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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.02.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191002018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19100201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19100201
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-02
- Tag 1910-02-01
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Monat
1910-02
-
Jahr
1910
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Nr. 81. 164. Jahrg. leipziger Tageblatt. Theater rrnv Aonzert. Lei-zig. 1. Februar. AlteS Theater. „Die geschiedene Fran." Fräulein Wally Worth lvom Dresdner Zentraltheater) hat hier bereits gastiert. Ihre Gonda van der Loo vermochte als Sängerin nicht zu konkurrieren mit der ein beimischen Vertreterin dieser Partie. D,e Redaktrice des Blattes „Die freie Liebe" trug nur den Typus einer feschen, lebenslustigen Soubrette an sich, spielte munter und war nicht mehr als ein nnterbaltsameS Per sönchen. Man sab ihr ganz gern e,n, zwei Akte zu und ergötzte sich an ibrcn Tiraden. An liebenswürdiger Unverfrorenheit lies; sic es nicht 'eklen, verdrehte den holländischen Gerichtsbeisitzern die Mpfc und ge wann sich auch einen großen Teil dec zahlreichen Publikums. —tL. Neues Operettentheater. Nur wenige Monate sind seit der Erst aufführung des „Herbstmanövers" von Emmerich KälmLn ins Land ge gangen, und gestern schon ging diese Operette bereits zum 75. Male in Szene, ein Beweis dafür, welch regem Interesse dieses Soldatenstück beim Publikum begegnet. Auch zu der gestrigen Jubiläums-Aufführung, die in derselben Nvllcnbese^.ung wie zur Eritanfführung flattfaud, batte sich einezccklreichr Zuhörerickaft cingcsundeu, die ocm militärischen Treiben mit Au merkian.keit und sichtlichem Vergnügen folgte und die Darsteller für ihre wohlgelnngcncn Darbietungen mit reichem Beifall belohnte. Besonders lobenswerte Leistungen boten vor allem Fräulein Miet als Hufarenfreiwilliger, Lily von Steinen als Baronin Nisa von Marbach, sowie Herr Gfallcr als Wallerstein und Herr Grav e als Oberleutnant von Lörentkv, denen allen am Ende des zweiten Aktes Lorbeeriränzc und Blumenkörbe überreicht wurden. Aber auch die übri- gen Spie.er setzten ihre ganzen Kräfte ein, und so kam eine recht wohlae- lungene Aufführung zustande. Nicht wenig, trug zu dem guten Erfolge auch das Orchester unter Herrn Kapellmeister Willi Wolfs umsichti ger Leitung bei. O. II. vm. Philharmonisches Konzert. Das gestrige Programm, bei dem auf Gewinnung eines Solisten verzichtet worden war, brachte im ersten Teile Tschaikowskys Vierte (F-Moll) Sinfonie, im zweiten dann eine Lustspiclouvertüre I„The Pierrot of the Minute") des englischen Ton- u'tzcrs Granville Bantvck, sowie Georg Schumanns Variationen und Loppclfugc über ein lustiges Thema. Die Sinfonie ist in Deutschland nicht ganz so bekannt geworden wie des russischen Tonsetzers E-Moll- odcr >-Moll-Sinsvnie, aber sie wurde doch ichon in Leipzig sund auch vom W i n d e r stc i n» O rch est e rj gespielt und damals gewürdigt. Georg Schumanns Variationenrcihe kennt man von Ausführungen im Gewandbause her, im Nahmen der Philharmonischen Abende war das Werk, dessen Satztechnik besonders in der Doppelfuge famos ist, neu. lind mu für Leipzig überhaupt war die Bantochche Ouvertüre, die aller dings als Ganzes unmöglich interessieren kann, weil sie eben kein Ganzes ist, sondern aus lauter Details besteht, die den Traum eines Pierrots charakterisieren wollen, sich indes nicht zu stärkerer