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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980502022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898050202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898050202
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-05
- Tag 1898-05-02
-
Monat
1898-05
-
Jahr
1898
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Prämleneinuahme, 826 765 Marr, übtrkraf disfenige des Vorjahres, 795 814 Mark; allein die Schäden, 763 581 Marl gegen 702 244 Mark, waren verhältnismäßig größer; sie vertheilen sich auf 9467 Fälle incl. 186 Totalverluste gegen 7867 Fälle incl. 182 Totalver luste im Vorjahre. Von den Schäden sind 1115 Fälle incl. 23 Totalverluste (gegen 1131 incl. 36 Tolalverluste im Vorjahre) uner ledigt geblieben, wofür reichliche Reserven zurückgestellt worden find; dasselbe gilt von den Reserven für die am Jahresschluß noch nicht ab gelaufenen Versicherungen, die daneben bestehende Extrareservc ge währleistet einen angemessenen Ucberschutz. Debitoren sind die ver bündeten Mutter- und Schwesteranstalten in Dresden und Berlin. *— Transatlantische Güter-VerficherungS- Gesell schäft in Berlin. Rach dem Geschäftsberichte für 1897 hat sich die allgemeine Geschäftslage der Transportversicherung nicht gebessert. Gegenüber dem Zuwackss an Geschäften, den die Ge sellschaft durch neu angekntipste Verbindungen erwarb, haben andere ausgegebcn werden müssen, weil die Prämien-Unterbietung dir Grenze überschritt, bis zu welcher noch ein Gewinn zu erhoffen war. Die 1896er Gesammteinnahme betrug 2 892 133 Marl, die 1897er 3 033 053 Mark. Die Gesammtausgabe incl. der Reserven stellte sich in 1896 auf 2 707,654 Mark, in 1897 aus 2 884 985 Mark. Die Prämieneinnahme beträgt 2 459 424 Mark (i. V. 2 342 398 Marl). Tie Schäden, 6643 Fälle incl. 139 Totalverluste, gegen 5352 incl. 129 Totalverluste im Vorjahre, erforderten netto 1 389 576 Mark (1 349 693 Mark). Von diesen Gesammtschäden sind am Jahresschlüsse 447 Fälle (424) unerledigt geblieben. Der Ueber- schuß beträgt 148 068 Mark (184 479 Mark), aus dem eine Divi dende von 16°/, Proc. (wie im Vorjahre) bezahlt wird. s:s Berliner Speditions- und Lagerha us-Actirn- Gesellschaft (vormals Bartz L Co). In der General-Vcr- sammlung wurde von Seiten eines Actionairs der Befriedigung Ausdruck verliehen, daß die Dividenden sich fast jährlich bessern und seit 1891 verdoppelt haben, sie betrugen damals vier, jetzt acht Proc. Weitere Befürchtungen, ob nicht die neuesten Schritte deS Handels ministers betreffs der Staffeltarife die Gesellschaft schädigen werden, zerstreute Dircctor Fiedler. Es haben die deutschen Spediteure gegen diese geplanten Maßnahmen petitionirt und hoffen sie Aenderung zu erlangen. Selbst wenn dies mißglückt, würde Bartz nicht viel leiden, da seine übrigen Erwerbsquellen, Möbeltransport und Lageret, sowie Hausmietheu unverändert bleiben. Aus weitere Anfrage wegen Einstusses der hohen Futterpreis» theilte Herr Fiedler mit, daß er den ganzen Bedarf bis zum 1. Juli bei Mais zu 100 ^!, bei Hafer zu 137,5 frühzeitig gedeckt und einen weiteren günstigen Schluß für Mais gemacht habe; jetzt kostet freilich Mais 120—122 und Hafer 172.^1 Bezüglich des laufenden Jahres wurde mitgetheilt, Laß die Mehreinnahmen bisher 15 000 -4L betrugen, denen nur 5000 -4l Mehrausgaben gegenüber stehen. Dann wurde einstimmig Decharge ertheilt und der turnusmäßig ausscheidende Oberbergrath Wächter wieder in den Aufsichtsrath gewählt. Nähere» ergiebt die im Jnferaten-Theile auf S. 3376 befindliche Bilanz. — An die General-Versammlung knüpfte sich eine Besichtigung deS mächtigen Neubaues an der Kaiferstraßr, der vorn zum Theil Wohnungen, ferner Lagerräume, im Keller Pferdestoll enthält. Die Hellen und lustigen Räume in der guten Gegend werden sehr gesucht und sind fast sämmtlich schon vermiethet, obwohl der Bau erst zu Ende September bezogen werden kann. Man zahlt dort für den Quadratmeter Lagerraum 9 ^l in bester und 7,50 in weniger guter Lage, wodurch eine angemessene Rente des angelegten CapitalS erzielt wird. Mit den Dividenden hoben sich auch die Course, bis 1894 standen sie unter Pari und haben dies seitdem überschritten, gegenwärtig ist 127 notirt, nachdem der Cours früher schon höher war. Die Besorgniß vor den hohen Futterpreisen hat jedenfalls abschwächend gewirkt. *— Preußische Bodencreditactienbank zu Berlin. Ja der General-Versammlung wurden Geschäftsbericht nebst Jahres- bilanz und Gewinn- und Verlustkonto genehmigt, die sofort zahl bare Dividende wie seit vielen Jahren auf 7 Proc. festgesetzt und Entlastung ertheilt. vr.