Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980502022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898050202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898050202
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-05
- Tag 1898-05-02
-
Monat
1898-05
-
Jahr
1898
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
or. 4 i 11 9 7 6 6 7 7 L 11 1 2 9 10 4 3 11 5 3 11 7 1 Ü 5 2 3 1 5 ! ? ! 8 den. 4 6 2 II 4 10 5 ! 8 1 5 1 3 10 ! 5 4 8 8 I 7 11 3 1 1 7 7 o 8 9 6 9 6 7 6 2 5 10 1 8 6 3 4 5 4 6 1 ü 3 4 7 3 8 7 4 2 3 2 3 9 1 2 3 2 10 8 23 7 28 6 22 20 28 19 17 26 18 17 20 12 25 3 13 21 29 25 11 12 5 1 I 4 18 4 4 19 II 25 1 14 14 10 25 15 28 23 10 6 28 18 3 13 I 20 27 9 15 2 1 10 6 4 7 28 26 19 3 23 14 I 30 21 30 8 3 16 13 26 15 16 12 22 2. AeilU M LchM ÄBKIt mi> WM M.M, MM 2. Mui ML WAAMck.) VolksmrWaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes. Ml» für tztM Ltzell bestimmte» Sendung« sind tu kickt« an d« verantwortlich«» Redakteur desselben T. G. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: »nr von 10—11 ll-r vor», und non 4-- Uhr Nach» Telegramme. V. Warschau, 2. Mai. (Prlvat-Telegramm.) Die General. Versammlung der Warschauer DiScoatobank beschloß pro 1897 die Lerthriluog einer Dividend« von 8 Proc. gegen 7'/, Proc. im Vorjahr«. Dauernde Gewerbe-ÄussteUung. Kleid e r schr a n t - S chr e i b ti s ch, D. R. G. M. Nr. SV 12V, JosefFeller, Leipzig, Südstrahe 28. Hotel zimmer und Gargonwohnungen lassen sehr häufig in Bezug auf Größe viel zu wünschen übrig und ist eS deshalb für den Ver- miether oft mit Schwierigkeiten verknüpft, die nöthigen Möbel darin unterzubringen. Der Feller'sche Kleiderschrank-Schreibtisch trägt zur Beseitigung dieses UebelstandeS viel bei. Wie schon der Nam« besagt, besteht dieses Möbel aus zwei Theilen, dem Kleiderschrank und dem Schreibtisch. Die Verbindung beider Theile ist derartig hrrgestellt, daß der Schreibtisch in die Thür des Kleiderschrankes ein gelassen ist. In geschloffenem Zustande zeigt sich der Schrank nur alit Kleiderschrank, klappt man jedoch das Mittelstuck der Schrank- thür herab, so erhält man dadurch die Schreibplatte und es wird «in Raum freigelegt, welcher verschiedene Fächer und Kästchen ent hält, die genügend Raum für die Briefschaften u. s. w. einer Privatperson bieten. Es find somit zwei Möbel in einem vereinigt und damit der Vortheil geboten, erstens, daß Raum gespart wird, und zweitens die Anschaffungskosten wesentlich verringert find. — Dieser Schrank ist auch als Wäsche- und Bücherschrank zu verwenden und wird in 9 verschiedenen Formen ausgesührt, ebenso zu schon vorhandenen Möbeln paffend angefertigt. — Patentirte» Unidersal-Closet, F. W. Graupenstein, Leip zig. Dieses neue Closet ist aus Gußeisen hergestellt und innen «maillirt. Der Tragschenkel ist verstellbar und zwar läßt sich derselbe in horizontaler Richtung um fast 180 Grad drehen. Dadurch wird ermöglicht, daß das Universal-Closet selbst in den beschränktesten Räumen aufgestellt und in bequemer Weise mit vorhandenen Rohr leitungen verbunden werden kann. < « Gewerbliches Schuhwesen. k' Originalmittheilung des Patentanwalts Sack, Leipzig. Widerrechtliche Anmeldung von Erfindun gen. Nach dem Patentgesetz erhält derjenige eine an sich neue und patentfähige Erfindung geschützt, welcher sie nach Maßgabe des Ge setzes zuerst in vorschriftsmäßiger Weise zur Einreichung bringt, gleichviel ob er der Erfinder ist oder nicht. Um den Mißbrauch dieser Bestimmung zu verhindern, enthält das Gesetz einen Paragraphen, laut welchem die widerrechtliche An meldung zu Gunsten des eigentlichen Erfinders in ein Patent für letzteren verwandelt werden kann. Die widerrechtliche Anmeldung einer Erfindung liegt vor, wenn der wesentliche Inhalt derselben den Beschreibungen, Zeichnungen, Modellen, Geräthschaften oder Einrichtungen eines Anderen oder einem von diesem angewendeten Verfahren ohne Einwilligung ent nommen wurde. Obwohl diese Bestimmung einfach und klar ist, so kann eine Verfolgung widerrechtlicher Patentanmeldungen da durch erschwert werden, daß die widerrechtlich angemeldete Erfindung auf den Namen eines unbetheiligten Dritten eingereicht wird und in Folge dessen die Feststellung einer dolosen Handlung dieses Drit ten sich nicht ohne Weiteres bewirken läßt. Es bleibt daher immer zu beachten, daß Erfindungen, über deren Einrichtung und Wirkung der Erfinder klar ist, sobald als möglich zur Einreichung zu bringen find, damit die Priorität auf jeden Fall gesichert und die Anmeldung seitens Unbefugter verhindert wird. ES ist dies um so leichter durchführbar, als nach dem Ge setz eine vorherige praktische Herstellung und Probe der Erfindung nicht verlangt wird. Vermischtes. Leipzig. 