Gesamtwirkuug fügen. Dem matten Eindruck solcher flauen Programmufik gemäß reg ten sich nur wenige Hände zum Applaudieren. Es wurde — parlamen tarisch gesprochen — ohne Debatte zur Tagesordnung übrrgeganaen: man ließ die Neuheit „auf sich beruhen" und schnell wendeten sich die Aus- sühreuden dem Georg Schumannscheu Werke zu, dessen gute Laune denn auch der Stimmung des Publikums aufbals, zumal die Wiedergabe frischen Zug hatte. Lebbaffer. Beifall erkannte das an. Noch wärmer war Herrn Kapellmeister Win der stc in nach der Tschaikowskyschen Sinfonie gedankt worden. Diese selbst macht ja freilich in ihrem letzten Satze mehr Lärm als die enragiertesten Tschaikowskyschwärmer mit .Händeklatschen hcrvorzubringen vermögen. I'. W. Ferdinand Weinschenk f. Am 29. Januar verstarb nach langen und schweren Leiden ein Leipziger Musiker und Kunstveteran, der sich der allgemeinen Wertschätzung und Beliebtheit in hohem Grade erfreute. Ferdinand Weinschenk stand lange Jahre hindurch inmitten des musikalischen Lebens Leipzigs. Als ausgezeichneter Trompeter war der Heimgegangene eine hervorragende Stütze des Städtischen Orchesters. Als nn Königlichen .Konservatorium der Musik auf Veranlassung des damaligen Direktors Dr. Günther Bläserklassen eingerichtet wurden, be rief,man Weinschenk als Lehrer in das Kollegium. Neben seiner künst lerischen Tätigkeit entfaltete er nun auch eine gleiche umfangreiche als musikalischer Pädagog und erzielte auch auf diesem Gebiete als Präzeptor der jüngeren Bläsergcneration die besten Resultate. Weinschenk war der erste „Trompeter von Säkkingen" und als 1881 die Uraufführung di^er Volksoper im Neuen Stadttheater zu Leipzig unter gewaltigem Beifall stattiand, mußte der treffliche Künstler Arm in Arm mit dem glücklichen Komponisten, dem unvergeßlichen Otto Schelper, der reizenden Magda lene Jahns und Meister Arthur Nikisch vor der Rampe erscheinen. In 'einen letzten Lebensjahren widmete sich Ferdinand Weinschenk ausschließ lich dem Lehrberufe. R. I. Iff Z2. 8. „Der Feldherrnhügcl" — auch in Berlin verboten. Berlin, 81. Januar. fEigen« Drahtmeldung.) Die polizeiliche Erlaubnis zur Aufführung des Theaterstücks „Der Feldherru- bügcl" ist hier versagt worden, weil nach den von den OrtSbehörden bestätigten Nachrichten der Presse in Wien das Stück als eine Be leidigung der österreichischen Armee, ihrer Einrichturtgen nnd ihrer Kommandos empfunden worden ist, aus diesem Grunde Anstoß und Acrger erregt hat und in der vorgelegtcn Fassung ohne Zweifel auch vier dieselbe Wirkung hervvrbringen würde. — l„Ter Feldherrnhügel" von Noda Noda und Karl Rößler ist bekanntlich auch von Herrn Di rektor Volkner für das Leipziger Stadttheater an genommen worden. Ob die Zensur auch in Leipzig das Stück verbieten wird, ist noch nicht bekannt.) Verinisehtes. rrach -er „Sintflut". Zur Pariser Hochwafserkataskrophe. Auch beute treffen wieder Meldungen ein, nach denen die Situation im allgemeinen eine Besserung erfahren bat. Cö wird telegraphiert: ''-aBö, 3l. Januar. (Telegramm.) Die Lage hat sich auch bei dem St. Lazarebaknhof etwas gebessert. Gegen Mitternacht ver- fchw.gnü Sa) Wasser plötzlich aiis mehreren Straffen dieser (Hegend. Nkan gibt sich der Hoffnung hin, daß bis heute adenv die ganze Gegend des St. Lazarebabnbofes vollständig trocken gelegt sein wird. Der Pariser Deputierte Binder wird in der heutigen Kammer sitzung einen Gesetzentwurf einbringen, nach dem allen Militär- und Zivilpersonen, die sich bei den Rettungsarbeiten während der Hochwasserlatastrophe besonders hervorgetan haben, die (?hren!egiolr verliehen werden soll. Zur V.