^. Terraingesellschaft Berlin-Halensee. Seitens der Berliner Bank werden am 3. Mai die sämmtlichen 3 500 000 rrpräsentirenden Actien einer neuen Gesellschaft zur Emission ge- bracht, die den schlagendsten Beweis liescrt, wie die Steigerung de- WertheS von Grund und Boden an der Peripherie einer Großstadt genau das nationalökonomische Princip des unearoeck inarements repräsentirt. Die Bauplätze dieser Unternehmung liegen am west lichsten Ende des Kursürstendammes und waren Jahre lang zu sehr billigen Preisen erhältlich gewesen. Erst durch die Verlegung der Südrtngbahnstation Halensee nach dem Endpunct des Kurfürsten- Lamms entstand eine vermehrte Bauthätigkeit, die sich jetzt vom Bahnhof auS ostwärts den Grundstücken dieser Gesellschaft zuwendet. Tas Emissionshaus verkaufte der Gesellschaft zum Selbstkostenpreis 67 025 qm und rin Unternehmer weitere 18 667 qm,letztere zu ArrondirungSzweckeu. Vou den 85 692 qm Bauland sind nach Angaben deS Prospektes etwa 18 390 qm für Bauzwecke zu kürzen, so daß au reinem Bau lande ca. 5167 Quadratruthen --- 73 302 qm verbleiben, hiervon sind weitere 825 qm abzuziehen, die die Gemeinde Wilmersdorf ohne Gegenleistung empfängt, so daß der Besitzstand der Terraingejellschaft 72 477 qm beträgt. Wie hoch ist ihr wahrer Kostenpreis für die Actionaire? Die Gesellschaft zahlte sür das große Object 2 484 000 ^l, für das kleine 686 856 ./i, zusammen 3170856 ^k, die An- jchließung, dir nur theilweise beendet ist, ferner die Canalisation werde» nach Angabe des Prospektes weitere 400 000 ^1 kosten, totaliter 3 570 856 gleich der ungefähren Höhe des Actiencapilals. Für diese- wird aber eia Aufgeld von 26 Proc. gezahlt, und da ferner bet der Liquidation 10 Proc. deS Agios zu Gunsten der AufsichtSräthe und Liquidatoren gehen, bezahlt der Zeichner das Terrain faktisch mit 128,6 Proc. gleich rund 4'/, Millionen Mark. Da genau 5100 Quadratruthen Bauland vorhanden sind, so wird die Quadratruthe in den Büchern der Gesellschaft zwar nur mit 700 >1 figuriren, dem heutigen Zeichner aber kostet sie 882 *— Verein Bitterfelder Industrieller. Ueber den Betrieb der VereinSwerke 1897 wird uns Folgendes mitgetheilt: Die dem Vereine angehörigen 9 Braunkohlengruben förderten 25 796 822 KI Kohlen. Davon wurden von 12 Brikctfabriken 220 516 925 lcx Brikets hergestellt, der Rest als Förderkohle verkauft und verbraucht. In den mit diesen Werken verbundenen 8 Ziege leien find 36 934 900 Thonsteine gefertigt worden, nämlich 15 479 393 Klinker, 17 776 169 poröse Steine, 3 212 940 Verblender und 466 398 Terrakotten. Die sieben Thonrohrfabriken haben im Vor fahre ca. 36 000 000 lcx glafirte Thonröhren und andere Thonwaaren angefertigt. Die chemische Großindustrie ist noch in der Ausdehnung begriffen. Die vorgedachten Anlagen, sowie die dem Verein ferner angehörenden Werke: Brauerei und Mälzerei (17 000 kl Bier, 600 000 lcs Malz), Papier-, Dachpappen-, Maschinen-Fabriken — beschäftigen 3866 Arbeiter und hatten in Betrieb 193 Dampfmaschi nen, dabei 5 Turbinen und 25 elektrische Motore mit 9208 Pferde kräften und 128 Dampfkessel mit 6848 qm Heizfläche. Sie ver sandten von den Bahnhöfen Bitterfeld und Greppin etwa 1219 890 Tonnen mit der Eisenbahn. Magdeburg, 29. April. Zucker. (F. O. Licht.) Vorräthe und schwimmende Ladungen: 1888 lSN Deutschland 1. April .... 735904 751604 Hamburg 20. April f125 2OO f-89500 Oesterreich 1. April *370000 430000 Frankreich 1. April 451484 565 298 Holland 15. April 79 741 88 864 Belgien 15. Avril 118184 93466 England 24. April 78 941' 88 873 Schwimmend nach Europa 18. April 22 318 17 954 zusammen in Europa ... 1981745 2 125 559 Vereinigte Staaten von Nord ¬ amerika 12. Avril 308000 387 594 Cuba, 6 Haupthäsen, am 8. April 111760 55 880 Schwimmend nach Nordamerika am 18. April 28255 1118 Sichtbare I8S8 675157 t 145 600- 405000- 430 520- 65 924 . 58 478- 135 357 - 24 414 - 1940450 t 140 695- 45 720- 24670- zusammen in Nordamerika . . 448015 445 292 211085 t Ueberhaupt 2 429 760 2 570851 2 151 535 t -f Nach Abzug der in Deutschland wieder einführbaren Zucker mengen. * Vorläufig» Zahl. *—Deutscher Zucker-Export-Berein zu Magdeburg. In der General-Versammlung wurde von der Verlesung de» den Mitgliedern gedruckt zugegangenen Geschäftsberichtes für da- VereinSjahr 1897,98 abgesehen und nach Berichterstattung der Reviforen dem Vorstand einstimmig Entlastung ertheilt. Die beantragte Abänderung deS 8 28 der Statuten wurde mit großer Mehrheit angenommen. * Blankenburg im Harr, 30. April. Die heutige General- Versammlung der Halberstadt - Blankenburgrr Eisenbahn genehmigte einstimmig die Bilanz und wählte die ausscheidenden Aufsichtsrathsmitglieder einstimmig wieder; die aus 6 Proc. festgesetzte Dividende für 1897 ist sofort zahlbar. 