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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.11.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189811067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18981106
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18981106
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-11
- Tag 1898-11-06
-
Monat
1898-11
-
Jahr
1898
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.11.1898
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8202 j unter den «ingestihrte« Güsten auch dl» Damenwelt namhaft vertreten. Den Vorsitz führte Herr Oberlehrer Eduard Mangner. Der Be- qrützunq der Bersammluog folgt« di« Namensverlesung der während dcS verflossenen SommerhalbjahrS neurtngetretenen Berein-mitglirder. Ferner wurde zur Leuntniß der Anwesende» gebracht, daß da» bisher im December gefeierte Stiftnugssest de« Berein« aus Beschluß des Vorstandes, mit der herkömmlich zeitiger stattfindrnden Leneral» Versammlung verbunden werden soll, In diesem Jahre daS 31. Slis» tungssrst mit der auf den 23. November anberaumteu General versammlung. Zu einem bei dieser Gelegenheit zu Ehren de- Tage», wie herkömmlich, veranstalteten kleinen Festessen, »rsolgte vom Vor sitzenden die Anregung zur Beiheiligung. Nach diesen und noch einigen geschäftlichen Mitthetlungen, darunter, mit Hinwet« aus den Abendvortrag, dir warme Empfehlung de« im Verlag von Bruno Hentschel in Leipzig erschienenen Rundbildes „Jerusalem vom Thurm« der Erlüjerkwche. Eigene photographisch« Aufnahme in elf Blatt als Leporello-Album mit beschreibendem Text", rrsolgte der Vor trag des Herrn Pfarrer- 0. Buchwald, welcher „einen Leipziger Pilgerzug nach Palästina im 16. Jahr hundert" behandelte. Derselbe ist einem Bericht entnommen, welcher von HanS Helffrich, einem Leipziger Bürger, niedergeschrirben wurde, welcher 1565 ein« Mts« nach Palästina und den heiligen Orten, sowie nach Egypten unternommen hatte, und zur Oslerzeit 1566 wieder glücklich in der Heimath aniangte. Von den 52 Per- sonen, mit welchen er am 1. Juli 1565 in Venedig da- Schiss zur Abfahrt bestieg, kehrten nur 11 zurück, die übrigen waren ver- schollen oder umgekommen. Wir bringen den hochinteressante» Vor trag dcS Herrn O. Buchwald nächster Tage ausführlich. — Ueber die Perfonalicn HanS Helffrich'» ergaben archivalische Forschungen alS erste Erwähnung in der Universitäts-Ma trikel, Wintersemester 1548, hinter Georg und Johannes Helffrich, trat. I-ips. iv. i, da- heißt non zurnti. Sie waren damals noch nicht 13 Jahre alt. Nach dem Troubuche der ThomaSkirche heirathete HanS Helffrich am 16. August 1568 Jungfrau Ursula Kufjner, eine Tochter des RathSherrn Nikolaus Kusfner, gestorben 1557 seines Alters 47 Jahre, und seiner Hausfrau Eva, geborene Berneck, die 1576 mit Tode odging, alt 47 Jahre. Nikolaus Äufsner war einer der reichsten Bürger Leipzigs und Besitzer eines Hauses am Markte. Ein Verwandter, muthmaßlich älterer Bruder von ihm, Günther Kuffner, besaß zwei Töchter, von denen die ältere sich mit