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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 30.01.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190901304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19090130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19090130
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-01
- Tag 1909-01-30
-
Monat
1909-01
-
Jahr
1909
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Str. 31). lVS. Jahrg. Sonnabend, 3V Januar 1V1)V Leipziger Takeblatt Zekntausendc von Prinzipalen in ihrer Mitte, die sich ganz energisch tegen icne Ma 8 nahmcn verwahrt haben. Psychologisch er- lärl sich das Porgehen nur dadurch, daß der Bund der techni sch ind u st r i e l l e n Beamten zuerst den gewerkschaftlichen Charakter hineingetragen trat in die P r i v a t b e a m t e n- beweg» ng und damit die Necaition auslöste bei jenen, welche in der Betonung ter gemeinsamen Interessen von Arbeitgebern und Arbeit nehmern vas Ziel erblicken. Noch heute haben wir erfreulicherweise »u lenen anderen Vereinen ein Zusammenwirken beider Teile. In icdcr Be- ucbung möchie ich mich den Ausführungen des Staatssekretärs über den Ausbau de? Kvalinonsrechtes anjchlieüen, wenn einseitig dem Arbeit geber eiloas unterlagt sein soll, so würde rin A u s n a h m e g e i e p gegen den Arbeitgeber geschaffen. Wir glauben an eine kom mende V e r st ä n d i g u n g, wir hoffen, das; die Arbeitgeber und die Arbeitnehmer ihre gemeinsamen Interessen erfüllen werden. lBciiall bei vcn Nanonalliberalen.j Abg. Wagner sDkous.!: Auch wir bedauern, daß die wirtschaftliche» Kämpfe 'i Anwendung von Mitteln aenihrt haben, die in hohem Matze bedenUia,. siitd. In den Zöllen des Boykotts und der Aussperrungen worden ost Erisienzeu vernichtet, die mit dem Kamp'e an sich nichts u tun babon, und das ist da? trauriaftc an der ganzen Sache. Herr Gicsdcrl? regte die Frage an, ob nicht die Zeit gekommen wäre, d a s Koalitionsrecht in anderer Werse zu regeln als bisher. Wir sind gern bereit, in eine Erwägung darüber einzutroten, aber nur unter der Voraussetzung, daß die Regelung durchaus pari- tä tiich erfolgen muß für Arbeiter und Arbeitgeber, la daß nicht etwa ein Ausnahmegesetz gegen die Arbeitgeber Zustandekommen kann. Wir billigen weder den Boykott noch die schwarzen Listen Gebt man den Gründen nach, die zu beiden Erscheinungen gefühn naben, io erkennt man zunächst daß bei uns diese Kämpfe eine viel schär ferc Form angenommen haben als etwa in England Bei uns liegen die Sachen wesentlich anders als dort. Tic freien Gewerk schaften bilden einen Teil der politischcnSrganl- sation und der sozialdemokratischen Bewegung Bei uns suhlen sich die Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht als Glieder eines gemeinsamen Organismus, von denen jedes gleichmäßig an Lcs anderen Wohlergehen beteiligt ist. Noch betrübender aber ist cs, daß die Methode, Unzufriedenheit zu säen, bereits be_i der Heranwachsenden Jugend beginnt. Ich stimme dem Staats- sokrctär durchaus zu, daß an ein «L p c z i a l g c s e h nicht gedacht werden kann Auch darin pflichte ich ihm bei, daß da? Verhältnis cwisäluu Arbeiiacbcrn und Arbeitnehmern nicht ausschließlich aus Gesetze gestützt werden kann, 'andern daß ein V e r! r a g s v e r b ä l t n i Z be stehen mnß und ein P i c t ä t v c r h ä l t n i?. Dir erreichen dcn soziale» Frieden nur, wenn die religiösen Mächte iin weitesten S i n