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M u e st u n d e n. Vab», die Unmögliche. 51 Roman von Sarah Grand. Autorisierte Uebersetzung auS dem Englischen. lvachdruck verboten.) „Liebes Kind, ich will dich gar nicht hindern. Je mehr Freude du hast, desto froher werde ich sein, nur —" „Ja, jetzt sprichst du mütterlich", sagte Dabs. „Jetzt verdirb nur nicht alles mit deinem „nur!". Mrs. Kingconstance blickte hilflos um sich. „Ich werde zu spät zum Essen kommen." „Nun, ich will dich keinen Augenblick länger zurückhallen, als bis da mir versprochen halt —" „Das soll ich versprechen ?" warf Mrs. Kingcouirance besorgt ein. „versprochen haft, nie mehr wieder fremde Leute über mich um Rat zu fragen. Ich will es nicht." „Dabs", sagte ihre Mutter würdevoll, „du darfst mit deiner Mntter nicht so reden " „Ich will es nun einmal nicht", wiederholte Bobs eigensinnig. „Wie willst du das verhindern?" fragte ihre Mutter sarkastisch. „Wenn du herumgehst und die Leute meinetwegen um Rat fragst und über mich klagst, mache ich's genau so mit dir. Tann wirst du schon sehen, ob's dir angenehm ist." Mrs. Kingconstance sand keine Antwort. „Wirst du es versprechen?" fragte Babs. „O, Babs", klagte Mrs. Kingconstance. „Du solltest deine Mutter mehr achten, finde ich. Du solltest mehr trachten, mir eine Stütze zu werden." „Eine Stütze! Ja, bist du mir eine Stütze?" Mrs. Kingconstance seufzte. „Ich fühle mich ganz erschöpft", meint« sie. „Ich auch", sagte Babs, „ich werde mich gleich aus mein Zimmer zurückzieben müssen und dort den ganzen Abend bleiben. Essen kann ich nichts." „Aber, liebes Kind. du mußt doch etwas zu dir nehmen!" „Nein, ich kann nicht", sagte Dabs. Mrs. Kingconstance überlegte. „Jetzt schau, Babs", sagte sie endlich, „willst du ein gutes Mädchen scin, und nicht mehr unmögliche Sachen tun?" „Das ist ja gerade, warum ich dich bitte", sagte Babs lebhaft. „Und, n enn du mir versprichst, nicht mehr über mich zu klagen, so will ich seben, was sich tun läßt. Du bist solch nette, hübsche, junge Mama. Warum bist du nicht auch eine gütige, liebe Mama?" „O, Babs", sagte Mrs. Kingconstance, blickte in den Spiegel und begann zu lächeln. „Du kannst mich wirklich nicht ungütig nennen!" „Na, war's vielleicht gütig von dir?" „Ich wollte nur das Beste, aber vielleicht war es nicht sehr klug; Mrs. Kingconstance war schwach genug, das zuzugebcn." „Freilich, klug war's nicht", stimmte Babs zu. „Also versprich, es nicht wieder zu tun." Sie nahm das Haar ihrer Mutter in beide Hände und senkte ihr Antlitz hinein. „WaS für herrliches Haar! Wie süß es rstcht! — Versprichst du es?" „Natürlich, liebes Kind. Schau auf die Uhr, Bobs. Alles wird verdorben sein." „Keine Angst!" sagte Babs. „Vergiß dsin Versprechen nicht. Jetzt geh' ich. Norton, Sie können kommen." „Babs, Babs, du kommst zum Essen", rief ihr Mistres Kingcon- stance nach. „Ich werde mich niederlegen und nichts essen", schrie Babs. Aus der Trevpe begegnete sie ihrem Bruder, der zum Esten angc- klcidet herunterkam. „O, Babs!" rief er. „Noch nicht umgezogen? Du wirst zu spät kommen. Was hast du denn gemacht?" >,Mama gut zugeredet. Sie hat sich die Idee in den Kopf gesetzt, daß sie strenger mit mir sein will. Wenn sie mit mir strenger