2. Mai. Der Einlösungscours für die in Deutschland zahl baren österreichisch.ungarischen Silbercoupons und ver- loosten Stücke ist auf 84'/, Proc. festgesetzt worden. Es werden demnach für 100 st. gezahlt 169,75 ». Leipzig.Plagwitzer Centralheizungs.Fabrik Max Hammer. In den letzten Jahren hat die Röhrenfabrikation in Leipzig recht bedeutsame Fortschritte gemacht und einen großen Umfang angenommen. Mehr und mehr kommt man nicht nur bei Fabrikbauten, sondern auch bei Errichtung größerer Privatbauten auf die Anlage von Centralheizong zu, und wenn dieselbe unseres Erachten» auch nicht im Stande sein wird, der Kamin- und Ofen- seueruog rin Ende zu bereiten, so ist es doch andererseits gewiß, daß sie ihrer Bequemlichkeit, ihrer vielen praktischen Bortheile halber rc. noch rin weite- Feld vor sich hat. Die Zunahme und Vergrößerung bestehrnder Etablissement», welche die Her- stellung solcher Anlagen sich zur Specialität gemacht haben, spricht deutlich dafür. Die Firma Max Hammer ist kein Neuling aus diesem Gebiete; bereit» im Jahre 1884 wurde ihr Betrieb unter der Firma Hammer L Jäckel in Plagwitz, Moltkestraßr, eröffnet; 1890 finden wir sie unter der jetzigen Firma, aber in vergrößerten Räumen, Gleisstraßr, bi- sie vor circa vier Wochen mit der Fabrikation in ihr jetziges Heim, Platzwitz, Braustraße übersiedelte, wohin auch in den nächsten Tag« die Comptoir- und Expeditton-localitäten verlegt werden sollen. Hier stehen ihr für ihren Betrieb eigene, weite Räume, der modernen Baucoostruction für Fabriken entsprechend, zur Ber- sügung. — Niederlag-raum, Fabrtksaal, Schmiede und Küpser- schmiede; diese und ein ausreichender Kraftbetrieb bieten Bürgschaft, daß die Fabrik auch den weitgehendsten Ansprüchen zu genügen jederzeit in der Lage ist. Der Firma stehen übrigen- über die von ihr auSaeführten Anlagen von Riederdruck-Dampsheizungrn, Warm, wasser Heizungen, Fabrikheizungen mit Abdampf und direktem Dampf rc., sowie Trocknungs-Anlagen zahlreiche und beste Referenzen zur Ver- sügung, und gerade in der letzten Zeit sind ihr wieder größere Auf träge zugegangrn, welche ihr reichliche Arbeit sichern. - Sparkasse in der Parochie Schönefeld zu Leipzig- Reudnitz. Sparverkehr im Monat Avril 1898 : 2661 Ein. zahlungen 168243,01 ^4; 2357 Rückzahlungen IW779,44 ^l; 319 Bücher wurden au-gegrb«n und 294 Bücher sind erloschen. Verzinsung der Einlagen mit 8 Procent. *— Pom Chemnitzer Textilmarkt. (Wochenbericht.) Auf dem hiesigen Garnmarkt« ist nach dem plötzlichen Steigen der Baumwollgespinnstr in Folge de» nunmehr ausgebrochenrn Kriege» zwischen Spanien und d« Vereinigten Staaten eine Re- action eingetreten. Die Preis» haben sich nicht halten können und hoben den normalen Standpunkt wieder eingenommen. Tie Strumpfbranch« fängt immer mehr und mehr an, an den Folgen der kriegerischen Verwickelungen zu leiden. Die Herbstauf träg« werden mit größter Vorsicht feiten» der hier anwesenden ameri kanischen Einkäufer gegeben, die erwarteten direkten Ordres bleiben au», und di« Hoffnung auf ein flotte» Herbstgeschüft ist vernichtet. Ohne Pessimist zu sein, kann man mit aller Zuversicht annehmen, daß da» Hrrbstgeschäkt unter den zur Zeit bestehenden Verhältnissen einen schweren Schlag erleidet. Aber nicht nur dar kommende Herbstgeschäft wird durch den Krieg hart betroffen, sondern auch der aktuelle Geschäftigana merkt jetzt schon bedeutend die Folge« de» Kriege». Dir amerikanisch,« Jmporthäuser annulliren theilweise ihr« Frühjahr-auftr-,, und Nachausträge, auf welch« man in dieser Saison ganz besonder» rechnete, bleiben jetzt vollständig au». In Stapelwaaren ist ,«r Zeit fast gar nicht» zu thun, da da» Hauptabsatzaebiet, dir Vereinigten Staaten, fetzt zur Periode de« Kriege» nickt in Frage kommen. La» Geschäft nach Eng land ist immer aut zu nennen, jedoch hoben sich di« Erwartungen, welch« man anläßlich der Anwesenheit der großen Anzahl englischer Einkäuser he»t«, nicht bestätigt. Li» in der vorigen Woche hier an wesenden Käufer placirten im Wesentlichen nur Affortirung»-Auf- Iräae. Bon dem südqmerikanischen Markt« erwartet man im Lauft diese» Monat» die Ankunft einer großen Anzahl Einkäufer: hoffentlich bieten dieselben einen kleinen Ersatz für den Autfall der n-edamerikanischen Märkte. Der Keschästlgan, nach Au»land ist sinnlich flott zu nennen; obwohl der Hauptconsum diese» Absatz gebiete» i« starken, glatten Genre» besteht, neigt man jecht auch hier immer mehr zu Pbantasiewaaren hin. — I« Handschuhen dringt der Markt al» Neuheit Frame-Glov«, gestreift mit Seiden- Tambour, welche sich allgemein großer Beliebtheit erfreuen. Herbsi- waorn, sind, wie schon in unseren