n e d e? Worte? wieder auch im wirtschaftlichen Leben den Ein- sinß aewinnen. der ihnen gebührt. Ich schließe mit dem Wunsche, cs mögen alle bürgerlichen Parteien dazu beitragen, daß wir uns au' diesem Boden 'usammenfindcn lBeiiall rechts.! Astq Sachse lToz.I' Ter Vorredner hat zum Schluß 'einer Rede ans oas Beispiel der englischen Gewerkschaften hingcwiesen, weil sie Be- ri'ssvertretungcn im eigentlichen Sinne feien Aber auch die eng lischen Gcwcrklcha'ten bilden sich mehr und mehr zu Klassen vertretungen aus. Auch sie sehen eben, daß sie so wirtscha»tlich am weitesten kommen. Auf ern-elnen, namentlich ans den sächsischen Zechen, und Arbeiter gemaßregelt worden, nur weil sie sich bc, den Krankenkassen wählen als Vertreter haben aufstellcn Inss.m. Tort werden die Arbeiter auch durch die Kontrolle bei der ä'scntlichen Wahi gezwungen, die der Zechenverwaltung genehme Gc- maindcvertretnna zu wählen. Ist das kein Verstoß gegen die guten Sitten? Und doch findet sich kein Staatsanwalt, der da eingreitt, Ja, wenn es nur Arbeiter wären, die so handeln! Dann würde der Grobe- UnfugS-Paragraph slug? zur Anwendung kommen. Äbg Dirksen sRvt.j: Zweifellos haben sich manche Maßnahmen der Arbeitgeber al? zu bart erwiesen. Es soll sich hier nm Abwehr- maßregeln, nicht um Kampiesmußregcln handeln. Die Zechen verbände babei' ncch ihrerseits bereits durch einige Zirkuiarscbreibrn vor unnötigen Harten bei den Maßnahmen, die nur den Kontraktbrüchen steuern sollen, gewarnt. Werden. Ihnen szu den Sozialdemokraten! Zölle bekannt, wo Arbeiter unrecht mäßig behandelt worden sind, so melden Sie sieden, Zechenverbond, ehe Sie sic in der Presse und hier zur Sprache bringen. Ich bin gewiß das; der Verband sich bemühen wird, Recht und Gerechtigkeit walten zu lassen. Auch die Bestimmung, daß ein Kontraktbrüchiger, sobald er geneigt isi, in seine frühere Stellung zurückzukchren, als Neueingetretener gerechnet »erde» soll, zeugt vom Entgegenkommen des Zechenverbandes. Daran- vertagt sich das Haus auf Sonnabend vormittag ll Uhr. Tagesordnung- Fortsetzung der heutigen Besprechung. Vorher Rech nungSsachen. Schluß 6 Ilhr. Gemeinschaftliche Sitzung desRates und der Stadtverordneten. * Leipzig, 29. Jauuar. Tic heurige gemeinschaftliche Sitzung des Rates und der Stadt verordneten wurde in Gemäßheit der Bestimmungen der Revidierten Slädteordnung vom Oberbürgermeister Herrn Tr. Dittrich geleitet. L'cn einzigen Gegenstand der Tagesordnung bildere die Wahl deS Polizeidircktors. Unmittelbar nach Eröffnung der Sitzung wurde zur Wahl ge- cffrillen. ^Abgegeben wurden bei Anwesenheit von 28 Ratsmitgliedern und 69 Stadtverordneten 97 Stimmen. Von diesen sielen 58 auf Herrn Stadtrat Tr. Wagler und 39 auf Herrn Landgerichtsdirektor "i u nz. In Gemäßheit dieses Ergebnisses verkündete der Vorsitzende, daß Herr Sladtrai Tr. Magier aus die Zeit von sechs Jahren zum Polizei- direktor gewählt ici. Im Anschluß hieran wünscht Herr Ober bürgermeister Tr. Dittrich daß die vorgenommcne Wahl der Stadt Leipzig zum Segen gereichen möge, und gab weiter der Hoffnung Aus druck, daß der neugewählte Polizeidirektor sein Amt mit fester und 'cherer Hanv führen werde. Nach Verlesung des Protokolls durch Herrn Stadtschreiber Tr. Sielcr wurde iodann die Sitzung geschlossen. Der Leipziger Hanptbahnhof. Nach beendeter gemeinschaftlicher Sitzung begaben sich gestern abend die Mitglieder des Rates und des Stadtverordnetenkollegiums in den