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Leisniger Tageblatt. Nr. 66. l0^. Jahrgang. die Lieferungen übertragen werben, Abg. Leonhardt hat gesragi, warum für die K List e n o e r t e i d i - ,, ung nichts geschehen sei. Sollen etwa noch sound- ioviclc Millionen für die Küstenverteidigung aus gegeben werden außer für den Schiffsbau.' Lassen sie doch kleinliche und lokale Wünsche aus dem spiele. (Zuruf.) Jeder Preuße hat das Recht, seine Meinung frei und offen zu äußern. (Zuruf: „Iagow!" Gröhe Heiterkeit.) Herr Leonhardt sagte, ohne neue steuern sei die Balancierung des Etats in den nächsten Jahren nicht möglich. Dagegen mutz ich entschieden protestie ren. Wir brauchen keine neuen Steuern, wir wollen sie auch nicht haben. (Große Heitcrkeit.i Wir baden in der Kommission den Ma- rineetat so eingehend geprüft wie nie zuvor. Ich konstatiere, daß alle Abstriche bei der Marineverwal tuna einstimmig beschlossen sind dis auf einen. Dieser, der die Messegold er betraf, ist nur mit geringer Mehrheit beschlossen. Der Antrag aus dem Hause will ihn wieder beseitigen. Wir glauben, diesen Be schluß nicht mitmachcn zu sollen, weil es unbillig er scheint. am 20. Dezember zu beschließen, daß am 1. April diese Messegelder fortfallen sollen. In welche Lage bringt man damit die Offiziere, die sich mit dem ganzen Standard bereits darauf eingerichtet haben? (Zuruf Erzberger: „Zum 1. Juni!") So, das ist etwas anderes, dann muß ich das übersehen haben. Ich bitte das Haus, den Antrag anzu nehmen. In der Einführung der getrennten Arbeitszeit erblicke ich eine sehr glückliche Anordnung und wundere mich lehr, das? gerade die Vertreter aus Kiel dagegen sind. Die Auslassung, daß die Engländer glauben könnten, unsere Flotte richte sich gegen England, ist längst widerlegt. (Beifall rechts.) Staatssekretär v. Tirpitz: Auf die Panzerplatten frage brauche ich nicht einzugehen: ich habe das am Sonnabend ausführlich getan. Ich kann das nur be stätigen, was der Abg. Gamp über die ganze Frage zum Ausdruck gebracht bat. Die weitere Anregung Gamvs, daß wir die Werften dadurch gleichmäßig über das ganze Jahr belasten, daß wir die Reparatur zeit nicht bloß auf den Winter legen, ist sehr be achtenswert. Aber wir sind darin etwas behindert, einmal durch die diplomatischen Verhältnisse und diknn durch das Prinzip der allgemeinen Wehr pflicht, das wir für unsere Marine haben und behalten werden. Auch der Gedanke des Herrn Gamp, nach Möglichkeit uns mehr Assessoren durch den Justiz minister aus Urlaub geben zu lassen, und die besten auszusuchen, ist sehr beachtenswert. Ich stimme ihm auch durchaus oei, daß die Anciennitätsfrage keine oder eine nur sehr mäßige Rolle bei der Besetzung der höheren Stellen spielen muß. Bezüglich der Küsten verteidigung werden die Herren, die in der Budget- kommissron meine Ausführungen gehört haben, mir das Zeugnis nicht versagen können, daß ich stets ein gehend über unseren Standpunkt und unser Vorgehen mich ausgesprochen habe. Wenn die Marinever waltung eine gewisse Reserve geübt hat^ so liegt das daran, daß wir der Ansicht sind, daß dre Küsten verteidigung an sich nichts beiträgt zur Erhaltung des Friedens. Im übrigen ist die Küstenverteidi gung in Wirtlichkeit doch nicht so vernachlässigt, wie es nach den Ausführungen mancher Marineschrift steller scheint. Abg. Basiermann (Rat!.): Wir Haden auch unser seits durch die Stellung von Anträgen auf Sparsam keit in der Marinevcrwaltung hingewiesen. Die Rede des Dr. Leonhardt schien mir im wesentlichen gegen das Flottcngesctz gerichtet zu sein, während doch die Freisinnigen selbst für das zweite Flotten gesetz gestimmt haben, das fetzt in Geltung ist. Ein hervorragendes Verdienst dieses Gesetzes ist es doch, daß es dem alljährlichen Streit darüber, wieviel Schiffe, wie und in welchem Tempo sie gebaut wer den sollen, ein Ende machte und damit unser Ansehen im Auslande tatsächlich steigerte. Was unser Ver hältnis zu England betrifft, so hat der größte Teil der deutschen Presse den heftigen Angriffen gegen über, die im letzten Wahlkampfe in England gegen die deutsche Flottenpolitik gerichtet worden sind, eine vornehme Reserve bewahrt. Bedauerlicherweise hat Dr. Cüdekum am Sonnabend in dieselbe Kerbe mit den englischen Chauvinisten gehauen. Wenn wir bei den Panzerkreuzern zu immer größeren Typen über gehen, hängt das doch damit zusammen, daß in Eng land seit dem russisch-japanischen Krieg die Ver größerung des Deplacements als Parole ausge- acben wurde. Oberst Gacdke ist heute von Herrn Struve in einer zu beguemen Weise beiseite ge schoben worden. Er bleibt dabei, daß die Ausfüh rungen des Obersten Gacdke. daß die Panzerkreuzer auch als Schlachtschiffe