8 Dessauer Straßenbahn-Gesellschaft. In der am 30. April abgehaltenen außerordentlichen General- Versammlung, die von 28 Actionairen mit 315 Stimmen besucht war, wurde die vom AusfichtSrathe vorgeschlagene Erhöhung des Aktienkapital» von 500 000 Mark auf 850 000 Mark ein stimmig und ohne Debatte genehmigt. Der vorgelrgte Finanzplan erfuhr keinen Widerspruch. Dir neuen Aktien werden von zwei, bisher kchon bedeutend an dem Unternehmen -ethetlt-ten Gesellschaf ten zu Pari übernommen. Von de« neuen Cgjfltak kkrd »Ma rkn Drittel ,ur technischen Rekonstruktion und zur Vermehrung der rollenden Materials verwendet werden, ein weiteres Drittel zur theilweisen Verdoppelung der Gleise und zur Erweiterung des Liniennetzes um vorläufig ka. 2 lcm, der Rest für Vergrößerung der baulichen Anlagen bezw. zur Disposition sür später etwa nöthig werdende Erweiterungen. Der Umbau eines Theiles der älteren Gasmotorwagen zu Gaslocomotiven ist bereits erfolgt und die Leistungsfähigkeit der Betriebsmittel dadurch bedeutend erhöht. Die Lokomotiven haben sich bei dem starken Verkehrsandrang der letzten Tage, der häufig das Jahren mit zwei Anhängewagen erforderlich machte, sehr gut bewährt. Die kleinen Motorwagen sollen als solche erhalten bleiben, jedoch neue, vereinfachte und verbesserte Triebwerke, sowie alle an den in England lausenden Gasmotorwagen durchge- führten wichtigen Verbesserungen erhalten. Damit ist die Re organisation des Unternehmens im Sinne der Vertreter der Gaszug- krast bestens in die Wege geleitet. * Kül», 30. April. Der Bericht der „Köln. Ztg." über den rheinisch-westfälischen Eisenmarkt stellt eine unverkennbare Wendung zum Besseren fest, welche, ausgehend von Rohstoffen, sich jetzt auf Fertigeisen, namentlich Walzrtsru, ausdehnt. Die Zurück- Haltung der Käufer in Roheisen hat aufgehört; in letzter Zeit wurden ganz bedeutende Posten Roheisen verschlossen zu den bis herigen Conditionen. Die Vorräthe bei den Hütten sind im Ab nehmen, Halbzeug hat besseres Geschäft. Die Marktlage ist sehr fest. Die Werke haben die Production von Stahlhalbzeng sür das dritte Quartal nahezu auSverkaust. Luppen sind gefragt, die Preise anziehend. Der Walzeisenmarkt ist zuversichtlich, der Verkehr lebhaft, Preise unverändert. Es sind Preisaufbefserungen zu erwarten. Bandeisen besser, ebenso Feinbleche, Grobbleche unver- ändert. Draht ist gedrückt, da» Trägergeschäft unverändert günstig. Amerikanische Concurrenz ist in Holland nicht mehr fühlbar. Waggon- und Maschinenfabriken, sowie Gießereien sind gut und lohnend beschäftigt. *— Kölner BergwerkSverein. Die General-Versammlung genehmigte einstimmig den von der Verwaltung vorgelegten Ge- schäftsbericht und den Rechnungsabschluß, sowie die beantragte Ge- winnvertheilung. Die Dividende von 16 Proc. ist sofort zahlbar. * Elberfeld, 30. April. Die General-Versammlung der Vaterländischen Feuer-Versicherungs-Gesell- schaft setzte die Dividende auf 50 Proc. fest; die ausscheidenden Aufsichtsrathsmitglieder wurden wieder gewühlt. *— Aachen- und Münchener Feuerversicherungs-Ge- sellschaft in Aachen. Der Geschäftsbericht für 1897 besagt, daß die Summe der Versicherungen Ende 1897 7 222 912162 gegen 6 829 036 091 im Vorzahr betrug. Die Einnahmen an Versichrrungsgebühren beliefen sich auf 15 270190 (im Vorjahr 13116 674 und im Jahre 1895 auf 10776936 ^ll), die Zinsen auf 622 984 ^l (596 930) und der Ueberschuß auf 1940 187 (1696 446); von letzterem werden 87195 (80697) Gewinn- antheile und 1200 000 X (1140000) gleich 66'/, Proc. (62'/,) Dividende ausgrschüttet, während 230 955 ^(63141) dem Divi- dendrnergänzungsbrstand und 422 036 ^l (409 276) dem Bestand für gemeinnützige Zwecke zugetheilt werden. — Die General- Versammlung der Gesellschaft genehmigte einstimmig die von der Verwaltung beantragte Dividende sowie den Rechnungsabschluß. *— Die Aachener Rückversicherungs-Gesellschaft wird bei 308 772 (im Vorjahr 327 876 ^l) Gewinn 50 gleich 16'/, Proc. (52 gleich 17'/, Proc.) Dividende zahlen. *— Deutsche- Walzdraht-Syndicat. Wie von diesem Syndicat mitgetheilt wird, ist der augenblickliche Preis sür Fluß eisenwalzdraht bei einem Kaufe deS Vierteljahrsbedarfs von 300 t und mehr 123 ^l, von 299—100 t 124 ^l, von 99—50 t 125 und unter 50 t 126 >1 ab Werk, unter Vergütung der 10 t Ladungsfracht bis zu einer Vollbahnstation im engeren Bezirk, wo- bei das Syndicat sich wegen der Frachtlage die Bestimmungen des Lieferungswerks vorbehält. Für nachgewiesene Ausfuhr tritt eine Vergütung von 10 für die Tonne ein. * Bielefeld, 30. April. Die General-Versammlung der Biele- felder Maschinenfabrik (Dürtopp) setzte 25 Proc. Dividende fest. Der Mehrumsatz im ersten Vierteljahr betrug '/. Million gegen die entsprechende Zeit des Vorjahres. Der Krieg blieb ohne Einfluß. *— Die Mechanische Weberei in Linden kün digt die sämmtlichen noch im Umlauf befindlichen Partial obligationen der 4proc., zu Pari rückzahlbaren An leihe vomJahre 1889 im ursprünglichen Gesammtbetrage von 1 500 Ovv Mark zur Rückzahlung auf den 1. A u g u st d. I s. Zur Tilgung der Anleihe und behufs Vermehrung der Betriebs mittel hat die Gesellschaft die Ausgabe einer neuen. 