-rhiitung ähnlicher Hochwafftrkatastropben wie derjenigen, von der Paris jetzt heimgesucht ist, scklägt der bekannte Ingenieur Verlier rm „Figaro" vor, 42 Kilometer Röhren von einem Durch messer von 6 Metern zu bauen, die von Jvry Port an der Vereinigung der Seine und Marne sich nach Bissy wenden und im Falle von lieber» schwunmungen den Abfluß des Wassers ermöglichen sollen, so daß Paris von jeder Gefahr verschont bleibt. Einige Röhren könnten in gewöhn lichen Zeiten zur Berieselung benutzt werden und so zu einer Erwerbs quelle für die Landwirtschaft Werren. Paris, 30. Januar (L Uhr morgens). (Tel.) In der Rue de la Chaussöe d'Antin haben mehrere Bankhäuser, die durch das Hochwasser gefährdet waren, Pumpen ausgestellt, um das Etn- vringen des Wassers tu die unterirdischen Kammern, ma Millionen an Werten liegen, zu verhindern. Die Nachbarschaft, die darüber um ihre Keller besorgt wurde, zerstörte die Tangrohre der Pampen, die jetzt polizeilich überwacht werden. Die Lage vor dem Bahnhof St. Lazare hat sich merklich gebessert; mehrere Straßen in dieser Gegend waren im Laufe des Abend- saft wieder trocken geworden. Um Mitternacht machte sich da- Aalen de- Wassers in zahlreiche« Strafte« g«»t »entttch bemerkbar, besonder- i» Quartier Ehareune, Fanbonrg St. Antoine, in Charento» and in der Gegend de- Lyoner Bahnhofe-. Der Kahuverkehr ist hier schon nicht mehr möglich, aber die Straßenfeger, die die Reisenden auf den Schustern transportieren, haben viel zu tun, denn die Straßen sind mit dickem Schlamm bedeckt. Paris, 31. Januar. (Tel.) Das Wetter ist heute kalt und trocken. Die Seine war bis heute vormittag seit ihrem höchsten Stande um «6 em grsuuke«. Vin Teil deS Ttrafiendammes am Bahnhof St. Lazare ist eingestürzt. Bei der Untergrundbahn macht sich da- Sinken de- WafserS besonders bemerkbar. Die nach der Seine hinauSgehcnden Fenster der Orlcansbahn beginnen wieder sichtbar zu werden. Der Verkehr auf dem Quai d'Orsay ist wieder hergestellt, lieber die Rue de Bonrbogne ist ein Sieg gebaut, um den Zuwng zu dem Palais de Bourbon zu ermöglichen. In de» Siadtvierteln Ehamps ElysseS des Invalides und Pasfy hat das Master sehr ab genommen. Wo es noch steht, ist es mit einer leichten Eisschicht bedeckt. Viele Avenuen in Großcailleau sind dem Verkehr wieder freigegeben worden. Auf der Esplanade des Invalides stehen nur noch kleine Wastellachenr allenthalben arbeiten Pumpen an der Entfernung des Wassers aus den Kellerräumen der Häuser. Man geht daran, die Schutzwehcen und Notslege zu beseitigen. Die 2lpnchcn. Fortdauernd wird auf die Apachen banden gefahndet, die jetzt die leeren Wohnungen plündern. 14 Apachen wurden in einer Barke überraicht, als sic in eurer Straße in Jvry in Vie leeren Wohnungen vrangcn und sic plünderten. Einer von ihnen wurde herauögezrisfen nnd aiifgckniiplt, ein zweiter an eine Barke gebunden und durch das Wasser bis zum PolizeigesängniS gefchstist; die übrigen wurden von der Bevölkerung furchtbar verprügelt, tonnten sich jedoch retten. In den Champs ElysceS, auf dem Konkordiaplatz und überhaupt in der Umgegend des Wohnsitzes des Präsidenten patrouillieren foridauerno starke Soldatcnwachen. Diese ganze Gegend liegt während des Nachts infolge des Versagens der Beleuchtungsanlagen in völliger Finsternis. Die Patrouillen haben den Befehl, auf alle verdächtigen Individuen sofort zu schießen. In PreS-St.