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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189803275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18980327
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18980327
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-03
- Tag 1898-03-27
-
Monat
1898-03
-
Jahr
1898
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1898
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2318 die auf einer Studien- uud veranüyuuy-reise begriffen find." Genau denselben Gedanken habe ich italienisch in der Aula zu Neapel ausgesprochen, während die betreffende Stelle in Florenz so lautete: „Sie wissen, daß wir der Gegenstand gehässiger Angriffe gewesen sind. Ich will mich hier nicht auf eine Polemik mit einem Zeitungsschreiber einlassen, sondern nur die feierliche Versicherung abgeben, daß wir uns nie für etwas Anderes auSzegeben haben, als was wir sind: deutsche Professoren und Studenten, welche Italien bereisen." Am Morgen nach unserer Ankunft in Rom habe ich sodann bei dem deutschen Botschafter, Freiherrn v. Saurma- Ieltsch, einen Besuch gemacht, habe ihm die Sachlage klar gelegt und ihn gebeten, auf etwaige Anfragen in diesem Sinne Auskunft zu ertheilen, und genau dieselbe Erklärung habe ich auch dem Vorstande deS deutschen Künstlervereins gegeben, der uns zn einem CommerS einlud. Wenn ich endlich noch hinzufüge, daß ich einmal durch den Vertreter deö ReiseburcauS, sodann durch den deutschen Eonsul nach Rom und nach Florenz habe telegraphieren lassen, wir «eisten nicht officiell und wünschten, daß von einem Empfange abgesehen würde (die Ant wort lautete: i m p o ss i b 11 e!), so wird zugegeben werden müssen, daß wir nicht mehr thun konnten, um den privaten Charakter unserer Reise hervorzuheben. Es ist denn auch nie die geringste Schwierigkeit entstanden, auch nie der leiseste Mißten bemerkbar gewesen, bis am 16. März ein sebr gehässiger Artikel in der römischen „Tribuna" erschien, der auf einen Augenblick, aber auch nicht länger, unser mehr als herzliches Verhältniß zu unseren italienischen Commilitonen zu trüben drohte, und der denn auch in andern italienischen und deutschen Zeitungen einen Wiederhall gefunden hat. Aus durchaus zuverlässiger Quelle habe ich in Rom erfahren, daß dieser Artikel auf einen lieben Landsmann zurück- znführen ist, einen bekannten römischen Bericht erstatter eines bekannten Berliner Blattes, der mit demselben allerdings weniger uns, als vielmehr den deutschen Künstler-Verein in Rom hat treffen wollen, welcher für uns einen so herrlich verlaufenen Festabend ver anstaltet bat. Ich bitte alle diejenigen Zeitungen, welche im Sinne jenes „Tribnna"-Artikels über uns berichtet haben, jetzt auch der obigen Erklärung freundliche Ausnahme gewähren zu wollen. vr. Albert Stimming, Professor an der Universität Göttingen. Wir haben den „Tribuna"-Artikel schon gekennzeichnet. Daß ein Deutscher ihn veranlaßt oder gar verfaßt haben soll, halten wir aber vorläufig noch für eine unbewiesene Behauptung, die sich hoffentlich als unrichtig herausstellt. Unsere Annahme ging und geht noch dabin, daß die ossiciöse „Tribuna" wieder einmal das Bedürfniß gefühlt hat, dem „stammverwandten" Frankreich gegenüber den Verdacht nicht aufkommen zu lassen, als bestehe zwischen Italien und Deutsch land eine Intimität, die an der Seine unangenehm be rühren könnte. Deutsches Reich. -2- Leipzig, 26. März. Von unterrichteter Seite werden wir ersucht, mitzutheilen, daß der vom nationalliberalen Reichsverein in Dresden bezüglich der beiden Dresdner