4proc., zu Pari rückzahlbaren Anleihe von 3 000 OVO Mark, die bis zum Jahre 1905 unkündbar und dann mit 2 Proc. des ursprünglichen Nominal-Betrages derloosbar ist, beschlossen. Von dieser Anleihe sollen zunächst 2,5 Millionen Mark emittirt werden, und ist dieser Anleihebetrag mit den Bankhäusern Hermann Bartels, Adolph Meyer und Ephraim Meyer L Sohn abgeschlossen worden. Den Be sitzern der älteren Anleihe wird ein Bezugsrecht auf diese neue Anleihe innerhalb einer kürzeren Frist ringeräumt werden. — Die näheren Bedingungen gelangen in den nächsten Tagen zur Ver öffentlichung. *— Kali - Bohrgesellschaft „Neu - Vienen burg«. Beim letzten Bohrberichte hatte die Bohrung eine Teufe von 233,20 m erreicht. Ueber die weiteren Bohrresultate entnehmen wir dem am 27. v. Mts. von den Sachverständigen erstatteten Be richte das Folgende: Bis 245 m Teufe wurde Anhydrit erbohrt, der dann in roth und blau gefärbten Salzthon überging, welcher bei 246,5 eine V» m mächtige rölhliche Anhydritbank und bei 253 in eine gleichfalls '/, rn mächtige Schicht zersetzten Anhydrits (theilweise in Gyps verwandelt) aufwies, um bei 253,5 m wieder in den roth und graublauen Salzthon (identisch mit dem bei 245 m angetrosse- nen) llberzugehen. Augenblicklich hat die Bohrung eine Teufe von 255 m und geht etwas schneller von Statten, nachdem eine andere Krone eingesetzt worden ist. Die allgemeinen Verhältnisse bezeichnet der Sachverständige als durchaus günstig und als der anderwärts auftretenden normalen Schichtenfolge entsprechend. * Hamburg, 30. April. Petroleum. (Originalbericht der Herren Alexander Jahn L Co.) Die Zurückhaltung der Im- Porteure hält an und kann man eS den Herren in Folge der Un sicherheit, welche durch den spanisch-amerikanischen Krieg geschaffen ist, wirklich nicht verdenken, wenn sie so wenig wie möglich ver kaufen. Niemand kann wissen, ob der Import von Amerika nicht unterbrochen oder ganz abgeschnitten werden kann, und wir können eS verstehen, daß die Importeure mit dieser Möglichkeit rechnen. Das Geschäft war hier diese Woche sehr ruhig, doch bleibt die Tendenz eine feste. Der Consum hielt sich noch immer ziemlich reservirt und liegt hierin für später entschieden eine große Stärke des Marktes, zumal die jetzigen Preise für Petroleum noch immer sehr billig sind. Von Amerika liegt nichts Neues vor. In Ruß- land geben sich die Interessenten der Hoffnung hin, daß sür das russische Petroleum in Folge der eventuellen Ausfuhrschwierigkeiten für amerikanische» Petroleum sich weitere Absatzgebiete erschließen würden. * Hamburg, 30. April. Die General-Versammlung der Deut schen Levantrlinie hat eine 6 proc. Dividende beschlossen. * BreSlau, 30. April. Die General-Versammlung der W a - genbau-Gesellschaft Linke genehmigte, wie vorgr- schlagen, 15 Proc. Dividende für di« Stammaktien und 4'/- Proc. für die Vorzugsactien, zahlbar vom Montag ab, wählte die ausschei- dcnden Mitglieder des Ausfichtsraths wieder und beschloß Aufnahme einer Anleihe von 4 Millionen Mark, ,u 4 Proc. verzinslich und mit 103 rückzahlbar, welche ein Consortium bereits übernommen hat. *— WasserleitungSbau, A.-G., vorn». Armaturenfabrik und JnstallationSgeschäft Chrisstian Hilpert in Nürn berg. In der General-Versammlung wurden sämmtliche Vorschläge der AufsichtSräthe genehmigt und eine sofort auszahlbare Dividende von 8 Proc. beschlossen. Zur Mittheilung kam, daß in dem am 1. Januar begonnenen neuen Geschäftsjahr die Beträge der neuen Abschlüsse diejenigen de» ganzen vorigen Jahre» übersteigen, wobei namentlich die außenstehenden Abschlüsse, welche durch die Ber- bindung mit der neu gegründeten Gesellschaft „Bayerische Wasser werke" in Aussicht stehen, nicht berücksichtigt sind. * Mannheim, 30. Avril. Der AussichtSrath der Badischen Rück- und Mitversicherung».Gesellschaft schlägt 15 Proc. (wie 1896) Dividende vor. IV-n. Prag, 1. Mai. BerloosungSconslict der Prag- Duxer Bahn. Die von der Vollversammlung der Besitzer von 5proc. Prioritäten der Prag-Duxrr Bahn gewählten Vertrauens- männer haben über die bekannte VerloosungSfrage dieser Bahn ein umfassende- Gutachten abgegeben. Sie sprechen ihre Ueberzeugung dahin auS, daß der von der Prag-Duxer Bahn bei der Berloosung der Partial^chuldvrrfchreibungen vom Jahre 1883 prakticirte Modus der Rechte der Inhaber dieser Schuldverschreibungen verletzt und daß r» nothwendig sei, gegen diesen Lergang Abhilfe im Rechts wege