Paulus Eber vermählte, während di« jüngere, Helene, mit einem Sohne Melanchthon'e jene- unglückliche Berhältniß halte, über welches im vorigen Winterhalbjahre Herr Sladtbibliolhekar Or. Broker in einem Abendvorlrage Mittheilungen gab. Aus der Ehe von HanS Helffrich und Ursula Kuffner entsprangen, nach dem Tausbuche der ThomaSkirche, drei Söhne, von welchen Johannes, geboren 1568, wohl bald Wirker starb, indem der 1572 geborene Sohn auch Johannes getauft wurde. Der dritte Sohn, Georg, wurde 1574 geboren. Ueber Hans Helffrich finden sich weiter k«ine Nachrichten. Sein Name wird nur noch einmal bei Gelegenheit einer Mordthat im Jahre 1578 genannt. Es heißt da: „Pen 4. May wardt zu Leipzigk in der Vorstadt in George Helffrichs Forberge dey nächtlicher iveille ein altes Weib, die Risfin genannt, von einem Türcken, welchen der Helffrich mitt sich auß dem Gelobte» Landte dahin bracht, der auch lange Zeitt der orlhen gedienet und wohl leutjch reden lernen, be raubet und erwürget, der Mördter aber entkam durch die flacht." Da Georg Helffrich, Hansens Bruder, als Besitzer des Vorwerks ge- nannt wird, so läßt sich annehmen, daß Haas Helffrich bereits ver- stordeu war oder sich von Leipzig weggewendik hatte. Georg Helffrich, dessen Namen auch eine Urkunde im Knopfe des Rathhaus- thurmes von 1556 nennt, starb 1571 al» Rath-Herr und beS Raths Banineistcr (Dcpulirler für Leo städtischen Grundbesitz) ollhier. Otto Mojer. Vermischtes. ---- Ueber da» Lesebedürfnttz ves russischen Bauern schreibt Vas „Rig. Tagcbl.": In einem Lande mit einer bäuer lichen Bevölkerung von 100 Millionen Seelen, in einem Lande, Vas bereits immerhin etwa 50000 Elementar- oder kirchliche Schreib- und Leseschülrn aufweist, muß auf dem Büchermärkte natürlich irgendwelche Nachfrage von Seiten der Bauern be stellen. Ein Theil der Bauern lernt lesen, und ;L versteht sich von selbst, daß cs unter diesen „Wissenden" auch solch: gicbt, die gern lesen möchten. Irgend etwas geschieht auch spectell für das bäuerliche Bcdürfniß. Die Regierung giebt in einer Auflage von leider nur 20 000 Exemplaren eine Zeitung „Der Dorfbote" heraus, die für Las ganze Jahr nur I Rubel kostet. Sie wird an die einzelnen Gemeindeverwaltungen rc. gesandt, private Abonnements aber nur bi- zur Höhe der genannten Auflage befriedigt. Verschiedene officielle und halbosficiellc Institutionen und ComitSS geben allerlei Broschüren heraus, ja es besteht schließlich auch eine bescheiden« private Herausgeber- ihätigkeit, welche Heftchen von 3, 5 bi- 10 Kopeken auf den Markt bringt; aber auch nur bei dem oberflächlichsten Vergleich mit Dem, was in Westeuropa geschieht, muß man sagen, daß in Rußland einstweilen nur erst unbedeutende Keime einer neuen, besseren Zukunft existiren. In dem russischen Dorfe wird der Lauer, welcher eine Zeitung verschreibt, wie eine Art Wunder thier betrachtet. Es ist dies gewöhnlich ein Hauswirth, der sich scharf von seinen Dorfgenossen abhebt, reich geworden ist und auf der Grenzlinie zum Kaufmann steht. Um für das Verschreiben einer Zeitung