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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189812180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18981218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18981218
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-12
- Tag 1898-12-18
-
Monat
1898-12
-
Jahr
1898
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1898
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H A» einem Bterteljahre soll «iae Lohnliste für Etosfweber ausgestellt werden. Heute Nachmittag wird in einer gemeinsamen Berathung ein Versuch zur endgiltigen Einigung in diesem Sinne ge macht werden. * van«, 16. December. Zur Feier der Brückenein weihung ist Handelsminister Brefeld bereits hier ein getroffen. Erwartet wird noch für heute Ministerialdireetor Sch unk. Morgen Vormittag» wird der Erbgroßherzog von Baden und Oberpräsident Nasse erwartet. r. Gera, 17. December. Der Landtag unseres Fürsten- thumS wurde heute Mittag auf unbestimmte Zeit vertagt, nachdem er in namentlicher Abstimmung den Gesetzentwürfen betr. Abänderung der Gesetze über die Besoldungen der Geistlichen, die Pensionirung der Geistlichen und die Besol dung der Volksschullehrer zugesiimmt batte. Durch diese Gesetze wurden die den Geistlichen und Lehrern bisher ge währten Alterszulagen noch über die Regierungsvorlage hinaus erhöht und auch die PensionSverbältnisse der Geist lichen besser als bisher gestaltet. Der StaatöhauShaltSetat schließt in Ausgabe mit 2 731 403 -/k, in Einnahme mit 2 727 800 also mit einem Fehlbeträge von 3603 -F ab. (-) Heilbronn, 17. December. (Telegramm.) In der heutigen Verhandlung des Krawall-ProcesseS wurde die letzte Gruppe der Angeklagten freigesprochen. Nur ein Angeklagter wurde wegen groben Unfugs zu vier Wochen Haft verurtyeilt, die als verbüßt erachtet wurden. >V. Stuttgart, 16. December. Mit aller Bestimmtheit versichert heute das „Deutsche Volksblatt", Laö Hauptorgan der württembergischen Eentrumspartei, daß die CentrumS- fraction der Abgeordnetenkammer gegen die Verfassungs- revision stimmen, sie also im Verein mit der Gruppe der Privilegirten zu Fast bringen werde. Die Ablehnung d^r Centrnmswünsche in Betreff'der Mönchsorden und confessio- nellcn Schule durch die BolkSpartei, die deutsche Partei und die Regierung macke eö dem Eentrum unmöglich, für das Reform werkzu stimmen. Demnach würbe also die Reform in erster Linie an Fragen scheitern, die seither mit der Verfassung nichts zu thun hatten nnd die in der Verfassung selbst mit keiner Silbe berührt sind. Am nächsten Montag bereits beginnt die Abgeordnetenkammer die Schlußberathung über die Ver fassungsrevision; die entscheidende Abstimmung wird am Dienstag erwartet. Heute nahm die Abgeordnetenkammer zu den abweichenden Beschlüssen der Ersten Kammer zum Einkommensteuergesetz Stellung. In einigen Punclen gab das HauS den Wünschen der Ersten Kammer nach. In der wichtigen Tariffrage nahm die Kammer den Com- missionsantrag an, welcher die Progression bis zu 5 Proc. bei 100 000 Einkommen sortsctzt (die Erste Kammer bat als Maximalsatz 4Vs Proc. bei 100 000 und mehr Ein kommen bestimmt). Oesterreich-Ungar». Tcmcnti; Verständigung. * Wien, 17. December. (Telegramm.) Gegenüber der Behauptung, der Handelsminister Dipauli selbst habe dem Polen Rutowski von der erfundenen Beiruter Aeußerung des deutschen Kaisers Mittheilunz gemacht, hatte Dipauli im Ausgleichs - Ausschüsse erklärt, diese Aeußerung sei Rutowski aus Handelskreisen in Biala zu gekommen. Auf eine Anfrage des Abgeordneten Menger erklären jetzt sämmtliche Exportfirmen von Bielitz- Biala, ihnen sei von einer derartigen Aeußerung des deutschen Kaisers nichts bekannt gewesen. (M. Z.) ' * Prag, 17. December. (Telegramm.) Das „Prager Tagblatt" bemerkt zu der Mahnung des „HlaS Näroda", eine Verständigung zwischen Tschechen und Deutschen anzubahnen, ein gleicher