vorhergehende« Berichte« erwähnt, tti solchen Quantitäten bestellt, daß unsere hiesigen Fabrikanten äußerst stark beschäfttgt sind. Di« Handschuhbronch« hat mit dem Absatzgebiete Amerika nicht so stark zu rechnen wie ihre Schwester, die Strumpfbranche, so daß in diesem Industriezweige die Folgen der amerikanischen Verwickelungen sich bei Weitem nicht so fühlbar machen werden. Die Muster-Collectionen in schottifchen Tricotagenwaaren tragen jetzt fchöne Früchte; wenn auch die Aufträge darin nicht so massenhaft find, so erstrecken sie sich doch im Wesentlichen auf bessere Genres, welche auch guten Nutzen bringen. Leider herrscht hier zur Zeit Mangei an passenden Arbeits kräften, da sich eine große Anzahl von ihnen der Maschinen-Branche zugewendet hat, welche den Arbeitern leichteren und lohnenderen Verdienst bietet. In Möbelstoffen ist flott zu thun; große Quantitäten in Leinen- und Baumwoll-Plüschen sind bestellt wor den; als Neuheit bringt man Genres mit Tinsel-Efsecten (Gold oder Silbersäden), die bei den maßgebenden Abnehmern sehr gutr Ausnahme finden. (Chemn. Allg. Ztg.) *— ZumGrschäftSgangundzurNeumusterung inReichenbach, Mylau undNetzschkau wird der „Leip- ,iger Monatschrift für Textil-Jndustrie« u. A. berichtet: Soweit ich jetzt seststellen läßt, war das Geschäft in der nunmehr beendeten Saison theilweise weniger zufriedenstellend gewesen und kann das- elbe nicht mit demjenigen in den benachbarten Jndustriebezirken auf gleiche Höhe gestellt werden. Mit Beginn der neuen Saison hat sich das Geschäft jedoch wieder etwas belebt, so daß man glaubt, für die kommende Saison ein günstigeres Resultat erwarten zu können. Ein verhältnißmäßig gutes Geschäft ist bis jetzt mit Deutschland und England gemacht worden, wohingegen die Ent wickelung des Exportgeschäftes nach Nordamerika noch nicht be- merkenswerthe Fortschritte gemacht hat. Auch der Export nach Südamerika, Asien und Australien hat eine kleine Verzögerung er fahren. Die Neumusterung, welche jetzt saft beendet ist, ist ziemlich bedeutend gewesen, sowohl in der Damenlleidcrstoffbranche als auch in der Confectionsstoffbranche. Auch in der Flanellfabrikation hat man dieses Mal stark gemustert. Viel, vielleicht ain stärksten, sind in der Kleiderstoffbranche Jacquardwaaren gemustert worden, zum Theil in Uniartikeln, zum Theil für bunte Stosse. Carreaux sind in den Eollectionen vielfach stark vertreten, sie wurden aber mehr in Schaftartikeln ausgemustert als in Jacquardartikeln. Gegen Ende der Mustersaison hat man bedruckten Artikeln größere Auf merksamkeit zugewendet, in der Damenkleiderstosf-, wie auch in der Flanellbranche. Als Motive für die Druckdessins nimmt man theilweise Phantasiemuster, theilweise auch Muster, die sich der Travers-, Chevron- und Grecquemode anpaffen. Neben glatten bedruckten Stoffen werden auch Stoffe mit eingescheertem und ein geschossenem Phantasiegarn bedruckt, und zwar schwarz auf roth, schwarz auf blau, dunkelgrün auf roth, oliv auf roth, schwarz aus dahlia u. s. w. Die eingescheerten und eingeschossenen Efsectgarne sind stets nach der Farbe gefärbt, welche aufgedruckt wird. *— Gewerkschaft Rhenania in Lugau. Das Jahr 1897 war infolge der Reconsiruclioii der Bictoriaschachtanlaqe ein Jahr der Umwälzung. Die Neubauten und Verbesserungen haben nicht nur sehr hohe Kosten verursacht, sondern auch die Erträgnisse des Werkes durch Störungen ganz bedeutend beeinträchtigt. Ganz besonders haben auch Reparatur- und Erneuerungsarbeiten an zwei Kesseln eine sehr bedeutende Steigerung im Selbstverbrauch verursacht. Ferner wurde der Ausschluß der in Angriff genommenen Grubenseldtheile in Folge unvorhergesehen entstandener Verwerfungen in empfindlichster Weise aufgehalten. Mehrere Querschläge mußten getrieben werden. Diese Grsteinsarbeiten erforderten an Löhnen allein schon die Summe von 136 000 Außerdem hat aber auch die veränderte Sachlage außerordentlich störend auf die Förderung eingewirkt. Zwar wurde das vorjährige Fürderungsquantum etwas überschritten, jedoch ge. uügte die geförderte Kohlenmenge nicht, um die auf das verflossene Jahr gesetzten Hoffnungen verwirklichen und mit Gewinn abschließen zu können. Die Förderungsmaschine ist noch mit neuen Seiltrommeln und die Preßluftmalchine mit neuen Lustcylindern zu versehen. Diese Arbeiten dürften bis End« Juni 1898 vollendet sein. Alsdann werden sich die Betriebsanlagrn des Victoriaschachtes in durchaus gutem Zustande befinden. Die Produktionskosten werden sich vorausaussichtlich in Zukunft niedriger stellen. Die Gesammtsörderung betrug 566 328 dl, verkauft wurden 392 403 Hektoliter. Für 1897 ergiebt sich ein Verlust von 14 523 hierzu 8648 Verlust vom Vorjahre, 23 261 