-Germain verbastete dir Polizei einen 16jährigeu Burschen, welcher die Taichen mit gestohlenen Juwelen augeftilll hatte. In Albertville wurde ein mit Apachen ungefülltes Boot von der Polizei ungehalten, nachdem Matro,cn sie stundenlang verfolgt hatten. Das Attwetter im übrigen Europa. Ttürme in England. * London, 31. Januar. (Tel.) Bon verschiedene» Teilen der britischen Inseln kommen Nachrichten von einem furchtbaren Blizzard, der den ganzen Norden, Osten und Weste» der britischen Inseln heimsuchte und namentlich in Mittelengland, Schottland und Irland teilweise groffc Verwüstungen «»gerichtet hat. Ebenso hat der Sturm an der Ostseeküste gewütet. „Morning Leader" be richtet, datz der jetzige Bli»ard der grötzte feit dem deutsch-srantüfischen Kriege gewesen wäre. I» Scaport wütet der Sturm bereits tagelang. Gestern wurde dort ei» Seedamm durch brochen. An hunderttausend Tonnen Master drangen in die Stadt. Weiter südlich war der ungerichtete Schaden noch größer. An vielen Plätzen wurden dir Eisenbahnschienen fortgcristen. Die Passagiere konnten vir Reise entweder überhaupt nicht sortsetzen oder mußten in Wage» viele Meilen weit befördert werden. Ganze Eisenbabnzüge stehen in aufgeweichtcm und aufgeriffenem Erdreich und es wird voraussichtlich längere Zeit dauer», ehe sie wieder flott werden- Echnrestürnre in Rußland. Kiew, 31. Januar. (Tel.^ In dem ausgedehnten südlichen Bezirke der Süowcslbahnen herrscht Schnee sturm. Auf mehrere» Linien sind Schneeverwehungen eingetrete». Da- Schneewrtter zieht sich süd wärts nach Odessa hin. Opfer des Eises. Aus Weiden (Oberfranken) wird berichtet: Kestern ertranken beim Schlittschuhlaufen aus den» dünnen Eise des Mühlbaches vier Kinder, darunter drei Geschwister. Verurteilte Tuellautcn. Au- Gießen meldet »aS ein Privat telegramm: Die Strafkammer verurteilte vier Studierende wegen Duells zu je 3 Monates Festungshaft. Durch KohlenoxhdgaS vergiftet. Aus Pose» wird an« gemeldet: Auf dem Rlitrrgnt Uhlenhof wurde die siebenköpfige Familie Woznial durch KohlenoxydgaS vergiftet. Zwei Personen sind be reits tot, die andern liegen hoffnungslos danieder. Selbstmord eines Schülers. Au« Schlitz wird gemeldet: Aufsehen erregt hier wiederum ein Schülerselbilmord, den der 16jährige Ackerbauschiiler Wilhelm Schäfer von hier beging. Gestern wurde die Leiche des junge» Mannes, der rmzige Soha eines reichen Landwirts, ans der Schwalm gezogen. Explosion einer Sl;etyleu«ilage. Ans Heide wird telegraphiertr In dem Etablissement Giünental ist eine AzetHlenanlagr explo diert. Der Besitzer Ehmke wurde dabei getötet. Feuersbrünste. Ans Bernburg wird gemeldet: Ein großes Schadenfeuer wütete in der letzten Nacht in der Papierfabrik von Gebrüder Lange, da- auf bisher unaufgeklärte Weise enlstanden ist und in kurier Zeit das dreistöckige Gebäude eiuäscherte. Ter Schaden bciäust sich auf ungefähr Vr Million Mark. — Wie die Direktion der Mechanischen Weberei Sorau Aktiengesellschaft v srm. F. A. Martin mitteilt, ist die eine Weberei nachts vollständig niedergebrannt. Der Betrieb in der anderen kann aufrecht erhalten werden, so daß ein Schaden für die Arbeiter nicht entsteht. Die Höhe deS Schadens steht noch nicht fest, ist aber durch Versicherung gedeckt. Zum Fall Hofrichter wird aus Wien, 31. Januar, telegraphiert: Beim gestrigen Leichenbegängnis des Schwagers deS unter dem schweren Verdacht des Giftmordes verhafteten Oberleutnants Hof richter, dcS Architekten Gererdörser, lam es wiederholt zu lär menden Kundgebungen gegen die Verhaftung HofrichterS; auch wurden Protestruse gegen d»e bestehende Militärprozeßorvnung laut. — Der Oberleutnant, der