nicht verlacht und für verrückt erklärt zu werden, muß der Bauer nicht nur eine gewisse materielle Un abhängigkeit, sondern auch solche moralische Autorität in seiner Umgebung besitzen, daß der gewöhnliche bäuerliche Maßstab an ihn nicht mehr angelegt wird. Der gewöhnliche, selbst ganz gut situirte Bauer braucht schon einen gewissen Muth, um offen vor aller Welt von dem Kolporteur für 5 Kopeken em Büchlein welt lichen Inhalts zu kaufen. Seine „sinnlose Verschwendung" wird bald ein Gegenstand des allgemeinen SpotteS und selbst LeS Zornes. „Du Dummkopf, wofür hast Du Deine 5 Kopeken verschwendet!" heißt es von allen Seiten. „Na, warte nur, wenn der Aelteste kommt, um die Steuerriickständc zu sammeln, wird er Dir schon zeigen!" Das ist kein Scherz. Trotz der Vermehrung der Volksschulen hält die russische Bauerschaft jede Aufklärung, darunter auch da» Lesen eines weltlichen, d. h. unnützen Buches, für einen leeren Zeitvertreib oder für eine tadelnswerthe „Herren gewohnheit". Nach der Ueberzeugung des Volte» verträgt sich bas Buch nicht mit dem Bauernkittel, mit der schmutzigen Hütte und der schweren Arbeit. Der talentvolle Belletrist Potapenko, welcher in diesem Sommer daS bäuerliche Leben in einem der inneren Gouvernement- studirtc, war von der Resultatlosigkeit der Volksschule ganz erschreckt. Die Schule ist wohl vorhanden, aber keine oder so gut wie keine Leute, di« lesen und schreiben können. Sir haben ihre „Bildung" bis auf» letzte Tüpfelchen vergessen, weil dieselbe ihnen unnökhig erschien, sie dieselbe nirgends an wenden konnten. Nur Der, der sie brauchen konnte, hat sie sich erhalten, wie z. B. der Händkr in der Krambude. Die Weiber können fast sämmtlich nicht mehr lesen, obwohl viele von ihnen auch einmal zur Schule gegangen sind. WaS soll auch daS Weib aus dem Dorfe mit ihrer Kenntniß des Lesens thun? Zu lesen giebt «ik nichts, und wo bei einer Schule oder im Gemrindehause von der Gesellschaft für Volksbildung ein« kleine Bibliothek ein gerichtet ist, da erlaubt man ihnen daS Lesen meistens nicht, ver lacht sie: „Sieh' da, das Wcißhandchen, wie «ine Herrin sitzt sie mit dem Buche!" Potapenko erklärt die Resultatlosigkeit d«r Schule aus der großen Noch und Armuth des Volkes, dar unter der schweren Sorge für das tägliche Brod allen Sinn für Bücher verliere. Aber wir treffen dieselbe Erscheinung bei den begüterten Dauern, so daß die Noch allein nicht Alles erklärt. Offenbar trägt auch die Schule einen Theil der Schuld, indem sie ihren Schülern nur die mechanische Kenntniß deS Lesens und Schreibens giebt, aber in dem Schüler keinen Wissensdurst er weckt, seinen engen Gesichtskreis nicht erweitert. Das muß be sonders von der primitiven Schreib- und Lese-Schule gesagt werden. Der Schüler einer guten zweiclassigen Volksschule, der eS gelernt hat, sich für irgend etwas zu intercssiren, bis zu einem gewissen Grade selbst zu denken, wird schwerlich wieder zum Analphabeten herabsinken. v Schnellzüge mit durchgehenden Wage» zwischen Moskau »nd Krasnojarsk (in Sibirien am Jenissei) werden