Gesammlverlust bis Ende 1897. An Zubuße gingen ein im Jahre 1897 47 727 es bleiben demnach zur Verfügung 24 566 Von diesem Betrage sind zu Abschreibungen auf die einzelnen Conten zu verwenden 15 624 >1, so daß ein Dispositionsfonds von 8942 verbleibt. >( Auerbach i. Vogtl., 1. Mai. Die hiesige städtische Spare ässe erzielte im Jahre 1897 einen Reingewinn von 71975,52 wovon der Stadtcasse 50000 zugesührt und die Resssumme den Reservefonds überwiesen wurde. Die Einlagen, welche im Jahre 1896 aus 1 599 332,71 sich beliefen, stiegen im BerichtSzahre auf 1699 662,61 ^l; die Rückzahlungen betrugen 1587 864,65 (1896: 1244 662,85 Infolge der äußerst regen Banthätigkeit konnten im verflossenen Jahre dir überschüssigen Baorbestände vollständig in Hypotheken angelegt werden, so daß sich der Ankauf von Werlhpapieren nicht nöthig machte. Es betrugen die Neuausleihungen gegen Hypothek 641185 ^l, welche Höhe bisher noch nie erreicht worden ist. *— Die 33. Delegirten-Versammlung des Crntralvereins der deutschen Wollenwaaren-Fabrikanten findet in Crim- mitschau statt am 15. bis 17. Mai. Auf der Tagesordnung für den 16. Mai stehen n. A. folgende Gegenstände: Früh 9 Uhr Er- öffaullg der Versammlung. Bericht des Vorsitzenden über die Vor- gänge innerhalb deS EentralverrinS in der Zeit von Anfang Mai 1897 bi» 14. Mai d. I. — Vortrag der Jayresrechnung über den Fonds aus der Ausstellung der deutschen Wollenwaaren-Jndustrie« Ausstellung In Leipzig im Jahre 1880. — Vortrag deS Herrn General- secretair H. A. Bueck, Berlin, über „Die Handelsverträge und die Vorbereitung zum Abschluß derselben". — Vortrag des Herrn Moritz Schanz, Chemnitz, Mitglied der wirlhschaftlichcn Commission nach China und Japan, über „Wollenwaarcn in Oflasien". — Richtig» sprechuna der Jahresrechnungen rc. n. Mngcln b. Oschatz, 1. Mai. Am 28. April hielt die hiesige Ofen», Porzellan, und Lhonmaarenfabrik (Gesellschaft mit beschränkter Haftpflicht) ihre dritte ordentliche General-Versammlung ab. Der Vorsitzende erstattete Bericht über die Prüfung der Jahres- rechnung, weiche dir Genehmung der Genrralversominlung fand. Ebenso wurde die Bertheilung de» Reingewinnes (4 Proc. Dividend«), die Aufnahme einer Hypothek und die Erhöhung des Gesellschaft», kapital- um 100 000 genehmigt. * TreS-en, 30. April. Die General-Versammlung der Dresdner GaSmotorenfabrik vormals Moritz Hille genehmigte einstimmig den bereit- ouszüglich besprochenen Ge schäftsbericht, sowie den Rechnungsabschluß für 1897 und die vor geschlagen» Verwendung des Reingewinne« und rrtheilte dem Vor stände die Entlastung. — Nach Mittheilung der Direktion hat sich da- neu, Geschäftsjahr gut angelassen und berechtigt zu der Hoff- nung auf Erzielung eines günstigen Resultates. — Die aus 5 Proc. für die Aktien lut. und L festgesetzte Dividende gelangt zur sofortigen Au-zahlung. o. Waltet Shauscik I. Mai. Gegenüber den aus anderen thüringischen Jndustrie-Städten laut gewordenen Klagen über den infolge deS AuSbruchc» der Feindseligkeiten zwischen Spanien und den Bereinigten Staaten zurückgehenden Geschäftsgang kann von hier und au- der Umgegend gemeldet werden, daß täglich noch Aufträge von Amerika bet den hiesigen Fabrikanten «in- gehen; auch sollen noch von keiner Sette frühere Bestellungen zurückgezogen worden sein. Die Befürchtungen, daß der Krieg auch für dir hiesige Industrie von großem Nachlheil fein würde, scheinen demnach nicht berechtigt zu sein. — Hoffentlich kommt der hinkende Bote nicht nach. * V«rl1n» I. Mai. Der deutsche Botschafter in Washington hat in Folge erhaltenen Auftrage» in Gemeinschaft mit seinen Collrgen gegen di« teabsichtiate Erhöhung der Tonnragelder Vorstellungen bet der amertkauilchea Regierung erhoben. Der Senat beschloß darauf, zunächst die Vertreter der fremden Schiff- fahrtS-Geftlsschasttn zn hören. * Vrrlt«, 30. April. VonderBörf«. Die wagemu thigen Flaumacher der Vorwoche haben ihre Position nicht lang« auSnutzen können, denn der Verlaus de» spanisch-amerikanischen Kriege» bot bilher keine welterschütternden Ereignisse, überdies hatte sich an all,« Westmärkten ein ungeheure» Baisse-Engagement angesammelt, dessen Clattstellung erfolgen mußte, nachdem e» klar geworden war, daß man sich vorerst in der Beurtheilung der wirthschastlichen Be gleiterscheinungen der zum Au»bruch gekommenen Feindseligkeiten getäuscht hatte. Die New Parker Speculation, die sich mit ganzer Kraft an dem EntwerthungSproceß betheiligt hatte, nahm aus allen Gebieten Rückkäufe vor, und da» war dann von bestimmendem Einfluß für die Haltung der Londoner und Pariser Börse, wo sich nicht nur der Amerikanermarkt, sondern auch die Kafsernwerthe und die maßlos gedrückten spanischen