sich bei dem Empfang einer Zeugen- Vorladung rum Hosrichter-Prozeß erschoß, ist der Oberleutnant Moritz Schmidt vom 7. Feldjägertatailion. Schmidt war s.Zt. dem Generalstab zngeteilt, mußte aber später wieder i» die Trupp« ein rücken. Von Triest bat sich ein Auditor nach Tanale, wo der Selbst mord siattfand, begeben, um Erkundigungen über die Motive der Tat einzubolen. Im Laufe der nächsten Woche werde» sämtliche KriegS- schulkameraden HofrichterS vor da- Wiener Garnisougericht geladen werden, um über da- Verhalte» Hofrichtei- währe»d seiner Studienzeit und über seine Charaktereigenschaften aus,»sagen. Unglück bei» Abfevrrn eines Geschützes. Ma» telegraphiert »»s au- Düsseldorf: Ä» der Rheiailchea Metallvaren- »nd Maschinenfabrik löste sich vor de» Avfeuer« eiae- Geschützt em Berschlußstück, wodurch vier Arbeiter schwer verletzt worden. Mn Apache al- kmaktünfer. Unterm »1. Januar meldet die ,B. Z. am Mittag" au- Paris: Ei« grausige- Drama Hai sich gestern abend i» der Kaserne de- Alpeujägerbatailloa- abgespielt. Wahrend eiae- Appell- überfiel ei» Apachensoldat mit seinem Seitengewehr den Hauptmann Satter «ad schlitzte th» Pen UnterletÜ auf. Eia Adjutant, welcher versuchte, den Mann z« entwaffnen, wurde von dem Wütenden mit -em Seitengewehr geschlagen und über den Kasernen hof verfolgt. Ein Unteroffizier, der den Apachen ftsthalten wollte, wurde von diesem ebenfalls am Unterleib schwer verletzt. Schließlich gelang es einen, Korporal, den Soldaten festzunehmen. Nach seiner Verhaftung versuchte der Apache Selbstmord. E- gelang jedoch, ihm di« Waff« zn entreiße, »nd ih« in Kessel» z« lege». Dienstag, 1. Februar 1S1V. Eisenbahnunglück tn Frankreich. An« Paris wird gemeldet: In der Nähe der Station Savigny stieß gestern der Expreßzug aus Toulouse mit einem Zug der Stadtbahn zusammen. Elf Personen erlitten ziemlich ernste Verletzungen. Bei Juvissy rannte ein Schnellzug in den Expreßzug aus Bordeaux. Fünf Personen wurden verletzt. Furchtbarer Selbstmord. AuS Peter-burg wird telegraphiert: I» einer russischen Stadt hat ein Revolutionär, der aus einen General, den er fälschlich für deu Kriezcuninistec hieZ, gefeuert hatte und deshalb morgen hivgerichter werden sollte, Selbstmord ver übt, indem er sein Taschentuch mit eiuer brennbaren Flüssig keit tränkte, cs sich um de» Hals band uno anzündete. Er starb unter entsetzlichen Qualen Der Sicherheitswächter als Einbrecher. Aus A s ch (Böhmen) wird unS gemeldet: Eine überraschende Aufklärung haben die Einbrüche gefunden, die seit einiger Zeit namentlich die hiesige Geschäftswelt beunruhigten. Vor allem wurde von den Dieben die Wsiekwarcnsirma Geipel L Klaub heimgcsncht, bei der verschieden'lick nickt nur Waren, sondern auch Geld beträge aus den Tc> chcn der im Faörilraum aufbewahrten Arbeitskleider gestohlen wurden. Vor einigen Tagen erhielten nun zwei Arbeiterinnen, dir außerhalb wohnen, Weyen schlechten Wetrers die Ermächtigung, im Fabrikgebäude zn übernachten. Früh morgens sahen sie zu ihrem Schrecken» wie sich die Tür öffnete und ein großer Mann in Uniform, mit Säbel und Revolver bewaffnet, eine Blendlaterne vor sich hinhaltend, langsam hereiuschlich, die Taschen der Arbeitskleider untersuchte und mit verschiedenen Waren wieder verschwand. Nach einiger Zeit kam er wieder nnd verschloß sorgfältig alle Türen. Als die Mädchen am nächsten Morgen das nächtliche Erlebnis erzählten, wollte man es zunächst nicht glauben. Tie Fabrikleitnng ordnete dann an, daß in der nächsten Neckt drei handfeste Arbeiter den nächtlichen Gast