loyaler Schutz der Nationalitäten in der Richtung der Selbstbestimmung in nationalen und kulturellen Angelegenheiten, wie er im Landesschulratd und im Lanbesculturrath praktisch bestehe, wäre als Basis für Anbahnung einer Verständigung für die Deutschen diskutabel; ebenso wären auch die von dem Ministerpräsidenten Grafen Tbun im Juli vorgelegten Grund züge für einen Ausgleich discutabel und verbesserungsfähig gewesen. Es liege nicht an den Deutschen, daß die Ver handlungen abgebrochen und nicht wieder ausgenommen wurden. Abgeordnetenhaus. * Pest, 17. December. (Telegramm.) In der heutigen Sitzung des Abgeordnete n Hauses theilte der den Vorsitz führende Alterspräsident Madarasz den Rücktritt Kardos' mit, der mit Be dauern zur Kenntniß genommen wurde. Es wurde darauf ein königliches Handschreiben verlesen, durch das die Ver tagung angeoidnet wird. — Der Alterspräsident fordert das Haus auf, an der verfassungsmäßigen Freiheit und den dieselbe garantirenden Gesetzen festzuhalten. Er drückt weiter die Hoffnung aus, daß alle Mitglieder des Hauses in den Wünschen für die von den Vorfahren überkommene Verfassung wett- eifern werden und daß das Haus an der Basis derselben, nämlich am Gesetze, festhalten werde. „Wetteifern wir Alle in der Ber- theidigung desselben, dann wird das Ansehen des Vaterlandes, feiner Gesetzgebung und seiner Gesetze nicht schwinden!" Madarasz beantragt, für Montag die Beschlußfassung über den Termin der Präsidentenwahl anzunehmen. Allgemeine Zustimmung. Frankreich. Ptcquart. * Paris, 17. December. (Telegramm.) Man ver sichert, Picquart habe sich geweigert, seine vorläufige Freilassung zu verlangen, um Niemandem für irgendeine Vergünstigung verpflichtet zu sein. Schweiz. ' Abberufung. * Vern, 17. December. (Telegramm.) Der deutsche Gesandte Freiherr von Rotenhan überreichte heute Vor mittag dem Bundespräsidenten Rusfy sein Abbern fungS- schreiben. Italien. Anmatzung des Vatikans. * Aom, 17. December. (Telegramm.) Mit Bezug aus die Erklärungen der Abgeordneten Fritzen und Lieber im Reichstage bestätigt die „Voce della Veritst" die Annahme, daß die Wendung, in welche daS französische Protectorat als eine „per-jeeutio" bezeichnet wird, den Vatican gekränkt babe. DaS Blatt weist dabei auf den bekannten Brief an den Cardinal Langönieux, sowie auf die Ansprache an die sranzö- sischen Pilger hin. WaS die Erklärung Lieber'S angehe, daß die deutschen Katholiken sich nichts bieten lassen werden, waS man anderen Katholiken nicht zu bieten wagen würde, sagt die „Voce della Verilst", wenn Lieber damit Zu mut Hungen des Vatikans meine, so würde sie ihn ermahnen, ehrenvolle Abbitte zu leisten. Spanien. 3»r Lage. * Madrid, 17. December. (Telegram m.) Einige caicli stische Agenten haben m der Umgegend von Terez agitotorische Reisen unteruommen, hatten jedoch keinen Er folg. — Saga st a wird morgen mit Montero Rios confe- rireu. Die Confcrenz wird hinsichtlich der Wdittreutwickelunz der inneren Politik von großer Wichtigkeit sein.. Es ist unmöglich, augenblicklich eine Lösung her Sachlage, vorher- zusehen; denn Alles hängt von der Entscheidung der Krone ab, wenn Sagasta die Vertrauensfrage stellt. Großbritannien. Liberale Partei; deutsch englisches Abkomme». * London, 17. December. (Telegramm.) Baron Ferdinand Rothschild, Mitglied des Unterhauses, ist heute gestorben. * London, 17. December. (Telegramm.) Im Lause der gestern in Birmingham gehaltenen Rede betonte Asquith, die Wahl des Parteiführers im Unterhause liege den liberalen Unterbausmitgliedern ob Die Wahl babe keine Eile und sollte verschoben werden, bis die Lage sich mehr ge klärt habe. „Daily araphic" erklärt, daS englisch-deutsche Abkommen betreffe ausschließlich gewisse Möglichkeiten im Zusammenhang mit der Verfügung über die portugiesischen Colonien in Afrika. So lange diese Möglichkeiten nicht ein- tr.ten, werde das Abkommen nicht wirksam. Daher sei