Reichstagswahlkreise und der Candidatur des Herrn Pro- s.ssor vr. Bö hm er t gefaßte Beschluß ohne Antheilnahme und ohne Vorwissen des Vorstandes des national liberalen Landesvereins erfolgt ist, und in einer auf Donnerstag, den 31. d. Mts., nach Dresden einberufenen Vorstandssitzung zur Besprechung gebracht werden wird. 6. U. Berlin, 26. März. Die wichtige Frage, wer an Herrn Zelle's Stelle Oberbürgermeister von Berlin werden könnte, ist hin und wieder schon in den maßgebenden Kreisen besprochen worden; früher wären zwei Canditaten in Frage gekommen, die beide jetzt ausscheiden. Der eine ist der in Tangermünde a. E. geborene Oberbürger meister von KL(n Becker, soeben als Oberbürgermeister von Köln wiedergewählt und auch schon bejahrt, so daß er Wohl wenig Lust haben wird, den Rest seines Lebens in Berlin zuzubringen. Der andere ist der Prinz vonSchoen- a i ch - C a r o l a t h, der „ rothe Prinz" genannt. Al- Herr Zelle 1892 zum Oberbürgermeister von Berlin gewählt wurde, war bis wenige Tage vor der Wahl sein ernsthafter Gegenkandidat Prinz von Schoenaich-Carolath; jetzt soll der ehemalige Landrath deS Kreises Guben keine Neigung mehr haben, das dornenvolle Amt zu übernehmen. In Frage kommen Wohl hauptsächlich zwei Persönlichkeiten: Oberbürgermeister Bender in Breslau und Bürgermeister Kirschner-Berlin. Letzterer ist jung, thatkraftig und energisch, bat sich in die Berliner Verhältnisse ungemein schnell hineingearbeitet, ist ein ganz vorzüglicher Redner und hat bei mancher Gelegenheit gezeigt, daß er einen weiten Blick hat. * Berlin, 26. März. Unter der Ueberschrift „Der Fall Rommel" erzählt vr. L. Bamberger in der „Nation" von einem literarischen Vorkommniß, das überaus bezeichnend für die Gesinnung selbst der geistig am höchsten stehenden Franzosen gegen Deutschland ist. Einer von diesen, IuleS Lemaitre, bat vor mehreren Wochen im „Figaro" seinen Lesern über daS Buch eines angeblichen Deutschen, Ur. Rommel, dessen Titel französisch ,,^u pays cks la I'ovauchs" lauten sollte, berichtet; er erzählte ausführlich, wie dieser Deutsche ebenso treffend wie schonungslos alle Ge brechen deS heutigen Frankreichs geschildert habe, und fuhr dann fort: „Wir schulden dem vr. Rommel einen doppelten Dank. Ein mal ist seine Diagnostik richtig, er legt sehr genau seinen plumpen Finger in unsere Wunde und zeigt uns also mit Gewißheit, wohin wir unsere Wiederbelebungsanstrengungen zu richten haben. Aber außerdem hat seine Haltung bei näherem Nachdenken nichts, was uns betrüben könnte. Die Stimmung, in der wir ihn erblicken, die diejenige der meisten seiner Landsleute zu sein scheint, ist so brutal, so gehässig, so inhuman, daß dies nicht lange einem Volk, das sich darin gefällt, gut thun kann. Ueberlassen wird Deutschland seinem Hochmuth und seinem Haß, wünschen wir, daß eS sich immer mehr hochmüthig, haßerfüllt, neidisch (worauf, du lieber Gott? S hat ja schon Alles) zeige, und rechnen wir darauf, daß gerade die Trunkenheit seiner ungerechten Macht und seiner materiellen Wohl fahrt ihm ebenso verderblich werde, wie unS unsere Verweichlichung, unsere Eitelkeit, unsere moralische Unsicherheit geworden ist. Lesen wir das abscheuliche und wohlthuende Buch des vr. Rommel, kaufen wir es, verbreiten wir eS um uns her, bereiten wir diesem Deutschen einen Erfolg: er verdient es." Bamberger hat nun festgestellt, daß ein deutsche- Buch dieser Art überhaupt nicht erschienen ist. Im Jahre 1886 ist eS, und zwar in diesem Jahre bereit- in vierter Auflage, in Genf in französischer Sprache herauSgekommen. Bei weiterem Nachforschen ergab