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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189609205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18960920
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18960920
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-09
- Tag 1896-09-20
-
Monat
1896-09
-
Jahr
1896
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1896
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-868 kommenden der Land. R V- U vetoli bronzirung M»«E / auf der au Brabantische Edle Edelknaben der Elsa . Orösutes. bobngltcbstes, ÜLNS. erstes Central-Hotel, Berlin. Hotel de l'Europe M auf dem Bahnhof in Eydtkuhnen av eil ne di Ernst." v. Hell wird Ma Leremoi Kammerherr Sin Diener Geheimpotizi Prost. Wack. Schmiedecke. Behrens. Pacal. Bärwinkel. Renner. ich m läi un Bei den Exemplaren der Stadt au flage vorliegender Nummer befindet sich eine Extrabeilage von der Firma Max Borstel, Tapcten-Versandt in Leivzig, Reichsstraße 27, auf die auch an dieser Stelle aufmerksam gemacht sei. Hin einschneidender Umschwung in der Mode. Die weib. liche Herbstmode ist nun entschieden; im Allgemeinen dominirt der enge Aermel, der engere, nicht steifgefütterte Rock, das kurze Bolero jäckchen, die Blouse mit fremdartiger Passe und, bedeutend mehr als bisher, die englische Toilette. Vorzügliche Modelle Lieser neuen Richtung bietet das soeben erschienene Heft I des X. Jahrganges der „Wiener Mode", dem auch ein Heft der „Wiener Kinder-Mode" und ein reichhaltiger Schnittmusterbogen beiliegt. Das Heft, welches durch einen hervorragend schönen Umschlag geschmückt ist, wird als Probeheft in jeder Buchhandlung oder bei der Administration der „Wiener Mode" ausgegeben. M wieder A Nachmit Weinkellner Kellner Auswanderer Gepäckcontrolbeamter Fremder herrschaftlicher Jäger im . in St. Petersburg Lckltiell onä „Lrmloill8"-kLsßIükIivkt ist anerkannt das hellste «nd beste GaSglühlicht. für —, .... Vor schriften des städt. Elektricitätswerkes. svv riwmvr voll s Ile. — 2S Ml. Ilans Direktion. QILnusncl rsnovirt. MU* lleyenüdee Oenkealdsbnkok reieckeiolizteasss. "MG LLrI8odrüävrLVo l-etpLi«, Schlotzgafse Nr. II, für Gas, elektr. Licht u Petroleum in größt. Ausw. Umänderung von Gaskronleuchtern für elek- trischeSLicht u.Aufbronziren v. alten Kronleuchtern. WMrSle,MsGmöleZMetttSIe,?MWölk u. s. w. empf. 8«, »L «L HVlrtl» z«eliO.. I,< lp^jx. Körncrstraste Nr. 5V. Grostsürst Gregor Gregorowitfch . . . Constantin Weletsky, kaiserlicher Rath . Olga, seine Frau Sophie, sein Töchterchen Sascha Weletsky, Rittmeister ( Constantin's Boris Weletsky, Cavitain 1 Neffen Fürstin Palitzin Dosia, ihre Tochter Gräfin Jgnatieff Arthur Lenox, amerikanischer Oberst a. D. . Eine Dame Major Petroff Lieutenant Schewitsch . Baron Friedrich Fräulein de Launay, Gouvernante bei Weletsky Eine fremde Dame Ein böherer Bahnbeamter ..... Der Bahnhofsinspector Der Portier Ein preußischer Schaffner Ein Bahnbeamter Ein Soldat Ein Oberkellner Ein Ein Ein Ein Ein Ein Der Direktor Ein Oberkellner Ein Kellnerjunge l Eine Kammerfrau 1 -s- Altenburg, 18. September. Herzog Ernst erläßt an die Bevölkerung seines Landes folgende Danksagung: „Ter heutige Tag, an