erwarten sollten. Die drei legten sich auf die Lauer und warteten, abcr diesmal vergeblich. Die Wacke bezog abcr auch an den folgenden Tagen ihren Posten, und in der dritten Nacht erschien denn auch der Mann in der Uniform wieder Er wurde nberwe -ot und war selbst über das Zusammentreffen so verwundert, daß er in Ohnmacht fiel. Als man ihn sich näher ansah, entdeckte man in ihm den Inspektor der hiesigen Wach- nnd Schlicßgescllschasi. Er wurde in Untersuchungshaft genommen und hat bereits ein Geständnis abgelegt. Ter cingebrachei-e Fustbodcu. Ucker ein schweres Unglück wird wie folgt aus Palermo berichtet: Im Stadtbanle von Santa Catharina Bilamoia wurde gestern e>n Wohltätigkeitssest seitens der Scküler und Lchrcr dcS Städtchens abgehalten, als plötzlich der Fußboden cinbrach und alle Anwesenden in das untere Stock werk stürzten. Fast all.' sind mehr oder weniger schwer verletzt. kirchliche NachritÄle«. Am Lonntog Sexogesimae wurden Aufgeboten: Tkomaskirche. 1)H. A. Bormann, Mööelpolierer hier, mit A. M. Höbe, Ofensetzer meisters in Miltitz Tochter. 2) M. Bauer, Geschäftsführer, mit A. C. verw. Walther, geb. Rödiger, hier. 3) P. PH. Schneider, Kellner hier, mit F. E. Walde, MobelpoÜererS in Waldheim i. S. Tochter. 4)E. A. F. Hart mann, Oberpostassiftent io Berlin, mit O. E. Hartmann, Handschuhfabri- kanten hier hinteil. Tochter. V) P. O. Köhler, Dr. Phil, und Gymnasial lehrer vier, mit K. I. Grafe, Kaufmann? in Freiberg i. S. hinter!. Tochter. Nikoloilirche. 1) CH. M. C. Schumann, lbankbeamtcr hier, mit H. S. C. Böhme, Kgl. BezirlSschulinspcktors, ObcrschulrarS, Dr. phil-, in Chemnitz Tochter. 2) E. A. M. Heerda, Postbote, mit A. A. verw. Müller, geb. Schneider, in Schönefeld. 8) K. E. K. Schrock, Kellner hier, mit M. Lang, Feldhüters in Laufenselden (Hessen Nassau) Tochter. 4) L. H. Jaenichen, Markthelfer hier, mit A. Melzer, Arbeiters in Tollwitz (Ncg.-Bez. Merseburg) Tochter. Matth-ittii-che. 1) H. C. Hartig, Bauschlosser, mit F. A. Weber, Kutschers hier Tochter. 2) M. A. Winkler, Markthelfer, mit T. O. I. verw. Uhlmann, geb. Mäder, hier. 8) W. S. Nestler, Bankkasiicrer hrec, mit A. U. I. Unger, HofbraumcisterS in Ballenstedt a. H. Tochter. 4) T. H. Delckc, Buchdruckmaschinenmeister hier, mit G. W. Baumann, DorstenzunchterS in Rothenkirchen Tochter. Lutherkirche. 1) L. F. LüdcrS, Pflanzungsleiter h-rr, mit 8. Gerhardt, Privater, Oekcmonnerats in Knauthain hinter!. Tochter. 2) F. P. Heller, Hilfs weichensteller in Wurzen, mit A. H. Hornig, Maurers in Mühlbach hinter!. Tochter. 3) W. C. F. Jortzig, Witrschafisinspcktor in Baborowo. Prov. Posen, mit M. M. P. Pfau, Privatmanns in L.-Connetvitz Tochter. 4) F. A. W. Hartung, Schneider hier, mit A. L. E. Jurisch, Kaufmanns hier Tochter. Andrea Skir.hr. l) P. Willsch. Kellner hier, nrit E. M. Meichrrer. Porzellanb reimcrS in Schirding i. Oberfranken Tochter. 2) E. N. Lhnrich, Pens. Briefträger in L-Lindenau, mit L- I. Trabert, Arbeiters hier hinterl. Tochter. AuS Bädern rmd Kurorten. » «emmervi« ». Wie». Karl ist hier einoetroffr» «d t» Hotel Panhen« abgestiesea. ä«r Läalxi. Läclm. Koteanolaxiievsn Station Ar. itz I-elpnix rsäomert nak IM in vbor Sem Ke«. Aelt äar Neodaebtnn? varo-ri. loy.aii! 0' MUiw. rvokino- <olx.-<ir. cvincl- c.«Vinns N LMrir». tiiMMnI» 30. 3annnr ad. 9 ll. 31. vm. 7 - 31. „ mn. 2 - Karimam 6sr ckenmc 748,9 7LI.2 752 5 eatnr — -s- ff- 1.0 — 0.3 -ff 3.8 4,0'. Lli 68 8-3 54 mmum ilsr 8iV L N 3 VV 3 l'emperata k«»0IIrt beiter veolinA r - -ff 0,3.
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