Fond» zu erholen vermöchten. Diese Tendenz-Befestigung hat hier kräftig nachgewirkt, zumal die Haussepartei mit umfassenden Meinungskäufen eingriff und hier durch überall Deckungen erzwang, die für alle vordem ins Weichen gerathenen Papiere zum Theil so bedeutende Coursgewinne im Ge- olge hatten, daß schließlich von einer allgemein zuversichtlichen Stimmung gesprochen werden konnte. Tie Fixer, die auf den diesmonatlichen Ultimo so große Hossnungen gesetzt hatten, haben wieder einmal eine böse Erfahrung gemacht: die Welt ist inzwischen nicht aus de« Fugen gegangen, die spanisch-amerikanische Flotten demonstration hat bis jetzt einen recht harmlosen Eindruck gemacht, der europäisch« Handel ist noch nicht ins Stocken gcrathen, und, was die Hauptsache ist, der internationale Geldmarkt hat eine so wesent liche Erleichterung gezeigt, daß nunmehr die Disconterhöhungen der Bank von England und der Neichsbank nicht mehr in Frage kom men. Die Ultimoregulirung an unserer Börse hat sich unerwarteter Weise sogar unter leichten Geld-Verhältnissen vollzogen und ist, wie wir das vor acht Tagen an dieser Stelle in Aussicht genommen haben, in durchaus glatter Weise vor sich gegangen. Es ist mehrfach behauptet worden, der Umschlag der Stimmung sei zum Theil aus die Intervention der Knute banczue zurückzuführcn, die den Pessi mismus der Tagesspeculation hinsichtlich des cubanischen Zwischen- alls nicht theilen, vielmehr ein baldiges Ende der spanisch-ameri kanischen Streitigkeiten erwarten wollte, wobei sie sich auf den Schwächeznstand der kriegführenden Mächte berufen konnte. Tie Course sind für viele Werthpapier-Gattungen um Procente gestie gen, besonders gilt dies für die Bankaktien, Montan- und Schiff- ahrtswerthe, auf die sich letzthin der Baissefeldzug vornehmlich er- treckt hatte; aber auch die fremden Fonds und die Bahnactien besserten ansehnlich auf, und was die durch Angstverkäuse geworfenen einheimischen Rentenwerthe betrifft, so vermochten sich von letzteren die maßgebenden Titres um ca. 1 Proc. zu erholen. Auch aus dem Gebiete der per Cassa gehandelten Jndustriepapiere gab es be trächtliche Courserhöhungen, da sich für die vereinzelt aus ihrem Besitz herausgedrängtcn Speculanten neue kapitalkräftige Käufer anden, die trotz der Kriegsbulletins höhere Preise anlegten und es dahin gebracht haben, daß selbst die.sogenannten schweren Effecten aus höherem Stande als in der Vorwoche schließen. Anlaß zu die ser Kauflust gaben die recht befriedigenden Nachrichten, welche über den in den Jndustriebezirken zur Zeit verzeichneten Geschäftsgang vorlieqen. In Rheinland-Westfalen zeigt sich fortgesetzt lebhafte Nachfrage nach Kohlen, auch im Eisen- und Tkahlgcwerbe bleibt die Beschäftigung rege, was besonders für Oberschlesien gilt, wo augenblicklich irgend welche Besorgnisse vor einer Verschlechterung der Marktlage nicht gehegt werden. Wir haben bereits ausgeführt, aus welchen Ursachen diese Anschauung resultirt. Daß der Absatz an Eisen- und Stahlfabrikaten sich durch den Krieg vermindere, kann zunächst nicht als wahrscheinlich gelten, wenn auch die Möglich keit von Störungen in der Ausfuhr nicht ausgeschlossen ist. Ihr gegenüber steht eine anhaltend gute und steigende Aufnahmefähig keit des Inlands, sowie die Anwartschaft auf «ine Zurückhaltung der amerikanischen Concurrenz durch die politischen Verhältnisse. Immerhin will es der Ernst der Situation, daß man nicht gar zu optimistisch die Eoursbewerthung beurtheilt, denn es ist immer wie der daran zu erinnern, daß die finanziellen Aufwendungen der kriegführenden Staaten für Europa unerfreuliche wirthschastspoli- tische Ueberraschungen zeitigen können, was besonders für den Fall gilt, daß der Krieg sich längere Zeit hinziehen sollte. Ein bischen Vorsicht dürfte deshalb Wohl am Platze sein. Unsere Börse wollte in dieser Woche bereits das Ende des blutigen Schauspiels sehen, indem sie den ersten scharfen Zusammenstoß erwartete und dann mit Rücksicht auf das unterliegende Spanien die Vermittelung der europäischen Großmächte escomptirke. Inzwischen sind die Getreide preise unheimlich gestiegen, in einzelnen Ländern haben sie schon eine derartige Höhe erreicht, daß die Aufhebung der Getreidezölle energisch verlangt wird, letzteres gilt namentlich für Oesterreich- Ungarn, Italien und Portugal. Auch in Deutschland hat die Ge treide-Preissteigerung im Laufe der Woche weitere bedeutende Fort schritte gemacht, und man kann trotzdem noch keine Gründe ausfindig machen, welche aus einen baldigen Rückgang schließen lassen. (Verl. Act.) *— Vom Berliner Kurenmark t. Das Geschäft in Kalikuxen und Bohrantheilen ist zwar immer noch als ein verhältnißmäßig stilles