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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.05.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189605314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18960531
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18960531
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- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Bindung fehlerhaft: Seiten in falscher Reihenfolge
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-05
- Tag 1896-05-31
-
Monat
1896-05
-
Jahr
1896
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.05.1896
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4V44 Ächt gedacht werde» können — der Propst, gedeckt durch seine Stellung als Priester der katholischen Kirche, vrrgistet das Gemüth der Kinder und hetzt sie aus gegen ihr weltliches Regiment, indeni er da» deutsche Gebet als Sünde bezeichnet und die Kinder mit der Ausschließung von den heiligen Sacramenten bedroht! Wahrhaftig der „Przeglond" übertreibt nicht, wenn er sagt: „Wir erkennen niemals da- Kreuz an als Auserstehungszeichen ohne den polnischen Adler." Und was ist nun vom Staate geschehen, um die un- erhörte Herausforderung des katholischen Geistlichen zu sühnen? Die königliche Regierung zu Posen hat den Lehrer versetzt. Sollen daraus etwa andere Lehrer entnehmen, wie sie sich in ähn lichen Fällen benehmen dürfen? Und was geschieht mit dem Propst?'' -s- Halle a. S., 30. Mai. Das hiesige svcialdemo- kratische „Volksblatt" ist äußerst erbost darüber, daß die auswärtige Presse von den Lamentationen des Vorstandes deS hiesigen GewerkschastscartellS über die Lauheit der „Genossen" bei der Füllung der Streikkassen Kenntniß nimmt und den richtigen Schluß zieht, daß die Arbeiter ihre sauer verdienten Groschen besser anzuwenden wissen, al« zur Unterstützung von Faullenzern und Streiksüchtigen. Dabei kann das „Volksblatt" nicht um hin, den vermeintlichen Einsender jener Notiz in gröblichster Weise anzuqreifen und zu verdächtigen. Dergleichen ist man von dieser Art Presse schon gewöhnt, daß aber das „Volks blatt" gerade von dieser Notiz sich so sehr in Harnisch bringen läßt, ist der beste Beweis dafür, daß sie einen der wundesten Puncte in der ganzen sozialdemokratischen Be wegung berührt hat. u. Cassel, 29. Mai. Die in der Generalversammlung des Bundes deutscher Frauenvereine beschlossene Protest- Resolution in Bezug auf den Entwurf des Bürger lichen Gesetzbuches erhielt nach längerer lebhafter Debatte folgende Fassung: „Der Bund der deutschen Frauenvereine sieht sich gedrängt, dem Gefühl einer tiefen Enttäuschung Ausdruck zu geben, welches die deutschen Frauen Angesichts der unzulänglichen Resultate der Commissionsberathungen des Reichstages, betreffend das Fami lienrecht im Entwurf eines bürgerlichen Gesetzbuches, erfüllt. Nachdem das Interesse, welches das ganze Volk an einer zeitgemäßeren, Len modernen Gesetzgebungen anderer Culturvölker entsprechenden Normirung dieser Materie unverkennbar bekundet hat, im Plenum des hohen Reichstages von den verschie denen Parteien so verslündnißvolle Würdigung gefunden hat, nach dem so hervorragende Männer und geistige Führer unseres Volkes mit ihren Stimmen für unsere gerechten Forderungen eingetretcn sind, glaubten wir in den Berathungen der Commission auf mehr Berück sichtigung