mit Beginn des Wintertarifs in Rußland eingerichtet werden. Sie werden nur Wagen erster uno zweiter Classe führen und nur einmal in oer Woche abgelassen werden, und zwar am Sonn abend, an toelchem Tage ein Zug in Moskau nach Krasnojarsk und umgekehrt in Krasnojarsk ein solcher nach Moskau abgeht. Dafür wird aber der im Frühjahr eingerichtete direkte Zug zwischen Moskau und Tomsk eingestellt, und wer nach Tomsk will, wird den Schnellzug Moskau-Krasnojarsk nur bis zur Station Tajga benutzen, sowie von da ab bis TomSk (82 Werst) mit den gewöhnlichen Zügen beförocrt werden. Die Schnellzüge werden mit Schlafwagen und je einem Speiscsalonwagen (geöffnet von früh 8 vis 12 Uhr Nachts) versehen sein. Im Speisewagen werden kalte Schüsseln, Wein, Thee, Kaffe, Milch u. A. nach dem Preiscurrant verabreicht. Warme Speisen werden von den Stationsbuffets nach deren eigenen Preiscurrant entnommen, und an Len Buffetier des Speisewagens sind von jeder Schüssel 10 Kopeken für die Besorgung zu bezahlen. Gegen besondere Zahlung nach ausgehängtem Tarif kann man noch erhalten: Lichte, Bäder, Dvuschen. Die im Zug befindlichen Zeitungen, Bücher, Nachschlagwertc, Landkarten, Schach- und aitderc Spiel«, Brief papier, 'Couverts, Türnhanteln, Medikamente für die erste Hilfe und heißes Wasser stehen den Passagieren unentgeltlich zur Ver fügung. Für die Fahrt auf diesen Schnellzügen wir» außer dem Preis nach gewöhnlichem Tarif nur ein Zuschlag für die Schnelligkeit, besonders aber für die Benutzung des Schlaf wagens erhoben. Für die Einführung einer Platzgebühr hat sich die russisch« Eisenbahnverwaltung nicht entschieden, weil sie meint, daß sie jedem Passagier, den sie zur Beförderung an- nrmmt, auch einen Platz zuweisen müsse. Die Billets sind 24 Stuüven vor Abgang des Zuges bei den Stationen Moskau oder Krasnojarsk zu bestellen, und diese Stationen senden an die entsprechenden Zwischenstationen Telegramm« über die Zahl Ker übrig gebliebenen Plätze in dem betreffenden Schnellzug, die dann dort, so weit sie noch verfügbar sind, verkauft werden können. Auch direkte Billets von und nach Orten, Vie nicht an der Schnellzugskinir liegen, aber auf größeren oder kleineren Strecken über dieselbe führen, gelten für die Schnellzüge Moskau- Krasnojarsk, und es wird nur:d«r oben genannte Zuschlag nach Berhältniß >v«r benutzten Strecke erhöben. Diese Bestimmung ist bei dem in Rußland geltenden Zonentarif wichtig, weil dort der Fahrpreis mit der zunehmenden Werstzahl geringer wird, und es also zweckmäßig ist, direkte Billets auf möglichst weit« Strecken zu kaufen. Di« Haltestellen der genannten Schnellzüge werden sein: Moskau, Serpuchow, Tula, USlowaja, RaschSk, Pensa, Samara, Kinel, Ufa, Minjar, Ust-Kataw, Wjasowaja, Slatoust, Tscheljabinsk, Kurgan, PetropowlarSk, Omsk, Kri- woschtschekowo (am Ob), Tayga (hier Abzweigung nach TomSk), Mariinsk, Altschinsk, Krasnojarsk. Die Gesammtlängc der Linie von Moskau bis Krasnojarsk beträgt 4091 Werst, und die Fahrzeit wird kaum weniger als sechs Tage betragen. Ohm Zuschlag kostet