gegen wärtig keine Ursache vorhanden, eS zu veröffent lichen. (M. Z.) Rußland. * Petersburg, 17. December. (Telegramm.) Der Metropolit von Petersburg, Palladius, ist heute früh gestorben. - . Orient. Besuch des Grotzfürstcu Nicolaus. * Konstantinopel, 17. December. (Telegramm.) Groß fürst Nicolaus traf um Mitternacht auf dem Dampfer „Pruth", der auf dem Schwarzen Meere stürmisches Welter batte, in Kawala am Bosporus ein. Heute früh hrlO Uhr begrüßten die Abgesandten des Sultans, Marschall Schakir Pascha, DivisionSgeneral Ahmed Pascha und Oberst Tewfik, den Großfürsten in Bujukdere. Von Bujukdere auß setzte der Großfürst Nicolaus die Fahrt nach Dolma Bagdsche fort. Auf der Fahrt durch den Bosporus gaben die ForlS den Salut ab. Zu Mittag wurde im Mdiz-Palais Empfang gehalten. — Eine heute erschienene amtliche Verlautbarung besagt, daß Großfürst Nicolaus mit der Mission betraut sei, die zwischen dem Sultan und dem Zaren bestehende aufrich tige Freundschaft zu bekräftigen und dem Sultan die Grüße des Zaren zu überbringen. Afrika. Der Sultan von Marokko krank. * Tanger, 17. December. („Reuter's Bureau".) Der Sultan ist seit drei Wochen von der Bevölkerung nicht gesehen worden, worin man die Bestätigung des Gerüchtes erblickt, daß er erkrankt sei. Amerika. Kinley s Rebe und Anderes. * Ncw-Vork, 17. December. Mac Kinley hielt gestern in Montgomery in Albama eine Rede, in der er auSführte, obwohl Amerika kein großes stehendes Heer zu halten brauche, so bedürfe es, wie die letzten Monate bewiesen hätten, doch eines stehenden Heeres, das stark genug sei, alles Erforder liche im Frieden zu thun, und daS sich nur auf die Hilfe des großen VolkSkörperS zu verlassen habe, falls Schlachten zu schlagen seien. — Die hier befindlichen Transport schiffe „Mobile" und „Mobawk" erhielten Befehl, sich zur Abfahrt nach Manila über Suez bereit zu halten. Jedes von ihnen soll 1800 Mann der nach Manila bestimmten Regimenter an Bord nehmen. Die übrigen sollen in San Francisco eingeschifft werden. — Pearson, der gestern in Washington Ziegelsteine in die englische Botschaft geworfen hat, ist als irrsinnig erkannt und in eine Anstalt über geführt worden. Deutscher Reichstag. 88 Berit», 17. December. (Privattelegramm.) DerKaiser hat, wie bereits mitgetheilt, drin Reichstage wieder ein Geschenk überwiesen, eine „Wandtafel deutscher Kriegsschiffe", welche .unter Benutzung anitlicheu Materials und unter Mitwirkung des Marinemalers Willy Stöwer bearbeitet ist. Die Karte ist in der Bibliothek ausgehängt worden. Sie zeigt in colorirter Lithographie Seitenansicht und Durchschnitt , des Linienschiffs » Kaiser Friedrich 111.", des Kreuzers „Geyer", der beiden große» Kreuzer „Fürst Bismarck" und „Freya", sowie zwei Torpedoboote. — Die vorläufigen Dispositionen im Reichstage sind dahin getroffen, daß nach Erledigung der Interpellation Hahn die Militair- vorlage zur ersten Berathung gestellt wird. Alsdann wird in die zweite Lesung des Etats eingetretcn unter Berücksichtigung der üb lichen „Echwerinstage". Die zehntägige Frist, innerhalb welcher Wahlanfechtuugen gegen die Mandate der Reichstagsabgeordneten zulässig sind, ist gestern Abend abyeloufen. Es sind iin Ganzen 76 Proteste eingegangen, außerdem sind von den Ablheilungcn 4 Wahlen sür zweifelhaft erklärt worden, so daß im Ganzen der Wahlprnsungscommission 80 Wahlen zur Prüfung über wiesen sind. (In der vorigen Legislaturperiode waren es 100) — Ter Reichskanzler hat den Wunsch zn erkennen gegeben, daß der Bibliothek des Deutsch en Reichstages je ein Abdruck der Jahresberichte der Handelskammern und kaufmännischen Corpo- rationen, wenn möglich vom Jahre 1890 an, regelmäßig überwiesen werde. Demgemäß hat der preußische Haiidelsminister — die zu- ständigen Minister der anderen Bundesstaaten werden wohl bald diesem Beispiel folgen — die kaufmännischen Vertretungen an- gewiesen, sür die Zukunst der