zu rechnen seien, und Deutsch land demnach nicht 38, sondern 58 Linienschiffe be sitze, sebr bedauerlich, daß es in keiner Weise ge eignet ist. die friedliche Politik zu unterstützen, die doch wohl auch das „Berliner Tageblatt befürworten will. Gute Beziehungen mit England, aber nicht auf Kosten unseres Selbstvestimmungsrechtes, das ist das, was wir wünschen. (Beifall.) Abg. Lcdebour (Soz.f: Die dürftigen Aeußerun- gen des Reichskanzlers haben wohl Basiermann auf den Plan gerufen. Der Abg. Gamp bat ganz lym- patbiiche Ausführungen gemacht. (Große Heiterkeit.) Z. B. daß jeder Preuße seine Meinung frei sagen kann. (Heiterkeit!! Warum darf das Gädke nicht, der doch nur von Dingen spricht, die er versteht? Die nichts sagende Rede des Reichskanzlers sagte wie alle solche Reden über das Wichtigste, die Abrüstung, gar nichts; die Engländer lesen nur heraus, was nicht darin steht. Den Chauvinismus muß man in seinem eigenen Lande bekämpfen. Rach dem früheren Marine minister Hollmann verteidigen die deutschen Küsten sich von selbst und für den schütz des deutschen Han dels ist keine Flotte groß genug. Das Ausland hat mit der Macht Mißtrauen gegen die deutsche Politik. Der Erklärung des Staatssekretärs, übrigens auch an derer Vertreter der Regierungen, können wir nach unseren Erfahrungen keinen Glauben schenken. Diesen Staatsmännern glauben wir nichts, daraus vermutet auch das Ausland bösartige Hintergedanken. So diskreditiert ist die Regierung Deutschlands im Aus lands. (Glocke. Vizepräsident Eroprinz v. Hohen lohe: Derartiges soll man von der deutschen Regie rung nicht sagen.) Ledebour fortsahrend: Das Ansehen der Negierung ist bis und unter den Gefrierpunkt gesunken. (Lärm.) Eine Negierung, die auf das Volk einhauen läßt. (Glocke, Lärm. Vizepräsident Erbprinz von Hohenlohe: Diese Ausführungen sind zu unterlassen.) Ledebour fortfahrend: Ich werde doch noch sagen dürfen, daß die Regierung das Anfehen Deutschlands im Auslande schädigt. (Lachen rechts, Bravo! links, Lärm.) Wir werden diese Leute bekämpfen, die nicht fähig sind, Deutschlands Ansehen im Auslande zu wahren und ein großes Kulturvolk zu führen. (Lachen rechts! Lärm.) Wenn Cie (nach rechts) uns dabei im Stich lassen, werden wir den Kamps allein führen, und wir werden ihn gegen Dienstag. 8. Miin l910. diese absolut unfähige Negierung (großer Lärm, Lachen rechts) zu einem glücklichen Ende führen. (Lachen rechts, Beifall bei den Soz.j Staatssekretär v. Tirpitz: Herr Richter, der von meiner Hinterhältigkeit und Mangel an Offenheit gesprochen hat, hat diesen Vorwurf, wie das Protokoll beweist, später vollständig zurückgenommcn. Auch derselbe Vorwurf, den Herr Ledebour gegen den Fürsten Bülow und mich erhoben hatte, ist nach den schriftlichen Ausweisen ebenfalls nicht berechtigt. Ich weise iyn nachdrücklich zurück. (Lebhafter Beifall rechts.) Abg. Sponhart (Fortschritt. Volkspt.): Ueder die auswärtige Politik wird beim Etat des Reichskanzlers zu sprechen sein. Abg. Leonhart: Meine Angaben über die Strei chungen der Messegelder und Dienstreisen u. a. Halle ich durchaus ausrecht. Ich möchte aber die bestimmte Antwort haben, ob eine Verfügung, die den Verkehr mit den Abgeordneten verbietet, ergangen ist, und ob der Staatssekretär sie billigt? Staatssekretär v. Tirpitz: Meinen Standpunkt hierzu bat Oeryen genau präzisiert, auf die Anfrage habe ich von dem Kieler Werstdirektor Admiral Usedom den telegraphischen Bescheid erhalten, er er kläre aus das bestimmteste, solch eine Untersuchung weder angeordnet, noch eingeleitet zu haben. (Hört!) Abg. Dr. Strube (Fortschr. Vpt.): Auf alle Fälle ist die Anordnung oder der Wunsch vom Oberwerft direktor ausgegangen. Der Staatssekretär sollte kurz und bündig erklären: Wir wollen keine Schnüs felei, es ist des Seemanns unwürdig. Die geteilte Arbeitszeit für die Beamten halte ich für einen Nach teil. Abg. Erzberger (Ztr.): Die ungeteilte Arbeits zeit für den Werflbetrieb ist nicht angebracht. Der Abstrich von 270 000 ist eher zu niedrig als zu weitgehend, denn die Ersparnisse einzelner Offiziere betragen jährlich manchmal Tausende von Mark. Ich bitte den Antrag auf Wiederherstellung der Position zurückzuziehen. Damit schließt die Generaldebatte. Eine Reihe Kapitel wird bewilligt. Beim Kapitel Intendan turen wird die Weiterberatung aus Dienstag 1 Uhr vertagt. Schluß nach 1/28 Uhr. MM» Usu! 2 prakti86k6l' preiswerter Usü! 05 — los.— boob 84.— 88— 8«rto HI. Litton-, Lormnlar-, Uer-istiiorsedrsvb, Lebt Liebe, teiu mattiert. mit 8 kerau-Mek- barcn Lckublnckon . . 42.— mit 18 deran.niebbarcn Lckud- lackoo 84.— 8«rlv kl. Llaodpult, Blatts oebt Lieds m. 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