in Rußland ein direktes Billrt auf eine Entfernung von 4061 bis 4110 Werst (die 88. Zom): 1. Classe 53 Rubel, 2. Classe 31,80 Rubel, 3. Classe 21,20 Rubel. --- Mark Twain scheint kein« sehr schmeichelhafte Meinung von New Uork und seinen lebenslustigen Bewohnern zu hegen. In einem Artikel, der in der letzten Nummer eines viclgelescnen New Uorker Journals veröffentlicht ist, schildert Mark Twain die gegenwärtigen Zustände in dem Paris der neuen Welt. Er hält dem vergnltgungSlustigen Uankeevölkchen vor, daß eS gar zu wenig den Ernst de» Lebens erfasse, sondern das ganze Dasein als eine äußerst lustige Komödie betrachte, in der Alles nur Spaß und übermüthiger Frohsinn sein müsse. Der Egoismus nehme in er schreckender Weise überhand, nur Wenige dächten noch daran, daß et auch so etwas wie Armuth, Noth und Elend geben könnte. Wer einmal in den Strudel der Tollheit hineingerathen sei, in den sich Männlei-n wie Wriblein der oberen Vierhundert kopfüber stürzten, der ließe sich nur zu willig mit fortrcißen. Niemand schein« zu erwarten, daß der Jubel auch mal «in Ende nehmen könne; unbekümmert, ohne Maß und Ziel lebe man in den Tag hinein und wenn hier und da Jemand durch irgend ein trauriges oder unangenehmes Ereigniß etwas unsanft aus dem wirren Taumel aufgerüttelt werde, dann fühle er sich naturgemäß an gewidert von dem schalen, inhaltlosen Treiben und — Selbst mord bilde gewöhnlich den Beschluß des Lustspiels, das man Leben nenne. Mit eindringlichen Worten ermahnt Mark Twain die Söhne und Töchter Uncle Sam'S, bei Zeiten aufzuwacheu, Einkehr zu halten und ihrem Dasein mehr Zweck und Würde zu geben. New Uork sollte ein Theater haben, in dessen Repertoire nur di« Tragödie und das ernstgrhaltene Schauspiel ausgenommen werden dürften. Shakespeare müßt« unbedingt mehr auf den Bühnen gepflegt werden; ihn nur zu lesen hätte keinen Zweck. Da» wär« — wie der Humorist sich in seiner drastischen Weise auSdrückt — gerade so, als wollte man ein Orgrlsolo auf einer Maultromm«! zum Vortrag bringen. Zum Schluß empfiehlt Mark Twain den Theatzrdirectvren der amerikanischen Metro pole, sich so bald als möglich da» UebersetzungS- und Auffüh rungsrecht deS „Meister von Palmyra" aus Deutschland zu ver schaffen. Der amerikanische Schriftsteller hat dieses Stück wäh rend seines letzten europäischen Aufenthaltes in Wien gesehen und er versichert, daß eS einen großen Eindruck auf ihn gemacht habe. Der „Meister von Palmyra" — schreibt Twain — ist ein „langes sardonisches Lachen über das menschliche Leben." — Die Verehrer der schönsten Stadt Italiens werden sich nicht wenig freuen, zu hören, daß eine Reinigung und Entwässerung Neapels nach den modernen Grund sätzen der gesundheitlichen Forderungen wenigstens geplant wird. Bei der Tagung des Reale Instituts d'Jncoraggiomento di Na poli wurde diese wichtige Frage ausführlich verhandelt, und in den soeben erschienenen Acten dieses königlichen Institutes ist eine umfangreiche Abhandlung darüber enthalten. Die Anregung ging hauptsächlich von Professor Paolo Boubse