und Entgegenkommen rechnen zu dürfen. Mit um so größerem Bedauern mußten wir das Gegentheil coustatiren. Im Namen unseres Geschlechtes prolestiren wir nachdrücklich gegen die Geringschätzung, die in dieser Nichtbeachtung der einfachen Forderungen der Gerechtig keit liegt, für die wir in unserer Petition eingetreten sind, und sprechen die Hoffnung aus, daß sich die deutschen Frauen in allen Theilen unseres Vaterlandes diesem Protest anschlicßen werden. Es gilt nicht nur das Interesse der Frauen, sondern das der Familie und damit der Gesammtheit des deutschen Volkes. Es gilt den anderen Nationen gegenüber, die längst eine Hebung der Stellung der Frau einer Hebung der Cultur überhaupt gleich achten, unsere nationale Ehre." * Crcfcld, 28. Mai. Eine vom „Verein für bürgerliche Interessen" einberusene und besonders von Ladenbesiyern zahlreich besuchte Versammlung sprach sich nachdrücklich gegen den Achtuhrsckluß der Ladengeschäfte aus, nachdem Handelskammersyndicus Or. Zeiß und Redactenr I)r. Westen berger eingehend die in das Erwerbsleben so tief einschneidende Maßregel beleuchtet batten. Aus der Erörterung ging hervor, daß man eine gesetzliche Regelung der Arbeitödauer der in den Ladengeschäften Angestellten gutheißen würde, daß man aber den von der socialpolitischen Commission gemachten Vorschlag einer mechanischen Regelung für sämmtliche Ge schäftszweige und für daS ganze Reich für schädlich und be sonders den kleinen ohne Angestellte arbeitenden Ladenbesitzer schwer benachtheiligcnd hält. * Köln, 29.Mai. Die hier gegründete Versichern«gs- casse gegen Arbeitslosigkeit im Winter wird nun mehr, nacktem sie die Genehmigung des Oberpräsidenlen der Rheinprovinz erhalten hat, am l. Juni dieses Jahres in Anlehnung an die bereits bestehende allgemeine städtische Arbeitsnachweisanstalt in Thätigkeit treten. Der Geschäfts bereich der Casse beschränkt sich auf männliche Arbeitnehmer im Gebiet der Stadt Köln. Als Eintrittszeit in die Casse wird ein Alter von mindestens 18 Jahren angenommen. Die Mitgliedschaft beginnt mit dem Wochenmontag. Wünscht jedoch der Eintretende einen früheren Beginn der Mit gliedschaft, so kann ihm auch gestattet werden, weitere, und zwar bis zu sechs Wochenmarkeu, in das Marken buch einkleben und abstempeln zu lassen. In diesem Falle beginnt die Mitgliedschaft um die entsprechende Zahl von Wvcken früher, immer aber frühestens vom Beginn eines neuen Geschäftsjahres ab. Jeder Versicherte hat zur Casse wöchentlich einen Beitrag von 35 zu leisten, und zwar in der Zeit nach dem 1. April während 34 — im ersten Geschäftsjahre während 26 — aufeinanderfolgenden Wochen. Mehrmals in der Zeit vom 15. December biS 15. März sich wiederholende Arbeitslosigkeit wird in Bezug auf Gewährung der Tage gelder nur als Fortsetzung der ersten Arbeitslosigkeit angesehen. Der Versicherte ist zur Annahme der ihm nachgewiesenen Arbeit verpflichtet und hat grundsätzlich keinen Anspruch auf Arbeit in seinem besonderen Berufe, doch soll die Verwaltung bei Zuweisung von Arbeit bestrebt sein, auf die körperlichen und geistigen Fähigkeiten des Einzelnen möglichst Rücksicht zu nehmen. Die Generalversammlung der VersicherungScasse besteht auö dem Oberbürgermeister der Stadt Köln oder dem von ihm benannten Beigeordneten, dem zeitigen Vorstande der allgemeinen Arbeitsnachweisanstalt Köln, zwölf