würde, was würde aus uns?" „Wir sollten nicht mehr tun, was uns freut!" rief er aus. „Nein, daS ist es eben. Und für sie wäre es ja ein Elend. Sie könnte es ja gar nicht. Es ist thr nicht gegeben. Was mich am meisten geärgert hat, war, daß sie Mr. Worringham über mich gefragt hat." „Das hat sie getan?" „Ja, aber «ich ließ mir dos Versprechen geben, daß es nie wieder ge schieht. Wir wollen doch nicht Fremden ausgeliefert werden, Eute?" „Gewiß nicht! Ich sage dir aber, Babs, sie wird ihr Wort nicht halten." „Doch, solange sie sich darauf erinnert." „Wenn sie ober daran vergißt?" „Muß man sie eben wieder daran evinnern. Eltern sind eine schreckliche Plage, selbst wenn sic nett sind." „Julia ist heute abend eingeladen", erzählte er. „Wir haben also das Schulzimmer ganz für uns." „Dafür können wir wirklich dankbar sein", rief Babs aus — „wenigstens du. Ich komme nicht herunter." „Warum nicht?" „Geschäftsangelegcnheit." Er schmunzelte verständnisinnig. Tann lief er weiter. IX. Lord Cadenhouse war kür einige Zeit im Osten gewesen und eben letzt zurückgekehrt. Ohne Abschied zu nehmen, rsiste er ab — niemand wußte, für wie lange, — und kam, ohne sich onzumclden, wieder. In seinem Haushalt und seinem Gut war alles so angeordnet, als bliebe er nur einen Tag fort. Nur der Turm war verschlossen und verriegelt, und nachts zeigte sich das opalähnliche Licht in dem höchsten Stockwerk nicht, sondern es herrschte dort Dunkelheit. In der ersten Nacht nach seiner Rückkunft geschah etwas Seltsames. Ganz allein saß er in seinem Turm, in einem der niedrigeren Stockwerk«. Es hatte den ganzen Tag gegossen, aber das Wetter hatte sich aufgehellt, der Halbmond stand im dunkelblauen Himmel, und einige große Sterne glänzten hell. Auf seinen Krtien lag ein Buch, aber seine Gedanken schweiften umher. Seine Ohren vernahmen irdische Laute, so viel er auch versuchte, sie zu verschließen. Er hörte das endlose Rauschen des Waldes unter seinem Fenster und das Stöhnen der alten Bäume, wenn der Wind hindurchfuhr. Eine Eule schrie, ein aufgeschreckter Vogel zwitscherte als Antwort, in der Ferne krähte von Zevt zu Zeit ein Hahn, in der Nähe bellte plötzlich ein Fuchs. Es waren alles wohl bekannte Laute — er hatte sie oft und oft gehört — gerade aus diesem Grunde und in der Erinnerung an vergangene Tage berührten sie ihn wie ebenso viele Beweise seines Zusammenhanges mit seiner Umgebung und ließen ihn im Augenblick seine Weltfremdheit deutlich fühlen. Er blickte in sein Buch und las: „Denn die Tatsache von Glück schließt Dualität in sich." Und er war allein. Dieses Gefühl nahm einen Augenblick von ihm Besitz, dann las er weiter: „Alle Dinge sind aus göttlichem Stoff, welches die göttliche Idee ist, und die Materie ist durch die Bewegung verkörperter Geist." AIS er den Satz beendet batte, ertappte er sich daboi, daß er an ein« seltsame Begebenheit dachte — «inen nächtlichen Besuch in einem Londoner Vergnügungslokal. Jahre waren ssitdem verflossen, und er hatte kaum mehr daran gedacht, aber jetzt kam die Erinnerung plötzlich mit großer Lebhaftigkeit über ihn. Er versuchte, sie abzuschütteln, aber eS gelang ihm nicht. Er sah es vor sich, wie ein Schauspiel, und es war, als ob er zuglaich Teilnehmer und Zu- schauer gewesen war. „Was ist das?" fragte er sich. „Wo bin ich?" Wie ein Blitz durchzuckte ihn die Erinnerung. Cadenhouse kehrte zu seinem Buch zurück. Aber es kam noch einmal. Er las eben in einem Notizbuch, voll der verschiedensten, kurzen Aufzeichnungen. Diesmal blieb sein Blick auf den Worten haften: „Das Weiterexistieren der ver schiedenen, «irdischen Begebenheiten im Astrallicht oder Gedächtnis deS Planeten wird .