zu suchen. *— Duxer Kohlenverein. Die General-Versammlung ge nehmigte einhellig die Anträge de» BerwaltungSrathe» bezüglich der Vertheilung de» Reingewinnes von 180 061 fl. und beschloß, eine zehnprocentige Dividende zu vertheilen. * Wien, 30. April. Der Grtreidrmarkt zeigt auch heut» wieder eine neuerlich« Preissteigerung, da der Mangel an greifbarer Maare nach wie vor fortbrftrh». Effectivrr Wetzen aotirte heute 13 fl. und stellt« sich ueurrdtugS um 1 fl. höher al» vor acht Lage». Kor» »otirt« 10,50 fl. und somit um 50 bi» 75 kr. höher al« vor Wochenfrist. Trotz dieser Preissteigerung war keine Neigung zu gröberen Abgaben vorhanden. Die Notiz von 15,30 fl. bis 15,50 fl. für Frühjahrsweizen ermöglicht es nunmehr, Weizen »Ur Kündigung zu bringen. Einerseits ist ober die Lirserzrit, welche mit dein 15. Mai abläuft, zu kurz, um größere Quantitäten auf den Markt bringen zu können, andererseits fehlt es bereits an genügendem Interesse sür diese Sicht, da das Decouvert schon stark zusainmengeschrumpst zu sein scheint. Weizen per Mai-Juni, aus welchen Termin rin großer Theil der FrühjahrS-Vcrbiudltchkeiten überwälzt winde, stand heute bei 14,30 fl. um 70 kr. niedriger al» contractliche Waarr, woraus sich die fortgesetzt rege Nachfrage nach dieser Sicht erklärt. Herbstgetreide tendirt relativ malt, weil die SaatenstandSbrrichte befriedigen; die Notirungen können sich aber leidlich behaupten. *— Etfenbahn-Vorconcession. Das Eijenbahnministeriuin hat dem Actions-Comilö für dir Erbauung einer schmaljpurigrn Localbaha von Riva über Tione noch Pinzolo die Bewilligung zur Vornahme technischer Vorarbeiten für die vorbezeichnete Local, bahn aus die Dauer eines Jahre» ertheilt. L.^V.V. Die FruerS gefahr durch Fern sprech lei tun gen. Wir noch erinnerlich sein dürfte, ist vor einiger Zeit das Telephon, amt in Zürich durch elektrische Zündung in Brand gesetzt und voll- ständig vernichtet worden. Dieser Brand hat wiederum die Frage wach gerufen, ob und in wieweit eine Fernsprechlritung durch elektrische Zündung die Ursache eines Brande» werden kann. Zunächst ist es zu bedenken, daß die Möglichkeit einer Feuersgefahr durch die Fernsprechlritung schon seit langer Zeit bekannt war und daß der Brand des Züricher Amtes nicht vereinzelt dasteht. Es sind vielmehr die Armier in Remscheid, Dortmund, Essen und Bannen, sowie die in Neapel und Stockholm schon früher durch elektrische Zündung in Flammen aufgegangen. Die Ursachen der Brände sind fast immer die Leitungen der elektrischen Straßen bahnen, indem ein Trlrphondcaht reißt und auf diese Leitungen fällt. Dadurch gelangt ein außerordentlich starker elektrischer Strom in die Fernsprechapparate rrsp. die Schaltungen, die sich erwärmen und schließlich entzünden. Die Gefahr, daß rin Brand auf diese Weise entsteht, ist verhältnißmäßig sehr groß, wie auch die Gefahr der Ausbreitung einer solchen Feuersbrunst durch die Frrnsprechlritungen ganz bedeutend ist. Das AuSbrennen eines Fernsprechamtes ist, ganz abgesehen von dem großen Materialschaden, auch für die Theilnehmer an der Fernsprech-Einrichtung eine schwere Schädigung, weil der gesammte Betrieb oft monatelang ruhen muß. Die Be seitigung der Zündungsgefahr durch solche zufällig in die Fernsprech- leitungen rindringrnde starke Ströme ist sehr einfach und erfolgt da durch, daß man sogenannte Abschmelz-Sicherungen in die einzelnen Frrnsprechleitungen einschattet. Diese Abschinelz-Sicherungen bestehen auS ganz dünnen Bleifäden, die nur einen Strom von ganz be stimmter Stärke leiten können; steigt die Stromstärke, so erwärmt sich der Blridraht und schmilzt, wodurch natürlich die Leitung sofort unterbrochen wird und damit auch jede Feuersgefahr br- jeitigt ist. Ein originellkr Zufall ist es, daß bei dem jetzt zerstörten Züricher Amt die Einführung derartiger Abschinelz-Sicherungen ge- plant und zum Theil auch bei dem neuen, noch nicht ganz voll endeten Amt schon fertiggestellt, aber noch nicht in die Leitungen eingeschaltet war. Die Sicherheit des Fernsprech-Verkehrs ist im Interesse der Theilnehmer unbedingt erforderlich, weil eine längere Unterbrechung zu schweren geschäftlichen Schädigungen führen kann, und eS ist daher dringend zu wünschen, daß die Einführung von geeigneten Vorsichtsmaßregeln allgemein angeordnet wird. Kalisch, 1. Mai. Dem Petersburger „Kraj" wird gemeldet, daS Verkehrs- und da- Finanzministerium haben sich betreffs des Baues der Eisenbahnlinie „Lodz - Kalisch" geeinigt. Die Linie wird vollspurig und als Staatsbahn gebaut. Zugleich geht die Linie „Jwangrod-Dombrowa" ab Neujahr 1900 auf den Staat über und wird mit der Linie Lodz-Kalisch über Koluszki ver bunden. Die Regierungscommission zur Erledigung dieser Bahn- bauten nimmt am 7. Mai