Herren auS den Patronen und Ehrenmitgliedern, von denen sechs dem Stande der Arbeitgeber angehören müssen und sechs weder Arbeitgeber noch Arbeitnehmer sein dürfen, sowie dem Ausschuß der Versicherten. Bis jetzt sind von 240 Patronen und Ehrenmitgliedern 69 000 gezeichnet worden. * Mainz, 28. Mai. Die Socialdemokratie ist eifrigst bemüht, das Schiffsunglück bei Abmannshausen agitatorisch auSzubeuten. So fand gestern eine Versammlung deS Mainzer GewerksckaftScartellS statt, um über die Ar- beits- rc. Verhältnisse der Maschinisten, Heizer und Matrosen auf den Rheindampfern zu berathen. Man kam überein, in Verbindung mit den Gewerkschaftsvereinigungen in Mann heim, Rubrort, Bingen, Coblenz, Düsseldorf, Köln und Ludwigshafen die Gründung einer Vereinigung der erwähnten Schifferberuse anzubahnen. Oesterreich-Ungar«. Der Staatsvoranschlag. * Wien, 30. Mai. (Telegramm.) Der heute den in Pest zusammentretenden Delegationen unterbreitete gemeinsame Staatsvoranschlag pro 1897 weist ein Gesammterforderniß von 160 484 751 fl. aus, wovon 2 741 283 fl. aus eigenen Ein nahmen gedeckt werden; somit verbleibt rin Nettoerforderniß von 157 843468 fl. Nach Abzug der mit 50537 130 fl. präliininirten reinen Zollüberschüsse ergiebt sich ein Restersorderniß von 107 270 383 Gulden und, nach Abzug von 2 Proc. zu Lasten Ungarns als quotenmäßiges Vertheilungserforderniß, 105 124 931 fl., wovon auf Oesterreich 73 587 452 fl. und auf Ungarn 31 537 479 fl. entfallen. * Wien, 30. Mai. (Telegramm.) Von dem Gesammt- rrforderniß des gemeinsamen Staatsvoranschlags entfallen 142 109 964 sl. aus ordentliche, 18 474 787 fl. auf außerordentliche Ausgaben. Das Ministerium des Auswärtigen beansprucht 4096900 fl., um 186 200 fl. mehr als im Vorjahr. Das Kriegs ministerium verlangt 154260959 fl., mehr 4 074 998; speciell für daS Heer werden gefordert 140179699, und zwar ordentliche Ausgaben 125382 512, außerordentliche Ausgaben 14 797 187 fl. Die Marine erfordert 14 081260 fl., 10481 060 fl. ordentliche, 3 600 200 außerordentliche Ausgaben. Das Mehr gegen das Vorjahr beträgt für das Heer 3 574 998, sür die Marine 500000 fl. Das außerordentliche Heeresersorderniß sür daS OccupationSgebi.t beträgt 3 533 000 fl. brutto, 3423140 fl. netto; hiervon entfallen aus dir Rrichsrathsländrr 2 396 198, auf Ungarn 1026 942 fl. Diese« Ersorderniß ist gegen da« Vorjahr um 26000 fl. geringer. Das Mehrersorderniß für die Heeres verwaltung wird u. A. begründet mit der Vermehrung der Osficiere, der Mannschaft und der Pferde; ferner mit der Verbesserung der Mannschastskost durch Verabreichung von zwei Gemüseportionen jede Woche, was 805911 fl. beansprucht. Das außerordent liche Heeresrrfordrrniß enthält unter Andern, eine Rate von 2100000 sl. für Nepetirgewehre, von 1150000 fl. sür Festungsgeschütze neuer Eonstructivn, 2 200000 st. sür sortisi- catorische Maßnahmen. Zur Completirung von 20 Infanterie- bataillouen auf den erhöhten Friedensstand werden 439 000 st. verlangt. Tie Kriegsmarine verlangt als erste Rate für einen neuen Torpedokreuzer, sowie für maschinelle Vorrichtungen zwei Nachtragscredite init zusammen einer Million, welche aus den ge meinsamen Activen Bedeckung finden sollen. Das Mehrersorderniß des Ministeriums des Auswärtigen ist hauptsächlich veranlaßt durch die Errichtung einer Gesandtschaft in Peking, die noth- wendig