welchem es mir durch Gottes Güte vcr- gönnt gewesen ist, mein 70. Lebensjahr zu vollenden, hat sich für mich durch die zahlreichen und mannigfachen Beweise warmer Theil- nahme und treuer Anhänglichkeit, welche mir in herzlichen Glück- wünschen, in künstlerisch ausgestattcten Adressen und in sinnigen Geschenken von Einzelnen und von Corporationen dargebracht worden sind, zu einem wahren Fest- und Freudentage gestaltet. Insbesondere hat mich das von Gebern aus allen LandeStheilen und aus allen Kreisen der Bevölkerung gewidmete gemeinsame reiche Geschenk, das ich bewegten Herzens entgegengenommen habe, hoch beglückt, zuinal da ich darin den freundlichen Wunsch so zahlreicher Geber erblicke» darf, mir persönlich zu meinem Geburtstage eine Freude zu bereiten. Tiefbewegt spreche ich allen Betheiligten, sowie überhaupt Allen, welche heute meiner in Liebe durch Geschenke und gute Wünsche gedacht haben, meinen aus dem Herzen innigen Dank aus. Hummelshain, den 16. September 1896. Ferner bat der Herzog an den Staatsminister dorff folgendes Schreiben gerichtet: „Die mir aus Anlaß meines 70. Geburtstages von ... .... chast des Herzogthums behufs Verwendung zu einem gemeinnützigen Zwecke aus Landesmitteln zur Verfügung gestellte Summe von 50000 ./L habe ich aus der Hand des Landschaftsprasidenten dank bar entgegengenommen. Freudig bewegt durch Liefen neuen Beweis der treuen Gesinnung und der allgemeinen herzlichen Theilnahme, in welcher mein theures Altenburger Land mit mir und meinem Hause diesen für mich bedeutungsvollen Tag begeht, wünsche ich, demselben mit dem mir zur Verfügung gestellten Landesgeschenk eine bleibende Erinnerung zu sichern, und habe zu diesem Zwecke die Errichtung eines Genesungsheims zunächst für männliche bedürftige Genesende ins Auge gefaßt. Indem ich mir endgiltige Bestimmung betreffs der Verwendung des Fonds Vorbehalte, sehe ich Ihren Vorschlägen zur Ausführung dieses Planes entgegen, und beauftrage Sie zugleich, den Ausdruck meiner tiefgefühlten Dankbar« teit durch Veröffentlichung dieses Schreibens bekannt zu geben. Ernst." * Aus der Pfalz, 18. September. Die Nachricht, daß man dem Fürsten Bismarck auf der Maxburg eine Denkfaule errichten wolle, bringt die ultramontane „Pfalz. Ztg." in folgender Form: „v. Vom Gebirg, 15. September. Nach dem „Pfälzer Curier" geht man von gewisser Seite mit dem Plane um, Fürst Bismarck auf der Maxburg eine Denksäule zu errichten. Wir wünschen dem Unternehmen alles Glück. Man könnte auch nicht leicht einen geeigneteren Platz finden. Bekanntlich war die Maxburg, eine alische Besitzung, einst Eigenthum der Schwester Heinrich's IV., und es ist nicht ganz unglaublich, sagt Remling, Laß der Kaiser von hier aus seinen Bußzug 1076 antrat. Wie schön könnte man diese Erinnerung ausfrischen und unter Heinrich IV. und Bismarck's Namen die Worte schreiben: „Nach Canossa gehen wir nicht." Wir bitten auch, die Festrede bei der Einweihung einem der im Cultur- kämpfe vertriebenen Hannoveraner zu überlassen, etwa dem hochw. Herrn Pfarrer I. Crone in Marienrode, der nach mehrmonatlicher Kerkerhaft 6—7 Jahre am Fuße der Maxburg in der Verbannung lebte. Es wäre auch gut, das Fundament der Säule