RcichstagSbibliothck einen Abdruck ihrer Jahresberichte zugehen zu lassen. — Gegen die Wahl des Abg. Stöcker ist jetzt der angekündigte Protest ringelausen. / . — Tie Reichstagsabgeordneten empfangen zwar keine Diäten, aber der Reichsbankpräsident Koch will für ihre Angehörigen doch eine kleine Weihnachtssreude ermöglichen. Durch Runderlaß ist den Reichstagsabgeordneten mitgetheilt worden, daß die Reichs bank die Lasse des Reichstags in den Stand gesetzt, neu geprägtes, blankes Sildergeld einzuwechjeln. Es seien zu diesem Zweck der Lasse überwiesen worden: 2000 ./L in 0-Mark- Stücken, je 1000 .6 in 2-Mark-, I-Mark- und öO-Pseunig-Slücken. Marine. O Berlin, 17. December. (Telegramm.) Der Kreuzer „Prinzeß Wilhelm", Commandant Fregattencapitain Truppet, ist mit dem Lhcs des Kreuzergeschwaders, Biceadmiral v. Diedrichs, an Bord am 16. December in Nagasaki eingetrosfen und will am 27. December von La nach Shanghai in See gehen. — Ter Reichs- Posldampfrr „Bayern" mit den abgelüslen Besatzungen der Schiffe Les Kreuzergeschwaders, Transportsührer Capitain zur See Koellner, ist am 17. December in Colombo (Ceylon) eingetrosfen und hat an demselben Tage die Reise nach Aden fortgesetzt. — Tie Panzer „Brandenburg", „Kurfürst Friedrich Wil- Helm", „Weißenburg" und „Wörth" sind am 16. December in Wilhelmshaven eingetroffen. — „Iltis" ist am 16. December nach Kiel znrückgekehrt. Rach Schluß der Redaktion eingegangen. Die in dieier Rubrik mir-el-eillen, währeud de» Drucke» einzetausenen Telegramau dabea, wir scheu au« der Ueberlchrisk ersichtlich, der Redrction nicht »»rgelegen. Diele ist mithin siir Be ftit»m,lun,en und unverständliche Wendung«» »icht »er» Lnrwortlich »u miudeir. Altenburg, 17. December. (PrivattelegramUI.) Herzog Ernst kehrte nach Beendigung seiner heil gymnastischen Cur aus dem vr. Ramdohr'schen Institut in Leipzig heute Abend auf das Herzog!. Residenzschloß zurück, wo morgen die Großfürstin Alexandra von Rußland er wartet wird. * Schwerin (Mecklenburg), 17. December. Heute Nach mittag wurde in Gegenwart des Regenten Herzogs Johann Albrecht und des StaatssecretairS des ReichspostamtS v. PodbielSki daS Denkmal für den verstorbenen StaatSsecretair des Reichspostamts v. Stephan enthüllt. Nach einer Ansprache des Oberpostdirectors Hoffmann übernahm der Bürgermeister das Denkmal in den Schutz der Stadt. DaS Denkmal trägt ein Reliefbild Stephan'S vom Bildhauer Wandschneider in Berlin. * Crefeld, 17. December. Der Ausschuß der aus ständigen Weber nahm eine Resolution an im Sinne der von der geminsamen Commission der Arbeitgeber und Arbeiter festgesetzten Bedingungen, nach der die Arbeit am Montag wieder ausgenommen wird und alle während des nächsten Vierteljahres vorkommenden Streitigkeiten durch eine gemischte Commission entschieden werden sollen. ' * Bo«», 17. December. Heute Nachmittag wurde die neue Rheinbrücke ei »geweiht, nachdem in der Münster- kirche vorher ein Hochamt abgehalten worden war. Der Feier wohnten Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen, der Erb- großherzog von Baden, Prinz und Prinzessin von Schaumburg- Lippe, Handelsminister Brefeld, Ministcrialdirector Schulz und die Spitzen der staatlichen und städtischen Behörden bei. Auch Schulvereiue und studentische Corporationen waren erschienen. Oberbürgermeister Spiritus hielt die Weiherede, in der er dem Wunsche Ausdruck gab, daß nie ein feindlicher Fuß die Brücke betreten, nie ein feindliches Fahrzeug die Fluthen unter ihr durchkreuzen möge. Am Nachmittag fand ein Festmahl statt. Abends wurden die Rheinnfcr und die Brücke beleuchtet. Die Stadt hatte reichen Festschmuck angelegt. Heute Abend wird die Feier mit einem Frst- commerS geschloffen werden. * München, 17. December. Zu Mitgliedern des Maximilianüorden für Wissenschaft und Kunst wurden in der Abtbeilung für Wissenschaft ernannt: Universitätsprofeffor Gehcimrath Ritter v. Kupffer