geworden ist durch die Ereignisse des letzten JahreS und durch die zu erwartende Erschließung des größten Theiles von China sür den europälschen Handel, ferner durch die Erwerbung eigener Gebäude sür die Botschaften in Peters burg und Washington, die Umwandlung des Honorarconsulats in Hongkong in ein effectives Consulat, die durch die Auswanderer bewegung uüthig gewordene Errichtung eines Viceconsulats in Curilyba in Brasilien, die Errichtung eines Consulats in Tiflis und die Umwandlnng des Honorarconsulats in Singapore in ein Berufsconjulat. Die vorgelegte Schlußrechnung sür 1894 ergiebt, daß das wirkliche Ersorderniß geringer war als das veranschlagte, somit günstiger und zwar um 6842 959 sl.; dies ist dadurch herbei geführt, daß die Zollüberjchüsse den Voranschlag um 10324 828 fl. übertrafen. Tie vorgelegte Gebahrungsrcchnung für 1895 ergiebt einen Creditrest von 744 653 fl. Die Zolleingänge betrugen in 1895 6171281 fl. mehr als veranschlagt. * Pest, 30. Mai. (Telegramm.) Die Verhandlungen zwischen der österreichischen und der ungarischen Regierung bezüglich der Zuckerprämie erleiden einen Aufschub. Wegen der bedeutenden Gegensätze zwischen den beiden Regie rungen ist gar nicht absehbar, wann die Verhandlungen fort gesetzt werden sollen. (Mgdb. Zlg.) Frankreich. * Paris, 30. Mai. (Telegramm.) Das „Journal officiel" veröffentlicht die Ernennung des Marquis de Noailles zum Botschafter von Berlin. — Der „Matin" meldet, der Kriegöminister bereite einen Gesctz-Enlwurf vor zum Zweck der Verjüngung der Osficiers-Cadres. Die Altersgrenze soll um 1 — 2 Jahre herabgesetzt werden. Die Altersgrenze für Divisionsgenerale soll auf 64 oder 63, die der Generalmajors auf 55— 54 und die äußerste Alters grenze für Generale, welche ein Kriegscommando inne haben, auf 68 Jahre festgesetzt werden. Diese Maßnahme wird zugleich dazu benutzt, um den Grad von Corps-Commandeuren zu schaffen. (Wiederholt.) * Paris, 30. Mai. (Telegramm.) Der heute im Elysee abgehaltene Ministcrrath beschloß, noch heute in der Deputirtenkammer eine Vorlage einzubringen, welche Madagaskar von jetzt ab als französische Colonie erklärt. Die Vorlage bezweckt, den internationalen Schwierig keiten ein Ende zu setzen, keinerlei Veränderung aber in der Regierung und der inneren Verwaltung vorzunehmen. Die französischen Gesetze werden zur Anwendung gelangen, jedoch nach einer besonderen Verkündung. Die Königin behält den Titel, die Vorthcile und Ehrenrechte unter der Souverainität Frankreichs. Orient. Tie Unruhen aus Kreta. * Konstantinopel, 30. Mai. (Telegramm.) Zum Schutze deS österreichischen Consulats in Canea ist eine Äbtheilung Truppen beordert worden. — Neue Straßen kämpfe in den Städten Kretas sind nicht vorgekommen. Der neue Gouverneur Abdallah Pascha ist aus Kreta ein- getrosfen. Die Pforte hat angeordnet, daß nach dem Ein treffen der Truppenverstärkungcn auf Kreta nachdrücklich vor gegangen werden soll. Die Truppen unternahmen im Districte von Sphakia an einigen Puncleu mit Erfolg Angriffe, an anderen Puncten erlitten sie kleinere Niederlagen. Der Ge- sammtverlnst der Truppen beträgt bisher etwa 200 Mann. * Paris, 30. Mai. (Telegramm.) Die „Agence Havas" meldet aus Athen: In einer heute Nachmittag hier abgehaltenen Versammlung von Kretensern wurde ein Antrag zu Gunsten einer autonomen Verfassung auf Kreta gemäß dem Berliner