sich, daß von diesem angeblich deutschen Buche allerdings auch eine in Deutschland unbeachtet gebliebene deutsche Uebersetzung erschienen ist, und zwar 1886 bei Bender in Mannheim unter dem Titel: Rommel, , Frankreich gerichtet durch sich selbst". Der Genfer Verleger hat den vr. Rommel nie kennen gelernt; der offenbar pseudonyme Verfasser hat mit dem Verleger durch eine inzwischen verstorbene Mittelsperson verhandelt und sich nicht zu erkennen gegeben, Bamberger weist eingehend nach, daß der unbekannte Verfasser ein der Republik feindlicher Franzose ist, der, wie einst Montesquieu unter der MaSke eines Perser-, unter der eine- Deutschen seinen Landsleuten bittere Wahrheiten sagen wollte. Bamberger deutet die Bermuthung an, daß IuleS Lemaitre selbst der Verfasser sein könnte, und wenigsten- die direct« Reklame, welche er in den oben citirten Sätzen für da- Buch macht, könnte diese Bermuthung unter stützen. Aber wenn sie auch unbegründet sein sollte: ein Schriftsteller wie Lemaitre konnte nicht darüber im Zweife sein, daß er da- Werk ein«- Franzosen, nicht die französische Uebersetzung eine- deutschen Buche« vor sich hatte. Deshalb lnd die Ausfälle gegen Deutschland, in 'die Lemaitre seine Empfehlung deS Buches einwickelte, charakteristisch; mit Recht >emerkt Bamberger: „Wenn dies einem so ausgezeichneten Denker und Schriftsteller thunlich, ja löblich erschien, wie mag eS in niederen Schichten aussehen? Wer Frankreich kennt, konnte sich nie darüber täuschen, daß alle Symptome einer etwas rückgängigen Revanchestimmung, welche Der oder Jener zu Feiten wahrnehmen wollte, aus Täuschung beruhten. Die letzten Erlebnisse haben ein un widerlegliches Zeugniß geliefert. Der Fall Rommel ist rin m seiner Weise bezeichnender neuer Belag, weil er in der höchsten literarischen Sphäre spielt." Die „Nat.-Z." fügt dem Vorstehenden hinzu, daß eine siesige große Buchhandlung sich nach dem Erscheinen des raglichen Werkes an den Genfer Verleger mit einer Anfrage wegen der Persönlichkeit des Verfassers gewendet und die Antwort erhalten hat: es könne keine Auskunft ertheilt werden, die Autorschaft deS Buches sei ein Geheimniß. (-) Berlin, 26. März. (Telegramm.) Wolffs Burean meldet: Der Kaiserin ist ärztlicherseits ein Erholungs aufenthalt in Homburg v. d. H. angerathen worden. Der Kaiser wird die Kaiserin dorthin geleiten. Die Abreise der Majestäten von Berlin erfolgt am 28. dieses MonatS Abends, die Ankunft in Homburg am 29. Vor mittags. In Begleitung der Kaiserin werden sich befinden der Oberhofmeister Graf Mirbach und die Hofdame Gräfin keller; in Begleitung des Kaisers der Hausmarschall Freiherr v. Lynker, der Generallieutenant v. Plessen, der General ä la 8uito v. Scholl, der Oberst und Flügel - Adjutant v. Löwenfeld und der stellvertretende Leibarzt, Oberstabsarzt vr. Ilberg. (Wiederholt.) L. Berlin, 16. März. (Privattelgramm.) Die Reise des Kaisers auf dem Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm der Große" gewinnt, wie man der „Nat.-Z." schreibt, da durch eine besondere Bedeutung, daß der Dampfer als Hilfs- reuzer für die kaiserliche Marine, jedoch ohne Zu- chuß des Reiches, erbaut ist und im Kriegsfälle eine überaus werthvolle Ergänzung der Reichsmarine barstellt. Der Dampfer ist mit besonderer Fundamcntirung für 12 Schnellfeuergeschütze auSgestattet und besitzt eine Reibe anderer Einrichtungen für eine Verwendung im Kriegsfälle, welche sich der Oeffent- lichkeit entziehen. Es erscheint nahe liegend, daß bei der Reise, welche der Kaiser unternimmt, es sich um eine Er probung des Schiffes rücksichtlich