zu bezeichnen, indessen ist nicht zu ver kennen, daß die Neigung zu größerer Lebhaftigkeit, über die wir schon in der vorigen Woche berichteten, anhält und weitere Fortschritte macht. Für einzelne Werthe zeigte sich in den letzten Tagen sogar wieder recht lebhaftes Interesse und zwar in erster Reihe für die Kuxe der Gewerkschaft Bürbach. Tie Nachricht, daß das jüngere Steinsalzlager angefahrcn ist, hatte zeitweise eine so lebhafte Kauf lust zur Folge, daß die Nachfrage nur zu wesentlich gesteigertem Preise befriedigt werden konnte, und wenn auch gegen Schluß der Woche Gewinnrealisationen ausgeführt wurden, so blieb dennoch die Tendenz eine sehr feste. Im Uebrigen find noch Schlüssel und Gustavshall als fest und höher zu erwähnen, auch Mathias waren mehrfach gesucht. Auffallend matt lagen am Sonnabend Ronnen berg auf Gerüchte über ungünstige Wasserverhältniffe. — Sehr fest und zeitweise auch recht lebhaft gestaltete sich der Markt für Kohlenkux e. Die günstige Lage der Montanindustrie ist hier maßgebend; namentlich aber herrscht fortgesetzt Meinung für solche Werke, von denen man annimmt, daß über kurz oder lang eine Umwandlung der betreffenden Unternehmungen in Aktiengesellschaf ten oder eine Fusion mit solchen stattsinde« wird. So stellten sich General Blumenthal ganz erheblich höher, wenn dieselben auch ihren höchsten Coursstand nicht zu behaupten vermochten. Bedeutende Preissteigerungen erzielten ferner Königin Elisabeth, Centrum, Lothringen, König Ludwig und Gras Moltke, wogegen Rosen blumendelle, Humboldt und Bommerbänker Tiefbau schwach lagen.— Von Erzkuxen waren wiederum Neue Kirche bevorzugt. (Kux.-Z.) *— R e i ch s l> a n k. Im preußischen Hcrrenhause kam am 27. April bei dem Etat der Münzverwaltung Graf von Mirbach auf die letzte Rede des Präsidenten des Reichsbank-Dircctoriums Or. Koch im Herrenhause bei der Berathung des Gesetzes über die Cen- tral-Genossenschaftscasse zurück und führte aus: Herr Rcichsbank- Präfident Or. Koch hat anerkannt, daß ein stabiler, niedriger Dis kontsatz von großer Bedeutung und ein erstrebenSwerthes Ziel der Reichsbank sei. Ich acceptire das vollkommen. Der Discontsatz der Reichsbank ist aber jetzt wieder bi» auf 4 Proc. gestiegen, während er in Frankreich dauernd nur 2 Proc. beträgt. So lange unser Baarvorrath so gering ist wie jetzt, kann unsere Bank nicht den niedrigen Discontsatz halten. Tas Ziel eines stabilen und niedri gen Diskontsatzes ist nur zu erreichen durch eine Reform der Reichs bank: Beseitigung der Notcnfteuer, unbeschränkte Noten-Emission in bedeutendem Umfange und Verwaltungsmaßnahmen zum Schutze unsere» Goldbestandes. So sehr ich Anhänger der Doppelwährung bin, so muß ich doch sagen: so lange wir dir Goldwährung haben, ist der Goldbestand die entscheidende Deckung für uns. Ich bitte de» Herrn Minister-Präsidenten, die Verwaltung-Maßnahmen dazu bald in Erwägung ,u ziehen. Ich werde den Herren demnächst noch eine Denkschrift über meine Vorschläge unterbreiten. — Darauf er widerte der Präsident de» ReichSbank-Directorium» Or. Koch: Ich bedauere, daß Gras Mirbach die Angelegenheit nicht im Reichs tage besprochen hat. Diese» Hau» kann über die Frage nicht ent scheiden. Graf Mirbach hat nicht bestritten, daß wir im letzten Herbst Veranlassung hatten, den Tiseont zu erhöhen. Der groß artige Aufschwung von Handel und Industrie, das große Bedürf nis, des Verkehrs führte damals zu einer ganz ungewöhnliche« An spannung de» Tredits und nöthigte uns so zur Erhöhung de» Dis kont». Daß er jeht neuerding» wiederum erhöh» werden mußte, ist doch nicht meine Schuld; auch der weiseste Bankpräfident konnte doch den spanisch-amerikanischen Krieg nicht voraussehen. Ohne den Krieg wären wir bei dem niedrigen Diskont geblieben. E» ist übrigen» nicht viel Gold in da» Au»land abgeslossen. Bei dem leb haften Verkehr unter den einzelnen Ländern kommt e» von Zeit ,« Zeit dazu, daß Zahlungen in baarem Geld« geleistet werden müssen, und dann geht eben Gold hinau». E» herrscht seit Jahren Streit darüber, wie dieser Goldabzug zu vermeiden ist. Ein Mittel ist die Erhöhung de» Diskonts. Da» Lieblingskind de» Herrn von Mirbach, die Goldprämie, wird von allen Sachkennern verworfen. Die Prämie würde uns die schwere Aufgabe auferleaen, zu prüfen, wer unnützer Weise Gold gebraucht. Wenn da» Gold nicht von der Bank genommen werden kann, muß es vom Lande genommen werden. To» ist auch anderwärts geschehen. Da» einzige Mittel ist der höhere Diskont. <kr legt allerdings dem Handel und der Landwirthschaft große Opfer auf, aber im Handel hält man einen vorübergehenden Diskont von 4 bl» 5 Proe. nicht tür zu hoch, man hat sich auch nicht darüber beschwert. E» ist