Vertrage abgelehnt und der Wunsch ausgesprochen, daß die freien Hellenen den Kretensern zu Hilfe kommen möchten. (Wiederholt.) * Sofia, 30. Mai. (Telegramm.) Der m akedonische Hauplaus schuß versandte ein Rundschreiben, das in feindlichem Tone gegen die Regierung gehalten ist, die durch das Jrade des Sultans bewilligten Reformen verwirft, einen mittelbaren Vorwurf gegen Rußland erhebt und erklärt, es sei nothwendig, alle Verhandlungen mit der bulgarischen Re gierung abzubreche», um mit allen Kräften auf die Er reichung politischer Selbstverwaltung hinzuarbeiten. Dem Rundschreiben ist ein Entwurf der verlangten Reformen beigegeben, der wesentlich auf den Vorschlägen der europäi schen Commission von 1880 beruht. Das Rundschreiben trägt die Unterschrift veS Generals Nikolajew. (Voss. Ztg.) Afrika. Ter Sudanzug. * Tuakin, 30. Mai. (Telegramm.) Oberst Egerton ist beute mit 975 Mann englischer Truppen hier an gekommen. Zum Transvaal Conflict. * Berichtigung. In der im gestrigen Abendblatt ent haltenen, aus London datirten Meldung des „Reuter'schen Bureaus" aus Pretoria ist auf Grund einer telegraphischen Berichtigung aus London der zweite Satz, wie folgt, richtig zu lesen: „Krüger erwiderte, er thne immer noch sein Mög lichstes, um eine Milderung der gegen die Mitglieder des Neformcomitss gefällten Urtheile herbeizuführen; er beab sichtige, gerecht zu handeln und habe das Vertrauen, daß die Zukunft das Vorgehen der Execution rechtfertigen werde, welche den Bericht des Skaatssecretairs Leyds und deS Commandanten Joubert abwarte, ehe sie sich weiter mit den Urtheilen beschäftige." MUitair und Marine. * Berlin, 30. Mai. Oberst von Krosigk, Commandeur de« Garde-Füsilier-RegiinentS, ist zum Commandeur der 28. Infanterie- Brigade in Düsseldorf, Oberst und Flügeladjutant von Braun schweig, Commandeur des Königin-Augusta-Garde-Grenadier- RegimentS Nr. 4, zuni Commandeur der 57. Infanterie-Brigade in Freiburg, Oberst vonWoyosch, Ches deS Generalstabes deS Garde corps, zum Commandeur Les Garde-Füsilier-Regiments, Oberst und Flügeladjutant Freiherr von Seckendorfs, commandirt bei der Gesandtschaft in Bern, zum Commandeur des Königin-Augusta- Garde^Lrenadier-Regiments Nr. 4 ernannt. Nordamerika. Von dem Congreß wurde, wie dem „Mil.- Wochenbl." aus Cleveland, Ohio, gemeldet wird, die Erbauung von vier Schlachtschiffen und 15 Hochseelorpedobooten bewilligt. Alles Baumaterial, alle Geschütze und Einrichtungen dieser Fahrzeuge sollen einheimischen Ursprungs sein, Prämien für größere Schnellig- keit als die contractlich ousbedungene werden diesmal nicht bezahlt. Dir Schlachtschiffe sollen nach dem Muster der „Indiana" 11000 t Gehalt haben und nicht mehr als 3 750 000 Dollar- jedes kosten. Fünf der Torpedoboote sollen größer sein als di« bereit- im Dienst und im Bau befindlichen, eine Fahrgeschwindigkeit von 26 Knoten entwickeln und zusammen 850 000 Dollars kosten, während die übrigen zehn kleineren nur einen Aufwand von insgesammt 800 000 Dollar- erfordern werden. Für Geschütze auf den Refervedampsern der American Line „Paris", „New-York", „St. Paul" und „St. Louis", die zum Dienste im Kriegsfall verpflichtet sind, werden 250 000 Dollars aus- geworfen. Außerdem wurde eine Vermehrung des Flottenpersonal« um 1000 Mann bewilligt. — Das Kriegsschiff „Detroit" machte kürzlich eine Schnellfahrt zwischen