aus, der für die Einführung deS Systems der Müll Verbrennung emtritt; die Abfälle der Neapolitanischen Straßen jedoch werden von anderer Seite für zu naß und zu wenig kohlehaltig gehalten, um ohne Hinzufügung eines anderen Brennstoffes zu brennen. Bis jetzt wurde der Straßenkehricht außerhalb der Stadt aufgehäuft und als Dünger verwendet. Die Massen faulender Stoffe haben aber in d-r unmittelbaren Umgebung derartige Zustände der Atmo sphäre geschaffen, daß man sich nicht länger gegen die Nothwrn- digkeit einer Abhilfe verschließen konnte. ES werden Versuche mit verschiedenen Verfahren gemacht werden, um die nicht leichte Auf gabe befriedigend zu lösen. I>r. U. ZIf. Zur ««schichte de» Todes Gustav Adolph» )eu 6. November IV32 Als Karl Xll., König von Schweden (1682—1718) da» Schlachtfeld b ei Lützen besuchte, sprach er, seines edlen Vorfahren Gustav Adolph gedenkend, die Worte: „Ich habe mick bestrebt, wie er zu leben, Gott wird mir vielleicht dereinst einen ebenso glorreichen Tov schenken." Er siel ebenfalls im November, in der vollen Blütbe seines Alters, wie Gustav Adolph (er war 36 und dieser 37 Jabre all), vor der Festung FrederikSbald, ebenfalls nicht ohne Ver dacht verrätherischcn Meuchelmordes, und auch durch die Kugel. Ueberhaupt bietet daS Leben dieser beiden schwedischen Könige reichliche VergleicbungSpuncte dar. Beide Könige setzten sich mit gleicher Kaltblütigkeit der Todesgefahr auS. So wie Gustav Adolph bei Lützen seine Wunde anfangs zu verbergen gedachte, so wußte auch Karl XII. seine Schmerzen zu verbergen, als er bei der Schlacht von Pultawa (8. Juli 1708), gerade an seinem Geburtstage, bei der RecognoScirung der russischen Truppen von einem Büchsen schuß getroffen wurde, welcher ihm das Fersenbein zer schmetterte. Er verzog trotzdem keine Miene, commandirte ruhig fort und blieb noch 6 Stunden zu Pferde. Als man ihn dann vom Pferde gehoben und in sein Zelt getragen hatte, wo ter untersuchende Wundarzt erklärte, das Bein nur retten zu können, wenn er das Messer tiefer einsetzte, rief der König: „Nun, so macke Er seine Sacke, schneide Er getrost darauf zu, und fürchte Er sich vor nichts." Verein zur Verhütung der Hausbettelei. Im Monat Oktober wurden unterstützt im Ganzen: 298 Personen, und zwar 193 baar, 105 mit Speise- und Brodmarken. Beitrittserklärungen nimmt jederzeit entgegeu der Cassirer deS Vereins Prof. Ist. Howard, Grimm. Str. 32, II. (Mauricianum). Tageskalender. Telephon-Anschluß: Expedition de» Leipziger Tageblatte» Nr. 222. Redaktion des Leivziger Tageblattes - 153. Buchdruckrrei des Leipziger Tageblattes (lf. Polzl . - 1173. Otto Klemm'» Sortiment (Alfred Huh»), Filiale: Universitäts straße 3: 4046. Lonis Lösche, Filialen des Leipziger Tageblattes: Katharinenstr. 14: 2935, Königsplatz 7: 3575. AnSkunftSstclle für Sce-Schiffiahrt»- und RrisvVerkehr- Nelies-Weltkarte der Hamburger Rhederrleu: F. W. Grau»«»stein, Blückerptatz 1. Unentgeltliche Auskunst-erthrilung: Wochen- taas 9—12 Uhr Vormittags und 8—6 Ubr Nachmittag». Patent-,Gebrauchsmuster- u Marken-Au-kunft»ftelle:Vrühl 3 (Tuckhakle), I. Exped. Wochentag« 10—12, 4—6. Fernspr. 