recht olid zu fertigen, denn diese stolze Säule „könnte stürzen über Nacht", man denke nur an den Orkan, der dieses Frühjahr der Burg so übel mitspielte." Weniger gebildete Anhänger des CentrumS, als sie in der Redaction des pfälzischen Centrumsblattes sitzen, könnten vielleicht, wie die „Allgem. Ztg." mit Recht bemerkt, die gesperrt gedruckten Worte mißverstehen und es am Ende gar für ein gottgefälliges Werk halten, wenn sie nach Errichtung der Säule selbst etwas „Orkan" spielen würden. Oesterreich-Ungarn. * Pest» 19.September. (Telegramm.) DaSRegierungs blatt „Nemzet" schreibt mit Bezug auf die umlaufenden Ge rüchte über eine bevorstehende Auflösung des Reichs tages, diese Gerüchte' tauchten nicht unerwartet auf. Die Stellungnahme der Opposition den Fragen des Ausgleichs gegenüber, ihre ganz offen zur Schau getragenen Obstruc- tionsabsichten nölhigten die Regierung, alle Fälle, auch den der Auslösung des Reichstages, in Betracht zu ziehen. Der „Nemzet" verzeichnet diese Gerüchte mit dem Hinzufügen, daß sie noch der Bestätigung bedürften. Es sei anzunehmen, daß sich der Ministerpräsident Baron Banffy demnächst im Abgeordnetenhause darüber äußern werde. (Wiederholt.) * Pest, 19. September. (Telegramm.) Das Oberhaus nahm die Strafproceßordnung mit allen gegen die Stimme des Grafen Ferdinand Zichy e» bloe an. Die Bischöfe stimmten für die Vorlage. Frankreich. * Paris, 19. September. (Telegramm.) „Gaulois" glaubt zu wissen, daß die dem Zaren in England und Frankreich zu gebenden Feste etwas eingeschränkt werden dürsten wegen deS verschlimmerten Gesundheits zustandes des Zarewitsch. Der Vorschlag wird gemacht, der russischen Kaiserin eine Ehrendame beizugeben, für welchen Posten Frau Ryckenbusch, Superintendentin der Ehrenlegion, eine geborene Elsässerin, in Vorschlag gebracht wird. Bei Ankunft des Zaren werden zwanzig französische Kriegsschiffe in Cherbourg anwesend sein, darunter sechs Panzer, acht Kreuzer, sechs Avisos oder Torpedo boote. (Voss. Ztg.) Niederlande. * Haag, 19. September. (Telegramm.) Kammer. Der Minister des Auswärtigen Röell erklärte, die niederländische Regie rung habe sich, nachdem sie am 9. August d. I. seitens Italiens die Mittheilung von der Äe schI agna h m e des „Doelwyk" erhalten hatte, sofort die vollkommene Freiheit gewahrt, die Rechtmäßigkeit der Beschlagnahme zu prüfen. Die Regierung werde nicht verfehlen, sich derselben, wie allen weiteren Schritten zu widersetzen, wenn die italienische Regierung nicht nachzuweisen ver möge, daß dieselben sämmtlich dem internationalen Recht nach der gegenwärtig am meisten anerkannten Auslegung entsprechen. Großbritannien. * London, 19.September. (Telegramm.) Lord Rose bery erklärte in einem Briefe an einen Berichterstatter, ein Sondervorgehen in der Türkei würde angesichts der im Jahre 1895 von Rußland abgegebenen Erklärung, es werde sich jedem Sondervorgehen irgend einer Macht widersetzen, einen europäischen Krieg bedeuten, wenn nicht vorher ein Einverständniß erzielt werde; es bestehe kein Grund zu der Annahme, daß Rußland seine Haltung geändert habe. (Wdh.) Spanien. * Madrid, 19. September. (Telegramm.) Nach hier eingelaufenen Meldungen ist ein Depot von