Nagasaki und Shanghai. Es legte dir Entfernung in 26 Stunden zurück, d. k. 30 Minuten weniger als die „Expreß os Jndia", die früher als das schnellste Schiff galt. Die „Detroit" machte durchschnittlich 19 Knoten Fahrt in der Stunde. — Das Schlachtschiff „Massachusets" erreichte auf seiner Probefahrt eine durchschnittliche Ge- schwindigkeit von 15,6 Knoten in der Stunde, also 0,6 Knoten mehr als ausbedungen. Der russische Admiral Mak ar off nahm an dieser Fahrt Theil. — Die Panzerplattenlieserung sür russische Kriegsschiffe von amerikanischen Eisen werken nimmt einen immer größeren Umsang an. Am 23. März wurde eine sünszöllige Panzerplatte aus den Carnegiewerken für die russische Flotte amtlich zu Washington auf daS Ersuchen der russischen Regierung erprobt. Die Schießprobe fand aus dem Marincschießplatz bei Indian Head, Md., statt und wurde von dem Chef des Geschütz wesens vorgenommen. ES wurden fünf Schüsse aus einem vier zölligen und einer aus einem fünszöUigen Geschütz bei einer Flug geschwindigkeit des Geschosses von 1700 Fuß in der Secunde ab gegeben. Die Panzerplatte leistete den verbürgten Widerstand. Unlerrichtswescn. Leipzig, 30. Mai. Tas Gustav Engelhardt'sche Tanz- und Anslandsunterrichts-Jnstitut, Turnerstraße 5— gegen über der städtischen Turnhalle — eröffnet seine nächsten großen Unterrichtscurse für Damen und Herren am Mittwoch, den 10. Juni sür Wochentags-Abendstunden, am Freitag, den 14. Juni für Sonn« tags-Nachmittagsstunden und am Sonntag, den 16. Juni sür Wochentags-Ncichmittagsstundcn. Anmeldungen sind an Len In stitutsleiter, Herrn Tanzlehrmeister und Lehrer der Choreographie Gustav Engelhardt, Turnerstraße 5, zu richten und zwar von 11 bis 3 Uhr Mittags oder 7—9 Uhr Abends. Aus dem Geschäftsverkehr. ? Für die Reisezeit hat man gar häufig allerlei Bedürfnisse; u. A. ist manches kleinere oder größere Präsent rc. nöthig. Wer sich's leisten kann, wählt wohl gern einen werthvolleren Schmuck gegenstand. In dieser Beziehung bietet das Gold- und Sijber- ioaarengeschäft des Herrn R. Ritter in der Windmühlen straße 17 eine große Auswahl von schönen Sachen in jeder Preis lage. Herr Ritter ist ein tüchtiger Fachmann, welcher nur auf reelle und gediegene Maaren hält. Ein Blick in Las reich aus gestattete Schaufenster belehrt schon den Interessenten und Kauf lustigen von der Gediegenheit des Geschäfts und dem guten Geschmack des Inhabers. k Noch ist das jugendsrische Grün von den sengenden Strahlen der Sonne nicht angegriffen, deshalb ist gerade jetzt eine Partie ins Freie dem Städter auzurathen. Zum Beispiel ein Spaziergang über Oetzsch in der Richtung nach Gaschwitz oder umgekehrt. Dort liegt gar reizend und bequem Fcldschlof; Groszftäötcln, den Touristen einladend zum fröhlichen Verweilen; denn Alles findet er daselbst, was zu guter Unterhaltung und ausgezeichneter Ver pflegung gehört. Ucbcr die Bcrlincr Gkwcrbc-AusstclluW, Gruppe XVI, Papier-Industrie, schreibt die Papierzeitung u. A. Folgendes: August Zeis; L (5o., Berlin 5V, Leipziger Str. 126, stellen in der Mitte einer Seiten- Halle ein Contor mit vollkommener Einrichtung aus. Außer einem Diplomaten-Schreibtisch sehen wir ein „Jmperator"-Schreibpult mit drehbaren Seitentheilen und Rolljalousie, die den Vortheil gewähren, mit einmaligem Drehen des Schlüssels alle Thcile zugleich ver sperren zu können. In