Ratsvlenarsaal, um dort einem Vortrage des Herrn Finanz- und Baurats Toller über die Hauptbahnhossanlaacn bcizuwohnen. Der Redner erinnerte zunächst daran, daß er bereits im März 1908 über den Vorentwurt berichtet habe, der in Anlehnung an den preisgekrönten Entwurf von Lossow K Kühne in Dresden von der Sächsischen Staats- cisenbahnvcrwaltung ausgearbcitet worden war. Unter Berücksichtigung der verschiedensten Wünsche sei nun der gegenwärtige Entwurf von den genannten Architekten ausgestellt worden. In dcn Grundrissen habe er bereits die Genehmigung der Staatsregierungen erhallen, sür die Schau'eiteu sei sie noch Vorbehalten. Im großen ganzen sei an dem Vorentwurs festgehalten worden, nur seien die öffentlichen Verkehrs räume erweitert, die Lichthöfe und Lustschächte vergrößert worden. Die Gesamtlänge der Schaufelte betrage 298 Meter, wovon aus dcn Mittel bau 162 Meter entfallen. Die Seitenflügel haben eine Länge von 90 Metern. Gebäude und Bahnsteighalle bedecken eine Fläche von 78 000 bis 80 000 Ouadratmctern. das fei die doppelte Fläche des Augustus- platzes. Ter Vortragende ging dann näher auf die Einzelheiten der Planung ein. aus die wir jedoch nicht nochmals zuriickzukommen brauchen, weil von uns ichon die Grundrisse usw. wiedergegeben worden sind. Die Abweichungen gegen früher seien im wesentlichen folgende: Der Gang an der Gcpäckerpcdition sei verbreitert und sür eine vermehrte Velich- luug gesorgt worden. Für die Fahrkartenschalter aus preußischer und sächsischer ^eite wurde eine symmetrische Anordnung erzielt. Die beiden großen Bahnhofsvorhallen wurden von 900 aus 1100 Quadratmeter Grundfläche gebracht. Der Querbahnsteig wird in ein^r Breite von 36 Metern überspannt werden. Die Lichthöfe und Lichtschächte werden 1650 Quadratmeter Fläche haben, gegen 960 Quadratmeter beim Vor projekt. Mit einem Dort: Für die Bewegungsfreiheit im Verkehr und für das Zuströmen von Lust und Licht sei in weit höherem Maße als früher geiorgt. Allerdings steige auch der Quadratinhalt des Gebäudes von 13 450 Quadratmeter aus 14 080 Quadratmeter, und Vorteile könnten nur erzielt werden durch das weitere Vorrücken der Vorbauten um 3 Meier, aber dafür lasse sich auch der Mittelbau kräftiger ausgestal ten und Leipzig erhalte einen Bahnhof, welcher selbst dcn Ansprüchen einer künftigen Entwickelung geniMN werde. sBeisall.j Herr Oberbürgermeister Tr. Tittrich dankte dem Vortragenden sür seine Ausführungen und bemerkte, er begrüße es besonders freudig, daß es gelungen sei, die Gcpäckräume und die Wartehalle zu vergrößern. Tie weiter, Aussprache betraf hauptsächlich die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Herr Baurat Enke glaubte, daß die all mählich getroffenen Aenderungen im ganzen doch sehr bedeutend seien und den Platz beeinträchtigen. Herr Stadlbaurat F r a n z e meinte, daß man ohne jede weitere als die von vornherein festgesetzte Beschneidung der Promenade auskommen werde. „So heilig wie der Bahn ihr Areal, so heilig sei uns die Promenade." Herr Baurar Kappler, der Referent der Ausschüsse, hielt die baulichen Vorzüge für bedeutend größer als die etwaigen Nachteile bei der Platzgestaltung. Zu wünschen wäre teboch die bessere Zugänglichkeit zu den Haupteingängen. Die geplanten Ttraßeninscln zwingen die Fuhrwerke geradezu zur Beschreibung von Schlangenlinien. Herr Architekt Höhne wollte lieber noch ein Stück chen Promenade geopfert sehen, als daß man nur halbe