Waffen, Bomben, Dynamit, japanischen Fahnen und Fahnen einer auf den Philippinen zu errichtenden Republik in dem Hause von Verschwörern in Taal auf den Philippinen entdeckt worden. (Wiederholt.) Dänemark. * Kopenhagen, 19. September. (Telegramm.) Der Kaiser von Rußland beschloß, die Reife nach England mit dem neuen Schiffe „Standard", nicht mit dem „Polar stern" zu unternehmen. Die Einschiffung ist auf morgen Nachmittag festgesetzt. (Wiederholt.) Rußland. * Petersburg, 19. September. (Telegramm.) Die „Nowoje Wremja" erörtert die von dem „Reuter'schen Bureau" am 17. September verbreitete Mittbeilung über die englische Orientpolitik und sagt: Das Commnniqus enthält lie Drohung der englischen Regierung, sich von den Großmächten des ContinentS zu trennen, wenn die letzteren eS nicht für möglich befinden, gegen die Pforte und den Literatur. Von Hackländer'S Knnstlerroman, illustrirt von A. Lang- Hammer (Verlag von C. Krabbe in Stuttgart), ist Lieferung 11—20 ü 40 erschienen. Hackländer gehört in der That zu den wenigen Romanschriftstellern, die rychs veralten. Seine Romane üben noch jetzt denselben Reiz aus, ^ww ^ur Zeit ihrer Entstehung. Warum? Weil er wirkliches Leben und wirkliche Menschen schildert in solch vollendeter Art, daß seine Bilder noch heute in den frischesten Farben strahlen. A. Langhammek° hät^deli Künstlerroman Imit wunderhübschen Bildern geschmückt. ° ° ** * " ' * ° H .. Allgemeine Moden-Zeitung. Verlag der Dürr'schen Buch handlung in Leipzig, Querstraße 14. 98. Jahrgang. Nr. 39. Inhalt: Warum? Von Maria Hillmar (Fortsetzung). — Kokett. Novelle von Helene von Falkenberg (Fortsetzung). — Heinrich Ritter von Zeißberg, Tirector der Wiener Hosbibliothek (mit Stahlstich). — Blicke in die Runde. — Modenbericht. — Modenblatt Nr. 39: Uebergangstoilette für junge Frau. — Feuilleton. — Album blätter. — Räthscl und Ausgaben rc. Neues Theater. Sonntag, den 20. September 1896. Anfang '/,7 Uhr. (255. Abonnements-Vorstellung, 3. Serie, weiß.) Romantische Over in 3 Acten von Richard Wagner. In Scene gesetzt von Director Max Staegemann. Direktion: Capellmeister Panzner. Personen: Heinrich der Vogler, deutscher König . . . Lohcmgrin Elsa von Brabant Herzog Gottfried, ihr Bruder Friedrich von Telramund, brabantischer Graf Ortrud, seine Gemahlin Der Heerruser des Königs ... - ... Compl. Apparat .« Z,—. Beste Glühkörper ab Haus 1.- . Minderwerth Glühkörper, wie v. d. Conc. off., verk. wir mit 0,60. Tas „ArminittS"-GaSglühlicht ist nur echt zu beziehen von der KUekslül-h'n (iaürllllillolit-lncku^trle, Leipzig, Lchützenstr. 21. Unser LpiritUS-Glühlicht ist bedeutend verbessert u. wird jetzt gern gebrannt, sogar v. all uns. w. Kunden nachbeslellt. ltompl. SpirituS- Apparat, auf jede alte Petrol.-Lampc zu schrauben, kostet.4 7,—. Tischlampen u. Hängelampen nach Musterblatt von 10,— an. 