ihre Sitzungen aus und wird sich nur aus Regirrungsvertrrtern mit Ausschluß von Repräsentanten von Privateisenbahnen tn Polen zusammrnsetzrn. Die Frage de» An kaufs der Lodzer Fabrikbahn wird in einer besonderen Commission erörtert werden. * Petersburg, 30. April. Ein amtlicher Bericht des „Regie- rungSboten" besag», es seien im Sommer vorigen Jahres Terrain studien für Zweiglinien gemacht worden, welche die Trans baikal- und Ussuribahn mit der chinesischen Grenze behufs Anschlusses an die Mandschurri-Bahn verbinden sollen. Das ComitS für die sibirischen Eisenbahnen, dessen Präsident der Kaiser ist, ordnete Beschleunigung des Baues dieser Zweiglinien an. k.6. Eisenbahnbau im asiatischen Rußland. Wie man uns aus St. Petersburg meldet, ist der Erbauer der sibirischen Bahn, Oberingenieur MichailowSki, von der Regierung beauf tragt worden, im Lause dieses Sommers die Absteckung der Eisen bahnlinie Taschkent.SemipalatinSk-Wern oje vorzunehmen, die in Zukunft Mittelasien mit der sibirischen Bahn ver- binden wird. * London, 30. April. Vom Geldmarkt. Gegen alle Er wartungen hat die Kriegserklärung keine Vertheuerung und Ver knappung der Geldmittel hervorgerufen, in der That ist eS im Gegentheile der Bank von England gelungen, bedeutende Beträge von Gold heranzuziehen und ihren Status wesentlich zu kräftigen. Von Deutschland wurden ziemlich große Summen remittirt, offenbar im Zusammenhänge mit der Ueberweisung des Erlöses auS der chinesischen Anleihe-Emission, der, wie es heißt, bis auf 1 000 000 L an die Bank von England abgeliesert wird. Aber auch auS Frankreich und Japan flössen Münzen in die Bank, sowie Barrengold aus dem offenen Markte, für welche die Bank den Anschaffungspreis aus 77 s 9'/« ck erhöht hat. Die Nachfrage von Amerika hat vorläufig aufgehört, der Wechselkurs hat sich befestigt, und eS stehen darum keine unmittelbaren Entnahmen in Aussicht. Allein inwieweit die gegenwärtige Situation einen Schluß auf die Zukunft zuläßt, ist absolut nicht festzustellen. Zunächst hängt es davon ab, wie Japan über sein Guthaben bei der Bank von England disponiren wird, und dann fragt eS sich, ob und in welchem Maße durch die noth- wendig werdende Anleihe-Emission in Amerika der hiesige Markt direct oder indirekt wieder in Anspruch genommen werden wird; direct wohl kaum, da nur innere Anleihen 1 ausgenommen werden sollen, indirekt aber, weil dann noch Mittel von Europa hrrbeigeschafft werden müssen. Vorläufig sollen 100000000 - 3 proc. Bonds zur Ausgabe gelangen, die aber den Postanstalten und sonstigen Sparinstituten mundgerecht gemacht werden. — Dir ausländischen Wechselcourse waren in der vergangenen Woche etwa» schwankend, Paris senkte sich zuerst, wahrscheinlich in Folge von starken Effectenablieferungen in der hiesigen Liquidation, hob sich aber dann wieder bis auf 25—30'/,. Deutschland ist gleichfalls etwas schwächer. — Die Discontsätze für 3-MonatS- und 4-Monat-wechsel gingen auf unter 3'/^ zurück und es macht sich in den letzten Tagen eine ziemlich lebhafte Nachfrage für Rechnung des Continentes bemerk- bar. 6-Monats.AppointS waren zu 3'/,—3'/,"/, anzubringen. Tägliche Darlehen bedangeu nicht mehr als 2"/„ in einzelnen Fällen sogar nur 1'/,"/«, aber für kurze Darlehen bis über den Zahlung», termin der chinesischen Anleihe hinaus waren bequem 3°/, zu er- zielen, ein Beweis dafür, daß man die gegenwärtige Leichtigkeit immerhin nur als temporär betrachtet. — Für die Ultimoliquidatton an der Börse waren die Ansprüche an den Geldmarkt gering, für Reportgelder belastet die Bank 4—4'/-, Proc. Die Schiebungssätze stellten sich etwa wie folgt: 4 Proc. für fremde Werthe (Spanier, Russen, Egypter und einige andere wesentlich billiger), Amerikaner 4—5 Proc. (auch vier wurden Sprcialitäten, wie LouiSville, Mil- waukee und New Kork Central, erheblich billiger geschoben), Süd afrikaner ca. 7 Proc. (De Beers nur 4 Proc ), Westaustralier unregel mäßig 8—lO Proc. — Für Silber machte sich eine bessere Tendenz geltend, der Nachfrage für Indien und der Ausschreibung für fran zösische Münzprägungen sür den Betrag von 60000 L stand ein geringere» Angebot von Amerika gegenüber. Der Preis befestigte sich demnach auf 26'/,, ck. * L»N«»N, 30. April. Nach einer Meldung der „Times" au» Tokio vom gestrigen Tage hat Japan die neue Bahn Sölu- Tfchemolpo erworben. Eine hieraus bezügliche Bill wird in der nächsten Session dem Landtage vorgelegt werden. * New York, 30. April. Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Maaren betrug 8 808066 tz gegen 9 778246 H in der Vorwoche, davon für Stoffe 1314 487 tz gegen 1802 698 < in der Vorwoche, andere Maaren 7 493 579 -. *— Eine eigenartige Ausstellung wird im nächsten Jahre vom Mai bi» October in Philadelphia vom dortigen Handel», museum veranstaltet werden. Sie soll im Ganzen nur 3 Abtheilungen umfassen: in der ersten werden amerikanische Jndustrieerzeugnisse vorgrführt, in der anderen solche europäischer Fabrikate, welche mit den amerikanischen in Wettbewerb treten respektive ans dem amerikanischen Markte Absatz finden, während die dritte Ab- «Heilung ausschließlich Belehrungen über den Export enthalten und n. A. dir besten VerpackungSmethoden vorführen wird. Bon andere» Ausstellungen unterscheidet sich da» Unter- nehmen ganz speciell dadurch, schreibt der „Geschäftsfreund" (Con- sectionS-Zeitunq), daß die etwaigen Interessenten nicht direct zur Be- theiligung ausgefordert werden sollen, vielmehr gedenkt man die er- sahrrnstrn Angestellten de- HandelSmusrum» in die hervorragenden europäischen FabrikationSdistrictr zu entsenden, um dir sür die Aus stellung geeigneten Objecte zu erwerben. La di« Ausstellung mithin nur nationale Interessen verfolgt und sich nachdrücklich gege» di« ausländischen Producrnten richtet, so seien vor Allem dir deutschen Industriellen gewarnt, das Unternehmen durch Ueberlassung von Fabrikaten oder durch Angaben über die Absatzverhältnissr irgendwie zu fördern, da sie sich damit nur selbst erheblich schaden würden. Laudwirthschaftliches. X. Allgemeine Conserenz der deutschen See» städte, betr. di« Unhaltbarkeit der Viehfprrre». Nachdem der Reichskanzler Fürst Hohenlohe in der Sitzung deS preußischen Abgeordnetenhauses vom 27. v. Mts. mitgetheilt hat, daß seitens des Bundesrathes Verhandlungen eingeleitet seien, um alsbald den Entwurf eines Reichsgesetzes, betr. die bessere Abwehr der Viehseuchen-Einschleppung und betr. die Einführung einer obli- gatorisck-en Fleischbeschau, fertigzustellen, hat die Commission der Schlachter-Innungen der Seestädte zu Mitt woch, den 4. Mai, Vormittags 11 Uhr, nach Hamburg (Jnnungshaus, St. Pauli) eine allgemeine Conferenz der deutschen Seestädte einbcrusen. Auf derselben sollen die Forderungen fest gestellt werden, welche die Seestädte, die durch die jetzigen Vieh sperren auss Schweifte geschädigt wurden, bezüglich eines derartigen Reichsgesetzes erheben. Eingeladen sind zur Conferenz die Stadtbe hörden, Bürgervertretungen, Handelskammern, Rhederei-Jnter- essenten und Schlachterinnungen der Seestädte. Desgleichen sind das Reichsaint des Innern, die preußischen Ministerien für Land- wirthschast und Gewerbe, die Regierungen von Mecklenburg-Schwe rin, Hamburg und Lübeck, sowie die Landwirthschastskammer sür Schleswig-Holstein um Entsendung von Vertretern ersucht worden. Auch haben mehrere Reichstagsabgeordnete ihr Erscheinen zugesagt. Die Verhandlungsgegen stände sind: 1) Kann die deutsche Landwirthschast die Bevölkerung des deutschen Reiches ausreichend mit Fleisch versorgen? 2) Ist die Einfuhr lebenden Viehes der Einfuhr von Fleisch- und Fleischwaarcn vorzuziehen? 3) Welche Mängel zeigt der von den Abgeordneten v. Mendel-Stein- fels und Ring im preußischen Abgeordnetenhause eingebrachte An trag, betreffend die Einführung der obligatorischen Fleischbeschau? 4) Welche Schädigungen haben die erlassenen Viehsperren und Er- schwerungsmaßregeln der Vieheinfuhr dem Handel, der Schifffahrt und den Stadtgemeinden der Seestädte zugesügt? 5) Welchen Werth hat die Tuberkulin-Impfung an Rindern, welche znm Zwecke der sofortigen Schlachtung eingeführt werden? Poft-, Telegraphen- und Fernsprechwesen. *— AuS dem Weltpostverkehr. Beim Versandt nach Brasilien ist zu beachten, daß nach neueren Bestimmungen allen (auch den Muster-) Sendungen eine zum zollamtlichen Ge- brauch bestimmte Rechnung brizufügen ist, welche genaue Angaben über die einzelnen Waarengattungen, deren Reingewinn und Werth enthalten muß. *— Bei Postanweisungen aus Italien nach Deutschland wird fortan da» Werthverhältniß von 125 Franken —100 (statt früher 124,50 Frcs. ----- 100 ^l) und bei Postanweisungen auS der Cav-Colonie nach hier das Umrechnungs-Verhältniß von 1 L gleich 20,40 zu Grunde gelegt. Beim Jncasso in genannten Staaten ist hierauf Rücksicht zu nehmen. *— Die Western.Union-Compagnie theilt mit, daß alle Telegramme via Hayti für Hayti, San Domingo, Guadeloupe, Marie Galante, Martinique, Französisch-Guyana und Holländisch- Guyana, Cura?ao und Venezuela in offener Sprache geschrieben sein müssen. Ausgenommen sind Telegramme der Diplomatie. Zahlungs-Einstellungen re. * Brün«, 30. April. Die seit circa drei Jahren hier bestehende protokollirte Tuchhandlungsfirma Sigmund Rosner hat die Zahlungen eingestellt. Ein Status liegt noch nicht vor. Die Passiven belaufen sich auf 78000 fl. Verdingungen im Mai. 5. Halle a. S„ Schlacht, und Viehhof, Gcrstenschrot; 5. Magdeburg, Stadtbauinspection I, Klempn - und Blitzabl.