Arbeit machte. Herr Stadtbaurat Franze versicherte nochmals, baß die Promenaden nicht beschnitten zu werden brauchten. Damit endete die Aussprache. Erwähnt sei noch, daß die Aus führungen des Vortragenden durch zahlreiche Pläne und ein Modell des künftigen Hanplbahnhoses anschaulich unterstützt wurden. Sport. ventichc Motorlnftschlst-Verbindung«». * Au? Frankfurt a M. wild uns geschrieben: Als Ansang Dezember vorigen Indres die Gründung der Deutschen Aerostations-Gesellschait mit dem Sitz in Frankfurt a. M., Berlin und Kassel gemeldet wurde, fand die Nachricht legreiilicherweffe eine etwas skeptische Ausnahme. Inzwischen bat jedoch die Gesellschaft mit einer Reid» in Betracht kommender Körperschaften verhandel! auch Autoritäten auf dcm Gebiet der Motorluitschisfadrt um ihre Ansicht gefragt, und sie ist zu der Ueberzeugung gelangt, daß es nicht medr zu früh ist, um im Deutschen Reiche Motor » LüstschissIinien für gewisse Jahres- .-.eiten einzuritsten. Tie Ingenieure der Gesellschaft haben die Pläne sür die Aerostationen auf Grund der im Besitz der Gesellschaft befindlichen und noch nngemkldeten Patente bereit? auSgearbeitet. Aller Voraussicht nach dürste der Bau nach folgenden allgemeinen Grundsätzen erfolgen. Für die Aeroslalioii ist rin Platz von rund 30—40 000 qm Fläche erforderlich. In der Mitte de? Terrains ist der Ankerplatz, um den sich drei aneinanderiloßcnde Kallen gruppieren. "Aach Südosten wird keine Halle erbaut, denn hier ist der Ansahr- vlatz sür die MotorballonS gedacht. Dle Hallen werden je 150 m lang, >5 u> breit und 20 m doch angelegt. Ter Raum bietet Platz für drei drehbare PoMou-!. auf Leuen d'c Ballons Platz finden. Die Ponton? sind durch elek trische Kraft nach allen Seiten beweglich und mit einer patentierten Ver- nuferungsvorrichtnug versehen, welche die Hilfe Zahlreicher Personen lei crr Lanvnng und dem Aufstieg, wie das jetzt notwendig ist, überflüssig macht. Isiber die Berankernngsvorrichtungen, bei denen eicktiliche Kraft eine Rolle spielt, kann erst später Näheres ge sagt werden. Hat der Ballon sich auf dem Ponton verankert, so wird dies nach Nit der vielfach gebräuchlichen elektrischen Schiebebühnen in die Halle ge- schoben. Bei Nebel und dunstigem Wetter wird von der Aerostatiou ein Fessel ballon in beträchtliche Höbe ausgelassen, von dem aus vier elektrische Bogen lampen, die lorgiäitig isoliert sind, ihr Lickt versenden. Ankommende Ballons, die von schlechtem Wetter überrascht wurden und die Orientierung verloren haben, werte» weithin dieses Signallicht der Aerostation bemerken und gefahrlos niedcrgehen tonnen. Tie AerosrationS-Gesellschajt hat für ihre Luitschifftlnien nach Beratung mit maßgebenden Persönlichkeiten neuerding? andere Strecken nusgearbeitet. Ais Stationen kommen nunmehr folgende 30-Städte in Betracht: Hamburg. Bremen, Berlin, Hannover, Magdeburg, Leipzig, Dresden, Planen, Chemnitz, Kassel, Bielefeld, Köln, Rortmund, Elberfeld, Barmen, Tüsselton, Aachen. Trier. Metz, Mainz, Wiesbaden, Frankfurt a. M., Nürnberg, Regensburg München. Mannbrim, Karlsruhe, Stuttgart, Straßburg ff E. und Fricdrict syasen. — Ta Sportsleut« und Großkapitalisten an diesem einstweilen einzigartig dastehenden Unternehmen gleich großes Interesse bekunden, so kann Ichon beute auf eie Verwirklichung der Proiekte mit ziemlicher Sicherheit gerechnet werden. Wintersport. Wetterdcprschen aus Wintcrsportplatzen noni 23. Januar. Wind sz Wegeb«. iäiafseiweti