683. Leffrntltche Bibliotheken: Volksbibliothet l. (Alexonvcrstr. 35, v.) 11—12 Uhr Mittag». Volksbibliothek II. <l. Bürgerschule! 11—12 Uhr Mittags. Vo lksbibliotbekIII. (VII. Bürgersch. Täubchenw.2) 11 —12 U. M. Volksbibliothek IV. (VI. Bürgerschule) 11—12 Uhr Mittags, Volksbibliothek V. (BereinSbaus, Löhrstraffe 7) 11—12 U. M. Bolksbib 1 iott> ekVI. (I. Bü rgersch.Ü. Lortzinqstr. 2) 11—12 U. M. Musikbibliothek Peters (Königssir. 26) ist an allen Wochen, lagen von u—1 und 3—8 Uhr geöffnet. Bücher, Mustkalten und Mnstkzettnngen können im Lesezimmer unentgeltlich studirt resp. gelesen werden. H»LdagogischeLe«tralbibliothek(Conieniusstlftung(, Lehrers,rein«. Hans, Krainersir. 4, I., geöffnet Mittwoch und Sonnabend von 2'.—4'/, Uhr. Lesehalle von 2'/, bis 8 Uhr geöffnet. Volksbibtiottzek de« Gemerbcverein» L.-Entritzsch. Getlffnet jeden Mittwoch von '/,9 Uhr Abends an un RathdauS zu L.-Enirttzsch. Bibliothek dkS Brreiii» für vrdkundc. Geöffnet Dienstag und Donnerstag von 5—7 Uhr Nachmittags. „Volksbureau"^ Aurkunftssteve für Arbetterverstcheruug«-. Gewerbe, und ähnliche Sache» Elsterstrabe 14, pari. UukS. GrjchaflßzM: von 5'/, bis 7'/, Uhr, Sonntag» von 11 bis 1 Uhr. Städtische» Museum der btideudeu Künste und LeiZziaer Lnnstvereiu (am Augnstnsplotz) geöffnet au Hon», and Feier, tagen 10'/,—Uhr, Montag» 12—3 Uhr, an den übrigen Wochen- tage» 10—8 Uhr. Eintritt tu da« Museum Sonntag», Viitttvoch» und Freitag« frei, Montag« 1 Mk., Dienstag», Do»n«r»ta<B, Sonnabend» 50 Pfg, au de, Meßsouutaae» 2b Pkg. Dar Nu- tritt in den Kunstverei, beträgt für Nichtmitgliedrr bO Ufß Grasfi-Museu«. Mui,nm für vülkerkuude geöffnet a» Soun- und Feiertage» so» 10'/,—3 Uhr. o» deu übrige» Tage» von 10—3 Uhr. Montag« geschlossru. Eintritt Sonntag», Mitt- wachs und Freitags frei, Dienstag-, DounrrStag» uad Sonnabend» SO an Meßsonntagen 25 Grafft-Mujeum. Knnftgemerhe-Mnstu« geöffnet wochentilglich (ausgenommen Montag«) von 10—3 Uhr, a» Sonn- uud Fela- tagen von 10'3 Uhr. Eintritt Die,«tag«, Douoerstag» «>d Svnnobeud» b<) saust frei, an Meßjonutageu 2b Biblia- thek wochentäglich auch von 7—9 Uhr Abend» uud unrotgelllich. Kgl. sächs. Bibliographische Sammlung im Buchgewerbe- Museum, BuchhändItrhau»(Hospitalstr. 11). Geöffnet: Sonntag«, Dienstags, Donnerstag» und SonuabenbS von 10'/, bi» 1 Uhr. Eintritt srei. Trntsche» Vuchgemerde-Mufeum im vuchhSndlrrhanst (HoSvital- straff« 11), Portal III. Geöffnet: Goantag«, DienStag», Donners- tag» und Sonnabend» von 10'/, bi» 1 Uhr. Eintritt stet. Sammlungen »c» Verein» für »le Geschichte Leip-ig» Johanuisplatz 8, II. (Alte» Johanni-Hospital). Geöffnet: Sonntags und Mitiwochs von II—'/,! Uhr. Eintritt 30 -H, Kinder 10 Museum von KriegScrtnncrnnge» de« Verband«» deutscher KriegS-Veteranen in, „KramerhauS", Kupsergäßchen 1. Geöffnet Sonntag und Mittwoch von 10—3 Uhr. Reue» Theater. Besichtigung dessklbru Nachmittag» von L—4 Uhr. Zu melden beim Theater-Jnspector. Reue» Gewandhaus. Täglich von früh 