^nima muncki genannt; diese Bilder können hervorgc- rusen und geschaut werden." Er versuchte, darüber nachzudenkcn, aber statt besten dachte er an einen großen, stattlichen Mann in einer weiß, leinenen Jacke. Wo hatte er diesen Mann gesehen? Soin Gesicht war ihm bekannt. Aber was nützte das Grübeln? Er wollte lesen und nicht alte Geschichten ausgraben. Aber natürlich erinnerte er sich. Ta stand die ganze Szene vor ihm — eine Menge Männer und Frauen, von Licht überflutet, und über allen, deutlich, der große, stattliche, bärtige Mann. Cadenhouse machte einen letzten verzweifelten Versuch, seine Auf merksamkeit auf das Buch zu richten. Vergeblich! Auf jeder Seite er blickte er den großen, stattlichen Mann, bis Cadenhouse zuletzt seine sterblichen Augen auf den nächtlichen Himmel richtete und seinen Geist frcigab. Im nächsten Augenblick hatte sich die ganze Begebenheit wieder zusammengefügt, und Cadenhouse durchlebte sie zum zweiten Male. Eines Abends war er in London in seinem Klub mit einem anderen jungen Menschen gewesen, Jeffrey Wylde von Wyldeholm, «in Gutsbe sitzer und Nachbar, der auch sein Gut in jungen Jahren geerbt hatte. Tie hatten beide noch erste Freude am Besitz und ihrer jungen Männ lichkeit, und die großen Städte festesten sie, um sie zur Weisheit oder zum Untergang zu führen. Sie hatten sich ihr ganzes Leben gekannt. Gleiche Interessen und enge Nachbarschaft hatten eine gewisse Intimität zwischen ihnen gebildet. Wie es sich oft bei Gleichgestellten findet, hatten sie eine gewisse Sympathie für einander. Aber sie waren innerlich zu verschieden, um wirkliche Freunde zu sein. Gerade damals war Jeffrey Wylde mehr dafür, zu handeln, während Cadenhouse es vorzog, über alles nachzudenken. Zufällig hatten sie sich getroffen und speisten zusammen. Tabcc tauchte die Frage auf, was sie nun beginnen sollten. „Komm miit, schau dir Links an", sagte Jeffrey. „Wer ist Links?" fragte Cadenhouse. „O, ein komischer Kerl, der sich durch eine Mischung von Getränken ein Vermögen erworben hat. Er schwört darauf, daß die Getränke von ihm erfunden und einzig dastehend sind. Das Ganze besteht darin, zu- zusehcn, wie er die Flüssigkeiten mischt, und dabei seinem Reden zuzu hören. Er gießt die Getränke über seinem Kopf von einem Glas in das knmour»'s 1 llunst«! von ksnko. - SK»e»Ir Iron-vnEnivnK. - Sokn ergiebig. - V«k»ve»sll «nkSNUvk. 435 M.' isterknut, Hoilieseraut. Hosts srmei SM-Pmiu billigst geg Barz.Königs:«. >7. Lebumanu. «<nni kirvluos, König,naste S. ' «VlNV. »o>»»> Piantnos, Flügel und Harmoniums von erben Fabriken in ollen Preislagen lll«. Ual»<»lvlL^, Marlgrasenstr.8 «NN kiaomvs.k'lützol L «avium» mit uoä atme Org« l-?o<tule, P«rkanPun<I V«r»»t«tun8. «2»«« S. Bt/«««», Xenmarbt 28. 1 Veimiernng, gr. 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