c« -Sadn ilaicon Baro meter ! Ternpera- ! inr «' Fern sicht Sport- gelcdncheti Weller- auSfichren kur Sonntag JncelSdcrg Lkür cHo«. csolhai grtcdrich- roda ver ändert. gut -ad- welt -s gc- badnl ZN. Rodel, Rcnn- kchlttlcn ilrumhubkl, princ HcwriL- Äaude (Nteicn aebtrgei ccrilni- hübci kallknv gui Lüdosi 10 ge- batmi SN, Rodel, Hörner- kcdltiicn günstig '.NugliftuSbura iOnacb.1 AugniluS-- burq ver ändert., kauend gut Nord 5 gut Rodel günstig itt'iriwf ilhür.) Ldervok - 3 so gm »kt, Rodel Bovtleigd, LchliNen steigende remperal, Neuschnee WUdeniaun (KarO Wilde mann - -10 pul — Io gut Tkt, Rodel. Schlitten, — * 8 Schuee- und Witterungsberrcht des WinteriportvereinS Ober wiesenthal vom 26. Januar, auendS 6 Uhr. Hoher Barometerstand. Tem peratur Stadt — 8" C-, Berg — 8" C. Windstille. Schneedecke: Berg ca. 1 m, Stadt ea. 20 cm, in der unteren Höhenlage geringer und ungleichmäßig. Ski lauf ia der oberen Höhenlage gut. Rodelbahn gut. Schlittenbahn bis in die Täler hinein günstig. GMe Fernsicht. 8 Wrntersportplat; Vrinmlage (Oberharz), 28. Januar. Schneehöhe 25—30 em. Temveratur nachts — 10', am Tage — 1°. Ideale Skiföhre, vorzügliche Rodelbahn, herrlichste? Winterwetter. Wildfütlerungrn, Schlitten fahrten 8 Tic Schnecverhältntfse im Harze sind, wie der Harzer Verkehrsver band mitteiU, die gleichen wie in der vorigen Woche geblieben. Klares Frost wetter mit Sonncnuhein ladet bei der mäßigen Schneehöhe und Kälte zu Wanderungen. Rauhreisfrost verschönt augenblicklich die Harzwälder. Tie Orte de? Oberdarzes haben Schlitten- und Schneeschuhbahn les liegen Nach richten aus Andrea-berg, Benneckenstein, Braunlage, Treiannen-Hohne, Elend, Schierke vorl, bei den anderen beginnt die Bahn unweit de§ Orles; so melden GoSIar (Gosetal), Bad .Harzburg (vom Radauwaffersall an), Stolberg im Lüdharz u. a. Auch im Selketal geht die Schlittenbahn zwischen Alexisbad, Harzgerode und Mägdesprunq. — Dem Eisaussport kann überall gehuldigt werden. Beim Rodeln beobachte man der häufigen starken Vereisung wegen Vorsicht. — In Schierke hat am Freitag daS Winterfest der Graf schaft Wernigerode leinen Anfang genommen. Heule Sonnabend und morgen Sonntag werden bei starker Konkurrenz die ersten Bobsleigh-Wettfahrten im Harze anSgetragen. —r. Lportsonderzügt. Da die Cchneeverhältnisse im Erzgebirge zur Ausübung des WinterpolteS geeignet sind, werten am nächsten Sonntage, den 3l Januar, auch auf der Müalitztalbad n die bekannten Lportzüge: von». 8,25 von Mügeln b. V. nach Geising—Altenberg und nachm. 5.30 von Geising—Altenberg zurück nach Mügeln b. P. abgelassen. Ebenso verkehrt ein Sportlonderzng vorm. 10,2 von Zittau Bf. nach Oybin. — Weiter werden anläßlich des Sportfestes in Oberwiesenthal außer den bereits sür Sonn abend und Sonntag bekanntgegebenen Sonderzügen am nächsten Montage, den 1. Februar, noch Sonberzüge: nachm. 4,40 von Oberwiesenthal nach Cranzahl und nachm. 5,55 von Cranzahl nach Oberwiesenthal abgelassen werden. * Eishockey-Wettspiele. Am Sonntag, den 31. d. M., spielt auf dem Kleinen Albertparkleich mittags um 12 Uhr die erste Mannschaft de» Leipziger Sport-KlubS gegen die erste de- Berliner Schlittschuhklubs und nach mittag» um 3 Uhr die zweite Mannschaft des Leipziger Sport-KlubS gegen die zweite des Akademischen Sport-KlubS Dresden. 