der Geschwindigkeit, Steuer fähigkeit und anderer Einzelheiten für Kriegszwecke handelt. — Die Vertrauensmänner der nationalliberalen Partei des Wahlkreises Teltow-Charlottenburg waren gestern Abend zusammengekommen, um Stellung zur Reichs tagswahl zu nehmen und ihre Delegirten zum Delegirtentag am 24. April zu wählen. Nachdem die Conservativen sowohl wie die Freisinnigen, beide in gleich rücksichtsloser Weise, ein seitig mit der Aufstellung ihrer Candidaten vorgegangen, mußten und durften die Nationalliberalen jede Verantwortung für den Ausgang einer Wahlbewegung ablehnen, welche unter so geflissentlich verschärften Gegensätzen vor sich geben soll. Um aber alle Diejenigen zu sammeln, die nicht das Geschäft der Socialdemokratie besorgen wollen, wurde die Ausstellung eines eigenen Candidaten beschlossen und als solcher ein stimmig Herr Eisenbahndirector Ströhler in Char- lottenburg proclamirt. — Der Etatsausschuß der Stadtverordnetenver sammlung hat in seiner vorgestrigen Sitzung seine Vor- berathungen zur Feststellung des Staatshaushaltsetats sür 1898/99 beendet und beschlossen, der Versammlung zu empfehlen, die zu erhebenden Steuersätze für die Gemeinde- einkommensteuer auf 100 Procent des Normal solls, für die Gemeindegrundsteuer auf 5,8 des Nutzungs- wertheS der steuerpflichtigen Grundstücke (das sind ,150 Procent des Normalsolls) und für die Gewerbesteuer auf 150 Prorent des Normalsolls festzusetzen. * Flensburg, 25. März. Eine socialdemokratische Gründung, die Flensburger Genossenschafts bäckerei, ist vollständig verkracht und das gesammte von den Arbeitern eingezahlte Capital bis auf den letzten Pfennig verloren gegangen. DaS schleSwig-holsteinsche Pro vinzialorgan schreibt wörtlich: „So mancher Genosse, der seine sauer ersparten Arbeitergroschen geopfert hat, ist nun um eine bittere Erfahrung reicher, zumal in diesen Tagen vom Concursverwalter noch 75 Procent Nachschuß gerichtlich eingetrieben werden. Mancher Arbeiter wird wohl kaum diese Summe aufbringen können. Einzelne Zahlungsaufforderungen repräsentiren für einen Arbeiter hohe Beträge, 150 bis 200 dir geringste Nachzahlung beläuft sich auf 15 Während mithin eine ziemliche Anzahl Arbeiter in große Calamitäten gerathen ist, wurde die Fabrik der Genossenschaft von einem Grundstücksspekulanten einstweilen pachtweise übernommen. Dieses Vorkommniß ist eine ernste Mahnung an die Arbeiter, sich von allen unvorsichtigen Gründungen fern zu halten." * Helgoland, 25. März. Der Dampfer „Kaiser Wilhelm der Große" mit dem Kaiser an Bord kam Nachmittags 6 Uhr 20 Minuten von Südwest in Sicht und wurde von der Batterie an der Südspitze durch Salut begrüßt. Seit gestern herrscht hier starker Nordost-Wind. * Kiel, 26. März. (Telegramm.) Der Marine-Bau rath Gromsch von der hiesigen kaiserlichen Werft wurde zum Leiter der Hafenarbeiten in Kiaotschau ernannt. * Bremerhaven, 26. März. (Telegramm.) Der Lloyd- dampfer „Kaiser Wilhelm der Große" passirte mit dem Kaiser an Bord heute Mittag 12^ Uhr zurückkehrend den Rothe Sand-Leuchtthurm und traf um 2»^ Uhr Nachmittags hier wieder ein. Die FortS salutirten die Kaiserstandarte. * Hamburg, 26. März. Die „Hamb. Nachr." schreiben: „In den Zeitungsartikeln über daS Militairjubiläum des Fürsten Bismarck ist von der Thatsache, daß derselbe nach 1866 regelmäßig Militair-Uniform trug, vielfach in der Voraussetzung die Rede gewesen, daß dies auf Grund eigener Wahl geschehen sei. Wenn dies der Fall wäre, so wäre eS nur natürlich, da nach unseren Hofgewohnheiten die bei der Stellung deS Reichskanzlers fast täglichen Beziehungen