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Kautsky's Söhne und Rottonara in Wien, die Costnme nach Figurinen des Malers Herrn Arthur Lewin, unter Leitung des Garderobe-Jnspectors Herrn Scholz und der Ober-Garderobiere Frl. Michelis angefertigt im Atelier des Stadt-Theaters, die Waffen, Schilder, Helme und Requisiten theils geliefert von den königl. Hoflieferanten Herren Verch und Flothow in Charlottenburg und Ad. Lange's Nachf. (Willi Blume) in Dresden, theils angesertigt vom Rüftmeister Herrn Langhanns und dem Cachcur Herrn Koch. Die Maschinerien eingerichtet und unter Leitung des Obermaschinen meisters Herrn Denk. Beleuchtung: Herr Jnspector Witte, elektrische Apparate: Herr Kühnel. Nach jedem Act findet eine längere Pause statt. Texte L 50 an der Casse und bei den Logenschließern. Lpern-Preisc. Einlaß a/«6 Uhr. Anfang '/,7 Uhr. Ende nach 10 Uhr. Repertoire. Montag, den 21. September: (256. Abonnements- Vorstellung, 4. Serie, braun): Renaissance. Anfang 7 fuhr. — Schon vor geraumer Zeit ist Herr Joachim Gehlsen aus dem „Exil" nach Berlin zurückgekehrt, um hier seine „Reichsglocke" von Neuem erscheinen zu lassen. Wie es scheint, bieten aber die „Enthüllungen" des biederen Reichs glöckners dem Publicum keinen besonderen Reiz mehr dar, denn er hat das regelmäßige Erscheinen seiner Zeitschrift ein gestellt und giebt sie nur noch in Heften in zwangloser Reihen folge heraus. Neuerdings bat Herr Joachim Gehlsen seine Aufmerksamkeit auch der Berliner Gewerbeausstellung zu- aewandt, und obwohl er findet, daß „inmitten der idealen Schöpfung der schmutzigste Geschäftsgeist, der perfide Sinn für unreelle Ausbeutung" herrscht, so bat er sich doch ent schlossen, eine Liste von Ausstellern zu veröffentlichen, denen er einige holde Worte hoher Anerkennung widniet. Aber Wenn Herr Gehlsen lobt, dann ist er noch unheimlicher, als wenn er enthüllt. Er versendet daS Heft mit der Aussteller liste an die einzelnen Firmen und fügt demselben, dem „Berl. T." zufolge, ein hektographirtes Schreiben folgenden Inhalts bei: „Im Hinweis auf die Ihrer werthen Firma in der „Reichs glocke" gewidmete Besprechung und annehmend, daß Sie vielleicht eine Anzahl von Exemplaren gebrauchen können, beehre mich er- grbenst mitzutheilen, daß ich bei directer Bestellung bei mir und bei Bezug von 20 Exemplaren das Exemplar zum Preise von 30 abgebe. Indem ich unter Beifügung eines Exemplars mir zu be merken erlaube, daß die „Reichsglocke" überall und besonders in bessere» Kreisen gelesen wird, zeichne Hochachtungsvoll H. Joachim Gehlsen." Bleibt diese zarte Anzapfung unbeachtet, so erhält der Adressat einen Mahnzettel folgenden Inhalts: „Ew. Wohlgeboren erlaubte ich mir, vor einiger Zeit ein Exemplar, das Heft 19, der „Deutschen Reichsglocke" zu übersenden, in dem Ihre werthe Firma besprochen worden ist. Ich werde mir nun in einigen Tagen erlauben, durch meinen Sohn das Exemplar wieder abholen zu lassen, falls Sie dasselbe nicht zu behalten wünschen. Ebenso ist mein Sohn beauftragt, Bestellungen mehrere Exemplare entgegen zu nehmen. Hochachtungsvoll H. Joachim Gehlsen." Wenn Herr Gehlsen in der „Reichsglocke" klagt, daß „Geist der Ausstellung" fast jede „ideale Charaktereigenschaft" verloren hat, daß er „ein unstäter, profaner, beutegieriger Geselle" geworden ist, so giebt er uns dock durch sein eigenes Beispiel den schönen Trost, daß es noch edle Naturen giebt, die gern bereit sind, ihren Mitmenschen Freude zu bereiten, wenn diese Mitmenschen nur bereit sind, zwanzig Exemplare der „Reichsglocke" zu kaufen, daS