8 Winterfest in Oberwiesenthal. Der am Sonnabend, den 30., und Sonntag, den 31. Januar, in Oberwiesenthal im Erzgebirge statifindende BerbandS-Wettlaus des Ski-BerbandeS Sachsen hatt eine stattliche Reibe Nennungen zn den Lang- und zu den Sprungläufen ergeben. Der sächsische MristerichaftSläuser de» vergangenen Jahre», Blich Han« Wolph aus Scbrriberhau, Hermann Klette au» DreSveo, der Gewinner de» Königs- preise» im vergangenen Jahre, Peru Smith, der am vergangenen Sonntag bei der deutschen Meisierschaftskonkurrenz tn Braunlage im Lanalauf die zweit beste Zeit erzielte, sind ganz besonder» brrvorzuhebrn. Die Koukurrrnz weist etwa 15 Norweger auf. ES wird also sicherlich rin heftiger Kampf von hohem ivortlichrn Jnteresi« werden. Ter Skiverdand Sachsen wird bei diesem Wett» Ians durch den Akademischen Sportklub Dresden, den Dresdner Skiklnb, den A kodemiichrn Sportklub Freiberg, den L» ipzigerGkiklub, den Skiklub „Norweger 1896' Annaberg, den Chemnitzer Skiklub und den Wintersvortvereln Oberwiesen thal vertreten. Die einzelnen Läufe sind folgendermaßen besetzt: Senioren« sprunglauf 10 Bewerber, Seniorenlanglauf 14, Juuiorenlanglauf 26 Jiinlorensprunglouf 8, Damenlauf 8. — Der Sprunglauf findet erst am Sonntag mittag statt, so daß alle Besucher des Feste» diese» wunderbare Schau- spiel sehen lönnen. Jeder Springer macht 4 Sprünge. Die Anlage des Sprunghügel? ist so, daß Sprünge von 30 m und mehr zu erwarten sind Im Anschluß an diesen Wettkampf veranstaltet der Leipziger Skiklub in Ober wiesenthal einen Skilauf-Lehrkursu-, der von 2 Norwegern geleitet wird und vom 1. bis 4. Februar dauert. — Die Schneeverhältnisse sind sür die sportliche Veranstaltung sehr günstige. 8 Oberhof i. Thür. Wie verlautet, wird im Februar d. I. der Kron- vrinz de? deutschen Reiches in Oberhof zur Beieiligung am Winter- sport erwartet. Er wird in einem vor kurzem fertiggestellten Sanatorium absteigen. * Im Anschlntz an die Nordischen Spiele zu Stockholm wird in der Zeit vom 13. Februar bl» 1. März in Norwegen teils in Ehristiania, teils in Lillehammer ein inteinationales Wintersportmeeting veranstaltet werden. Außer der Wettmeisterschaft im Schnellausin werden Tiabrennen, Wettrennen und Tistanzritte sür Zivil- und Militärversonen, ein Militär-Skirennen, Fecht konkurrenzen und Kunstlaufen usw. abgehalten werden. Pferdesport. Nennen zn Cannes am 2S. Januar. (Eig. Drahtmeld.) Prix du Casino Muuicival de Cannes 2000 Fr. Dist. 3500 m „La Ripope" (Ciro)) 1., ,.Briar Rose" 2. Tot.: Sieg 18, Platz 15, 20:10. Ferner lie'en: „DiaforiuS" (ausgebrocheiff, „Grralda" (gefallen". Grand Prix du Conseil General 4000 Fr. Dist. 3200 m. „Nip- pon II" I. Bartholomew) 1., „Epervier" (Trfcyer) 2., „Makcto Cberi" (Blake man) 3. Tot.: Siea 16, Platz 23, 20:10. Ferner liefen: „Donna Mobile", „Le Pedant", „La Mayenue". Prix de Steevle Cbnse de France 2600 Fr. Dist. 3400 m. „Furie" (Barboyou) 1., „Kassaba" (I. Bartholomew 2., „Patochon" 3. Tot.: Sieg 26. Platz 13» 15:10. Ferner lief: „Prinz Mignon". * Ter TreSdener Nennvcrcin lann mit dem Nennungsschluß sür vier seiner größten Rennen zufrieden sein, da sich die Nennungen so ziemlich auf der Höbe des Vorjahres geholten haben. Ter Sächsische StaatspreiS über 1600 m schloß mit 23 Unterschriften, sür daS Große Dresdener Jagd rennen über 4500 m wurden 46 Nennungen abgegeben, im Dresdener Jugendrennen über 1200 m wurden 35 Zweijährige engagiert, und das Wettiner Hürdenrennen schnitt mit 58 Unterschriften gut ab. Für zwei seiner früher ausg«schrirbenen Renne» läßt der Verein unter der Rubrik Berich tigungen