der „Excelsior" - Copirmaschine werden die Briefe aus endloses kräftiges Copirpapier gepreßt, das Papier wieder ausgerollt, und die Copien können, wenn die Post spät erledigt wird, auch am folgenden Tage mit der beigegebcneu kleinen Schneide maschine abgetrennt werden. Die Geldausgabe-Vorrichtung „Ligui- dator" ist rin geschlossener Blechkasten mit 15 Tastern, je nach dem Truck aus einen dieser Taster fällt eine bestimmte Geldsorte heraus; der Liquidator wird dem Cassircr an Löhnungstagen Zeit und Mühe sparen und hat nur den einen Nachtheil, daß man ihn füllen muß, damit er seiner Aufgabe entspricht. In Schränken rings an Len Wänden sehen wir den Shannon-Registrator in allen möglichen Ausführungen. Ferner sind noch ausgestellt: ein Archivschrank, Copirtinten, Federn, automatische Tintenfässer und ein drehbarer Contorstuhl, der die willkommene Einrichtung hat, daß die Neigung der Rückenlehne veränderlich ist. Eine Dame zeigt die Bar-Lock- Schreibmajchine in Thätigkeit. VertreterfürLcipzig: r. IV. Ui-«oz»eii8tetn.Packhosstr. 11/13. schnell unck LOPgfsItlg Sicherer Weg zum Reichthnm! Patentamtlich geschützt. Sie schließt sich selbst, zeigt den darin befindlichen Betrag an u. kann erst dann geöffnet werden, wenn die- selbe mit der entsprechende» Geld- sorte vollständig gefüllt ist, u. zwar Nr. 1 nach Ansammlung von 20 in 50-Pfennigstücken, Nr. 2 nach An sammlung von 3 in 10-Psennig- stücken, früher kann die Einrichtung unmöglich geöffnet werden u. nöthigt daher zum Weitersparen, bis sich ^l20resp. 3 in der Sparbüchse gesammekt haben. Nach Leerung wieder verschließbar. Preis 75» pro Stück. Von 2 Stück an fran- kirtc Zusendung überallhin bei Vor- einsendung des Betrages in Briefm. oder baar (Nachnahme 30 Porto- zuschl.), von '/»Dtz.an 20Proc.Rabatt. H«rni«nn Unrvitr «k Berlin O., Klofterstrahe 48» Special-Geschäst sür Patent-Artikel. Patent. Das ewige Feuer. Patent. Grude-Lesen mit Platten und Rost. ch. »»»Inli««nen, L.-Plagwitz, Varl-Heincftrabe 7S. Dauernde Gewerbe -Ausstellung. iklpbll« IrNNtlpI- / u. Telephon-Anlagen fertigt und reparirt KNlllvtl- zL. Lieber seu., Pfaffendorfer Straße 7. Dargestellt von den Höchster Farbwerken in Höchst. Das Migränin- Höchst ist in den Apotheken aller Länder erhältlich. Das »Ivli«r»»1« Mittel zur Beseitigung und Verhütung von und »Nnnnronadr K41rp«^r1lOIl« sind die seit vielen Jahren als prompt wirkend anerkannten KtlNkiiktnIki' kitlsellmiNipiilkii, ä Schachtel 2,50. In allen Apotheken zu haben. General-Bertr. O. vernckt L Co., Leipzig. 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Herr Ernst Müller. Lustspiel in 1 Act von Max Bernstein. Regie: Regisseur Hänseler. Personen: vr. Müller, Rechtsanwalt Paul Wedding, Maler . . Hedwig Meyer Treffet Hierauf: Zum ersten Male wiederholt: arrangirt vom Balletmeister I. Golinelli. a) Bretagnischer Bancrntanz, ausgeführt von den Damen des Corps de Ballet. b) Stephanie-Gavotte, getanzt von Frl. Fiebig und Frl. Hruby. c) Milanollo-Marsch, ausgeführt von Frl. Glogowatz und Herrn Strigel. ck) Schluss-Galopp, getanzt vom gesammten Balletpersonal. Zum Schluß: HÜN8VI UU«I Lirvtel. Märchenspiel in 3 Bildern von Adelheid Wette. Musik von Engelbert Humperdinck. Regie: Oberregiffeur Goldberg. — Direction: Capellmeister Porst. Personen: Peter, Besenbinder Herr Neldel. Gertrud, sein Weib Frl. Beuer. UL j «°d-- Die