Exemplar zu 30 — Unsere Vermuthung, die Palastrevolution im „Vorwärts" werde ausgehen wie das Hornberger Schießen, wird vollauf bestätigt durch folgende Mtttheilung, die heute der „Vorwärts" an der Spitze des Blattes veröffentlicht: „Die Differenzen, die anläßlich der Veröffentlichung der Artikel über die Gewerkfchaftsvorschläge des Genossen Quarck im „Vorwärts" zwischen dem Genossen Liebknecht und der Mehrzahl seiner College» in der Redaktion entstanden waren, sind Gegenstand einer längeren Verhandlung gewesen, an der außer den Mitgliedern der Redaction die gejammte Parteileitung theilgenommen hat. Eine gegen seitige gründliche Aussprache sührte zu dem Ergebniß, daß eine Reihe von Mißverständnissen und unrichtigen Voraus setzungen ausgeklärt und damit der Boden für ein ferneres gemeinsames Zusammenwirken gefunden wurde. Ins besondere wurde auch die Frage der Verantwortung für die Fälle der Abwesenheit Les Genossen Liebknecht von Berlin in einer alle Theile befriedigenden Weise geregelt. Im Laufe der Erörterung dieser Differenzen sand auch ein Meinungs austausch über die Quarck'schen Vorschläge statt und stand hierbei die große Mehrheit in der Sache auf dem von der Redaction Les „Vorwärts" vertretenen Standpunkt. Berlin, den 18. September 1896." — Gestern Abend fand in der Tonhalle die zweite Protestversammlunggegenbie armenischen Greuel unter dem Vorsitz von Pastor Faber und unter Mitwirkung der bekannten Redner in der Sache, Pastor LepsiuS und Lehrer Thumajan, statt. Die Versammlung unterschied sich mehrfach von der ersten. Sie war schwach besucht, die Redner betonten wiederholt, daß sie keinen politischen Charakter trage, und „sie werden auch ihre Schuld haben", die Armenier nämlich, ließ man sich vernehmen. Herr Thumajan wurde gegen die unseres Wissens nirgends aus gesprochene Verdächtigung in Schutz genommen, als mache er auf englische Anregung hin hier eine armenische Bewegung. * Gumbinnen, 18. September. Im 78. Lebensjahre ist nach längerem Leiden der Amtsrath Franz Hogrese in Schwägerau bei Groß-Bubeinen verstorben, der seit 1882 ununterbrochen den dritten Wahlkreis Gumbinnen (Gumbinnen-Insterburg) vertrat. * Heiligenbcil, 19. September. (Telegramm.) Amt liches Wahlresultat. Bei der heutigen Landtags-Ersatz wahl im Wahlkreise Heiligenbeil-Preußisch-Eylau wurde Saucken-Loschen (cons.) mit 188 von 198 abgegebenen Stimmen gewählt. * Posen, 18. September. Der „Kuryer" befaßt sich noch mals mit dem Görlitzer Kaiserfestmahl und behauptet „nach Einholung der besten Informationen" mit Bestimmt heit, daß die (vom „Leipz. Tagebl." bisher nicht erwähnte) Nachricht, der Kaiser habe mit Herrn von Koscielski nicht gesprochen, eine tendenziöse Lüge sei ... . Kaiser Wilhelm habe nicht nur mit Herrn v. K. freundlich ge sprochen, sondern er habe ihn sogar durch seinen Adjutanten suchen lassen, um nur mit Herrn v. K. sprechen zu können. Herr v. K. habe sich absichtlich ferngehalten von dem Kreise derjenigen Personen, die dem Kaiser vorgestellt werden wollten. Der „Kuryer" behauptet weiter, Herr v. Koscielski sei erst kürzlich (im Juni) mehrfach Gast deS Kaisers auf Deck deS „Meteors" und auf der „Hohenzollern" gewesen. * Gotha, 