Propositionsänderungeii eintretcn. Tas Saxonia-Hürdrnhanvikap, das am 18. April zur Entscheidung gelangt, ist nur vierjährigen und älteren Pierven offen, nicht aber, wie die Ansichrcibung ursprünglich lautete, auch den Drei jährigen. Dieselbe Propositionsänderung findet auch sür den Preis von Frauen dorf am 2. Mai statt, für den die Dreffähngen gleichsallS ausgeschlossen werden. Zu diesem Vorgehen ist der Dresdener Rennverein durch einen Beschluß der technischen Kommission deS Uniontlubs veranlaßt worden, nach dem in diesem Jahre die Dreijährigen vor dem I. Juni nicht über Hindernisse lausen dürfen. Für dos nächste Jahr ist der Termin sogar noch nm vier Wochen hinaus geschoben worden. * Tas deutsche Kaiserpaar stattete am Mittwoch der neuen Grüne- wald-Rennbahn bei Berlin in Begleitung des Prinzen Heinrich, Prinzen Joachim, der Prinzessin Viktoria Luise und eines größeren Gewlges eine» längeren Besuch ab. Ter Kaffer sowohl wie Prinz Heinrich äußerten sich lehr a"erkennend über die Anlage der Bahn wie auch über das im Jnnenraum geplante Stadion. Hustballsport. :/: Ter Leipziger Ballspieikinb stellt zum Spiele gcgcu die Lindenaner Spiel-Vereinigung, das am Sonnlagnachmittag um si,3 Uhr auf dem Sportplatz staltfindet, folgende Elf ins Feld. Im Tor: Dittrich; Verteidiger: Schmiot und Schlag: Läuferreihe: Fritzsche, Braune, Beerbaum; Stürmer reihe: Böltger, Martin, Blüher, Langer, Kießling. Wacker in Magdeburg. Der mitteldeutsche Meisterschaftsklub wird am Sonntag einen Ausflug nach Magdeburg unternehmen, um dem dortigen Fußball- und Cricketttlub „Viktoria" das Rückwettwiel zu liesern. Die Aui- stellung der Leipziger ist folgende: Stürmerreihe: Albrecht, Anders, Berger Palm, Haugk; Eckstein, Lea, Lenz als Läufer: Verteidiger: Dietze und Richter; im Tor: Riso. Wassersport. s Ter Leipziger Schwimm-Verein feiert heut« im Saale des Siebcn- männerhaus (Bayecsche Straße sein viertes Stiftungsfest. 8 Ter Schwimm-Verein „Aegir"-Leipzig hält seine regelmäßiaen Uebungsabende wie bisher sür die Jugendabteilung jeden Freita» von '/-7 bis si-,8 und sür die Herrenabtcitung von '/,3 bis '/,9 Uhr im Marienbade ab. Luftschiffahrt. * Die Berliner Flugversuche. Der friedliche Südwesten Berlins hatte am Donnerstag seine Sensation. Tas weile Tcmpelhofkr Feld war von dem französischen Flugtechniker Armand Zipfel, als dem Vertreter der Voisin- Werke, zu einer Reibe von Ftuaveriuchen auseriehen worden, die am Donners tag begannen und eine wahre Völkerwanderung nach dem Tenipeldofer Felde ver- anlaßt hatten. Tie Gaknisonverwaltung batte, da ja auch die Arme«verwaltung an den Erfolgen der neuzeitiqen Flugapparate ein großes Interesse bat. di« Westseite des ungeheuren Terrain?, auf dem bekanntlich die gesamt« deutsche Armee beguem ausgestellt werden kann, sür die Versuche srei- gegeben, und Lee „Berliner Lokal-Anzeiger" als Arrangeur der Sache, hatte dort eine gewaltige Gasttribüne errichtet, von der Vertreter der Militär- und Zivilbehördcn, der großen Automobilfabriken, der Presse, towie alle jene Interessenten, welche als Erfinder oder Fabrikanten von Flugapparaien in Frage kommen, den Zipselschen Ausstieg beobachten konnten. Wobl an di« 20000 war die Schar der Neugierigen ou-Z Berlin und seiner Umgebung, di. den nebeligen Nachmittag zu einem Ausfluge nach dem äußersten Sndwesteu verwandt batten. In Automobilen, Equipagen, Droschken, Omnibussen, elektrischen Straßenbahnen, ja selbst auf