zum Monarchen in der Formfrage der Kleidung für MilitairS leichter sind als für Civil. Aber die Frage stand gar nicht zur Entscheidung des Kanzler-. Einmal hatte der König Wilhelm 1866 den Wunsch geäußert, seinen Ministerpräsidenten auch ferner in der Uniform zu sehen, in welcher er den König während des Krieges begleitet hatte. Dann aber hörte Graf Bismarck damals auf, Landwehr« officier zu sein, indem er zum Generalmajor der activen Armee ernannt wurde. Mit dieser Eigenschaft war nach den bestehenden Vorschriften auch die Verpflich tung verbunden, in der Residenz- und Garnisonstadt Berlin jeder Zeit die Uniform seiner militairischen Charge zu tragen. Es war die- eine erhebliche Erleichterung für seinen täglichen Dienst am Hofe und ihm gewiß angenehm, aber er war herkömmlicher Weise so gut wie jeder Officier eine- Berliner Regiments in der Lage, in Berlin Uniform tragen zu müssen." * Hamburg, 26. März. (Telegramm.) Wie die „Ham burger Nachrichten" bestätigen, erhielt FürstBiSmarck außer dem Handschreiben, daS ihm von dem Generaladjutanten von Schweinitz überbracht wurde, auch noch ein kurzes Glückwunschtelegramm vom Kaiser auS Bremer haven. Unter den zahlreichen, dem Fürsten zugegangenen Glückwünschen befinden sich Telegramme und Schreiben von Souveränen. An der Familientafel im kleinen Kreise nahm auch der Generaladjutant von Schweinitz Theil. — DaS in andauernder Besserung sich befindend, Fußleiden deS Fürsten weist ibn immer noch au den Gebrauch de- Rollstuhl- an, die Thatsache jedoch, daß Prof. Schweniuger nach Berlin zurückgereist ist, beweist, daß der Gesundheitszustand de- Fürsten zu keinerlei Desorgniß Anlaß giebt. (Wiederholt.) * Metz, 26. März. Der Grenzvorfall, bei dem der Ober - Grenzcontroleur Giese vom französischen Arbeiter Nourrissier thätlich beleidigt wurde, sand, wie schon kurz ge meldet wurde, gestern dadurch seine Erledigung vor dem Brieyer Zuchtpolizeigericht, daß Nourrissier zu fünf Franken Geldbuße, jedoch unter Zubilligung des Straf aufschubs, verurtheilt wurde. Das französische Gericht nahm als erwiesen an, daß Giese sich einige Meter vom Grenzpfabl entfernt auf französischem Boden be funden hätte. * Hanuovcr, 25. März. Bezüglich der Verhältnisse im 9. hannoverschen RrichStagswablkreise, Hameln-Springe, wo bekanntlich aus rein persönlichen Gründen vr. Hahn die Candidatur Hi sche bekämpft, erinnert der „Hann. Kour." daran, daß vr. Hahn s. Z. erklärte, er bekämpfe die Welfenpartei als solche nicht. Der gegen Hische ausgestellte Wanderredner Vissering ist sogar noch einen Schritt weiter gegangen, indem er in einer Versammlung in Harsefeld bervorgehoben hat, daß der Bund der Landwirthe (d. h. die Bundes leit un g) auch einen welfischen Candidaten unterstützen 'werde, wenn dieser die BundeS- forder ungen unterschreibe. Entspricht das etwa einer „Politik im Sinne deS Fürsten Bismarck?" * Braunschweig, 25. März. Bei der gestrigen Berathung von Abänderungen des Gesetzes über die Verwaltungsrechts pflege wurde auch die Frage der Besetzung der s. Z. Braun schweig angebotenen ReichSgerichtsrarhsstelle gestreift. Wirk!. Geh. Rath Spies als Justizminister erklärte, daß er eS aufs Allertiesste beklage, daß von allen den braun schweigischen Juristen, die s. Z. gefragt worden sind, nicht ein einziger sich bereit erklärt habe, ans Reichsgericht nach Leipzig zu gehen. Er erlaube sich keine Kritik an den Ablehnungen, aber er beklage die Thatsache aufs Tiefste. — Nachdem eine Zeit lang Gerüchte verbreitet worden waren, daß von welfischer Seite eine Immediateingabe an den Kaiser gerichtet worden