19. September. So ist es denn gekommen, wie eS kommen mußte: auch der IV. städtische Wahlkreis ist gestern den Socialdemokraten zugefallen, nicht durch ihr Verdienst, sondern dank der Uneinigkeit der Geg ner. Die Wahlbetheiligung war stärker als in den übrigen Kreisen, denn von 788 Wahlberechtigten übten 485 ihr Wahl recht auS, und davon entschieden sich 202 für die Bock'sche Liste, die damit den Sieg errang, da der Reichs verein ca. 140, der Nationale Landesverein 120 Stimmen aus sich vereinigte, während die Freisinnige Vereinigung in rühmlicher Consequenz wieder an einigen 20 Stimmen fest hielt. Die Folgen der „Rückgratfestigkeit" und des „Zuges nach links" sind eS also, daß 202 Socialdemokraten über 283 Gegner triumphiren. Wem muß angesichts dieser Thatsachen nicht die Schamröthe ins Gesicht steigen ob der Verbohrtheit und Selbstüberhebung gewisser Kreise? Warum ging der NeichSverein nicht auf den Vorschlag des Nationalen LandeSvereinS ein und unterstützte die Candidatur eines gemäßigten ManneS, der sich in den weitesten Kreisen der Bürgerschaft allgemeiner Sym pathien erfreut? Wie konnte man einer so stattlichen Minorität einen Vertreter verweigern, wenn man sich selbst damit drei Sitze sicherte? Der Hauptgrund, die „Wahrung des Besitzstandes", ist ja nun wohl hinfällig geworden, und hoffentlich klären die diesmaligen Wahlen manche Ansicht Noch nickt der vierte Theil der hiesigen Wählerschaft ist trotz der großen Anstrengungen, trotz der besten Organisation und trotz der geübtesten Schlepper den Socialdemokraten unterthan zu machen, nur die Lässigkeit der übrigen Wähler und die Verbissenheit kleiner Conventikel macht die Socialdemokratie zum „tertius gauckons". Wenn der AuSfal der diesmaligen Wahlen in den Kreisen der Bürgerschaft doch endlich die Einsicht brächte, daß es nicht darauf ankommt, auf einige wenige Schreier, die ihre Schwäche durch möglichst weites Mundaufmachen verdecken, zu hören, sondern sich auf zuraffen, den in fick fest geschloffenen Feind durch festes Zu sammengehen zu bekämpfen, zu lernen, daß es gilt, „dem Vaterlande, nicht der Partei" — dann hätte das betrübende Wahlergebniß heilsame Folgen; ob aber die Medicin sckon bitter genug ist, eine solche Heilwirkung bervorzurufen? Wir wagen e« kaum zu hoffen! (Goth. Ztg.) Sultan solche Maßregeln zu ergreifen, welche die in ge- chickter Weise in Aufregung, versetzte öffentliche Meinung Englands fordert. Augenscheinlich, so bemerkt die „Nowoje Wtemja", wird England, von den anderen Mächten getrennt, nicht bloßer Zuschauer der Ereignisse in der Türkei bleiben, sondern einen Vorwand suchen, in einer Jsolirung nach dem Programm der sogenannten öffent lichen Meinung Englands oder vielmehr der englischen Presse u handeln. DaS Blatt schließt, daß angesichts dieses Um landes das Problem der Politik der kontinentalen Mächte darin bestehen müsse, den Erfolg dieser Absicht zu verhindern. Die Mächte müßten die Pforte zwingen, alle Maßregeln zu ergreifen, um die christliche Bevölkerung vor dem Fanatismus der Muselmanen zu bewahren, welchen in teuflischer Weise die englischen Inspiratoren der Armenier ausbeuten. Wenn die Pforte dies nicht thun könne, so müßten es die Mächte