Fleisch.» und Gemusewagen rückien die Massen heran und umdrängten beobachtend und kritisierend den kühnen Aeronauten und seine eigenartige Maschine, die man am besten als ein mit einem Auto mobilmotor zusammengekoopeltes Drachenungeheuer bezeichnet. Sein Lenker, Armand Zipfel, war früher in den Voisinschen Werken in Paris angestellt die lange vor Wilbur Wright und Farm an schon dem Gedanken des Aerv- planfluges näbergetreten waren und rkre Anregung vor allem durch die Vernich« des unglücklichen Ingenieurs Lilienthal erhalten baben, der vor etwa einem Jahrzehnt in Berlin bei seinem ersten Flugversuche mit einer Flugmaichine ums Leben kam. Ein Vorgang, der dann auf lange Zeit hinaus den deutschen Er findern die Lust zu weiteren Versuchen verdarb. Die Gebrüder Boff'in haben sich dann mit Farm an zusammengetan, der mit seinem Boisin-Flugapparale am 13. Januar 1908 einen Weltrekord aufstellte. Auch Delagrange, der dritte im Bunde, hat einen Voisin-Apparat in Benutzung. Den jetzt von Armand Zipfel zur Schau gestellten Apparat hat dieser jelk'st im Verein mit den Gebrüdern Boisin geschaffen und einen 50 L?. Antoniett-Motor eingebaut, der bei den letzten Versuchen w gut arbeitete, daß man auf respektable Flugleislungen rechnen durfte. Leider war dem unternehmungslustigen Flugtechniter ler erste Tag noch nicht günstig. AlS er um 3 Uhr 35 Minuten den ersten Flugvermck unternahm, blieb der Apparat auf der Erde und umkreiste den für di« Versuche frei gelassenen Platz mit einer Geschwindigkeit von etwa 30 km in der Stunde, ohne sich wesentlich von der Erde zu erheben. Erst beim zweiten Versuch hoben sich die Räder 1—1'/, m vom Erdboden, allein eS gelang Zipfel nicht, die Maschine zu einem richtigen Fluge zu bringen. Die dann hereinbrechende Abenddämmerung machte weiteren Flugveriuchen ein Ende. DaS Publikum, untn: dem fick, wie bereits gemeldet, auch Prinz Heinrich von Preußen, der Äroßberzog von Oldenburg, sowie Prinz und Prinzessin Eitel Friedrich befanden, verhielt sich deshalb reserviert, brachte aber dem in einem großen Zelte ausbewabrlen Apparat trotzdem große- Interesse entgegen. — Ueber die Flugversuche de? zweiten Tages meldet uns rin Privattelegramm: Des herrschenden starken Windes wegen (Windstärke 7 m) war der französisch« Aviatiker Zipfel bis 4 Uhr bei seinem Apparat im Schuppen geblieben. Mit Eintreten der Windstille wurden dann die Versuche ausgenommen. Kurz nag, 3 Uhr waren Prinz und Prinzessin Heinrich von Preußen auf dem Platze ringetroffen. Um Gegenwind zu bekommen, war Zipfel gezwungen, an der Brrlin-Temvelhoser Chaussee zu starten. Er beschrieb mit seinem Apparat mehrere Kreis», konnte sich aber, von einigen kleinen Sprüngen abgesehen, nicht vom Erdboden erheben. * Die Forderung von 2V0 0VS Ar. für aeronautische Zwecke, die in Amerika von der Regierung erbeten wurden, ist nach einer Washingtoner Meldung von dem Komitee des Repräsentantenhauses abgelednt worden. AuS der Tchachwelt. * Schachmetfterturnter tn München. Am Donnerstag gewann Teich - mann gegen Spielmann und Alavin gegen Przrpiorka. — Stand: Teich- mann 2, Alapia, Spirlmann 1, Przepiorla 0. G Ta» Internationale Petersburger Schachturnier, das am 15. Februar beginnt, wird u. a. die Schachmeister Dr. Lasker, Schlechter. Teickmann, Marco, Miese», DuraS, Bernstein und Rubinstein zu- jammenführen, so Laß rin internationale» Meeting zu erwarten ist.
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