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Deutsches oder schwedisches Turnen? Wir erhalten zur Veröffentlichung folgende Zuschrift: Vor kurzem hat die Turngemeinde Leipzig im Anschluß an einen in- baltreichen Vortrag des Herrn Oberturnlehrers Auerbach begonnen, ver suchsweise und unter gewissen Bedingungen einzelne 1l-biing«n des schwedischen Turnens in ihrem Betrieb einznfübren. Eine prinzipielle Stceinrnge von neuem an diesem Orte auizurollen und einen frischen Kampf der Meinungen berbeizufübren, liegt mir fern; das gehört in eine turnerische Fachzeitung. Aber es scheint mir nicht unwichtig, Ellern und Freunden der Turnsache eine Irrige hier zu beantworten, die mir gestellt wurde: Deutsches oder schwedisches Turnen? Die Antwort lautet: Nicht deutsches oder schwedisches Turnen, sondern deutsches und schwedisches Turnen! "Hebt dem Kaiser, was de? Kaisers, und dem König, was des Königs ist! Der Kaiser ist die deutsche Turnkunst, der König ist die schwedische Heilgymnastik. Mit diesem Bilde ist eigentlich alles gesagt. Für den Laren darf man aber nicht bloß zwei knappe Tatze geben, sondern zum mindesten eine kurze Erläuterung dazu. Der Deutsche turnt um des Turnens willen, der Schwede um der ausgesprochenen Absicht willen, wichtige, ausgesuchte MuSkelgruppen zu bessern und zu kräftigen. Der Deutsche erreicht uiwewußt sein Ziel in der Vielseitigkeit seiner Hebungen: der Schwede erstrebt es in der methodischen Anwendung eines eigenartigen Systems, in einem ziel- bewußt ausgewählten begrenzten UebungSitoffe. Ter Deutsche kommt naturgemäß zu einer Steigerung seiner Leistungen; sein Lohn ist Kraft, Gewandtheit, Mut, Ausdauer und eine s chere Beherrschung des ganzen Körper«. Der Schwede begnügt sich mit einem fast immer gleichbleibenden Uebung-stoffe; er überschreitet fast nie eine geivisse Mittellinie der Kraft entfaltung. Sein Lohn ist schöne, ebenmäßige Figur, gute Haltung, kräftige Bauch-, Rücken» und Atmungsmuökeln. Ter Deutsch« entwickelt zene herz erfrischende, wagemutige Turnfreudigkeit auf dem Turnplätze, die sich auch überträgt auf das Einerlei des Berufslebens. Jene Turnfreudigkeit — mag sie in« Vereinöleben mich ihre Auswüchse haben — und das ganze blühende Turnvereinsleben überhaupt macht uns keine Nation der Welt nach — auch die schwedische nicht. Das deutsche Turnen ist die Poesie des gesunden LeiteS. das schwedische ist die Prosa des schwäciseren, des zarten und der Schonung bedürftigen Körpers! Und so könnte man noch fortfahren mit weiteren Gegenüberstellungen und Vergleichen. Aber eines ist sicher un" unumstößlich: Niemals wird das deutsche Turnen verdrängt oder ersetzt werden durch das schwedische! Aber e-S ist Sache der Ehrlichkeit, auszu sprechen und anzuerkennen, wo die Grenzen des gegenseitigen Machtbereichs liegen. Der gesunde, kraftvolle deutsche Jüngling und Mann findet in der Ausübung der deutschen Turnkunst alles, was er braucht Für jedes Alter, für jeden Beruf, für alle Bedürfnisse und Zwecke ist darin etwas Brauchbar:- vorhanden. Der deutsche Mann braucht keine Anleihe bei den Gepflogen heiten anderer Nationen zu machen! Anders bei dem Frauen- und Mädchenturnen, bei dem Turnen zarter, schwächlicher oder kranker Kinder. Die Inanspruchnahme geringerer Körpcrkräfte, die leichte Erlernbarkeit. Einfackkcit und Einheitlichkeit des schwedischen UebungsstofseS macht dieses Turnen wohl geeignet für den weiblichen Körper, für jüngere Knaben, für zarte und kranke Kinder. Gerade die stärkere Hervorhebung und be sondere Kräftigung der At.nungSmuskekn, der Rücken- und Bauchmuskeln für den weiblichen und wachsenden kindlichen Körper machen einen LeU des schwedischen llebungsstoffes so wertvoll. Besonders wirksam ist auch die sog. Spannbeuge, ein wesentlicher Bestandteil schwedischer Gymnastit, ein hervorragendes Mittel, um die Nachteile der sitzenden Lebensweise in Schule und Beruf orthopädisch auszugleichen. Daß eine ganze Anzahl einfacher und zusammengesetzter Uebungen unseres deutsck»en Turnens die» selbe physiologische Wirkung der Spannbeuge haben kann oder muß, berührt den Wert dieser eigenartigen schwedischen Hebung nicht. Auch daß wir an unseren zahlreichen Geräten fast alles nachturnen können, was die Schweden an ihren wenigen, aber eigenartigen Geräten vorturnen, nimmt dieser Gymnastik nichts von ihrer Bedeutung. Wollen wir also Gerechtigkeit üben! Kein Ersatz des deutschen Turnens, sondern eine Angliederung an das deutsche Turnen soll unter gc- wissen Bedingungen das schwedische Turnen bilden. Und auch hier noch eine zeitliche Begrenzung: nicht die ganze Turnstunde nut schwedischem Uebungsftoffe ansfüllen, sondern nur etwa den dritten oder vierten Teil. Taö deutschnationale Vermächtnis Vater JahnS ist also nicht in Gefahr, verdrängt zu werden, auch dann nicht, wenn Langbank, G.tierlciter und Sprossenwand friedlich neben Barren, Pferd, Reck und Rundlauf stehcnl Wir nehmen aber das Gute, woher es kommt! In diesen! Sinne will das Vorgehen der Leipziger Turngemcinde verstanden werden; unter diesen Voraussetzungen darf eine Angliederung des schwedischen Turnens gebilligt werden und wird — wenn wir uns nicht täuschen — von anderen auch wlchgeprüst werden. Dr. Paul Buchheim, Turnrat der Turngemeinde Leipzig. 6 6znz7 »oreri Vorrügliok <>. killi!; im kebranck. Lrodepakoto 123 ur. vou 60 H kis .41 1,50 emptieblt „2ur klar»", ao7?»s ?eters»tra580 23, Orimwwsoko dtra-so IS. 8okellfisok vdve kopt ?kumi 45 4 cko. llel^olävävr grom l'kü. 40 'S <lo. cko^ Lrv«mitt«I?kü.4O^ äo. cko. 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