und Universitätsprofeffor vr. Kuhn in München, Universitäts professor Gehcimrath vr. Weinhold und Universitätsprofeffor Gehcimrath vr. Fischer in Berlin und Universitätsprofeffor Geheimrath vr. Klein in Göttingen. * Wien, 17. December. Ein Petersburger Brief der „Politischen Correspondenz" stellt den günstigen Eindruck fest, den die Thronrede Kaiser Wilhelm S II. in allen Petersburger Kreisen verursacht hat, und sagt, der Kaiser- Habe mit eben soviel Ruhe wie Würde und Klarheit ge sprochen ohne Drohungen nach irgend einer Richtung hin, aber auch ohne irgend Jemandem zu politischen Abenteuern zu crmuthigen. Für die hierdurch bewirkte Beruhigung seien ihm alle Friedensfreunde zu besonderem Danke verpflichtet. Pest, 17. December. Das heute im Abgeorduetenhausc verlesene königliche Handschreiben ist dasjenige, durch das das Haus am 10. December bis heute vertagt worden ist. Das selbe mußte gemäß der Gesetzordnung heute als am Tage der Wiedereröffnung der Sitzungen nochmals verlesen werden. * Paris, 17. December. Die heutigen Abendblätter berichten von einer neuen Spionageaffaire, mit deren Untersuchung der Richter Flory betraut worden sein soll. Es heißt, ein in Givet in Garnison stehender Soldat habe einzelne Theile des neuen Gewehres an einen aus Brüssel gekommenen internationalen Agenten zu verkaufen ver sucht. Vier Civilisten und ein Corpora! sollen verhaftet worden sein. * London, 17. December. Nach einer Depesche aus South Shields ist der Dampfer „Ilios" aus Sunderland in ver gangener Nacht bei South Point mit dem Dampfer „Pierre- mont" aus West-Hartlepool zusammeugestoßen. „JlioS" sank. Drei Personen der Mannschaft wurden gerettet, neun zehn werden vermißt. „Pierremont" suchte vergeblich nach den vermißten Leuten der „Ilios" und kehrte dann schwer beschädigt nach dem Tyue-Fluß zurück. * Lcrcgrund, 17. December. Der Dampfer „Saga" ist heute mit der Mannschaft des deutschen Dampfers „Nord", dec in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag ungefähr zwei englische Meilen nördlich von Understed gestrandet war, hier eingetroffen. Die Schiffbrüchigen waren nach zweieinhalb tägigem Aufenthalte auf einer öden Klippe bei 15 Grad Kälte äußerst angegriffen. Sieben oder acht Mann muffen sich wahr scheinlich einer Amputation der Beine unterziehen, weil diese erfroren sind. Die „Saga" reist heute Abend mit den Schiff brüchigen, denen vorläufig von dem hiesigen Stadtphysikus ärzt liche Hilfe geleistet wird, nach Gefle ab. * Konstantinopel, 17. December. Der Dampfer „Pruth" mit dem Großfürsten Nicolaus ist heute Mittag unter mili- tairischen Ehrenbezeigungen von türkischer Seite vor Dolma Bagdsche eingetrosfen. Der Minister des Aeußeren und der Botschaftereinführer begaben sich an Bord des Schiffes, um den Großfürsten zu begrüßen. Um 1 Uhr fuhr der Großfürst mit seinem Gefolge und den Mitgliedern der russischen Botschaft in neun Hoswagen nach dem Uildiz- PalaiS. Der Großfürst fuhr mit dem Marschall Schakir Pascha in einem vierspännigen Hofwagen, der von einer Garde-Escadron eScortirt wurde. Nachdem dem Großfürsten militairische Ehren erwiesen worden waren, wurde er vom Sultan, der von einigen Ministern und dem Hofstaate um geben war, in feierlicher Weise empfangen. Der Großfürst brachte dem Sultan vier Pferde als Geschenk des Zaren. — Bei der Einweihung der Gedenklirche wird auch der rumänische Gesandte zugegen sein. * Sofia, 12. December. („Wiener Telegr.-Corr.-Bureau") Anläßlich des 20. Jahrestages der Befreiung Bulgariens wurden im ganzen Lande feierliche Gottesdienste abgehalten. kmenckv Mkelttzii ävr kiwisen kLbrrLSmsr«« unil üer lMüoner 8taiüor-8dov u»il 8lLtiollLl-8dov als: I N. »SN in äer krolslaso von S—12 «lark empfiehlt »ls »edr dvltebtv tttr nu<> ir««I1»I>rer 1 - — M» DM MDMD v (WLIirsnääosvmdaueg Verkant I.Ltaxs.) ki-rnui* ITIsr'nsi*, WMttimN im
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