selbst ohne Mithilfe von England thun. Orient * Konstantinopel, 19. September. (Telegramm.) Der deutsche Botschafter Freiherr von Saurma - Jeltsch hatte gestern nach dem Selamlik eine Audienz beiden« Sultan. (Wiederholt.) * Konstantinopel, 19. September. (Telegramm.) Nach einer Mittbeilung der Pforte hat neuerdings eine 46 Mann tarke griechische Bande an der Küste des Golfs von Salonichi zu landen versucht. Zwölf Mitglieder der Bande wurden gefangen, einige ertranken, der Rest ist ge flüchtet. Es wurde ferner mitgetheilt, daß eine Bande von 120 Mann in das Vilajet Monastir einzudringen beabsichtige. Es besteht die Vermuthung, daß einige der makedonischen Banden sich aus aufgelösten Banden von Kreta gebildet haben. Die Beruhigung auf Kreta schreitet ungeachtet gelegentlicher Zwischenfälle fort. — Der drohende AuSbruch einer Bewegung gegen die Armenier in Karput wurde bisher durch energische militairische Maßnahmen nieder gehalten. (Wiederholt.) Afrika. * In Rhodesia stehen die Dinge immer noch auf dem alten Fleck. Die in den Matoppo Bergen stehenden Rebellen haben bis jetzt ihre Waffen noch nicht überliefert. Auch zeigen sie bisher keine Absicht dazu. Sir Richard Martin, der Unter-Administrator, erklärte dem Vertreter des Reuter'schen Bureaus gegenüber, er wisse nicht, was geschehen solle, wenn die Aufständischen bei ihrer Weigerung verharrten. Die ein geborenen Commissaire glauben nicht daran, daß es den Jndunas bei den kürzlichen Verhandlungen Ernst gewesen sei. * Am Nil rücken die Engländer langsam und mit großer Vorsicht stromauf. Vorgestern früh um 5 Uhr rückte das gesammte Expeditionscorps mit Ausnahme des 5. Bataillons von Fereig bis Bar ja. Die Strecke beträgt etwas über 11 lcm. Das Kameelcorps deckt die Flanke. Das jetzige Lager liegt am Nil. Niedrige felsige Hügel dehnen sich fast bis an das Ufer aus. Die Dampfer, welche das Staffordshire- Regiment au Bord haben, hielten 7 km weiter südlich. Die Expedition befand sich vorgestern ungefähr 30 km von Kerma entfernt. Dennoch giebt es keine Nachrichten über die Derwische. Altes Theater. Sonntag, den 20. September 1896. Anfang 7 llbr. Ldlv rr««. Schauspiel in 5 Acten nach einer Novelle des Col. Savage von Hans Olden. Regie: Ober-Regisseur Adler. Personen: . Herr Greiner. . Herr Borcherdt. . Frl. Lauterbach. . Frl. Sangora. lHerr Otto. lHerr Stephany. Frl. Weigel. Frl. Müller. Frl. Friese. Herr Hänseler. Fr. Franck. Herr Ernst Müller. Herr Kienscherf. Herr Körner. Frl. Rudolfi. Frl. Dalldorf. Herr Unger. Herr Stick. Herr Herr Herr Herr Herr Herr Herr Herr Hanisch. Herr Schröder. Herr Keller. Herr Benger. Herr Krause. Herr Heine. Frl. Klerwin. .Fr. Kuntzschmann. Die kleinsten Nebel kein allgemeineres Leiden als Kopfschmerz. Mit ihm beginnt jeder Schnupfen, jedes Fieber ist von ihm begleitet, jede Verdauungs störung, jeder Krampfanfall ruft ihn hervor. Kopfschmerz ist der Ausdruck der verschiedenartigsten örtlichen Affectionen der Kopfnerven, Kopfmuskeln, Schädelhäute. In allen diesen Fällen leistet das von den Farbwerken in Höchst a. M. dargestellte Migränin unersetzliche Dienste. In den Apotheken aller Länder erhältlich. 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