-Arb.; — Halle a. S., Königl. Eisenbahn-Direction, Eisenbahn-Fahrräder; 7. Leipzig, Stcaßeubaudeputation, Bachüberwölbung; 7. Chemnitz, Schul-Borstand, Gasleitung; 9. Hamburg, Finanz-Deputation, Eiserne Einfriedigung; 11. Leipzig, Straßenbaudeputation, Schleußenban; 12. Erfurt, Königl. Eijenbahn-Direction, Wirthschasts-Verpachtung; 14. Delitzsch, Magistrat, Bauarbeiten; 20. Dresden, Sächsische Staatsbahnen, Federn; 20. Chemnitz, Sächsische Staatsbahnen, Materialien u. Vorrathsst.; 20. Erfurt, Magistrat, Schläuche. Tariswesen. *— Magdeburg-Halle-sächsischer VerbandS-Güter- verkehr. Am 1. Mai d. I. werden die Stationen Colochau, Herzberg (Elster) N.-L-, Hohenbucko, Klein-Rössen, Langengrassau, Rochau und Schlicken der Niederlausitzer Eisenbahn in Len Magdc- burg-Halle-sächsische» Verbandsverkehr einbezogen. Die Annahme und Auslieferung von Fahrzeugen, deren Ver- und Entladung nur von der Stirnseite der Wagen auS erfolgen kann, ist ausgeschlossen auf den Stationen Colochau, Hohenbucko, Klein-Rössen, Langen- grassau und Rochau. Vom gleichen Tage an tritt auch eine Aende rung der der Frachtberechnung bisher zu Grunde gelegten Ent fernungen für die Stationen Dnben, Luckau, Neuendorf und ZöllmerS- darf der Niederlausitzer Eisenbahn ein, mit der Maßgabe, daß, so- weit Frachterhöhungen (für 1 km) damit verbunden sind, diese erst vom 15. Juni d. I. an Wirksamkeit erlangen. Ueber die Höhe der zur Anwendung kommenden Frachtsätze ertheilen die betheiligten Ab- fertigungSstellen Auskunft. *— Schlesisch-sächsischer Verbandsverkehr. In dcm obenbezeichnrten Verkehr ist mit Giltigkeit vom 1. Mai d. I. ?in das Waarenvrrzrichniß des Ausnahmetarifs 2 (Rohstofftarif) unter besonderer Ziffer 9 aufzunehmen: „Schlacken, ungesormt, auch Schlackenmehl, Schlackensand, Schlackenkies (siehe auch den Wege- baumatrrialien-Tarif und die Eisrnerz-Ausnahmetarife)." Hinsicht- lich der Frachtbrrechnung für das Ladegewicht der verwendeten Wagen gelten die gleichen Bestimmungen wie für Erde u. s. w. Der im Rohstofftarif bei Ziffer 2 de» Waarenverzeichnifses und unter a der Anwendungsbedingungen hinter „Sand" befindliche Zusatz („auch Schlackensand") fällt fort. *— Bayerisch-sächsischer Güterverkehr. Zum Tarif- heft 2 tritt am 1. Mai d. I. der Nachtrag XXIX in Kraft. Er enthält Aenderungen und Ergänzungen der Kilometerzeigers, der StatiouS-Tariftabellen und der Ausnahmelarife. Insoweit in den Stationsfrachtjätzen für Wertheim im Verkehre mit Bodenbach, Ebersbach, Klingenthal, Reichenberg, Reitzenhain, Trtschen und Wripert, sowie in den Ausnahmetarifen für Holz deS Special tarifs H und für Stammholz gegenüber den seitherigen Frachtsätzen Erhöhungen eintreten, gelten diese erst vom 16. Juni d. I. ab. Der Nachtrag ist bei den BerbandSstationen zu erlangen. *— Sächsisch-südwestdeutscher Verband. Am 1. Mai dieses Jahres kommen für den Verkehr zwischen der Station Mingolshrim der Badischen StaatSbahn, ferner den Stationen Ach- karren, Bahlingen i. Baden, Bötzingen, Burkheim, Gottenheim und Jcchtingen der Kaiserstuhlbahn einerseits und Elsterwerda (B. D. B ), Gera (Neuß), Görlitz i. Schl., Großzschocher, Kamenz t. Sachsen, Leipzig I (Bayerischer Bahnhof), Leipzig H (Dresdner Bahnhof), Leipzig-Stötteritz, Plagwitz-Lindenau, Weida, Weida-Altstadt, Zeitz und Zwötzen der Sächsischen StaatSbahn andererseits direkte Fracht- sätze zur Einführung. Dieselben sind bei den betheiligten Güter- Verwaltungen auf Anfrage zu erfahren. *— Sächfisch-württrmbergifcher Güterverkehr. Am 1. Mai d. I. werden die sächsischen VrrkehrSstellen Grünbach und Trirbischthal in den obenbezeichnrten Güterverkehr einbezogen. Die Frachtsätze sind bei den betheiligten Güter-Brrwaltungrn zu erfahren. Einnahme-Ausweise. *—Betriebsergebnisse der Großen LeipziarrStraß en- bahn in der Woche vom 25. April bi- 1. Mai: 74 785,05 gegen 76212,30 Seit 1. Januar 1150610,75 gegen 980503 ^!, demnach gegen da» Vorjahr mehr 170107,75 — Der Monat April erbrachte 315372,55 gegen 281499,90 im gleichen Monat de« Vorjahre». Leipziger VSrse am S. Mai. Seit unserem letzten Berichte hat sich in dem Aussehen und in den geschäftlichen Verhältnissen der Börse kaum etwa» geändert. Die Folge der Enthaltsamkeit spiegelte sich auch heute wider in dem im Allgemeinen reducirten Verkehre. Die Haltung de» Markte» kennzeichnete sich aber trotz der bescheidenen Umsätze andauernd al» eine feste. Derkauf»neigung machte fich auf keinem der verschiedenen Effectengebiete bemerkbar, vielmehr haben wir trotz der geringen Nachfrage im Allgemeinen theilweise ein Ueberwiegen derselben ,u conftatiren, und die Folge hiervon bildete in mehreren Fälle« »ine höhere Bewrrthung der betreffenden Papier»,
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