ein natürliche» Schwanken vorhanden; manchmal ist da» Geld billiaer. manchmal theurer. Wollten wir den Leuien Thaler oufzwingen, so würde das einen schlechten Eindruck für unsere Goldwährung machen. Ge rade diese hat unseren Noten ihr Ansehen verliehen. Wir können unsere Landesvaluta nicht «ntwerthen. Die Geldprämie hat unge fähr den Charakter eine» Agios. Die Vorschläge über die Reorgani sation der Neichsbank mag uns Graf Mirbach unkerbrtiten, wir werden sie würdigen. *— Deutschlands Außenhandel. Im MSrz ergab im deutschen Zollgebiet die Einfuhr in Tonnen zu 1000 lc^ netto: 3 255 269 gegen 2 928111 im März 1897, unter anderen 96 Tonnen Edelmetalle. Gestiegen ist hauptsächlich die Einfuhr von Drogen und Farbcwaaren (um 42616), Erden und Erzen (um 78 251), Holz (um 172 138), Petroleum (um 23 233), Steinen und Stetnwaaren 15 495) und Kohlen (93139), während die Einfuhr von Baumwolle und Baumwollenwaaren, Flachs, Leinengarn und Leinwand, Seide weniger zuaenommen, die Einfuhr von Wolle vnd Wovwaaren (um 2661), Abfällen (37 595), Getreide (77 653) uud Materialwaaren 10 l65) erheblich abgenommen hat. Die Gesammteinfuhr im ersten Vierteljahr 1898 beträgt 8 772019 gegen 7 857 770 im Vorjahr. Sechs von 43 Zolltarisnummern zeigen eine verminderte Einfuhr, die übrigen dagegen zum Theil eine starke Steigerung, hauptsächlich Kohlen (um 313 453), Holz (268 652), Erden und Erze (167 280), während Getreide nur ein Mehr von 18650 ergiebt. Alle Rohstoffe und halbfertigen Erzeugnisse für die Textilindustrie ergeben größere Einfuhrmengen als 1897. Ter Einsuhrwerth für da» erste Vierteljahr 1898 ergiebt nach den für 1897 festgesetzten EiahritSwerthen in 1000 1302 204 (gegen 1133 306 im Vorjahr), hiervon Edel- Metalle 83 592 gegen 21593. Die Ausfuhr ergab im März in Tonnen zu 1000 netto: 2 392 779 (2 255 869), unter Anderen 44 t Edelmetalle. Gestiegen ist hauptsächlich die Ausfuhr von Drogen (um II 186), Eisen und Eisenwaaren (32109), Erden und Erzen (29 289), Getreide (40 585), Steinen (20,667), Kohlen (65 689), Thon- waaren (10910), während die Ausfuhr von Materialwaaren be- deutend (um 87 543) zurückgegangen ist. Allein auf Rohzucker, wovon 37 313 gegen 127 010 ausgingen, kommt ein Ausfall von 89697. Die Gelammtausfuhr im j. Vierteljahr 1898 beträgt 6 889 030 gegen 6 070 568 im Vorjahr. 12 von 43 Zolltarif, nuniiuern zeigen eine geringere Ausfuhr, während bei den übrigen eine zum Theil ganz beträchtliche Zunahme der Ausfuhr zu bemerken ist. Hauptsächlich sind dies: Kohlen (um 416 397), Getreide (122219), Erden und Erze (II2 803), Eisen und Eisenwaaren (76 365), Drogen (37 429). Erheblich ist nur der Ausfall bei Materialwaaren, die nach der starken Zuckerausfuhr nach den Bereinigten Staate» im Vorjahr und der jetzigen Erschwerung der ZuckerauSsuhr nm 47 035 weniger ergaben. Die Ausfubrwerthe stelle» sich für das erste Vierteljahr 1898 nach den für 1897 fest- gesetzten Einheitswerthen in 1000 : 917 224 gegen 849 287 im Vorjahr, hiervon Edelmetalle 16 778 gegen 22131. *— Berlins Spiritusbestände enthalten nach ungefährer Schätzung etwa 7'/, Millionen Liter gegen 11 Millionen gleichzeitig 1897 und 13'/, Millionen im Jahre 1896. Von einer genauen Bezifferung der Borrälhe kann bei der Schwierigkeit, mit der die Angaben über den Inhalt der einzelnen Lagerhäuser zu erlangen sind, keine Rede sein; es sind die Zahlen immer nur unter Vorbehalt gegeben. s:j Hein, Lehmann L Co., Trägerwellblech- Fabrik und Signalbau-Anstalt. Tie General-Ver sammlung bot jenes traurige Bild von Gleichgiltigkeit und Theil- nahmlosigkeit der Actionaire, an welchem das ganze Actienwesen, Dank einer durchaus verfehlten Gesetzgebung, krankt und zu Grunde zu gehen scheint. Es waren nicht soviel unabhängige Actionaire erschienen, als die Hand Finger zählt, und auch diese hätten ohne Nachtheil zu Hause schlafen können, denn Niemand sprach ein Wort. Tas Unternehmen ist eine Gründung der Bankiers Gebrüder Sommerfeld, d. h. auf Schwindel bafirt. Demgemäß zahlte es für das erste Jahr 1888 die schwindelhafte Dividende von 14 Proc., worauf die Actie» am 26. Februar 1889 an der Berliner Börse zu 164 cingeführt und noch an demselben Tage den Dummen zu 185,25 angehängt wurden. Tann gab es 5, 6 und 0 Proc. Dividende und als die Sommerfeld 1891 sich erschossen, war die Gesellschaft schwer geschädigt, mußte die Aktien Zusammenlegen und 50 Proc. zuzahlen. Tann hoben sich die Dividenden allmählich von 2 auf 4, auf 6, auf 9 und j8S7 sogar auf 12 Proc. Es ist anscheinend nicht nur alles frühere Leid glatt gemacht, sondern auch eine hohe Ren tabilität geschaffen. Gern erkenne» wir eine sehr bedeutende Besse rung an, können indessen nicht