linoleum des Fußbodens zeigte: „Kuck, Onkel, so dooten Wasser!" Der arme, geängstete Onkel wußte nichts weiter hervorzubringen als ein entrüstetes: „Aber Puppi- lind!" I MM 8edwllmme, M» liiimme, Z»kndckr»ten, f!in!e«cec«<>I>ien. Toilette-4rtidel. I-nS» Jodsoirlsrx »»in lliuptz«viiuis du odu» Ldmx luk: MVllw »to. «te. «t«r. Poss L IVl. z —. korto uoä Li»t» 30 kkx. «ztr». 2u v«rj«K«n ckured: Leiprlx, dlsumurkt 18, uock bei ckev mit Dlukuten bv- losteu lluncklun^en. slewinououzudluox ckured: «L Q».. Lsukeeselmst >ckroder«r. ?WP8IMKöi 2 kkä. 40 ?k§. Rrberei jlugo Luekner «Zs InIM-liWlm-lüOr i Muster vollständig Vurchgchend, 8 unverwüstlich. »«r«, W keslvoupans A em breit nur l 60 p Met. . . . .4 2.00 . . . - - ^l L7S. - . - - 4.50 . - SS» t » ««. Vilckii»««: > überolk eediiltlicd. »«SS»