sei, in der die Thronfolgefrage berührt wäre, erfährt man jetzt Thatsächliches aus der Erklärung eines Vorstandsmit gliedes der Vaterländischen Vereinigung zu Holzminden. Dieses bat thalsächlich am 18. Januar dem Kaiser eine Immediateingabe zugeben lassen, in ihr Belehrungen über den Stand der welfischen Bewegung und die Spaltung in zwei Lager gegeben und den Bundesrathsbeschluß von 1885 für revisionsbedürftig erklärt. Dann heißt eS am Schluffe, sallS die Welfen sich mit ihrer Rechtsmeinung in einem ent schuldbaren Irrthum befänden, sie dann mit einer authen tischen Rechtsbelehrung versehen lassen zu wollen, anderen falls müßten sie annehmen, im Rechte zu sein (!!). Braunschweig, 26. März. Der Landtag ist heute bis zum 10. Mai d. I. vertagt worden. (Fortsetzung des Textes in der 1. Beilage.) Bei der Ge samm tauslag e der vorliegenden Nummer befindet sich eine Extrabeilage von der renommirten Mäntelsabrik Franz Ebert in Leipzig, Petersstraße 40'42, auf welche auch an dieser Stelle empfehlend hingewiejen sei. Die geuannte Firma wurde bekanntllich auf der sächsisch-thüringischen Industrie- und Gewerbe-Ausstellung prämiirt. 6rü88t6S Lr8tv8 Uotvl 0sut8oklLvä8 KegeuUder 6eotrnlbubokiok krieckrielmtrnsse. Dazu -cknellLgut pstantdünsu. szcK-i.cii'Äs! Central-Hotel, Berlin 5V0 2mmep von 3 — 25 M. Frrnspr. 1998. üllerr eMe ^ccorci-2 lfiem von Jedermann in 1 Stunde zu erlernen, sind in jeder besseren Musikinstr.-Hdlg. z. Preise v. 7,50 bis 7a,— vorräth., ev. adress. man: J.T.Müller, Dre»-en-Striescn. — Ein reich illustr. Accordzilher-Büchlein gratis u. franco, erschien: Weitzt -n, Mnatterl, was i träumt hab'. 0 50. verkauft zu eoulanten Preisen Liiftmer RchiMe Leim-Lindem, Kirchstratze, rls-b-ris -er Kirche (Inh. L. Xrobmnnn). 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Regie: Ober-Regisseur Goldberg. — Direction: Capellmeister Panzner. Personen: Die Königin Frl. Eibenschütz. Roberto, Edelmann, in ihren Diensten . . . . Hr. Schütz. Diana, dessen Schwester Fr. Doenges. Celia, deren Zofe ......... Frl. Kernic. Lisardo, Rath der Königin Hr. Moers. Ramon, dessen Diener Hr. Greder. Fulgencio, Roberto's Hausmeister .. . Hr. Schelper. NNi-»- -U...-UWL - - - - lFrl. Alten. Sänger . . , r i, . . LFrl. Schweitzer. fFrl. v. Haun. Edelleute und Hofdamen. Diener. Kriegsvolk. Ort der Handlung: Spanien (um und in Madrid). Nach dem 1. und 2. Act finden längere Pausen statt. Krank: Herr Merkel. Texte L 60 an der Casse nnd bei den Logenschließern. Vpcrn-Pretse. Einlaß '/«6 Uhr. Anfang '/,? Uhr. End« nach '/,10 Uhr. kepertoire. Montag, den 28. März: (85. AbonnementS-Vor- stellung, 1. Serie grün): Die Zauberflöte. Anfang 7 Uhr. Altes Theater. Sonntag, den 27. März 1898. Anfang 7 Uhr. Her Hettel«tn«1eii1. Operette in 3 Acten von F. Zell und Richard Gen Ke. Musik von Carl Millöcker. Regie: Regisseur Unger. — Direction: Musikdirektor Meyer. Personen: Palmatika, Gräfin NowalSka . Frl. Buse. Bronislawa, ^«en Töchter Oberst Ollendorf, Gouverneur von Krakau . . Herr Searle. von Westerbotten, Major Herr Unger, von Hrnrici, Rittmeister . Herr Richter, von Blekinge, Lieutenant Herr Pacal. von Rochow, Lieutenant Herr Schröder. Graf Ochsenstierna, Cornet Frl. Hoffmann. Bogumil Malachows», Musikgraf von Krakau, Palmatika's Vetter Herr Greiner. Eva, dessen Gattin Frl. Klerwin H. Jan Janicki, ^Studenten der jagellon. /Herr Hein«. Symon Rvmanowicz, / Universität Krakau «Herr Bauberger. Der Bürgermeister von Krakau Herr Bogdahn. Onnphrie, Palmatika'- Leibeigener , . . . . Herr Wack.
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