verhehlen, daß sie nur mit Opfern erreicht ward. So hatte beispielsweise die Gesellschaft ursprüng lich nur 400 000 Mark tzypothekenschuld, jetzt ist sie aus 694 200 Mark gewachsen, wozu noch weitere 666 427 Mark Buchschulden kommen. Eine günstige finanzielle Lage ist dies nicht. Das Aktien kapital war von 1 100 000 Mark auf 904 000 Mark herabgemin dert, jetzt ist es größer denn je, 1225 000 Mark. Es wäre von außerordentlichem Werthe gewesen, der Gesellschaft da» kleine Aktien kapital möglichst zu erhalten, aber dieser wichtige Punct ist bei Aus gabe der neuen 321 000 Mark Actien so gut wie gar nicht berück sichtigt. Die Erhöhung wurde in der GÄreral-Versammlung vom 29. April 1897 beschlossen und der Emissionspreis für.ein Con- sortium auf 120 Proc., für die Actionaire auf 124 festgesetzt, obwohl die Actien an jenem Tage 145,50 standen. Eine reiche Gesellschaft kann allenfalls Geld zu Gunsten der Actionaire fortwerfen, aber eine so schwer verschuldete darf die» unter keinen Umständen. Die Verwaltung hätte daher den Actionairen sagen müssen, daß die Geschäfte vorzüglich gingen, daß wieder eine höhere Dividende zu erwarten sei und daß die Actien nicht unter 145,50 fortgegeben werden dürften. Statt dessen gab man sie zu 120 fort und bewilligte ihnen obendrein die Dividende für» volle Jahr, obwohl da» Geld erst im letzten Quartal einging. Diese Emission, wenn mit Geschick bearbeitet, konnte 100 000 Mark mehr der Gesellschaft bringen, denn heute stehen die Actien 187,75, also 217 475 Mark höher als sie emittirt wurden, während ca. 40 000 Mark außerdem an Dividende den Abnehmern gezahlt wurden. Die Fabrik der Gesellschaft wird aus Berlin nach Reinickendorf verlegt und ist hierzu die Emission der 321 000 Mark junger Actien erfolgt. Das Terrain allein kostet 124 000 Mark, das Uebrige werden die neuen Baulichkeiten und Uebersiedelunq verbrauchen. Solche Verlegung ist immer kostspielig und pflegt Wochen, wenn nicht Monate lang den Betrieb ,u ver ringern; es war daher sehr richtig, daß 60 000 Mark aus dem Jahresgewinne zur Ueberfiedelung zurückbehalten wurden. Richtiger wäre freilich gewesen, schon au» dem 1896er Gewinne einen gleichen Betrag zu reserviren. Der gegenwärtige Cours ist, wenn man au» weiter ans 12 Proc. Dividende rechnen könnte, nicht hoch, rechnen wir dagegen den dreijährigen Durchschnitt von 9 Proc. — nnv die Gesellschaft kann froh sein, wenn sie sich diesen dauernd bewahr» — so ist er nicht billig. Der Umsatz in 1897 betrug 3 49 9 729 Mark was im Verhältnis; zum Actiencapital günstig ist, im lausenden Jahre waren bi» 29. April, dem Tage der General-Versammlung. 2 200 000 Mark Aufträge eingegangcn. *— Allgemeine Versicherungs-Gesellschaft für See-, Fluß- und Landtransporte in Tres- den. Tas verflossene Jahr hat, wie in dem Geschäftsberichte der Verwaltung ausgeführt wird, für die Gesellschaft, ungeachtet, daß sie noch in seinen letzten Tagen von einigen schweren Schäden betroffen wurde, befriedigende Resultate ergeben. E» gestattet bei 272 860 Mark Reingewinn die vorjährige Dividende von 75 Proe. zur Ver- theilung zu bringen, was um so erfreulicher ist, als die Lage der Transport-Versscherungsbranche sich verschlechterte. Die Prämien einnahmen haben eine abermalige Ausdehnung erfahren und sind um ca. 130 000 Mark auf 3 366 439 Mark gestiegen gegen 3 230 722 Mark im vorigen Jahre, trotz Einschränkungen, welcbe die Verwal tung bei Geschäften vorgenommen hat, die sich al» nicht mehr lucra tiv erwiesen. Di« Rückverficherungsprämien betragen 1 334 704 Mark gegen 1 376 385 Mark, dagegen die Ristorni 64 783 Mark gegen 33 743 Mark. Provision, Rabatte und Courtagen 415 979 Mark gegen 408 342 Mark im vorigen Jahre. Für Verwaltungskosten u. s. w. verauiaabte die Gesellschaft 184 893 Mark (worunter 34 724 Mark für Steuern) gegen 175 484 Mark. An Zinsen gingen ein 73 801 Mark gegen 76 371 Mark, an Policengeld 549 Mark gegen 583 Mark. Tie Schäden beliefen sich auf zusammen 2979 652 Mark brutto gegen 2 386 261 Mark im vorigen Jahre. Netto, d. l, abzüglich der Bniheile der Rückversicherer und der eingegangcne» Provenu», verbleiben davon sür Rechnung der Gesellschaft 1889 917 Mark. Hiervon sind 670 Fälle unerledigt geblieben. «— Sächsisch« Rückversicherung» - Gesell schaft in Dre»den. Nach dem Geschäftiberichte für 1897 darf da» Ergebniß de» verflossenen Jahre» al» ein befriedigende» bezeichnet werden, da dasselbe wiederum die Bertheilung einer Di vidende von 75 Proc. de» Einfchusse» ermöglich», wenngleich die an dauernd ungünstige Lage de» Tran»port-Berfich«rungsgeschäft» ihren Einfluß auch auf die Rückversicherung naturgemäß autübt. Tä«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)