Knusperhexe Fr. Krzyzanowski-Toxat. LmLL") Engel. Kinder. Gretel — Frl. Trieftet vom Stadttheater in Basel, als Gast. Erstes Bild: Daheim. Zweites Bild: Im Walde. Drittes Bild: Das Knusperhäuschen. Die Decoration Les dritten Bildes ist von Herrn Hoftheatcrmaler Freier hier gemalt. Die Maschinerien eingerichtet und unter Leitung des Obermafchinenmeisters Herrn Denk. Scenische Beleuchtungs- Effecte: Herr Jnspector Witte und Herr Elektriker Kühnel. Texte ä 50 an der Casse und bei den Logenschließern. Nach dem Tanz-Divertissement und nach dem 2. Bilde der Oper finden längere Pausen statt. Mit ärztlichem Attest beurlaubt: Herr Knüpfer. Lpern-Preise. Einlaß '/«7 Uhr. Anfang 7 Uhr. Ende '/»IO Uhr. Billet-Verkauf für den laufenden Tag an der Tages-Casse von 10—3 Uhr. Vorverkauf für den nächsten Tag von 1 bis 3 Uhr (mit Aufgeld von 30 Pfg.). Sonn- und Festtags wird die Casse erst um '/, 11 Uhr geöffnet. Repertoire. Montag, den 1. Juni (145. Abonnements-Vorstellung, 1. Serie, grün): Zum Besten der Hinterbliebenen Albert Lortzing's: Ter Waffenschmied. Anfang 7 Uhr. Altes Theater. Sonntag, 31. Mai 1896. Anfang 7 Uhr. Neu einstudirt. t r I k » «I <» oder Gin Tag in Tittpu. Burlesk-Oper in 2 Abtheilungen. Text von W. S. Gilbert. Musik von Arthur Sullivan. Regie: Regisseur Prost. — Direction: Musikdirector Meyer. Personen: Der Mikado von Japan Herr Searle. Nanki-Puh, sein Sohn, als fahrender Musikant Herr Bauberger. Ko-Ko, Oberhoshcnkersknecht Herr Franck. Puh-Bah, Collectivministerportefeuilletonist . . Herr Prost. Pish-Tush, ein Großer des Hofes Herr Greiner. Yum-Yum, 1 lFrl. Wrada. Pitti-Sing, > Schwestern, Mündel Ko-Ko's . z Frl. Wildner. Pepp-Bo, 1 (Frl. Pohle. Katisha, eine alte Hofdame Frl. Buse. Kikiki, des Mikado's Fächerträger Herr Stick. Pensionairinnen. Edle. Wachen und Volk. Ort der Handlung: Die Stadt Titipu. — Zeit das l5. Jahrhundert. Die Decoration „Prachthof im Palast Ko-Ko's" ist von Herrn Dekorationsmaler Freier hier gemalt. Die Costüme sind theils von dem Costümier des Theaters an der Wien in Wien, Herrn Czihak, theils im Altelier des Stadttheaters hier gefertigt. Nach der 1. Äbtheilung findet eine längere Pause statt. Texte L 50 an der Casse und bei den Logenschließern. Gewöhnliche Preise. Einlaß '/«7 Uhr. Anfang 7 Uhr. Ende '/«IO Uhr. Repertoire. Montag, den 1. Juni: Der Tartüff. — Hierauf: Riobe. Anfang '/,8 Uhr. vis vlreotlon ckes Stackt-Dkoaters. Leipziger Saison-Theater Bayerische Stratze Rr. 8/10 (Au» Bayerischen Bahnhof). Sonntag, den 3t. Mai: Zum ersten Male: LUM <1. HOt«I «In Nkrv ««IinnL^.Z Posse mit Musik in drei Acten von Georges Aryvau, überseht und bearbeitet für die deutsche Bühne von Benno Jakobson. Personen: Celestin Pinglet, Bauunternehmer Angelica, seine Frau . . Henri Paillardin, Architekt Marcelle, seine Frau . . Maxime, Paillardin's Neffe Mathieu, Notar . . . Violette, Marguerite, Paquerette, Pervenche, seine Töchter Bictoire, Dienstmädchen bei Pinglet . . Boucard, Polizei-Commissar . . . . Rsvei-Lion, Preis-Ringkämpfer . . . Herr Ernest Madame Ernest ........ Otto Rembe. Lina Waßmann. Emil Leitner. Clody Saldern. Adolph Gärtner. Georg Tyrkowski. Lilly Lehmann. Lydia Genand. Anna Kirchner. Margarete Damm. Helene Schumann. Anatole Renibe. Arthur Morris-Jlling. Max Blumenthal. Elsa Tillmann.
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