9 Uhr bi« Nachmittags 3 Uhr geöffnet. Eintrittskarten ä 1 ^l pr. Persvu (für Bereise und auswärtige Gesellschaften bei Entnahme von wenigstens 20 Billets ä ' pr. Perlon) sind am Westportal zu lösen. Tel Vecchio'» Kuust-AuSstelluug, Markt Nr. 10, II (Kaufhalle), geöffnet: Wochentags vou Vormittag» 10 bi» 4 Uhr Nachmittag» und Sonn, und Feiertags von Vorm. 10'/, bi» 3 Uhr Nachm. Rene Börse. Besichtigung Wochentag» 9 bis 4 Uhr, Sonntags '/«II—1 Uhr. Eintrittskarten zu 50 beim Hausmeister. Städtische Markthalle, Rvffplatz Id, im Winterhalbjahr für das große Publicum Wochentags Vorm. 7—1 Uhr, Nachm. 4—8 Uhr (Sonnabends und an Tagen vor Festtagen bis 9 Uhr) geöffnet. Geschäftsstelle des Tcntschen Pa«rioteu-vuu-tS zur Errichtung eine? BölkcrschlachtdcukmalS beiLeipzig: An der Pleiße IS, Pt. 1. Zahlstelle und Entnahme von Mitgliedskarteuhesteu. Katholische» ikafiuo. Jeden Donnerstag Verrinsobend. Local: Wilbner's Restaurant, Heinrich Schießer, Kramerstrahe 3. MiißigkeitSverei» znui „Blauen Kren»" tTriukerrettung) Kurprinzstr. 22, H. I., Ecke der Windmühlenstr. (Albert--Bad). Freie Versammlungen Sonntags 8 Uhr. Jedermann willkommen. Adressen und Besuche von Trinkern erwünscht! Dauernde vtcwcrbc-AttSstclluug. An der Promenade. Reichhalt, und vielseitige Vereinigung gewerbl. Erzeugnisse u. Neuheiten der verschied. Art. Täglich geöffnet von 9. Sonntag» von 11 Uhr. Franz Schneider, k. k. Hofmöbelsabrik, Keststroße 49/51. Aus- stellung ganzer Wohnung»« und Billenautstattungr« für Inter essenten Wochentag» von 9—7 Udr unentgeltlich geöffnet. Zoologischer Garten, Pfaffendorfer Hof, täglich geöffnet. Tas Zoologische Museum, Tvalslroffr 33, ist jeden Mittwoch Nachmittags von 2—4 Uhr geöffnet. Betcriuär-Kliuik, Thier-Asyl, Husbeschlag'Auftalt. Gustav- Adolphstraße 44. Telephon 907. SchiUerhans in Gohlis täglich geöffnet. O-m».L».1.-si«>I>«I»«u.-811«rvl(eoht8t.k«t«r>durger Lr»«I«t Ldkluul»«»«», UakaäoLtr.19, Leb«Lltiodorplnlr. s tzi^IelLmvd» Mr lecken Leeeod, 1 kielten, Klnppen, 8ekn>r« »to. bei tkotese-t Zts/ee», tzuerstrasss 31. kerosprecker 1527. Iv I'« ternntr»»« Iv. >u vornütpliobsn tzuulirLtsn. unck Is»eI«Le8«n«tüi,<Lv. kbr Karren nuck vnmen. « m IN a» I - nur I moicn, Telp/Ix, Unrprimmtr. 15. Hdvsnte Kpeelal-kudrllc mit Vumpkderri el» tür I ««Ivr-1 ^kvt)plvn-un«I ^VIIU. IKrinI Ksertrer, Teiprix, Leilstrasee 18. Vertr. ck. .^Ilx. Larbiä- L ^cetMv-6es. in Berlin. «t«. etc. Mr Lil« r^eed» liir Sl»»vl»tii«»l»«trl«i». Liuntmv S^rteL, 2 Unkllüot-rrLzse 2. MN bieuen 'I'denter. Olir. Ulrirlteern Äortit blo. 6. I., um Slexesclenirwul. IVtstosssts, 8«ll8ü88el»«» t. Tel, 141T. illo Lorlk-n MUT. u. 31.4111^, 87'481,8^168«, Leiwdvlck'i eemprlni. dlnulce Ti-mnsininnteinG.'sPOtt«» still innrer un-l stutae Lr^atr tür esürodta IVeilen Unstutu»wtr»E 1». kMmmreuto iMUerbv-tLuche ea. 60VMÜ kiloer. ?rimn-Reköremm». Tnxer blürnderxer Ltr. 9. Vertr. Unna von 8tern. 1>I. >063. Hölzerne klemselielden — Huumn oll-Treibriemen. d»<lireldin»«cl,i»k. §eMM-Hil88tekkimg. 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